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Inhaltsverzeichnis
1.0 Einleitung 1.1 Anwendungsbereich 1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung 1.3 Sicherheitshinweise für den Betreiber 1.4 Kennzeichnung der Antriebe 1.5 Zulassung nach ATEX Richtlinie 2014/34/EU 1.6 Transport 1.7 Lagerung 2.0 Montage und Inbetriebnahme 2.1 Luftanschlüsse Typ SAD/SAF
(Standdardausführung) 2.2 Montage Antrieb-Steuerventil 2.3 Montage Antrieb - Stellungsregler oder Rück-
meldeeinheit 2.4 Montage Antrieb-Armatur 2.5 Inbetriebnahme 3.0 Bauart und Funktionsweise 3.1 Typ SAD (doppeltwirkend) 3.2 Typ SAF (einfachwirkend, mit Federrückstel-
lung) 3.3 Drehrichtung 3.4 Stückliste 4.0 Demontage und Montage der Antriebe 4.1 Schmierstoffe und Mengen 4.2 Typ SAD 4.3 Typ SAF 4.4 Umkehr des Drehsinns 4.5 Funktionsprüfung der Antriebe 5.0 Wartungs– und Inspektionszeitraum 6.0 Haftung und Gewährleistung 7.0 Technische Daten
AMG- PESCH GmbH Montage– und Wartungsanleitung
Typ SAD/SAF 10, 15, 20, 25, 30, 33, 35, 40, 42, 43, 45, 50
AMG-PESCH GmbH Adam-Riese-Straße 1 D - 50996 Köln Tel.:+49-(0) 22 36 - 89 16 - 0 Fax:+49-(0) 22 36 - 89 16 - 73 E-mail:[email protected] http://www.amg-pesch.com
1.2 Bestimmungsgemäße Verwendung
Die pneumatischen AMG-Doppelkolben-Schwenk-antriebe dienen der Automatisierung von Kugelhäh-nen, Kükenhähnen, Absperrklappen und Regelklap-pen. Sie sind dazu bestimmt, Armaturen mit 90° Schwenkbewegung zu betätigen. Die AMG-Doppelkolben-Schwenkantriebe sind in den Bauarten
Typ SAD - doppeltwirkend
Typ SAF - einfachwirkend, mit Federrückstellung erhältlich. Für den sicheren Betrieb und die bestimmungsgemä-ße Verwendung sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
Anschluss eines Steuerventils an eine anlagenseitig beigestellte Steuerung
Als Steuermedium ist getrocknete Druckluft zu ver-wenden. Der Taupunkt muss mindestens 10°C niedriger liegen als die niedrigste Betriebstempera-tur
1.0 Einleitung
Diese Montage– und Wartungsanleitung enthält wichti-ge Hinweise, um die Antriebe sicher und sachgerecht zu montieren, zu warten und zu betreiben. Ihre Beachtung hilft Gefahren zu vermeiden, Repara-turkosten und Ausfallzeiten zu vermindern und die Zu-verlässigkeit und die Lebensdauer der Antriebe zu er-höhen. Die Montage– und Wartungsanleitung ist von jeder Person zu lesen und anzuwenden, die mit Arbeiten an den Antrieben beauftragt ist. Die Montage– und Wartungsanleitung muss für das arbeitende und für das Wartungs− und Instandset-zungspersonal jederzeit verfügbar sein. Bewahren Sie ein Exemplar dieser Montage– und Wartungsanlei-tung ständig am Einsatzort der Antriebe auf. Bevor Sie beginnen, Montage− oder Wartungsarbeiten durchzu-führen, müssen Sie zuerst die Montage– und War-tungsanleitung komplett durchlesen. Im Zweifelsfall
Vor der Montage, Inbetriebnahme und Wartung der Antriebe ist unbedingt die-se Montage– und Wartungsanleitung zu lesen, und es sind die darin enthalte-nen Sicherheitshinweise zu beachten.
ist immer die Firma AMG-Pesch anzusprechen. Technische Änderungen und Ergänzungen der Be-schreibung/Anleitung sind vorbehalten.
Bei Betrieb mit davon abweichenden Steuermedien ist unbedingt der Her-steller zu kontaktieren.
