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Ein Führer zu Kapellen, Bildstöcken und Wegkreuzen rund um Günzburg. Autorinnen: Magret Färber und Gabriele Ritzler Fotograf: Mathias Abel Mit Unterstützung der Stadt Günzburg, Ein Herz für Günzburg und dem Katholischen Frauenbund Günzburg
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Zwischenhalt –
Feldkreuze, Bildstöcke und Kapellen rund um Günzburg entdecken
Zwischenhalt –Himmelszeichen
Feldkreuze, Bildstöcke und Kapellen rund um Günzburg
Kreuze, Kapellen und Bildstöcke gehören zum Günzburger Stadtbild. Viele von ihnen sind alt und haben eine bewegte Geschichte hinter sich, alle sind Ausdruck einer religiösen Haltung. Sie geben Einblicke in die Glaubens- und Lebenswelt unserer Vorgängerinnen und Vorgänger. Heute sind sie Zwischenhalt auf dem Weg und laden uns ein, im Alltagsgetriebe einen Augenblick inne zu halten.
Auf Ihren Wegen oder bei einer der vorgeschlagenen Fahrradtouren können Sie Vertrautes neu entdecken und interessante Hintergründe erfahren. Meditative Impulse laden zur persön-lichen Auseinandersetzung ein. Wir wünschen Ihnen viel Freude.
DankUnser Dank gilt allen, die uns mit Rat unterstützt und mit ihrem Interesse ermutigt haben. Viele Informationen, die hier eingeflossen sind, wären ohne die Erinnerung und Gesprächsbereit-schaft zahlreicher Günzburger Mit-bürgerinnen und -bürger nicht mehr erhebbar gewesen.
Wir haben nach bestem Wissen recherchiert, doch können wir nicht für alle Fakten bürgen. Für weiterführen-de oder korrigierende Hinweise sind wir dankbar. Für die freundliche finanzielle Unter- stützung ein großes Danke – dem Katholischen Deutschen Frauen-
bund, Zweigverein Günzburg (KDFB)– der Stadt Günzburg– der Stiftung Ein Herz für Günzburg – der Pfarrei St. Martin, Günzburg– der Pfarrei Heilig Geist, Günzburg– der Pfarrei St. Sixtus, Günzburg– der Pfarrei St. Blasius, Günzburg
Herausgeber: Deutscher Katholischer Frauenbund (KDFB) Zweigverein Günzburg Autorinnen: Margret Färber/Gabriele Ritzler | Fotos: Mathias Abel | Karte: © openstreetmap 2014Gestaltung: Katinka Molde, moldegrafik | Druck: Schmidt Siebdruck GmbH Günzburg | 1. Auflage 2014 2.000 Expl. | Bezug kostenlos über Pfarreien und öffentliche Einrichtungen in Günzburg oder bei Margot Schenk-Rupprecht | Telefon 082 21 228 14 | E-mail: [email protected]
Margret Färber Gabriele Ritzler Autorin Autorin
Katholischer DeutscherFRAUENBUND
Verwendete Literatur:Ulrich Mayer und Josef Weizenegger:
Bildstöcke und Kapellen im Landkreis Günzburg, Historischer Verein Günzburg e.V. (Hg.)
Franz Reißenauer: Günzburg. Geschichte einer schwäbischen Stadt. Augsburg 2009
Georg Simnacher: Von der Heil- und Pflege- anstalt zum Universitätskrankenhaus. Zur Geschichte und Gegenwart des Bezirkskrankenhauses Günzburg. Histori-scher Verein Günzburg e.V. (Hg.) 2011
www.guenzburg.de, 2014
Mathias AbelFotograf
Beim großen Stadtbrand von 1735 wurde der gotische Vorgängerbau der heutigen Kirche bis auf den unteren Teil des Turmes zerstört.
Am 4. Juni 1736 wurde der Baumeister Dominikus Zimmermann mit dem Neubau beauftragt. 1741 waren Schiff und Chor fertiggestellt. Wegen fehlen-der Geldmittel konnte die Weihe erst 1780 erfolgen.
