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Oktober 2016

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Viktoria Gastens Chefredaktorin

Simone Berger Vize-Chefredaktorin

Camilla Massoudi Reporterin

Daniel Herrmann Reporter

Matthias Pracht Layouter

Justine Räber Lektorin

Selina Bieri Lektorin

TonikumWolfgang-Pauli-Strasse 15HIL Postfach 135, 8093 Zürichwww.apv.ethz.ch

Redaktionsteam

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Titelbild:Kürzlich auf gerodete Torfregenwaldflä-che gepflanzte Palmölplantage in Zent-ral-Kalimantan auf Borneo (Indonesien). Glennhurowitz/flickr

Editorial ............................................................................................. 4

APV Archiv - Staatsexamen 1948 ....................................................... 5

Sport - Messi vs. Ronaldo .................................................................. 8

Interview - MedZentrum ................................................................... 10

Titelthema - Das Dilemma der Ölpalme ............................................ 16

Do It Yourself - Nusscrème ................................................................ 22

Kolumne ............................................................................................ 23

History - Der Heilkurort an der Lahn ................................................. 24

Notenstatistik .................................................................................... 27

Rätselecke ......................................................................................... 32

Firmenportrait - Sidroga .................................................................... 35

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Editorial

„Ich schreite kaum, doch wähn‘ ich mich schon weit.“ Gurnemanz antwortet Parsifal: „Du siehst, mein Sohn, zum Raum wird hier die Zeit.“

Wer sich fragt, warum ich zu Beginn aus Richard Wagners Parsifal zitiere, dem sei gesagt, dass Wagner eine der wenigen Verbindungen zwischen Zürich und dem rheinlandpfälzischen Bad Ems ist. Richard Wagner schrieb in Zürich seine Zürcher Kunstschrif-ten und vollendete in Bad Ems den Parsifal. Ich selbst habe acht Jahre in dem Kurort an der Lahn gewohnt. Pharmazeuten ist Bad Ems aufgrund seiner Thermalquellen, des Emser Salzes respektive Emser Pastillen und als Sitz von Sidroga bekannt. Freund-licherweise stand uns Sidroga für ein Firmenportrait zur Verfügung und hat uns zudem die Heftbeilage gespon-sort - für einen Moment der Entspan-nung.Simone stellt in ihrem Interview mit Frau Köppel über das MedZentrum eine spannende Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker vor. Zukunftsmusik?Egal, ob in Apotheke oder Industrie, Pharmazeuten sind entscheidend an Herstellungsprozessen beteiligt. Daher sollten sie sich auch mit erforderlichen Rohstoffen beziehungsweise deren Herkunft auseinandersetzen. Was haben Tenside, Palmitinsäure, Bio-Diesel, Tütensuppe und viele Kosmetika

gemeinsam? Richtig, Palmöl. Im Titelthema beschäftigen wir uns mit dem Dilemma der Ölpalme.Zum ersten Mal überhaupt tauchen in dieser Ausgabe die Rubriken Sport und Kolumne auf. In einem unterhaltsamen Artikel schreibt Dani über zwei konkurrierende Weltfussballer. Natürlich enthält die erste Ausgabe des Herbstsemesters die begehrten Prüfungsstatistiken. Diese machen jedoch nur fünf von vierzig Seiten und einen Bruchteil der redaktionellen Arbeit aus. Daher freut sich unser Team über Kritik, Anregungen und Anmeldungen als Schreiberling an [email protected].

Viel Freude beim Lesen, Rätseln und Tee trinken wünscht

Viktoria Gastens Chefredaktorin Tonikum

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Editorial APV-Archiv

Staatsexamen 1948

Viktoria Gastens. Teil des APV-Archivs ist ein Fotoalbum vom Abschlussjahr-gang 1948. Passend dazu stellen wir neben einigen Fotos Auschnitte des Mit-teilungsblattes des Schweizerischen Pharmazeutenverbandes von Juli 1948 vor.

Die Studentinnen waren auch damals für einen Spass zu haben.

Seit der Gründung der ETH 1855 ist ein Stu-dium der Pharmazie möglich. Von 1916 bis 1993 war das Pharmazeutische Institut im Naturwissenschaftlichen Gebäude (NW) in der Clausiusstrasse ansässig.

Das Fotoalbum Staats Herbst 1948 um-fasst 33 Fotoaufnahmen und wurde von 13 Personen unterschrieben.

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Die Herren trugen unter ih-ren blütenweissen, flecken- und lochfreien Labormänteln Hemd und Krawatte - die Ärmel hochgekrempelt. Die Damen schützten sich meist mit einem taillierten, knielan-gen Labormantel über ihrem Kleid. Von Schutzbrillen fehlt jede Spur. Was wohl die SGU dazu sagen würde?

Der Umgang mit dem Rauchen - auch im Labor - scheint deut-lich lockerer gewe-sen zu sein. Passend dazu erschien die Läkerol-Werbung im Mitteilungsblatt. Doch bei einem offenen Chemikalienschrank und Laborarbeit ohne Kapelle werden noch ganz andere Dämpfe in der Luft gewesen sein.

Fotoalbum und Mittei-lungsblatt sind in voller Länge als pdf-Doku-mente unter [email protected] erhältlich.

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Die Themen des Mitteilungsblattes umfassen Schleime und Kindermehle, Stu-dienreform, Vitamin C und Erkältungskrankheiten und wie in diesem Beispiel Tablettenherstellung. Das Hypnotikum Bromisoval ist ausser Handel, da bei längerer Einnahme Bromismus (Tremor, Ataxie, Verwirrtheit) auftreten kann und es das Abhängigkeitspotential von Barbituraten aufweist.

Flawa und Läkerol sind zwei Firmen, die im Mitteilungsblatt Werbeanzeigen geschaltet hatten. Wusstest du, dass Nobelpreisträger eine komplette Läk-erol-Serie erhalten?

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Sport

Es ist die Frage, die seit 10 Jahren die ganze Welt beschäftigt

Daniel Herrmann. Um es vorwegzunehmen: Ich bin der Meinung, dass es noch nie etwas Besseres als MSN gegeben hat und auch nie mehr geben wird. Egal wie gut BBC ist, die technische Finesse und das Spielverständnis von MSN ist der Geschwindigkeit und Kraft von BBC immer eine Nasenlänge voraus.

