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Abiturkonzentrat Buchform

Abiturkonzentrat Deutsch 2019

Unten findet sich alte Stände von HTO

ZA 2019-T3b: Sommerhaus – Teil 2

1. Grp1-2: Traditionelles und modernes Erzählen

· Veränderung im 20. Jhdt: Erzähler Tendenz 1: fast unbeschränkte Freiheit zum Beispiel bei den Bausteinen des Erzählens (erlebte Rede – Innerer Monolog, szenische Darstellung, Erzählerbericht, Kommentar usw.)„Sommerhaus, später“: Fragmentarische und kommentierende Ich-Perspektive der Erzählerin, über die deshalb nicht hinausgeblickt werden kann; Migner spricht hier vom „völligen Aufgehen in einer Figur, aus deren Perspektive die Welt gesehen wird“, Sommerhaus: Spiel mit den Zeitebenen am Anfang; Beschränkung auf Andeutungen in den Dialogen

· Erzähler Tendenz 2: Bemühen um möglichst unmittelbare Darstellung der komplexen „Wahrheit“im Hinblick auf Mensch und Welt, dabei Verzicht auf Realitätstreue, Sommerhaus: Es geht tatsächlich stark um die Figurenperspektive von IE und SteinAnm: Das entspricht dem Expressionismus, dem es auch eher um die gefühlte, erfahrene Realität geht, weniger um die scheinbar echte, die man vor Augen hat.

· Rückblick: Verzicht auf den souveränen Erzähler des 19. Jhdts, der alles weiß und auch kommentiert. Vgl. Kleist in „Die Marquise von O“, Sommerhaus: siehe oben IE-Perspektive

· Helden- und Menschenbild: Interesse an der menschlichen Substanz der Figuren, in der Abhängigkeit von Gesellschaft bzw. Außenwelt: Das trifft besonders für die Ich-Erzählerin zu, Stein setzt eher eigene Akzente

· Konzentration auf das Innenleben: spielt in „Sommerhaus, später“ bei der Ich-Erzählerin eine große Rolle, bei Stein bekommen wir es nur indirekt, z.T. über Körpersprache mit

· Eher ein Scheiternder, also negativer Held (wie etwa in Büchners Woyzeck), hier bei Stein ansatzweise gegeben, bei der Ich-Erzählerin möglicherweise viel mehr, aber nicht so sichtbar (Brand des Hauses)

· Nicht mehr wie früher eine Vorbildfigur, keine statische Figur mehr, keine Berechenbarkeit, stattdessen psychologisierend, es geht mehr um Möglichkeiten; in Sommerhaus: Figuren verhalten sich überraschend, lassen sich treibend, wie man besonders am Anfang am Verhalten der Ich-Erzählerin sieht; Innenleben zumindest bei der IE im Vordergrund, bei Stein indirekt

· Aufbau/Struktur: Freiere Konstruktion und Montage: spielt in Sommerhaus weniger eine Rolle

· Mischung der zeitlichen Ebenen: Sommerhaus: am Anfang gegeben

· Weniger Interesse an einer erzählenswerten geschlossenen Handlung (vgl. Novelle), also Offenheit der Handlung

· vgl. Büchners Woyzeck

· Zuständlichkeit wichtiger als Abläufe, in Sommerhaus weniger gegeben, da Zuständlichkeit und Abläufe zusammenfallen

· Unsicherheit größer, weniger Berechenbarkeit (als etwa in Goethes Faust): Sommerhaus: gegeben, das bedeutet auch eine gewisse Spannung, wie es weitergeht

· An die Stelle der Kontinuität tritt Intensität: Sommerhaus, nur gefiltert durch die Ich-Erzählerin spürbar

2. Grp3-4: Literaturgeschichtliche Einordnung

· Unterscheidung zwischen "Stilbegriff und Epochenbezeichnung": Judith Hermanns Erzählung entspricht einem gewissen Stil, der im Zusammenhang des sog. "literarischen Fräuleinwunders" thematisiert wird, gilt nicht für alle Autorinnen

· "Rückkehr zum Realismus" und "Wiederentdeckung des Erzählens" im Unterschied zu den "Selbstreflexionen" und "Formspielereien" der 70er und 80er Jahre; die waren verbunden mit einem resignierenden Rückzug aus der Politisierung der Literatur der 60er Jahre"Sommerhaus, später": Novellenansätze sprechen für „erzählen“, Stein sorgt schon für so was wie eine "unerhörte Neuigkeit", dazu das entsprechende Dingsymbol (Sommerhaus), hat auch eine gewisse Dramatik, außerdem viele Leser: (250.000 Exemplare), was auch als Gegenteil zu dem Vorwurf passt, die Literatur der 70er und 80er sei vor allem von "Lektoren und Rezensenten" gelesen worden.

· bleibt aber stark dem Innenraum der Figuren bzw. einer gewissen Innerlichkeit verpflichtet, was sich noch an Tendenzen der 70er und 80er Jahre anlehnt.

· Besonders groß ist der Kontrast zur Resignation der 70er und 80er Jahre bei den Popliteraten, die sich optimistisch geben

· wollten die Welt nicht mehr verändern

· sondern von einer Welt erzählen

· in der man kaum zur Ruhe kommt, jede Menge Entertainment bzw. Events

· dazu eine Welt der Sub- und Jugendkulturen mit dem Zwang zum perfekten Styling, immer auf dem Trip, eine Show abziehen zu müssen."Sommerhaus, später": "Elemente der Pop-Literatur: häufige Nennung von Markennamen; Bezugnahme auf Popmusik; Beschreibung der Langeweile."

3. Grp5-6: Kurzgeschichte und Novelle

· Kurzgeschichte: „bedeutungsvoller Ausriss aus dem Leben“

· Direkter Einstieg: "Sommerhaus, später": erst mal gegeben, Vorgeschichte wird dann aber nachgeholt

· Offenes Ende: "Sommerhaus, später": nur sehr eingeschränkt, da alles dafür spricht, dass es für die "Ich-Erzählerin beim 'später' bleibt und Stein möglicherweise neue Möglichkeiten findet und nutzt.

· Konzentration auf einen Moment aus dem Alltag, der allerdings Bedeutung hat für das gesamte Leben - sei es als Kennzeichnung oder auch als Wendepunkt - vgl. "Ausriss aus dem Leben": "Sommerhaus, später": Gilt voll und ganz, ein wirklich bedeutungsvoller Moment, vielleicht die einzige und letzte Chance für die Ich-Erzählerin

· Vorliebe für Außenseiter und Alltagsprobleme: "Sommerhaus, später": Kann man sagen

· Novelle: wörtlich: eine Neuigkeit - und möglichst auch wirklich neu, also so noch nicht gehört, häufig mit einem Dingsymbol verbunden

· "Sommerhaus, später": Der Fall mit diesem Haus ist schon etwas Besonderes, darum gibt es ja auch dieses Dingsymbol, das bis in den Titel hineinwirkt.

· Umfang zwischen Kurzgeschichte und Roman, zum Teil Rahmenerzählungen

· "Sommerhaus, später": Für eine Novelle doch recht kurz, aber es gibt kein offenes Ende.

· Handlung:

· Konzentration auf eine einzige Handlung: "Sommerhaus, später": Kann man sagen:

· die zügig durchgeführt wird - wie in einem Drama: "Sommerhaus, später": Eine gewisse Dramatik mit Auf und Ab ist gegeben.

· insgesamt eher geschlossene Form, d.h. mit dem Ende ist der Fall abgeschlossen, abgerundet: "Sommerhaus, später": Geschlossene Form ist eher gegeben.

· Figuren eher originell, keine Typen, entspricht dem Besonderen des Falls

· "Sommerhaus, später": Vor allem für Stein gilt das, weniger für die Ich-Erzählerin.

· Traditionelle Erzähltechnik, geordnete Wirklichkeit, Figuren aus der Gesellschaft: gilt bei Kleist alles nur eingeschränkt

· "Sommerhaus, später": Gilt auch nur eingeschränkt.

4. Grp7-8: „Fräuleinwunder“ und Biografisches

· 1998 = Zeitpunkt der Veröffentlichung, gleichzeitig mehrere andere junge Schriftstellerinnen -> „literarisches Fräuleinwunder“ = Anspielung auf die Veränderung des Frauenbildes nach der NS-Zeit

· „Spaß an guten Geschichten“, keine „Angst vor Klischees und großen Gefühlen“

· Problem: bald nicht mehr akzeptable „Fräulein“ statt Frau - Vorstellung sowie Konzentration auch auf Äußerlichkeiten – mit entsprechendem Vermarktungseffekt

· Judith Hermann hat später selbst versucht, davon wegzukommen

· Autorin. Abgebrochenes Germanistik- und Musikstudium, Band-Engagement, dazu Journalistenschule

· 1998 Glück eines Stipendiums, das sie für den ersten Band mit Erzählungen (gleicher Titel wie unsere Erzählung) nutzt

· Dazu das Glück, im Literarischen Quartett (TV-Sendung) von dem Literaturpapst Reich-Ranicki positiv besprochen zu werden, weil sie ein ganz bestimmtes Lebensgefühl in Berlin, den „Sound einer neuen Generation“ verewigt hat

· Daraus wurde eine regelrechte Renaissance der Kurzgeschichte in Deutschland

· Großer Erfolg: Mehr als 250.000 Exemplare, normal sind wenige Tausend

· Später weitere Erzählbände, schon mit Erfolgsdruck verbunden

· 2014 Roman „Aller Liebe Anfang“ – hier musste sie schon gegen den Vorwurf verteidigt werden, doch nicht gut schreiben zu könnenhttps://www.berliner-zeitung.de/kultur/literaturdebatte-um-judith-hermanns--aller-liebe-anfang--kritiker-ohne-distanz-226310

ZA 2016-T0a: noch alt aus 2013: Allgemeines - Methodik

5. Grundsätzliches zu Analyse und Interpretation und zur Hermeneutik

· Analyse = Zerlegen, dabei Berücksichtigung der Fachmethodik

· Interpretieren = Zusammensetzen mit Blick auf Leser

· Verschiedene Herangehensweisen: induktiv, deduktiv, dialektisch, Hypothesenbildung, Verfizierung mit Texttransparenz

6. Analyse von Sachtexten

1. Wenn ein Sachtext (bzw. ein Ausschnitt davon) präsentiert wird, geht es zunächst um das Was und dann auch das Wie dessen, was man vorfindet. Dabei helfen in der Regel begleitende Informationen. Die sollte man sich also erst einmal anschauen, um zu klären, wer, wann, warum wem wo (in welchem Medium) etwas sagt/schreibt/mitteilt. Ggf. kann auch schon die Textsorte erkannt werden – z.B. Kommentar oder Glosse.

2. In einem ersten genaueren Lese-Schritt sollte man sich den Inhalt klarmachen, vor allem auch die Intention (die Absicht, d.h. die Richtung, in die der Text geht). Zugleich geht es auch um die Art und Weise, wie dieses Ziel mit sprachlichen Mitteln im weitesten Sinne verfolgt wird. Eine besondere Rolle bei der Herstellung eines vorläufigen Verständnisses spielen der Titel, der Einstieg und der Schluss von Sachtexten.

3. Wenn man sich ausreichend mit dem Text beschäftigt hat, kann man schon einmal einen Einleitungssatz formulieren, in dem man den Text kurz vorstellt (auch die Textsorte) und dabei vor allem sein Thema benennt. Damit hat man zugleich schon eine These, die man im weiteren Verlauf der Untersuchung genauer begründet bzw. ausführt.

4. In einem ersten Schritt des Hauptteils sollte der sog. Argumentationsansatz beschrieben werden: Gemeint ist damit, von welcher Stelle in der Welt der Sachverhalten oder auch der Meinungen der Text seinen Ausgang nimmt, woran er anknüpft: Das kann der Rückgang der Zahl der Theaterbesuche genauso sein wie die Frage der Gewaltdarstellung in den Medien oder neuere Thesen zur Entwicklung der Sprache.

