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Zusammenfassung erdöl erdgas transport 2008 , tu clausthal
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Zusammenfassung Erdgastransport und -verteilung
1. Was ist Erdgas?
Gemisch aus Methan, Stickstoff und geringen Anteil anderen Kohlenwasserstoffen
Entsteht aus fossilen Ablagerung
Unsichtbar
Geruchslos (wird im spteren Prozess odoriert (riechbar gemacht))
Geringere Dichte als Luft
Zndtemperatur rund 600
Entsteht durch Sedimentations-, Absenkungs- und Methanbildungsphase
Trockengas (reine Gasfelder) i. Frderung in geringer Tiefe aus reinen Gaslagersttten ii. Sofortige Verfgbarkeit ohne vorherige Reinigung iii. Wenig H2O-Anteil
Nassgas (Erdgaskappe, Erdlbegleitgas) i. Gemeinsame Frderung mit Erdl aus groen Tiefen ii. Durch hohen Druck werden die Kohlenwasserstoffe im l gelst (bis zu
300bar bei 7000m) iii. Bei der Frderung werden die KWs verdampft und wieder vom Erdgas
aufgenommen iv. Gasreinigung vor weiterer Nutzung erforderlich v. Hoher H2O-Anteil
2. Wie lang sind die gesamten Ferngasleitungen in Europa?
Ca. 1,3 Mio km
3. Welche Vorteile besitzt Erdgas?
Sauberer, umweltfreundlicher, effizienter und zuverlssiger Energietrger
Besseres Kohlenstoff : Wasserstoff Verhltnis als bspw. Kohle. Daher geringere CO2 Freisetzung
Emission sonstiger Schadstoffen gegenber anderen fossilen Energietrgern ebenfalls geringer
4. Erdgasspeicherung von Nten?
Ausgleich von jahreszeitlichen Verbraucherschwankungen
Deckung des Spitzenbedarfs
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Gastransport
Sicherstellung der Gasversorgung im Havariefall
Aufgrund des steigenden Erdgasbedarf in Europa bekommt die Speicherung eine immer grer Bedeutung zur Gewhrleistung der Versorgungssicherheit
Frher verbrauchernahe Speicherung fr tagesbedingte Schwankungen
Heute verbraucherferne Speicherung fr saisonale Schwankungen
5. Welche Bedeutung hat der Energietrger Erdgas?
Erdgasanteil am gesamten Primrenergieverbrauch ca. 24%
Wirtschaftlich nutzbare Vorrte sind in den letzten Jahren stetig gestiegen
Grte Vorkommen lagern in der ehemaligen Sowjetunion+im mittleren Osten
Bedarfsdeckung aus immer weiter entfernten Quellen von Nten, so dass Beschaffung finanzielle Folgen haben wird
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6. Welches sind die grten Erdgaslieferanten der EU?
Russland, gefolgt von Norwegen und Algerien
Der Anteil dieser Lnder wird in den nchsten Jahren steigen, wobei der Anteil der brigen Lnder sinken wird
7. Woher bezieht Deutschlang sein Erdgas?
Aus Russland, Norwegen und den Niederlanden
Importanteil betrgt dabei 80% (steigend => Importabhngigkeit)
Der Anteil von Quellen aus anderen Lndern wird 2030 auf 30% geschtzt (d.h. aus Lndern, von denen Deutschland noch nichts bezieht!!!)
8. Wo sind die Transportkosten in cent/kWh in etwa verteilt?
Kohle sehr gering (0,05 cent/kWh fr Schiffstransport von 12000km)
Rohl: i. 0.1 cent/kWh mit dem Tanker bei 8000km ii. 0,2 cent/kWh mit onshore-Piplines bei 6000km
Erdgas: i. 1,25 cent/kWh mit offshore-Pipelines bei 4000km ii. 1,30 cent/kWh mit onshore-Pipelines bei 6000km iii. 1,10 cent/kWh fr LNG bei 12000km (erst rentabel ab 4000km)