Wahrscheinlich haben jetzt schon bestimmt alle Leser gemerkt, dass es sich beim Kürzel MSN nicht um den Windows Live Messenger und bei BBC natürlich nicht um die British Broadcast Corporation handelt. MSN gegen BBC ist nicht nur der Kampf von sechs Fussballspielern, sondern auch der Kampf, der ein ganzes Land spaltet. FC Barcelona gegen Real Madrid, oder eben Messi, Sua-rez, Neymar gegen Bale, Benzema und Cristiano Ronaldo. Beim Marktwert-Ver-gleich liegt MSN mit 310 Mio. € BBC (250 Mio. €) deutlich voraus: Lionel Messi (Marktwert: 120 Mio. €), Luis Suárez (90 Mio. €) und Neymar (100 Mio. €); Cristiano Ronaldo (Marktwert: 110 Mio. €), Gareth Bale (80 Mio. €) und Karim Benzema (60 Mio. €). In der Saison 15/16 schossen BBC 98 Tore und gaben 34 Assists in durchschnittlich 38 Spielen pro Spieler (2.58 Tore und 0.89 Assists pro Spiel). MSN dagegen verzeichnete 131 Tore, 67 Assists in durchschnittlich 51 Spielen pro Spieler (2.59 Tore und 1.32 Assists pro Spiel). Doch die Frage, die seit 10 Jahren die ganze Welt beschäftigt, lautet: Wer ist der beste Fussballer der Welt? Messi oder Cristiano Ronaldo?

Lionel „Leo“ Andrés Messi Cuccittini (24. Juni 1987 in Rosario, Argentinien) spielt seit seinem 14. Lebensjahr für den FC Barcelona. Er wurde von 2009 bis 2012 viermal in Folge zum Weltfußballer des Jahres gewählt. 2015 wurde ihm diese Auszeichnung erneut verliehen. Mit dem FC Barcelona gewann er un-ter anderem achtmal die spanische Meisterschaft und viermal den spanischen Cup. Gemeinsam mit vier anderen Spielern (Iniesta, Xavi, Piqué und Seedorf) hält Lionel Messi mit vier Erfolgen den Rekord für die meisten Champions-Le-ague-Titel. Seine Freundin Antonella Roccuzzo, welche schon als Kind die Freundin von Messi war, brachte am 2. November 2012 ihren gemeinsamen Sohn Thiago zur Welt. Am 11. September 2015 wurde ihr zweiter Sohn Mateo geboren.

Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro (5. Februar 1985 in Madeira, Portugal) ist ein portugiesischer Fußballspieler. In der Jugendakademie von Sporting Lissa-bon ausgebildet, wurde Ronaldo mit 18 Jahren von Manchester United unter

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Sport Vertrag genommen. Nach seinem Transfer zu Real Madrid 2009, erzielte er bis-her in über dreihundert Einsätzen durchschnittlich mehr als ein Tor pro Spiel. Er gewann die Champions League insgesamt dreimal und wurde dreimal zum Weltfußballer des Jahres gewählt. Am 4. Juli 2010 gab Ronaldo via Facebook und Twitter bekannt, Vater eines Sohnes geworden zu sein und für diesen das alleinige Sorgerecht übernommen zu haben. Die Identität der Mutter gab er nicht bekannt. Von Mai 2010 bis Januar 2015 war er mit dem russischen Model Irina Shayk liiert. Fun Fact: Der Sohn, Cristiano Ronaldo Junior, ist 869 Tage älter als Messis Sohn Thiago. CR7 und Messi liegen auch exakt 869 Tage ausei-nander! Doch wer ist der Bessere?

Für CR7 spricht seine unglaubliche Geschwindigkeit, Schusskraft, Kopfballstär-ke, die faire Art Steuern zu zahlen und seine unglaubliche Torquote von mehr als einem Tor pro Spiel. Für Messi dagegen sprechen die Ballkontrolle, ausser-gewöhnlich gute Technik, die Spielintelligenz und seine Spielmacherqualitäten. Zudem hat er vier Champions-League-Titel, sowie fünfmal die Auszeichnung zum besten Fussballspieler der Welt erhalten und ist noch fast drei Jahre jün-ger als Cristiano Ronaldo.

Lieber Cristiano Ronaldo,falls du diesen Text liest und enttäuscht bist, weil du dir selbst eingestehen musst, dass du seit 10 Jahren „nur“ der zweitbeste Fussballer der Welt bist: Du hast ja immer noch ungefähr 210 Millionen Euro auf dem Konto und verdienst pro Jahr noch circa 45 Millionen dazu. Ausserdem bist du Europameister - das wird Lionel Messi sicher nie schaffen.

APV

Bei der VV am 4.10. wurde ein neuer APV-Vorstand gewählt. Sechs der neun Vor-stände sind neu dazu-kommen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!Weitere Informatio-nen findest du unter apv.ethz.ch.

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Interview

Innovation MedZentrum: eine Symbiose von Arztpraxis und Apotheke

Simone Berger. Als Pharmaziestudentin kriegt man einige Sprüche zu hören: Ob denn dieser Beruf Zukunft habe, wenn Migros und Coop auch Medikamen-te verkaufen dürfen. Oder ob es fünf Jahre Hochschulstudium braucht, um bei Versandapotheken den Warenausgang zu überprüfen. Solch skeptischen Be-merkungen kann ich seit meinem Interview mit Frau Köppel entgegnen, dass sich der Apothekerberuf zwar verändert, dass dabei aber auch neue und span-nende Berufsformen entstehen. Frau Köppel ist sympathisch und dynamisch, Mutter, Geschäftsführerin und hat den Mut gehabt, etwas völlig Neues zu er-finden. Das MedZentrum ist eine Erfolgsgeschichte, auch wenn für diese Form der Gesundheitsversorgung noch keine Software auf dem Markt ist und bis zur Eröffnung einige Hürden überwunden werden mussten.

Was beinhaltet ihre Aufgaben als Geschäftsführe-rin?Kundenberatung beansprucht immer noch ei-nen grossen Teil meiner Zeit. Das ist eine Arbeit, die ich sehr gerne mache. Daneben beschäftigen mich viele administrative Aufgaben wie der opti-male Einkauf der Waren, die Lohnabrechnungen, Arbeitspläne, buchhalterische Tätigkeiten und die Organisation von Weiterbildungskursen. Ich ste-he auch viel im Austausch mit Pharmafirmen und Aussendienstmitarbeitern und brüte über Marke-ting-Strategien. Ausserdem führe ich viele Gesprä-

che mit meinen Mitarbeitern. Dabei handelt es sich nicht nur um Jahresgesprä-che, sondern ich muss sie immer wieder abholen, spüren wo der Schuh drückt und beobachten, wie Abläufe im Team vonstattengehen.

Wie schaffen Sie es, eine Apotheke zu führen, innovative Ideen zu entwickeln und sich nicht gleichzeitig zu überlasten?Der Apothekerberuf ist prädestiniert für Teilzeitpensen. Es ist unmöglich, sechs Tage in der Woche als Apothekerin anwesend zu sein, das würde ich auch ohne Kinder nicht wollen. Ich brauche also sowieso eine Stellvertreterin und man kann sich das gut einrichten. Ich plane mich bewusst nicht hundert Prozent im Arbeitsplan ein, ich brauche noch Luft für administratives und um Strategien zu entwickeln.

