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WIRTSCHAFT ZÜRCHER STANDORT- FÖRDERUNG MOBIL ELEKTRISCH FAHREN KULTUR JÜRG SCHERZ ZOUFTER IM GESPRÄCH REGINE SAUTER DIREKTORIN DER ZÜRCHER HANDELSKAMMER NR. 1 l 2013 APRIL DAS ZÜRCHER UNTERNEHMER-MAGAZIN

Zürcher KMU_1_2013

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Das Zürcher Unternehmer-Magazin

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WIRTSCHAFTZÜRCHER STANDORT-FÖRDERUNG

MOBILELEKTRISCHFAHREN

KULTURJÜRG SCHERZZOUFTER

IM GESPRÄCH

REGINE SAUTERDIREKTORIN DER ZÜRCHER HANDELSKAMMER

NR

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DAS ZÜRCHER UNTERNEHMER-MAGAZIN

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Page 3: Zürcher KMU_1_2013

AKTUELL

4 Swiss Professional Learning vermittelt Know-how

5 NEWS

WIRTSCHAFT

6 Regine Sauter: Zürich bedeutet Lebensqualität

8 Standortförderung: Zuständig für schlanke Abläufe

MANAGEMENT

10 Arbeitszeiterfassung

MOBIL

12 Mobiles Zürich

UNTERNEHMEN

16 REFIDAR MOORE STEPHENS AG

UNTERNEHMEN

18 HANS K. SCHIBLI AG:Die Lehrlinge sind unser Stolz

RECHT

21 Datenschutz am Arbeitsplatz

NETZWERK

23 Pioneer Club

KULTUR

24 Der Böögg lebt, Interview mit Jürg Christian Scherz, Präsident des ZZZ

29 Museen

30 ZÜRICH IM BILD

IMPRESSUM

ZÜRCHER KMU – Das Zürcher Unternehmer-Magazin erscheint zusammen mit der UnternehmerZeitung im Verlag SWISS BUSINESSPRESS SA, Zürcherstrasse 39,

8952 Schlieren, Zürich, Telefon 044 306 47 00, Fax 044 306 47 11, www.unternehmer zeitung.ch, info@unter nehmerzeitung.ch HERAUSGEBER: Remo Kuhn,

[email protected] CHEFREDAKTOR: Peter Blattner, [email protected] REDAKTION: Salome Kern, kern@unternehmer zeitung.ch

MARKETING: Nursah Canli: canli@unternehmer zeitung.ch MITARBEIT AN DIESER AUSGABE: Markus Assfalg, Jonas Hugentobler, Peter Meier, Franziska Schmid,

Tonia Villiger LAYOUT & PRODUKTION: Bruno Strupler, print@ unternehmerzeitung.ch DRUCK: NZZ Print, Schlieren, Zürich NACHDRUCK: Mit schriftlicher Ge-

nehmigung des Verlags und detaillierter Quellenangabe © UnternehmerZeitung / SWISS BUSINESSPRESS SA. TEXT- UND BILD MATERIAL: Für unverlangt einge-

sandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Im Verlag SWISS BUSINESSPRESS erscheinen ausserdem: SWISS NEWS – The National English

Journal, SWISS-CUISINE – Das Fachmagazin der Gehobenen Gastronomie, BUSINESS CLASS – Das Lifestyle-Magazin der UnternehmerZeitung, VR-Praxis – Das Schwei-

zer Magazin für Verwaltungsräte

Nr. 1 l 2013 l 3INHALT I ZHKMU

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8

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Einblicke und Anregungen zu vie-len Themen geben auch die weiterenVorträge in den zwei Praxisforen derSwiss Professional Learning. So wirdetwa Luis Suarez, Social ComputingEvangelist bei IBM, am ersten Messe-tag erklären, wie er seine Kommuni-kation und die Weitergabe von Wissenvon E-Mail komplett auf interne undexterne Social Netzwerke verlagerthat. Welches aus Sicht der Wirtschaftdie Ansprüche an eine gewinnbrin-gende Führungsausbildung sind undwelche praxisnahen Ausbildungskon-zepte sicherstellen, dass besseres Füh-ren tatsächlich erlernt werden kann –über diese Fragen diskutieren DavidFiorucci, Head Learning & Develop-ment HR Switzerland Swiss Life AG,und Christian Santschi, PräsidentSchweizerische Vereinigung für Füh-rungsausbildung SVF-ASFC am zwei-ten Messetag.

Die Messe gibt insbesondere auchEinblick in aktuelle Seminar- undTrainingskonzepte zur beruflichenAus- und Weiterbildung. Auf zweiAktionsflächen präsentieren Trainerlive ihre Methoden und Themen undregen zum Mitmachen an. Gemeinsammit der Personal Swiss bietet die SwissProfessional Learning einen einzigar-tigen Ort zum Netzwerken sowie dieMöglichkeit zur umfassenden Recher-che über aktuelle Trends und Must-Haves im Bereich Bildung. 

sich austauschen, informieren und mitneuem Wissen im Gepäck an ihren Ar-beitsplatz zurückkehren.

Inspiration bieten unter anderemdie zwei Keynote-Speaker der Messe.Die Art und Weise, wie wir heute ler-nen, habe sich noch nie so schnell ver-ändert wie heute, so Stijn De Groef, Se-nior Global Talent Manager von Swa-rovski. Für viele Weiterbildungsver-antwortliche sei deshalb die Beschäf-tigung mit neuen Lerntechnologienein Sprung ins Ungewisse. In seinemVortrag «How to create a strategic L&Dadvantage?» gibt der Experte Einbli-cke in seinen Erfahrungsschatz. WieMitarbeitende «der Tyrannei» ihresPCs und Smartphones entrinnen kön-nen, erfahren die Messebesucher wie-derum von Johannes Hennekeuser, IT

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LERNEN NON-STOP

Neben modernen Lern formaten bil-den aktuelle Trainingskonzepte zurpersönlichen Weiterentwicklungeinen Schwerpunkt an der 6. Fach-messe für Personalentwicklung, Trai-ning und E-Learning.

Motivierte und hochqualifizierteMitarbeitende sind eine wichtige Vo-raussetzung für den Erfolg eines jedesUnternehmens. Doch das erforderli-che Know-how wird in unserer heuti-gen Wissensgesellschaft immer kom-plexer und spezialisierter. Mitarbei-tende müssen sich ihr Wissen durchpraktische Erfahrung und Bildungständig neu aneignen und bereit sein,dieses kreativ und gewinnbringend fürihr Unternehmen einzusetzen. Verant-wortliche in Betrieben sind deshalbständig auf der Suche nach geeignetenAus-, Fort- und Weiterbildungsmög-lichkeiten, die ihre Mitarbeitenden aufaktuelle und zukünftige Anforderun-gen an ihre Stelle vorbereiten und sieso auch an die Betriebe binden.

Einen Überblick über das Angebotund neue Trends auf dem Weiterbil-dungsmarkt bietet die Swiss Professio-nal Learning, Fachmesse für Personal-und Führungskräfteentwicklung, Trai-ning und E-Learning, ihren Fachbesu-chern in ihrer bereits sechsten Ausga-be. An der Swiss Professional Learningtreffen Personalmanager und Weiter-bildungsverantwortliche auf Anbieter,Fachleute und Berufskollegen, können

Lebenslanges Lernen während des Erwerbslebens ist heute zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Mit den neuen Möglichkeiten der Wissensvermittlung befasst sich am 9. und 10. April die Swiss ProfessionalLearning parallel zur Personal Swiss in Zürich.

Weitere Informationen: www.professional-learning.chFoto: Bilderbox.de

4 l Nr. 1 l 2013ZH KMU I AKTUELL

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Page 5: Zürcher KMU_1_2013

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Heinz Specker leitete diesen Bereich von Anbeginn an. Nun kommtes am 1. Juli 2013 pensionsbedingt zu einemWechsel. Karin Looserübernimmt das Amt. Sie

war durchgehend in derImmobilienbranche engagiert, die Stationenihres Berufs lebens hiessenWinterthur-Versicherun-gen, Liegenschaftsverwal-tung Stadt Zürich, Livit

AG und 2002 die Über-nahme der Leitung derZürcher Filiale der Wincasa. Zurzeit ist siedort noch für die Bewirt-schaftung der Region Ostverant wortlich.

Das Projekt unter der Lei-tung von Mettler2OnvestAG gegen Ende 2014bezugsbereit sein. Eszeichnet sich durch einebeeindruckende Architek-tur aus, wie man es voneinem Fünf-Sterne-Hotelerwartet. Es ist das vierteHaus unter der Kameha-

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Der Goldbach CrossmediaAward kehrt zu seinen Wur-zeln zurück, so wird der So-cial Meida Award nichtmehr separat verliehen son-dern wieder innerhalb desCrossmedia Awards ange-siedelt. Die Jury-Präsidentensind Marco Taborelli (Marco

Taborelli Consulting) fürden Crossmedia Awardund Leila Summa (Face-book Germany GmbH) fürdie Trendsetter Honours.Die Fachjury selbst setztsich aus Persönlichkeiten,aus der Werbung zusam-men. Der CrossmediaAward ist mit 10000 Fran-ken dotiert. Es gibt Gold,Silber und Bronze zu ge-winnen. Die Gewinnerwerden im Zürcher Kauf-leuten bekannt gegebenund gefeiert.

www.goldbachaward.chFotos: zVg

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6 l Nr. 1 l 2013ZH KMU I WIRTSCHAFT

ZÜRICH BEDEUTETLEBENSQUALITÄT

REGINE SAUTERDr. Regine Sauter (46)ist seit Juli 2012 dieDirektorin der ZürcherHandelskammer. DieFDP-Kantonsrätin istpromovierte Staatswis-senschafterin undbesitzt einen MBA-Abschluss. Zuvor warsie als Leiterin desDepartementsstabs desWinterthurer Sozial -departements tätig.

Regine Sauter, Direktorin der Zürcher Handelskammer und FDP-Kantonsrätin setztsich für einen attraktiven Wirtschaftsraum Zürich ein. Insbesondere der Dialog zwischen Wirtschaft und Politik liegt ihr am Herzen.

INTERVIEW SALOME KERN

Im Juli 2012 haben Sie das Amt alsDirektorin der Zürcher Handels-kammer übernommen. Wie verliefen die ersten sechs Monate?Spannend, intensiv und wirklichinteressant. Die Stelle ermöglichtmir viel Gestaltungsfreiheit, es istdie Schnittstelle zwischen Wirtschaftund Politik. Mit diesen Themen habeich mich schon immer befasst. Es istsehr schön, das beruflich zu machen.

Wie muss man sich Ihren Arbeits-alltag vorstellen?Ich führe viele Besprechungen undGespräche mit Vertretern der Wirt-schaft zum einen und mit Personenaus der Politik zum anderen. Es gehtdabei darum, die Anliegen der Wirt-schaft zu hören, diese der Politik zuvermitteln und umgekehrt. Icherachte dies als eine meiner wich-tigsten Aufgaben: eine Brücke zubauen zwischen Wirtschaft und Poli-tik. Ich möchte dazu beitragen, dasses zu einem Dialog kommt. Ausser-dem nehme ich in diversen GremienEinsitz. Die Handelskammer ist bei-spielsweise Mitglied des Techno-parks, des Europa Institutes der Uni-versität Zürich und wir sind Teil desForum Zürichs. Wenn politischeGeschäfte auf dem Tisch liegen,dann schreibe ich eine Vernehmlas-sung dazu. Zu meinen Aufgabengehören aber auch Gespräche mitden Mitarbeitenden, Organisations-tätigkeiten, wie üblich wenn maneinen Betrieb leitet.

Schon Ihr Vorgänger Lukas Briner,war sowohl FDP-Kantonsrat wieauch Direktor der Zürcher Handelskammer. Ist das Zufall odereine Traumkombination?Nein, das ist ein Zufall. Aber sowohleine politische Funktion wie auchdieses Amt zu bekleiden, ist einegewinnbringende Kombination. Fürmeine Aufgabe hier ist es wichtig,

ein Verständnis dafür zu haben, wie Politik funktioniert,da ich ja wirtschaftliche Themen in die politische Dis-kussion einbringen will. Es ist sicher keine Vorausset-zung, bringt aber Vorteile.

Wie können KMU von den Dienstleistungen der Zürcher Handelskammer profitieren?Wir bieten Dienstleistungen an, die für alle Unternehmenwichtig sind, gerade für die exportorientierte Wirtschaft.Wir stellen Ursprungszeugnisse aus für Exportgüter undZolldokumente, sogenannte Carnet ATA, zum Beispielfür Ausstellprodukte an Messen. Ausserdem informierenwir auch über Zollfragen oder über ausländische Firmen,die in der Schweiz Geschäftspartner suchen. Das kannbeispielsweise ein italienisches Unternehmen sein, daseinen Vertriebspartner benötigt.

