11
Die Zeitung im Gemeinschaftswerk Nr. 61 12|2018 Kaiserslautern. Das Kochwerk der Si- motec GmbH nimmt die Gesundheit seiner großen und kleinen Kunden sehr ernst. „Die Umsetzung der D-A- CH-Referenzwerte in der Gemein- schaſtsverpflegung war uns ein gro- ßes Anliegen, auch unter der Prämis- se, durch eine ausgewogene Ernäh- rung einen Beitrag für die Gesundheit zu leisten“, erläutert Chrisne Ohne- sorg, Geschäſtsführerin der Inklusi- onsfirma Simotec GmbH, die das Kochwerk betreibt. Auch zahlreiche Studien, die eine Be- urteilung der Verpflegungsqualität in verschiedenen Lebenswelten zum Ziel haben, machen dies in aller Regel auf der Basis der D-A-CH-Referenz- werte. Was bedeutet D-A-CH? Die Abkürzung D-A-CH lehnt sich an die internaonal üblichen Länderkenn- zeichen für Deutschland (D), Öster- reich (A) und die Schweiz (CH) an. „Bei den Referenzwerten handelt es sich um Nährstoffmengen, die bei fast allen gesunden Personen einer Bevölkerungsgruppe eine ausreichen- de Nährstoffzufuhr sicherstellen sol- len“, erläutert Steffen Faust, Betriebs- leiter Kochwerk. Faust und sein Team Toni Benkel, Pe- tra Peters und Lukas Reiß haben in Zusammenarbeit mit der Ernährungs- wissenschaſtlerin Dr. Christa Kautz sämtliche Speisepläne hinsichtlich der Referenzwerte überprüſt und an- gepasst. Dies bedeutet, dass ein Vier- tel der pro Tag genannten Referenz- werte für die Nährstoffzufuhr durch das Miagessen abgedeckt werden sollen. Bei den meisten Nährstoffen (zum Beispiel Vitamine und Mineral- stoffe wie Calcium, Magnesium, Ei- sen) sollte ein Viertel nicht unter- schrien, bei einigen Nährstoffen, die in der üblichen Kost eher zu reichlich enthalten sind wie Fe oder Protein, nicht überschrien werden. Dieser Ansatz hat sich in der Praxis bewährt. „Diese Zerfizierung der Speisepläne für die Lebenswelten ,KITA‘ und ,Grundschulen‘ ist ein weiterer Schri für eine qualitav höhere Kun- denzufriedenheit“, sagt Ohnesorg. „Der Speiseplan lebt und damit müs- sen durch das verantwortliche Team regelmäßig entsprechende Anpas- sungen vorgenommen werden.“ Da- rüber hinaus unterstützt das Koch- werk die Qualifizierungsprozesse für die Miagsverpflegung in rheinland- pfälzischen Schulen. Eine entspre- chende Audierung durch Kautz soll jährlich stainden. Mit dem Kochwerk im Industriege- biet Nord, das Anfang 2014 seinen Betrieb aufnahm, betrat das Gemein- schaſtswerk Neuland. Der Bereich Kü- chen wurde hier gebündelt und in die Verantwortung der Inklusionsfirma Simotec übertragen. Dazu entstand ein Neubau, der neben dem Koch- werk auch die Verwaltung der Simo- tec beherbergt. Rund 5000 Essen verlassen täglich die Großküche, für den reibungslosen Betrieb sorgen die 65 Beschäſtigten, 47 Prozent davon sind schwerbehin- dert. Gearbeitet wird in inklusiven Teams. Dabei sind Mitarbeiter von Si- motec und dem Gemeinschaſtswerk. Auch Prakkums- und Außenarbeits- plätze der Werksta finden sich im Kochwerk. So unterschiedlich wie die Kochwerk-Mannschaſt ist, so ab- wechslungsreich sind auch die Ar- beitsplätze in der Großküche. Neben der Küchencrew sind die Mitarbeiter mit vielfälgen Aufgaben rund um die Essensauslieferung beschäſtigt. Außerdem wird im Kochwerk ausge- bildet: Menschen mit Beeinträch- gungen können Fachprakker Koch werden. Daneben bietet das Koch- werk im Rahmen einer Regelausbil- dung den Lehrberuf Koch an. „Das ist sehr interessant für Menschen mit ei- ner Lernbehinderung oder geisgen Behinderungen, die keine Werksta- berechgung haben“, so Simotec-Ge- schäſtsführerin Chrisne Ohnesorg. Friederika Will/Chrisne Ohnesorg Könner am Kochtopf: Neben vegetarischen und schweinefleischfreien Menüs sowie pürierten Speisen stellt das Koch- werk 74 Sonderkosormen her, sodass jeder mitessen kann – auch Allergiker. (Foto: ÖGW) Zerfizierung ist mehr als nur eine Urkunde Kochwerk passt Speisepläne an internaonale Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr vollwerger Ernährung an

Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

Die Zeitung im Gemeinschaftswerk

Nr. 61

12|2018

Kaiserslautern. Das Kochwerk der Si-motec GmbH nimmt die Gesundheitseiner großen und kleinen Kundensehr ernst. „Die Umsetzung der D-A-CH-Referenzwerte in der Gemein-schaftsverpflegung war uns ein gro-ßes Anliegen, auch unter der Prämis-se, durch eine ausgewogene Ernäh-rung einen Beitrag für die Gesundheitzu leisten“, erläutert Christine Ohne-sorg, Geschäftsführerin der Inklusi-onsfirma Simotec GmbH, die dasKochwerk betreibt. Auch zahlreiche Studien, die eine Be-urteilung der Verpflegungsqualität inverschiedenen Lebenswelten zumZiel haben, machen dies in aller Regelauf der Basis der D-A-CH-Referenz-werte. Was bedeutet D-A-CH? DieAbkürzung D-A-CH lehnt sich an dieinternational üblichen Länderkenn-zeichen für Deutschland (D), Öster-reich (A) und die Schweiz (CH) an.„Bei den Referenzwerten handelt essich um Nährstoffmengen, die beifast allen gesunden Personen einerBevölkerungsgruppe eine ausreichen-de Nährstoffzufuhr sicherstellen sol-len“, erläutert Steffen Faust, Betriebs-leiter Kochwerk. Faust und sein Team Toni Benkel, Pe-tra Peters und Lukas Reiß haben inZusammenarbeit mit der Ernährungs-wissenschaftlerin Dr. Christa Kautzsämtliche Speisepläne hinsichtlichder Referenzwerte überprüft und an-gepasst. Dies bedeutet, dass ein Vier-tel der pro Tag genannten Referenz-werte für die Nährstoffzufuhr durchdas Mittagessen abgedeckt werdensollen. Bei den meisten Nährstoffen(zum Beispiel Vitamine und Mineral-stoffe wie Calcium, Magnesium, Ei-sen) sollte ein Viertel nicht unter-schritten, bei einigen Nährstoffen, die

in der üblichen Kost eher zu reichlichenthalten sind wie Fett oder Protein,nicht überschritten werden. DieserAnsatz hat sich in der Praxis bewährt.„Diese Zertifizierung der Speiseplänefür die Lebenswelten ,KITA‘ und,Grundschulen‘ ist ein weitererSchritt für eine qualitativ höhere Kun-denzufriedenheit“, sagt Ohnesorg.„Der Speiseplan lebt und damit müs-sen durch das verantwortliche Teamregelmäßig entsprechende Anpas-sungen vorgenommen werden.“ Da-rüber hinaus unterstützt das Koch-werk die Qualifizierungsprozesse fürdie Mittagsverpflegung in rheinland-pfälzischen Schulen. Eine entspre-chende Auditierung durch Kautz solljährlich stattfinden.

Mit dem Kochwerk im Industriege-biet Nord, das Anfang 2014 seinenBetrieb aufnahm, betrat das Gemein-schaftswerk Neuland. Der Bereich Kü-chen wurde hier gebündelt und in dieVerantwortung der InklusionsfirmaSimotec übertragen. Dazu entstandein Neubau, der neben dem Koch-werk auch die Verwaltung der Simo-tec beherbergt. Rund 5000 Essen verlassen täglich dieGroßküche, für den reibungslosenBetrieb sorgen die 65 Beschäftigten,47 Prozent davon sind schwerbehin-dert. Gearbeitet wird in inklusivenTeams. Dabei sind Mitarbeiter von Si-motec und dem Gemeinschaftswerk.Auch Praktikums- und Außenarbeits-plätze der Werkstatt finden sich im

Kochwerk. So unterschiedlich wie dieKochwerk-Mannschaft ist, so ab-wechslungsreich sind auch die Ar-beitsplätze in der Großküche. Nebender Küchencrew sind die Mitarbeitermit vielfältigen Aufgaben rund um dieEssensauslieferung beschäftigt.Außerdem wird im Kochwerk ausge-bildet: Menschen mit Beeinträchti-gungen können Fachpraktiker Kochwerden. Daneben bietet das Koch-werk im Rahmen einer Regelausbil-dung den Lehrberuf Koch an. „Das istsehr interessant für Menschen mit ei-ner Lernbehinderung oder geistigenBehinderungen, die keine Werkstatt-berechtigung haben“, so Simotec-Ge-schäftsführerin Christine Ohnesorg. Friederika Will/Christine Ohnesorg