9. Was ist LNG?
Verflssigtes Erdgas, welches auf -161,5 abgekhlt wird und nur noch 1/600 des ursprnglichen Volumens hat
1t LNG (metrische) entspricht ca. 1400Nm3
10. Wie wird sich der Erdgashandel und insbesondere LNG verndern?
Verdopplung der Nachfrage auf etwa 900 Mrd. m3
Anteil LNG steigt bis auf ber 50%
Derzeit ca. 450 Mrd. m3 Nachfrage bei einem LNG-Anteil von ca. 25%
11. Wie gliedert sich der Wertschpfungsprozess in der Gaswirtschaft auf (Erdgaslieferkette)?
Exploration und Produktion
Import
Transport
Speicherung
Verteilung
Vertrieb
12. Wie sind Gasrohrnetze allgemein aufgebaut?
Nach Gewinnung wird das Erdgas ber Hochdruckfernleitungen aus Stahl transportier (67,5 bis 80 bar; offshore bis ca. 130 bar)
lter Leitungen mit Drcken von 20 40 bar Wegen der blichen Druckabflle von ca. 0,1 bar/km werden alle 80 - 130 km
Verdichterstationen errichtet (Grund fr den Druckverlust ist die Reibung der Gasmolekle untereinander und an den Leitungswnden)
Zustzlich sind die erforderlichen bergabe-/bernahmestationen sowie Gasdruckregel- und Messanlagen im Leitungsnetz installiert
Gas strmt aufgrund der Druckunterschiede in der Lagersttte bis hin zu den Rohrleitungen (Druckenergie)
13. Wie werden wird der Erdgastransport generell gesteuert?
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Fernberwachung i. Druck, Menge/Volumenstrom, Temperatur und Gasbeschaffenheiten
Fernsteuerung i. Druckregelung und Fahrwegsteuerung (Netzfahrweisen)
Vertragsabwicklung i. Bezugs-, Liefer-, Speicher-, Transport- und Tauschvertrge
Informationsverarbeitung i. Verarbeitung von Wetterdaten und Durchfhrung von Prognosen sowie
Simulationsrechnungen
14. Welche Druckbereiche liegen in der ffentlichen Gaswirtschaft blicherweise vor?
Niederdruck: pe bis 100mbar
Mitteldruck: pe von 100mbar bis 1bar
Hochdruck: pe ab 1bar
Beim Gastransport und der Gasverteilung wird der Hochdruckbereich zwischen 4 und 16 bar weiter unterteilt
15. Welche Druckbereiche liegen beim (1) Ferntransport-, (2) Regional- und (3) Ortsgasnetz vor?
(1) 40100bar (2) 1bar25bar (3) 20mbar4bar
16. Welche Arten der Gasspeicherung gibt es?
Obertage-Speicher:
i. Niederdruckgasbehlter (Glockengasbe.., Scheibengas, Rollmembran) ii. Hochdruckgasbehlter ( Kugelgasbehlte, Rhrenspeicher)
Untertage-Speicher: i. Porenspeicher (ehemalige Lagersttten, Aquiferspeicher; langfristig) ii. Holraumspeicher (Kavernen-, Bergwerkspeicher; flexibler+kurzfristig)
17. Funktionen von Netzverdichter Stationen?
Druckverlust beim Transport in erste Linie abhngig von der Transportstrecke, der Durchflussrate und dem Leitungsdurchmesser
Wenn der hchstzulssige Anfangsdruck im Leitungsnetz nicht mehr ausreicht um die erforderliche Durchflusskapazitt zu gewhrleisten erfolgt der Einsatz von Netzverdichtern zur Druckerhhung
Verwendung ebenfalls fr die Druckerhhung bei erhhter Nachfrage (Winter)
Optimierung der Leitungsdimensionierung fr Spitzenlasten
18. Funktionen der bergabe-/bernahmestationen?
bergabestationen sind die Verbindungen unterschiedlicher Transportnetze
Lieferant bernimmt an Einspeisestationen Erdgas vom Produzenten und bergibt in Ausspeisestationen an den Abnehmer
Aufgabe: Messung von Mengen und Gasqualitten an den bergabepunkte (Steuerung ber Regelorgane)
Weiter knnen neben bergabestationen auch berleit- und Mischstationen bzw. Gasdruckregel- und Messstationen installiert sein
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19. Was ist bei Gas-Druckregelanlagen zu beachten?