Der Choraltar ist eine architektoni-sche Vorstufe für den Altar der welt-berühmten Wieskirche.
Das Hauptbild (Krönung Mariens) und Szenen aus dem Marienleben wurde von Anton Enderle in Fresko-technik geschaffen.
Die Empore an der Westseite diente den Englischen Fräulein als Haus- kapelle. Sie steht durch einen Übergang im 1. Obergeschoß (von außen sichtbar) direkt mit dem benachbarten ehema-ligen Klostergebäude in Verbindung.
Welchen Eindruck haben Sie von dem Kirchenraum?
Fülle – Leichtigkeit – Licht – Weite – Erhabenheit – Farbigkeit– …
Günzburger Frauenkirche
Wenn mir der Atem stockt, wenn mir das Dach auf den Kopf zu fallen droht und wenn die Welt mir zu klein wird, lädst du mich ein in dein Haus – die Türen weit offen.
Mein Kopf hebt sich, mein Blick geht nach oben, ich atme auf: hier steigen meine Gedanken aus dem Karussell und probieren eine neue Richtung, meine Augen entdecken ein Ziel, das größer ist als alles. Ich darf sein im Frei-Raum, im Atem-Haus.
Du Gott verschaffst mir Spielraum, meinen Schritten schenkst du Weite.
Spielraum – Gotteshaus
Frauenplatz1
Aplabildweg
Auch wir können hier unser ganz persönliches Leid, Belastung des Alltags ablegen.Wechselfälle des Lebens.Es schüttelt mich.Ich verliere den Boden unter den Füßen.Mir wird heiß und kalt.
Mit allem, was mich hin und her wirft,komme ich her.Ich stelle mich in die Reihe der Bittenden vieler Generationen:›Lass mich gesund werden an Leib und Seele.‹
Der Fröerherrgott
Ulmerstrasse, neben Haus Nr. 48
Der Name stammt von dem bis Mitte des 19. Jahrhun-derts auftretenden Wechselfieber, der “Fröer“ (von frieren). Menschen, die von dieser Krankheit befallen wurden, suchten hier im Gebet Hilfe. Das ursprüng-liche Kreuz befindet sich im Pfarrheim St. Martin.
Die Kapelle wurde 1962 erbaut und gestiftet vom Kaminkehrer Meister Peter Dirr. Nach mehreren Fehlgeburten waren er und seine Frau Marianne dank-bar über die Geburt einer gesunden Tochter. Nach fünf Jahren bekamen sie eine weitere Tochter.
Auf dem Altar steht eine Skulptur, die die trauernde Maria mit ihrem toten Sohn darstellt (Pieta).
Kapelle am Aplabildweg
Der Blick fällt auf Maria mit ihrem toten Sohn im Schoß –
der schlimmste Moment im Leben einer Mutter.
Dahinter leuchtet das Lichtkreuz.
Ob Maria es in ihrem Leid schon wahrnehmen kann?
Es ist ein Ort der Dankbarkeit
für das Geschenk, Kinder zu haben.
Es ist ein Ort der Hoffnung, Kindern das mitzugeben,
was sie brauchen, um mit Selbstvertrauen
ins Leben gehen zu können.
Es ist ein Ort des Vertrauens, denn die Kinder aus
dem Wohngebiet durften bis zur Kapelle zum Spielen.
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Ulmer StraßeAplabildweg
(1909) Die Bezeichnung „Aplabild“ wurde vermutlich von ‚Papplabild‘ (Bild bei den Pappeln) oder von Apollonia hergeleitet. Die heilige frühchristliche Märtyrerin gehört zu den 14 Nothelfern und wird bei Zahnschmerzen angerufen. Auf dem beschädigten Kunststein ist ein Pietarelief zu sehen. Die Inschrift lautet: „Bet und arbeit“.
