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190 Auf$ndumg ttnd Nachweimg des Stychnins. ? ......... Cl4H4 08. Phthalsiiure / c,6116 oe. Terephthalsliiire \ * . * Insolins#ure ........ Cl8H8 08. Die lnsolinsaure gehort demnach, wenn man von den Kohlenstoffatonicn irusgcht, einer noch unbekannten Saure an, die zwischcn der Toluolsaurc und Cuininsaure steht. (Compt. Tend. 3’. 41. - CYwii. f’hami. C’entrll. 1855. Xo. 56.) B Nene Formel fur das Veratrin. a. Merck hat veranlasst durch den Urnstand, dass die von C o u 5 r b e aufgestellte Formel C34 H43N2 06) reinen Veratrins hervorgegangen ist, cine ncue Analyse gmz reinen Veratrins unternommcn. Er reinigte daseelbc: dndurch, dnss er eine Auflosung von kauflichem Veratriri in wiisserigem Weingeist irn Wasserbade bei gclinder Wiirme verdunstete. Dabei schied sich gin Theil in Gestalt eines weissen krystallinischun Pulvers, init eincr brauncn liarzigen Masse vcrniischt, aus, diese lctzterlj aber konnte durch Waschen mit kaltein Weingeist ent- fernt werden, so d a s das kryst:dlinischc Pulvcr znriick- blieb. Es wurdc in hiichst rectificirtem Weingeist a d - gelijst, ails der Liisung aber krystdlisirte beiin frciwilligen Vordnnsten das rcine Veratrin in halbzollgrossen Kry- stallen, die clic Gestalt von rhoinbisclwn I’rismen zeigtcn. Die Elcmcntnranalyse dicses reinen Veratrins fiihrtc zu der Forniel : C64II52NW16. I>as aus dcm reinen Veratrin dargestclltc Veratringoldchlorid crgab Lei der Analyc,e die Formel: C6lH52K2016, HCl + huC1:i Das dar- gestelltc schwcfelsaure Veratrin c r p h annlysirt : C64H52 NW16, HO S03. (Ann. der Chem. ti. Phnrm. XIX. 200 -- G. 203.) fiir das Veratrin aus der Analyse eines nic 6 t vollkommen __-_ Zur Atiffindung nnd Nachweisung des Stryehnins. Es hatte sicli eine Person mit einer hallen Unze Krahenaugenpulver, die mit einer 1)mchmc Indigo ver- setzt war, vergiftet. Man gab ihr bald darauf 15 Gran Zinkvitriol als Hrechmittel. Uas Erbrochene und 2 ‘I2 Schop- en Urin wurden Dr. II. Schroder in Mannheim arot- Ech zur IJntersuchung auf Strychnin iihcrgebcn. Der- selbe wendete dabei das von Stas fur fliichtige Alkaloide und yon Otto sptiter aucb auf nicht fluchtige Allra-

Zur Auffindung und Nachweisung des Strychnins

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Page 1: Zur Auffindung und Nachweisung des Strychnins

190 Auf$ndumg ttnd Nachweimg des Stychnins.

‘? . . . . . . . . . Cl4H4 08. Phthalsiiure / c,6116 oe. Terephthalsliiire \ * . * Insolins#ure . . . . . . . . Cl8H8 0 8 .

Die lnsolinsaure gehort demnach, wenn man von den Kohlenstoffatonicn irusgcht, einer noch unbekannten Saure an, die zwischcn der Toluolsaurc und Cuininsaure steht. (Compt. T e n d . 3’. 41. - C Y w i i . f’hami. C’entrll. 1855. X o . 56.)

B

Nene Formel fur das Veratrin. a. Merck hat veranlasst durch den Urnstand, dass

die von C o u 5 r b e aufgestellte Formel C34 H 4 3 N 2 06)