5. Als nächstes geht es um die Ausgangsthese: Ist der Punkt geklärt, an dem der Text ansetzt, kann man sich der Frage zuwenden, wie der zu analysierende Text sich an dieser Stelle positioniert. In der Regel bedeutet das, dass sein Verfasser eine eigene Meinung äußert, die in Thesenform formuliert werden sollte. Sollte es sich um einen Text handeln, bei dem die Meinung des Verfassers erst sehr viel später oder gar erst am Schluss deutlich wird, spricht man einfach von einer zentralen These und nennt die Stelle, aus der man sie gefunden oder ggf. auch „herausdestilliert“ hat.

6. Untersuchungsaspekt Position des Verfassers: In der Regel reicht es natürlich nicht, eine These in den Raum zu stellen, sie muss auch begründet und näher ausgeführt werden. Hierbei geht es noch nicht um das Aufweisen des Gedankengangs des Textes, sondern um die systematische Absicherung der Kernthese, die sich an verschiedenen Stellen des Textes finden kann.

7. Untersuchungsaspekt „argumentativer Aufbau“: Texte leben aber nicht nur von einer Kernthese und ihrer argumentativen Umhüllung, sondern auch von der gedanklichen Entwicklung. Diese wird in einem weiteren Schritt nachgezeichnet. Dabei ist es wichtig, den Text nicht nachzuerzählen, sondern wirklich der Argumentation zu folgen. Am besten zerlegt man den Text in gedankliche Abschnitte und beschreibt jeweils die Funktion. Hilfreich ist die Frage, was soll dieser Abschnitt, was bringt er für dien Gedankengang (Herausstellen einer Kernthese, Aspekte und Überlegungen, die als Argumente dienen, Veranschaulichung einer Behauptung/eines Problems/eines Lösungsansatzes an einem Beispiel, Auseinandersetzung mit einem Einwand, Schlussfolgerung, Zusammenfassung usw.)

8. Untersuchungsaspekt Argumentationsweise: So wie es in der Literatur immer auf das Zusammenspiel von Form und Inhalt ankommt, spielt es auch bei Sachtexten, die im Abiturzusammenhang ja in der Regel überzeugen oder überreden wollen, eine Rolle, wie die Gedanken präsentiert werden. Dabei geht es zunächst um die Darstellungsstrategie, die zum Beispiel polemisch, aber auch streng sachlich sein kann, dann auch um die einzelnen „rhetorischen“ Mittel, mit denen die Durchschlagskraft der Argumentation erhöht werden soll.

9. Untersuchungsaspekt Vorstellung spezieller inhaltliche Aspekte: Jeder Text lebt nicht nur vom Allgemeinen, sondern auch von speziellen Sichtweisen. Das kann zum Beispiel die Einschätzung des heutigen Medienkonsumenten sein (vielleicht verbunden mit einem eingängigen Bild) oder auch ein großer Gegensatz, der den Text bestimmt. Auf solche Schwerpunkte des Textes sollte nach dem allgemeinen Teil gesondert eingegangen werden. Häufig wird hier aber auch in der Aufgabenstellung ein Akzent gesetzt.

10. Untersuchungsaspekt Erläuterung zentraler inhaltlicher Aspekte: Gerade bei solchen zentralen Schwerpunkten des Textes können erläuternde Überlegungen sinnvoll sein. Allerdings bedeutet das noch nicht Stellungnahme – es geht vielmehr nur darum, Elemente, die im Text angedeutet sind, vielleicht aber nicht ganz präzise benannt werden, genauer zu klären. Dabei muss ggf. reflektiert werden, wie zwingend bzw. wahrscheinlich oder auch, unter welchen Voraussetzungen die Erklärungshypothese berechtigt ist.

11. Untersuchungsaspekt Zusammenfassung des Inhalts: Wie bei jeder analytischen Darstellung sollte am Ende nicht vergessen werden, die wesentlichen inhaltlichen Ergebnisse noch einmal zusammenzufassen und dabei das Wesentliche zu akzentuieren.

12. Untersuchungsaspekt Zusammenfassung der Darstellungsweise: Ähnliches gilt natürlich auch für die Art und Weise, wie die Gedanken präsentiert werden. Hier sollte man ggf. auch die Gattung im Auge behalten. Geklärt werden kann zum Beispiel, ob es sich um einen typischen Kommentar handelt. Auch kann eine Einschätzung erfolgen, ob der Verfasser mit dieser Darstellungsweise eher sein Ziel erreicht oder eher verfehlt.

13. Überleitung zur Stellungnahme – Suche nach „Absprungpunkten“ Es ist im Abitur üblich, Sachtexte nicht einfach nur analysieren zu lassen, sondern sie mit einem Schreibauftrag zu versehen. Üblicherweise handelt es sich dabei um eine Stellungnahme. Die fällt einem am leichtesten, wenn man sich klar macht, wo ggf. kritische bzw. problematische Teile im Ausgangstext vorliegen. Wichtig ist dabei auch an das zu denken, was der Autor nicht (!) sagt. Auf jeden Fall ist es also wichtig, in der eigenen Stellungnahme möglichst über den Ausgangstext hinauszugehen und weitere Aspekte und Überlegungen mit einzubeziehen.

14. Erörterung zentraler inhaltlicher und darstellerischer Aspekte des Textes – ggf. entsprechend der Schwerpunktsetzung der Aufgabenstellung: Bei der eigentlichen Erörterung kommt es dann auf einen klaren Gedankengang und eine möglichst klare Zielrichtung an. Besonders hier ist es wichtig, über eine Stoffsammlung zum Text und zum darin enthaltenen Thema zu einer überzeugenden Gliederung zu gelangen. Im Fach Deutsch sollte man dabei nie vergessen, dass neben dem Inhalt auch die Darstellung eine wichtige Rolle spielt.

15. Zusammenfassung der eigenen Meinung in einem möglichst wirkungsvollen Schluss-Statement, ggf. selbstkritischer oder auch weiterführender Hinweis: Es ist immer wichtig, die eigene Darstellung möglichst wirkungsvoll zu beenden – der letzte Eindruck ist es schließlich, der zählt. Dementsprechend bietet es sich an, besonders wichtige Argumente an den Schluss zu stellen und besonders hervorzuheben. Ggf. kann es sinnvoll sein, hier auch noch einmal darauf hinzuweisen, unter welchen Voraussetzungen die eigene Meinung gilt und was ggf. noch weiter geklärt werden müsste. Damit zeigt man, dass man nicht blind in einer eigenen Meinung steckt, sondern diese auch in ihren Grenzen sieht.

7. Analyse von Dramenszenen

8. Analyse von Epik-Episoden

1. Wenn ein unbekannter Text(ausschnitt) präsentiert wird, geht es zunächst um das Was und dann auch das Wie dessen, was man vorfindet. Dabei helfen ggf. begleitende Informationen. Bei einem bekannten Text spielt die Position im Gesamtwerk eine wichtige Rolle.

2. In einem ersten genaueren Lese-Schritt sollte man sich den Inhalt klarmachen, vor allem auch die Intention (die Absicht, d.h. die Richtung, in die der Text geht). Zugleich geht es auch um die Art und Weise, wie dieses Ziel mit sprachlichen Mitteln im weitesten Sinne verfolgt wird.

3. Über den Text hinaus sollte man Kenntnisse des Hintergrunds, des Autors und ggf. auch der Thematik einbeziehen – ggf. durchaus kritisch vergleichend.

4. Wenn man sich ausreichend mit dem Text beschäftigt hat, kann man schon einmal einen Einleitungssatz formulieren, in dem man den Text kurz vorstellt und dabei vor allem sein Thema benennt. Damit hat man zugleich schon eine These, die man im weiteren Verlauf der Untersuchung genauer begründet bzw. ausführt.

5. Untersuchungsaspekt Inhalt: Zunächst gibt man einen Überblick über den Inhalt, wobei man durch Hinweise auf eine mögliche Rahmenhandlung, die Unterscheidung von Haupt- und Nebenhandlung, die Klärung der Dominanz einer inneren oder äußeren Handlung die Frage des Anteils von beschreibenden und handlungstragenden Passagen, Überlegungen zum Spannungsverlauf und zur Offenheit des Erzählten sowie zu den Motiven mehr bieten kann als eine traditionelle Inhaltsangabe.

6. Bei der Handlung fragt man sich, ob sie linear fortschreitet oder ob einzelne Teile eher lose miteinander verbunden sind. Eine andere Frage ist die, wie viel Dramatik enthalten ist. Zu unterscheiden ist darüber hinaus zwischen innerer und äußerer Handlung.

7. Das Geschehen ist in der Regel eingebettet in Zustände, die sich auswirken, auf die reagiert und die vielleicht verändert werden.

8. Bei der Erzähltechnik sind zu unterscheiden die Erzählperspektive (auktorial, personal, Ich-Erzählung, ggf. auch neutral) die Erzählhaltung (distanziert, engagiert, neutral, ggf. auch ironisch) und die Verteilung verschiedener Darbietungsformen (Erzählbausteine): Erzählerbericht, Szenische Darstellung, Innerer Monolog, Erlebte Rede u.ä.)

9. Beim Untersuchungsaspekt Figurenkonstellation geht es um die Unterscheidung von Haupt- und Nebenfiguren, ihre Charakteristik, ist diese individuell/originell oder werden eher Typen gezeichnet. Erfolgt die Charakterisierung direkt oder indirekt? Wie ist das Verhältnis der Figuren zueinander?

10. Was den Untersuchungsaspekt Zeit angeht, geht es einmal um die Zeit, in der die Handlung spielt, dann um das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit (zeitraffend, zeitdeckend, zeitdehnend) sowie die Frage, ob die Zeit nicht für mehr steht, zum Beispiel symbolisch.

11. Was den Untersuchungsaspekt Ort angehet, gibt es zunächst einmal den Ort, an dem das Geschehen sich abspielt, darüber hinaus kann der Ort aber auch Träger einer Stimmung sein oder – ähnlich wie die Zeit – symbolische Bedeutung haben.

12. Bei den sprachlichen Besonderheiten geht es vor allem um die sogenannten rhetorischen Figuren, z.B. Metaphern, Vergleiche. Aber auch die Häufung von Wortarten kann wichtig sein. Ist der Text eher para- oder hypotaktisch (viele Nebensätze oder eher mehr oder weniger komplizierte Kombinationen aus Haupt- und Nebensätzen), enthält er eher Standardsprache oder auch Dialektelemente?

13. Deutung bedeutet immer, dass man dem Text einen Sinn gibt, das heißt ihn in einen Verwendungszusammenhang stellt. Zunächst einmal geht es um die textimmante Deutung und damit zum Beispiel die Frage, welche Themen dominieren. Am Ende kann damit ein epischer Text in besonderer Weise die Problematik der Liebe verdeutlichen oder Gewalt kritisieren.

14. Darüber hinaus kann eine textexterne Deutung erfolgen – das bedeutet zum Beispiel, dass man den Stellenwert eines Textes im Werk des Autors oder in der literarischen Epoche beschreibt.

15. Am Ende gibt es bei Literatur dann immer auch die persönliche Sinnebene: Was fällt mir als Leser zu dem Text ein? Welche Beziehungen stelle ich her? Worauf „wende ich ihn an“?

9. Analyse von lyrischen Texten

ZA 2016-T0b: noch alt aus 2013: Grundfragen – Grundwissen: Besonderheit literarischer Texte, Intentionalität u.a.

10. Grundsätzliches zu Analyse und Interpretation und zur Hermeneutik

· Analyse = Zerlegen, dabei Berücksichtigung der Fachmethodik

· Interpretieren = Zusammensetzen mit Blick auf Leser

· Verschiedene Herangehensweisen: induktiv, deduktiv, dialektisch, Hypothesenbildung, Verfizierung mit Texttransparenz

11. Analyse von Sachtexten

16. Wenn ein Sachtext (bzw. ein Ausschnitt davon) präsentiert wird, geht es zunächst um das Was und dann auch das Wie dessen, was man vorfindet. Dabei helfen in der Regel begleitende Informationen. Die sollte man sich also erst einmal anschauen, um zu klären, wer, wann, warum wem wo (in welchem Medium) etwas sagt/schreibt/mitteilt. Ggf. kann auch schon die Textsorte erkannt werden – z.B. Kommentar oder Glosse.