1.1 Anwendungsbereich
Diese Montage– und Wartungsanleitung gilt für AMG-Doppelkolbenschwenkantriebe der Baugrößen 10,15,20,25,30,33,35,40,42,43,45 und 50, in den Bau-reihen SAD(doppeltwirkend) und SAF(einfachwirkend, mit Federrückstellung), ohne Hubbegrenzung
Die maximale Zulufttemperatur beträgt 45°C
Der maximal zulässige Steuerdruck ist dem Typen-schild zu entnehmen, im Standard 8 bar jedoch höchstens 10 bar
Das Steuermedium ist mit mindestens 40 µm Ma-schenweite (ISO 8573-1, Klasse 5) zu filtern
Die Antriebe sind geeignet für Umgebungstempera-turen von -25°C bis +80°C (Sonderausführungen können davon abweichen)
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Bei Nichtbeachten der in dieser An-leitung enthaltenen Hinweise kön-nen daraus Gefahren entstehen und zur Unwirksamkeit der Gewährleis-tung und Haftung von AMG-PESCH führen.
1.4 Kennzeichnung der Antriebe
Jeder Antrieb ist mit einem nachfolgend beispielhaft beschriebenen Typenschild gekennzeichnet:
Baugröße Minimale Schaltzeiten 10;15;20 0,1 sec
25;30 0,2 sec
33;35 0,4 sec
40;42;43 0,7 sec
45;50 1,0 sec Tabelle 1.1
Beispielhafte Bezeichnung
Kommentar
Typ: SAF 20 NC Bauart: SAF einfachwirkend Baugröße: 20 NC: federschließend
n:09 Anzahl der Federn
Artikel: 165811 Eindeutige Bauteilkennzeichnung
Umgeb.temp. -25 bis +80°C Zulässige Umgebungstemperatur
Auftrag: 521855 Eindeutige Auftragskennzeichnung
Dichtwerkstoff NBR Werkstoffkennzeichnung der verwen-deten Elastomere
max.zul. Steuerdruck
10 bar (10) Maximal zulässiger Pneumatikdruck
Bj. 2010 Baujahr des Antriebes
Anschluss/SW DIN EN ISO 5211
F07-Y-D/L-17 F07: Flanschgröße Y: mit Vorsprung D/L : Antrieb mit Innenachtkant 17: SW des Innenachtkants
min./max. Federmoment:
28,6 / 47,6 Nm Minimales und maximales Rückstell-moment der Federn in den Endlagen
Erläuterungen zum Typenschild
Die Ritzel der Antriebe sind nicht geeignet, äußere Querkräfte aufzunehmen
Bei einfach wirkenden Antrieben des Typs SAF mit Federrückstellung ist sicherzustellen, dass durch den Pneumatikanschluss keine Feuchtigkeit oder Wasser in die Federkammer eindringen kann
Die Antriebe sind nicht geeignet, in den Endlagen dauerhaft Drehschwingungen aufzunehmen
Die in der Tabelle 1.1 aufgeführten minimalen Schaltzeiten der Antriebe dürfen nicht unterschritten werden.
1.3 Sicherheitshinweise für den Betreiber
Grundvoraussetzung für den sicherheitsgerechten Umgang und einen störungsfreien Betrieb der Antrie-be ist die Kenntnis der grundlegenden Sicherheitshin-weise in dieser Montage– und Wartungsanleitung. Darüber hinaus sind die für den Einsatzort geltenden Regeln und Vorschriften zur Unfallverhütung und die anerkannten fachtechnischen Regeln für sicherheits− und fachgerechtes Arbeiten einzuhalten. Es ist nicht erlaubt, die Antriebe für einen anderen als den durch den Hersteller vorgesehenen Zweck einzu-setzen. Es können dadurch unübersehbare Risiken entstehen. Örtlich geltende Arbeits−, Sicherheitsvorschriften und Gesetze müssen immer befolgt werden. Das gleiche gilt für Umweltvorschriften. Beim Umgang mit Ölen, Fetten und anderen chemi-schen Substanzen sind die für das Produkt geltenden Sicherheitsvorschriften zu beachten! Verwendete Schmierstoffe sind fach− und umweltge-recht zu entsorgen. Die nationalen Vorschriften sind zu beachten. Beim Gebrauch der Antriebe sind vom Betreiber die nachfolgend beschriebenen Punkte zur Vermeidung von Gefahren zwingend zu beachten und deren Anwendung sicherzustellen.