Damit ein Werk gelingt, braucht es beides: meinen Einsatz mit Kopf und Hand und das Vertrauen auf Gottes Wirken. Wir brauchen Handeln und Geschehen lassen, Aussäen und wachsen lassen, Zielstrebigkeit und Loslassen, Strategie und Vertrauen. Jetzt lädt dieser Platz mich zum Ausruhen ein. Von einem Ort komme ich, wie geht mein Weg weiter? Möchte ich zurückgehen oder voranschreiten? Für welche Richtung entscheide ich mich?Mein Blick geht über die Felder bis Leipeim, Bubesheim und zur Stadt Günzburg. Hier kann ich zur Ruhe kommen.
Schnötzinger Kreuz steht an dieser Stelle ein solch markantes Kreuz? Wer hat es hier her gesetzt? Gab es einen bestimmten Anlass?Soviele Menschen wir befragten, niemand wußte Genaueres über die Geschichte des sogenannten Schnötzinger Kreuzes (benannt nach dem Vorbesitzer dieses Areals) an dieser vielbefahrenen Straße. Warum? Warum ein Kreuz?
Kinder fragen viele Male: Warum? Sie entdecken so die Welt. Erwachsene bleiben auf der Antwortspur: Warum dieses Kreuz? Warum ich?
Warum
Bildstock am Aplabildweg
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Bubesheim, Günzburger Straße
Flurkreuz Anlass für die Errichtung dieses Kreuzes war eine Lungenseuche, die 1856 den Rindviehbestand bedrohte. Ursprünglich stand das Kreuz an der Ecke Ortsstraße/Bgm.-
Sommer-Straße und war eine Station bei den Flur-umgängen vor Christi Himmelfahrt. Das heutige Granitkreuz ersetzte später das ursprüngliche Kreuz. Mit der Erschließung des
Baugebietes wurde das Kreuz 1979 an die jetzige Stelle hinter der Autobahn-unterführung versetzt. Die nur mehr schwer ent-zifferbare Inschrift lautet: Gott schütze Wasserburg.
Auf meinem Wegein KreuzKreuzWegWegKreuzungenWelcher Weg ist für mich der richtige?Gehe ich weiter oder drehe ich lieber um?Wenn mir heute die Luft ausgeht:Eine Bank lädt zum Rasten einBei Dir – Gott.
große Frau – Groß-Mutter: du stehst im Hintergrundund bist doch unübersehbar.Auf deinem Schoß trägst du Tochter und Enkel: Maria und Jesus.Bei dir laufen die Fäden der Generationen zusammen.Dein Blick geht nach vorn – Du schaust in eine neue Weite.Mit dir beginnt das große „JA“Golden scheint die Gottesnähe durch dein Alltagsgewand.
Was habe ich den voran-gegangenen Generationen zu verdanken?Wie wird mein Vermächtnis an die Nachkommenden aussehen?
Anna-Kapelle BubesheimDie Kapelle wurde aus Dankbarkeit Mitte des 19.Jahrhunderts errichtet. Während der Bombenangriffe 1944 wur-den die spätgotische Annaselbtritt Figur und die Darstellung Christus in der Rast im Giebel in Sicherheit gebracht. Die Spuren dieser Figuren verlieren sich und erst mit dem Ausbau der Straße stif-tete der damalige Bürgermeister Geiger die heutigen Figuren.
Die Mutter Mariens wird hier als große Mutter dargestellt, die die beiden nach-folgenden Generationen auf dem Schoß hält. Maria hält in ihren Händen ein Buch: die heiligen Schriften des Judentums. Das Jesuskind hält einen Apfel in den Händen: ein Symbol für seine Herrschaft über Himmel und Erde.
Anna
Wasserburg, Ortsstraße6 7
KreiskrankenhausIm Denzinger Feld
Diese Kapelle lädt mich jetzt ein: Halt inne, haste nicht einfach weiter.
Du kannst innerlich frei bleiben – gleich was auch
geschieht.
Die Kapelle wurde errichtet zum Gedenken an die 396 Patienten, die in den Jahren 1940 – 1944 Opfer staat-licher Willkür wurden.
Im Inneren befindet sich eine Pieta aus der Zeit um 1720/30. Diese stand lange Zeit in der Wald- bzw.
Wirtskapelle im Leinheimer Pfarrhölze. Mit dem Bau der Autobahn wurde die immer mehr verfallende Kapelle abgerissen.
