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Berieht: Chemisehe Analyse anorganiseher K~rper. 455 Reaction der Chlors,'ture. l~ach R. B ~ t t g e r *) lttsst sich das yon C.D. Braun**) in Vorschlag gebrachte Reagens auf Salpeters~ure (Schwefe~s~ture und schwcfelsaures Anilin) auch zur Erkennung yon Chlor- s~ture benutzen. Setzt man n~tmlieh dem genannten Reagens ein noch so winzig kleines Partikelchen einer chlorsauren Verbindung zu, so sieht man das Ganze sich augenbtfeklich praohtvoll blau f~trben. .Zur Auffln dung yon ffodkalium in Bromkalium empfiehlt L a m b e r t***) die F~higkeit des ersteren zu benutzen, fibermangai~saures Kali zu eutf'~rben oder vielmehr gelblich zu f~rben, eine F~thigkeit, welehe dem Bromkalium abgeht. G. C. Wittsteint) bemerkt zu diesem Vorsehlag, es sei dabei nicht ausgeschlosseu, dass die Entf~trbung auch andere Ursachen haben ktinne, ferner, dass bei Gegenwart freien Alkali's die violette Farbe der Mangan- verbindung in Grtln tibergehen wiirde. W. Lindner~-t) empfiehlt die n~mliehe Reactign ~ und zwar aueh ffir alkalische L6sungen, und hebt noeh hervor, dass dieselbe auch ftlr weitergehende Zweeke ntitzliche Dienste leisten k~nne. Es sei niimlich fiir die Jodverbindung v~llig gleiehgfiltig, ob die Fltissigkeit alkalisch odor sauer reagire, nur dass im ersteren Falle dieselbe sieh trtibe, im letzteren klar erscheine, die Bromverbindungen verhielten sich dagegen nur im alkalischen oder neutralen Zustande indifferent gegen das Rea- gens und zeigten mit einigen Tropfen Salpeters~ture schwach anges~tuert dieselbe Er~cheinung wie Jodverbindungen, so dass man z. B., da Chlor- verbindungen unter keinerlei Umst~nden auf iibermangansaures Kali ein- wirken, auch Brom odor Jod in Chlorverbindungen damit aufzufinden verm~gen wtlrde. Es besitzen diese Reaetionen, nach dem Verf., eine solehe Schltrfe, dass Brom- oder Jodverbindungen yon solcher ¥erdfin- nung, da~s Silbersalze darin kaum eine schwache Trtibung hervorrufen, nach ¥erlauf einige r Minuten die in Rode stehende Erscheinung in gonligender Sch~trfe eintreten lassen, Indirecte Methode, um im k~tufliehen Bromkalium die Oegenwart yon Chlor zu erkennen. E. B a u d r i m o n t ~-~-~-)empfiehlt ftir diesen Zweck, wenn die Reaction mit Bromwasser und Schwefclkohlenstoff die Gegenwart yon Jod in dem zu priifenden Bromka|ium darthue, dasselbe durch Er- *) Jahrb. des physik. Vereins zu Frankfurt t866/67, p. 18. **) DietJe Zeltsehr. B.d. 6. p. 7L *~) Journ. de M6d. do ]3ruxelles Juill. 1867. p. 58. "~) Vierteljahrssehr. f. prakt. Pharm Bd. 18. p. ~97. "H') Chem. teehn. Repertorium dutch Sehweizer. polyt. Zoitsehr. Bd. 14. p. 79. ~"~t) J. pharm. 7. 411 dutch Zeitsehr. f. Chem. [N. F.] Bd. 4:. p. 568. 30* '

Zur Auffindung von Jodkalium in Bromkalium

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Berieht: Chemisehe Analyse anorganiseher K~rper. 455

Reaction der Chlors,'ture. l~ach R. B ~ t t g e r *) lttsst sich das yon C . D . B r a u n * * ) in Vorschlag gebrachte Reagens auf Salpeters~ure (Schwefe~s~ture und schwcfelsaures Anilin) auch zur Erkennung yon Chlor- s~ture benutzen. Setzt man n~tmlieh dem genannten Reagens ein noch so winzig kleines Partikelchen einer chlorsauren Verbindung zu, so sieht man das Ganze sich augenbtfeklich praohtvoll blau f~trben.

.Zur Auffln dung yon ffodkalium in Bromkalium empfiehlt L a m b e r t***) die F~higkeit des ersteren zu benutzen, fibermangai~saures Kali zu eutf'~rben oder vielmehr gelblich zu f~rben, eine F~thigkeit, welehe dem Bromkalium abgeht. G. C. W i t t s t e i n t ) bemerkt zu diesem Vorsehlag, es sei dabei nicht ausgeschlosseu, dass die Entf~trbung auch andere Ursachen haben ktinne, ferner, dass bei Gegenwart freien Alkali's die violette Farbe der Mangan- verbindung in Grtln tibergehen wiirde.

W. L i n d n e r ~ - t ) empfiehlt die n~mliehe Reactign ~ und zwar aueh ffir alkalische L6sungen, und hebt noeh hervor, dass dieselbe auch ftlr weitergehende Zweeke ntitzliche Dienste leisten k~nne. Es sei niimlich fiir die Jodverbindung v~llig gleiehgfiltig, ob die Fltissigkeit alkalisch odor sauer reagire, nur dass im ersteren Falle dieselbe sieh trtibe, im letzteren klar erscheine, die Bromverbindungen verhielten sich dagegen nur im alkalischen oder neutralen Zustande indifferent gegen das Rea- gens und zeigten mit einigen Tropfen Salpeters~ture schwach anges~tuert dieselbe Er~cheinung wie Jodverbindungen, so dass man z. B., da Chlor- verbindungen unter keinerlei Umst~nden auf iibermangansaures Kali ein- wirken, auch Brom odor Jod in Chlorverbindungen damit aufzufinden verm~gen wtlrde. E s besitzen diese Reaetionen, nach dem Verf., eine solehe Schltrfe, dass Brom- oder Jodverbindungen yon solcher ¥erdfin- nung, da~s Silbersalze darin kaum eine schwache Trtibung hervorrufen, nach ¥erlauf einige r Minuten die in Rode stehende Erscheinung in gonligender Sch~trfe eintreten lassen,

Indirecte Methode, um im k~tufliehen Bromkalium die Oegenwart yon Chlor zu erkennen. E. B a u d r i m o n t ~-~-~-) empfiehlt ftir diesen Zweck, wenn die Reaction mit Bromwasser und Schwefclkohlenstoff die Gegenwart yon Jod in dem zu priifenden Bromka|ium darthue, dasselbe durch Er-

*) Jahrb. des physik. Vereins zu Frankfurt t866/67, p. 18. **) DietJe Zeltsehr. B.d. 6. p. 7L

*~) Journ. de M6d. do ]3ruxelles Juill. 1867. p. 58. "~) Vierteljahrssehr. f. prakt. Pharm Bd. 18. p. ~97.

"H') Chem. teehn. Repertorium dutch Sehweizer. polyt. Zoitsehr. Bd. 14. p. 79. ~"~t) J. pharm. 7. 411 dutch Zeitsehr. f. Chem. [N. F.] Bd. 4:. p. 568.

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