Bild: Sandra Köppel

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Interview Wie bringt man die Rolle als Geschäftsführerin und die Familie unter einen Hut? Anfangs, als ich die Kinder und das eigene Geschäft hatte, war es schwieriger. Mit Kindern muss man irgendwann einfach nach Hause und man hat nie alles erledigt, bevor man geht. Aber irgendwann lernt man, dass man nicht alles perfekt machen kann. Ich weiss, dass ich tolle Mitarbeiter habe. Die machen ihre Arbeit auch gut, wenn ich nicht da bin. Das ist eine Voraussetzung, damit es funktioniert, und solche Leute muss man sich erst suchen.

Sie führen ein innovatives Unternehmen, das Medzentrum ist eine Kombination von Arztpraxis und Apotheke. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?Frau Dr. Meier führte viele Jahre eine Praxis in Pfungen. Die Praxis war alt und an einem anderen Standort. Frau Meier bekam die Möglichkeit, die ehemalige Ofenhalle der Kel-ler Ziegelei umzunutzen und hier eine neue, grössere Praxis zu eröffnen. Sie begann zwar mit der Planung, war zu dem Zeitpunkt al-lerdings bereits knapp 60 Jahre alt. Solche grossen Investitionen tätigt man dann nicht leichtfertig, sondern denkt eher daran, lang-sam aufzuhören. Ich habe dann von diesem Projekt gehört und ich wusste, dass ein Teil des Gebäudes noch frei bleiben würde. Ich

vereinbarte einen Termin mit Frau Meier, um ihr meine Idee von einem ge-meinsamen Projekt vorzustellen. Sie begrüsste mich mit den Worten: „Ah, Sie sind jetzt die Apothekerin, die mir meinen Medikamenten-Umsatz wegneh-men will.“ Mir war von Anfang an bewusst, dass es nur in einem Miteinander funktionieren würde. Ich habe also diesen Einwand sofort entkräftet und es funktionierte auf Anhieb wunderbar.

Wie gestaltet sich dieses Miteinander von Apotheke und Praxis?Das Spezielle bei uns ist, dass die Apotheke und die Praxis als eine einzige Fir-ma organisiert sind, die uns beiden gehört. Mir gehört also sozusagen die Hälf-te der Praxis und Frau Meier die Hälfte der Apotheke. Dadurch spielt es für uns keine Rolle, wo der einzelne Franken erwirtschaftet wird, ob auf Seiten der Praxis oder der Apotheke.

Geschäftsführerinnen Dr. med. Bettina Meier-Ruf (l) und Sandra Köppel (r). Bild: MedZentrum.

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Lohnt es sich denn für einen Arzt, sich an einem Projekt wie dem MedZent-rum zu beteiligen?Natürlich können wir buchhalterisch schon feststellen, welcher Bereich wie viel abwirft. Das ist auch für mich persönlich wichtig. Frau Meier hat schon vorher Medikamente verkauft, man weiss, dass Ärzte gut daran verdienen. Warum sollte sie also an einer Zusammenarbeit interessiert sein? Die Kosten sind höher, man braucht mehr Personal und Platz. Damit sich die Zusammen-arbeit lohnt, müssen wir einen Zusatzumsatz generieren. Seit unser Modell läuft, scheint dies erfreulicherweise auch wirklich zu funktionieren. Wir haben viele Rezepte aus der Stadt, von Fachärzten oder dem Spital und die Kunden kommen auch in die Apotheke, um Sonnencreme oder Ähnliches einzukaufen. Und so wird es auch für den Arzt interessant, denn man nimmt ihm nichts weg, sondern er gewinnt etwas.

Funktioniert die Geschäftsidee?Das MedZentrum ist nun seit einem halben Jahr geöffnet (Anmerkung: Das In-terview wurde am 31.5.16 geführt). Einige Prozesse sind allerdings noch ziem-lich rudimentär gelöst, weil der Markt noch nicht bereit ist. Als kleines Beispiel: Informatik-Schnittstellen zwischen Ärzte- und Apotheker-Software gibt es noch nicht. Natürlich hätten wir gerne eine elektronische Übermittlung. Aber wir mussten das nun anders lösen, der Arzt druckt von seinem Praxiszimmer aus ein Rezept aus und dieses wird direkt in der Apotheke gedruckt. Der Arzt be-gleitet dann den Patienten an den Apothekertresen, unterschreibt dort das

Links: Praxistresen und Übergang zur Arztpraxis. Rechts: Apothekenbereich. Bild: MedZentrum.

„Frau Meier hat schon vorher Medikamente verkauft, man weiss, dass Ärzte gut daran verdienen. Warum sollte sie also an einer Zusammenarbeit interessiert sein?“

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Rezept und übergibt den Kunden direkt an den Apotheker. Das hat aber auch wieder den Vorteil, dass der Arzt noch genauere Ausführungen zum Rezept geben und der Apotheker Rückfragen stellen kann.

Was sagen die Patienten zu dieser Form von Gesundheitsversorgung?Wenn ein Kunde anruft, und die Ärzte alle ausgebucht sind, kann ich ihm bei kleineren Dingen wie z.B. einer Erkältung auch sagen, er solle doch mal vor-beikommen. Ich kann mir den Kunden dann erst anschauen und wenn ein Arzt sich das noch ansehen muss, finde ich auch immer noch ein kleines Zeitfenster. Im besten Fall kann ich dem Kunden aber bereits selber helfen, er ist schnell wieder zu Hause und musste so nicht stundenlang auf die Notfallstation des Spitals. Das schätzen die Kunden sehr. Wenn ein Rezept abgelaufen ist oder der Patient wirklich dringend zu einer Kontrolluntersuchung sollte, können wir gleich einen Termin vereinbaren. Das vereinfacht es auch für die Kunden, sie geniessen eine Rundumversorgung. Praxis und Apotheke arbeiten einander in die Hände und nicht gegeneinander.

Ihre Partnerin in der Geschäftsführung ist eine Ärztin. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit, was entscheiden Sie gemeinsam, was getrennt? Das Einstellen von neuem Personal und grössere Investitionen besprechen wir gemeinsam. Die Umsetzung von neuen Marketingideen liegt eher bei mir, Frau Meier kümmert sich um Arztpraxis-interne Probleme. Ein Arzt ist den ganzen Tag in seinem Untersuchungszimmer von den Patienten absorbiert, das braucht unglaublich viel Zeit. Als Apothekerin bin ich viel freier, ich habe an der Front Pharmaassistentinnen, die ebenfalls Kunden beraten können. Ich kann also viel

Praxisbereich mit Empfang, Wartezimmer und Behandlungs-zimmer. Bild: MedZentrum.

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besser tagsüber Pendenzen erledigen, Mitarbeiter führen, Mails und Anfragen beantworten und so weiter. Momentan mache ich in der Praxis die ganze Kran-kenkassen-Abrechnung, erstelle die Arbeitspläne, alles was mit Personal zu tun hat, ist meine Aufgabe. Wir unterstützen uns also gegenseitig.