17. In einem ersten genaueren Lese-Schritt sollte man sich den Inhalt klarmachen, vor allem auch die Intention (die Absicht, d.h. die Richtung, in die der Text geht). Zugleich geht es auch um die Art und Weise, wie dieses Ziel mit sprachlichen Mitteln im weitesten Sinne verfolgt wird. Eine besondere Rolle bei der Herstellung eines vorläufigen Verständnisses spielen der Titel, der Einstieg und der Schluss von Sachtexten.

18. Wenn man sich ausreichend mit dem Text beschäftigt hat, kann man schon einmal einen Einleitungssatz formulieren, in dem man den Text kurz vorstellt (auch die Textsorte) und dabei vor allem sein Thema benennt. Damit hat man zugleich schon eine These, die man im weiteren Verlauf der Untersuchung genauer begründet bzw. ausführt.

19. In einem ersten Schritt des Hauptteils sollte der sog. Argumentationsansatz beschrieben werden: Gemeint ist damit, von welcher Stelle in der Welt der Sachverhalten oder auch der Meinungen der Text seinen Ausgang nimmt, woran er anknüpft: Das kann der Rückgang der Zahl der Theaterbesuche genauso sein wie die Frage der Gewaltdarstellung in den Medien oder neuere Thesen zur Entwicklung der Sprache.

20. Als nächstes geht es um die Ausgangsthese: Ist der Punkt geklärt, an dem der Text ansetzt, kann man sich der Frage zuwenden, wie der zu analysierende Text sich an dieser Stelle positioniert. In der Regel bedeutet das, dass sein Verfasser eine eigene Meinung äußert, die in Thesenform formuliert werden sollte. Sollte es sich um einen Text handeln, bei dem die Meinung des Verfassers erst sehr viel später oder gar erst am Schluss deutlich wird, spricht man einfach von einer zentralen These und nennt die Stelle, aus der man sie gefunden oder ggf. auch „herausdestilliert“ hat.

21. Untersuchungsaspekt Position des Verfassers: In der Regel reicht es natürlich nicht, eine These in den Raum zu stellen, sie muss auch begründet und näher ausgeführt werden. Hierbei geht es noch nicht um das Aufweisen des Gedankengangs des Textes, sondern um die systematische Absicherung der Kernthese, die sich an verschiedenen Stellen des Textes finden kann.

22. Untersuchungsaspekt „argumentativer Aufbau“: Texte leben aber nicht nur von einer Kernthese und ihrer argumentativen Umhüllung, sondern auch von der gedanklichen Entwicklung. Diese wird in einem weiteren Schritt nachgezeichnet. Dabei ist es wichtig, den Text nicht nachzuerzählen, sondern wirklich der Argumentation zu folgen. Am besten zerlegt man den Text in gedankliche Abschnitte und beschreibt jeweils die Funktion. Hilfreich ist die Frage, was soll dieser Abschnitt, was bringt er für dien Gedankengang (Herausstellen einer Kernthese, Aspekte und Überlegungen, die als Argumente dienen, Veranschaulichung einer Behauptung/eines Problems/eines Lösungsansatzes an einem Beispiel, Auseinandersetzung mit einem Einwand, Schlussfolgerung, Zusammenfassung usw.)

23. Untersuchungsaspekt Argumentationsweise: So wie es in der Literatur immer auf das Zusammenspiel von Form und Inhalt ankommt, spielt es auch bei Sachtexten, die im Abiturzusammenhang ja in der Regel überzeugen oder überreden wollen, eine Rolle, wie die Gedanken präsentiert werden. Dabei geht es zunächst um die Darstellungsstrategie, die zum Beispiel polemisch, aber auch streng sachlich sein kann, dann auch um die einzelnen „rhetorischen“ Mittel, mit denen die Durchschlagskraft der Argumentation erhöht werden soll.

24. Untersuchungsaspekt Vorstellung spezieller inhaltliche Aspekte: Jeder Text lebt nicht nur vom Allgemeinen, sondern auch von speziellen Sichtweisen. Das kann zum Beispiel die Einschätzung des heutigen Medienkonsumenten sein (vielleicht verbunden mit einem eingängigen Bild) oder auch ein großer Gegensatz, der den Text bestimmt. Auf solche Schwerpunkte des Textes sollte nach dem allgemeinen Teil gesondert eingegangen werden. Häufig wird hier aber auch in der Aufgabenstellung ein Akzent gesetzt.

25. Untersuchungsaspekt Erläuterung zentraler inhaltlicher Aspekte: Gerade bei solchen zentralen Schwerpunkten des Textes können erläuternde Überlegungen sinnvoll sein. Allerdings bedeutet das noch nicht Stellungnahme – es geht vielmehr nur darum, Elemente, die im Text angedeutet sind, vielleicht aber nicht ganz präzise benannt werden, genauer zu klären. Dabei muss ggf. reflektiert werden, wie zwingend bzw. wahrscheinlich oder auch, unter welchen Voraussetzungen die Erklärungshypothese berechtigt ist.

26. Untersuchungsaspekt Zusammenfassung des Inhalts: Wie bei jeder analytischen Darstellung sollte am Ende nicht vergessen werden, die wesentlichen inhaltlichen Ergebnisse noch einmal zusammenzufassen und dabei das Wesentliche zu akzentuieren.

27. Untersuchungsaspekt Zusammenfassung der Darstellungsweise: Ähnliches gilt natürlich auch für die Art und Weise, wie die Gedanken präsentiert werden. Hier sollte man ggf. auch die Gattung im Auge behalten. Geklärt werden kann zum Beispiel, ob es sich um einen typischen Kommentar handelt. Auch kann eine Einschätzung erfolgen, ob der Verfasser mit dieser Darstellungsweise eher sein Ziel erreicht oder eher verfehlt.

28. Überleitung zur Stellungnahme – Suche nach „Absprungpunkten“ Es ist im Abitur üblich, Sachtexte nicht einfach nur analysieren zu lassen, sondern sie mit einem Schreibauftrag zu versehen. Üblicherweise handelt es sich dabei um eine Stellungnahme. Die fällt einem am leichtesten, wenn man sich klar macht, wo ggf. kritische bzw. problematische Teile im Ausgangstext vorliegen. Wichtig ist dabei auch an das zu denken, was der Autor nicht (!) sagt. Auf jeden Fall ist es also wichtig, in der eigenen Stellungnahme möglichst über den Ausgangstext hinauszugehen und weitere Aspekte und Überlegungen mit einzubeziehen.

29. Erörterung zentraler inhaltlicher und darstellerischer Aspekte des Textes – ggf. entsprechend der Schwerpunktsetzung der Aufgabenstellung: Bei der eigentlichen Erörterung kommt es dann auf einen klaren Gedankengang und eine möglichst klare Zielrichtung an. Besonders hier ist es wichtig, über eine Stoffsammlung zum Text und zum darin enthaltenen Thema zu einer überzeugenden Gliederung zu gelangen. Im Fach Deutsch sollte man dabei nie vergessen, dass neben dem Inhalt auch die Darstellung eine wichtige Rolle spielt.

30. Zusammenfassung der eigenen Meinung in einem möglichst wirkungsvollen Schluss-Statement, ggf. selbstkritischer oder auch weiterführender Hinweis: Es ist immer wichtig, die eigene Darstellung möglichst wirkungsvoll zu beenden – der letzte Eindruck ist es schließlich, der zählt. Dementsprechend bietet es sich an, besonders wichtige Argumente an den Schluss zu stellen und besonders hervorzuheben. Ggf. kann es sinnvoll sein, hier auch noch einmal darauf hinzuweisen, unter welchen Voraussetzungen die eigene Meinung gilt und was ggf. noch weiter geklärt werden müsste. Damit zeigt man, dass man nicht blind in einer eigenen Meinung steckt, sondern diese auch in ihren Grenzen sieht.

12. Analyse von Dramenszenen

13. Analyse von Epik-Episoden

16. Wenn ein unbekannter Text(ausschnitt) präsentiert wird, geht es zunächst um das Was und dann auch das Wie dessen, was man vorfindet. Dabei helfen ggf. begleitende Informationen. Bei einem bekannten Text spielt die Position im Gesamtwerk eine wichtige Rolle.

17. In einem ersten genaueren Lese-Schritt sollte man sich den Inhalt klarmachen, vor allem auch die Intention (die Absicht, d.h. die Richtung, in die der Text geht). Zugleich geht es auch um die Art und Weise, wie dieses Ziel mit sprachlichen Mitteln im weitesten Sinne verfolgt wird.

18. Über den Text hinaus sollte man Kenntnisse des Hintergrunds, des Autors und ggf. auch der Thematik einbeziehen – ggf. durchaus kritisch vergleichend.

19. Wenn man sich ausreichend mit dem Text beschäftigt hat, kann man schon einmal einen Einleitungssatz formulieren, in dem man den Text kurz vorstellt und dabei vor allem sein Thema benennt. Damit hat man zugleich schon eine These, die man im weiteren Verlauf der Untersuchung genauer begründet bzw. ausführt.

20. Untersuchungsaspekt Inhalt: Zunächst gibt man einen Überblick über den Inhalt, wobei man durch Hinweise auf eine mögliche Rahmenhandlung, die Unterscheidung von Haupt- und Nebenhandlung, die Klärung der Dominanz einer inneren oder äußeren Handlung die Frage des Anteils von beschreibenden und handlungstragenden Passagen, Überlegungen zum Spannungsverlauf und zur Offenheit des Erzählten sowie zu den Motiven mehr bieten kann als eine traditionelle Inhaltsangabe.

21. Bei der Handlung fragt man sich, ob sie linear fortschreitet oder ob einzelne Teile eher lose miteinander verbunden sind. Eine andere Frage ist die, wie viel Dramatik enthalten ist. Zu unterscheiden ist darüber hinaus zwischen innerer und äußerer Handlung.

22. Das Geschehen ist in der Regel eingebettet in Zustände, die sich auswirken, auf die reagiert und die vielleicht verändert werden.

23. Bei der Erzähltechnik sind zu unterscheiden die Erzählperspektive (auktorial, personal, Ich-Erzählung, ggf. auch neutral) die Erzählhaltung (distanziert, engagiert, neutral, ggf. auch ironisch) und die Verteilung verschiedener Darbietungsformen (Erzählbausteine): Erzählerbericht, Szenische Darstellung, Innerer Monolog, Erlebte Rede u.ä.)

24. Beim Untersuchungsaspekt Figurenkonstellation geht es um die Unterscheidung von Haupt- und Nebenfiguren, ihre Charakteristik, ist diese individuell/originell oder werden eher Typen gezeichnet. Erfolgt die Charakterisierung direkt oder indirekt? Wie ist das Verhältnis der Figuren zueinander?

25. Was den Untersuchungsaspekt Zeit angeht, geht es einmal um die Zeit, in der die Handlung spielt, dann um das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit (zeitraffend, zeitdeckend, zeitdehnend) sowie die Frage, ob die Zeit nicht für mehr steht, zum Beispiel symbolisch.

26. Was den Untersuchungsaspekt Ort angehet, gibt es zunächst einmal den Ort, an dem das Geschehen sich abspielt, darüber hinaus kann der Ort aber auch Träger einer Stimmung sein oder – ähnlich wie die Zeit – symbolische Bedeutung haben.

27. Bei den sprachlichen Besonderheiten geht es vor allem um die sogenannten rhetorischen Figuren, z.B. Metaphern, Vergleiche. Aber auch die Häufung von Wortarten kann wichtig sein. Ist der Text eher para- oder hypotaktisch (viele Nebensätze oder eher mehr oder weniger komplizierte Kombinationen aus Haupt- und Nebensätzen), enthält er eher Standardsprache oder auch Dialektelemente?