Da die Eigentumsrechte nach dem Krieg nicht mehr zu klären waren, stifteten die Familie des Leinheimer
Altbürgermeisters Franz Konrath und die Günzbur-ger Kolpingfamilie gemein-sam die Statue dem Bezirk Schwaben. Die Glasfenster sind mit einem Spruch aus dem alttestamentlichen Buch Sirach (Sir 7,32 – 35) gestaltet.
Diese Kapelle stand ursprünglich an der Ecke Ichenhausener Straße/Kapellenweg (daher die Straßenbezeichnung).
Sie war Teil eines Bildstock-weges von Günzburg nach Denzingen. Erste urkundli-che Nennung 1490.
Wegen einer Straßenerwei-terung musste die Kapelle 1965 weichen und wurde an den östlichen Günztal-rand versetzt.
Das sieht auf den ersten Blick einladend aus: Nachdenklich sitzt Jesus, schaut in die Ferne, selbst-vergessen. Doch ist hier ein Moment festgehalten, der so in keinem biblischen Text beschrieben und doch wahr ist: Mitten im Grauen, in der Aussichtslosigkeit,
das Ende vor Augen, sitzt Jesus dort – sitzt einfach – hält inne.Christus in der Rast – so die Bezeichnung dieser Darstellungen. Letztlich kann der Spott und alle Ungerechtigkeit ihm seine Würde nicht neh-men. Er hält inne – rastet.
Rastet bei sich selbst – ruht in Gott. Der Rohrkolben erinnert an das biblische Versprechen: Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmen-den Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. (Jesaja 42,3)
Herrgottsruh Kapelle
Christus in der Rast
Ich denke an die Opfer der NS-Diktatur, an das unsägliche Leid. So wie Maria mir ihren toten Sohn entgegenhält, sind auch sie mir über die Zeit hinweg Mahnmal.Wo erlebe ich heute verächtlichen Umgang mit Menschen?
Hinschauen, Zivilcourage, Mut, Widerstand: Wo bin ich heute gefordert?
Euthanasie-Denkmal
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Reisensburg, Am Farrenberg/Mösle Reisensburg, Im Hartfeld
Das Kreuz wurde nach der Flurbereinigung in den siebziger Jahren vom Bezirk Schwaben gestiftet.
Das Holzrelief mit einer Darstellung des heiligen Ulrich wurde von Bewoh-nern des Bezirkskranken-hauses geschaffen.
St. Ulrich war von 923 bis 973 Bischof von Augs-burg und ist heute der Patron des Bistums.
Dargestellt wird er mit einem Fisch. Die Legende berichtet, dass ein Bote am Donnerstagabend spät beim Bischof eintraf. Für seinen Rückweg erhielt er vom Bischof ein Stück Braten vom Abendbrot-tisch. Der Bote jedoch, der dem Bischof nicht wohlgesonnen war, traf am nächsten Tag am Ziel ein und bezichtigte den
Bischof, gegen das Freitag-Fastengebot zu verstoßen und Fleisch zu verzehren.
Als Beweis wollte er das erhaltene Bratenstück zei- gen, zu sehen war jedoch ein Fisch, der eben nicht unter das Abstinenzgebot fällt. Hier, an einer der höchsten Stellen Günz- burgs, „wacht“ St. Ulrich unter dem Kreuz über die Stadt.
Votiv-Kapelle
Wenn sich etwas klärt,Wenn Verworrenes sich ent-wickelt,Wenn Altes abgewogen und Neues gedacht wird,Wenn Grenzen fließend und neue Wege probiert werden,Wenn Recht Recht bleibt,Wenn der Sprung über den eigenen Schatten gelingt:
Danke.
Kann ein Gebet mir helfen – auch wenn ich im Zweifel bin? Es gibt Menschen, die vertrauensvoll in tiefster Not zur Muttergottes beten.Hier an dieser Stelle spüre ich den Glauben dieser Familie und die Dankbarkeit als sichtbares Zeichen.Gib auch mir die Kraft zu glauben!