Ist das Projekt MedZentrum nun abgeschlossen?Keinesfalls! Wir möchten das MedZentrum noch weiter ausbauen, es hat noch Platz für weitere Ärzte. Ausserdem möchten wir die Zusammenarbeit mit an-deren Leistungserbringern fördern. Physiotherapie haben wir bereits im Haus, aber zu gewissen Zeiten Ernährungs- oder Mütterberatung anbieten zu können wäre beispielsweise toll.

Welche Veränderungen wünschen Sie sich für die nahe Zukunft?Einige Prozesse können wir noch optimieren, vor allem im Einkauf von bei-spielsweise Parapharmazie. Wir könnten Qualitätszirkel einführen, regelmässi-ge Sitzungen zwischen Apothekern und Ärzten wo man gewisse Fälle bezüglich der medikamentösen Therapie bespricht. Teammitglieder mit Doppelausbil-dungen, die MPA und Pharmaassistenten sind, können wir noch viel mehr aus-tauschen.

Spüren Sie beim Einstellen von neuem Personal den vielerorts erwähnten Ärztemangel?Auf jedem Fall! Es ist extrem schwierig Hausärzte zu finden, wir haben viel mehr Anfragen von Patienten, die Hausärzte suchen, als Bewerbungen von Hausärzten. Dies stellt uns vor eine grosse Aufgabe: wie schaffen wir es, dass die Apotheke bei banalen Problemen die erste Anlaufstelle wird? Wir sind nämlich da, haben Zeit, aber wir können die Dienstleistung nicht verrechnen. Doch der Patient möchte unsere Arbeit nicht aus der eigenen Tasche zahlen, er will zum Arzt, denn so bezahlt die Krankenkasse. Wir sind mit unserem Modell der Zeit etwas voraus und es gibt hier noch keine guten Regelungen.

Sie sehen also den Apotheker als Lösung für den Mangel an Hausärzten? Ich finde es wahnsinnig schade, dass in den Medien die ganze Zeit vom Mangel an Hausärzten die Rede ist, aber der Apotheker nirgends als Vorschlag genannt wird. Es gibt Überlegungen, dass man den MPAs mehr Kompetenzen übertra-gen könnte, die ZHAW zeigt Bestrebungen, einen Kurzlehrgang anzubieten für eine Hausarzt-ähnliche Ausbildung. Für alle möglichen Leute überlegt man

„Wie schaffen wir es, dass die Apotheke bei banalen Problemen die erste Anlauf-stelle wird?“

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sich Kompetenzerweiterungen, aber der Apotheker als Zielgruppe ist nirgends angesprochen. Wir sind eine an Hochschulen ausgebildete Berufsgruppe, die wirklich dazu prädestiniert wäre, aber von uns hört man nichts. Das finde ich extrem frustrierend.

Ab Sommer 2017 wird aufgrund des neuen Medizinalgesetzes unser Master-studiengang umgestellt und wir lernen neu auch schon im ersten Masterjahr Anwendungen für den Apothekenalltag, bekommen einen Einblick in die Dia-gnostik und lernen, zu impfen. Diese Veränderung geschieht in Zusammenar-beit mit Hausärzten und hat zum Ziel, die Hausärzte zu entlasten. Haben Sie bereits von dieser Veränderung gehört?Diese Information gelangt sicher rechtzeitig noch zu uns, bis die ersten Stu-denten abschliessen geht es ja noch einige Jahre. Die entsprechenden Instan-zen werden momentan noch dabei sein, gewisse Punkte auszuarbeiten, bei-spielsweise, wie es mit dem Verrechnen der Leistungen dann aussehen wird. Es freut mich natürlich sehr, das zu hören. Ich finde das ganz toll, vor allem vor dem Hintergrund der eben erwähnten Hausarztmangel-Problematik und der momentan eher unklaren Stellung des Apothekers in dieser Debatte. Ich sehe aber auch, mit welcher Vehemenz gewisse Hausärzte gegen eine Kom-petenzerweiterung der Apotheker kämpfen und deswegen bin ich auch etwas erstaunt über diese Entwicklung. Aber wenn sich das Studium in dieser Weise verändert, wird das sicher nachher auch umgesetzt.

Curriculum vitae – Sandra KöppelFrau Köppel studierte Pharmazie an der ETH Zürich. Nach Abschluss des Staats-examens 1994 übernahm sie direkt die Verwaltung einer Apotheke in Chur. 1999 wechselte sie in eine Apotheke nach Zürich und führte in Zürich jahre-lang erfolgreich verschiedene Apotheken. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder kehrte die gebürtige Winterthurerin im Sommer 2009 in ihre Heimatstadt zu-rück und wurde Inhaberin der Bachtelapotheke in Winterthur. 2015 gründete sie gemeinsam mit der Ärztin Bettina Meier-Ruf das MedZentrum in Pfungen.

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Titelthema

Das Dilemma der Ölpalme

Viktoria Gastens. Jedes zweite Supermarktprodukt enthält Palmöl oder Pal-mölderivate – das meist verwendete pflanzliche Öl. Der Anbau in Monokultur mit Brandrodungen von Torfwäldern, um stetig neue Anbaufläche zu generie-ren, richtet tiefgreifenden Schaden in Umwelt, Artenvielfalt und Bevölkerung an. Im Juli 2016 veröffentlichte der World Wide Fund For Nature (WWF) die Studie „Auf der Ölspur - Berechnungen zu einer palmölfreien Welt“.

Verstecktes PalmölWeisst du in welchen dieser Produkten Palmöl enthalten ist? Die Auflösung findest du auf Seite 18.

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Bei Lebensmitteln besteht eine Deklarationspflicht für Palmöl. Diese fehlt bei Kosmetik- und Hygieneprodukten. Daher ist oft nur schwer zu erkennen, ob in bestimmten Produkten Palmöl enthalten ist: Palmöl wird häufig als Ausgangs-stoff zur Herstellung von Tensiden genutzt und verestert. Auch Waschmittel und die meisten Shampoos enthalten Palmöl.

Da Palmkernöl die günstigste Quelle von Laurinsäure ist, deuten Laurin oder Laureat in Stoffnamen häufig auf die Ölpalme hin. Für etwas Klarheit wollen zwei Apps sorgen: Mithilfe von Codecheck können Barcodes eingescannt wer-den, die Inhaltsstoffe werden angezeigt und kategorisiert. Spezifisch für die Palmölproblematik wurde ZeroPalmöl entwickelt. Diese App soll als Ratgeber für den palmölfreien Einkauf dienen und beinhaltet einen Katalog von Herstel-lern und Produkten, welche in Gruppen von „Dieser Hersteller verwendet kein Palmöl in seinen Produkten.“ bis hin zu „Dieser Hersteller verwendet in seinen anderen Produkten Bio-, RSPO- und herkömmliches Palmöl.“.