28. Deutung bedeutet immer, dass man dem Text einen Sinn gibt, das heißt ihn in einen Verwendungszusammenhang stellt. Zunächst einmal geht es um die textimmante Deutung und damit zum Beispiel die Frage, welche Themen dominieren. Am Ende kann damit ein epischer Text in besonderer Weise die Problematik der Liebe verdeutlichen oder Gewalt kritisieren.

29. Darüber hinaus kann eine textexterne Deutung erfolgen – das bedeutet zum Beispiel, dass man den Stellenwert eines Textes im Werk des Autors oder in der literarischen Epoche beschreibt.

30. Am Ende gibt es bei Literatur dann immer auch die persönliche Sinnebene: Was fällt mir als Leser zu dem Text ein? Welche Beziehungen stelle ich her? Worauf „wende ich ihn an“?

14. Analyse von lyrischen Texten

ZA 2016-T1: Spracherwerb und Sprachentwicklung - Johann Gottfried Herder

ZA 2016-T1a: Umgang mit Sachtexten, Analye wissenschaftlicher Positionen, Einordnung und Kritik

ZA 2016-T2a: Kabale

ZA 2016-T2b: Grundwissen Theater: Exposition, Peripetie

ZA 2016-T2c: Sturm und Drang – Klassik - Epochenumbruch

ZA 2016-T2d: Geschichte des Theaters – Aristoteles – Bürgerliches Trauerspiel

ZA 2016-T3a: Grundwissen Lyrik und Interpretation von Gedichten

ZA 2016-T3b: Grundwissen künstlerische Mittel / rhetorische Mittel

ZA 2016-T3b: Romantik, Kennzeichen, Hintergründe, Beispielgedichte

ZA 2016-T3c: Expressionismus, Kennzeichen, Hintergründe, Beispielgedichte

Alt: ZA 2013-T5: Lyrik im Grundkurs: thematisch - Liebesgedichte in Romantik und Gegenwart (1980 – 2010)

Das Folgende ist direkt aus dem Unterricht erwachsen, siehe Fundort, ist zum Teil aber noch nicht ausgeführt, zum Teil auch noch sehr auf den Lektüreband mit seinen Anhängen bezogen und sollte entsprechend in der Wiederholung gekürzt werden.

15. 25.05.12 Was ist Liebe überhaupt?

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -3 Formen

· oEros = die leidenschaftliche Liebe

· oAgape = die Hingabe

· oCaritas = die Fürsorge

· -Unterschied: Liebe und „Verliebtsein“ als Rauschzustand

16. Warum eignet sich das Thema Liebe gerade für die Lyrik?

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -keine verbindlichen Wertesysteme

· -komplizierte, undurchsichtige und unpersönliche Welt

· -Liebe und Partnerschaft als Wunsch und als Realität, im Rücklick und in der Gegenwart

· -Mehrdeutigkeit statt Eindeutigkeit

· -zentrale Bilder, die aus dem Gedicht selber erschlossen werden müssen

· -Liebe und Beziehung in der Realität des Alltags

17. Was sollte man über die literarische Epoche der Romantik wissen?6

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Kurz vor 1800 Entstehung des Begriffs des Romantischen = des Wunderbaren

· -Parallel zur Klassik, zum Biedermeier und zum Vormärz

· -Weiterführung des Sturm und Drang, was Opposition gegen einen engen Vernunftbegriff angeht

· -Offenheit auch für die Abgründe des Seelischen, des Dämonischen, der Träume

· -Lyrik enthält Mischung aus volksliedhafter Schlichtheit und bewusster Kunstfertigkeit

· -Vermischung der Gattungen, häufig Roman-Fragmente

18. Was macht das Gedicht “Der Spinnerin Nachtlied” von Clemens Brentano deutlich?6

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Nachtigall als Symbol der Naturverbundenheit

· -Mond als Symbol der Sehnsucht

· -Starker Akzent auf die Gefühle des lyrischen Ichs

· -Bedeutsamkeit Gottes

· -Motiv der Nacht

19. Was hat ein Heiratsantrag mit einem Liebesgedicht zu tun?6

20. Was macht das Gedicht “Der Schiffer” von Eichendorff deutlich?6

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Meer, Flut, Wunderblume à Natur

· -Sehnsucht nach einer Geliebten

21. Was ist an dem Gedicht “Die zwei Gesellen” von Eichendorff interessant?7

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Auszug in die Natur à typisch für Romantik

· -„Verniedlichungen“ (Liebchen, Bübchen, etc.)

· -Sehnsucht nach zweiter Chance

· -Abweichung typischer Reimschema

· -Wander- und Reisemotiv à Suche nach etwas Neuem

22. Was ist bei der Formulierung des Themas eines Textes zu beachten7

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Thema als Fragestellung

· -Konkrete Formulierung

· -Sachlich

23. Was ist ein Symbol?7

· Pascal 2013-03-04-Mo

· Ein Symbol ist ein Sinnbild, das mit einem Wort oder Gegenstand assoziiert wird

· Bsp. Herz à Liebe

Taube à Frieden

24. Wieso ist Eichendorffs Gedicht “Das zerbrochene Ringlein” von 1837 ein gutes Beispiel für Strukturanalyse7

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Sehnsucht

· -Unentschlossenheit

· -Todessehnsucht

· -Motive der Romantik: Dunkelheit, Mühlrad, Ring, Wanderschaft, Natur (Feuer)

· -à Das Gedicht ist ein gutes Beispiel für die Romantik, da die verschiedenen Teilaspekte, wie z.B. die Sehnsucht in Verbindung mit der Natur, berücksichtigt werden

25. Welche Teilaspekte spielen bei der Interpretation eines Gedichtes eine Rolle?8

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· - eine Rolle spielen: Form, Inhalt, Klang, Stilmittel, Sprache, Wortwahl, Entstehungshintergrund, geschichtlicher Kontext

· Pascal 2013-03-04-Mo

· Checkliste

· Erfassen des Textes in wesentlichen Elementen und Strukturen

· Notwendigkeit von lückenfüllenden Hypothesen

· Darüber hinaus Entwurf einer Intentions- und Sinn-Hypothese

· Einleitungssatz mit Textgattung und Thema-These: Gegenstand und Fragestellung

· Beschreibung des formalen Aufbaus des Gedichts (Vers- und ggf. Strophenform, Reim und Rhythmus)

· Herausarbeitung und Bündelung von Textsignalen

· Klärung des Zusammenhangs von Form und Inhalt, Analyse der Unterstützungsfunktion künstlerischer Mittel

· „Kontextualisierung“, d.h. Entwicklung von Bezügen, bsd. zur Literaturgeschichte

· Diskussion von Darstellung und Intention des Gedichtes -> literarische Wertung

· Ggf. persönliche Stellungnahme

26. Was sind die wichtigsten künstlerischen Mittel in Gedichten?

· Pascal 2013-03-04-Mo

· Einfach Deutsch Liebeslyrik, S. 228-231 – oder auch unser Deutschbuch TTS neu, S. 196-198, die muss man nicht alle kennen, aber es macht sich gut, wenn man das eine oder andere richtig benennt.

27. Was versteht man unter der Intention literarischer Texte?

· Pascal 2013-03-04-Mo

· Absicht des Textes à das, worauf er abzielt: „Nicht das, was der Trainer will, sondern das, was das Spiel zeigt.“

28. Was versteht man überhaupt unter einem Motiv (in der Literatur)?

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· Baustein eines literarischen Werkes

· -spielt in der Handlung eine Rolle

· -muss kein Symbol sein

· -es bestimmt die Handlung

· -Romantik Motiv: Sehnsucht

· -Woyzeck: Hohlheit (auf unsicherem Boden)

· -M u Z: Fremdheit

· -T i G: Vergangenheitsbewältigung

29. Was versteht man unter einem Leitmotiv?8

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -künstlerisches Mittel, gekoppelt an einen zunächst außerkünstlerischen Inhalt

· -durchzieht das komplette Werk/taucht immer wieder auf

· -z.B. Farben, Stimmungen, Symbole, Personen, Sätze

· -werden immer wieder mit dieser Bedeutung verwendet

30. Welche Motive romantischer Lyrik sollte man kennen?

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -MOTIV: Sehnsucht nach Natur

· à Verstehen der Natur und Ursprünglichkeit, Natürlichkeit

· -MOTIV: Wandern

· à im Einklang mit der Natur leben

· -Wanderschaft = Metapher für die Lebensreise

· -Motive: Sehnsucht, Selbstverwirklichung, Abenteuerlust, Selbstfindung

· -MOTIV: Mond

· à romantische Landschaft erscheint im silbernen Licht des Mondes à Positiv bewertetes Halbdunkel

· - steht für sehnsuchtsvolle Gedanken des lyrischen Ichs

· - Weiblichkeit

· -MOTIV: Ruine

· -Verfall des vom Menschen geschaffenen

· -Vergänglichkeit des menschlichen Daseins

· -MOTIV: Der Philister und Poet

· - verschiedene Lebensentwürfe

· à etablierter Spießbürger mit Familie ≠ Unbeständigkeit des Künstlers und Taugenichts

· -MOTIV: Rad

· à Unendlichkeit im ewigen Kreislauf des Lebens

· -MOTIV: Phantasie und Traum

· à Innerlichkeit im Sehnsuchtsmotiv

· -die Suche nach sich selbst

· -MOTIV: Einheit von Menschen im Kosmos

· à Ideal der Harmonie

· -Mensch und Kosmos verschmelzen

· -Träume, Phantasie und Sehnsuchtsgedanken

· -MOTIV: Traum und Nacht

· à Übergang zwischen Wachen und Schlafen

· -Diesseits / Jenseits

· -Leben / Tod

· -Phantasie / Realität

· -Nacht und Dunkelheit haben weitgehend positive Bedeutung

· -Mildernder Kontrast zum grellen Tag / Ruhe

31. „Was die Romantik uns bedeutet“ – FAZ 11.03.2013

ZA 2016-T4a: Erzähltechnik und Analyse epischer Texte

ZA 2016-T4b: Kafka, Die Verwandlung

ZA 2016-T4c: Leben und Werk von Schriftstellern

ZA 2016-T5: Joseph Roth: Hiob

ZA 2016-T6: Aspekte des Sprachwandels in der Gegenwart

ZA 2016-T7: Einfluss neuer Medien

ZA 2016-T8: Mehrsprachigkeit

ZA 2013-T1: Epochenumbruch 18./19. Jh. – unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung des Dramas - Goethe: Iphigenie

32. Das Besondere an der literarischen Grundgattung „Drama“?

· Marco Wollschläger 2013-03-04-Mo

· Exposition

33. ab 18.11.2011: Die Bedeutung der Exposition in einem Drama

· Marco Wollschläger 2013-03-04-Mo

· Einführung des Lesers in die Dramenproblematik

34. Gestaltung der Exposition durch Goethe in seinem Iphigenie-Drama

· Marco Wollschläger 2013-03-04-Mo

· Monolog Iphigenies über ihre Leiden (Frauenzustand)

· ( Dilemma

· Erste Anspielung auf Humanität (Z. 45ff)

35. Funktion des 2. Aktes - Steigerung?

· Marco Wollschläger 2013-03-04-Mo

· Wiedereinführung der Menschenopfer

· ( Orest soll geopfert werden

· Täuschung Iphigenies durch Pylades Lüge

36. Phänomen der „Peripetie“ in Iphigenie

· Marco Wollschläger 2013-03-04-Mo

· Wendung in der Handlung

· Iphigenie vs Thoas ( Geständnis des Anschlags

· Abwendung von der Lüge zur Ehrlichkeit

37. Retardation in Iphigenie

· Marco Wollschläger 2013-03-04-Mo

· Iphigenies Zweifel im 4. Akt an dem Fluchtvorhaben (4.1)

· Abwendung von den Göttern (4.5)

38. Schluss der Iphigenie

· Klausurthema: ausreichend motiviert?

39. Goethes Iphigenie als Beispiel für die Epoche der Klassik

· Hier sollte das Gedicht „Das Göttliche“ einbezogen werden.