Könner am Kochtopf: Neben vegetarischen und schweinefleischfreien Menüs sowie pürierten Speisen stellt das Koch-werk 74 Sonderkostformen her, sodass jeder mitessen kann – auch Allergiker. (Foto: ÖGW)

Zertifizierung ist mehr als nur eine UrkundeKochwerk passt Speisepläne an internationale Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr vollwertiger Ernährung an

Page 2: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

Seite 2 Kommunikation Information Transparenz

Mainz. Im Rahmen eines parlamenta-rischen Abends von Special OlympicsRheinland-Pfalz im Landesmuseum inMainz wurde im Beisein von zahlrei-chen Abgeordneten des Landtages derKarl-Heinz Thommes-Preis, verliehen.Preisträger der neu ins Leben gerufe-nen Auszeichnung, die sich wie derNamensgeber und Ehrenpräsident desVerbandes in besonderer Weise fürdie gleichberechtigte Teilhabe vonMenschen mit geistiger Behinderung

verdient gemacht haben und sich imBesonderen mit den Zielen des Ver-bandes identifizieren, sind Gerd Wan-ken aus Bitburg und Karl-HermannSeyl langjähriger, früherer Geschäfts-führer des Gemeinschaftswerks.Karl-Heinz Thommes würdigte in sei-ner Laudatio die Verdienste der Preis-träger. „Gerd Wanken und Karl-Her-mann Seyl fungieren im Land als Vor-bild für andere“, so Thommes. Wan-ken war 39 Jahre Leiter des Hauses

der Jugend in Bitburg und hat in die-ser Zeit die Integrationsarbeit dortwesentlich geprägt. Karl HermannSeyl war mehr als 40 Jahre im Ge-meinschaftswerk tätig, davon 22 Jah-re als Geschäftsführer. So förderteSeyl immer die sportlichen Aktivitä-ten der Beschäftigten auf vielfältigeArt und Weise: Sportfeste, Kegeltur-niere, Schwimmfeste und vieles mehr– stets mit dem Fokus auf Inklusion,Teilhabe und Anerkennung und derFörderung der Freude am Sport. Einen musikalischen Beitrag zum par-lamentarischen Abend lieferte der in-klusive Chor des Hauses im Westrich(HiW). Er setzt sich aus behindertenBewohnern des HiW und Sängernder Musikschule Plus in Kusel unterLeitung von Klaus Peter Bösshar zu-sammen. Das Hauptmotto der For-mation soll der Spaß an der Musiksein. Jeder, egal ob mit oder ohneHandicap, darf sich einbringen so guter kann. Mit den Titeln „Tage wie die-se“ und „Sananina“ machte der Chordie Preisverleihung zu einem gelun-genen Event und zeigte, wie verbin-dend die gemeinsame Freude an derMusik wirkt. red

Thommes-Preis für Karl-Hermann SeylAuszeichnung für Einsatz für Menschen mit geistiger Behinderung in Mainz verliehen

editorialLiebe Leserinnenund Leser,ein ganz besonde-res Jahr liegt hin-ter uns – unser Ju-biläumsjahr, daswir ausgiebig ge-

meinsam gefeiert haben. Nebenvielen Festen und Aktivitäten zumThema „50 Jahre Gemeinschafts-werk“ in den Einrichtungen undDiensten standen vor allem dreigroße übergreifende Veranstal-tungen im Mittelpunkt.In unserer Kunstwoche auf demGelände der Reha-Westpfalz tra-fen sich im Juni Menschen ausdem gesamten Gemeinschafts-werk – und darüber hinaus – umgemeinsam Kunst zu machen inganz vielfältiger Richtung. Es hatgroßen Spaß gemacht zu sehen,wie kreativ und künstlerisch ver-siert die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer bei der Sache waren. DieResultate waren überwältigend.Eine kleine Kostprobe davonkonnten die Gäste des Festaktesin der Stadthalle Landstuhl be-wundern. Dort bereicherten Bei-träge, die in der Kunstwoche ent-standen, das Programm. Mit ei-nem bunten Mix aus Andacht mitBischof und Kirchenpräsident,Talk, Vorführungen und Musikwurde unter dem Motto „Allegleich einzigartig“ die Vielfalt desGemeinschaftswerks auf der Büh-ne dargestellt. Zahlreiche Gästewaren unserer Einladung gefolgtund freuten sich gemeinsam mituns über die 50-jährige Geschich-te unseres Gemeinschaftswerks.Höhepunkt unseres Feierjahreswar unser Sommernachtsfest aufdem Gelände der Gartenschau inKaiserslautern. Über 700 aktuelleund ehemalige Kolleginnen undKollegen aus dem Gemeinschafts-werk feierten eine wunderbareParty miteinander – einen klei-nen Rückblick finden Sie in denMittelseiten dieser Ausgabe. Ich wünsche Ihnen viel Freudebeim Lesen dieser ausgiebigenKIT-Ausgabe, die wieder einen leb-haften Einblick in das bunte Lebenim Gemeinschaftswerk gibt.Für die bevorstehende Advents-zeit und die Feiertage wünscheich Ihnen immer mal wieder dieMöglichkeit innezuhalten undsich Zeit zu nehmen für das, wasIhnen am Herzen liegt.

Dr. Walter SteinmetzGeschäftsführer

Landstuhl. Alles zusammen: ein Pro-jekt – gedacht zur kreativen Entfaltungund Inklusion von Kindern und Jugend-lichen mit und ohne Beeinträchtigung.Geplant ist ein Musiktheater zur För-derung der vielfältigen Talente undStärken der Beteiligten. Auf ganz unter-schiedliche Art und Weise sollen sichim zeitlichen Rahmen von drei Jahrendie Kinder und Jugendlichen von Kitaund Schule der Reha-Westpfalz ver-wirklichen und ihren kreativen Hori-zont erweitern können. Auch Jugendli-che aus städtischen Schulen sollen an-gesprochen werden, sich mit einzu-bringen. Die Aktion Herzenssache e.V.wird das Vorhaben in den nächstendrei Jahren finanziell mittragen.Im Mittelpunkt steht ein dramaturgi-scher Handlungsablauf, durch musika-lische Frequenzen, tänzerische Einla-gen und kreative Impulse ergänzt.Handlung, Musik und Bühne sollenselbst entwickelt werden. Das Entwi-ckeln einer komplett neuen Geschich-te, welche auf der Bühne spielerischumzusetzen ist, bedeutet für alle Be-teiligten eine kleine Herausforderung.Theaterpädagogin Friederike Altherr

wurde eigens für dieses Vorhabenangestellt. Sie spielt in ihrer Freizeitleidenschaftlich Theater, hat Theater-wissenschaften studiert und neben-beruflich die Ausbildung zur Theater-pädagogin vollzogen. „Es freut michungemein, mich an diesem großenVorhaben zu beteiligen und es kreativzu verwirklichen“, so Friederike Alt-herr. Die Verantwortlichen steckten

bereits die Köpfe zusammen, drehtenan der Geschichte, veränderten dasEnde. Alle seien mit Freude bei derSache und verpackten eine tolle,emotionale und spannende Handlungin einer Geschichte. Sie betont:„Viel schöne Arbeit die noch vor denBeteiligten liegt, doch die Begeiste-rung ist groß und die Vorfreude umsogrößer.“ Friederike Altherr

Erarbeiten den Handlungsablauf (von links): Achim Pauli, Friederike Altherrund Andreas Klotz. (Foto: ÖGW)

Ein Musiktheater mit vielen IdeenProjekt zur kreativen Entfaltung von jungen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung

Brachte den Preisträgern ein Ständchen: Der inklusive Chor des Hauses imWestrich (hinten) mit Karl-Hermann Seyl (7.v.r.) und anderen Gästen des par-lamentarischen Abends. (Foto: Wilfried Kootz, SO-RLP)