Mit PalmölA Frey Branches, B Kellogs-Müsli Urlegenden, E Snickers, F Persil, G Nutella, H Rapunzel Schoko-riegel, L Prinzenrolle, M Kinder-Schokolade, N diverse Shampoos und Duschgels, P Tütensuppe von Knorr, Q diverse Schminkartikel, R Biokraftstoff ,S Nivea-CremeOhne PalmölC Waschnüsse, D Tütensuppe von Natur Compagnie, I Amaranth-Müsli von Allos, J Dr. Hauscka Kosmetik, K Branche von Bio Steinmann, O Seife von Speick

In Gelb sind Inhaltsstoffe hervorgehoben, die häufig aus Palmöl gewonnen werden. Bild: V. Gastens

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Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme Elaeis guineensis gewonnen und zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Palmitinsäure aus. Palmkernöl hingegen enthält etwa 50 % Laurinsäure und dient beispielsweise als Grundla-ge für Margarine.

Eine Ölpalmenplantage in Indonesien. Bild: Ryan Woo for Center for International Forestry Research (CIFOR)/flickr

Ein Arbeiter lädt in Sabah (Malaysia) Ölpalmfrüchte auf einen Truck. Bild: Center for International Forestry Research (CIFOR)/flickr

Früchte der Ölpalme aus Ostkaliman-tan in Indonesien. Bild: Moses Ceaser for Center for International Forestry Research (CIFOR)/flickr

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Expansion und EmissionPalmöl hat mit gut einem Drittel den grössten Weltmarktanteil unter den pflanzlichen Ölen. Die grössten Palmöllieferanten sind Malaysia und Indone-sien. 80 % der hohen CO2-Emissionen von Indonesien sind laut dem US De-partement of Agriculture durch Verbrennung von Torfböden, Entwaldung o. Ä. zu erklären. Trotz Moratorien für Torfmoorwälder in Indonesien nahm die An-baufläche von Ölpalmen noch stärker zu. Weltweit hat sich die Palmölanbauf-läche in den letzten 25 Jahren auf über 17 Millionen Hektar fast verdreifacht. Zum Vergleich - die Schweiz ist 4,1 Millionen Hektar gross. Laut dem Food and Agricultural Policy Research Institute FAPRI wurden 2013/14 etwa 53,5 Millio-nen Tonnen Palmöl und 6,2 Millionen Tonnen Palmkernöl hergestellt.

Die VorteileDer WWF nennt für die Beliebtheit des Palmöls drei Gründe: Zum einen liegt der Ertrag von Palmöl mit etwa 4 Tonnen pro Hektar deutlich höher als bei anderen pflanzlichen Ölen wie Soja- oder Kokosöl. Zum anderen zeichnet es sich durch seine universelle Einsetzbarkeit aus, da es aufgrund der hohen Oxi-dationsstabilität weniger ranzig wird und durch eine einfache Trennbarkeit in flüssige und feste Phase eine leicht zu verändernde Konsistenz aufweist. Der Preis von Palmöl liegt im Vergleich zu anderen pflanzlichen Ölen deutlich tiefer.

VerwendungPalmöl hat drei Hauptverwendungszwecke: Weltweit wird das meiste Palmöl in Nahrungsmitteln wie Margarine, Keksen, Fertiggerichten, Knabberwaren und Eiscrèmes verarbeitet. In Deutschland wird mit 41 % der Grossteil für Biodiesel verwendet. Zudem wird Palmöl in Reinigungsmitteln, Kosmetikprodukten oder auch als Schmiermittel genutzt.

Mehr Palmöl, weniger Regenwald und ArtenvielfaltDurch die Vergrösserung der Anbauflächen schwindet der Lebensraum vieler bedrohter Tierarten. Nach Schätzungen der UN könnte es bis zum Jahr 2020 keine freilebenden Orang-Utans mehr geben, wenn die Anbauflächenexpan-

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sion weiterhin so rasant fortschreiten werde. In Palmölplantagen fallen Bor-neo- oder Sumatra-Orang-Utans, die sich in Baumkronen wohlfühlen, den Brandrodungen zum Opfer, werden in Gefangenschaft genommen, vergiftet oder erschossen. Schätzungsweise leben derzeit noch 1000 Borneo-Zwergele-fanten und etwa 400 Sumatra-Tiger in freier Wildbahn – beide vom Aussterben bedroht.

AlternativenIn vielen Nahrungsmitteln kann Palmöl durch Kokosnuss- und Sojaöl, oder die regionalen Alternativen Raps- und Sonnenblumenkernöl ersetzt werden. Aus-nahmen sind Schokolade und Knabberwaren. Bei einem Ersatz von Palmöl ver-schärft sich allerdings die Zunahme an Anbaufläche, da die Erträge pro Hektar sinken. Der WWF spricht sich für eine Substitution durch bzw. den Anbau von heimischen Arten wie Raps und Sonnenblumen aus, da diese in Fruchtfolgen integriert werden können und die womöglich bedrohte Artenvielfalt in Europa deutlich geringer als im tropischen Regenwald ist. Neben einer Substitution durch regionale, pflanzliche Öle könnten laut WWF 50 % des Palmölverbrauchs in Deutschland durch Änderungen in Bioenergie und bewussten Konsum von Nahrungsmitteln und Kosmetikprodukten eingespart werden.2004 wurde durch Initiative des WWF der Roundtable on Sustainable Palm Oil(RSPO) mit Sitz in Zürich gegründet. Etwa ein Zehntel des Palmöls wird derzeit nach RSPO-Kriterien zertifiziert. Doch ob Freiwilligkeit gegen Abholzung, für ein Verzicht auf Pestizide und faire Arbeitsbedingungen hilft, ist fraglich.

Brandrodung für eine Palmölplantage in West-Kalimantan, Borneo. Bild: David Gilbert, Rainforest Action Network/flickr

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Do It Yourself

Nusscrème

Viktoria Gastens. Wer noch nie aus Heisshunger Nussnougatcrème gelöffelt oder Buttercroissants mit ebendieser herbeigesehnt hat, lügt. Im Zuge der Palmölproblematik stosse ich allerdings auf ein Dilemma - die Lösung: Do it yourself!

Rezept:200 g gemahlene Haselnüsse50 g ganze Haselnüsse250 g Butter300 g Vollmilchschokolade

Zu Beginn die Butter aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur erwärmen lassen. Die ganzen Haselnüsse bis zur gewünschten Körnigkeit mör-sern. Gemahlene Haselnüsse zugeben und die Nüsse mit der Butter zu einer gleichmässigen Crème per Hand vermengen. Die Vollmilchschokolade zerklei-nern, im Wasserbad schmelzen und mit der Nussbutter verrühren. Zuletzt die Nussschokocrème in abgekochte Gläser füllen.Das Nuss-Schokolade-Verhältnis kann je nach Geschmack angepasst werden. Das vorliegende Rezept ist deutlich nussiger als das Original.