40. Inwiefern steht Iphigenie für Humanität?

41. Inwiefern präsentiert Iphigenie kein „bleiches Tugendideal“?

42. Inwiefern zeigt auch die sprachliche Form, dass es sich bei der Iphigenie um ein Werk der Klassik handelt?

43. Was ist bei Goethe anders als bei der antiken Vorlage?

44. Was ist überhaupt eine Epoche?

45. Welche anderen literarischen Epochen spielen im Umfeld von Goethe noch eine Rolle?

· Sturm und Drang: Hier kann man vom Gedicht „Prometheus“ ausgehen und zeigen, dass das Gottesbild sich stark von dem in „Das Göttliche“ unterscheidet.

46. Inwiefern kann man man um 1800 von einem Epochenumbruch in der Literatur sprechen?

ZA 2013-T2: Büchner: Woyzeck

Das Folgende ist direkt aus dem Unterricht erwachsen, siehe Fundort, ist zum Teil aber noch nicht ausgeführt, zum Teil auch noch sehr auf den Lektüreband mit seinen Anhängen bezogen und sollte entsprechend in der Wiederholung gekürzt werden.

47. Das Besondere an Büchners Woyzeck?1

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Viele Fragmente

· Komplizierte Editionsgeschicht

· Nicht vollendet

· Sozialer Ansatz

48. Figuren:

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Woyzeck : armer, ehrlicher Soldat

· Versucht sich + Familie zu ernähren

· Marie: Freundin von Woyzeck (uneheliches Kind)

· Will sozialen durch materiellen Aufstieg

· Hauptmann: nutzt jede Situation um Woyzeck zu beleidigen + auszunutzen

· Doktor: Gibt Woyzeck Geld für unmenschliche Experimente

· Tambourmajor: verführt Marie

49. Handlung:

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Woyzeck weiß um Maries Materialismus (Wunsch nach Geld)

· Will Geld verdienen

· „tauscht“ Gesundheit (geistig (lässt sich vom Hauptmann schikanieren um Job (und damit Geld) zu behalten) + körperlich(nimmt an Experiment des Doktors teil)) gegen Geld

· ist im Teufelskreis

· sucht nach Ausweg

· glaubt in Mischung aus Eifersucht und Verwirrtheit Marie töten zu müssen

· tötet Marie

· wird anhand von Blutspuren auf der Jacke enttarnt

50. Offene und geschlossene Form des Dramas?1

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Geschlossenes Drama:

· Illusionstheater (nach Aristoteles)

· Soll den Menschen in seinen Bann ziehen, dafür notwendig:

· Einheit der Handlung

· Zielstrebig

· linear

· Einheit des Ortes

· Einheit der Zeit

· wenige Personen

· ausführliche Exposition

· künstlerische Szenenverbindungen

· unselbstständige Teile

· Eindeutige Lösung

· hohe Sprachebene

· Offenes Drama:

· verfremdungs-Effekt (entgegen Aristoteles)

· Soll kopfgesteuert funktionieren (Illusion wird zerstört):

· viele Personen

· keine Haupthandlung

· keine Exposition

· Einheit der Figur/nicht der Handlung

· Ortsprünge

· Keine Szenenverbindungen

· Alltagssprache

· Verbindende Metaphorik

51. Büchners Woyzeck als Beispiel für die offene Form des Dramas?

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Viele Figuren

· Lose Zeitfolge

· Viele Nebenhandlungen

· Ortsprünge

· Keine Szenenverbindungen

· Alltagssprache

· Verbindende Metaphorik (Blut, Messer)

· Einheit von Figur

52. „Einheiten“ auch in Büchners Woyzeck?2

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Einheit von Figur (Alles dreht sich um Woyzeck)

· Keine Einheit der Handlung/Zeit/Ort

· Ringschluss

· Anfang: Woyzeck ignoriert Kind

· Ende: Kind ignoriert Woyzeck

53. Fragen (23.03.2012 Grundgedanken der Aufklärung?

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Vorhandene Tradition besteht aus

· Persönlichen Voraussetzungen

· Religion

· Sport

· Nur eigenes Denken, dass durch Erziehung weiter gegeben wird führt zur Verbesserung des Lebens

· (Erfahrungen der franz. Philosophen im 20. JH)

54. Grundgedanken von Rousseau im Hinblick auf Natur und Zivilisation?

55. Idealismus (allgemein und geistesgeschichtlich)?

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Verschiedene Formen

· Geist im Mittelpunkt (nicht Materie)

· Was wir sehen sind nicht Objekte, sondern nur Merkmale die wir wahrnehmen können (z.B. nimmt eine herkömmliche Kamera Gegenstände anders wahr, als eine Infrarotkamera)

· Weitere Erkenntnisse sind über das Denken erreichbar (.z.B. das Göttliche sich zu höherem Bilden)

56. Platon - Vater des Idealismus? (Höhlengleichnis)

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Wir sehen nur Schatten der echten Welt und halten sie trotzdem für Wahr

· Wer die Wahrheit erkennt will nicht mehr zurück

· Wird für Verrückt gehalten

· Ziel: Durch Denken zu erkennen, was hinter der Wahrnehmbaren Welt ist

57. Bedeutung des Satzes von Berkeley: „esse est percipi“?

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Lat.: „Alles sein ist Wahrgenommen werden“

· Für uns ist etwas nur existent/relevant/bedeutsam, was wir wahrnehmen

58. Kants „transzendentaler“ bzw. „kritischer“ Idealismus?

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Bild im Gehirn wird aus 2 Quellen gespeist

· Was Materie aussendet/ Was wir von ihr Wahrnehmen können

· Gesetzmäßigkeiten unseres Gehirns

· Wir denken in Kategorien

· Zeit

· Raum

· Kausalität

59. Hegels „absoluter Idealismus“?

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Weltgeist, der von den Menschen unabhängigen Ziele Verfolgt

· Menschheit verfügt über uns unbekannten Sinn

· Welt läuft nach folgendem Schema ab:

60. Eigenart der deutschen Klassik

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Grundsätzlich an der Antike orientiert

· Bemühen um Vollendung (vgl. den Bildungsroman)

· Bedeutsam: Gutes/Wahres/Schönes (erstrebenswert) (vgl. das Gedicht „Das Göttliche“

· Selbstbestimmung in Verantwortung

· Natur: geordnet (ohne Willkür/Gewalt)

61. Schillers Anteil an der Klassik

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Mensch ist von Natur aus harmonisch (physisch + moralisch („schöne Seele“))

· Unstimmigkeit zwischen Pflicht + Neigung:

· Überwindung der Neigung: Erhabenheit

· Harmonie ist einmal in der Natur gewesen

· Kultur hat diese auseinander genommen + neu zusammengesetzt à neue Natur

62. Schillers Vorstellung vom „ästhetischen Ideal“

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· ·Werke müssen rein werden/ Frei von Verunreinigungen

· ·Je idealer seine Werke sind, desto besser wird der Dichter

· ·Je besser der Dichter ist, desto besser werden seine Werke

63. Phänomen des Materialismus und seine Bedeutung für Büchners Drama

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Gebräuchliche Definition: Gier nach Geld/Besitz

· Hier: Alles wird auf Materie und deren Eigenschaften zurück geführt

· Es gibt keinen Gott als „Beweger der Materie“, nur Materie, die sich durch ihr Wesen selbst bewegt

· Der Mensch ist eine Maschine aus Materie, die essen muss um sich zu erhalten

· Bedeutung:

· Materialismus ist in Arbeit mit eingeflossen, da der Bruder von G. Büchener (L. Büchner) bekannter Vertreter des Materialismus war.

· Ein Grund für den Mord ist Eifersucht à definitiv materieller und nicht göttlicher Ursache (in gewisser Weise lässt sich hier sogar die alltägliche Bedeutung von Materialismus einbringen, schließlich will Woyzeck Marie für sich haben / besitzen)

· Psychische und physische Versehrtheit durch Misshandlung von D + H

· Einziger Ausweg: Mord an Marie à Versehrtheit seiner Materie Grund für Mord

64. Kulturgeschichtlicher Hintergrund von Büchners Drama „Woyzeck“

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Nach wahrer Geschichte

· (ärmlicher Mann hat Frau, die ihn betrügt, die er ersticht. Er wird danach, obwohl Verdacht auf geistige Verwirrung besteht, zum Tode verurteilt

· Umgebung: Materialismus

· Natur/Zivilisation (Rousseau) wichtig

· Junges Deutschland (Büchner ähnlich, wenn gleich er sich davon distanziert)

· Bewegung junger Liberal gesinnter Dichter

· Epoche der Romantik

· Damals Stark ausgeprägtes Klassensystem

65. Büchners Woyzeck und die Frage der „Einheiten“

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Büchner verneint Klassik (kein geschlossenes Drama(nicht Vollendet)/ keine Humanität /Hauptthema nicht das Gute/Schöne)

· Gesellschaftliche Zustände: Vormärz (Woyzeck von der Gesellschaft Ausgebeutet und unterdrückt)

· Aber: Ohne Revolution

· Deshalb: Realismus (beschäftig sich mit alltäglichen Problemen der Menschen / verwendet Alltagssprache)

· Aber: Realismus kam später

· Sehnsucht nach besserem Leben: Romantik + Die Epoche in der Woyzeck geschrieben wurde, war die Romantik

· Aber: offenes Drama + beschreibt leben aus der Unterschicht

· Steht zwischen Romantik und Realismus

· Frühes Vorbild für Naturalismus und Expressionismus

66. Büchners Ort in der Literaturgeschichte

· Abikon Deutsch 2013-03-07 Do Woyzeck Justin Hendrik

· Nicht Klassik, zwischen Romantik und Realismus

ZA 2013-T3: Epochenumbruch 19./20. Jh. – unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung epischer Texte - Thomas Mann: Mario und der Zauberer (nur Grundkurs)

67. Eigenart der Gattung Novelle

68. Handlung der Novelle

· Katharina und Lennart 2013-03-04-Mo

· Italien, 30er Jahre, 3. Person-Erzähler(Familienvater); Hauptpersonen: 4 köpfige Familie, Kellner Mario, Cipolla

· 1.Urlauber(Fremde) werden von der Bevölkerung wie Menschen zweiter Klasse behandelt.

· 2..Zauberershow: Manipulation/Demütigung des Publikums(inkl.Urlauber) durch den Zauberer Cipolla(Katastrophe am Ende durch Mord an Cipolla

69. Kernthema der Novelle?

· Katharina und Lennart 2013-03-04-Mo

· Im ersten ersten Teil hauptsächlich der Faschismus der Italiener gegenüber Fremden

· Im zweiten Teil das Verhältnis vom „Führer“(Cipolla) und „Masse“( vgl.: Le Bon

70. Cipollas Besonderheiten

· Katharina und Lennart 2013-03-04-Mo

· Missbildung

· selbstbewusst bis überheblich

71. Le Bon und die Psychologie der Masse

72. Verfilmung der Novelle – Grundsätzliches zu Literaturverfilmungen

· Zwei völlig verschiedene Gattungen: Literatur = Text, meist ohne Bilder, d.h. die Bilder entstehen im Kopf des Lesers

· Film = Kamera als Erzähler mit kompletter bildlicher Umsetzung, was man spätestens bei einer Verfilmung merkt

· Erzählerkommentare = in der Regel nur indirekt über Montage u.ä. oder natürlich über die Figuren

· In der Regel entsteht mit einem Film ein weitgehend neues Werk mit ganz eigenen Gesetzen.

73. Verfilmung der Novelle – Das Beispiel „Mario und der Zauberer“

· Typisch: Es fehlen die Vor-Überlegungen des Erzählers

· Die Zuschauer müssen sich das, was mit Bedeutung gezeigt werden soll, selbst erschließen -> Filme können auch anstrengender sein als Literatur

· Filme sind damit auch zugleich offener für Interpretationen

· In der Regel sind Filme auch kürzer, müssen in Situationen und Gesprächen das Entscheidende stärker „auf den Punkt bringen“

· Der Zwang zur Raumfüllung führt auch dazu, dass Dinge ins Bild kommen, die vielleicht gar keine zentrale Bedeutung haben – auch das macht das „Filmsehen“ schwieriger und vieldeutiger.

