3
187 ZUR MIKROCHEMISCHEN BUTTERSXUREBESTIMMUNG. Von LADISLAV KLINC. Aus dem physiologischen Institut der Universit~t Ljubl~ana. (Eingelangt am 23. November 1935.) An anderer Stelle 1 wurde yon mir eine Methode zum Nachweis und zur Bestimmung yon Butters~ure beschrieben, die darauf be- ruht, Butters~ure durch Wasserstoffsuperoxyd in Gegenwart yon Eisen(III)-Ammoniumsulfat als Katalysator in schwefelsaurer LSsung zu Aceton zu oxydieren, dieses durch das SCOTT-WILSON- sche Reagens (alkalische Hg(CN)~- und Ag(NO3)-LSsung) aus- Abb. 1 (1:6 natiirliche Griil~e). zufallen und das aus dem gefi~llten Acetonquecksilberniederschlag freigemachte Aceton ~odometrisch zu bestimmen. Im Verlaufe wei- terer Untersuchungen hat sich gezeigt, dal~ eine zun~chst vorge- 1 L. KLINC, Biochem. Ztschr. 273, 12 (1934).

Zur mikrochemischen Buttersäurebestimmung

Embed Size (px)

Citation preview

187

ZUR MIKROCHEMISCHEN BUTTERSXUREBESTIMMUNG.

Von

LADISLAV KLINC.

Aus dem physiologischen Institut der Universit~t Ljubl~ana.

(Eingelangt am 23. November 1935.)

An anderer Stelle 1 wurde yon mir eine Methode zum Nachweis und zur Bestimmung yon Butters~ure beschrieben, die darauf be- ruht, Butters~ure durch Wasserstoffsuperoxyd in Gegenwart yon Eisen(III)-Ammoniumsulfat als Katalysator in schwefelsaurer LSsung zu Aceton zu oxydieren, dieses durch das SCOTT-WILSON- sche Reagens (alkalische Hg(CN)~- und Ag(NO3)-LSsung) aus-

Abb. 1 (1 :6 natiirliche Griil~e).

zufallen und das aus dem gefi~llten Acetonquecksilberniederschlag freigemachte Aceton ~odometrisch zu bestimmen. Im Verlaufe wei- terer Untersuchungen hat sich gezeigt, dal~ eine zun~chst vorge-

1 L. KLINC, Biochem. Ztschr. 273, 12 (1934).

188 L. Klinc:

sehriebene Wasehung yon Acetond~mpfen unnStig ist, wodureh sich eine wesentliehe Vereinfachung erzielen l~l;t. Durch die nach- folgend beschriebene Ausffihrungsform und Apparatur (Abb. l) ist eine Butters~urebestimmung in allen Teilen - - Oxydation, F~I- lung, Redestillation und Titration - - in kaum einer Stunde be- endigt und es lassen sich auch Serienbestimmungen durchfiihren.

R e a g e n z i e n .

I. Eisensehwefels~ure. 1,5 g Fe(NII4)(S()4)-~. 12H~.0 werden in 1 L 2 n-H2S04 gelbst.

2. Wasserstoffsuperoxyd, 3%ig. 3. SCOTT-WILSON-Reagens (SWR). Man bereitet getrennt die

.LSsungen von 10 g Hg(CN)~ und 180 g Na0H in ~e 600 ccm lt.~O. Nach dem ErkMten vereinigt man beide LSsungen und setzt ihnen noeh langsam eine LSsung yon 2,9 g AgNQ in 400 ccm H~O zu. Vor Gebraueh wird die LSsung einige Tage stehen gelassen, damit allf~llige Trt~bungen sich vSllig abseheiden.

A u s f f i h r u n g .

In den Kolben A, dessen Vohmen ca. 50 eem betragen soll, kornmt die zu untersuehende Butters~urelSsung, 3 ecm Eisensehwefels~ure und 5 cem 3% iger Wasserstoffsuperoxyd. Man destilliert auf ca. einen halben Kubikzentimeter Rfickstand ab. In der Vorlage C be- finden sich 5 cc des SCOTT-WILSO•'sehen Reagens. Je nach der Menge der vorhandenen Butters~ure bildet sich eine Trtibung oder Niedersehlag. Nun wird der Inhalt der Vorlage in einen zweiten Kolben A gebraeht und die Eprouvette (Vorlage) mit 5 ccm Was- serstoffsuperoxyd nachgespttlt. In den Kolben werden einige Siede- steinchen gegeben und hierauf mittels Gummistopfens wieder mit dem Ktihler verbunden. Die Vorlage C wird mit einer genfigenden Menge alkalischer JodlSsung besehickt. Hierauf erw~rmt man den Kolbeninhalt ganz gelinde zum Sieden und destilliert dadurch das Aceton mit den ersten D~mpfen ab. Hat man einige Kubikzenti- meter des Destillates aufgefangen, so wird das Kiihlrohr abgesptilt und die Destillation abgebroehen. Man l~l~t die alkalische Jod- ltisung ca. eine halbe Stunde stehen und titriert das iiberschtissige Jod mit Thiosulfat. Gegen Ende setze man eine l%ige St~rke-

Zur mikrochemischen Buttersiurebestimmung. 189

15sung, welcher aul~erdem 5~ Zinksulfat und 25~ Kochsalz ent- halt, zu. Der Titer der vorgelegten alkalischen JodlSsung wird in einem mit den Reagenzien (Eisenschwefelsiure, Wasserstoffsuper- oxyd) ausgefiihrten Blindversuch ermittelt. 1 ccm n/200 J o d- 1 5 s u n g e n t s p r e c h e n 0,27 mg B u t t e r s ~ i u r e .

Eine Mikrobiirette ist zur Bestimmung notwendig. Um dea Feh- ler der meisten Mikrobiiretten, welche zu grol~e Tropfen bilden, zu beheben, ist es zweckm~I~ig, als Ausflul~ eine mittels Gummi- schlauch angesetzte chromierte In~ektionsnadel zu bentitzen. Wir empfehlen nochmals, die mit einer solchen Nadel versehene Makro- ~likrobiirette nach Dr. FUCHS.

Giinstig ist mit zwei Kfihlern zu arbeiten. Man fiihrt dann in der ersten Apparatur die qualitative Reaktion (0xydation) aus und in der zweiten die quantitative Bestimmung. Man erspart sich dadurch das l~stige Reinigen der Ktihler.