22
Zeitreihenanalyse WS 2004/2005 efinition einer Zeitreihe, Eigenschaften ests und Trenderkennung bei Zeitreihen eispiele (ACF, Tests), Fouriertransformationen, Powerspektrum eitreihenmodellierung der ARMA-Klasse odellierung von Zeitreihen mit langem Gedächtnis ausalität, Transferfunktionen, multivariate Methoden kalierung, (Multi-)Fraktale omplexität und Information von Zeitreihen avelets Michael Hauhs / Gunnar Lischeid

Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

  • Upload
    pravat

  • View
    31

  • Download
    0

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Zeitreihenanalyse WS 2004/2005. Michael Hauhs / Gunnar Lischeid. Definition einer Zeitreihe, Eigenschaften Tests und Trenderkennung bei Zeitreihen Beispiele (ACF, Tests), Fouriertransformationen, Powerspektrum Zeitreihenmodellierung der ARMA-Klasse - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

Page 1: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

ZeitreihenanalyseWS 2004/2005

• Definition einer Zeitreihe, Eigenschaften

• Tests und Trenderkennung bei Zeitreihen

• Beispiele (ACF, Tests), Fouriertransformationen, Powerspektrum

• Zeitreihenmodellierung der ARMA-Klasse

• Modellierung von Zeitreihen mit langem Gedächtnis

• Kausalität, Transferfunktionen, multivariate Methoden

• Skalierung, (Multi-)Fraktale

• Komplexität und Information von Zeitreihen

• Wavelets

Michael Hauhs / Gunnar Lischeid

Page 2: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Modellierung von Zeitreihen mit langem Gedächtnis

Beobachtete Zeitreihen haben aber oft ein langes Gedächtnis:

Wiederholung: Das Gedächtnis M einer Zeitreihe ergibt sich aus denAutokorrelationskoeffizienten

k

kM

Langes Gedächtnis M

Z.B. wenn für grosse Abstände 10mit /1 ak a(algebraisches Abklingen)

Problem der ARMA/ARIMA(p,q)-Modelle: Autokorrelation fällt exponentiell für grosse Abstände ( )dqpk

Page 3: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

reellmit)()()()( dtBtxB d

Modellierung beliebig langreichweitiger Korrelationen:Fractional Autoregressive Integrated Moving Average (FARIMA) Modelle

)(B Autoregressives Polynom der Ordnung p

)()( 1 ii txtBx Rückwärtsschiebeoperator

)(B Moving Average Polynom der Ordnung q

dd B)1( Differenzenoperator

Reihenentwicklung:

...6

)2)(1(

2

)1(1)()1()( 32

0

Bddd

Bdd

dBBk

dBB

k

kdd

D.h. alle vorangegangenen Zeitpunkte tauchen auf (bis zum Abbruch)!

)(tx Beobachtungen, )(t unkorreliertes (Gaußsches) Rauschen

Page 4: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Verhalten von FARIMA(p,d,q)-Modellen

0d N o r m a l e s A R M A - M o d e l l ,k u r z r e i c h w e i t i g

ganzzahlig0d N o r m a l e s A R I M A - M o d e l l ,k u r z r e i c h w e i t i g

-0.5d i n v e r t i e r b a r

0.5d s t a t i o n ä r

0.50 d L a n g e s G e d ä c h t n i s

Verhalten der Autokorrelation:d

k k 21

d heißt Persistenz-Parameter (d=0 keine, d=0.5 maximale Persistenz)

Page 5: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Vorgehen bei der Konstruktion von FARIMA(p,d,q)-Modellen an Beispielen

(Montanari et al., WRR 33, 1035-1044 (1997); WRR 36, 1249-1259 (2000))

• x(t): 51 Jahre tägliche Werte, 18748 Datenpunkte; 122 Jahre monatliche Werte, 1466 Datenpunkte

• Elimination von periodischen Instationaritäten: Desaisonalisierung mit geeignetem Verfahren

• Berechnung der Autokorrelation für die desaisonalisierte Reihe und Abschätzung der benötigten Terme für den Differenzenoperator

• Ggf. Transformation der Daten, um Normalverteilung zu approximieren (Box-Cox-Transformation), nicht immer nötig• Bestimmung einer ersten Schätzung für d (Hurst-Analyse)• Wahl von p und q und Ermittlung der optimalen Koeffizienten mit Maximum Likelihood-Verfahren

• Auswahl des besten Modells mit dem Akaike-Informations-Kriterium

Page 6: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

• Untersuchung der Residuen (unkorreliertes Gaußsches Rauschen?) mit dem Portmanteau-Test

• Simulation der Zeitreihe mit dem besten Modell und Vergleich von Autokorrelation und Wahrscheinlichkeitsverteilung• Falls erfolgreich: Abflussgenerator gefunden!