Joule-Thompson-Effekt
Bei Entspannung von Erdgas findet eine Abkhlung statt, die zu Kondensatausfall, Hydratbildung und Vereisung fhren kann (Funktionsbeeintrchtigung)
Joule-Thompson-Koeffizient JT = 0,40,6 K/bar Vermeidung durch Vorwrmung des Gases vor Druckreduzierung
20. Welche Kreuzungswege (-bauarten) gibt es?
Mantelrohr i. Druckfestes Schutzrohr zur Unterquerung von Verkehrswegen in
grabenloser Bauweise
Rohrbrcken i. Trgerkonstruktion zur Aufnahme von Rohrleitungen zwecks
berquerung von Verkehrswegen (selten angewendet)
Dker i. Integrierte Konstruktion aus Produktionsleitung und Auftriebssicherung
(Betonmantel) Unterquerung von Flssen (hufige Anwendung)
21. Welche Mglichkeiten der Dkerung bestehen?
Einheben
Einziehen
Einschwimmen
Einsplen
Sonderbauweisen i. Directional Drilling ii. Rohrvortrieb unter Druckluft
22. Welche Bausicherungsmanahmen gibt es?
Einbau von Dehnern und Dehnungsmessstreifen (Bodensenkungsgebiet)
Bettung auf Sandscken und Einbau von Betonriegeln (Hanglage)
Auftriebssicherung durch Betonreiter und Lagesicherung durch Sandbettung oder auf Flechtmatten (Moore und berschwemmungsgebiet)
23. Welchen Einflussfaktoren unterliegt die Leitungsplanung fr Erdgaspipelines?
Die Wirtschaftlichkeit und somit die Hhe der Investitionen hngen ab i. Vom Weltmarktpreis fr Energie, insbesondere vom lpreis ii. Von der Nachfrage bzw. dem Wachstum der Nachfrage iii. Vom Vorhandensein langfristiger Bezugs- und Liefervertrge bzw.
Transportvertrge iv. Von politischen Rahmenbedingungen, die die notwendige Sicherheit
fr lange und hohe Investitionen gewhrleisten
24. Von welchen Parametern hngt die Netzberechnung bzw. simulation ab? Gasbeschaffenheit
Druckstufen / Nennweite der Ferngasleitungen
Druckanforderungen im Leitungsnetz (abgeschlossene Vertrge)
Gasbezug
Speicherleistung
Gasabsatz (Betrachtung zeitlicher Schwankungen)
Bestimmung der Nennweite, Druckstufen und Grobtrassierung der neuen Leitungen
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25. Welche groben Phasen durchluft eine Planungsabwicklung?
Projektgenehmigungsphase
Projektplanungsphase
Projektrealisierungsphase
26. Detailierte Betrachtung der einzelnen Phasen der Planungsabwicklung!?!
Trassenfestlegung und Ausarbeitung eines Konzeptes
Genehmigungsplanung i. Durchfhrung Raumordnungsverfahren ii. Umweltvertrglichkeitsprfung iii. Durchfhrung Planfeststellungverfahren
Konstruktive Bearbeitung
berwachung der Bauausfhrung
Erstellung der Dokumentation
27. Welche Schritte sind bei der Baustellenvorbereitung zu beachten?
Schutzstreifen errichten
Trassenvorbereitung
Arbeitsflche festlegen
Rohrvorstreckung
Rohgraben erstellen
28. Was ist bei der Rohrverlegung zu beachten?
Auslegung der Leitung nach dem maximalen zulssigen Betriebsdruck
Beachtung der Notwendigen Druckprfung (zerstrungsfreie berprfung der Schweinhte!!!)