Sie haben sich gegen die Abzocker-Initiative eingesetzt.Wie enttäuscht sind Sie über das Abstimmungs -resultat?Gerade bei der Minder-Initiative hat sich das Resultat imVorfeld abgezeichnet. Ich bin aber über die Höhe derZustimmung überrascht. Ein so deutliches Ja sah manselten bei einem politischen Geschäft. Ich bedauere esnatürlich. Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, dass derGegenvorschlag zustande kommt. Ich bin einfach davonüberzeugt, dass die Initiative uns das Problem nicht löstund schädlich ist für die Wirtschaft. In diesem Sinn binich überhaupt nicht begeistert über dieses Ergebnis.

Wie sieht es bei den kantonalen Vorlagen aus?Was die BVK-Sanierung betrifft, da haben wir als Han-delskammer die Annahme empfohlen. Der Vorverlegungder Hauswirtschaftskurse in das Untergymnasium –damit hat sich die Handelskammer nicht befasst, es ist jakein wirtschaftliches Thema – hat die FDP zugestimmt,wie dann auch das Volk.

Welche Themen werden Sie als Direktorin in Zukunftbeschäftigen?Es kommen verschiedene politische Themen die unserenWirtschaftsraum – also Zürich, Schaffhausen und Zug –betreffen, auf uns zu. Insbesondere die Frage der Energie-wende beschäftigt uns. Wir haben eine kritische Haltungzur vom Bundesrat vorgestellten Energiestrategie 2050und betrachten sie als fragwürdig. Es hat darin Annahmen,die wir als unrealistisch ansehen. Ausserdem befürchtenwir, dass die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes lei-den würde, wenn die Strategie so umgesetzt wird. Aberauch im Kanton Zürich gibt es wichtige Energiethemen,

die Initiative «Strom für morn» möch-te dem Kanton vorschreiben, wie derStrommix aussehen soll. Weiterhineinsetzen werden wir uns für denFlughafen. Wir brauchen diesen in-ternationalen Zugang, er ist entschei-dend für die Attraktivität des Wirt-schaftsstandorts. Aus der Sicht desKantons Zürich ist es wichtig, welcheErgebnisse der Steuerstreit mit derEU hervorbringt. Es gibt aber auchkommende Abstimmungen wie bei-spielsweise die Einführung einer«Bonzensteuer» im Kanton Zürichoder die «1:12-Initiative» auf Bundes-ebene, die wir als kritisch einstufenfür die Wirtschaft. Zu diesen Themenhaben wir eine klare Haltung. Allge-meiner gesagt, setze ich mich dafürein, bei der Gesellschaft eine stärkereSensibilisierung auf Fragen der Wirt-schaft zu erreichen.

Was meinen Sie damit?Die Gesellschaft scheint sich nichtmehr bewusst zu sein, wie wichtig

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Sie haben vorher den wichtigenFlughafen erwähnt. Was machtZürich weiter zu einer attraktivenWirtschaftsregion?Wenn man die Unternehmen nachden Gründen fragt, ist eine häufigeAntwort: Die gut erreichbare Lageim Zentrum von Europa. Aber auchdas Potenzial an gut ausgebildetenFachleuten, gerade die Nähe zu denForschungseinrichtungen ETH undUniversität Zürich, ist für viele wich-tig. Das Thema Lebensqualität ist fürdie Mitarbeiter wichtig und somitein weiteres Kriterium.

Seit 2004 sitzen Sie im ZürcherKantonsrat, welche Debatte hat Sie in dieser Zeit am stärkstenbewegt?Anfangs war ich noch stärker imBereich der sozialpolitischen The-men aktiv, insbesondere Vereinbar-keit von Familie und Beruf. Nach wievor betrifft das natürlich vor allemFrauen. Wir haben im Kanton Zürichnun aber viel erreicht. Ein weiteresThema war das Steuerpaket vor etwazwei Jahren, das die Nachteile desKantons Zürichs gegenüber anderenKantonen, die der Steuermonitoraufzeigt, beseitigen sollte. Das istaber vor dem Volk gescheitert.

In den Jahren im Kantonsratwurde ich einige Male aktiv, umOrganisationseinheiten aus der kan-tonalen Verwaltung auszugliedernund zu verselbstständigen, weil ichder Meinung bin, dass es sich dabeinicht um Aufgaben handelt, die derKanton wahrnehmen muss, zum Bei-spiel die Zentralwäscherei.

Sind Sie enttäuscht, dass der Familienartikel nicht angenommenwurde?Nein. Ich bin der Meinung, dassdiese Aufgaben der tiefsten Ebenedes föderalen Staates überlassenwerden sollten. Am liebsten denGemeinden und dem Kanton, wie eshier im Kanton Zürich geregelt ist.Dann benötigt es eine solche Verfas-sungsbestimmung gar nicht mehr.

2011 haben sie den Einzug in denNationalrat verpasst. Werden Siesich 2015 wieder für die Wahlen zurVerfügung stellen?Ich weiss es noch nicht. Zurzeit gehtdie Vereinbarkeit Beruf und Kan-tonsratsamt sehr gut, da es vieleSynergien gibt. Ein Nationalratsman-dat bringt eine höhere zeitlicheBelastung mit sich, und ich kannnoch nicht beurteilen, ob dies mitdem Amt der Direktorin der Han-delskammer vereinbar wäre.

nicht in dieser Kategorie sind – gerade KMU –sind eben-falls wütend. Der Dialog muss deshalb gefördert und dieAnliegen erkannt werden.

Wie kann dieser Dialog entstehen?Die Vertreter der Wirtschaft müssen wieder vermehrt aufdie Gesellschaft, speziell auch die Politik, zugehen. DiePolitik nimmt die Forderungen der Gesellschaft auf undsetzt diese um, und wenn die Gesellschaft nicht wirt-schaftsfreundlich ist, spiegelt sich das in den Massnah-men wieder. Deshalb muss wieder ein gutes Einverneh-men entstehen. Ich fordere nicht, dass alle CEOspolitisch aktiv sein müssen, aber es sollte den Arbeitneh-mern wieder vermehrt ermöglicht werden, politischeFunktionen zu übernehmen und selber mitzuwirken.

Wie beurteilen sie die aktuelle Lage der SchweizerWirtschaft im internationalen Vergleich?Angesichts des schwierigen Umfelds in Europa, hat sichdie exportorientierte Schweiz sehr gut gehalten. Das isterfreulich. Dass die Nationalbank eine fixe Wechselkur-suntergrenze festgelegt hatte, war wichtig. Positiv ist dieInnovationsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft. Wenn wirdem weiter Sorge tragen, kann die Wettbewerbsfähigkeiterhalten bleiben. Aber was in Europa läuft erfüllt einemnatürlich mit Sorgen.

Nr. 1 l 2013 l 7WIRTSCHAFT I ZH KMU

Fotos: zVg

die Wirtschaft für die Schweiz ist,und hat kein Verständnis mehr fürderen Anliegen. Das beunruhigtmich. Man sieht die positiven Leis-tungen der Wirtschaft nicht mehr:die tiefe Arbeitslosigkeit im Vergleichzu Europa, dass wir noch immerWirtschaftswachstum haben, unddass dies Wohlstand bedeutet. DieseFaktoren werden als selbstverständ-lich erachtet, und man ist gleichgül-tig, wenn politische Rahmenbedin-gungen beschlossen werden, die derWirtschaft schaden. Gerade bei derAbzocker-Initiative habe ich diesenZorn stark wahrgenommen.

Geht es nicht um ein gegenseitigesVerständnis? Woher die Wutkommt, liegt auf der Hand.Doch, das ist natürlich richtig. Das«Abzocker»-Problem war, dass einpaar Wenige die Grenze nicht mehrgesehen haben. Diese Wenigenhaben dem Ansehen der Wirtschaftextrem geschadet. Unternehmer, die

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weise hat das Parlament den Antrag für ein neues Verkehrs-abgabengesetz an den Regierungsrat zurückgewiesen, weiler keine Informationen zur Regulierungsfolgeabschätzungenthielt. Das bestehende Recht wurde bis Anfang 2013 durch die

Kommission zur Prüfung des geltenden Rechts, welcheVolkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker präsidiert und inwelcher der kantonale Gewerbeverband ebenfalls vertre-ten ist, auf übermässig belastende Erlasse durchforstet. Bis-her hat sie sich mit ganz unterschiedlichen Themen wieBaubewilligungsverfahren, Vorgaben für Gastronomiebe-triebe und Kinderkrippen, Handelsregistergeschäfte oderden Verkehr mit der Sozialversicherungsanstalt,aus -einandergesetzt. Anspruchsvoll ist dabei vor allem die ei-gentliche Problemerfassung. Häufig sind es nicht (nur) dierechtlichen Vorgaben, die zu administrativer Belastung füh-ren, sondern deren Vollzug. Dieser liegt häufig in den Hän-den einzelner Staats ange stellter oder ist gar an die Städteund Gemeinden delegiert. Wiederum andere Themen be-treffen Bundesrecht. Deshalb ist für den Einzelnen nichtimmer klar nachvollziehbar, weshalb es diese oder jeneAuf lage gibt. Sobald Sie sich also mit einem unverständlichen bürokratischen Ärgernis konfrontiert se-hen, können wir nur empfehlen, konsequent die entspre-chende Rechtsgrundlage einzu fordern.

neuen Gesetzen und Verordnungenan. Jeder Vorschlag ist darauf zu prü-fen, ob er Unternehmen voraussicht-lich belasten wird. Wird dies bejaht,sind die Anträge mit einer detaillier-ten Abschätzung der administrativenBelastung zu versehen. Es soll also auf-gezeigt werden, was von den Unter-nehmen mit einem neuen Gesetz odereiner neuen Verordnung verlangt wirdund wie viel Aufwand dies bei diesengenerieren dürfte. Damit diese Schät-zungen möglichst umfassend sind,wird jeweils die Volkswirtschaftsdi-rektion zur Stellungnahme eingela-den. Sie stellt dabei sicher, dass auchdie Sicht der Unternehmen einfliesst.

Weite Kreise vermehrt sensibilisiertMit dieser Prüfung werden neueErlasse zwar nicht verhindert, denpolitischen Entscheidungsträgern ste-hen aber bessere Entscheidungs-grundlagen zur Verfügung. Ausserdemmachen sich alle vermehrt Gedankenzur administrativen Belastung, die einneues Gesetz oder eine neue Verord-nung haben kann. Dass dies wichtigist, hat nicht zuletzt der Kantonsratklargemacht: Im April 2011 beispiels-

8 l Nr. 1 l 2013ZH KMU I WIRTSCHAFT

ZUSTÄNDIG FÜRSCHLANKE ABLÄUFE

TEXT MARIO SENN

Der allergrösste Teil der gut 70000 Un-ternehmen im Kanton Zürich sind klei-ne und mittlere Unternehmen (KMU).Für sie kann es manchmal eine echteHerausforderung sein, die administra-tiven Arbeiten im Zusammenhang mitGesetzen, Kontrollen und Bewilligun-gen zu meistern. Wir wissen, dass einevernünftige Regulierung für einenStandort ähnlich wichtig ist wie einetiefe Steuerbelastung. Die Standortför-derung des Kantons Zürich leistet des-halb einen Beitrag dazu, das Leben derUnternehmen zu vereinfachen. Grundlage ist das Anfang 2011 in

Kraft getretene kantonale Gesetz zuradministrativen Entlastung von Unter-nehmen – kurz Entlastungsgesetz.Schwerpunkte dieses vom kantonalenGewerbeverband angestossenen Ge-setzes sind einerseits die Einführungeiner sogenannten Regulierungsfolge-abschätzung und andererseits dieDurchführung einer bis Ende 2014 be-schränkten Prüfung des geltendenRechts. Beide Massnahmen haben das-selbe Ziel: Die durch kantonale Erlas-se ausgelöste administrative Belastungsoll so gering wie möglich sein. Die Re-gulierungsfolgeabschätzung setzt bei

Zu einem attraktiven Standort gehören möglichst einfache, verständliche und unbürokratische Gesetze. Die kantonale Standortförderung setzt sich dafür ein und befasst sich mit so unterschiedli-chen Themen wie Baubewilligungsverfahren oder Vorgaben für Gastro-Betriebe und Kinderkrippen.

STANDORTFÖRDERUNG Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Zürich

Die Standortförderung des Kantons Zürichvernetzt zwischen Wirtschaft, Politik undWissenschaft. Dazu bietet sie verschiedenePlattformen für den Austausch und dieZusammenarbeit von Branchenvertreternentlang der Wertschöpfungskette an.