Die Votiv-Kapelle am Far-renberg/Mösle Reisensburg wurde 1960 als Dank für eine Gebetserhörung von Georg und Viktoria Müller (Jacklabauer) gestiftet. Die Kapelle wurde zu Ehren Unserer lieben Frau von Altötting und des heiligen Bruders Konrad geweiht. Das Altarbild malte Franz Endhardt nach einer Idee von Martin Rainer, Brixen.
Ulrichskreuz
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Stationen Karte
Leipheim
Günzburg
Wasserburg
Denzingen
Deffingen
Reisensburg
Nornheim
Bubesheim
Leinheim
Landstrost
Leipheim
Günzburg
Wasserburg (Günz)
Legoland
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Günzburg
66Leipheim
66Leipheim
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1 Frauenkirche2 Fröerherrgott3 Aplabildkapelle4 Bildstock Aplabild 5 Schnötzinger Kreuz 6 Anna-Kapelle7 Flurkreuz 8 Herrgottsruh Kapelle 9 Euthanasiekapelle10 Ulrichskreuz11 Votivkapelle12 Kreuz13 Ölbergszene14 Auferstehungskreuz15 Emmaus-Kapelle16 Auwaldgrotte17 Nusser-Gedenk-Kreuz 18 Bachkapelle19 Kapelle a. d. Napoleonlinde20 Nornheimer Feldkapelle21 Privates Gedenkkreuz22 Feldkreuz mit Bank23 Marienbildstock24 Gemeindekreuz25 Ulrichsbildstock26 Christa-Wall-Kreuz
St 1168
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Stand 2014
Zwischenhalt –Himmelszeichen
Feldkreuze, Bildstöcke und Kapellen rund um Günzburg entdecken
Reisensburg, Pfarrheim St. Sixtus Reisensburg
Durch einen Stein hindurch sehen? Unmöglich!Doch dieser Stein ist gebrochen.
KalvarienbergDie Anfänge des Reisensburger Kreuz-weges sind seit 1613 belegt, die heutige Anlage entstand um das Jahr 1700 und war im weitem Umkreis als Wallfahrtsort sehr beliebt. Vor ca. 150 Jahren gestaltete der
berühmte Maler Georg Lacher aus Reisens-burg die Kreuzwegstationen.
Am Fuße des Kalvarienberges befinden sich die Darstellung des Abendmahles, die Ölbergszene und der Geißelheiland.
Jesus am Ölberg Lukasevangelium 22,43
Das ist kein Engel, der niedlichdie Szene dekoriert.Keiner, der das Leid verhindert.Keiner, der den Kelch vorübergehen lässt.
Das ist ein Engel:Einer der stärkt, der Mut macht, das Kreuz zu tragen.Ein Engel, der den Kelch reicht mit der Botschaft von oben: Fürchte dich nicht.
Diese Granit-Kreuzsäule wurde von dem Bildhauer Hermann Bigelmayr geschaffen und 1998 gestiftet. Sie bildet den Mittelpunkt des Ortsteils. Der Bildhauer meißelte folgende Worte in sein Werk ein, die heute kaum noch zu entziffern sind: Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung.
Kreuz
Seine Wunde: ein Kreuz.Es bietet mir Weit-Blick und Ein-Blick.Kreuzerfahrungen können mich feinfühlig machen für das Kreuz anderer.
Es lässt mich weiter sehen als bis zu meinen engen Grenzen.Das Kreuz: ein Fenster in die Welt?
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Reisensburg, Kalvarienberg Reisensburg, Kalvarienberg
Schwebend
steht noch das Gewand – wie zurückgeblieben.
Doch das Innere – den Augen entschwunden.
Der Auferstandene: un-fassbar. Verwandelt in
ein anderes Dasein: Nicht mehr der Tod,
die Schwere. Die irdischen Gewänder abgelegt: Licht, Leichtigkeit, Gehaltensein.