Page 3: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

Seite 3Kommunikation Information Transparenz

Blieskastel. Die zwischenmenschlicheKommunikation ist eines der span-nendsten Gebiete der Psychologie. ImTeam gelungen zu kommunizieren, istVoraussetzung dafür, dass die Mitar-beiterInnen im Sinne der gemeinsa-men Sache – Auftrag und Philosophieder Einrichtung – am gleichen Strangziehen, und zwar am selben Ende.In den Blieskasteler Werkstätten istdas besonders wichtig, weil das Teammit psychisch beeinträchtigten Men-schen arbeitet: Für sie ist es beson-ders wichtig, eine klare Struktur undein verlässliches und stabilisierendesUmfeld vorzufinden. Daneben gilt es,die Anforderungen der Kunden ausIndustrie und Wirtschaft zuverlässigund ihren Erwartungen entsprechendzu bedienen. Um diesem doppeltenAuftrag gerecht zu werden, bedarf esinsbesondere einer guten Kommuni-kation, in der Klarheit, Verbindlichkeitund Verlässlichkeit wichtige Parame-ter sind. Leicht gesagt, doch nicht im-mer so leicht getan!Um den Ursachen für fehlgeleiteteKommunikation, mangelnde Verbind-lichkeit und fehlende Absprachen aufdie Spur zu kommen und konkrete Lö-sungsschritte zu erarbeiten, wurdeein Konzept zur Teamentwicklung er-stellt. Das Angebot beinhaltet vierModule mit jeweils zwei Stunden undbefindet sich aktuell in der Durchfüh-rung. Es handelt sich um ein Angebot– genannt „TeamTeam“ – für Mitar-beiterInnen und Führungskräfte, dieihr eigenes Kommunikationsverhalten

reflektieren und sich persönlich unddamit auch das Team weiter ent -wickeln wollen. Die Betonung liegt auf„wollen“, da Entwicklung nur funktio-niert, wenn dies selbst beabsichtigtist. Insofern ist das Angebot freiwillig,jedoch wird hierfür Arbeitszeit zurVerfügung gestellt. Erfreulicherweisenehmen 80 Prozent der Mitarbeiter -Innen und Führungskräfte teil.Das Konzept sieht vor, dass in jederEinheit jeweils zwei Persönlichkeits-stile vorgestellt werden, die auf denKommunikationspsychologen Friede-mann Schulz von Thun (siehe Kasten)zurückgehen. Er beschreibt darin aufsehr anschauliche Weise, was in

Menschen vor sich geht, wenn siemiteinander kommunizieren. Dabeigibt es insgesamt acht Persönlich-keitsstile, von denen jeder seine ganzbesonderen Eigenarten hat. Nach dertheoretischen Einführung in die Per-sönlichkeitsstile haben die Mitarbei-terInnen Zeit, ihr eigenes Verhaltenam Arbeitsplatz und das der KollegIn-nen zu reflektieren und sich unterei-nander auszutauschen. Die ersten zwei Einheiten sind bereitsabgeschlossen. Zu Beginn war derAustausch noch sehr vorsichtig undzurückhaltend. In der zweiten Einheitjedoch entwickelten sich bereits regeund interessante Diskussionen.

Durch die Reflektion des eigenen Ver-haltens und das Feedback im Team,sollen den TeilnehmerInnen der eige-ne vorherrschende Persönlichkeitsstilund „blinde Flecken“ im eigenen Ver-halten bewusst werden. Dadurch solles ermöglicht werden, aus der eige-nen Komfortzone herauszukommenund sich und das Team weiterzuent-wickeln. Es entsteht mehr Bewusst-sein darüber, wo jede/r MitarbeiterInund jede Führungskraft seine persön-lichen Herausforderungen hat undwelche Entwicklungsschritte er odersie gehen kann und muss, damitKommunikation in all ihren Facettenbesser gelingen kann. André Höfer

Alle sollen am gleichen Ende eines Stranges ziehenTeamentwicklung in den Blieskasteler Werkstätten – Eine klare und verlässliche Kommunikation ist erforderlich

Je nach Persönlichkeit bringen sich Mitarbeiter ganz unterschiedlich ins Team ein: Beispielhaft nehmen Gudrun Hübschen und Martin Follmar idealtypische Rollen ein, zwischen immer kritiserend und konfliktscheu. (Foto: ÖGW)

Friedemann Schulz von Thun, gebo-ren 1944, studierte in Hamburg Psy-chologie, Pädagogik und Philosophieund promovierte über Verständlich-keit bei der Wissensvermittlung. Von1976 bis 2009 war er Professor fürPädagogische Psychologie in Ham-burg. Daneben veranstaltete er von1971 an Kommunikationstrainingsfür Lehrer und Führungskräfte, inspäteren Jahren auch für Angehöri-ge anderer Berufsgruppen. Schulz von Thun’s Haupterkenntnisist: Die Menschen sind verschiedenin der Art, wie sie mit anderen re-den und den Kontakt zu ihnen ge-stalten. Davon ausgehend entwickel-te er acht idealtypische Kommunika-tions- und Interaktionsstile. JederStil beschreibt eine bestimmte Artund Weise, zu sprechen und mit an-deren Menschen umzugehen.

Der bedürftig-abhängige Stil zielt da-rauf ab, von anderen Hilfe und Un-terstützung zu bekommen. Dafürstellt der Bedürftig-Abhängige sichselbst als schwach, hilflos und alleinnicht lebensfähig dar. Seinen Mit-menschen gibt er dagegen das Ge-fühl, stark und kompetent zu sein.Der helfende Stil wirkt stark und be-lastbar. Diese Menschen bieten an-deren gerne Hilfe an. Weil sie sichmit den Problemen anderer be-schäftigen, können sie von eigenenUnzulänglichkeiten und Schwierig-keiten ablenken.Der Selbstlose stellt sich als unbe-deutend dar und entwertet sich da-mit selbst. Nur im Einsatz für andereerkennt er seinen Nutzen. Damit ihnandere nicht ablehnen, möchte derSelbstlose immer das tun, was seinGegenüber von ihm erwartet.

Der aggressiv-entwertende Stil:Menschen mit aggressiv-entwerten-dem Stil erheben sich über andere.Um dies zu rechtfertigen, konzentrie-ren sie sich auf Fehler und Schwä-chen des Gegenübers. Das geschiehtaus Angst, dass die eigenen Fehlerund Schwächen aufgedeckt werden.Der sich beweisende Stil: Der sichBeweisende kämpft ständig um sei-nen Selbstwert und ist daher stetsbemüht, sich ins rechte Licht zu rücken. Damit möchte er sich undseine Umwelt von seinem Wertüberzeugen und Lob erhalten.Der bestimmende-kontrollierendeStil dient dazu, die Umwelt inklusiveder Mitmenschen zu lenken undkontrollieren. Die bestimmende-kontrollierende Person stellt Regelnauf und fordert von ihren Interakti-onspartnern, diese einzuhalten. So

möchte sie sich vor Chaos und Kon-trollverlust schützen.Der sich distanzierende Stil ist da-rauf ausgerichtet, den benötigten Si-cherheitsabstand zu schaffen und zubewahren. Dem sich Distanzieren-den ist es unangenehm, wenn ihmandere Menschen zu nahe kommen,sowohl räumlich als auch emotional.Er neigt dazu, alles aus einer sach-lich-rationalen Perspektive zu be-trachten.Der mitteilungsfreudig-dramatisie-rende Stil: Eine Person, die dazuneigt, liebt es, von sich selbst zusprechen. Ihr passieren immer auf-regende Dinge, die sie in den schil-lerndsten Farben erzählt und sich soin den Mittelpunkt katapultiert. Ob-wohl die Person viel von sich erzählt,lässt sie ihr wahres Inneres nicht er-kennen. red/wikipedia

Die acht Stile der Kommunikation nach Friedemann Schulz von Thun

Um Himmels

Willen kein

Streit! Du bist

schuld!

Page 4: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

Seite 4 Kommunikation Information Transparenz

gefunden, um sich von Klaus Weberin einem feierlichen Rahmen zu ver-abschieden. Neben Gedichten, Tän-zen und kleinen Geschenken erhielter zum Dank und zugleich als Erinne-rung an die Mauritius-Schule einenselbst gedrehten Film der Schüler-und Lehrergemeinschaft, in welchemsich jede Klasse individuell von ihmverabschiedete.Doch nun beginnen für Herrn Webernach 37 Jahren ganz lange Ferien. Indiesen möchte er sich vor allem aus-führlicher seiner Familie widmen undseine Freizeit mit seiner Leidenschaftfür das Tanzen und den Sport füllen.Reisen in die weite Welt stehen eben-falls auf dem Programm. Ebenso wol-le er neben einer Weiterbildung inden Sprachen Französisch und Eng-lisch das Kochen erlernen. Vielleichtdürfen wir uns über einen baldigenBesuch am Praxistag in der Mauritius-Schule freuen, an dem uns unser ehe-maliger Schulleiter von seinen Koch-künsten überzeugt. Bis dahin sagt dieMauritius-Schule: „Mach’s gut, lieberHerr Weber! Wir wünschen Dir vielGlück, Freizeit, Ruhe, Entspannung,Reisen, Tanzen, ein gutes Gelingenbeim Kochen und alles, was Du Dirfür Deinen verdienten Ruhe standwünschst.“ Pauline Hönicke

Kaiserslautern. Die ergänzende unab-hängige Teilhabeberatung (EUTB) Kai-serslautern ist in den Räumen derKreissparkasse Kaiserslautern in derFackelstraße 36 eröffnet worden. Mitdem Bundesteilhabegesetz wurdefestgelegt, dass eine kostenlose, allenMenschen mit (drohenden) Behinde-

rungen und ihren Angehörigen offen-stehende Beratung über Leistungenzur Rehabilitation und Teilhabe ge-schaffen werden soll. Diese Teilhabe-beratung soll ergänzend zu bereits be-stehenden Angeboten aufgebaut wer-den und unabhängig von Leistungs-trägern und -erbringern erfolgen.