Die Standortförderung ist gleichermassenAnsprechpartner für Ansiedlungsinteressen-ten sowie ansässige Unternehmen undOrganisation. Zu ihren Schwerpunktauf -gaben gehören neben den Ansiedlungs -projekten und Anfragen der ansässigenUnternehmen auch die Bearbeitung vonArbeitsbe willigungsgesuchen für ausländi-sche Staats angehörige sowie die administra-tive Ent lastung der Unternehmen.

Ziel der Standortförderung ist es, denWerk-, Denk- und Finanzplatz Zürich zu stärken. Dies auch mit den Cluster-Initiati-ven, die sie in enger Zusammenarbeit mitder Wirtschaftsförderung der Stadt Zürichund weiteren Partnern betreut. Clustersind Branchengruppen, die am StandortZürich aufgrund der hohen Dichte anUnternehmen, Forschungs- und Bildungs-einrichtungen sowie Fachorganisationeneine massgebliche Rolle spielen. Schwer-punkt-Cluster im Wirtschaftsraum Zürichsind Finanzdienst leistungen, Life Science,Informations- und Kommunikationstech-nologie, Kreativwirtschaft, Cleantech und Aerospace.

INFORMATIONEN DER STANDORTFÖRDERUNG

www.standort.zh.ch über die Standortförderung und ihreDienstleistungen

www.willkommen.zh.ch Informationen für Neuzuzügerwww.gruenden.ch für alle, die ein Unternehmen gründen

möchtenwww.finanzplatz-zuerich.ch über den Cluster Finanzdienstleistungen

www.creativezurich über den Cluster Kreativwirtschaft www.zuerich.ch Portal des Standorts Zürich

Publikationen & Berichte: – Cluster-Berichte – Finanzplatz-Monitoring: gründen – Leitfaden für Unternehmensgründer

– Willkommens broschüreDiese und weitere Publikationen können über www.standort.zh.chheruntergeladen oder bestellt werden

Koordinationsstelle Unternehmensentlastung, Lagerstrasse 107, 8090 Zürich, [email protected], www.awa.zh.ch/entlastung,www.bewilligungen.zh.ch, Tel 043 259 66 26

Page 9: Zürcher KMU_1_2013

Nr. 1 l 2013 l 9WIRTSCHAFT I ZH KMU

Die Standortförderung des Kantons Zürich ist auch Anlaufstelle für Gewerbetreibende, die öffentlichen Grund nutzen, so z.B. die mobileSchneiderin «Mass für Mass» in Zürich-West. Foto:zVg

Page 10: Zürcher KMU_1_2013

toren wie Schichtarbeit, variableArbeitszeiten oder Arbeit an Wochen-enden hinzukommen, steige die Rateder Schlafprobleme noch weiter an,erklärte die BauA. Die Auswertung derBefragungen habe ergeben, dass derAnteil der Beschäftigten, die übergesundheitliche Beschwerden klagen,insgesamt proportional zur Dauer dergeleisteten Arbeitszeit steigt, so dieMitteilung der Bundesanstalt.

Zum Vergleich: Die wöchentlicheHöchstarbeitszeit beträgt in derSchweiz gemäss Arbeitsgesetz 45Stunden für Arbeitnehmer in indus-triellen Betrieben sowie für Büroper-sonal, technische und andere Ange-stellte, mit Einschluss des Verkaufs-personals in Grossbetrieben des De-

Schlafstörungen, Rückenschmerzenund Herzbeschwerden.

Lange Arbeitszeiten machen krankDen Aussagen der BauA zufolge ergibtsich aus den vier Studien ein eindeu-tiger Zusammenhang zwischen derLänge der Arbeitszeit und den genann-ten gesundheitlichen Beschwerden.So leide zum Beispiel nur jeder zehnteTeilzeitbeschäftigte mit weniger als 19Wochenarbeitsstunden unter Schlaf-störungen, bei den Vollzeitbeschäftig-ten seien dies rund doppelt so viele(jeder fünfte Beschäftigte). Von denPersonen, die wöchentlich mehr als 60Stunden arbeiten, leidet sogar etwajeder Vierte unter Schlafstörungen.Wenn zusätzliche erschwerende Fak-

ARBEITSZEITERFASSUNGMit Zunahme der wöchentlichen Arbeitszeiten steigen die gesundheitlichen Probleme. Ausserdembeeinträchtigen die langen Arbeitszeiten das Sozialleben der Beschäftigten. Dies hat die Bundesan-stalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA) in Deutschland auf Basis der Auswertung von vierunabhängigen Studien zum Thema Arbeitszeiten und Gesundheit bereits 2010 bekannt gegeben.

10 l Nr. 1 l 2013ZH KMU I MANAGEMENT

TEXT PETER MEIER *

Im Rahmen der vier ausgewerteten Studien haben die For-scher über 50000 Menschen untersucht, um festzustellen,welchen Einfluss variable und lange Arbeitszeiten auf dieGesundheit haben. Dass lange Arbeitszeiten erhöhteGesundheitsrisiken mit sich bringen können, haben vieleBerufstätige, die in der Vergangenheit erhebliche Überstun-den leisten mussten, bereits am eigenen Körper erfahren.Doch eindeutig wissenschaftlich belegt war dieser Zusam-menhang bislang nicht. Dieses Forschungs-Defizit habendie vier von der BauA ausgewerteten Studien nun beho-ben und kommen unabhängig voneinander zu dem Ergeb-nis, dass mit zunehmender geleisteter Arbeitszeit dieGesundheitsprobleme der Beschäftigten steigen. Damitkonnte der von Arbeitswissenschaftlern und Beschäftigtenbereits erahnte negative Effekt langer Arbeitszeiten durchsystematische Untersuchungen erstmals wissenschaftlicheindeutig belegt werden. Die vier zugrunde liegenden Stu-dien konzentrierten sich dabei auf den Zusammenhang zwi-schen Arbeitszeiten und Symptomen wie Kopfschmerzen,

DIE GUTE BASISHäufig geäusserte Argumente für den Ver-zicht auf die gesetzlich vorgeschriebeneArbeitszeiterfassung überzeugen nicht, weil: − Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigtnicht (sinkt nachweislich teilweise sogar),wenn die Arbeitszeiten nicht erfasst wer-den; Vertrauen spüren Mitarbeitende dann,wenn man ihnen tatsächlich Verantwortungfür ihre Aufgaben überträgt.

− Das Phänomen der «Plusstunden», die sichin vielen hoch-flexiblen Arbeitszeitsystemenanhäufen und die durch den Verzicht aufjegliche Erfassung der Arbeitszeit wegge-zaubert werden sollen, ist ein Führungspro-blem: Führungspersonen müssen lernen,mit flexiblen Jahresarbeitszeiten ihrer Mitar-beitenden umzugehen und die Arbeitsauf-träge so zu gestalten, dass Phasen der

Mehrarbeit durch Phasen zeitlicher Entlas-tung kompensiert werden können und diesvon den Mitarbeitenden auch so umgesetztwird.

− Auch das Argument des „hohen admini -strativen Aufwands“ für eine Zeiterfassungist angesichts moderner IT-Systeme einer-seits und andererseits der Tatsache, dassimmer mehr Kennzahlen den Alltag vonUnternehmen und Organisationen beherr-schen, nicht sehr ernst zu nehmen.

− Schliesslich steht die Zeiterfassung einerlokalen und zeitlichen Flexibilisierung derArbeitszeiten in keiner Weise im Wege, dadie Arbeitszeit selbständig von den Mitar-beitenden in ein Erfassungssystem eingege-ben werden kann. Es braucht dazu keineStechuhr.

Foto: Bilderbox.de

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tailhandels sowie 50 Stunden für alleübrigen Arbeitnehmer.

Beeinträchtigungen des Sozial -lebens durch lange ArbeitszeitenAusserdem haben die ausgewertetenBefragungen ergeben, dass die Dauerder wöchentlichen Arbeitszeit auchdas Sozialleben der Menschen beein-trächtigt. Je länger die Arbeitszeiten,desto stärker das subjektive Empfin-den der sozialen Vereinsamung, er-klärten die Experten der BauA. DieVereinbarkeit von Arbeit, Freizeit undFamilie schwinde mit zunehmenderLänge der wöchentlichen Arbeitszei-ten, so die BauA weiter. Daran habeden Studien zufolge auch die Flexibi-lisierung der Arbeitszeiten, beispiels-weise durch Gleitzeitmodelle, nichtviel ändern können. Den Studiener-gebnissen zufolge konnten weder dienegativen sozialen noch die negativengesundheitlichen Effekte langer Ar-beitszeiten so aufgefangen werden,auch wenn sie durch die Gleitzeitmo-delle ein wenig gemindert wurden.

Ergebnisse bei künftigen Arbeits-zeit-Regelungen berücksichtigen Angesichts der aktuellen Ergebnissewarnt die BauA davor, bei der Diskus-sion um weitere Arbeitszeitverlänge-rungen die gesundheitlichen Aspektezu übersehen. Der vermeintliche Vor-teil längerer Arbeitszeiten könnte sichlangfristig sehr negativ auf die Ge-sundheit der Beschäftigten auswirkenund so auch für die Betriebe eine un-günstige Wirkung haben. Denn durchdie zunehmenden negativen gesund-heitlichen Folgen würden die krank-heitsbedingten Abwesenheiten zuneh-men, die Lohnkosten steigen und ins-gesamt die Produktivität sinken, so dieWarnung der BauA. Eine Ausweitungder Arbeitszeiten würde nach Ein-schätzung der Bundesanstalt trotz deroftmals parallel eingesetzten Arbeits-zeitflexibilisierung die Gesundheit derBeschäftigten nachhaltig beeinträch-tigen.

Dokumentation der Arbeitszeitensehr wichtigEine Schweizer Studie des Seco2) zeigteindeutig, dass der Verzicht auf eineErfassung der Arbeitszeit offensicht-lich mit der oben erwähnten zeitlichenAusweitung der tatsächlich geleiste-ten Arbeit einhergeht, sowie dem Ver-zicht auf angemessene Kompensationfür diese Mehrarbeit. Ausserdem wird

festgestellt, dass bei Arbeitszeitmodel-len ohne Zeiterfassung knapp 10 %häufiger trotz Krankheit gearbeitetwird (Präsentismus), als bei flexiblenArbeitszeitmodellen mit Zeiterfas-sung.

Anders als ein selbständiger Hand-werker, eine Juristin, ein Unterneh-mensberater oder eine niedergelasse-ne Ärztin – die natürlich alle ihre Ar-beitszeiten akribisch erfassen und demKunden in Rechnung stellen – könnensich Arbeitnehmende ihre Kundenund Aufträge nicht aussuchen und al-lenfalls ablehnen, wenn sich das an-gebotene Entgelt nicht mit dem kalku-lierten Aufwand in Deckung bringenlässt. Vielmehr sind Arbeitnehmendearbeitsvertraglich verpflichtet, dieAufträge ihrer Vorgesetzten auszufüh-ren. Herrschen nun unterschiedlicheAuffassungen darüber, wie hoch derzeitliche Aufwand für diese Aufträgeist, so lässt sich dies optimalerweiseim Dialog zwischen Mitarbeitendenund Vorsetzten klären, im Konfliktfallbleibt den Mitarbeitenden aber nur dieDokumentation ihres Aufwands. Füreinen vertrauensvollen Dialog überdie Arbeitsleistung sind objektive Da-ten zur geleisteten Arbeitszeit einegute Basis (siehe Kasten).

Vereinfachte, unbürokratische ge-setzliche Regelungen zur Erfassungder Arbeitszeiten und deren genausoeinfache und unbürokratische betrieb-liche Umsetzung wären von Vorteil fürUnternehmen und Mitarbeitende undeine wichtige Grundlage, um flexibleArbeitszeitsysteme so weiterentwi-ckeln zu können, dass der Nutzen fürbeide Seiten steigt.

Unabhängig von dieser generellenAussage kann diskutiert werden,inwieweit in Bereichen oder Funktio-nen, in denen Beschäftigte ihreArbeitsinhalte weitestgehend selbstverantworten (und somit ihre Aufgabeselbst definieren und nicht von einemVorgesetzten übertragen bekommen)ein Verzicht auf jeglichen Zeiterfas-sung sinnvoll ist. Die bereits imArbeitsgesetz bezeichneten Tätigkeits-felder wie zum Beispiel höhere lei-tende Tätigkeit, für die keine Erfas-sung notwendig sind, könnten indiesem Sinne noch präzisiert werden.