Bei Verlegung in Kanale ausreichende Be-und Entlftung sowie Verfllung
Korrosionsschutz (aktiv und passiv) muss gewhrleistet sein
29. Welche Arten der Instandhaltung gibt es?
Wartung (Soll-Zustand bewahren)
Inspektion (Ist-Zustand feststellen und bewerten)
Instandsetzung (Soll-Zustand wiederherstellen) sowie
Vorbeugende Instandhaltung (Befliegung/Begehung, Funktionsprfung)
Zustandsorientierte Instandhaltung (Bauteil-/Werkstoffprfung, Bodenunters.)
Ausfallorientierte Instandhaltung (Bereitschafsdienst, Strungsbeseitigung)
30. Wie lauten die Kernprozesse der Instandhaltung?
Erkennen des Instandhaltungsbedarfs
Quantifizierung des Instandhaltungsbedarfs
Instandhaltungsplanung
Instandhaltungsvorbereitung
Auftragsvergabe
Durchfhrung der Instandhaltung
Dokumentation der Instandhaltung
Auswertung der Instandhaltung
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31. Vorgehensweise zur Bewertung des Leitungszustandes? (PIMS)
(1) technische Zustandsanalyse (TZA) Bewertung
(2) Bewertungsprogramm KaRo (Korrosion Rohrleitungen)
(3) Korrosionsprognose
(4) Bewertungsprogramm Altschweinhte
(5) Intelligent Molchung Diagnose
(6) Kathodischer Korrosionsschutz (KKS)
32. Welche Molchungstypen gibt es?
Inspektionsmolchung: i. Vermessung der Leitungsgeometrie und Leitungslage ii. Vermessung von Material- und sonstigen Fehlerstellen
Reinigungsmolchung: i. Beseitigung von flssigen und festen Rohrinhaltsstoffen ii. Einsatz von Molchtypen in Abhngigkeit von der Herstellungsart und
Konsistenz der Inhaltstoffe
33. Was soll ein Speicherbetreiber beachten?
Diskriminierungsfreien und transparenten Zugang zu Speicheranlagen gewhrleisten
Bentigte Information zeitnah zur Verfgung stellen
Unter wirtschaftlichen Bedingungen sichere, zuverlssige und effizienten Speicheranlagen betreiben und unterhalten
Wirtschaftlich sensible Informationen vertraulich behandeln
34. Welche Rohrnetzformen gibt es?
Strahlennetz i. Verstelungsrohrnetz
Vermaschtes Netz i. Ring-Rohrnetz ii. Vermaschtes Ring-Rohrnetz
Auswahlkriterien sind die Wirtschaftlichkeit und die Versorgesicherheit. Da diese Faktoren gegenlufig zueinander sind, muss ein Kompromiss gefunden werden
35. Berechnung eines Rohrnetzes (vermascht) mittels?
1.Kirchhoffsches Gesetz (Knotenregel) i. Die Summe der abflieenden Volumenstrme ist gleicher der Summe
der zuflieenden Volumenstrme
2.Kirchhoffsches Gesetz (Maschenregel) i. In der Masche ist die Summe aller Druckabflle gleich Null
Innerhalb einer Masche wird eine positive Flussrichtung festgelegt
36. Anwendung instationrer Berechnungsprogramme?
Prozessbegleitende Simulation
Zyklische Simulation
Vorausschauende Simulation
37. Projektphasen einer stationren Netzberechnung?
Netzaufnahme i. Sichtung der vorhandenen Unterlagen ii. Hintergrundkarten erstellen iii. Digitalisierung / Sachdatenerfassung iv. Verbrauchsdatenerfassung
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Netzabgleich i. Berechnungsparameter definieren ii. Grenzwertdefinition iii. Plausibilittsprfung iv. Netzkalibrierung
Netzberechnung i. Ist-Zustand bestimmen ii. Storfllszenarien iii. Planungskonzepte iv. Sanierungskonzepte v. Optimierungskonzepte vi. Rckbaukonzepte