Um diese Pläne umzusetzen, wurdefür Stadt und Landkreis Kaiserslau-tern aus der 2014 gestarteten Ini tia -tive Kaiserlautern inKLusiv – ein Zu-sammenschluss aus sozialen Einrich-tungen, Vereinen und Interessenver-tretern mit dem Ziel die Lebensquali-tät von Menschen mit Behinderungin Kaiserslautern zu verbessern – he-raus ein Verein gegründet. Mitglieder des Vereins sind: Behin-dertenhilfe Westpfalz e.V., CBS Cari-tas Betriebsträgergesellschaft mbHSpeyer, CVJM Pfalz e.V., EvangelischesDiakoniewerk Zoar, Lebenshilfe West-pfalz e.V., MachMitMittwoch Clube.V., Mein Seelentröpfchen e.V., Öku-menisches Gemeinschaftswerk PfalzGmbH, RUBIN Gemeinnützige Gesell-schaft mit beschränkter Haftung,Bowling Verein Kaiserslautern e.V.,Pfalzklinikum und Christliches Ju-genddorf. Vorsitzender des Vereins istDr. Walter Steinmetz, Geschäftsfüh-rer des Gemeinschaftswerks. Durchdie Vielfalt der Vereinsmitglieder

wird die Unabhängigkeit der Bera-tung gewährleistet.Die Beratungsstelle findet sich in derKundenhalle der Kreissparkasse. Be-ratung auf Augenhöhe, unabhängigvon Trägern, ergänzend zur Beratunganderer Stellen steht im Mittelpunkt.Der Service ist kostenlos. Die Berate-rinnen Sabine Nicola und DanielaHäusler sind täglich anzutreffen. UmTerminvereinbarung wird gebeten.Steinmetz betonte: „Wir befähigenMenschen, selbstbestimmt zu leben.“Beigeordneter Joachim Färber (StadtKaiserslautern) und BeigeordneterPeter Schmidt (Landkreis Kaiserslau-tern) lobten, Menschen mit Beein-trächtigungen fänden hier nun eineübergreifende Beratung für Fragen inallen Lebenslagen. rik� EUTB, Kaiserslautern inKLusiv e.V.,Fackelstraße 36, 67655 Kaiserslau-tern, Telefon 0157/72524645 oder0178/ 4023985, E-Mail: [email protected], Internet: www.kl-inklusiv.deBeraterinnen der EUTB: Daniela Häusler (links) und Sabine Nicola. (Foto: ÖGW)

Neues Angebot zur unabhängigen TeilhabeberatungBasierend auf Bundesteilhabegesetz – Ergänzung zu bestehenden Angeboten – Neugegründeter Verein als Träger

Wattweiler. Mit dem Ende des Schul-jahres 2017/2018 war es soweit.Nach 37 Jahren im Schuldienst gingKlaus Weber, Schulleiter der Mauriti-us-Schule in Wattweiler, in den wohl-verdienten Ruhestand.Weber wurde 1954 im saarländischenWalsheim geboren, in Wattweiler ver-brachte er jedoch fast sein ganzes Be-rufsleben. 1981 begann er als Förder-schullehrer an der Mauritius-Schule inWattweiler und übernahm 1999 dieLeitung. Rückblickend bezeichneteWeber seine Zeit an der Mauritius-Schule als „ein erfülltes Leben“. Obnun die Schüler- oder Elternschaft, al-lesamt beschreiben sie, dass sein Ver-halten geprägt war von einem bedin-gungslosen Einsatz für seine Schuleund die Schulgemeinschaft. Weber besuchte in Walsheim die dor-tige Grundschule bis 1961, ging an-schließend auf das Von-der-LeyenGymnasium in Blieskastel und legtedort 1973 die Reifeprüfung erfolg-reich ab. Er studierte in Landau undMainz von 1974 bis 1979 Lehramt fürFörderschulen. Seine Referendariats-zeit verbrachte Weber von 1980 bis1981 an der Sonderschule für geistigBehinderte und der Sonderschule fürSprachbehinderte in Idar-Oberstein.Bereits in jungen Jahren wurde We-

ber durch das in Walsheim ansässige„Haus Sonne“ auf die Arbeit mit be-hinderten Menschen aufmerksam. Erabsolvierte von 1973 bis 1974 seinenZivildienst. Die Erfahrungen bestärk-ten ihn schließlich darin, „dass För-derschullehrer der richtige Beruf fürmich sein sollte“.In insgesamt 37 Jahren Berufslebengelang es Klaus Weber Bewährtes zuerhalten und zu pflegen. In guter undkonstruktiver Zusammenarbeit mit

der Schulgemeinschaft half er dabei,die Schule zeitgemäß weiterzuentwi-ckeln. Er hatte stets ein offenes Ohrfür Neues und trug wesentlich dazubei, die Mauritius-Schule zu dem zumachen, was sie heute ist: Ein Ort, indem der Schüler im Mittelpunkt steht.Auch die Schüler schätzten ihrenscheidenden Rektor sehr für seinehumorvolle und menschliche Art. Ingroßer Runde hatte sich die gesamteSchüler- und Lehrerschaft zusammen-

Will sich nun mehr der Familie, dem Tanzen und dem Sport widmen: KlausWeber (Mitte stehend) ist in Rente gegangen. (Foto: ÖGW)

37 Jahre dauernde Ära an der Mauritius-Schule endetSchulleiter Klaus Weber verabschiedet – Seit dem Jahr 1981 in Wattweiler tätig – Schule zeitgemäß weiterentwickelt

Page 5: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

Seite 5Kommunikation Information Transparenz

Firma Marvida noch zahlreiche weite-re Produkte rund um das Thema Wär-me. Für Erwachsene gibt es zum Bei-spiel zahlreiche Varianten von Moor-kissen, von Wärmekissen, Wärmefla-schen oder sogar Hausschuhe.Mit der Zusammenarbeit mit denLUW sind Mareike Schröder und ihrVater Volker Zitt sehr zufrieden. Vol-ker Zitt hatte bereits mit den LUW zu-sammengearbeitet und schätzt dasvertrauensvolle Verhältnis. Das freutauch Daniel Storck, der den Auftragvon technischer Seite her betreut:„Es handelt sich um einen tollen Auf-trag, weil es sich um eine vielschichti-ge Arbeit handelt und der Sitz desAuftraggebers in der Nähe ist.“ Da-durch entstünden interessante Ar-beitsplätze für die Werkstattbeschäf-tigten, die Produkte für den regiona-len Markt produzierten.Lisa Strupp und Michael Hippold,Gruppenleiter der Verpackungsgrup-pe, ergänzen: „Durch die unter-schiedlichen Produktionsschritte er-geben sich viele Fördermöglichkei-ten.“ Die Arbeit spreche verschiedeneSinne an. Vor allem der Duft sei sehrangenehm. Das bestätigt auch Werk-stattbeschäftigter Christian Frömter:„Der Auftrag macht Spaß, weil dieFüllung so gut riecht.“ rik

Landstuhl. „Es weht der Wind einBlatt vom Baum, von vielen Blätterneines. Das eine Blatt, man merkt eskaum, denn eines ist ja keines. Dochdieses eine Blatt allein war Teil vonunserem Leben. Drum wird dies eineBlatt allein uns immer wieder fehlen.“Das ist ein beliebter Trauerspruch ausder Feder eines unbekannten Dich-ters. Das Bild des Baumes findet sichauch im Erinnerungsgarten in denWestpfalz-Werkstätten (WPW), derdem Gedenken an verstorbene Kolle-genInnen gewidmet ist.Entstanden ist der Erinnerungsgartenvor drei Jahren in einem Innenhof imEingangsbereich der WPW. 2015 gabes sehr viele Todesfälle in den Werk-stätten zu beklagen. Ursprünglich gabes einen Trauertisch im Hauptflur derWerkstatt, auf dem für die verstorbe-nen KollegenInnen jeweils ein Steinmit ihrem Namen platziert war.Oft wurde diese Gedenkstätte vonWerkstattbeschäftigten durch Fotos,oder persönliche Erinnerungsstücke

ergänzt. Hier hat es sich gezeigt, dasses für die Beschäftigten wichtig ist,einen Ort für ihre Trauer zu haben.Da viele von ihnen nicht mobil sindund ihre verstorbenen KollegenInnenan verschiedensten Orten, die oftnoch schlecht erreichbar sind, ihreletzte Ruhestätte gefunden haben, istein im Alltag leicht zugänglicher Ortzum Abschiednehmen, Gedenkenund Trauern erforderlich. Irgendwannwurde der Gedenktisch zu voll und esstellte sich die Frage, ob die älteren„Gedenksteine“ zugunsten neuererentfernt werden. Sehr bald entstanddann der Plan, einen beständigeren,angemessenen Trauerplatz zu finden.Bei der Trauerfeier wurde eine Birkesymbolisch mit Papierblättern, aufdenen sich die Namen der Verstorbe-nen befanden, aufgestellt. Wind undWetter ließen die Blätter nach undnach zu Boden fallen, verbleichenund letztendlich vergehen. Auch dieSteine mit den Namen fanden ihrenneuen Platz im Garten.

Nachdem der tote Birkenstamm sei-nen Dienst erfüllt hatte, wurde erdurch einen lebendigen Nachfolgerersetzt. Der gepflanzte Ginkgo Bilobagilt seit alters her als Symbol derHoffnung und Freundschaft sowiedes Überdauerns durch die Zeiten.