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Zitierte Studien: 1) A. Wirtz, F. Nachreiner, B. Beermann, F. Brenscheidt, A. Siefer: LangeArbeitszeiten und Gesundheit. 2009. 2) C. Dorsemagen, A. Krause, M. Lehmann, U. Pekruhl:Flexible Arbeitszeiten in der Schweiz, Auswertung einer repräsentativen Befragung der Schwei-zer Erwerbsbevölkerung. 2012

* Dr. Peter Meier ist Leiter im Amt für Wirtschaft und Arbeit, Arbeitsbedingungen, 8090 Zürich

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12 l Nr. 1 l 2013ZH KMU I MOBIL

MOBILES ZÜRICHDie Stromnetze in Zürich könnten einen wachsenden Anteil von Elektrofahrzeugen verkraften, müssten aber im Sinne eines Smart Grids mit mehr Intelligenz versehen werden. Zu diesem Schlusskommt ein multidisziplinäres Forschungsprojekt der ETH Zürich, das mit Unterstützung des ewz die Situation im Grossraum Zürich analysiert hat.

TEXT FRANZISKA SCHMID, ETH LIFE

Ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen fallen inder Schweiz im Mobilitätssektor an. Zwei Drittel davongehen auf das Konto von Personenwagen. Ein Lösungsan-satz, um die CO2-Bilanz der Schweiz in diesem Bereichmassgeblich zu verbessern, wäre, dass man vermehrt aufdie Elektromobilität setzt. Doch bis heute sind der Perso-nenverkehr und die Stromversorgung zwei weitgehend ge-trennte Bereiche. Eine interdisziplinäre Forschungsgrup-pe der ETH Zürich hat deshalb zusammen mit ewz (Elek-trizitätswerk der Stadt Zürich) und Novatlantis, die Situa-tion am Beispiel des Grossraums Zürich konkret analysiert.Gebündelt wurden im Forschungsprojekt ARTEMIS Er-kenntnisse aus den Bereichen Verkehr, Fahrzeugtechnikund Stromnetze.

Drei Szenarien für LadestationenIn ihrer Studie haben die Wissenschaftler die Fahrzeugtypennach deren Antrieb unterschieden. Die Studie postuliert ei-nen stetig wachsenden Marktanteil von Fahrzeugen mit Elek-tromotor. Bis im Jahr 2050 könnte deren Anteil gemäss Sze-narien des ewz zwischen 65 und 88 Prozent liegen. GilGeorges, Doktorand am Laboratorium für Aerothermoche-mie und Verbrennungssysteme (LAV) und Mitautor der Stu-die, hält fest: «Es war nicht unsere Absicht, vorauszusagen,wie viele Plug-ins oder Elektrofahrzeuge 2050 auf unserenStrassen herumfahren, denn dies hängt auch von Faktorenab, die wir in unserer Studie nicht berücksichtigt haben.»So ging die Studie davon aus, dass die jährliche Fahrleistungkonstant bleibt und auch die Anzahl Fahrzeuge nicht zu-nimmt. Ziel von ARTEMIS war vielmehr zu zeigen, was es fürdas Stromnetz, die Stromversorgung, die Infrastruktur undden CO2-Ausstoss bedeuten würde, wenn mehr Fahrzeugemit Elektromotor in Zürich unterwegs wären.

Dafür sind die Spezialisten für Verbrennungssysteme vondrei Lade-Szenarien ausgegangen: In Szenario A können dieFahrzeuge nur zu Hause geladen werden, in Szenario B zu-sätzlich am Arbeitsplatz und bei der Maximalvariante C gibtes ausserdem öffentliche Ladestationen. Bei all diesen La-destationen würden ganz normale zweiphasige 3.5 kW, res-pektive dreiphasige 11 kW-Stecker verwendet, wie sie schonheute in vielen Haus -halten zu finden sind.

Wer braucht wann und wo Strom?Die Studie untersuchte konkret den Grossraum Zürich miteinem Radius von 30 Kilometer um das Stadtzentrum. Dok-

torand Rashid Waraich vom Institut fürVerkehrsplanung und Transportsys-teme stellte in einem Computermodelleinzelne Fahrzeugbesitzer als Agen-ten dar. Welche Fahrzeugtypen gefah-ren werden, kann je nach Szenario inder Simulation angegeben werden.«Aus vorgängigen Studien wissen wir,dass ein Grossteil der Fahrzeuge inZürich weniger als 20 Kilometern proTag zurücklegt. Das sind grundsätzlichgute Voraussetzungen für eine Elektri-fizierung des Individualverkehrs», soWaraich. Mit der Simulation der Ver-kehrsflüsse im Rahmen der drei Sze-narien konnten die Forschenden fest-stellen, wo und zu welcher Zeit inZürich Strom für das Aufladen derFahrzeuge gebraucht würde.

Stromnetz bleibt stabilDoch wie verkraftet es das Stromnetz,wenn es an verschiedenen Standortendurch die Elektromobilität stärker be-lastet wird? Forscher vom Institut fürElektrische Energieübertragung undHochspannungstechnologie unter-suchten für ARTEMIS, was es für dasZürcher Stromnetz bedeuten würde,wenn deutlich mehr Fahrzeuge unter-wegs wären, die auch elektrisch gela-den werden können. «Man muss sichbewusst sein, dass der Anteil der Plug-in-Hybride und Elektromobile in Zu-kunft nicht sprunghaft ansteigen wird.Die Ladeinfrastruktur könnte alsolangsam angepasst werden», erklärtGil Georges. Bei allen Szenarien könn-te das Netz in den nächsten zehn Jah-ren gut mithalten, ohne dass ein Aus-bau nötig wäre.

Schaut man allerdings weiter in dieZukunft und geht man von SzenarioB oder C aus, könnte es zu verschiede-nen, lokal vereinzelten Engpässen

kommen. Zum Beispiel könntenTransformatoren oder Leitungen über-lastet werden oder unzulässige Span-nungsabfälle auftreten. Dann wäre einLademanagement, das die zeitlicheVerteilung des Ladevorgangs steuertund priorisiert, zwingend nötig. «Miteinem intelligenten Stromnetz könnteder Strom genau dort zur Verfügungstehen, wo er  tatsächlich gebrauchtwird. Die Batterien der zu ladendenAutos könnten dabei  als zusätzlicheEnergiespeicher eingesetzt werden,was unsere Stromversorgung sogarnoch flexibler machen würde», so Prof.Göran Andersson.

ARTEMIS hat mit Szenario C auchdie Frage nach der öffentlichen Lad-einfrastruktur analysiert. Um die CO2-Emissionen zu minimieren, ist es be-deutsam, wie häufig Plug-in-Hybridein Zukunft ihren Verbrennungsmotoranwerfen müssen. Dies hängt von zweiFaktoren ab: einerseits von der Dich-te der öffentliche Ladeinfrastrukturund andererseits von der Reichweiteder Batterie. Mit andern Worten: Jebesser die Batterien in den Fahrzeu-gen, desto weniger öffentliche Lade-stationen sind nötig.

CO2-Emissionen und ElektrizitätsbedarfARTEMIS ermittelte am konkretenBeispiel von Zürich, wie stark die CO2-Emissionen durch die Elektromobili-tät reduziert werden könnten. Bis 2050können bei allen Szenarien, die Emis-sionen um das fünf- bis sechsfachegesenkt werden, allerdings nur unterder Voraussetzung eines gleichblei-benden Strommixes. Sobald auf Ener-giequellen zurückgegriffen wird, dieCO2-intensiver sind, wie etwa Gas-oder Kohlenkraftwerke, dann würde

FAHRZEUGTYPEN Die ETH-Forschenden haben in ihrer Arbeit vier Fahrzeugtypen unterschieden: Zum einen Motorfahrzeuge, die über einen konventionellen Verbrennungsmotor verfügen.Bereits auf dem Markt sind ausserdem sogenannte Hybrid-Fahrzeuge. Diese kombinieren einen Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor, der je nach Bedarf zugeschal-tet wird. Die Batterien dieser Fahrzeuge beziehen ihre elektrische Energie aus dem Generator, der vom Verbrennungsmotor angetrieben wird. Beim Plug-in-Hybrid kann dieBatterie zusätzlich über das Stromnetz geladen werden. Plug-in-Hybride können also auch unabhängig vom Verbrennungsmotor funktionieren. Das Elektromobil schliess-lich verzichtet ganz auf den Verbrennungsmotor und funktioniert ausschliesslich mit der an Bord gespeicherten elektrischen Energie.

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Nr. 1 l 2013 l 13MOBIL I ZH KMU

sich die Bilanz entsprechend verschlechtern. «Wir sind unsbewusst, dass sich die Probleme mit zunehmender Elektro-mobilität weg von den CO2-Emissionen und hin zu Fragender Primärenergie für die Stromerzeugung verlagern»,erklärt Professor Konstantinos Boulouchos vom Institut fürEnergietechnik.

Die Studie hat auch den Bedarf an Elektrizität bei zuneh-mender Elektromobilität ermittelt. Nimmt diese bis 2050im angenommenen Umfang zu, steigt der Elektrizität s -bedarf im Grossraum Zürich voraussichtlich um wenigerals 4000 MWh pro Tag. Ein Fünftel des Strombedarfs von

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Elektrofahrzeugen wird dabei in derStadt Zürich geladen (825 MWh proTag).

Das entspricht ungefähr 10 Prozentdes gesamten Energiebedarfs  in derStadt Zürich, der täglich anfällt. «DieFallstudie zeigt, dass das heutige Ver-teilnetz für den zusätzlichen Lastbe-darf gerüstet ist, wenn der Ladevor-gang zeitlich gesteuert wird und aufSchwachlastzeiten umgelagert wer-

den kann», stellt Lukas Küng, LeiterVerteilnetze und stellvertretender Di-rektor bei ewz fest. Der Anteil an Elek-tromobilität werde wegen der Kostenund der Verfügbarkeit von CO2-freierElektrizität nur sehr langsam wach-sen,wobei mittel- bis langfristig diePlug-in-Antriebe wohl die flexibels-te, kosteneffizienteste und robustesteOption darstellten, fügt KonstantinosBoulouchos hinzu.

Page 14: Zürcher KMU_1_2013

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Page 16: Zürcher KMU_1_2013

schluss, Steueroptimierung innerhalb der gesetzlichenMöglichkeiten und die Lösung der Nachfolge des Betrie-bes. Ein typisches KMU-Problem, das tausende Unter-nehmen in der Schweiz betrifft. Da kommen Fragen aufzur persönlichen Eignung des Nachwuchses, existentiel-le Fragen und Fragen nach der Zukunft der jeweiligenBranche. Bei der Bewertung einer Unternehmung gibt esverschiedene Szenarien. Es gibt Minimale- und Maxi -malewerte, einen objektiven Wert kann man nicht erwar-ten, jeder sieht es wieder anders. Die Frage ist, ob derNachfolger ein langfristiges Ziel verfolgt, ob er von Sy-nergien für sein eigenes schon bestehendes Unterneh-

16 l Nr. 1 l 2013ZH KMU I UNTERNEHMEN

LUKRATIVHEISST NICHTIMMER INTERESSANT

INTERVIEW: PETER BLATTNER, FOTO REMO KUHN

Frau Staudt, ist Ihr Beratungsunternehmen auf KMUspezialisiert?Hélène Staudt : Die KMU sind bei uns sehr breit vertre-ten, das geht von der Einzelmaske bis zum börsenkotier-ten Unternehmen. Für die Bestimmung der Grösse einerUnternehmung ist der Umsatz nicht unbedingt relevant,einige der durch uns betreuten grösseren Unternehmenhaben relativ wenige Mitarbeiter.

Welches sind die wichtigsten Beratungsthemen nebenSteuerfragen und Revisionstätigkeiten?Dazu zählen umfassende Beratung beim Geschäftsab-

Sie ist Juristin, Steuerexpertin, Partnerin, VR-Mitglied und Mehrheitsaktionärin:Hélène Staudt*, neuer CEO beim Beratungsunternehmen REFIDAR MOORE STEPHENS AG in Glattbrugg. Gründe genug, das Gespräch mit ihr zu suchen.

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Nr. 1 l 2013 l 17UNTERNEHMEN I ZH KMU

WHO IS REF IDAR MOORE STEPHENS AG

Gegründet: 1950, Seit 2001 Refidar Moore Stephens AG,seit 2006 neue Generation von Partnerinnen,Partnern und Inhabern. CEO, Mehrheitsaktionä-rin (Partnerin) und VR-Mitglied Hélène StaudtVR-Präsident Beat Schnider

Dienstleistungen: Wirtschaftsprüfung / Steuer- und Unternehmens-beratung / Rechnungswesen / Finanzierungs-und Nachfolgeberatung / Administrative, Unterstützung von Unternehmen / Unterstüt-zung von Pensionskassen

REFIDAR MOORE STEPHENS AG, Europastrasse 18, 8152 GlattbruggTelefon 044 828 18 18, www.ms-zurich.com

men profitieren will oder ob es ihmum die reine Rendite geht.