Netzaktualisierung
Sonstige Anwendung
38. Welche Anforderungen bestehen gegenber Rohrleitungen in der Gasversorgung?
Ausreichende Festigkeit gegen Betriebsdrcke
Ausreichende Stabilitt gegenber Erd- und Verkehrslasten
Bestndigkeit gegenber aggressiven Bden
Einfache Verlegetechnik unter Baustellenbedingungen
Mindestbetriebsdauer 40 Jahre
39. Welche Rohrleitungsmaterialien gibt es?
Gussrohre
Stahlrohre
Kunststoffrohre (PE berwiegend benutzt, PVC)
40. Welche Vor- und Nachteile besitzen Gussrohre?
Vorteile: i. Keine Korrosion
Nachteile: i. Anwendung bis 16bar mglich ii. Groe Wanddicke wirken sich nachteilig auf Masse und
Herstellungslnge aus
Sonstiges: i. uerer Schutzberzug mittels Bitumen, Zementmrtel oder
Kunststofffolien
41. Welche Vor- und Nachteile besitzen Stahlrohre?
Vorteile: i. Keine Druckeinschrnkungen; Hauptmaterial bei Hochdruckleitungen
ab 10bar ii. Grere Elastizitt als Gussrohre iii. Gut verformbar iv. Groe Baulngen
Nachteile: i. Korrosion erfordert aktiven (KKS) und passiven (PE- oder
Bitumenummantelung) Schutz
42. Welche Vor- und Nachteile besitzen Kunststoffrohre?
Vorteile PE: i. Korrosionsbestndig ii. Groe Flexibilitt und geringeres Gewicht als Stahl
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iii. Leichte Verlegung iv. Variabel realisierbare Rohrlngen, wodurch die Anzahl der bentigten
Verbindungsstellen optimiert wird v. Bis de 300 meist kostengnstiger als Stahlleitungen (hohe
Wirtschaftlichkeit)
Nachteile PE: i. Druckbegrenzung auf 4bar bzw. 10 bar bei PE 100 ii. Auendurchmesser auf max. de 630mm begrenzt iii. Geringere mechanische Verformbarkeit iv. Nicht Alterungsbestndig (begrenze Lagerung im Freien mglich 2J.)
43. Welche Verbindungsarten gibt es bei Rohrleitungen?
Gusseisen: i. Muffenverbindung ii. Flanch- und Gewindeverbindung
Stahl: i. Schweiverbindung ii. Gummiverdichtete Muffenverbindung
44. Welche Verlegungsarten von Rohrleitungen gibt es?
Im offenen Rohrgraben: i. Bekannte Verhltnisse in der Rohrleitungszone ii. Visuelle Kontrolle der Rohrqualitt nach Verlegung mglich iii. Genauer verlauf der Rohrleitung bestimmbar iv. Einfache Nacharbeit bei Mngeln v. Auch nicht kraftschlssige Verbindungen verlegbar vi. Gleichzeitige Installation von Abzweigen u. . leicht mglich
Grabenlose Verlegung: i. Sandeinsparung ii. Keine Wiederherstellung der Oberflchen bzw. Erdarbeiten erforderlich iii. Geringer Belastung durch Baustelleneinrichtungen und betrieb,
Verkehrsbelastung iv. Geringere Zeit und Aufwand fr Baustellensicherung v. Manipulationssicher vi. Keine greren Strungen der Bodenverhltnisse im Trassenverlauf vii. Bohrverfahren, Grabenfrse oder Grabenpflug
45. Was ist eine Odorierung und wozu dient Sie?
Riechbarmachung des Erdgases
Zielstellung: Sicherheit fr den privaten Verbraucher und Wahrnehmung von diffundiertem Gas
Zentrale Durchfhrung an Einspeisestellen in das regionale bzw. rtliche Verteilernetz
Schwefelfrei oder schwefelhaltige Odoriermittel
Zustzliches: i. Warngeruch entspricht der Geruchsintensitt 3 und wird
wahrgenommen, bevor 20% der unteren Zndgrenze erreicht sind ii. Nicht giftig oder schdlich
iii. Darf nicht kondensieren iv. Rckstandsfreie Verdampfung v. Temperaturunbestndig
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46. Welche Ursachen kann es fr Leckstellen geben?