Zum Gedenken an den töd- lich verunglückten Sohn wurde 1993 die Emmaus-Kapelle gestiftet. Dargestellt ist die Szene, wie die beiden trauernden Jünger den fremden Weg-begleiter bitten, am Abend bei ihnen zu bleiben. Als dieser das Brot nimmt und den Segen spricht, fällt es ihnen wie Schuppen von den Augen und sie erken-nen, dass es Jesus selbst ist. (Lukasevangelium 24,13 - 35)
Bleibe bei uns, denn es will Abend werden.Bleibe bei uns, wenn es dunkel um uns wird.Bleibe bei uns, wenn die Angst um sich greift.
Lass uns unseren brennenden Herzen trauen.Lass uns sprechen von dem, was uns bewegt.Nimm den Schleier von unseren Augen und lass uns Dich erkennen.
Du BegleiterDu ZuhörerDu GastDu, der die Trauer aushältDu Deuter der SchriftDu, der Gemeinschaft schenktDu, der mit am Tisch sitztDu, der den Segen schenktDu, der im Brotbrechen da bist.
In der Eybschen Familien- gruft befindet sich das 1994
geschaffene Auferstehungskreuz von Hermann Bigelmayr.
Emmaus-Kapelle 14 15
Auwald, Kalvarienberg Auwald
Wir fragen nach dem Warum.Warum dieses Leid? Warum der Tod?Wo fi nde ich Trost, wenn ich untröstlich bin?Maria, du kennst den Schmerz, ein Kind zu verlieren.Schenke mir Zuversicht und Kraft. Auwald-
grotteDie Fatimagrotte wurde von zwei
Familien 1983 errichtet, die um ihre verstorbenen Kinder
trauerten. Die Fatima-Madonna mit
ihrem weißen Umhang und dem Kranz aus zwölf Sternen geht auf die Visi-
onen dreier Hirtenkinder in Fatima 1917 zurück.
Von Schülerinnen gestaltete Kreuzweg-
stationen, sowie ein großes Holz-
kreuz (Peter Dirr, siehe Aplabild-
kapelle) ver-vollständigen
die Anlage.
Im Gedenken an den plötzlichen Tod des Konditors Josef Nusser am 16.12.1883 steht hier, ein wenig abseits des Weges, ein Kreuz. Auch heute säumen Gedenkkreuze von Unfallopfern unsere Straßen. Ein plötzlicher Tod verändert von einem Augenblick zum nächsten alles – für alle Betroffenen. So mahnt die Inschrift eines Bibel-zitates: Wachet! Denn ihr wißt nicht, zu welcher Stunde der Herr kommen wird. (Matthäus-Evangelium 24,22)
Nusser-Gedenk-Kreuz
dein Leben ist endlich, die Zeit begrenzt.Ein Grund zum Fürchten? Mehr noch ein Grund, die Zeit zu nutzen und das Geschenk Leben mit Höhen und Tiefen zu leben.
Die Hinterbliebenen wünschen dem Verstorbenen eine „fröhliche“ Auferstehung: eine ungewöhnlich Bitte. Welche Bilder weckt dieser Wunsch in Ihnen?
Bedenke,
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Am Stadtbach
Reisensburg
Die Kapelle am Kapuziner-bach, heute Stadtbach, wurde 1842 von der Günz- burger Hof-Bäckerswitwe Katharina Streichle erbaut.
Die Bachkapelle lag bis zum 2.Weltkrieg im freien Feld, umflossen vom Bach, der entlang eines Feld-weges bis zum Birket- weiher führte.
Im Innenraum schmückte den Altar ursprünglich eine sogenannte Annaselb-
dritt-Darstellung, die sich heute im Altarraum der St. Martin-Kirche befindet.
Bevor die jetzige Darstel-lung Maria Heimsuchung angebracht wurde, stand hier eine gotische Pieta, die aus Sicherheitsgründen ins Heimatmuseum über- führt wurde.
In der Weihnachtszeit ist eine Krippe aufgebaut, die der Günzburger Krippen-verein betreut.