Seine zweigeteilten Blätter stehen fürdie Verbindung zweier verwandterSeelen. Um der Erinnerung Bestän-digkeit zu geben, finden sich am Fußdes Baums Ginkgoblätter aus Metall,die mit Daten der Dahingeschiedenenversehen sind. mir

Sind mit Daten Dahingeschiedener versehen: Ginkgoblätter aus Metall liegenauf den Steinen am Fuß des Gingkobaums im Erinnerungsgarten. (Foto: ÖGW)

Zweigeteilte Blätter stehen für Verbindung von SeelenSteingarten und Gingkobaum im Eingangsbereich der Westpfalz-Werkstätten erinnern an verstorbene KollegenInnen

Ludwigshafen. Welliebellies – Wärmezum Liebhaben: So heißen die ku-scheligen Plüschtiere, die in den LUWfertiggestellt und konfektioniert wer-den. Fertiggestellt? Die kleinen Ge-nossen haben nämlich ein ganz be-sonderes Innenleben. In ihremBäuchlein befindet sich ein Hirse-Kräuter-Kissen, das in der Mikrowelleoder im Backofen erwärmt werdenkann. Dann kann es kleine Wehweh-chen seines Besitzers lindern: Bauch-schmerzen zum Beispiel.In Ludwigshafen werden die niedli-chen Tiere angeliefert. Zum Teil wur-den die Säckchen mit der Hirse-Kräu-ter-Mischung auch hier genäht, zurZeit werden sie in Oggersheim nurgefüllt, in die Tiere verpackt und fer-tig konfektioniert für den Versand.Schweinchen gibt es da, Löwen oderauch ein Einhorn, viele verschiedeneVarianten warten auf ihre neuen Be-sitzer. Die Plüschtiere mit dem beson-deren Etwas verfügen über einenKlettverschluss, sodass das Kissen be-quem entnommen und erwärmt wer-den kann. Es gibt sie in verschiede-nen Größen und für die ganz Kleinengibt es spezielle Schmusetücher. Die Hirse-Kräuter-Mischung, die inden LUW abgefüllt werden, hat es insich: Mareike Schröder, von der Firma

Marvida, erklärt: „Hirse hält die Wär-me schön lange. Die Kräuter Laven-del, Pfefferminze, Rosmarin und Eu-kalyptus entfalten in der Wärme ihrewohltuende Wirkung. Es ist uns wich-tig, dass die Kräuter und die Hirse ausEuropa kommen. Schließlich sind diewelliebellies (englisch: gut, Bauch) alsMedizinprodukte zugelassen.Übrigens können die kleinen Kerleauch das Gegenteil von Wärmen: Küh-

len. Legt man sie in den Kühlschrank,können sie auch als kühlendes Ele-ment eingesetzt werden. Das Schmu-setuch für die Kleinsten verfügt zu-sätzlich über ein Kühlkissen, das zumBeispiel beim Zahnen kühlen kann. Wenn die Plüschtiere die LUW verlas-sen, werden sie auf den Weg geschicktin Apotheken, Drogerien oder vieleweitere Märkte im In- und Ausland.Neben den welliebellies produziert die

Vielschichtige Arbeit: Die Werkstattbeschäftigten befüllen Löwen, Elefanten,Schweinchen oder Einhörner mit den wohlriechenden Säckchen. (Foto: ÖGW)

Kuschelige Plüschtiere mit Wärme zum LiebhabenLudwigshafener Werkstätten produzieren und konfektionieren Wärmekissen in Tierform – Auch zum Kühlen geeignet

Page 6: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

50 Jahre Ge-meinschaftwerk –

2018 war ein Feierjahr.Neben vielen Festen und

Aktionen in den Einrichtun-gen standen zwei große Events

im Mittelpunkt. Zum großen Som-mernachtsfest hatte das Gemeinschafts-werk Mitte August alle Mitarbeitenden indie Veranstaltungshalle der Gartenschauin Kaiserslautern geladen – und mehr als

700 waren gekommen. Sie feierten ein rauschendes Fest mitMusik, Tanz, Comedy und Köstlichkeiten aus dem Kochwerk. Zum

offiziellen Festakt in der Stadthalle Landstuhl hatten sich zahlreiche Gästeaus Politik, Kirche, Gesellschaft und der Wirtschaft eingefunden. Bei einem ab-

wechslungsreichen und kurzweiligen Programm wurde deutlich, was das Gemein-schaftswerk seit einem halben Jahrhundert ausmacht: Wir sind alle gleich einzigartig!

Kommunikation Information Transparenz

Page 7: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

Seite 8 Kommunikation Information Transparenz

Von bundesweitemNetzwerk profitierenLandstuhl. Das Gemeinschaftswerkwird Mitglied des BundesverbandsMittelständischer Wirtschaft Unter-nehmerverband Deutschland e.V.(BVMW). Der BVMW ist ein Zusam-menschluss mittelständischer Wirt-schaftsunternehmen mit dem Ziel, dieWettbewerbsfähigkeit des deutschenMittelstands zu stärken. Dazu gibt esbundesweit 300 Ansprechpartner. DasÖGW hat sich überlegt, von diesemNetzwerk zu profitieren. Darin einge-schlossen sind alle Werkstatt-Stand -orte des ÖGW. Martin Rathke

Advent imGoetheviertelKaiserslautern. Das Servicebüro in„Nils – Wohnen im Quartier“ im Goe-theviertel lädt ein zu der Reihe „VierAdventskerzen im Goetheviertel“. DieEröffnung ist am Samstag, 1. Dezem-ber, um 17.30 Uhr. Treffpunkt aller Ak-tionen ist jeweils „Nils – Wohnen imQuartier“ im Goetheviertel, Service-büro Hohlestraße 12. Von dort startetdann ein Spaziergang zu den einzel-nen Zielen im Quartier. Am Donners-tag, 6. Dezember, geht es über Awiaund Lebenshilfe zum DRK Senioren-zentrum, am Donnerstag, 13. Dezem-ber, zu Wohnen in P 90 und am Don-nerstag, 20. Dezember, zur Apostel -kirchen kapelle. Die Besucher werdengebeten, ein Trinkgefäß für Glühweinund Punsch mitzubringen. red

Hochspeyer/Fischbach. Ende Sep-tember war es soweit: Im Zauberwaldzwischen Hochspeyer und Fischbachwurde „aufgeräumt“. Bewohner desKaiserslauterer Wohnprojektes „Woh-nen in P 90“ halfen wegen anstehen-der Durchforstungsarbeiten, Objektedes Fischbacher Künstlers Udo Weila-cher wegzuräumen. Weilacher hatseit einigen Jahren den Zauberwaldmit allerhand selbstgestalteten Objek-ten aus Stein und Holz ausgestattet. Die zum Teil lebensechten und zumTeil fantasievollen Kunstobjekte ha-ben im Waldstück rund um die Fron-talhütte bei Hochspeyer zahlreichekleine und große Besucher über vieleJahre angelockt und erfreut. Nachder Durchforstung sollen sie wiederzurück in den Wald, erneut Besucherneugierig machen und ihre Phanta-sien bei der Begegnung mit denKunstobjekten wecken.

Revierförster Thomas Breier hatte zu-sammen mit seinem Bruder AndreasPhilipp Breier, Hausleiter des Wohn-projektes Wohnen in P 90, den Ein-fall, das Praktische mit dem Nützli-chen zu verbinden. So wurde die Ideegeboren, dass Bewohner mitanpa-cken und dabei einiges über den Pfäl-zerwald erfahren. So hat es sich derOtterberger Forstamtsleiter MarkusGatti nicht nehmen lassen, persönlichüber den Wald und seine Aufgabenzu informieren.Unterstützt unter anderem vom Fron-talhüttenverein und dem Pfälzerwald-verein wurde aus dem Arbeitseinsatzein Tag „Zwischen Kunst und Integrati-on“. Abgerundet wurde das Ereignisdurch ein von den Bewohnern organi-siertes Grillfest. Unterstützt wurde dieAktion auch durch die Bereitstellungvon zwei Bussen durch die Westpfalz-Werkstätten. Andreas Philipp Breier

Informierte über den Wald und seine Aufgaben: Der Otterberger Forstamts -leiter Markus Gatti mit P 90-Bewohnern. (Foto: ÖGW)

Kunst und Integration im Zauberwald bei HochspeyerBewohner von „Wohnen in P 90“ packen bei Aufräumaktion mit an – Vorbereitung einer Durchforstungsaktion