Page 7: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Langreichweitige Autokorrelationen sind klar vorhanden. Die Entwicklung des Differenzenoperators sollte ca. 100 Terme umfassen.

Beispiel: Lago Maggiore-Zufluss

Page 8: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Die Portmanteau-Statistik zeigt: optimales Modell ist FARIMA(1,0.38,1), genauer:

)()23.01()()1)(11.01( 38.0 tBtxBB

...aber auch, dass das Restrauschen nicht Gaußsch ist!

Page 9: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Das Restrauschen ist nicht signifikant korreliert

Das Restrauschen ist nichtmit einer Normalverteilung verträglich

Page 10: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Die Simulationen mit dem optimalen Modellliefern AKFs und pdfs, die die Beobachtungen sehr gut widerspiegeln

Page 11: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Das Hurst-Phänomen

Beobachtung (Hurst 1951):

Der Wertebereich q oder die Höhe von Extremereignissen hängt vonder gewählten Zeitauflösung oder Aggregation k wie eine Potenzfunktion ab:

Hkq H: Hurst-Koeffizient (-Exponent)

Theoretische Rechnung: Bei Prozessen erster Ordnung (Random Walk, ARIMA(0,1,0), Brownsche Bewegung) gilt

5.0H

Beobachtung an Nil-Hochwässern (2000 Jahre):04.079.0 H

D.h. die Extremereignisse wachsen sehr viel schneller an:Persistenz

Page 12: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Das Nilometer bei Kairo:

Längste hydrologische Zeitreihe der Welt:621-1921 A.D.

aus: Sutcliffe and Parks (1999)

Page 13: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Nil-Abfluß

Page 14: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Nile runoff 1872 - 1996

Years

Page 15: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Beispiel Nil: Autokorrelation

Page 16: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Nil-Wahrscheinlichkeiten

Page 17: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Die R/S Methode zur Hurst Statistik

k

iik tXY

1

)( Teilsummen

kn

niitXk

knX1

_

)(1

),( Fenstermittel

)(),,( nknnin YYk

iYYkinD

Abweichungen vom linearen Verhalten

),,(min),,(max),(00

kinDkinDknRkiki

Bereichsstatistik

kn

ni i knXtXk

knS1

2_

)),()((1

),( Standardabweichung im Fenster

),(/),(),( knSknRknq Mandelbrots Test Statistik

Man plottet log q gegen log k und bestimmt die Steigung H

Page 18: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Eigenschaften des Hurst-Exponenten

• Klassifikation von Prozessen:• Persistenz (H > 0.5), • Anti-Persistenz (H < 0.5), • Brownsches Rauschen (H = 0.5)

• Regen meistens in der Nähe von H=0.5

• Typischer Abflusswert (Weltmittel) : H=0.73 (Nil ist ein Extremfall)

• Theoretischer Zusammenhang mit dem Persistenzparameter: d=H-0.5 (manchmal nicht gut erfüllt, s. später)

• Prinzipielles Problem: Langsame Instationaritäten (sehr lange Mittelwertdrifts), die durch Trendtests nicht erkannt werden, führen zu H>0.5 genau wie "echte" Persistenz

Page 19: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Hurst-Koeffizienten Nil (Hurst 1951)

0,6

0,65

0,7

0,75

0,8

0,85

0,9

641-740 741-840 841-940 941-1041 1042-1142 1143-1242 1243-1344 1345-1445 1446-1741 1741-1866 1867-1946

Page 20: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Lehstenbach Hurst-Statistik

0

0,5

1

1,5

2

2,5

0,5 1 1,5 2 2,5 3

log k

log q

Abfluss, H=0.84

Regen, H=0.63

Page 21: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Steinkreuz Hurst Statistik

-0.1

0.4

0.9

1.4

1.9

2.4

2.9

3.4

3.9

-1.5 -1 -0.5 0 0.5 1 1.5 2 2.5 3

log k

log

q

Regen, H=0.68

Abfluss, H=0.96

Im Regensignal ist ein endliches Gedächtnis (Abflachen) zu erkennen

Page 22: Zeitreihenanalyse WS 2004/2005

Hurst-Exponenten von Flüssen (weltweit)

0.65

0.7

0.75

0.8

0.85

0.9

Obera

mm

erga

u

Fische

n

Fürste

nfeld

bruc

k

Inkh

ofen

Günzb

urg

u.d.

Mün

dung

Gün

z

Dilling

en

Donau

wörth

Ingo

lstad

t

Kelheim

Obern

dorf

Hofkir

chen

Achlei

ten

Mitte

nwald

Leng

gries

Bad T

ölz K

raftw

erk

Garm

isch

u.d.

Par

tnac

h

Koche

l

Dasing

Man

ching

Amaz

onas

Miss

issipp

iNil

Ort

Hu

rst-

Exp

on

ent

Ammer

Amper Donau

Isar

Loisach Paar