Korrosion
Brche
Undichte Verbindungen
47. Welche Absperreinrichtungen gibt es bei der Instandsetzung von Rohrleitungen?
Blasen
Presskolben
Stopplegerte
Abquetschgerte
48. Welche Sanierungsmglichkeiten gibt es?
Relining mit reduzierter Wanddicke i. Mit Ringraum ii. Ohne Ringraum (Close-fit-Verfahren)
Gewebeschlauchrelining
Kommen den rsprnglichen Eigenschaften sehr nah; krzere Lebensdauer
49. Welche Erneuerungsmanahmen gibt es?
Konventionelle Verlegung: (in alter oder neuer Trasse)
Grabenlose Verlegung: i. In alter Trasse: (altes Rohr bleibt im Erdreich oder wird zerstrt) ii. In neuer Trasse: (gesteuertes Bohrverfahren)
50. Wie hoch belaufen sich die Schden an Gasleitungen und wodurch werden sie
in erster Linie verursacht?
Schadenhhe betrgt 450 Mio. Euro/Jahr
93% der Schden erfolgen trotz vorliegender Leitungsauskunft
79% aller Schden durch Arbeitsmaschinen verursacht
55% aller Schden aufgrund mangelnder Arbeitssorgfalt
51. WelcheSchutzmanahmen knnen/mssen bei Hausanschlssen getroffen werden?
Passive Manahmen: i. Vermeidung von Leitungsenden ii. Anordnung der Gasanlage i nicht allgemein zugnglichen Rumen iii. Verwendung von Sicherheitsverschlssen nach iv. Verwendung von Einrichtungen als konstruktive Schutzmanahme fr
lsbare Verbindungen
Aktive Manahmen: i. Einbau von Gasstrmungswchtern (einzeln oder mehrfach) ii. Gas-Druckregelgerte mit integrierten Gasstrmungswchter
52. Welche Pflichten hat ein Wohnungs-/Hauseigentmer?
Verpflichtung des Kunden, die Gasanlage (Kundenanlage) gem den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu errichten und zu betreiben. Dies darf nur durch ein in Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen erfolgen.
Der Netzbetreiber hat die Recht, die Kundenanlage vor und nach der Inbetriebsetzung zu berprfen.
Gasgerte: i. Regelmige Wartung/Inspektion durch VIU und WU
Erdverlegte Auenanschlsse:
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i. Entsprechend Hausanschluss ND alle 4 Jahre und MD alle 2J.
Hausinneninstallation: i. Hausschau mind. Jhrlich ii. Gebrauchsfhigkeitsprfung mind. alle 12 Jahre iii. Zustzliche Manahmen optimal
53. Welche Pflichten hat das GVU/Netzbetreiber?
Durchfhrung der Instandhaltung durch der eigenen Betriebsanlagen i. Hausanschlussleitung ii. Hauptabsperreinrichtung iii. Regler iv. Zhler
Odorierung des Gases
Vorhaltung eines Bereitschaftsdienstes
Information der Kunden ber ITGI-Betrieb
Eintragung der Installationsunternehmen
54. Was ist Biogas?
Entsteht aus dem Abbau von organischen Stoffen unter Luftabschluss
Ein Mischgas, dessen Hauptkomponenten Methan und CO2 sind
Leichter als Luft
Notwenigkeit der Aufbereitung zu Bioerdgas/Biomethan (=> der Methananteil wird auf ber 96% gesteigert!!!)
Ziel: Vergrerung der Bioerdgaseinspeisung in die Netz in den kommenden Jahren
Erhebliche CO2 Minimierung
55. Welche Mglichkeiten der Nutzung von Biogas bestehen?
Stromerzeugung am Standort (bspw. Landwirte)
Transport ber Biogas-Leitungen zu geeigneten KWK-Standorten
Aufbereitung zu Bioerdgas und Einspeisung ins Erdgasnetz
56. Wie gliedert sicher der Entstehungsprozess von Biogas auf?
Entstehung durch Abbau von organischer Stoffe unter Luftabschluss
Biologischer Prozess unter Beteiligung verschiedener Bakterien
Unterteilung des Abbauprozesses in 3 Stufen i. Hydrolyse ii. Versuerung iii. Methanbildung
57. Wie sieht die Aufbereitung von Biogas aus?
Kritische Bestandteile von Biogas: i. Wasser- und Schwefelwasserdampf ii. Ammoniak, Siloxane und Luft iii. Aromatische Verbindungen, Halogene (Chloride, Fluoride) iv. COs
Aufbereitung fr direkte Verwertung (BHKW) i. Trocknung ii. Filtration iii. Entschwefelung
Aufbereitung fr die Einspeisung in das Erdgasnetz: i. Trocknung, Filtration und Entschwefelung ii. Feinreinigung von Spurengasen (H2S, NH3, Chlorverbindungen) iii. Abtrennung von CO2 (Methananreicherung) mittels chem. / phys. Verf.