Seit ca. 250 Jahren steht hier diese kleine Kapelle. Leider ist nicht mehr be-kannt, wem sie ursprüng-lich geweiht und wie das Innere ausgestattet war. Im Jahr 2000 wurde von Kirchenmaler Waibel das
Motiv der Schutzmantel-madonna angebracht. Die-se mittelalterliche Marien-darstellung basiert auf dem Brauch des Mantelschutzes: Einer Person wird durch Bedecken mit dem eigenen Mantel rechtlicher Schutz
gewährt. Eine Frau erkannte auf diese Weise uneheliche Kinder als eigene an. Unter dem Mantel Marias sind Vertreter der geistlichen und der weltlichen Stände dargestellt, sie vertreten die gesamte Menschheit.
Maria, breit’ den Mantel aus,mach Schirm und Schild für uns daraus,lass uns darunter sicher stehn,bis alle Stürm vorübergehen.Patronin voller Güteuns allezeit behüte.
Kapelle bei der Napoleonlinde
Wo finde ich Zuflucht?Wo fühle ich mich geborgen und kann meine Seele zur Ruhe kommen?
Dieser bekannte Liedtext entstand 1640 in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges.
Welche Begegnungen mit Menschen aus einer anderen Generation bereichern mich?Gibt es Begegnungen, die mich hüpfen lassen?Was lässt mich guter Hoffnung sein?Habe ich eine Vorstellung davon, wie Gott wirkt?
Bach kapelle
Eine junge Frau und eine deutlich ältere begrüßen sich herzlich.
Das Bild illustriert die Begegnung Marias mit ihrer Cousine Elisabeth. Beide sind schwanger. Elisabeth spürt, wie das Ungeborene in ihrem Leib vor Freude hüpft.
Die Hoffnung auf einen Gott, der die Mächtigen vom Thron stürzt und die Niedrigen erhöht, bringt beide Frauen in Bewegung (Lukasevangelium 1,39 - 56).
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*Siehe Titelbild
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Tour 2 Station 2Nornheim Leinheim, St. Blasius-Straße
Kapelle am FeldwegIn Nornheim steht Rich- tung Günzburg auf dem Feld eine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert. Sie war dem heiligen Kilian geweiht. Diese im fränkischen Raum häufige – Kilian ist der Patron des Bistums Würz-burg – hier aber eher seltene Widmung, legt die Vermutung nahe, dass die Stiftung von den Freiherren von Eyb, die zum fränkischen Uradel zählten, eingesetzt wurde. Die ursprünglichen Figuren der Maria und des Johan-nes unter dem Kreuz wurden um 1970 in die Nornheimer Kirche verbracht und durch Wandmalerei ersetzt.
keine Worte, noch so schön, helfen jetzt,keine Geste ist groß genug: Jetzt gilt es,
einfach da zu sein,auszuhaltennicht wegzulaufen.Bei-zu-stehen.
Mut ist, da zu bleiben, wenn alle anderen sich bereits abgewandt haben.
BeiStehen
Auf einem Privatgrundstück an der Ecke St.-Blasius-Str./Finkenweg steht seit 1996 auf einem Privatgrundstück ein Kreuz mit der Aufschrift im Sockel:
O Jesus, durch dein schmerzhaftes Leiden hab Erbarmen mit uns. Es wurde vom Eigentü-mer aus Dankbarkeit für 30 schmerzfreie Jahre errichtet.
Leinheim
Danken für das, was so selbstverständlich erscheint.Einfach mal Danke sagen, für Menschen, die gut tun, für Menschen, an denen ich gewachsen bin.Einfach mal Danke sagen, für die Zähne, die nicht weh tun, für die Augen, die sehen, und die Haut, die fühlt.Einfach mal Danke sagen, für die Luft um mich herum, für die Arbeit, für die Vögel.Einfach mal Danke sagen, für die Farben: das satte Grün, die Grauschattierungen, das knallige Rot.Einfach mal Danke sagen, für die Zeit, die ich hier sein kann.
Einfach mal Danke sagen für …
Danke!