Aus welchen Branchen setzen sichIhre Kunden hauptsächlich zusam-men?Das geht querbeet. EDV/Informatik,Immobilien, Vermögensverwalter,Schweizer Tochtergesellschaften in-ternationaler Firmen und Start-ups.Start-ups sind zwar finanziell nichtunbedingt lukrativ aber ich finde de-ren Visionen spannend. Oft habensie eine neue Idee oder produzierenNischenprodukte, die sie weltweitvermarkten. Wenn auch eine trauri-ge Tatsache bleibt, dass viele Start-ups nach einigen Jahren auf der Stre-cke bleiben. Auch Stiftungen befin-den sich in unserem Kundenportfo-lio.

Sie sind Teil einer internationalen Gruppe. WelcheVorteile entstehen dadurch dem Kunden?Unternehmen, die nur innerhalb der Landesgrenze ope-rieren, gibt es nicht mehr viele. Kleinste Firmen exportie-ren oder importieren zum Beispiel Güter zur Weiterver-arbeitung aus dem Ausland, vor allem aus Europa. Siebeschäftigen Arbeiter auf ausländischen Baustellen, müs-sen über Steuern und Arbeitsrecht vor Ort Bescheid wis-sen. Da können wir auf unser internationales Netzwerkzurückgreifen, wo lokale Spezialisten für uns vor Ort Ab-klärungen treffen, das entlastet uns auch von der Suchenach fremden Beratern. Eine bekannte Quelle ist einfachbesser als eine fremde! REFIDAR MOORE STEPHENS istaber weder rechtlich noch finanziell mit Moore StephensInc.verbandelt.

Sie absolvierten den Executive Master of EconomicCrime Investigation, weshalb?Das hat ganz persönliche Gründe: Ich sagte mir, du hastauf Kosten der Allgemeinheit Jus studiert, danach alsSteuerexpertin Wohlhabende beraten, jetzt könntest dudein Wissen dem Staat zur Verfügung stellen, die Absol-vierung dieser Ausbildung wäre beispielsweise geeignetfür die Bundesanwaltschaft, Abteilung Wirtschafstkrimi-nalität. Es zeigte sich jedoch, dass der Quereinstieg ineine staatliche Behörde schwierig ist. Meine Kenntnissekamen mir in einzelnen Fällen auch in unserer Firma zu-gute, es ist für ein Beratungsunternehmen schwierig andie entsprechenden Mandate zu kommen. Wirtschafts-vergehen werden öfters begangen durch Geschäftsführeroder höheres Kader in Unternehmen oder Banken, wel-che die Geschichte «unter dem Deckel» halten möchten.Das berufsbegleitende Nachdiplomstudium stellt fürmich eine Bereicherung im beruflichen Alltag dar.

Bietet die heutige Gesetzgebung eine Garantie, dass Jahresberichte den Tatsachen entsprechen?Ich würde sagen, ja sicher. Aber der internationale Standard ist anders als der in der Schweiz. Es gibt sicherJahresberichte, die bis ans «Limit» gehen. Man kann dieseleganter lösen durch eine Zusatzinformation im An-hang. Oft stellt sich jemand, der einen Jahresbericht inHänden hält die Frage, wie viel wurde im Kerngeschäfterwirtschaftet und wie viel ausserbetrieblich (Kursge-winne, Verkauf von Liegenschaften). Wer eine gewisse

Erfahrung hat, Jahresberichte zu le-sen, der merkt, wenn etwas «ko-misch» präsentiert wird. Eine Trans-parenz in dieser Hinsicht sucht derlangfristig interessierte Anleger, werkurzfristig denkt, negiert diese Nu-ancen. Hauptsache, die Zahlen«stimmen».

Wie lässt sich der Bilanzierungs-und Revisionsaufwand rationalisieren?Der Kunde hat dies in der Handdurch eine gute Vorbereitung derUnterlagen, Fragen der Revisions-stellen sollten zügig beantwortetwerden und der Kunde muss wissen,was er will. Der Kunde macht natür-lich seine Rechnung auch. Lohntsich für mich der Beizug einer exter-nen Revisionsstelle, zumal nicht alleUnternehmen eine solche absolvie-ren müssen. Eine ordentliche Revisi-on ist ab 40 Millionen Umsatz, 20Millionen Bilanzsumme und 250Vollzeitstellen zwingend vorge-schrieben. Darunter liegt die einge-schränkte Revision, Unternehmenmit weniger als zehn Angestelltensind von der Revision befreit. Dasverleitet viele kleinere Unterneh-men, diesen Bereich zu vernachläs-sigen. Ich bin überzeugt, dass dieSteuerämter nicht lange zusehen,sondern vermehrt Auskünfte zurJahresrechnung verlangen und wis-sen wollen, ob eine Revision durch-geführt wurde wie sie dies bereitsheute in gewissen Kantonen schontun. Das Nachsehen hat dann der be-troffene Betrieb, statt sich aufs Kern-geschäft zu konzentrieren, muss erseine Zeit für Steuerprobleme inves-tieren.

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* Hélène Staudt, lic. Iur. dipl. Steuerexpertinund zugelassene Revisionsexpertin.

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18 l Nr. 1 l 2013ZH KMU I UNTERNEHMEN

DIE HANS K. SCHIBLI AG WIRD 75 JAHRE ALT

UNSERSTOLZ

JAN SCHIBL I (42) hat 2003 die Geschäftsleitung der HansK. Schibli AG übernommen. Der gelernte Elek-triker führt das Elektrotechnik-Unternehmen indritter Generation.

Jan Schibli ist Geschäftsführer in derdritten Generation des Elektrotechnik-unternehmens Hans K. Schibli AG. Fürihn sind Menschen die Basis für ein erfolgreiches Unternehmen.

INTERVIEW SALOME KERN

Was braucht es, dass ein Schweizer Unternehmen 75 Jahre bestehen kann?Jan Schibli: Das Bewusstsein, dass trotz aller Technikstets Menschen im Mittelpunkt stehen. Denn ohne gegen-seitiges Vertrauen hätten wir es nicht geschafft unsereEigenständigkeit seit 75 Jahren zu bewahren. Dieserlaubt es mir, die Weiterentwicklung des Unternehmensvor die Gewinnmaximierung zu stellen. Entscheidend istsicher auch, dass die vorhergehende Generation dernachfolgenden etwas mit Substanz hinterlassen hat. DerNachfolger wurde nicht gezwungen sich gewaltig zu ver-schulden um den Vorgänger auszuzahlen.

Wie ist die Übernahme vonstatten gegangen?Ich habe drei Schwestern, wir haben damals sehr inten-siv diskutiert. Denn mein Vater hatte bei Familiensitzun-gen schon in den neunziger Jahren klargestellt, dass erdas Unternehmen an Familienmitglieder weitergebenmöchte. Die Voraussetzung war, dass wir die Führungs-verantwortung übernehmen wollen. Er hatte also sehrweitsichtig und rechtzeitig den Übergabeprozess einge-leitet. Als ich mich dann vor rund zehn Jahren dafür ent-schieden hatte, wurden wir von einem befreundetenRechtsanwalt begleitet. Er hat auch dafür gesorgt, dassmeine drei Schwestern keine Benachteiligung hinneh-men mussten, obwohl ich als Nachfolger Alleineigen -tümer wurde.

Ursprünglich haben Sie Elektriker gelernt, nun sind SieGeschäftsführer eines Elektrotechnikunternehmens.Wie kam es dazu?Als ich die Lehre begonnen habe, war ich noch nicht inder Lage mir auszumalen, was ich später arbeiten möchte.Früher träumte ich davon Kameramann zu werden. Da miraber das nötige Quäntchen Kreativität fehlt, liess ich es bleiben und entschied mich für eine Lehre als Elektro -techniker. Das Interesse daran hat mein Vater bei mirgeweckt, da ich ihn schon als Kind oft ins Geschäft beglei-ten durfte. Die Lehre machte ich allerdings nicht bei uns,sondern in einem anderen Lehrbetrieb. Bis dahin war dieNachfolge für mich noch kein grosses Thema. Nach derLehre wechselte ich dann in eine Schibli-Niederlassungin Kloten. Als ich etwa 25 Jahre alt war, fragte mich meinVater schliesslich, ob ich mir die Nachfolge vorstellenkönne.

Und dann?Zuerst ging ich dann zwei Jahrenach Amerika und arbeitete als Rei-seleiter. Ich musste mir bewusst wer-den, ob eine Nachfolge auch wirk-lich das Richtige für mich ist. DieseZeit hat mir sehr viel gebracht –nicht nur das ich meine Frau ken-nenlernte – sondern auch einegewisse Distanz zur Heimat. Dannrealisierte ich: Doch, die Arbeit imBereich Elektrotechnik interessiertmich. Als ich zurückkehrte, habe ichmich stufenweise hinaufgearbeitet,zuerst leitete ich eine Abteilung bisich dann Mitglied der Geschäftslei-tung wurde. Ich habe dann späternoch ein Nachdiplomstudium inBetriebswirtschaft zum eidgenös-sisch diplomierten Betriebswirtnachgeholt.

Was haben Sie für Vorteile als Familienunternehmen gegenübereinem herkömmlichen?Ein Vorteil, den ich sehe, ist dieschnelle Entscheidungsmöglichkeit.Wenn ein Monteur ein Problem hat,kann er mich direkt anrufen. Daserhöht das Arbeitstempo, aber esverhindert natürlich keine Fehler.Einen weiteren Vorteil sehe ich inmeinem Ziel, 2037 das hundertjäh-rige Bestehen feiern zu wollen. Dasbedeutet also, dass meine Mitarbei-ter 25 Jahre Sicherheit haben, dassich die Firma nicht verkaufen werde.Das hilft uns auch gute Mitarbeiterzu gewinnen.

Die Hans K. Schibli AG beschreibtsich als Elektrotechnik-Komplett-anbieter, was bedeutet das? Die Hans K. Schibli AG besitzt dieKompetenzen, jegliche Arten vonelektrischen Installationen, sei es beiIhnen zu Hause oder in IhremGeschäft, vorzunehmen. Das Spek-trum reicht dabei von Steckdosen-

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ist eine spezielle Sache, der ist ausEmotionen nach der Wende entstan-den. Mein Vater hat sich sehr dafürinteressiert, was dort passiert ist. Wirhaben dann die Chance erhaltendurch einen Schweizer Architektendirekt zu investieren. Also haben wireine Abteilung aus einer Institutionherausgekauft und ein eigenesGeschäft gegründet. Dort arbeitenortsansässige Leute, ich besuche die-sen Standort rund dreimal pro Jahr.

Was hat sich in der Elektrotechnikin den letzten 75 Jahren am stärksten verändert?Es ist alles viel kleiner und vielschneller geworden. Dauernd wirdman mit Informationen versorgt,ausserdem musste früher viel mehrüberlegt und geplant werden. Jetztkann man alles unkompliziert onlinebestellen.

Bedeutet das nun Vereinfachung?Ja, ich persönlich bin dieser Mei-nung. Die schnelle Kommunikationist für mich ein Segen, da so wenigerLeerläufe produziert werden. Aberdafür organisiert man sich auchweniger gut, weil die Informationen

jederzeit verfügbar sind. Auch imArbeitsablauf lässt man sich vermut-lich schneller ablenken.

Die Hans K. Schibli AG legte schonimmer viel Wert auf Lehrlinge.Wenn ich jammerte, ich fände zuwenig gute Mitarbeiter, aber selbernicht ausbilde, wäre es ein Drama.Meiner Meinung nach sollten wiraus menschlicher und volkswirt-schaftlicher Sicht Ausbildungsplätzezur Verfügung stellen und so denJungen helfen in einen Berufsstandhineinzukommen. Wir pflegen dieseFirmenphilosophie auch seit lan-gem. Heute kann ich äusserst stolzsein auf unseren Nachwuchs. Dennohne ihn könnten wir auch keineHöchstleistungen erbringen. Wir bil-den in sechs verschiedenen Berufenaus und beschäftigen Mitarbeitendeaus 23 Nationen – so spiegeln sichauch gesellschaftliche Themen inunseren Betrieben wieder.

Was möchten Sie Ihrem Nach-wuchs weitergeben?Einerseits natürlich, dass Sie Top-Fachleute werden, denn unsereBranche wird in Zukunft ein Perso-nalproblem haben. Den grössten Teilunseres Lebens verbringen wir beimArbeiten und ich möchte diesen jun-gen Leuten mitgeben, dass arbeitendurchaus Freude bereiten kann. Siesollen auch Wertvorstellungen hin-sichtlich des respektvollen Umgangsmiteinander kennen lernen und mitauf den Lebensweg nehmen.