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58. Wie sieht die Prozesskette bei der Abbaubildung aus?
59. Wo bestehen Anwendungsmglichkeiten von Erdgas prinzipiell?
Industrie (Glas, Keramik, Metall,) Gewerbe (Sauna, Bckereien, Wscherein,) ffentlicher Sektor (Betrieb von Grokchen, Klimatisierung, Strom,) Haushalte (Heizen, Kochen, Backen, Warmwasseraufbereitung,) als Kraftstoff (Auto, Bus, LKW,) sonstige (Heizstrahler, Strahlungsheizung, Beleuchtung,)
60. Welche Anwendungsmglichkeiten von Erdgas bestehen im Industriesektor?
Zur Erzeugung von Prozess- und Raumwrme
Zur Produktion von Wrme und Strom mit Blockheizkraftwerken (BHKWs)
Zum Klimatisieren und Tiefkhlen
Im Direkteinsatz bei Wrme- und Trocknungsprozessen
Z.B. beim Schmelzen, Glhen, Hrten, Trocknen, Einbrennen, usw.
Beispiel: Metall-, Zement-, Glas-, Keramik- und Textilindustrie, in der chemischen Industrie sowie in Trocknereien und Spritzwerken
61. Wie sieht die Funktionsweise einer Brennstoffzelle aus?
Anodenreaktion: H2 => 2H
+ + 2e-
Kathodenreaktion: O2 + 4e- => 2O2-
Endreaktion: 2H+ + O2- => H2O
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62. Welche Vorteile bestehen bei der Anwendung von Erdgas im Gewerbe?
Gasgerte fr Produktion, Heizung und Warmwasserbereitung haben einen hohen Nutzungsgrad
Erdgas lsst sich exakt regeln gut fr Automatisierungsprozesse Gasgerte haben hohe Heizleistungen schnelle Betriebsbereitschaft Gasgertetechnik energiesparend und vielseitig (Wrmerckgewinnung,
Brennwertnutzung, Kraft-Wrme-Kopplung)
Erdgas verbrennt ohne Rauch und Ru (Reduzierung Reinigungs- und Wartungskosten, Verlngerung der Lebensdauern der Anlagen)
Leitung statt Lagerung, d.h. keine Energievorrte ntig teurer Raum kann so besser genutzt werden (Keine Lagerungskosten)
Besonders leichte Einhaltung der Umwelt- und Emissionsvorgaben
63. Warum ist Energiepolitik wichtig?
Energieversorgung ist die Grundlage einer Volkswirtschaft
Liberalisierung der Energiemrkte
Aktuelle Preisdebatte
Sicherung der Rahmenbedingungen fr stabile Energiebeschaffung (hohe Importabhngigkeit Deutschlands!!!)
Energiepolitik i. Wirtschaftspolitik ii. Versorgungssicherheit iii. Umweltvertrglichkeit
64. Ziele der Energiepolitik?
Wettbewerbe im Strom- und Gasbereich
Niedrigere Strom- und Gaspreise
Transparente Marktverhltnisse
Verbesserte Serviceleistungen
65. Wer hat die Verantwortung fr die Versorgungssicherheit?
Staat und Unternehmen
Desweiteren ist die Sicherheit bestimmten externen Einflssen unterworfen (bspw. ko-, Minerall- und Umsatzsteuer, Steinkohlesubventionen, internationale Energiepolitik,)