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Do It Yourself Kolumne

Mein Haustier namens Bob

Viktoria Gastens. Unsere Freundschaft begann mit einem Buch - um genauer zu sein mit dem „Brotbackbuch Nr. 1“ von Lutz Geißler. Mehr als 500 g Roggen-vollkornmehl und 500 g Wasser waren nicht nötig und der treue Wegbegleiter war geboren. Er blubberte vor Freude und versprühte seinen eigentümlichen Geruch. Schon früh erhielt er seinen Namen „der Blob“ aufgrund seiner Ähn-lichkeit zur gleichnamigen Filmfigur. Im Laufe der Zeit vereinfachte sich der Name zu „Bob“. Da er stark wuchs, erlaubte er mir ab und zu ein Stückchen von ihm weiterzuverarbeiten. Als Gegenleistung versorgte ich ihn weiterhin fürsorglich mit Vollkornmehl und Wasser. Damit er sich wohlfühlt, platzierte ich ihn in einer abgedeckten Schale im Ofen. Doch dieser wohltemperierte Ort sollte für ihn zum Verhängnis werden. Als ich eines Tages auf dem Nachhau-seweg war, erhielt ich einen Anruf: „Ich muss dir etwas sagen. Reg dich bitte nicht auf. Bob ist tot. Ich wollte den Ofen für die Flammkuchen vorheizen, aber ich habe vergessen Bob rauszuholen.“ Wer sorgt nun für den einmaligen Ge-schmack und die knusprige Kruste meiner Brote? Wessen Milchsäurebakterien schützen das Brot nun vor Schimmel? Bob, wir vermissen dich. Vielleicht bin ich eines Tages wieder bereit, einen neuen Sauerteig anzusetzen.

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History

Bad Ems - der Heilkurort an der Lahn

Viktoria Gastens. Zu Bad Ems gehören die Thermalquellen und das Emser Salz genauso wie der Grossmünster und Schoggi zu Zürich. Bekannt sind neben dem Emser Salz zu Nasenspülungen vor allem die Emser Pastillen.

Bad Ems liegt im Bundesland Rheinland-Pfalz direkt an der Lahn, welche rund fünfzehn Ki-lometer weiter westlich in den Rhein mündet. Die Stadt erlangte im 19. Jahrhundert als Sommerre-sidenz und Kurort verschiedener deutscher und russischer Monar-chen oder Künstler Bekanntheit. Dazu zählen beispielsweise Kaiser Wilhelm I., die russischen Zaren Nikolaus I. und Alexander II. und Richard Wagner. 1870 sandte Heinrich Abeken ein Telegramm

an Otto von Bismarck über die Forderung des französischen Botschafters an Wilhelm I. von Preussen, er solle den Hohenzollern die Zustimmung für die spanische Thronfolge verwehren. Der damalige preussische Ministerpräsident Otto von Bismarck kürzte diese Emser Depesche und gab sie als Pressemittei-lung heraus. Die spätere Veröffentlichung in französischen Zeitungen an deren Nationalfeiertag rief Empörung hervor. Dies war mit ein Grund, dass Frankreich kurz darauf Preussen den Krieg erklärte. Der Deutsch-Französische Krieg sollte knapp ein Jahr dauern und mehr als 43 000 Menschen das Leben kosten.Bis 1963 wurde in Bad Ems auch Erzbergbau betrieben. Ich selbst bin in der Ernst-Born-Schule unterrichtet worden, welche 1866 vom Direktor des Emser Blei- und Silberwerks Ernst Born gegründet wurde. Jedes Jahr findet der Bartholomäusmarkt mit Blumenkorso in Bad Ems statt. Bei diesem werden mit 1,5 Millionen Dahlienköpfen und Schnittblumen 30 Wagen gestaltet. Damit gilt der Emser Blumenkorso als Deutschlands grösste rollende Blumenschau. Egal, ob mit Kindergarten, Chorgruppe oder Sportver-ein, habe auch ich beim Wagenbau geholfen und ähnlich wie beim Karneval „Kamelle“ und Emser Pastillen während des Korsos geworfen.

Blick auf das direkt an der Lahn gelegene Kursaalgebäude. (Bild: Dominik Ketz für Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH/flickr)

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Schlange des PharaosAuch im Sachkundeunterricht in der Grundschule und später im Chemieunter-richt am Gymnasium haben wir uns mit Emser Pastillen beschäftigt. Platziert man ein Häufchen Holzasche auf einer feuerfesten Unterlage, reibt drei Em-ser Pastillen mit Holzasche ein und stapelt diese in der Mitte der Holzasche kann das Experiment beginnen. Etwas Brennspiritus hilft beim Entzünden der Pastillen. Während eine kleine Flamme zu lodern beginnt, entwickelt sich die schwarze Schlange des Pharaos aus den Emser Pastillen. Für Schüler ist dieses Experiment also zum Kennenlernen des Elementes Kohlenstoff und der Stoff-klasse der Kohlenhydrate wie die enthaltene Saccharose geeignet. Zudem sorgt die CO2-Bildung aus Hydrogencarbonat für das Aufblähen der Schlange.

Ablauf des Experimentes Schlange des Pharaos mit Emser Pastillen. (Bilder: V. Gastens)

History

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Notenstatistik

Prüfungsergebnisse der Sommersession 2016

Basisprüfung

In dieser Session haben 78 % der 60 KandidatInnen (inklusive sechs Repeten-ten) die Basisprüfung bestanden. Das ist der höchste Wert der letzten Som-mersessionen (S15 74 %, S14 71 %, S13 67 %). Drei der nicht bestandenen Basisprüfungen hatten einen Ausschluss zur Folge. Verglichen mit den anderen Studiengängen, welche die gleichen Prüfungen ablegten, lag der Notendurch-schnitt der Pharmazie-StudentInnen in Mathematik I/II, Statistik I, Allgemeiner Chemie, Organischer Chemie I/II und Grundlagen der Biologie IB höher.

Abb. 1: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-ten (n) pro Fach der Basisprüfung nach Studienreglement 2013 im FS16.

Zweites Jahr

Von den 452 Einzelprüfungen (erster Versuch) der Kernfächer des zweiten Jah-res wurden 79 % bestanden. Auch dieser Wert ist verglichen mit den letzten Sommersessionen höher (S15 71 %, S14 66 %, S13 71 %). Durch Nichtbestehen von Einzelprüfungen des zweiten Jahres erfolgten zwei Ausschlüsse.

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Bei den Prüfungen nach Reglement 2013 war die Durchfallquote mit 11,4 % bei Anatomie I/II und Histologie und Systematische Biologie: Pflanzen mit 12,7 % am niedrigsten, bei Physiologie I/II mit 34,9 % und Zellbiologie mit 40 % am höchsten. Pharmazeutische Analytik I/II und somit die Hürde für die Fachprak-tika bestanden 65,3 % der 75 KandidatInnen.

Abb. 2: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-ten (n) pro Kernfach des zweiten Jahres nach Studienreglement 2013 im FS16.

Abb. 3: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-ten (n) pro Kernfach des zweiten Jahres nach Studienreglement 2004 im FS16.