Achtung! Bei Missachtung besteht Verlet-zungsgefahr
Reparatur- und Wartungsarbeiten dürfen nur durch fachkundiges und geschultes Personal unter Be-achtung der Montage– und Wartungsanleitung aus-geführt werden
Reparatur– und Wartungsarbeiten dürfen nicht im eingebauten Zustand durchgeführt werden
Vor der Demontage des Antriebes ist die Energie-versorgung zu trennen und der Antrieb in die Si-cherheitsstellung zu fahren
Es ist nicht zulässig, bei anstehendem Steuerdruck an der Verlängerung der Schaltwelle eine Handnot-betätigung vorzunehmen
Es ist nicht zulässig, bei einfachwirkenden Antrie-ben Typ SAF(mit Federrückstellung), mit einem Maulschlüssel oder ähnlichen Werkzeugen eine Handnotbetätigung durchzuführen.
Beispielhaftes Typenschild
Die Schwenkantriebe sind nur in einwandfreiem, funktionstüchtigem Zustand zu betreiben
Die Sicherheitseinrichtungen in der Anlage zur Be-grenzung des Steuerdrucks sind regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit zu überprüfen
Die Antriebe dürfen nur durch fachkundiges und geschultes Personal an die Steuerung angeschlos-sen, bedient und gewartet werden
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Davon abweichende Einsatzbedingun-gen machen die Zulassung der Antrie-be nach Richtlinie 2014/34/EU ungültig. Die Missachtung dieser Vorschrift stellt eine große Gefahr für den Benutzer und für die Anlage dar.
1.7 Lagerung
Die Antriebe sind in geschlossenen Räumen zu lagern und vor schädlichen Einflüssen wie Schmutz oder Feuchtigkeit zu schützen. Wenn die Verpackung keinerlei Transportschaden auf-weist, sollen Antriebe oder Stellgeräte erst unmittelbar vor der Montage ausgepackt werden. Unverpackte Teile sind vor jeglicher Verschmutzung, Feuchtigkeit und Korrosion zu schützen.
Werden Anschlagmittel am Antrieb befestigt, so dürfen diese nur zum Transport eines Antriebes benutzt werden und nicht für das gesamte Stellgerät (Armatur und Antrieb).
1.6 Transport
Der Transport darf nur von Personal ausgeführt wer-den, das aufgrund eigener Kenntnisse und Erfahrun-gen auf dem Gebiet des Transports in der Lage ist, solche Arbeiten durchzuführen. Verwenden Sie nur Transportmittel und Werkzeuge, die für die Belastung geeignet und unbeschädigt sind. Die Ringschrauben zum Transport der Antriebe (nur Baugröße 45; 50) können nach DIN 580 folgende ma-ximale Last unter einem Winkel von 45° aufnehmen:
Baugröße 45 : 170 kg Baugröße 50 : 240 kg.
Die Stückgewichte der einzelnen Antriebe ohne An-bauteile sind in Tabelle 1.2 aufgelistet.
Baugröße Stückgewicht [kg] Stückgewicht [kg]
SAD SAF SAD SAF
10 1,8 1,9 35 18,5 26,0
15 2,8 3,5 40 24,0 37,5
20 4,0 5,0 42 33,5 48,5
25 6,0 8,5 43 58,0 86,0
30 12,0 13,5 45 75,0 102,0
33 13,5 18,5 50 126,0 190,0
Baugröße
Tabelle 1.2
1.5 Zulassung nach ATEX Richtlinie 94/9/EG
Die Antriebe sind für den Betrieb in solchen Anlagen geeignet, die der Gerätegruppe II Kategorie 2 gemäß Richtlinie 2014/34/EU unterliegen. Die maximale Oberflächentemperatur ist hauptsächlich von den Umgebungsbedingungen abhängig (Kennzeichnung Tx). Die maximal zulässige Umge-bungstemperatur ist auf dem Typenschild gekenn-zeichnet.
II 2 GD c IIC Tx
Es ist eine maximale Temperaturerhöhung durch Ei-generwärmung von 10°C zu berücksichtigen. Die Temperatur der zugeführten Druckluft darf 45°C nicht überschreiten. Angebaute elektrische / pneumatische Geräte müssen ebenfalls den Explosionsschutzanforderungen der An-lage entsprechen. Korrosive Medien sollten nicht in den Antrieb gelan-gen. Reparatur- und Umbauarbeiten dürfen nicht in explosiver Atmosphäre durchgeführt werden.