ZA 2013-T4: Gegenwartsliteratur (2. Hälfte des 20. Jh.) - Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras

Das Folgende ist zunächst mal eine Kopie eines Abiturkonzentrats, das am 2012-03-29 bei einem Abiturkurs im Vorjahr verwendet wurde. Was wir nicht behandelt haben, spielt natürlich im diesjährigen Abitur und damit auch bei der Vor-Klausur keine Rolle. Es lohnt sich aber ggf. die Infos mal durchzusehen – wenn dabei Fragen auftauchen, die bis Freitag noch geklärt werden sollten, einfach mailen – bis Donnerstagabend – 18 Uhr kann ja noch Erkenntnisfortschritt erfolgen – auch wenn er – wie gesagt – für die Klausur nicht zwingend notwendig ist.

Wohl aber wird natürlich das vorausgesetzt, was wir behandelt haben und was hier noch aufgenommen werden sollte. Hier würde ich mich über Vorschläge und Anregungen per Mail freuen – das zählt als Sonstige Mitarbeit der besten Art (

74. Situation der Literatur in Deutschland unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg?

· Man musste sich mit den unvorstellbaren Grausamkeiten und Zerstörungen, die im Namen des Deutschen Volkes begangen worden waren und die für manche zu einer „Stunde Null“ der deutschen Geschichte geführt hatte, beschäftigen.

· Dies geschah in Romanen, Kurzgeschichten, Hörspielen und Dramen.

· Man spricht auch von Trümmer- oder Kahlschlagliteratur, was die Veröffentlichungen zwischen 1945 und 1950 betrifft.

75. Rolle Wolfgang Koeppensin der Literatur der frühen Bundesrepublik?

· Der Romantauben im Gras gehört mit zwei anderen zu einer „Trilogie des Scheiterns“, in der der Schriftsteller sich kritisch mit der Restaurationsphase der Bundesrepublik Deutschland auseinandersetzt.

· Der Roman galt und gilt als so bedeutsam, dass der Publizist und Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki ihn in einen 20 Bände umfassenden Kanon deutschsprachiger Romane Literatur aufgenommen hat.

76. zentrale Themen von Koeppens Roman?

· Es geht zum einen um die universale und konstante Bedrohung menschlicher Existenz, das aus heutiger Sicht noch vergrößert erscheint durch Überbevölkerung, Klimawandel und religiösen Fanatismus.

· Die Reaktionen im Roman verlaufen nächtlichen Feier zu Dreharbeiten aufbricht. Hallo Hallo Hallo Hallo Resignation (verkörpert vor allem durch den Schriftsteller Philip) und Illusionen (verkörpert vor allem durch Washington Price).

· Insgesamt geht es darum, wie die Menschen sich konkret in eine Art Ausnahmezustand in einer großen Stadt einrichten, die nach einer Zeit der Ideologie und des Massenterrors nun von einer fremden Macht erobert wurde und besetzt gehalten wird.

· Der äußere Belagerungszustand eines städtischen Kollektivs steht im Zusammenhang mit der inneren Befindlichkeit von Menschen, deren interne und externe Spielräume stark begrenzt sind, was höchste Anforderungen an die Bewältigung stellt.

77. Das Besondere an der Präsentation des Inhalts des Romans

· Es geht um verschiedene Handlungsstränge im Verlauf eines Frühlingstags in einer süddeutschen Großstadt (vermutlich München) zu Beginn der Fünfzigerjahre, die miteinander verschachtelt sind, sich zunehmend kreuzen und schließlich in einen Gewaltsausbruch im späteren Verlauf des Tages münden.

· Man hat den Eindruck, dass man auf eine Art Großstadtbühne des Lebens schaut.

· Die Darstellung beginnt mit der ankleide Szene im Schlafzimmer eines prominenten, aber auch von Alkoholgenussgezeichnetenschauspielers, der nach einer orgiastischen Feier zu Dreharbeiten zu einem Film aufbricht, der mit der aktuellen Wirklichkeit wenig zu tun hat, sondern eher einen Fluchtraum ins Triviale präsentiert.

· Anschließend zerfällt die Handlung in verschiedene Tagesabläufe unterschiedlichster Personen, dazu gehören Schriftsteller, Soldaten, Lehrer und Lehrerinnen und Ärzte.

· Ihre Routen und Aktivitäten kreuzen sich an zentralen Schauplätzen, wobei die Begegnung in der Regel anonym und wenig ergiebig abläuft.

· Eine besondere Rolle spielt die Beziehung zwischen Carla Behrend und dem farbigen US-Soldaten Washington Price, weil ist die am stärksten darum geht, die Vorurteile früherer Zeiten hinter sich zu lassen und ein neues, besseres Leben aufzubauen.

· Diesen hoffnungsvollen Ansätzen steht der bereits angesprochene Gewaltsausbruch gegenüber, bei dem der amerikanische Geschäftsmann und ehemalige Besatzungsoffizier Odysseus Cotton während einer touristischen Tour sich die Großstadt gestohlen wird und den ihn begleitenden Kofferträger als vermutlichen die erschlägt. Die Nachricht vom Tod des alten Mannes durch einen schwarzen erzeugt eine kollektive Hysterie, bei der dann Washington Price und seine Geliebte angegriffen werden.

· Eine große Rolle spielt auch der berühmte Dichter Edwin mit einem Vortrag über „die des Geistes, die unvergängliche Seele des Abendlandes“, bei der der Referent selbst an der Göttlichkeit seiner Werte und Ideale zweifelt, was durch den eben angesprochenen Vorfall bestätigt wird.

· Am Ende die Frage, inwieweit die sich andeutende Lynchjustiz auch das Ende des Traums von Washington Price bedeutet, der als schwarzer Amerikaner mit einer weißen deutschen Kinder haben und in Paris ein für alle Menschen offenes Restaurant eröffnen möchte.

78. Das Besondere an den Personen im Roman

· Insgesamt handelt es sich um einen Querschnitt durch die Bevölkerung.

· Eine große Rolle spielen Paare und ihre Kinder. Besonders Hillegonda zeigt die Spätphänomene einer falschen christlichen Erziehung (puritanische Strenggläubigkeit und moralischer Rigorismus).

· Am Beispiel des Schriftstellers Philip sieht man die negativen Auswirkungen des Dritten Reiches, die bei ihm zu einer Schreibblockade führen.

· Seine Frau Emilia steht vor allem für die Priorität des Wohlstands.

· Carla Berendt steht für eine Generation von Frauen, die aufgrund der Umstände aus der traditionellen Rollenverteilung gerissen werden und dabei in das Umfeld rassistischer Ressentiments hineingezogen werden.

· Washington Price steht für Romantik und Hoffnung auf eine bessere Welt. Mit ihm steht und fällt die Frage, in wie weit der Roman neben all den negativen Verfärbungen auch positive Offenheit enthält.

· Der Soldat Richard Kirsch steht für die Besatzungssoldaten, die der US-amerikanischen Kultur gegenüber eine uneingeschränkt positive Haltung einnehmen und sich gegenüber dem alten Europa überlegen fühlen.

· Der international anerkannte anorganische Dichter Edwin lebt in einer konservativen, ästhetisch orientierten Werteordnung der Vergangenheit die vom Romandichter mit großer (wohl kritischer) Distanz betrachtet wird. Bezeichnenderweise ist das letzte Lebenszeichen dieses Dichters ein „kurzer kleiner Schrei“ (226), nachdem er offenbar Opfer einer Gewalttat geworden ist.

· Insgesamt kann man von sozialer Desintegration sprechen bei den meisten Beziehungen der Personen untereinander. Washington Price und Carla Berendt sind die einzige Ausnahme, sie sind bereit, unabhängig von emotionalen Fragen eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Es bleibt dem Leser überlassen zu entscheiden, wie viel von diesem Projekt am Ende übrig bleibt. Der Klett Lektüreschlüssel spricht auf Seite 21 vom „gewaltsamen Tod des Paares“ am Ende des Romans.

· Insgesamt ist die Frage, inwieweit es sich bei der Beziehung zwischen Odysseus Cotton und der Prostituierten Susanne am Ende des Romans um eine negative Utopie handelt, wenn der man mit einem Teufel und Susanne mit einem Vamp verglichen werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass diese „Liebes“-Szene in einem von Bomben zerstörten Haus stattfindet.

79. Aufbau und Erzählform des Romans

· Schon der Beginn ist ungewöhnlich, wenn sehr allgemein eine apokalyptische Atmosphäre entworfen wird, bei der Gewalt und Tod eine besondere Rolle spielen.

· Was den eigentlichen erzählerischen Inhalt angeht, so fehlt eine durchgängige Fabel mit einem einzigen oder nur wenigen Helden. Stattdessen gibt es mehr als 30 Personen und insgesamt über 100 „disparate Erzählsequenzen“, die zum Teil simultan ablaufen und insgesamt etwa 20 Handlungssträngen mit gemeinsamem Protagonisten gebündelt werden können. Interessant ist, dass insgesamt durchaus die Chronologie gewahrt bleibt.

· Insgesamt werden die Geschehnisse von etwa 18 h eines einzigen Tages geschildert.

· Insgesamt wird eine Art Panorama der Nachkriegsgesellschaft geboten.

· Der Eindruck des „Disparaten“ gemindert durch spezifische Strategien der Verklammerung: So werden etwa bestimmter Wörter im Bereich des Übergangs wiederholt oder wird ein Bildmotiv wieder aufgenommen.

· Dazu gehört die leitmotivartige Wiederholung von Einzelheiten, etwa das Kofferradio.

· Insgesamt hat man den Eindruck einer Ringskomposition, bei der am Ende die negative Zustandsbeschreibung der Gesamtsituation der Deutschen Gesellschaft noch einmal wiederholt und damit verstärkt wird.

· Ein besonderes Mittel der Komposition ist auch der Einbau von Schlagzeilen aus Zeitungen sowie die Einfügung von Romantiteln aus dem Bereich der Literatur (Montagetechnik)

· rein sprachlich ist der Roman stark Para taktisch organisiert, stellt häufig knappe Informationen nebeneinander sehr häufig gibt es Wiedergabe eines Bewusstseins Strom. Häufig verwendet werden auch Neologismen („Zeitsee“, 21; „fischgesichtig“. 114; „heimwehtoll“, 25f).

· Der skeptischen Grundhaltung des Romans entspricht ein Vokabular mit stark pejorativer Ausprägung („Schwachsinngespräch“, 109; „Lumpenprinzessinnenpelz“, 93, „Behausungsmaschinen“)

· Insgesamt hat man den Eindruck einer sehr artistischen Konzeption des Romans, die dem Erzähler eine besonders große Distanz zum Geschehen ermöglicht.

· Besonders deutlich wird das in den nächtlichen Zusammensein zwischen dem Schriftsteller Philip und der jungen amerikanischen Lehrerin Kay im Zimmer eines billigen Hotels. Nach dem Aufbau einer personalen Erzählsituation (226) lösen die Überlegungen des Mannes in Form der erlebten Rede die mögliche Illusion eines Happy End schnell auf.

80. Interpretationsaspekte des Romans

· Gleich am Anfang zeigt sich am Beispiel des Schauspielers Alexander eine Kombination von Lebenshunger und Lebensüberdruss.

· Ambivalent ist auch das Ensemble der Figuren zwischen Antriebslosigkeit einerseits (Philipp) und dem Versuch anderer Figuren, mit allen Mitteln ihren Stand zu halten oder auszubauen.

· Besonders in Zusammenhang mit Carla Berendt ergibt sich die Frage, ob sich rassistische Vorurteile intern wie extern überwinden lassen.

· Eine spannende Frage ist auch die, inwieweit die Menschen des Romans fremdbestimmt sind, hier spielt Washington Price als Hoffnungsträger eine große Rolle.