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Drittes Jahr

89 % der 564 Einzelprüfungen in Kernfächern des dritten Jahres wurden be-standen. Dieser Wert ist etwas niedriger als in den vorangegangenen Sommer-sessionen (S15 93 %, S14 91 %, S13 91 %). Es erfolgte ein Ausschluss aufgrund von Nichtbestehen eines Kernfaches des dritten Jahres.

Bei den Prüfungen nach Reglement 2013 bestanden alle KandidatInnen in die-ser Session Radiopharmazeutische Chemie, Biopharmazie, Pharmazeutische Biologie, Drug, Society and Public Health, Gentechnologie und Pharmazeuti-sche Immunologie. Die Durchfallquote war in Medizinischer Chemie I/II mit 19,2 % am höchsten.

Abb. 4: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-ten (n) pro Kernfach des dritten Jahres nach Studienreglement 2013 im FS16.

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Abb. 5: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-ten (n) pro Kernfach des dritten Jahres nach Studienreglement 2004 im FS16.

Pharmazeutische Wissenschaften MSc

Fünf der sieben Einzelprüfungen den obligatorischen Fächern des ersten Se-mesters (Therapeutic Proteins und Pharmacology and Toxicology III) wurden bestanden.

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Abb. 6: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-ten (n) pro Fach des Masterstudienganges Pharmazeutische Wissenschaften nach Studienreglement 2010 im FS16.

Medicinal and Industrial Pharmaceutical Sciences

114 der 116 MIPS-Einzelprüfungen wurden in dieser Session bestanden.

Abb. 7: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-ten (n) pro Fach des des Masterstudienganges Medicinal and Industrial Phar-maceutical Sciences nach Studienreglement 2007 im FS16.

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Rätselecke

Kreuzworträtsel

Viktoria Gastens. Könntest du 50 CHF gut gebrauchen? In dieser Ausgabe ha-ben wir es dir besonders einfach gemacht, denn alle Antworten sind in den verschiedenen Artikeln zu finden. Die Zahlen im Kreuzworträtsel stehen für die Position der Buchstaben im Lösungswort. Sende das Lösungswort bis zum 30. November 2016 an [email protected].

Waagerecht1 Pflanzenfamilie, aus der einer der beiden Bestandteile von Sauerteig Bob stammt2 Ausserirdische Hauptfigur aus einem Science-Fiction-Film von 1958, die Menschen mit ihrer gallertigen Masse verschlingt3 Industrie- und Handelsunternehmen aus Flawil u. a. bekannt für Binden, Watte und Verbände5 Kaiserlicher Kurgast in 66 Hauptsitz von Sidroga und Heimat des Emser Salzes 7 Vorname des ältesten Sohnes von Fussballspieler Messi9 Binom der Hauptzutat von der selbstgemachten Nussschokocrème10 Waschaktive Substanzen zur Herabsetzung der Oberflächenspannung zwi-schen zwei Phasen15 Anbauqualität von Sidroga (Abkürzung)16 Telegramm aus Bad Ems von Heinrich Abeken aus dem Jahr 1870, welches durch Kürzung von Bismarck Empörung und indirekt eine Kriegserklärung Frankreichs mitverursachte: Emser ______

Senkrecht4 = Abschlussjahrgang aus dem APV-Archiv - 19418 Gattungsname einer Arzneipflanze bei rheumatischen Beschwerden11 Schwedisches Lutschbonbon u. a. als Geschenk für Nobelpreisträger12 Arzneidroge aus Sidrogas Entspannungstee13 Hauptinhaltsstoff von Palmkernöl14 Organisation für nachhaltigen Palmölanbau mit Sitz in Zürich

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Rätselecke

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Auflösung des letzten Rätsels:

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Bierzeitung

Interlaken

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APV

Tonikum

Lösungswort: Asparagus

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Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.

Pflanzliche Arzneimittel.

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Valverde® Entspannung Filmtabletten – mit einer ausgewogenen Kombination aus Passionsblumenkraut, Baldrianwurzeln, Melissenblättern und Pestwurzwurzeln. Eine pfl anzliche Hilfe bei

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Firmenportrait

Interview mit Sidroga

Viktoria Gastens. Sidroga ist in Deutschland und der Schweiz Marktführer im Bereich Arzneitees. Allerdings zählen zum Portfolio der Firma neben über 60 Teeprodukten auch weitere pflanzliche Gesundheitsmittel wie die Valver-de-Produkte und weitere OTC-Produkte wie der Bronchoverde-Hustenlöser. Sidroga gehört wie auch Siemens & CO mit seinen Emser Pastillen und der Nasendusche Nasanita zur Strathos Pharma Group. Im Firmenportrait dieser Ausgabe spricht Sidroga mit uns über kontrolliert-integrierten Anbau, ihre Ver-packungsweise und natürlich Karrieremöglichkeiten für Pharmazeuten.

An welchen Standorten ist Sidroga vertreten? Welche Teile des Geschäfts sind dort ansässig?Die Sidroga Gesellschaft für Gesundheitsprodukte mbH hat ihren Sitz in Rhein-felden in der Schweiz und in Bad Ems in Rheinland-Pfalz (Deutschland). In Bad Ems sind unter anderem das Marketing, die Produktentwicklung und die Rechtsabteilung ansässig.

In welchen Aufgabenbereichen arbeiten bei Ihnen Pharmazeuten?Pharmazeutisches Know-How kommt bei Sidroga an allen wichtigen Schnittstel-len der Teeproduktion zum Einsatz: Bei der Entwicklung neuer Teespezialitäten ebenso wie bei der Überwachung der Produktion, Analyse und Dokumentati-on. Sidroga sieht sich als „High End“ - Teeproduzenten auf Arznei-Niveau: Da-mit ist pharmazeutisches und medizinisches Wissen unserer Fachleute immer die wichtigste Basis.

Welche Firmenphilosophie vertritt Sidroga? Was ist das Alleinstellungsmerk-mal von Sidroga-Produkten? Die Firmenphilosophie von Sidroga lässt sich in einem kurzen Satz zusammen-fassen: Qualität von Anfang an. Und zwar in einer großen Vielfalt. Dieser An-spruch durchzieht alle Schritte der Sidroga-Teeproduktion und macht sie ein-zigartig: Die Auswahl der Teepflanzen, die Komposition der Teemischungen, eine besonders schonende Verarbeitung und auch ein höchst moderner Wirk-stoff- und Aromaschutz umreißen diese gelebte Firmenphilosophie im Produk-tionsalltag.

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Welchen Stellenwert sollten Teezubereitungen Ihrer Meinung nach in der modernen Pharmazie einnehmen?Tee ist eines der ältesten Heilmittel der Welt. Tee wirkt. Das gilt ganz besonders für die Sidroga –Arzneitees, die die gesetzlichen Anforderungen an ein Arznei-mittel teilweise sogar übererfüllen.