Was hat Nachhaltigkeit bei Ihnenfür einen Stellenwert?Es gibt verschiedene Betrachtungs-weisen. Im Sinne von Nachhaltigkeitfür die ökologische Umwelt könnenwir direkt relativ wenig tun. Trotz-dem ist mir dieser Bereich sehrwichtig und wir achten darauf, unsressourcenschonend zu verhalten.Ein weiterer Aspekt, die beruflicheNachhaltigkeit, ist für mich abergenauso wichtig. So können wirunseren Mitarbeitenden und ihrenFamilien ermöglichen, dass sie eineExistenz aufbauen und Kinder auf-ziehen können.

Wo sehen Sie IhrUnter nehmen in 25Jahren?Ich habe grosse Hoff-nung, dass ich die

Hans K. Schibli AG in 25 Jahrenjemandem übergeben kann. Wenn esdabei jemand aus der Familie ist,würde mich das freuen. Wichtiger istfür mich aber einmal in Pensiongehen zu können und zu wissen: Ichhabe meinen Teil beigetragen undnun läuft es weiter.

Ihre Kinder sind ja noch zu kleinum über die Nachfolge nachzu -denken.Ja, sie sind erst vier, sechs und neunJahre alt. Sie sind aber sehr oft hierim Unternehmen, das hat auch meinVater gepflegt. Ich habe sie auchschon mit auf Baustellen genommen.Die Jungs sind mehr interessiert anden grossen Fahrzeugen und dasMädchen, daran wie die kleinenDinge funktionieren. Ich möchte denKindern auch zeigen, was wir für einGlück haben, dass ich diese Firmaübernehmen durfte und welch tolleMannschaft wir haben.

HANS K. SCHIBL I AG1937 wurde die Hans K. Schibli AG gegründet. Die Einzelfirma bestand aus vier Elektromonteuren und einem Lehrling. Heute beschäftigt die Elektrotechnik-Komplettanbiete-rin 450 Mitarbeiter aus fünf verschiedenen Sparten. Ihre Kernkompetenz ist die Elektrotechnik, genauer gesagt Elektroinstallation. Die Hans K. Schibli AG vereint weitere vierKompetenzen: Informatik, Automatik und Gebäudetechnik und die reine Kommunikation, also Telefonie. Der Hauptsitz des Schweizer Unternehmens befindet sich in Zürich,weitere Standorte im Kanton Zürich und einer in Dresden (D) gehören ebenfalls zur Schibli-Gruppe. Seit der Gründung befindet sich die Firma in der Hand der Familie Schibli.

Nr. 1 l 2013 l 19UNTERNEHMEN I ZH KMU

und Lichtinstallationen bis zur elektronischen Überwa-chung oder Datenverkehr.

Ihre Kernkompetenz ist also die Elektrotechnik?Unsere Kernkompetenz ist die Elektrotechnik, genauerElektroinstallation. Also ganz herkömmlich der Elektri-ker, der die Leitungen zieht und schaut dass Licht brenntund die Heizung läuft. Wir vereinen noch vier weitereKompetenzen unter einem Dach, nämlich Informatik,Automatik und Gebäudetechnik und zu guter Letzt diereine Kommunikation, also Telefonie.

Ihre Unternehmung ist an vielen Standorten im KantonZürich, aber sogar auch in Deutschland vertreten.Wieso?Die Standorte im Kanton Zürich wurden früher strate-gisch gewählt, wir wollten «der Elektriker vor Ort» seinfür die normalen und kleinen Kunden. Heute ist dasnatürlich etwas anders. Trotzdem hat uns die dezentraleOrganisation eine grosse Stammkundschaft gebracht. Ichwürde es nie wieder ändern. Der Standort in Deutschland

«HEUTE KANN ICH ÄUSSERST STOLZ SEIN AUF

UNSEREN NACHWUCHS»

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Page 20: Zürcher KMU_1_2013

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Page 21: Zürcher KMU_1_2013

Firma können Twitter, Facebook & Co.eine reelle Gefahr darstellen. Wie kannman einen allfälligen Missbrauch nunnachweisen? In einem vielbeachteten,neuen Entscheid hat das Bundesge-richt den Einsatz einer Spionagesoft-ware trotz Vorliegens eines Nutzungs-reglements als illegal erklärt. DieInternetaktivitäten des betreffendenMitarbeiters einschliesslich privatemE-Mailverkehr und E-Banking warenwährend dreier Monate heimlichüberwacht worden, wobei auch vomInhalt der Daten Kenntnis genommenwurde. Das Bundesgericht argumen-tierte, man hätte auch weniger drasti-sche Massnahmen ergreifen können,wie die präventive Sperrung von Web-seiten oder die Analyse der Internet-nutzung nach den Empfehlungen desEidgenössischen Datenschutzbeauf-tragten. Die Inhalte von privaten E-Mails

dürfen, selbst wenn ein Verbot von pri-vatem E-Mailverkehr existiert, keines-falls eingesehen werden. Dies ist denStrafbehörden vorbehalten. Wo dieprivate Natur von E-Mails jedoch nichterkennbar ist, darf der Arbeitgebendedavon ausgehen, dass es sich umgeschäftliche E-Mails handelt. Vordem Austritt eines Mitarbeitendenmuss dieser die Möglichkeit haben,seine privaten E-Mails und andere pri-vate Dokumente zu speichern und vonden Servern der Firma zu löschen.Abschliessend ist jedem Arbeitge-

benden sehr zu empfehlen, ein Nut-zungsreglement zu erstellen, welchesden Internet- Telefon- und E-Mail-Ver-kehr detailliert regelt.

TEXT TONIA VILLIGER, RECHTSANWÄLTIN LIC.IUR. *

Was grundsätzlich fürs Telefonieren gilt, hat auch beimSurf- und E-Mailverkehr der Mitarbeitenden Geltung. DenArbeitnehmenden ist es somit erlaubt, in einem vernünfti-gen Ausmass während der Arbeitszeit private Angelegen-heiten zu erledigen, so beispielsweise die Organisation vonArzt- und Behördenterminen oder von Freizeitaktivitäten.Der Arbeitgeber kann jedoch die private Nutzung von Tele-fon und Internet, einschliesslich E-Mail und SozialeMedien, einschränken oder verbieten. Ob ein Verbot auchfür den (gelegentlichen) Empfang von Telefonaten und E-Mails gelten darf, ist allerdings umstritten. Mindestens fürprivate Notfälle – und gemäss einem Teil der Rechtslehresogar während der Pausen - sollte den Mitarbeitenden einunbeaufsichtigter Telefon- oder Internetanschluss zur Ver-fügung stehen.

Ist eine Telefon- und Videoüberwachung zulässig?Die Telefonüberwachung muss in einem Nutzungsregle-ment geregelt und verhältnismässig sein (vgl. Art. 328b OR;Art. 1 ff. DSG; Art. 26 ArGV 3). Sie ist nur aus zulässigenGründen wie Sicherheit, Schulung oder Leistungskontrol-len erlaubt, und auch die externen Gesprächsteilnehmermüssen vorgängig zustimmen. Es wird empfohlen, ein akus-tisches oder optisches Alarmsignal anzubringen, damit derMitarbeitende weiss, wann sein Gespräch aufgenommenwird. Bei der Überwachung der Mitarbeitenden durch Kamera

oder GPS sind das Gebot der vorgängigen Information undder Verhältnismässigkeit ebenfalls zu beachten. Die Kame-raüberwachung drängt sich vor allem aus Sicherheitsgrün-

Nr. 1 l 2013 l 21RECHT I ZH KMU

DER DATENSCHUTZ AM ARBEITSPLATZ

GEREGELTES SURFENDas Recht hinkt der Realität meist hintennach. Die rasante Entwicklung von modernenKommunikationsmitteln und deren Verwen-dung im Betrieb wirft deshalb immer neueFragen auf. Wie etwa kann der Surf- und E-Mailverkehr der Mitarbeitenden geregelt undkontrolliert werden? Der folgende Beitragbringt mit Praxisbeispielen Licht ins Dunkel.

den auf. Das Bundesgericht hat bei-spielsweise die Überwachung des Kas-senraums einer Bijouterie als zulässigerachtet, obwohl die Arbeitnehmen-den davon keine Kenntnis hatten.Zulässig war in einem anderen Fallauch die heimliche, kurzzeitige Video-überwachung (lediglich) der Kassenund der bedienenden Hände. In bei-den Fällen hatten die Arbeitnehmerdie Möglichkeit, sich auch ausserhalbdes überwachten Feldes zu bewegen. Hinwegen war es für das Arbeitsge-

richt Zürich unverhältnismässig, eineÜberwachungskamera in einem 24-Stunden-Laden mit einem Fisheye-Objektiv auszustatten, da sich dieArbeitnehmenden so ständig imKamerafeld befanden. Die Verwen-dung von GPS in Geschäftsautos istinsbesondere dann zulässig, wenn sieaus Gründen der Sicherheit, Arbeits-planung oder Überwachung derArbeitszeit erfolgt und die Geschäfts-autos nicht zu Privatzweckengebraucht werden dürfen.

Vorsicht bei Spionagemethoden Gerade im Hinblick auf Betriebsge-heimnisse oder die Reputation der

* Tonia Villiger, lic.iur. ist Rechtsanwältinund Fachanwältin SAV Arbeitsrecht,www.ad-voca.ch

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Page 23: Zürcher KMU_1_2013

Wieso werden ausschliesslichUnternehmer (Pioniere) ange -sprochen?Wir sind ein branchenübergreifen-des Unternehmernetzwerk. Pionieresind besondere, eigenwillige undquerdenkende Charakteren. DiesePioniere unter sich verleihen unse-ren Events eine exklusive Atmo-sphäre, in welcher Ideen entwickelt,neue Wege besprochen und derUnternehmergeist gepflegt wird. Wergegründet hat oder beteiligt ist aneiner innovativen Unternehmungkann sich für den PCU registrieren.Wir legen grossen Wert darauf, dassder PCU nicht als reine Verkaufs-plattform missbraucht wird. An grös-seren Get Togethers geben wir auchInteressierten die Möglichkeit, alsGast teilzunehmen. Menschen, wel-che das Wissen und die Innovatio-nen an den Hochschulen aber auchin den Betrieben in neue Produkteund Dienstleistungen umsetzen, sindfür den Fortschritt unentbehrlich.

Was betrachten Sie als die grössteHerausforderung? Der PCU ist eine Non-Profit-Organi-sation ohne Personal. Somit haltenwir die Kosten tief. Die Finanzierungist eine Herausforderung wie für diemeisten Start Ups auch. Die guteZusammenarbeit mit unseren Spon-soren hilft stark und wir sind offenfür weitere Sponsoren, die zu unspassen.

Was ist der ultimative Tipp fürGründer ?Der Werdegang der PCU Pioniere istäusserst vielfältig. Eine Gemeinsam-keit haben jedoch alle: eine klareVorstellung über den Nutzen ihresProduktes bzw ihrer Dienstleistung,Beharrlichkeit, Geduld, eine Strate-gie und Flexibilität, diese wenn not-wendig anzupassen und letztlichgeht es nirgends ohne sehr harteArbeit. Oft scheitern Start Ups beimersten Versuch, haben dann aberspäter Erfolg aufgrund der gemach-ten Erfahrung.

Nr. 1 l 2013 l 23NETZWERK I ZH KMU

sowie Gespräche mit erfolgreichenUnternehmern, die man nicht jedenTag führen kann. Networking ist nurein Aspekt. Wir bieten eine onlineund offline Plattform, auf welchersich Pioniere begegnen und ihreErfahrungen kritisch besprechenkönnen. Erfahrene Unternehmer alsReferenten vermitteln an Events,Seminaren und PCU Lunches wert-volles Wissen, Prinzipien und Instru-mente rund um das Thema «Entre-preneurship». Der Austauschzwischen Jungunternehmern undetablierten Unternehmern ist fürbeide Seiten inspirierend. Wir versu-chen zudem das Netzwerk wenig for-mell zu gestalten und die Gesellig-keit darf auch nicht fehlen. ZumJahresende organisieren wir denstets ausverkauften Unternehmer-ball im Dolder Grand mit 250 Per-sönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik,Gesellschaft und Wissenschaft.

GEDULD & STRATEGIE

INTERVIEW JONAS HUGENTOBLER

Fokussiert auf Innovation und Unter-nehmergeist stellt der PCU den Pio-nieren ein wertvolles, internationa-les und branchenübergreifendesNetzwerk von überdurchschnittli-chem Potential zur Verfügung. ImHerbst jeden Jahres organisiert derPCU den Unternehmerball im Dol-der Grand. Der Zürcher KMU sprachmit dem Präsident und Gründer desPioneers‘ Club PCU, Adrian Liggens-torfer über die Organisation.