· Damit zusammenhängt auch die Frage, wie sehr die faschistische Ideologie noch nach wirkt und ob seine Schoß gibt, sie zu überwinden.

· Demgegenüber steht auch die Frage, ob das amerikanische Lebensideal einen positiven Kontrast darstellt. Dass es sich besonders bei der Betrachtung des deutsch – amerikanischen Soldaten Richard Kirsch diskutieren.

· Nicht übersehen werden sollte das Titelbild der Tauben im Gras, dass die anonyme Masse derjenigen bezeichnet, die sich ziellos, vereinzelt und ohne erkennbare Ordnung durch den Roman bewegen. (Zitat Lektüreschlüssel, Seite 55)

· eine wichtige Rolle spielt auch der Mangel an wirklicher Kommunikation (Seite 83)

· Nicht übersehen werden darf, dass der Roman keineswegs sich nur mit den Problemen in Deutschland beschäftigt, sondern durchaus die globale Gesamtentwicklung infrage stellt.

81. Eigenart von Rezensionen und ihre Bedeutung im Literaturbetrieb?

· Unter einer Rezension (auch Buchbesprechung oder Buchkritik) versteht man die Auseinandersetzung mit einem neu erschienenen Stück Literatur oder auch einem Sachbuch, die zum einen eine Grundinformation über Inhalt und Darstellung liefert, eine Einordnung in größere Zusammenhänge vornimmt und mehr oder weniger deutlich gewertet bzw. eine Empfehlung ausspricht.

· In der Praxis hat sich besonders im literarischen Bereich eine Praxis herausgebildet, bei der der Rezensent nicht nur seine Kenntnisse zeigt, sondern diese auch auf eine kunstnahe Art und Weise selbst in Szene setzt und Wirkung erzielen will.

· Dementsprechend ist das Verhältnis von Schriftstellern und Rezensenten relativ komplex, sie brauchen sich gegenseitig, haben aber auch häufig Probleme miteinander. Goethe ging sogar so weit, in einem Anfall von Zorn zumindest spielerisch zu fordern: „Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent.“

ZA 2013-T5: Lyrik im Grundkurs: thematisch - Liebesgedichte in Romantik und Gegenwart (1980 – 2010)

Das Folgende ist direkt aus dem Unterricht erwachsen, siehe Fundort, ist zum Teil aber noch nicht ausgeführt, zum Teil auch noch sehr auf den Lektüreband mit seinen Anhängen bezogen und sollte entsprechend in der Wiederholung gekürzt werden.

82. 25.05.12 Was ist Liebe überhaupt?

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -3 Formen

· oEros = die leidenschaftliche Liebe

· oAgape = die Hingabe

· oCaritas = die Fürsorge

· -Unterschied: Liebe und „Verliebtsein“ als Rauschzustand

83. Warum eignet sich das Thema Liebe gerade für die Lyrik?

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -keine verbindlichen Wertesysteme

· -komplizierte, undurchsichtige und unpersönliche Welt

· -Liebe und Partnerschaft als Wunsch und als Realität, im Rücklick und in der Gegenwart

· -Mehrdeutigkeit statt Eindeutigkeit

· -zentrale Bilder, die aus dem Gedicht selber erschlossen werden müssen

· -Liebe und Beziehung in der Realität des Alltags

84. Was sollte man über die literarische Epoche der Romantik wissen?6

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Kurz vor 1800 Entstehung des Begriffs des Romantischen = des Wunderbaren

· -Parallel zur Klassik, zum Biedermeier und zum Vormärz

· -Weiterführung des Sturm und Drang, was Opposition gegen einen engen Vernunftbegriff angeht

· -Offenheit auch für die Abgründe des Seelischen, des Dämonischen, der Träume

· -Lyrik enthält Mischung aus volksliedhafter Schlichtheit und bewusster Kunstfertigkeit

· -Vermischung der Gattungen, häufig Roman-Fragmente

85. Was macht das Gedicht “Der Spinnerin Nachtlied” von Clemens Brentano deutlich?6

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Nachtigall als Symbol der Naturverbundenheit

· -Mond als Symbol der Sehnsucht

· -Starker Akzent auf die Gefühle des lyrischen Ichs

· -Bedeutsamkeit Gottes

· -Motiv der Nacht

86. Was hat ein Heiratsantrag mit einem Liebesgedicht zu tun?6

87. Was macht das Gedicht “Der Schiffer” von Eichendorff deutlich?6

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Meer, Flut, Wunderblume à Natur

· -Sehnsucht nach einer Geliebten

88. Was ist an dem Gedicht “Die zwei Gesellen” von Eichendorff interessant?7

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Auszug in die Natur à typisch für Romantik

· -„Verniedlichungen“ (Liebchen, Bübchen, etc.)

· -Sehnsucht nach zweiter Chance

· -Abweichung typischer Reimschema

· -Wander- und Reisemotiv à Suche nach etwas Neuem

89. Was ist bei der Formulierung des Themas eines Textes zu beachten7

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Thema als Fragestellung

· -Konkrete Formulierung

· -Sachlich

90. Was ist ein Symbol?7

· Pascal 2013-03-04-Mo

· Ein Symbol ist ein Sinnbild, das mit einem Wort oder Gegenstand assoziiert wird

· Bsp. Herz à Liebe

Taube à Frieden

91. Wieso ist Eichendorffs Gedicht “Das zerbrochene Ringlein” von 1837 ein gutes Beispiel für Strukturanalyse7

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -Sehnsucht

· -Unentschlossenheit

· -Todessehnsucht

· -Motive der Romantik: Dunkelheit, Mühlrad, Ring, Wanderschaft, Natur (Feuer)

· -à Das Gedicht ist ein gutes Beispiel für die Romantik, da die verschiedenen Teilaspekte, wie z.B. die Sehnsucht in Verbindung mit der Natur, berücksichtigt werden

92. Welche Teilaspekte spielen bei der Interpretation eines Gedichtes eine Rolle?8

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· - eine Rolle spielen: Form, Inhalt, Klang, Stilmittel, Sprache, Wortwahl, Entstehungshintergrund, geschichtlicher Kontext

· Pascal 2013-03-04-Mo

· Checkliste

· Erfassen des Textes in wesentlichen Elementen und Strukturen

· Notwendigkeit von lückenfüllenden Hypothesen

· Darüber hinaus Entwurf einer Intentions- und Sinn-Hypothese

· Einleitungssatz mit Textgattung und Thema-These: Gegenstand und Fragestellung

· Beschreibung des formalen Aufbaus des Gedichts (Vers- und ggf. Strophenform, Reim und Rhythmus)

· Herausarbeitung und Bündelung von Textsignalen

· Klärung des Zusammenhangs von Form und Inhalt, Analyse der Unterstützungsfunktion künstlerischer Mittel

· „Kontextualisierung“, d.h. Entwicklung von Bezügen, bsd. zur Literaturgeschichte

· Diskussion von Darstellung und Intention des Gedichtes -> literarische Wertung

· Ggf. persönliche Stellungnahme

93. Was sind die wichtigsten künstlerischen Mittel in Gedichten?

· Pascal 2013-03-04-Mo

· Einfach Deutsch Liebeslyrik, S. 228-231 – oder auch unser Deutschbuch TTS neu, S. 196-198, die muss man nicht alle kennen, aber es macht sich gut, wenn man das eine oder andere richtig benennt.

94. Was versteht man unter der Intention literarischer Texte?

· Pascal 2013-03-04-Mo

· Absicht des Textes à das, worauf er abzielt: „Nicht das, was der Trainer will, sondern das, was das Spiel zeigt.“

95. Was versteht man überhaupt unter einem Motiv (in der Literatur)?

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· Baustein eines literarischen Werkes

· -spielt in der Handlung eine Rolle

· -muss kein Symbol sein

· -es bestimmt die Handlung

· -Romantik Motiv: Sehnsucht

· -Woyzeck: Hohlheit (auf unsicherem Boden)

· -M u Z: Fremdheit

· -T i G: Vergangenheitsbewältigung

96. Was versteht man unter einem Leitmotiv?8

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -künstlerisches Mittel, gekoppelt an einen zunächst außerkünstlerischen Inhalt

· -durchzieht das komplette Werk/taucht immer wieder auf

· -z.B. Farben, Stimmungen, Symbole, Personen, Sätze

· -werden immer wieder mit dieser Bedeutung verwendet

97. Welche Motive romantischer Lyrik sollte man kennen?

· Abikon Deutsch Liebesgedichte Mittwoch Simon u. Carolin

· -MOTIV: Sehnsucht nach Natur

· à Verstehen der Natur und Ursprünglichkeit, Natürlichkeit

· -MOTIV: Wandern

· à im Einklang mit der Natur leben

· -Wanderschaft = Metapher für die Lebensreise

· -Motive: Sehnsucht, Selbstverwirklichung, Abenteuerlust, Selbstfindung

· -MOTIV: Mond

· à romantische Landschaft erscheint im silbernen Licht des Mondes à Positiv bewertetes Halbdunkel

· - steht für sehnsuchtsvolle Gedanken des lyrischen Ichs

· - Weiblichkeit

· -MOTIV: Ruine

· -Verfall des vom Menschen geschaffenen

· -Vergänglichkeit des menschlichen Daseins

· -MOTIV: Der Philister und Poet

· - verschiedene Lebensentwürfe

· à etablierter Spießbürger mit Familie ≠ Unbeständigkeit des Künstlers und Taugenichts

· -MOTIV: Rad

· à Unendlichkeit im ewigen Kreislauf des Lebens

· -MOTIV: Phantasie und Traum

· à Innerlichkeit im Sehnsuchtsmotiv

· -die Suche nach sich selbst

· -MOTIV: Einheit von Menschen im Kosmos

· à Ideal der Harmonie

· -Mensch und Kosmos verschmelzen

· -Träume, Phantasie und Sehnsuchtsgedanken

· -MOTIV: Traum und Nacht

· à Übergang zwischen Wachen und Schlafen

· -Diesseits / Jenseits

· -Leben / Tod

· -Phantasie / Realität

· -Nacht und Dunkelheit haben weitgehend positive Bedeutung

· -Mildernder Kontrast zum grellen Tag / Ruhe

98. „Was die Romantik uns bedeutet“ – FAZ 11.03.2013

ZA 2013-T6: Reflexion über Sprache · Spracherwerb und Sprachentwicklung - Herder: Abhandlung über den Ursprung der Sprache - in Auszügen (als gemeinsamer Bezugstext)

99. Was ist Sprache überhaupt?

· System von Zeichen, die Bedeutung und Funktion haben

100. Wieso hat das Wort Sprache zwei Bedeutungen?

· Potenzial und Realisierung

101. Mit welchen unterschiedlichen Arten von Sprachen kommt der Mensch in Berührung?

· Verbalsprache – mündlich und schriftlich, Körpersprache, Mediensprache, z.B. des Films, Auch „Sprache“ eines Fußballspiels, Bienensprache, Sprache eines „Tatorts“ (Spurensicherung), Neben organisch gewachsenen ethnischen Sprachen auch Plansprachen, z.B. Programmierung

102. Was sind die zentralen Funktionen der Sprache?

· Darstellung, Appell, Ausdruck

103. Was sind Wörter und wie entstehen sie? (nach de Saussure)

· Bezeichnungsnotwendigkeit -> arbiträre Kombination von Bezeichnendem und Bezeichnetem -> Notwendigkeit der Konvention

104. Welche zwei Ebenen der Bedeutung müssen unterschieden werden?

· Denotation, Konnotation

105. Was versteht man im Bereich der Sprache unter Norm?

· Normal, nicht genormt

106. Verhältnis von Denken und Sprechen

· Voraussetzung für Sprache sind sinnliche Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken

· Wahrnehmungen sind nicht mit Realität gleichzusetzen, wie man bei einem Spaziergang mit dem eigenen Hund feststellen kann – oder im Gespräch mit „Farbenblinden“ bzw. beim Kauf eines Geigerzählers.