reinen Veratrins hervorgegangen ist, cine ncue Analyse gmz reinen Veratrins unternommcn. Er reinigte daseelbc: dndurch, dnss er eine Auflosung von kauflichem Veratriri in wiisserigem Weingeist irn Wasserbade bei gclinder Wiirme verdunstete. Dabei schied sich gin Theil in Gestalt eines weissen krystallinischun Pulvers, init eincr brauncn liarzigen Masse vcrniischt, aus, diese lctzterlj aber konnte durch Waschen mit kaltein Weingeist ent- fernt werden, so d a s das kryst:dlinischc Pulvcr znriick- blieb. Es wurdc in hiichst rectificirtem Weingeist a d - gelijst, ails der Liisung aber krystdlisirte beiin frciwilligen Vordnnsten das rcine Veratrin in halbzollgrossen Kry- stallen, die clic Gestalt von rhoinbisclwn I’rismen zeigtcn. Die Elcmcntnranalyse dicses reinen Veratrins fiihrtc zu der Forniel : C64II52NW16. I>as aus dcm reinen Veratrin dargestclltc Veratringoldchlorid crgab Lei der Analyc,e die Formel: C6lH52K2016, HCl + huC1:i Das dar- gestelltc schwcfelsaure Veratrin c r p h annlysirt : C64H52 NW16, HO S03. (Ann. der Chem. ti. Phnrm. XIX. 200 --

G. 203.)

fiir das Veratrin aus der Analyse eines nic 6 t vollkommen

__-_

Zur Atiffindung nnd Nachweisung des Stryehnins. Es hatte sicli eine Person mit einer hallen Unze

Krahenaugenpulver, die mit einer 1)mchmc Indigo ver- setzt war, vergiftet. Man gab ihr bald darauf 15 Gran Zinkvitriol als Hrechmittel. Uas Erbrochene und 2 ‘I2 Schop-

en Urin wurden Dr. II. Schrode r in Mannheim arot- Ech zur IJntersuchung auf Strychnin iihcrgebcn. Der- selbe wendete dabei das von S t a s fur fliichtige Alkaloide und yon Otto sptiter aucb auf nicht fluchtige Allra-

Page 2: Zur Auffindung und Nachweisung des Strychnins

C7eber CoZchiceYn. 191

loide ausgedehnte Verfahren in nachfolgender abgekiirzter Weiee an :

Urn das Alkaloid frei und in Aether loslich zu rnachen, wird die Substanz sogleich rnit kohlensaurem Katron bis zur alkalischen Reaction versetzt, darauf wie- derholt init Aether geschuttelt, und dcr Aether klar ab- gegosscn und gesaminelt. Das nun in iitherischer Losung crhnltene unreine Alkaloid wird aus den] Aether durch Schwefelsiiure bei Zusatz von Wasser unter anhaltendem Schutteln in das saure Wasser iibergefiihrt. Der Aether wird abgegossen und das saure, das Alkaloid cnthaltende Wasser noch mehrrnnls niit reineni Acther geschiittelt und gewaschen. Auf diese Weise wird die Losung dcs Alkn- loids von fast allen fremdnrtigen Stoffen befreit. Man versetzt nun die saure Losung mit kohlensaurcm Natron bis zur alkalischen Reaction und lost das dadurch wieder in Freiheit gesetzte Alkaloid in Aether untcr Schutteln auf. Diese Operation wird mehrnials nach dem Abgiessen cles Aethers mit einer frischen Menge reinen Aethers wiederholt. Man iiberlgsst den Aetlier in einer Qlasschale dcr freiwilligen Verdunstung, znletzt an cineni etwas war- men Orte. Das Hrucin enthaltende Stryehnin wurde auf tliese Weise in nahe reinem Znstandc a18 fester ftwbloser f:ist weisser Iluckstand auf der Glasschale erhalten. Kicht dlcin ini Erbrochenen , sondern aucli iin Urin wurdo Strychnin niittelst Schwefclsiiure und zwcifach -chronisan- rein Rali nnchgewiesen. Die charakteristische priichtige blaue Fiirbung zcigte sich an jeder Stelle des lliickstan- dcs in der Sclialc. Das deni Strychnin beigemcngtc Bru- ciii wnrde durch die eigenthiinilichc rotlie FLrbung mit iiiiissig concentrirter Salpetersiiurc ebenfalls nachgewiesen.

Tlr. 11. S c h r o d e r glaubt, ilass dcr von ihm hier an- gcgebene kurze und dircctc Wcg zur Isolirung der AIkfl- loidc aus Contentis etc., am zwcckiniissigstcn sei, wenn nicht etwa die Anwesenheit einer reichlichen Menge von Fett etc. die vorausgchende 13eliandlung der Substam mit Alkohol u. s. w., wie sic von S t a s vorgeschriebcn ist, niithig machen sollte. (Dingl. polyt. Joiirn. B d . CXLIIL S. 318 - 31.9.) C. B.

IJeber Colchieein. Eine wiisserige Losung des Colchicins farbt sich, wenn

sie rnit Schwefel- oder Chlorwasserstoffsaure angesauert wird, intensiv gelb. Wird diese saure Losung irn Wasser-