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Leinheim, Obere Deffinger Straße
Am Waldrand bei Wirts Weiher lädt ein Feldkreuz mit Bank zum Verweilen ein. Auf dem bereits über 100 Jahre alten ehemaligen Grabstein ist zu lesen: Der Herr segne unsere Fluren. Folgt man dem Pfad Richtung Autobahn auf die Südseite des Wäldchens, lässt sich dort ein Bildstock mit der Muttergottes und
Jesuskind entdecken. Aus einem einzigen Eichenholz-stück wurde diese Szene nach einem Vorbild aus dem Kloster Heiligkreuz-tal geschnitzt und ist ein Zeichen tiefer Dankbarkeit: 1995 wäre es hier beinahe zu einem Unglück gekom-
men: Bei Baumfällarbeiten fiel unvermutet ein Baum auf die Autobahn. Wie durch ein Wunder kam es zu keiner Katastrophe: Ein Gefahrguttransporter wurde lediglich gestreift und kam nicht zum Um-kippen.
Gemeinde- kreuz
Zu gefallen? Glück? Vorsehung? Schicksal? Behütet sein?Gott sei Dank –Gott sei Dank – für alles, was hätte passieren können und nicht eintrafGott sei Dank – für das unverhoffte Noch-einmal-davon-kommenGott sei Dank – für alles, was so selbstverständlich scheint.
Feld- kreuz und Bildstock
Leinheim
Zufall?
Ein Endpunkt – falsch gelaufen – Sackgasse. Am Ende ein Kreuz – immer am Ende das Kreuz. Nein, genau geschaut - Das Kreuz hat zwei Seiten:Auf der Rückseite steht die Sonne. Schon wölbt sie sich in das vordergründige Kreuz hinein.Das, was wie ein Ende aussieht, entpuppt sich als Ausblick.Was mir als Irrweg erscheint, eröffnet eine neue, ungeahnte Perspektive.Umwege, Irrwege, Sackgassen: Sie alle machen den Weg zu meinem Weg. Die Ausrichtung stimmt: Wir gehen ins Licht.
In einem ursprünglichen Hohlweg, der mit der Erneuerung und Verlegung der Straße nach Deffingen aufgegeben wurde, stellte die Gemeinde Leinheim 1976 ein großes Steinkreuz auf.
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Deffingen Christa-Wall-Straße
Zur Zeit der Bauernkriege gelang es Bürgermeister Christa Wall dank seiner Autorität und seines Verhandlungs-geschicks, den Einfall der Bauern in die Stadt glimpflich zu beenden, während ringsum (besonders in Roggenburg, Wettenhausen, Oberelchingen, Bühl usw.) Ortschaften und Klöster verwüstet wurden. 1530 stiftete er als Ausdruck seiner katholischen Grundeinstellung – dieses Kreuz.
Bildstock
Heiliger Ulrich
Der Herr ist mein Hüter.
Der Herr gibt dir Schatten; er steht dir zur Seite.Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden,noch der Mond in der Nacht.Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit. aus Psalm 121
Hinter der Autobahn, ober-halb der B 16 steht am Fahr-radweg, der zum Legoland führt, ein Bildstock. Vor dem Neubau der B 16 führte die Straße von Ichen-hausen nach Deffingen/Günzburg direkt am Bild-stock des heiligen Ulrich vorbei. Der dortige Flur-name St. Ulrichs Brunnen ist bereits 1471 belegt.
St. Ulrich, der Bistumspa-tron, ist mit den Insignien des Bischofs (Krummstab, Bischofsring und Mitra) und seinen Attributen Bibel und Fisch dargestellt.
Auffällig ist die Plakette mit der Darstellung der Heilig-Geist-Taube: Als geist-voller und be-geist-ernder Bischof begrüßt er die Reisenden.
Unterwegs,schnell,weiter,die Uhr im Blick,wann erreiche ich endlich mein Ziel?Ein kurzes Innehalten,am Weg ein Gruß,ich werde empfangen und begrüßt,mir schaut jemand nach.St. Ulrich, du Friedensmann,begleite meinen Weg.
Der Frieden ist ein scheuer Vogel,
er lässt sich nieder, wo ein grüner Zweig geduldig wartet.Ein grüner Zweig:wenn die Fairness größer ist als der Wunsch nach Vergeltung,wenn Hoffnung stärker als die Angst,wenn das Gemeingut über das eigene kleine Glück gestellt wird.
Christa- Wall-Kreuz
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Katholischer DeutscherFRAUENBUND