Landstuhl/Kaiserslautern. Was vorzehn Jahren in einem Wohnhaus, inder Raiffeisenstraße 27 in Landstuhl,als ABBB, Ausgelagerter Berufsbil-dungsbereich, mit zwei Mitarbeiternund acht Beschäftigten begonnenhat, wurde zwischenzeitlich zu einemfesten, nicht mehr wegzudenkendenAngebot der Westpfalz-Werkstätten(WPW). Der ABBB findet sich nun un-ter dem Dach des für die betrieblicheIntegration neu geschaffenen Job-WERKS in Kaiserslautern, in der Ei-senbahnstraße. Dort angesiedelt istauch das Integrationsmanagementder Westpfalz-Werkstätten. Auch sonst hat sich in der Dekade ei-niges getan. Im März dieses Jahres istder ABBB nach Kaiserslautern in dieEisenbahnstraße 14-16 umgezogen,wodurch ein niedrigschwelliges Ange-bot für Menschen im Grenzbereichzwischen Werkstatt für behinderteMenschen und erstem Arbeitsmarktgeschaffen wurde. Durch die zentraleLage in der Lauterer Innenstadt unddie transparente Gestaltung des neu-en Standortes ermöglicht das Ge-meinschaftswerk einen erleichtertenZugang für die Betroffenen zu denBeratungsangeboten und letztlichzum Arbeitsmarkt.In den zehn Jahren der ABBB-Arbeitwurden von Martin Scherer und inder Aufbauphase mit Unterstützungvon Bärbel Raab insgesamt 70 Men-

schen mit Beeinträchtigung betreut.51 haben den Bildungsbereich kom-plett durchlaufen, von denen 24 aufeinen Budgetarbeitsplatz vermitteltwerden konnten. Sechzehn weiterehaben ihren Tätigkeitsbereich auf ei-nem Außenarbeitsplatz oder in einerAußenarbeitsgruppe der WPW ge-funden und elf sind in den Westpfalz-Werkstätten direkt beschäftigt. Au-ßerdem wurden durch die Betreu-ungs- und Kooperationsarbeit vielfäl-tige und intensive Kontakte zu ver-schiedenen Arbeitgebern in der Regi-

on geschaffen, die auch das Verständ-nis für die Belange von Menschen mitBeeinträchtigung in der Arbeitsweltverbessern und fördern.Der Ausgelagerte Berufsbildungsbe-reich hat die Angebotspalette derWPW ausgeweitet und bereichert. Erbietet Menschen, die sich im Grenz-bereich zur Werkstattzugehörigkeitbefinden oder Berührungsängste zumWerkstattbetrieb haben, die Möglich-keit, sich im Arbeitsleben zu erpro-ben und den für sie passenden Platzzu finden. mir

Der Ausgelagerte Berufsbildungsbereich 2008 (von links): Martin Scherer,Carsten Weber, Niko Kunstmann, Patrick Huber, George Johnson, Daniel Mühlemann, Romy Groß, Karsten Lang und Bärbel Raab. (Foto: ÖGW)

Im Grenzbereich zum ersten ArbeitsmarktZehn Jahre Ausgelagerter Berufsbildungsbereich – Insgesamt 70 Menschen betreut

Page 8: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

Seite 9Kommunikation Information Transparenz

Kaiserslautern. Bei schönstem Wetterkonnten zahlreiche Besucher Informa-tions- und Verkaufsstände der Einrich-tungen und Vereine besuchen sowieein abwechslungsreiches Bühnenpro-gramm genießen: Am Sonntag, 16.September, fand unter dem Motto„Essbare Stadt“ das Stadtteilfest Grü-bentälchen statt. Organisiert wurde eswieder vom Stadtteilbüro Grübentäl-chen der Neuen Arbeit Westpfalz ge-meinsam mit dem Arbeitskreis „Stadt-teilgespräch Grübentälchen – SozialEngagierte vor Ort“ und findet imZweijahresrhythmus statt. Für das leibliche Wohl war auch ge-sorgt und eine vielfältige Auswahl anSpeisen und Getränken vorzufinden,so zum Beispiel vom Verein „Impuls“türkische Spezialitäten, Eis von derDiPro und köstlicher Kuchen von derGeschwister-Scholl-Grundschule. Außerdem wurde auch wieder einStadtteilparcours organisiert, bei demdie Besucher eine Stempelkarte er-hielten. An den Ständen gab es Rätselund Spiele für den Stadtteilparcours,die gelöst werden mussten, um einenStempel zu erhalten. Jede volle Stem-pelkarte erhielt als Preis das „Rezept-

heft Grübentälchen“. Das Rezeptheftwurde gemeinsam von den teilneh-menden Einrichtungen und Vereinenerstellt. So entstand ein Kochbuchmit einer bunten Mischung an Rezep-ten für Frühstück, Mittagessen und

einige leckere Desserts. Das Koch-buch kann im Stadtteilbüro auchnachbestellt werden.Personell wurde das Stadtteilbüromittlerweile auch verstärkt. Seit eini-gen Wochen unterstützt Ute Rottler,

die einen Masterabschluss in Er -wachsenenbildung hat, das Team. Zuihren Aufgaben gehört es, weitereAngebote im Quartier zu entwickeln.Derzeit steht die Kontaktaufnahmemit Gewerbetreibenden im Focus.Immer dienstags ist Rottler „unter-wegs im Quartier“, um neben denGewerbebetrieben auch Bewohne-rinnen und Bewohner anzusprechen,welche sie zum Stadtteil befragt: Bei-spielsweise was ihnen besonders gutim Grübentälchen gefällt oder wo esVerbesserungsbedarf gibt. Darüberhinaus bietet sie kostenlose Unter-stützung bei Lebensläufen und Be-werbungen an.Das Stadtteilbüro gibt es nun seit zweiJahren, es dient als Treffpunkt undAnlaufstelle für die Bürgerinnen undBürger aus dem Grübentälchen. Ne-ben dem Stadtteilfest werden auchFeste und Ferienprogramme für Kin-der angeboten, ein Handarbeitstrefftrifft sich regelmäßig im Stadtteilbüro,eine Stadtteilzeitung informiert überaktuelle Projekte und der Stadtteilgar-ten „Grünes Tälchen“ wurde ins Le-ben gerufen, der von jedem genutztwerden kann. Alexandra Wolf

Stadtteilparcours mit vielen Rätseln und SpielenBewohner im Grübentälchen feiern gemeinsam unter dem Motto „Essbare Stadt“ – Organisiert vom Stadtteilbüro

Stand unter dem Motto „Essbare Stadt“: Das Stadteilfest Grübentälchen zogwieder viele Besucher an. (Foto: ÖGW)

Rodenbach. Rund 600 Läufer undNordic Walker gingen bei tollem Wet-ter beim Fackellauf des TV Roden-bach am 3. November an den Start.Darunter waren beim Nordic Wal-king-Wettbewerb 16 Teilnehmer vom„Team Inklusiv-Aktiv“ des Inklusions-beirats der Verbandsgemeinde Wei-lerbach. Das Thema „Inklusion imSport“ zählt mittlerweile zur Grundla-ge des TVR: Schon seit Jahren gibt esin der Judo-Abteilung Menschen mit

Behinderungen, die schon vielesportliche Erfolge erzielten.Die Mitglieder von „Team Inklusiv-Ak-tiv“ legten zum Teil nur die halbe Dis-tanz der 7,6 Kilometer langen Streckezurück und hatten dabei viel Freude.Eine Besonderheit war die Teilnahmevon Lars Henrich aus Rodenbach, derdie Strecke mit seinem handgetriebe-nen Rollstuhl, mit Unterstützung vonzwei Sportsfreunden an steilen Ab-schnitten, zurücklegte. Dieter Martin

Inklusion beim FackellaufKaiserslautern. Mit der Traumnote„Sehr gut“ schloß Iris Mentel, tätig imKochwerk, ihre Qualifizierung im Be-reich Hauswirtschaft ab. Mentel, Be-schäftigte der Westpfalz-Werkstätten,absolvierte einen Teilbereich derMaßnahme „Hauswirtschaftliche Un-terstützungskraft“. Diese Qualifizie-rung ist von der ADD (Aufsichts- undDienstleistungsdirektion) anerkannt.Iris Mentel bearbeitete das Feld „Rei-nigung“ und absolvierte den Baustein

„Maßnahmen im Bereich Spülküche“.Dabei setzte sie sich ein Jahr lang in-tensiv mit allen Themen rund um die-sen Bereich auseinander. Dazu zähl-ten unter anderem: Einrichtung desArbeitsplatzes, unreine Seite/reineSeite bedienen, Reinigung der Ma-schinen. Zu der außergewöhnlichenLeistung gratulierten viele Kollegenaus dem Kochwerk in Kaiserslauternund freuten sich mit Iris Mentel überden tollen Erfolg. red

Abschluss mit Traumnote

Ein Teil des „Team Inklusiv-Aktiv“ der Verbandsgemeinde Weilerbach (v.l.): Sylvia Neufing, Peter Schmidt, Lars Henrich und Dieter Martin. (Foto: ÖGW)

Freude über ein „Sehr gut“: Iris Mentel (mit Blumenstrauß) mit den Kollegen -Innen aus dem Kochwerk. (Foto: ÖGW)

Page 9: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

Seite 10 Kommunikation Information Transparenz

Herausgeber: Ökumenisches Gemein-schaftswerk Pfalz, Postfach 12 58,66842 Landstuhl, Tel. 0 63 71/61 88-0,Fax 0 63 71/61 88-88, Internet www.gemeinschaftswerk.de. Redaktion: Klaus Weber, Mauritius-Schule Zweibrücken (web), ChristianSchramm, Ludwigshafener Werkstät-ten (sch), Michael Rothhaar, West-pfalz-Werkstätten (mir), Anke Budell,Reha-Westpfalz (bud), Steffen Thul,Blieskasteler Werkstätten (th), Dr. Ni-na Feil-Klein (nfk), Haus im Westrich,Steffen Griebe (sg), Neue ArbeitWestpfalz, Friederika Will (rik), Dr.Walter Steinmetz (ws) (v.i.S.d.P.), Ge-schäftsstelle, Beratung: EvangelischerMediendienst (emd), Produktion:Verlagshaus Speyer GmbH, Druck: Robert Weber Offsetdruck, Speyer.Namentlich gekennzeichnete Beiträgestellen nicht unbedingt die Meinungder Redaktion dar.

