Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
„Lässt sich Arbeitsschutz messen?“Instrumente zur Bewertung der
betrieblichen Qualität des Arbeitsschutzes
Andreas Saßmannshausen- Dipl.-Psych. -
Institut ASER e.V.an der Berg. Universität Wuppertal
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
„Betrieblicher Arbeitsschutz muss sich regelmäßigen undsystematischen Messungen und Bewertungen unterziehen, um ...
• Akzeptanz im Betrieb zu gewinnen,
• Ressourcen effektiv und effizient einzusetzen,
• Potenziale aufzuzeigen und zielgerichtet auszuschöpfen,
• Arbeitsschutz systematisch als Management- undFührungsaufgabe zu betreiben...“
(nach: Hamacher, 2003)
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
• DIN-EN-ISO Normung von AMS• Gemeinsamer Standpunkt zu Managementsystemen im ArbSch (1997)• Eckpunkte zur Entwicklung und Bewertung von AMS (1999)• Europäische Leitlinien (1999)• versch. Konzepte auf nationaler/internationaler Ebene (LASI, ASCA, OHRIS, BS 8800, SCC, OHSAS, HVBG ...)
• beratungsorientierte Ansätze (DNV, Lloyds, ...)• forschungsorientierte Ansätze (Management-, Organisationstheorie, ...)• u.a.m.
Leitfaden der ILO (2001)Nationaler Leitfaden für AMS (2002)
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Zentrale Thesen des nationalenAMS-Leitfadens
• keine Normung von AMS• keine Pflicht zur Zertifizierung und externen Auditierung• Rahmenkonzept zur Handlungsorientierung• Förderung des Managementgedankens im ArbSch
• Selbstverpflichtung und Eigenverantwortung • Wirksamkeitsprüfung durch „betriebliches Umsetzungskonzept“
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Nationaler Leitfaden fürArbeitsschutzmanagementsysteme
Thematische Schwerpunkte:
Arbeitsschutzpolitik
Organisation
Planung und Umsetzung
Messung und Bewertung
Verbesserungsmaßmahmen
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Prinzipien des betrieblichen Arbeitsschutzmanagements
Verantwortung fördern
Prävention verankern
Beteiligung einfordern
systemisches Denken fördern
Synergien nutzen
Prozessorientierung erreichen
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Der „PDCA-Zyklus“ als Grundlagewirkungsvollen Managements
Kontinuierlicher Kontinuierlicher VerbesserungsprozessVerbesserungsprozess
PlanenPlanen(plan)(plan)
VerbessernVerbessern((actact))
AusführenAusführen(do)(do)
ÜberprüfenÜberprüfen(check)(check)
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
„Management-Instrument ...“veröffentlicht in:
A. Saßmannshausen, K.-H. Lang,T. Langhoff & B. H. Müller (2002)
Bewertung der Qualität von Sicherheit und Gesundheitsschutzin Unternehmen und Verwaltungen
Schriftenreihe der Bundesanstalt fürArbeitsschutz und Arbeitsmedizin,Forschung -Fb 952-
Wirtschaftsverlag NWVerlag für neue Wissenschaft GmbHBremerhaven
ISBN 3-89701-827-6 1
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
„Empirische Aspekte“
RADAR - Konzeptder EFQM
„Inhaltliche Aspekte“
Kerndimensionendes Arbeitsschutzes
Instrument zur Bewertung
der Qualität des Arbeitsschutzesim Unternehmen
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Kerndimensionen
1. geeignete Organisation aufbauen
2. geeignete Arbeitsschutzakteure bestellen
3. erforderliche Mittel bereitstellen
4. Arbeitsbedingungen beurteilen
5. erforderliche Maßnahmen treffen
6. Maßnahmenwirksamkeit überprüfen
7. Ergebnisse dokumentieren
8. Unterweisungen durchführen
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
RADAR-Bewertungslogik
Alle Maßnahmen und Ergebnisseeines Unternehmens werden nach
diesem System bewertet!