66. Warum Emissionshandel?
Beruht auf dem Kyoto-Protokoll
Verpflichtung zur Reduzierung der CO2-Emission
Minderungsbedarf von 250 Mio.t CO2 => dringender Handlungsbedarf
67. Was ist Emissionshandel?
Steuerungsmethode zur Regulierung des CO2-Emission (Einhaltung von Grenzwerten bzw. weitere Reduzierung)
Staat stellt Unternehmen bestimmte Anzahl an Zertifikaten zur Verfgung
Unternehmen die Unterhalt der Grenze produzieren knnen Zertifikate an andere Unternehmen verkaufen sowie Staat kann Zertifikate kaufen
Derzeit ist der Aussto zur gro (beantragte Zertifikate 509 Mio. t CO2 zu 495 Mio. t CO2 als festgelegt Grenze) => Minimierung jeder Anlage um 7,4%
68. Wie sieht prinzipiell die Entgeltbildung aus?
Regel: Kostenorientierte Entgeltbildung
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Ausnahme: Marktorientierte Entgeltbildung (nur mit Nachweis bestimmter Voraussetzungen)
69. Wie sieht das Grundkonzept der kostenorientierten Entgeltbildung aus?
Aufwandsgleiche Kosten (Material- und Personalkosten, Fremdkapitalzinsen) + kalkulatorische Abschreibungen + kalkulatorische Eigenkapitalzinsen + kalkulatorische Steuern % Kostenmindernde Erlse und Ertrge = Netzkosten
70. Welche Anforderungen bestehen an den Gaspreis?
Er muss: i. Marktgerecht sein ii. Betrieblichen Aufwand decken
iii. Ausreichenden Gewinn sichern
Gaspreis muss fr jedes Abnahmeverhltnis individuell berechnet werden
71. Wie sieht das Grundprinzip der Gaspreisbildung aus?
Vergleichspreis zur Konkurrenzenergie mittels i. Formelpreise (Heizl) ii. Fixpreise
iii. An das Produkt gebundene Preise (Verkaufsprodukt des Endkunden) iv. Produktpreise in Annherung an den Strommarkt (Preis fr
Bandlieferung ber einen definierten Zeitraum)
72. Wie sehen die Kalkulatorischen Kosten aus?
Produktionskosten + Transportkosten + Produzentenmarge = Importpreis
+ Transport- und Strukturierungskosten Ferngasstufe + Marge Ferngasstufe = Preis fr Weiterverteiler
+ Verteilungskosten/Service/Steuern/Abgaben + Marge = Endverbraucherpreis (+Steuern) = Preisuntergrenze fr Gasversorgungsunternehmen
73. Woraus setzt sich die Preisuntergrenze zusammen?
Ergibt sich aus den eigenen Kosten fr: i. Gasbeschaffung ii. Transport/Verteilung
iii. Verwaltung iv. Steuern v. Konzessionsabgaben
vi. Sonstige Kosten vii. Mindestnettomarge
74. Woraus die Preisobergrenze?
Ergibt sich aus Wirtschaftlichkeitsvergleich von Erdgas mit anderen Energietrgern
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Wichtige geschichtliche Daten:
- 1954: Die deutschen Erdgasvorrte werden auf 20-30 Mrd. m3
- 1959: Grndung der Erdgasverkaufsgesellschaft Mnster mbH durch deutsche Erdgasproduzenten mit der Aufgabe der Vermarktung des von den Gesellschaftlern gefundenen Erdgases
- 1968: mehrere in Deutschland ttige Erdgasproduzenten beteiligen sich an der Ruhr gas (Vereinbarung zur gaswirtschaftlichen Zusammenarbeit).
- 1968: Beginn der Erdgaslieferungen aus Groningen und auch aus dem angrenzenden deutschen Raum nach Sddeutschland
- 1970: Der Anteil von Erdgas am Gesamtgasverbrauch betrgt 70% (Ruhrgas)
- 1970: Abschluss des ersten Liefervertrages mit der UdSSR ber rd. 3 Mrd. m3/a an Erdgas. Gleichzeitig Mannesmann 1,2 Mio. t Grorohre in die UdSSR.
- 1973: Aufnahme der ersten Gaslieferung aus der UdSSR