· Wir sind auch – wie der Philosoph Kant herausgearbeitet hat – grundsätzlich durch grundsätzliche Denk- und Vorstellungsgrenzen beeinflusst: Zeit, Raum, Kausalität – wir können uns keinen Big Bang ohne „Vorgeschichte“ vorstellen.

· Sprache ist noch mehr begrenzt, weil ggf. Wörter und/oder grammatische Vorstellungen fehlen: Es gibt zum Beispiel Sprachen, die mehr Zeiten ausdrücken können als unsere.

· Dazu kommt, dass bestimmte Dinge aus anderen Gründen gar nicht oder nur schwer ausgedrückt werden können: Pilgerbemerkung beim Besuch in Rom und Teilnahme an der letzten öffentlichen Erklärung von Papst Benedikt: „Für mich war das sehr bewegend. Es ist schwer in Worte zu fassen.“

· In die gleiche Richtung gehört es, wenn jemand in eine Wohnung kommt und sich gleich wohl oder unwohl fühlt, ohne es gleich oder überhaupt in Worte fassen zu können.

107. Was zeigt der Roman „1984“ von George Orwell im Hinblick auf die Bedeutung der Sprache?

· Bedeutung der Sprache im Hinblick auf Herrschaft, Deutungshoheit, political correctness

108. Welche drei Dimensionen des sprachlichen Zeichens gibt es?

· syntaktische, semantische, pragmatische

109. Welche Theorie zur Frage der Entstehung von Sprache überhaupt hatte Herder? (Schaf -> Das Blökende)

· Mensch wird konfrontiert mit einem Strom von Eindrücken, er kann einzelne identifizieren und damit auch wiedererkennen; erstes erkennbares Merkmal wird zum Wort der Seele; Sprache ist Sammlung solcher Wörter

110. Was ist an Herders Auffassung durchaus richtig?

· Es ist tatsächlich so, dass auffallende Merkmale zu Bezeichnungen werden, das merkt man am besten bei Komposita: Astronaut

111. Was ist an Herders Auffassung problematisch?

· Sie verkennt das Moment des Arbiträren und die Notwendigkeit der Konvention.

112. Wieso ist es überhaupt interessant bzw. legitimiert, sich im Jahre 2012 noch mit Herders Sprachentstehungstheorie zu beschäftigen?

· These: früheres Denken über Ursprung der Sprache noch interessant

· wir wissen heute auch nicht alles

· damals wurden grundsätzliche Dinge angerissen

113. 14. Was veränderte sich um 1800 im Hinblick auf die Diskussion der Sprachursprungsfrage?

· Aufklärung -> Ende des kirchlich-orthodoxen, aus dem Mittelalter stammenden Denkens

· Infragestellung des göttlichen Ansatzes, Suche nach natürlichem und damit menschlichem Ursprung

114. Was ist der Kern der Sprachursprungstheorie von Condillac?

· Condillac: Versuch, ohne Gott auszukommen, dafür Entwicklung aus tierischen Lauten, Eselsbrücke "Komm, komm, komm ;-)

115. Welchen Beitrag leistete Rousseau zur Frage des Sprachursprungs?

· Rousseau: enge Verbindung von Gesellschaft und Sprache, also Zirkelschluss

116. Was ist der Kern der Sprachursprungstheorie von Süßmilch?

· Süßlich tritt gegen Maupertuis an mit der These göttlichen Ursprungs der Sprache

· Franzose Maupertuis, Akademiepräsident, ließ Vortag halten mit der These einer rein menschengemachten Sprache (Eselsbrücke: Süßes Jesuskindlein ;-)

117. In welcher Weise setzt sich Herder mit den anderen Theorien auseinander?

· Preisfrage, weil die Aufklärer um Maupertuis den Sieg Süßmilchs nicht akzeptieren wollten

· Herder bekommt den Preis für seinen anthropologischen Ansatz.

· Herder stimmt am Anfang dem Tier-Ansatz Condillacs scheinbar zu, um seine Sprache dann von dem tierischen Entwicklingsansatz abzugrenzen,

· Entscheidend bei Herder ist aber, dass er die Sprache aus der Instinktfreiheit des Menschen ableitet. Damit schafft er eine Verbindung zwischen der Natur des Menschen und seiner Sonderstellung.

· Nur wegen Instinktfreiheit kann der Mensch flexibel und besonnen auf seine Umhebung achten und dabei zu Merkwörtern kommen. Das ist für Herder unabhängig von Artikulation schon Sprache. Entscheidend ist die Fähigkeit der Besonnenheit.

118. 19. Wieso kann man davon sprechen, dass Herders Theorie “monologisch” sei?

· Kern der Theorie Herders ist die Frage der Entstehung eines Zeichens, während sich Condillac mit der Theorie einer geschichtlichen Entwicklung begnügt.

· Herder bleibt bewusst beim monologischen Akt eines Menschen, was hier nicht überzeugen kann.

119. 20. Inwiefern unterstützte Humboldt Herders Kernthese zum Sprachursprung?

· Humboldt greift auf Kant zurück, Sprache hat nicht irgendwann begonnen, sondern "entspringt" in jedem Sprechakt. Ursprung dieser Idee bei Herder.

120. 21. Wie entwickelte sich die Diskussion im 19. und 20. Jahrhundert weiter?

· ZF: Überleitung: mit all dem waren die entscheidenden Fragen gestellt, aber nicht beantwortet

· Neue Blüte um 1900, weil neue Erkenntniss

121. 22. In welchem Verhältnis sieht Herder Mensch und Tier im Hinblick auf Sprache?

· Herder 1: Mensch wird in die Natur eingebunden, bekommt aber zugleich auch eine Sonderstellung.

· Mensch ist gewissermaßen Tier, aber ohne Instinkte und damit frei für originelle Zeichenzuweisung (Mängel-als-Chance-These)

122. 23. Welche Bedeutung hat die Idee der “Merkwortbildung”

· Mensch hat Distanz zu seiner Umwelt,

· Kann sie analysieren

· Und sie auf einen Begriff bringen

· Und sie damit ohne reales Vorhandensein verfügbar zu machen (Anm: Jäger der Steinzeit kann informieren)

· Das ist primär gedanklich, muss nicht in konkreten sprachlichen Ausdruck münden

· Primär monologisch ???

· Vorwiegend Nomen

123. 24. Was versteht Herder unter dem “mittleren Sinn” bei der Merkwortbildung?

· Dinge werden angeblich über die Töne erfasst

· Vgl das Blöken

· Nicht-Tönendes wird mit einem Ton verbunden

· Das Ohr liefert also Voraussetzung für Merkwort

· Anm: sehr fragwürdig

124. Wie ist die aktuelle Auffassung von der Sprachentstehung?

· These von der plötzlichen Zusammensetzung verschiedener Module, gegen Vorstellung von einer sukzessiven Entstehung = qualitativer Sprung

· Herder und Humboldt waren auch schon der Meinung, dass Sprache sofort und ganz da ist.

125. Sprache und Denken am Beispiel von Raum und Zeit

· FAZ 17.03.2013

ZA 2013-T7: Aspekte des Sprachwandels in der Gegenwart: Einfluss neuer Medien

126. 2013-02-13: Was versteht man überhaupt unter Sprachwandel?

· Veränderungen im Lexikon (neue Wörter = semantische Relation) und in der Grammatik (Veränderungen in der Kombination von Wörtern = syntaktische Relation)

127. 2013-02-13: Wie kommt es dazu?

· Sprechen ist immer neu -> wie in der Biologie zu Mutationen, die allerdings in der Sprache nach de Saussures Modell der Konvention ablaufen -> Veränderungen der Norm und zum Teil auch des Systems

128. 2013-02-13: Aktuelle Beispiele für Sprachwandel:

· (Einfach-Deutsch-Sprachwandel)

· „weil“ wird zur nebenordnenden Konjunktion = betrifft schon das System der Sprache;

· Genitiv mit Apostroph = Angleichung an das Englische in der Flexion von Wörtern, eher eigentlich nur Schreibweise;

· Auto von Axel = aus analytischer Sprache wird eine synthetische;

· Kid und Kind = Anglizismus mit Funktion

· spannender „etwas macht Sinn statt hat Sinn“ = hier werden kulturelle Unterschiede übermalt.

129. 2013-02-13: Positionen zum Sprachwandel

· (Einfach-Deutsch-Sprachwandel)

· Keller: entspannte Position: Sprachwandel ist normales Phänomen, Exzesse zum Teil nur in der Werbung, also in Nischenbereichen, neue Wörter sind zum Teil präziser, differenzieren, z.B. Kids

· Krämer: konservative Position, sieht unnötige, ja gefährliche Verdrängung, weil Englisch z.T. falsch verwendet, z.T. nicht verstanden wird; angeblich erzeugen Anglizismen keine positiven Emotionen, dagegen spricht Konventions-Norm-Phänomen; notwendiges Ergebnis von Globalisierung und IT-Technisierung

· Kekulé: These: Man sollte beide Sprachen kennen, dann gibt es nicht mehr das Problem des falschen Englisch und des Nicht-genügend-Verstehens

130. 2013-02-13: Arten des Bedeutungswandels

· (Einfach-Deutsch-Sprachwandel)

· Bedeutungsverengung: Hochzeit, statt allgemein einer „hohen Zeit“ = Fest = nur noch Eheschließung

· Gegenbeispiel: Bedeutungserweiterung: Herberge = nicht mehr nur ein „Bergungsort“ für ein Heer, sondern für alle Gäste

· Bedeutungsverschiebung: merkwürdig = heute komisch, früher interessant, „bemerkenswert“

· Bedeutungsverschlechterung: Aus Weib = Frau wird Schimpfwort

· Bedeutungsverbesserung: Minister, Marschall

· Auch Kombinationen möglich: Spießbürger = Bedeutungsverschiebung und zugleich Bedeutungsverschlechterung

131. 2013-02-13: Ursachen des Sprachwandels

· (Einfach-Deutsch-Sprachwandel)

· Zunächst gesellschaftliche Ursachen:

· kulturelle Kontakte zu anderen Gruppen, siehe Anglizismen, früher französische Wörter

· kulturelle Entwicklung: neue Phänomene: Wutbürger

· Bsd. IT-Entwicklung: Smartphone

· Sprachliche Ursachen:

· Verlust an metaphorischem Gehalt: erfahren

· Ausspracheerleichterung: gehen

· Aber auch Zufallsprodukte – Freude am Sprachspiel: „Hallöchen“

· Abnutzung von Wörtern -> man sucht neue Starkwörter: toll, geil, superaffentittengeil

132. 2013-02-13: Dambeck-These zum Selektionsprozess

· Behauptet: seltene Wörter ändern sich eher

· Überzeugt nicht, gerade Häufigkeit führt zu Änderungen, vgl. Begrüßungsformeln: Hallöchen

133. 2013-02-13: Neue Wörter aus dem Netz:

· skypen

· bloggen

· Walkman wird zur Gattungsbezeichnung

· Vgl. Tempotaschentüchter

· Ipod eher nicht

· Überhaupt können Namen zu Begriffen werden: Vgl. Cäsar -> Kaiser

134. 2013-02-13: AB 86 Auf- und untergehende Wörter

· Zum Sprachwandel gehört auch, dass Wörter verschwinden und neue hinzukommen

· Zwei Ursachenkomplexe feststellbar: Zum einen gesellschaftliche-kulturelle Ursachen: Patchwork-Familie; Fallmanager beim Arbeitsamt, Auflaufkind im Fußballstadion

· Zum anderen technische Entwicklungen: Feinstaubbelastung, Memorystick, voipen

135. 2013-02-13: AB 87: Kulturelle Differenzen von Sprachen am Beispiel von „Sinn haben“ – „Sinn machen“

· Heute immer selbstverständlicher: Etwas macht Sinn = es ist sinnvoll, es zu tun.

· Ursprünglich tiefe kulturelle Unterschiede zwischen dem Deutschen, das nicht davon ausging, dass Sinn hergestellt wird, vielmehr ist er in den Dingen enthalten oder eben auch nicht, vgl. romantischer Dichter Eichendorff: „Schläft ein Lied in allen Dingen“

· Vgl.


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