Ursach
en
Trends
Ziele
Vergleiche
0 %
25 %
50 %
75 %
100Total
Verb
esse
rung
Mes
sung Lern
en
Eingeführt
SystematisiertFundiert
Integriert
mBewertung und
Überprüfung
Umsetzung
Ergebnisse
Vorgehen
R esults (Ergebnisse)A pproach (Vorgehen)D eployment (Umsetzung)A ssessment and R eview(Bewertung und Überprüfung)
(nach EFQM - European Foundation for Quality Management)
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Management-Instrument
• Rechtsnormative Vorgaben und Erläuterungen
• Orientierungsfragen und -beispieleVorgehen/Ansatz: fundiert? integriert?- Gibt es eine Unternehmensphilosophie/ein Leitbild, in der/dem Arbeitsschutz
als Unternehmensziel verankert ist?-- Ansprache, Kultur, dokumentierte Unternehmensziele etc.
• Bewertung der Ergebnisse und Maßnahmen auf einheitlicher SkalaKein Nachweis
oderanekdotisch
EinigeNachweise
Nachweise KlarerNachweis
UmfassenderNachweis
% 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100
• Beschreibung von Stärken und Verbesserungspotenzialen
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Methodischer Zugang
• Interviews mit betrieblichen Akteuren(Geschäftsleitung, Betriebsrat, FASi, Betriebsmedizin, Beschäftigte, ...)
• Dokumentenanalyse(ArbSch-Handbuch, Betriebs-/Arbeitsanweisungen, Unterweisungen, ...)
• „teilnehmende Beobachtung“(ASA-Sitzungen, Unterweisungen, ...)
• Betriebsbegehung
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Auswertungsbeispiel
0102030405060708090
100K1
K2
K3
K4
K5
K6
K7
K8
%
„Unternehmen am Start“
VorgehenUmsetzungBewertung
K1 - OrganisationK2 - ArbeitsschutzakteureK3 - MittelbereitstellungK4 - BeurteilungK5 - MaßnahmenK6 - WirksamkeitsprüfungK7 - DokumentationK8 - Unterweisungen
Kein Nachweisoder
anekdotisch
EinigeNachweise
Nachweise KlarerNachweis
UmfassenderNachweis
% 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Auswertungsbeispiel
0102030405060708090
100K1
K2
K3
K4
K5
K6
K7
K8
%
„Unternehmen auf dem Weg“
VorgehenUmsetzungBewertung
K1 - OrganisationK2 - ArbeitsschutzakteureK3 - MittelbereitstellungK4 - BeurteilungK5 - MaßnahmenK6 - WirksamkeitsprüfungK7 - DokumentationK8 - Unterweisungen
Kein Nachweisoder
anekdotisch
EinigeNachweise
Nachweise KlarerNachweis
UmfassenderNachweis
% 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Auswertungsbeispiel
0102030405060708090
100K1
K2
K3
K4
K5
K6
K7
K8
%
„reifes Unternehmen“
VorgehenUmsetzungBewertung
K1 - OrganisationK2 - ArbeitsschutzakteureK3 - MittelbereitstellungK4 - BeurteilungK5 - MaßnahmenK6 - WirksamkeitsprüfungK7 - DokumentationK8 - Unterweisungen
Kein Nachweisoder
anekdotisch
EinigeNachweise
Nachweise KlarerNachweis
UmfassenderNachweis
% 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Auswertungsmöglichkeiten
70 80 90 1000 10 20 30 40 50 60
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Arb
eits
schu
tz-N
ivea
ugra
d [%
]
Unternehmens-Verbreitungsgrad [%]
10 / 80
60 / 10
Leistungskurve der Qualität desbetrieblichen
von Unternehmen einesbestimmten Bereiches,z.B. einer Region oder
eines Wirtschaftszweiges.
Arbeitsschutzes
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
weitere Informationen
Toolbox „Arbeitsschutzmanagementsysteme“der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
http://www.baua.de/prax/ams/toolbox.htm
Sicherheitsrechtliches Kolloquium, 10. Mai 2005
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!