Und damit ist die Frage leicht beantwortet: Hochqualitative Tees aus der Apo-theke und der Drogerie sollten weiterhin einen wichtigen, vielleicht ein noch prominenteren Platz in der pharmazeutischen Empfehlung und der Therapie einnehmen.

Welche Qualitätsstandards bieten sie?Gemäß unseres umfangreichen Qualitätssicherungssystems werden bei allen Tees die gültigen Standards eingehalten. Das bedeutet beispielsweise, dass bei Arzneitees die im Arzneibuch definierten Kriterien erfüllt und teilweise darü-ber hinausgehende Anforderungen erfüllt werden müssen und dass bei allen Tees eine systematische Kontrolle bestimmter Inhaltsstoffe erfolgt.

Sidroga legt großen Wert auf kontrolliert-integrierten Anbau (KIA). Wo genau liegen die Unterschiede zu kontrolliert-biologischem Anbau?Grundsätzlich gibt es eine wichtige Ähnlichkeit zwischen dem kontrolliert-in-tegrierten Anbau und dem kontrolliert-biologischen Anbau: Beide Verfahren zielen schlussendlich auf ein sehr gutes und möglichst geringfügig belastetes Teeprodukt.

Hierzu wird z. B. beim kontrolliert-integrierten Anbau von Beginn an lückenlos dokumentiert und streng kontrolliert. Die Vertragsbauern säen nur vorher mit dem Hersteller abgestimmtes und eindeutig definiertes Saatgut aus. Die Fel-der müssen beim kontrolliert-integrierten Anbau abseits von stark befahrenen Straßen oder Industrieanlagen liegen und werden – ähnlich wie beim kont-rolliert-biologischen Anbau – von Hand unkrautfrei gehalten. Anders als beim kontrolliert-biologischen Anbau ist z. B. die Verwendung von Pflanzenschutz-mitteln beim kontrolliert-integrierten Anbau nach genauer Absprache und in gut begründeten Ausnahmefällen gestattet. So soll sichergestellt werden, dass die Heilpflanzenfelder komplett unkrautfrei sind und nur die zur Ernte vorgese-henen und wirksamen Pflanzen später im Teebeutel landen.

„Tee ist eines der ältesten Heilmittel der Welt.“

„Die Felder müssen beim kontrolliert-integrierten Anbau abseits von stark befahrenenen Straßen oder Industrieanlagen liegen.“

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Sidroga-Tees werden in speziellen Sachets einzeln verpackt angeboten. Was sind die Vorteile dieser Verpackungsweise (im Vergleich zu losem Tee)? Wie vereinbaren Sie das zusätzliche Verpackungsmaterial mit Ihren ökologischen Bemühungen?Lose Teebeutel ohne schützende Verpackung könnten dem Sidroga Arznei-An-spruch nicht vollständig gerecht werden: Wichtige Inhaltsstoffe, ätherische Öle würden in kürzester Zeit verfliegen und den verbleibenden Inhalt entwerten. Hoher Qualitäts- und Wirkungsstandard lässt sich über längere Zeit nur mit Hilfe dieser speziellen, hauchdünnen Sachets in der Einzelverpackung sicher-stellen.

Tatsächlich beobachten wir den Markt moderner, ökologischer Verpackungen und überprüfen unser Verpackungskonzept in kurzen Abständen. Im Moment sind wir sicher, die beste Alternative für unsere Kunden gewählt zu haben.

Wie bereitet man einen Tee optimal zu? Was sind die häufigsten Fehler?Die richtige Zubereitung eines Tees hängt stark von der Sorte und Art ab. Ein Arzneitee beispielsweise, sollte mit sprudelnd-kochendem Wasser übergos-sen und danach abgedeckt werden. Die optimale Ziehzeit beträgt, je nach In-haltsstoff, bei Arzneitees zwischen 5 und 15 Minuten. Häufige Fehler sind zum Beispiel, den Tee zu lange oder zu kurz ziehen zu lassen. Dabei kann sich Ge-schmack und Wirkung erheblich verändern.

Wie entwickeln Sie neue Teemischungen?In unserem Hause gibt es regelmäßige Teamsitzungen zur Produktentwicklung: Dabei werden aktuelle Heilpflanzenstudien ebenso besprochen, wie interna-tionale Tee-Trends und gelegentlich auch konkrete Vorschläge unserer phar-mazeutischen Partner und Endverbraucher. Tee-Entwicklung, die Erarbeitung einer neuen Teemischung, ist eine zentrale Aufgabe des Marktführers Sidroga. Dabei geht es um ein Gefühl für die Bedürfnisse der Teenutzer, erstklassiges Know-How wissenschaftlicher Hintergründe und schlussendlich auch um eine gute Portion Kreativität.

„Wichtige Inhaltsstoffe, ätherische Öle würden in kürzester Zeit verfliegen und den verbleiben-den Inhalt entwerten.“

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Have Fun!

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D I E T O P W E L L - A P O T H E K E N A G : W O T R A D I T I O N E L L E W E R T E A U F D Y N A M I K T R E F F E N Wir stehen für die kompetente Beratung unserer Kunden sowie für die Gesundheitsförderung in der ganzen Schweiz. Wir tragen aktiv zur Entwicklung der Schweizer Gesundheitslandschaft bei und sind stolz darauf. Wir positionieren uns als ganzheitliches Dienstleistungsunternehmen im Gesundheitswesen und betreiben eigene Offizinapotheken und Drogerien. Des Weiteren betreuen wir institutionelle Kunden sowie die Herstellung als eigenständigen Geschäftsbereich und verfügen über ein Joint Venture eines regionalen Ärztegrosshandels. G E M E I N S A M Z U M E R F O L G R E I C H E N S T U D I E N A B S C H L U S S O D E R E I N B E R U F S E I N S T I E G M I T P E R S P E K T I V E NWenn Sie ein spannendes, herausforderndes und lehrreiches Umfeld für Ihr Assistenzjahr oder den Berufseinstieg im Anschluss an Ihr Studium suchen, dann freuen wir uns, Sie kennen zu lernen. Im Sinne einer gezielten Nachwuchsförderung erhalten Sie bei uns die Möglichkeit, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln und die daraus resultierenden Perspektiven wahrzunehmen. Mit Ihrer Persönlichkeit und Ihrem Fachwissen machen Sie den Unterschied, damit sich unsere Kunden kompetent beraten und rundum wohl fühlen. Werden Sie Teil der Topwell-Familie und bewerben Sie sich noch heute bei uns. Wir freuen uns auf Sie!

Fachapotheker FPH Praxis- und Know-How-Aufbau

Eidg. dipl. Apotheker Praxis- und Know-How-Aufbau

Assistenzjahr 2. Masterstudienjahr

Famulatur vor und während dem Studium

GF* HS*

*GF: Geschäftsführer/in, HS: Hauptsitz

T O P W E L L - A P O T H E K E N AG | Melanie Oderbolz | HR Business Partner Lagerhausstrasse 11 | 8401 Winterthur Tel. 052 268 80 71 | [email protected] | www.topwell.ch


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