Mackenbach. Ein neues Insektenhotelam Hofcafé in Mackenbach wurde indiesem Sommer von den Erbauerneingeweiht. Mit dabei waren zahlrei-che Insekten wie Bienen, Wespen,Schmetterlinge und Ohrwürmer, diedas Hotel bereits rege nutzen. Das In-

sektenhotel wurde von den Teilneh-mern des Bildungs- und Qualifizie-rungskurses „Fachkunde Holz: Wirbauen ein Insektenhotel“ und ihrenKursleitern Felix Held und Uwe Burgererst gemeinsam gebaut und dann voreinem Jahr am Hofcafé aufgestellt.

Die Idee dazu kam Uwe Burger, als ermit dem Motorrad an einem großenInsektenhotel vorbeigefahren ist. DieUmsetzung erfolgte schließlich imRahmen des Bildungs- und Qualifizie-rungsprogramms für Werkstattbe-schäftigte: „Ich mach mehr aus mir.“ Gemeinsam mit den Teilnehmernund entsprechender Fachliteraturwurde ein Plan entwickelt. Das Hotelsollte für viele verschiedene InsektenUnterschlupf bieten. Dazu wurdendie unterschiedlichsten Materialienbenötigt. Zum Beispiel Holz, Schilf-matten, Ziegelsteine, Schafswolle,Tontöpfe, Stamm- und Astscheiben.Verwendet wurde Restmaterial.Zuerst wurde ein überdachter Holz-kasten mit Zwischenbrettern gebaut,der nach und nach gefüllt wurde. DasHotel, das während der Bauphase inder Schreinerei stand, füllte sich im-mer mehr mit den Nistmöglichkeiten.Damit es einen sicheren Stand hat,wurden die Füße aus Metall einbeto-niert. Bei der Einweihung konnten dieTeilnehmer nun überprüfen, ob dasHotel genutzt wird und welche Insek-ten eingezogen sind. mir

Die Hotelbauer: Andreas Weimann, Felix Held, Marina Diehl, Rüdiger Forcher,Ben Herbrand, Jan Rößling, Anja Michel, Uwe Burger (hintern von links), Tobi-as Schmidt, Andreas Ries und Julian Wildberger (vorne von links). (Foto: ÖGW)

Hotel für Bienen und Wespen eingeweihtHolzbau bietet unterschiedliche Nistmöglichkeiten für viele verschiedene Insektenarten

Ludwigshafen. Als „von Anfang anfaszinierend“ beschreibt Brigitte Töp-fer ihren beruflichen Werdegang beiden Ludwigshafener Werkstätten, wosie fast 45 Jahre als Gruppenleiterintätig war. An die Anfänge der Werk-statt in einem Hofgut im Ludwigsha-fener Stadtteil Mundenheim kann siesich noch genauso gut erinnern wiean den Umzug 1974 an den jetzigenStandort in der Rheinhorststraße inOggersheim. Als sie den Beruf der Er-zieherin erlernt und auch abgeschlos-sen hatte, stand sie vor der Wahl zwi-schen der Tätigkeit in einer Erzie-hungsberatungsstelle und der „be-schützten Werkstatt“, wie sie damalsnoch hieß. Die Entscheidung für dieWerkstatt hat Brigitte Töpfer keineMinute bereut. Und das zeigt sich auch an ihrem eh-renamtlichen Engagement, das sie imRuhestand in beide Betriebsstättenführt. Dort schneidet sie Werkstattbe-schäftigten die Haare oder näht fürPrunksitzungen Kostüme, passendzum jeweiligen Motto. Überhaupt istBrigitte Töpfer sehr aktiv im Ruhe-stand. Sport, Tanzen oder Skifahrennennt sie beispielhaft. Aber auch im

sozialen Bereich engagiert sie sich ne-ben ihrem Ehrenamt in der Werkstattweiterhin. So betreut und hilft sie ei-ner 92-jährigen Seniorin. Dieser sozia-le Aspekt war für sie auch immer dieAntriebsfeder im Berufsalltag.Als ausgelastet empfindet sie sich imRuhestand aber nicht, räumt sieschmunzelnd ein. Wer sie braucht,

kann auf ihre Hilfe setzen. Für ihrenMann hat sie aber auch mehr Zeit,nachdem sie in den Ruhestand einge-treten ist. Und vielleicht ist er auchmit ein Grund, warum die Zeit in derWerkstatt „von Anfang an faszinie-rend war“. Sie hat ihn nämlich dortkennengelernt, als er seinen Zivil-dienst ableistete. sch

Ehrenamtlich nach wie vor aktiv: Brigitte Töpfer schneidet unter anderemWerkstattbeschäftigten die Haare. (Foto: ÖGW)

KIT-Serie: Was macht eigentlich …?Brigitte Töpfer, von 1969 bis 2014 Mitarbeiterin der Ludwigshafener Werkstätten

namen und nachrichtenDie Klasse Kolb der Reha-West-pfalz-Schule hat sich am Wettbe-werb „Schüler machen Medien“beteiligt. Sie haben „Der Grüffelo“als Hörspiel aufgenommen. Be-sonderheit: die Kinder dieser Klas-se haben sprachliche Auffälligkei-ten oder sind nicht sprechend. DieKlasse erhielt einen Sonderpreisder Pop-Akademie Mannheim.

*Ivanka Müller-Franke ist neueBereichsleiterin Soziales in derLUW Oggersheim.

*Die Simotec GmbH hat eine neueSchwerbehindertenvertretung.Zum Vertrauensmann wurde Jo-chen Handrich gewählt, Stellver-treterinnen sind Nicole Reiserund Astrid Delarber.

*Den Bereich Wohnangebote in der Reha-Westpfalz leitet Olga Heck.

termine

bis 23. Dezember: Kulturmarkt,Fruchthalle Kaiserslautern

*3. Dezember: Internationaler Tagder Menschen mit Behinderung,Arbeitsagentur Kaiserslautern

*6. Dezember: TAF-Café, Reha-Westpfalz

*22. Februar: Prunksitzung, LUW

Page 10: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

Seite 11Kommunikation Information Transparenz

Kaiserslautern. Seit dem 26. Novem-ber bis zum 23. Dezember eröffnetder Kulturmarkt in der Fruchthalle sei-ne Tore. Auch das Gemeinschaftswerkist wieder mit von der Partie und be-treibt im Erdgeschoss wieder das Caféüber die gesamte Laufzeit des Mark-tes. Ab dem 10. Dezember kommt imgleichen Raum der Verkaufsstand desGemeinschaftswerks dazu. Hier wer-den Kunsthandwerk, Karten, Kleinmö-bel und viel Dekoratives rund umWeihnachten angeboten.Im Café wird täglich eine hausge-machte Suppe zwischen 12 und 14Uhr angeboten, am Nachmittag gibt

es Kaffee und Kuchen. Einzigartigmacht den Kulturmarkt in Kaiserslau-tern, dass sich über einen Zeitraumvon vier Wochen täglich mehr als 80Aussteller präsentieren. Manche derTeilnehmer bleiben den gesamtenZeitraum, zum Großteil findet aberein reger Wechsel der Angebotspalet-te statt. Ausgestellt werden hochwer-tiges Kunsthandwerk, exklusive Uni-kate, pfiffige Geschenkideen und Fair-Trade-Produkte. Auf zwei Etagen ha-ben die Besucher in der historischenFruchthalle die Möglichkeit zum Fla-nieren. Der Kulturmarkt ist täglichvon 12 bis 19 Uhr geöffnet. red

Dekoratives aus Holz und mehrKaiserslautern. Mit hauswirtschaftli-chen und handwerklichen Arbeitenmit Pflanzen, Holz und mehr für All-tag und Freizeit, beschäftigten sichdie Frauen der Maßnahme NIKE derNeuen Arbeit Westpfalz. Die Arbeits-gelegenheiten dienen als mittelfristi-ge Brücke in den allgemeinen Ar-beitsmarkt. Die aktuelle Maßnahmeläuft noch bis Ende des Jahres.Ziel der Maßnahme ist es, durch dieangeleitete Tätigkeit die für eine Ein-gliederung in Arbeit erforderliche Be-schäftigungsfähigkeit zu erhaltenoder wiederzuerlangen. Ziele werdendurch die Zuweisung durch das Job-

center vorgegeben, unter anderemdie Verbesserung der Eing liederungs -chancen, die Überprüfung bezie-hungsweise Stärkung der beruflichenOrientierung, des Durchhaltevermö-gens und der Motivation. WeitereVorgaben des Jobcenters sind dieFeststellung der Arbeitsbereitschaftund Arbeitsfähigkeit, die Unterstüt-zung der psychischen Stabilisierungsowie die Feststellung von Leistungs-einschränkungen. Vor allem im krea-tiven Bereich entdecken die Teilneh-merinnen ungeahnte Talente. Hierentstehen immer wieder kleine undgroße Kunstwerke. red