Wie entstand die Idee zur Grün-dung des PCU?Adrian Liggenstorfer: Mitten im Stu-dium vor zehn Jahren hatte ichumgeben von dicken Büchern, jelänger je mehr einen Tatendrangverspürt. Zusammen mit zwei Kolle-gen hatte ich ein Start Up an der ETHmitgegründet. Es fehlte mir an prak-tischer unternehmerischer Erfah-rung. Ich war und bin der Überzeu-gung, dass man Unternehmertumv.a. selbst erfahren muss durch «tryand error» und wollte mich mit etab-lierten Unternehmern treffen, umvon ihren Erfahrungen lernen zukönnen. Auch wenn jede Unterneh-merin und jeder Unternehmer deneigenen Weg geht, so sind doch beiallen Geschichten gewisse Gemein-samkeiten als Erfolgsfaktoren herauszu kristallisieren. Diese Erfahrungenund den Austausch mit anderenStart Ups wollte ich innerhalb einerOrganisation teilen. Somit gründetenwir den Pioneers Club PCU welcherheute über 750 Pioniere zählt.

Was ist dabei Ihre Funktion?Ich bin Teil eines super Teams vonUnternehmern welche allesamtnebenberuflich Aufgaben im PCUwahrnehmen. Als Gründer und Prä-sident bin ich unter anderem für dasJahresprogramm und die Koordina-tion von Projekten zuständig.

Was zeichnet den PCU aus?Wir sind ein Qualitäts-Netzwerk voninnovativen Unternehmern undorganisieren hochstehende Anlässe

Der Pioneers Club PCU wurde im Jahr 2003 als Non-Profit-Organisation gegründet, um den Erfahrungsaustausch und Know-how Transfer zwischen Jungunternehmern untereinander sowieetablierten Unternehmern zu ermöglichen und zu fördern.

Foto: zVg

Adrian Liggens -torfer, Präsident und Gründer des Pioneers Club PCU

www.pcunetwork.comwww.unternehmerball.ch

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24 l Nr. 1 l 2013ZH KMU I KULTUR

Fotos: Gerold Guggenbü�hl / zVg

Page 25: Zürcher KMU_1_2013

Stadt wäre nicht so, wie sie heute istohne die Zünfte. Die Zusammenarbeitmit der Stadtbehörde ist dank gegen-seitiger Achtung hervorragend.

Wie unterscheiden sich die Zünfteverschiedener Städte?Es gibt praktisch in allen grossenStädten in der Schweiz ein Zunft -wesen. In Bern ist es anders, dortsind es Körperschaften, denen dasFürsorgewesen untersteht. In Baselist es ähnlich, dort hat es auchFrauen in der Zunft, da es öffentlich-rechtliche Körperschaften sind. InSchaffhausen sind es immer nochdie alten Familien, die das weiter -geben und eigentlich keine Öffnunghaben.

ZÜRCHER SECHSELÄUTENDas Zürcher Sechseläuten findet jedes Jahr am dritten Aprilwochenende statt. Die Festlichkeiten beginnen bereits am Freitagabend auf dem Lindenhof. Am Samstag werden verschiedene Bälle der Zünfte organisiert. Der Sonntag steht im Zeichen des Kinder-Umzugs. Der traditionelle Sechseläutenumzug der Zünfte am Montag endet aufdem Sechseläutenplatz beim Bellevue. Als Höhepunkt wird der Böögg verbrannt, er symbolisiert den Winter in Gestalt eines Schneemanns. Je schneller der Kopf des Bööggsexplodiert, desto schöner wird der Sommer. In Zürich gibt es 25 Zünfte und eine Gesellschaft. Am Sechseläuten tragen sie ihre traditionellen Kostüme.

Nr. 1 l 2013 l 25KULTUR I ZH KMU

der Sommerzeit bimmelt die Feier-abendglocke des Grossmünsters. Ab1818 feierte man den Einzug der wär-meren Tage mit kleinen Umzügen.Die dritte Säule bildet die Bööggver-brennung, das ist ein heidnischerBrauch. Aus diesen drei Wurzeln istdas Sechseläuten entstanden.

Wie sind Sie in die Zunft gekommen?Durch meinen Urgrossvater, meinenGrossvater, meinen Vater. Und meinSohn ist auch schon dabei.

Welche Bedeutung hat das Zunft-wesen heute in Zürich?Das Sechseläuten ist ein bedeutenderAnlass für die Stadt. Ich denke, diese

JÜRG C. SCHERZ

DER BÖÖGG LEBT

INTERVIEW SALOME KERN

Wie laufen die Vorbereitungen für das Zürcher Sechse -läuten?

Jürg C. Scherz: Es ist alles im grünen Bereich. Wir habeneinen guten Kontakt zur Stadt und zum dies jährigenGastkanton St. Gallen. Das Hauptproblem ist das Proviso-rium des Sechseläutenplatzes.

Wieso braucht es in der modernen Gesellschaft Zünfte?Das ist eine schöne Tradition und Rückbesinnung zu altenZeiten. Die Zünfte sind ein grosser Teil der GeschichteZürichs. Gerade das Sechse läuten hat eine grosse Bedeu-tung für die Stadt Zürich.Die Bewahrung dieses Brauch-tums ist ein Schwerpunkt für die Zünfter. Seit dem Herbst2012 sind wir auf der Homepage der Unesco (Anm. d. Red. Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wis-senschaft und Kultur) «Lebendige Traditionen derSchweiz» aufgenommen.

Wie haben sich die Zünfte über die Jahre verändert?Die Geschichte der Zünfte begann in Zürich 1336 mit derZunftrevolution. Vorher wurde die Stadt von den Adligenund Rittern regiert. Dann hat Ritter Rudolf Brun den ers-ten Geschworenenbrief aufgesetzt, in dem er die Hand-werker in 13 Zünfte einteilte. Daneben schuf er dieGesellschaft zur Constaffel für die Ritter, Edelleute undbesser gestellte Berufsleute. Ab da an unterstanden denZünften verschiedene Aufgaben. Sie waren politischeOrganisationen und leisteten Kriegs-, Wach- und Feuer-wehrdienste, wählten aus ihren Reihen die Ratsmitglie-der und waren für die soziale Wohlfahrt ihrer Mitgliederverantwortlich. Das dauerte bis 1798 an. Dann kam Napo-leon, die Zünfte lösten sich auf und bestanden als Hand-werksvereinigungen weiter. Das waren lose Körperschaf-ten ohne politische Rechte.

Und heute?Heute sind die Zünfte Vereine, mit dem Hauptziel dieseTradition zu bewahren. Man muss aber auch ganz klarsehen, dass sie ein Netzwerk sind.

Wie ist das Sechseläuten entstanden?Natürlich durch das Zunftwesen. Aber nicht nur. Es gibteine Gewerbeverordnung aus dem 14. oder 15. Jahrhun-dert. Da gab es das «Sächsilüüte», am Abend um sechs in

1336 ist die erste «Zouft» in Zürich entstanden. Für Jürg Scherz, Präsident des Zentralkomitees derZünfte Zürichs (ZZZ), ist klar, dass diese Tradition weiter bestehen wird. Er steht mitten in den Vorbereitungen für das Zürcher Sechseläuten.

ZUR PERSONJürg Christian Scherz (1944) ist seit 2006 Präsident des Zentralkomitees der Zünfte Zürichs. Er gehört der Zunft zum Kämbel an und wohnt in Zollikon.

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26 l Nr. 1 l 2013ZH KMU I KULTUR

Was sind die Aufgaben des ZZZ?Der Verband der Zünfte Zürichs istdie Dachorganisation und das Zen-tralkomitee ist ein Organ dieses Ver-bands. Die Hauptaufgabe ist dieOrganisation des Sechseläutens. DerVorstand des ZZZ besteht aus neunMitgliedern, davon sind zweiFrauen. Für das Sechseläuten habenwir rund 450 Helfer, das grösste Res-sort ist die Künstlerische Kommis-sion, die für den Kinder-Umzug ver-antwortlich ist. Am Sonntag könnenalle Kinder aus von Zürich und derAgglomeration mitlaufen. Sie wer-den von 180 Chäfern begleitet.

Chäfer?Dies sind die Söhne und Töchter vonZünfter. Am Sonntagabend treffen sichalle im Zeughauskeller für das Chäfer-fest. Das ist vermutlich die grösste Hei-ratsbörse von Zürich (lacht).

Wie viele Mitglieder umfasst dasgesamte Zürcher Zunftwesen?Rund 3‘500 Zünfter. Wir haben 26Zünfte mit durchschnittlich hundertbis hundertfünfzig Mitglieder. Es hateinfach eine bestimmte Anzahl

Plätze in den Zunfthäusern und davon wird die Anzahlder Mitglieder bestimmt.

Wie stehen Sie zum Streitthema Frauenzunft?Nein, ein Streitthema ist das nicht. Wir haben in den letz-ten Jahren klare Absprachen über ihre Beteiligung inner-halb des Umzugs gemacht. Vor zwei Jahren war die Ge-sellschaft zu Fraumünster von den Zunftmeistern eingela-den, am Umzug mitzulaufen – wie der Gastkanton auch.Jetzt laufen sie wieder mit einem kleinen Vorsprung vordem offiziellen Zunftzug. Die Zunftmeister sind da viel-leicht etwas offener als ein Teil der Zünfter. Im Momentist die Idee, die Frauengesellschaft in den Umzug zu inte-grieren noch nicht mehrheitsfähig. Das wird ein Themasein, das meinen Nachfolger noch beschäftigen wird.

Welche Herausforderungen erwarten Sie in Zukunft?Für mich ist der Sechseläuten-Platz ein Thema. Wir hof-fen, nächstes Jahr wird er fertig gebaut. Dann kommt derUmbau der Bahnhofstrasse mit der neuen Traminsel. Daswird eine Herausforderung für den Kontermarsch. Aberallgemein gesehen, sind die Zünfte eine eingespielteOrganisation. Wir feiern nächstes Jahr bereits das 175-Jahr-Jubiläum des Sechseläuten-Umzugs.

Was macht das Vereinsleben innerhalb der Zünfte aus?Die zwei Hauptanlässe sind im Frühling das Sechseläu-ten und im Herbst das Martinimahl – die Generalver-sammlung. Es gibt aber auch Kulturanlässe, bei denendie Frauen auch dabei sind, wir haben Familienanlässe

wie Grillplausch. Sicherlich ge -hören auch die Geselligkeit undPflege der Freundschaft dazu undwie bei vielen Service-Clubs dasgute Netzwerk. Die Zünfte leben,aber sie leben sehr unterschiedlich.

Wie wird für Nachwuchs gesorgt?Mit den Chäfern, mit der Interjung-zünftige Vereinigung, mit den Gesel-len innerhalb der Zünfte, haben wireine grosse Nachfrage. Ich bei -spielsweise war schon als Dreijähri-ger das erste Mal am Umzug. EinJungzünfter wächst langsam in dieZunft hinein. Es gibt aber auch Quereinsteiger, die via Freunde indie Zunft kommen. Wir haben Wartelisten, eine Aufnahme gehtdurchschnittlich ein bis drei Jahre.

Welche Zukunft wünschen Sie sichfür die Zünfte?Ich denke, das Zunftwesen geht –angepasst auf die heutige Zeit –genau so weiter, wie es seit 1336funktionierte. Ich rechne nicht mitgrossen Veränderungen – es geht jadarum, Traditionen zu erhalten.

«IM MOMENT IST DIE IDEE, DIE FRAUEN GESELLSCHAFT IN DEN UMZUG ZU INTEGRIEREN NOCH NICHT MEHRHEITSFÄHIG»

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GRAPHOLOGISCHES GUTACHTEN

ANSCHEINSVOLLMACHTEin Arbeitnehmer stützteseine Lohnforderung aufeinen Arbeitsvertrag, beidem der Arbeitgeber gel-tend machte, die Unter-schrift stamme nicht vonihm und die den Vertragaushandelnden Personenseien nicht handlungsbe-rechtigt gewesen. Ersetzte aber nicht voraus,dass der Arbeitnehmervon diesen TatsachenKenntnis hatte. Der Fallkam vors Arbeitsgericht,das zum Schluss kam,dass der Arbeitnehmerohne weiteres davon aus-gehen durfte, dass die

GRATIF IKATIONODER LOHN -BESTANDTEIL?Ein leitender Arbeitneh-mer erhielt einen jährigenFixlohn von CHF 280000sowie einen Bonus. Erwurde nach Gesprächenfreigestellt, wobei dieArbeitgeberin von einereinvernehmlichen Auflö-sung des Arbeitsverhält-nisses ausging. Als derArbeitnehmer protes-tierte, wurde er gekün-digt. Er machte geltend,der Bonus habe über dreiJahre hinweg ca. 200 Pro-zent des Basissalärs betra-gen und sei somit zumLohnbestandteil gewor-den. Das Arbeitsgerichtging davon aus, dass imBereich des nochmaligenschon hohen Fixlohns eineigentliches Leistungsent-gelt vorliege, somit imBereich von CHF 280000brutto. Die Firma stütztesich auf ihr Reglement,das Bonuszahlungen nurzulasse, wenn keiner derVertragspartner gekündigthabe. Das Reglementkonnte nicht greifen, weilder Bonus als Lohnbe-standteil angesehenwurde. Dem Arbeitneh-mer wurden pro rataBonusbeiträge zugespro-chen. ≠Die Arbeitgeberinhat Berufung eingelegt.

VERHALTEN VOR KÜNDIGUNG

28 l Nr. 1 l 2013ZHKMU I VZH

verhandelnden Personenzum Vertragsabschlussberechtigt waren. Diesweil der Arbeitgeber diePersonen frei schalten undwalten liess und diese denArbeitsvertrag ins Ablage-system der Firma depo-nierten. Auch konnte derArbeitnehmer nichtahnen, dass die Unter-schrift nicht echt seinkönnte. Er konnte sichgegenüber dem Arbeitge-ber auf diesen Arbeitsver-trag berufen und allenfallsRückgriff auf die unbe-rechtigterweise handeln-den Personen nehmen.

Ein Arbeitnehmer bestritt,den Betrag von CHF2400.– erhalten zuhaben, die Angaben derZahlungsbeiträge aufeinem Handzettel trügennicht seine eigene Hand-schrift Der Arbeitgeberkonnte zwar keine Quit-tung vorweisen, auf demHandzettel sei in Türkischfestgehalten, dass einBetrag in genannter Höhein Teilbeträgen an denArbeitnehmer ausbezahltworden sei. Der Fallwurde dem Urkundenla-bor der Kriminaltechni-schen Abteilung der Kan-tonspolizei zur Abklärungübergeben. Es hielt fest,dass es sich mit an Sicher-

heit grenzender Wahr-scheinlichkeit um dieHandschrift des Arbeit-nehmers handelte undder Handzettel auch dasWort «aldim» (= ich habeerhalten) enthielt. DieAussagen des Arbeitneh-mers wurden zusätzlichdurch die Tatsache ent-kräftet, das er der Schrift-probenabnahme imUrkundenlabor fernblieb.Das Arbeitsgericht gingdavon aus, dass es bei derDarstellung des Sachver-halts durch den Arbeit-nehmer um eine blosseSchutzbehauptung han-delte und er die strittigenBeträge bereits erhaltenhabe.

ÄRZTLICHE ANGABENDie Arbeitgeberin kün-digte einer Arbeitnehme-rin und stellte sie absofort frei. Kurz vorAblauf der Kündigungs-frist wurde sie von ihremHausarzt krankgeschrie-ben und verlangte eineVerlängerung des Arbeits-verhältnisses aufgrundeiner Sperrfrist. Daraufhinverlangte die Arbeitgebe-

rin eine vertrauensärztli-che Untersuchung. Diesehielt fest, dass im Zeit-punkt der Untersuchungkeine Arbeitsverhinderungvorgelegen habe. DieAussagen des Hausarzteswurden als widersprüch-lich und unglaubhaftbeurteilt, eine Verlänge-rung der Kündigungsfristwurde abgelehnt.

Bevor eine Kündigungausgesprochen wird, ist esim gesitteten Geschäfts-verkehr Usus, dasGespräch mit der Gegen-seite zu suchen. Dasschweizerische Arbeitsver-tragsrecht sieht allerdingskeine Anhörungspflichtvor einer Kündigung vor.Auch wenn die Kündi-gung den Arbeitnehmerin einer gesundheitlich

bedingten schwierigenSituation besondersgetroffen hat, kann auf-grund der Kündigungs-freiheit nicht von einermissbräuchlichen Kündi-gung gesprochen werden.Die Entschädigungsforde-rung des Arbeitnehmerswie auch sein Schadener-satzbegehren wurdendeshalb vom Arbeitsge-richt abgewiesen.

LOHNKÜRZUNGDie Arbeitgeberin machtegeltend, dass entgegendem schriftlichen Arbeits-vertrag mündlich ein tiefe-rer Lohn festgesetzt wurde,was vom Arbeitnehmerüber Monate klaglos akzep-tiert worden sei. Zeugen-

aussagen ergaben jedoch,dass sich der Arbeitneh-mer mehrmals und explizitüber die unrichtige Lohn-zahlung beschwert hatte.Die Klage der Arbeitgebe-rin wurde daher vollum-fänglich abgewiesen.

ARBEITSVERHINDERUNGErkrankt eine Mitarbeiterinwährend der Kündigungs-frist verlängert sich diese.Nach der Genesung bezogdie Arbeitnehmerin einigeFerientage, dann arbeitetesie bis zur Beendigung desArbeitsverhältnisses nichtmehr. Umstritten blieb, obsie für diese Zeit ihre Arbeitangeboten hatte. DieseHauptbeweislast trägt die

Arbeitnehmerin. Ihre Be-weismittel wie Telefonver-bindungsauszüge oder einSchreiben der Gewerk-schaft, in welchem sie zurAnbietung ihrer Arbeits-kraft aufgefordert wurde,wurden als nicht beweis-tauglich angesehen. So-mit schuldete die Arbeit-geberin für die Zeit nachden Ferien keinen Lohn.

MISSBRÄUCHLICHE KÜNDIGUNGEinem Arbeitnehmergelang der Nachweis,dass die Intervention derGewerkschaft bezüglicheines Zwischenzeugnissesmit grosser Wahrschein-lichkeit zum Kündigungs-gespräch geführt hatte.Daher drehte sich dieBeweislast um, die

Arbeitsgeberin musstenachweisen, dass ohnemissbräuchliches Motivgekündigt worden war.Dieser Entlastungsbeweismisslang, dem Arbeitneh-mer wurde eine Entschä-digung in Höhe einesMonatslohns zuge -sprochen.

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Fotos: Bilderbox.de

Page 29: Zürcher KMU_1_2013

sind Zeichnungen undAquarelle noch bis zum16. Juni zu sehen.Richard Wagner ver-

brachte neun Jahre imZürcher Exil, nachdem ersich am Dresdner Mai-Aufstand beteiligt hatte.Hier komponierte ergrosse Teile des „Ring derNibelungen“. Auch diri-gierte er Werke vonMozart, Weber und Beet-hoven sowie seinen «Flie-genden Holländer» und«Tannhäuser». Die Mai-Konzerte von 1853 geltenals Vorläufer der Bayreu-ther- und der ZürcherFestspiele. Anlässlich sei-nes 200. Geburtstagesgibt die Ausstellung einenÜberblick über die Insze-nierungen am Stadtthea-ter/Openhaus. Vom 24.Mai bis 18. August.Ab 2017 wird die

Sammlung der FondationHubert Looser (Schwer-punkt abstrakter Expres-sionismus, Minimal Artund Arte Povera) als Dau-erleihgabe ins erweiterteKunsthaus einziehen.Vom 7. Juni bis 8. Sep-tember kann die Samm-lung im grossen Ausstel-lungssaal besichtigtwerden.

Nr. 1 l 2013 l 29KULTUR I ZHKMU

KUNSTHAUS ZÜRICH KUNST MUSEUM WINTERTHUR

Marc Chagall, Der Viehhändler, 1912 Bild: ProLitteris, Zürich

Bambus: Er ist druckfest wie Stahl und gleichzei-tig hochelastisch Foto: Bilderbox.de

Marc Chagall: Der Spiegel (Le miroir)1915

Das Museum in Winterthur Foto: zVg

seine Arbeit in derSchweiz nicht mehrmuseal gezeigt. Penonegeht von der elementarenErfahrung des Künstlersaus, der einen Gegen-stand nimmt und darausetwas verfertigt. Für dieAusstellung wurdegemeinsam mit dem

Die Sammlung präsentierteine reichhaltige Palettean Informationen undGrundlagen für Publikum,Schulen und Fachleute.

Das Material Archiv istbranchenübergreifend undinterdisziplinär. Verschiede-ne öffentliche Themenfüh-rungen seien nachstehendkurz geschildert:18. April 2013, 18.30 hMarkus Rigert, LeiterGewerbemuseumUniversal-WerkstoffBambus: Er ist druckfestwie Stahl und gleichzeitighochelastisch und leichterals die meisten anderenMaterialien. Der schnellnachwachsende Rohstoff

Bis am 5. Mai 2013 hatHaris Epaminoda ausZypern ihre erste Einzel-ausstellung in derSchweiz. Sie arbeitet mitunterschiedlichen Medien,zentral ist das Prinzip derCollage. Oft führt sieAbbildungen ausBüchern, Filmen oderSkulpturen zusammenund fügt sie zu vielschich-tigen Rauminstallationen.Die Ausstellung entstandin Zusammenarbeit mitModern Art Oxford.Die US-Künstlerin Kelly

Nipper untersucht in ihrenVideos, Installationen undPerformance die Bezie-hung von menschlichemKörper, Bewegung, Raumund Zeit. Ihre Choreogra-fien basieren auf denAnfängen des experimen-tellen Tanzes. Eine beson-dere Rolle spielt Rudolfvon Laban, einer derBegründer des modernenAusdrucktanzes. Von ihm

Vom 27. April bis 11.August zeigt GiuseppePenone seine Arbeiten. Erwurde 1947 im Piemontgeboren und hat sich inden letzten Jahren zu einerder zentralen Figuren dereuropäischen Kunst entwi-ckelt. Seit der Ausstellungvon 1977 in Luzern wurde

GEWERBEMUSEUM WINTERTHUR

Künstler eine Auswahl vonWerken aus verschiedenenSchaffensperioden getrof-fen Dazu zählt eineumfangreiche Gruppe vonZeichnungen, an denensich seine Themen ablesenlassen: das Erleben derZeit, die Durchdringungvon Natur und Kultur.

ist vielen Hightech-Ent-wicklungen überlegenund stellt einen wichtigenWerkstoff für die Möbel-und Bauindustrie dar, aberauch für die Gewinnungvon Fasern für Textilienoder Papier.30. Mai 2013, 18.30 hThomas Blank, Glas-künstler, 7000 Jahre in einer Stunde: Anhandder Sammlung an Glas -objekten werden die Glastechniken in ihrer historischen Reihenfolgeerklärt. Ein farbig wilderRitt durch die Welt desGlases unter Bezug zurzeitgenössischen An- und Verwendung von Glas.27. Juni 2013, 18.30 hFranziska Müller-Reiss-mann, Tischlerin undKunsthistorikerin: Siezeigt die Möglichkeitenvon tierischen Werkstof-fen wie Federn, Haaren,Schalen oder Zähnen. Dabei wird das Tier alsMaterial befragt.

STIFTUNGSPROFESSUR AN DER ZHAW

Die Professur im Bereich«Neue Materialien» wirdnational und international

ausgeschrieben. Einge-richtet wird sie am Institutfür Chemie und Biologi-sche Chemie am ZHAW-Standort in Wädenswil.Die Stiftung mit Sitz inHerisau will zu einer inno-vativen Forschung undLehre im Bereich derneuen Materialien undfunktionellen Oberflächenbeitragen. Sie unterstützt

die Stiftungsprofessursechs Jahre lang mitjeweils 300000 Franken.Der Präsident des Stif-tungsrates, Willy Hart-mann, betonte, dass dieZukunft und das Wohler-gehen der Schweiz ganzdavon abhänge, dass wirdas Potenzial der Natur-wissenschaften nutzenkönnen.

Bild:ProLitteris, Zürich

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30 l Nr. 1 l 2013ZH KMU I LETZTE SEITE

ZÜRICH IM BILD

Reiterstandbild von Hans Waldmann (1435 – 1489) an der Zürcher Münsterbrücke, eingeweiht am6. April 1937. Im Hintergrund das Grossmünster. Er war Zunftmeister der Zunft vom Kämbel undBürgermeister der Stadt. Eine Anklage wegen angeblicher Eidesleistung gegenüber dem französi-schen König und die Missachtung von Mehrheitsbeschlüssen des Rates führten zu seiner Ver urtei-lung zum Tode und der Hinrichtung durch das Schwert.

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RENAULT IST SEIT 15 JAHREN EUROPAS NR. 1 DER NUTZFAHRZEUGE. Denn Renault baut praktische und vielseitige Fahrzeuge, die Sie Ihren Bedürfnissen entsprechend ausstatten können. So ist zum Beispiel der Renault Master – auch mit Heckantrieb erhältlich – mit seinen zahllosen Um-, Aus- und Aufbauten jeder Anforderung gewachsen. Und mit einem Verbrauch ab 7.8 l/100 km belegt er erst noch einen Spitzenplatz. Entscheiden Sie sich für Renault Qualität – mit 3 Jahren Herstellergarantie. Mehr Infos auf www.renault.ch.

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