Arbeiten für Alltag und Freizeit

Rapla/Landstuhl. Ausgehend von derKreispartnerschaft Kaiserslautern mitdem Kreis Rapla in Estland verbindetuns schon seit vielen Jahren eineFreundschaft mit Vertretern der Be-hindertenhilfe in dem Land im Balti-kum. Eine besonders enge Zusam-menarbeit der Westpfalz-Werkstätten

(WPW) besteht mit dem kleinenWohnheim „Katikodu“ nahe der Ge-meinde Kohila. Insgesamt leben dort13 Menschen mit Behinderungen.Ziel von „Katikodu“ ist, eine Möglich-keit der Beschäftigung tagsüber für dieBewohner zu schaffen. Man wollte ausden Erfahrungen der WPW lernen und

die dortigen Mitarbeiterinnen mach-ten mehrere Praktika in der WPW-Wä-scherei. Mit der Unterstützung mehre-rer Spender ging es nun in diesemSommer in Kohila in Räumen der dor-tigen Gemeindeverwaltung los. Um alldies auch vor Ort sehen zu können,war eine kleine Gruppe mit Werkstatt-beschäftigten, Mitarbeitern und demKreisbeigeordneten Peter Schmidt imvergangenen Juli in Estland unter-wegs. Das Programm ermöglichte, sichbesser kennenzulernen, fachlichenAustausch zu betreiben und auch Se-henswürdigkeiten zu besuchen. Die Eindrücke der Teilnehmer spie-geln das vielfältige Programm wider:„Die Natur dort war beeindruckend“,„die Bewohner dort waren sehr offenund freundlich“, „die Zufriedenheitder Menschen mit dem Wenigen,was es gibt“, „der Umgang mit denBewohnern, denn es wurde niemandzu etwas gezwungen“ und „wir habenviele Ideen mitgenommen und auchschon umgesetzt in der Tagesförder-stätte“, äußern sich die Estland-Rei-senden. Bettina Rivera, Dieter Martin

Beeindruckt von der Natur und der Offenheit der Menschen: Die Reisegruppeaus der WPW vor dem Wohnheim „Katikodu“. (Foto: ÖGW)

Viele Ideen aus Estland mitgenommenBesuch bei Freunden im Baltikum – Partner in Rapla setzen Erfahrungen der WPW um

Kümmern sich auf dem Kulturmarkt um die Stände des Gemeinschaftswerks:Friedrich Lenhard und Alexander Zibert (rechts). (Foto: ÖGW)

Talentiert im kreativen Bereich: Teilnehmer des Projektes NIKE der Neuen Arbeit Westpfalz. (Foto: ÖGW)

jubiläen40 Jahre: Henning Stegner, Ger-hard Weißler, Renate Grünholz,Anne Pettermann (RW); BirgittaHerrle, Klaus Wohnsiedler (LUW)

*30 Jahre: Beate Kiefer, UlrikeRoes chen-Hällmeyer (LUW), Susanne Theis, Stefanie Veeser,Jürgen Wagner-Guhl (WPW)

*25 Jahre: Roswitha Preis, TanjaStemmler, Kerstin Hollinger, RuthPfaff, Tanja Sadowski, Ute Degen,Margit Cloß, Bettina Stein-Bayet,Karin Grewenig (RW); Margare-the Müller (HiW); Andreas Bött-cher, Norbert Gräf, Hans-JürgenSchwamberger, Helmut Stein-brink (LUW); Ute Bäcker, HelgeLusch, Heiko Moses, Bettina Rive-ra, Gerd Schwennig, Ralf Schinkel,Horst Wulff (WPW); Gabi Schell-hammer (NAW)

offene stellenfinden Sie unter http://www. gemeinschafts werk.de/de/jobs

Page 11: Zertifizierung ist mehr als nur eine Urkunde

Seite 12 Kommunikation Information Transparenz

Kaiserslautern. Das atelier zitronen-blau in der Friedrichstraße 7 in Kai-serslautern hat eine neue Leitung:Kirsten Langenbach wirkt dort, seitdie bisherige Leiterin Marianne Seylin den Ruhestand ging. „Ich bin inden Feldern von Malerei und Zeich-nung zu Hause“, erklärt Langenbach.Ihr Steckenpferd ist auch der Bau vonMasken und Puppen sowie Requisi-ten und Bühnenkonstruktionen.Die 33-Jährige wuchs an der Ostseeauf und studierte Bühnen- und Kos-tümbild an der Kunsthochschule Ber-lin-Weißensee. Nach ihrem Abschlusswidmete sie sich ganz verschiedenenProjekten und Themen. So war sie imThe Ensemble Theater, Houston/Texas, in der Kostümassistenz tätig.Außerdem war sie an verschiedenenStudentenfilmen beteiligt und in dasTanzprojekt „Surrogate Cities“ derBerliner Philharmoniker eingebunden. Im atelier zitronenblau beschäftigensich Menschen mit Beeinträchtigun-

gen intensiv mit Malerei und plasti-schem Gestalten. Als entwicklungs-orientiertes, nachhaltiges Angebotfür Werkstattbeschäftigte stellte undstellt es sich als Ergänzung zur beruf-

lichen Teilhabe am Arbeitsleben dar.Das Atelier arbeitet inklusiv. Auch in-teressierte Gäste mit Freude an derMalerei, Gestaltung und Experimen-tieren nehmen das Angebot regelmä-

ßig wahr. „Alle sind offen für neueWege. So arbeiten wir seit Kurzemauch an Skulpturen und Installatio-nen“, erklärt Kirsten Langenbach.Am Ende jedes Vormittags werden dieentstandenen Arbeiten besprochen.Die Künstler seien sehr zugewandt ge-genüber den Werken des jeweils an-deren. „Wenn die Künstler das Atelierdann verlassen, merkt man, wie posi-tiv angeschoben sie sind. Die Arbeitmit unseren pigmentstarken Farben,dem guten Papier und Materialienwie Filzwolle sind ein sinnlicher Ge-nuss und machen das Malen leicht“,freut sich Kirsten Langenbach.Wer Lust hat, das Angebot des Ateliers zu nutzen, kann sich infor-mieren per Telefon unter 0 63 71 /61 88-18/-44 oder per E-Mail anatelier zitronen blau @ gemein schafts werk.de. Gäste sind während der regelmäßigen Atelierstunden diens-tags und donnerstags zwischen 9 und12 Uhr herzlich willkommen. red

Kirsten Langenbach bespricht mit Oliver Jutzi, welche Farben er für seine aktu-elle Arbeit mischen möchte. (Foto: ÖGW)

Neue Leitung für das atelier zitronenblauKirsten Langenbach übernimmt von Marianne Seyl – Studierte Bühnen- und Kostümbildnerin – Offen für Gäste

Lust auf

bei uns?

Gemeinsam unterwegs sein – das Ökumenische Gemeinschaftswerk Pfalz bietet indi-viduelle Unterstützung, Begleitung, Förderung und Beschäftigung für Menschen mit Beeinträchtigungen und Langzeitarbeitslose an mehr als 40 Standorten in der Pfalz und Saarpfalz. Christliche Werte sind der Grundstein unseres Handelns. Somit zählt für uns einzig und allein der Mensch in seiner Einzigartigkeit und mit allen seinen Fähigkeiten.

Luitpoldstraße 4 | 66849 Landstuhl | Tel. 06371 6188-30 | E-Mail: [email protected] | www.gemeinschaftswerk.de

Engagierte, interessierte und zuverlässige Freiwillige, die in unseren Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene als Bundesfreiwillige oder im Rahmen eines Viele neue Erfahrungen

Vergütung gem. der relevanten Richtlinien

es hier

Dein

Praktikum?

Arbeit mit

Menschen!

Simotec GmbH

Sauerwiesen 14 67661 KaiserslauternTel. 06301 7994-201 [email protected]

www.simotec-kl.de

Gemäß gesetzlicher Prüfpflicht nach DGUV V3 (ehemals BGV A3)

Wir prüfen bis 400 Volt: Alle Elektrogeräte mit

mobiler Anschlussleitung.

Prüfen heißt: Inventarisierung, Kennzeichnung, Prüfpla-

ketten, Prüfprotokolle, Dokumentationen.

Unsere Dienstleistung: Beratung zu Prüffristen, Über-

wachung der Prüfzyklen, qualifizierte Elektrofachkräfte,

modernste 3-phasige Prüfgeräte bis 400 Volt.

Im Integrationsbetrieb Simotec

arbeiten Menschen

mit und ohne

Beeinträchtigungen

Hand in Hand für

Ihre Zufriedenheit.

Gesellschafter:

Wir prüfen Ihre Elektrogeräte

ANZEIGE