Beachten Sie, dass die Luftanschlüsse mit Verschlussstopfen vor Eindringen von Verschmutzungen und Staub ge-schützt sind.
Ausgepackte Antriebe nicht stapeln! Durch Transport oder Lagerung beschädigte Antriebe sind nicht mehr zu verwenden.
Transportschrauben Diese dürfen nur zum Transport des Antriebes ver-wendet werden NICHT zum Transport des kompletten Stellgerätes
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2.0 Montage und Inbetriebnahme
AMG-Antriebe werden in der Regel bereits mit dem erforderlichen Zubehör, wie Steuerventil und Rückmel-deeinheit, ausgeliefert. Ist dies nicht der Fall, so sind beim An– und Aufbau von Zubehör und Armatur die nachfolgenden Hinweise zu beachten.
2.1 Luftanschlüsse Typ SAD / SAF (Standardausführung)
AMG-Doppelkolben-Schwenkantriebe haben standard-mäßig die NAMUR-Schnittstelle zum direkten Anflan-schen von Steuerventilen nach VDI/VDE 3845. Die Luftanschlüsse sind mit „2“ (Innenkammer) und mit „4“ (Außenkammern) gekennzeichnet.
2
4
2 4
2.2 Montage Antrieb-Steuerventil
Zur Standardansteuerung werden benötigt:
Typ SAD (doppeltwirkend) 5/2-Wege-Ventil
Typ SAF (einfachwirkend) 3/2-Wege-Ventil
Typ SAF 3/2-Wege-Ventil Typ SAD 5/2-Wege-Ventil
Wir empfehlen die Verwendung von Steuerventilen mit NAMUR-Anschluss. Durch die Verwendung des NAMUR-Kodier-Gewindestifts wird sichergestellt, dass das Steuerven-til nur in der vorgeschriebenen Position befestigt wer-den kann (Sicherstellung der festgelegten Wirkungs-richtung des Antriebes). Werden einfachwirkende Antriebe (TYP SAF) nicht mit einem Namur-Ventil angesteuert, ist unbedingt sicher-zustellen, dass die Be– und Entlüftung der äußeren Federkammern nur mit sauberer, trockener Luft ge-schieht. Es ist sicherzustellen, dass keine Verunreini-gungen durch Staub, Flüssigkeiten, Dämpfe oder kor-rosive Gase in den Antrieb eindringen können.
ACHTUNG: Es ist beim Betrieb von einfach wirken-den Antrieben TYP SAF sicherzustellen, dass durch den Entlüftungsanschluss keine korrosiven Medien eindringen kön-nen. Sonst besteht die Gefahr eines Fe-derbruchs.
2.3 Montage Antrieb - Stellungsregler oder Rückmeldeeinheit
AMG-Doppelkolben-Schwenkantriebe haben standard-mäßig die Schnittstelle nach VDI/VDE 3845 - Befesti-gungsebene 1, zur Befestigung von Rückmeldeeinhei-ten und Stellungsreglern. Schließen Sie die Rückmeldeeinheit oder den Stel-lungsregler unter Beachtung der Vorschriften und Montageanleitung des Herstellers an, soweit dies noch nicht geschehen ist.
ACHTUNG: Arbeiten an elektrischen Anlagen oder Betriebsmitteln dürfen nur von einer Elektrofachkraft oder von unterwiesenen Personen unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft den elektrotechni-schen Regeln entsprechend vorgenom-men werden.
2.4 Montage Antrieb-Armatur
AMG-Doppelkolben-Schwenkantriebe haben standard-mäßig einen Anschluss für Armaturen nach DIN EN ISO 5211. Der Anschluss an Armaturen erfolgt übli-cherweise mittels Konsole und Adapter (Kupplung) gemäß DIN EN 15081. Dabei ist auf die korrekte Dreh-richtung des Antriebes zu achten. Nicht normgerechte Aufbauten haben auf die Funktionsfähigkeit und Le-bensdauer des Stellgerätes einen negativen Einfluss. Der Antrieb ist so auszurichten, dass in den Endlagen ein Volldurchgang der Armatur bzw. ein sicheres Schließen gewährleistet ist.
ACHTUNG: Bei einem Probelauf des Stellgerätes sind die betrieblichen Sicherheitsbestim-mungen sowie die UVV zu beachten!
2.5 Inbetriebnahme
Bitte prüfen Sie vor der Inbetriebnahme, ob alle Ver-schraubungen vorschriftsgemäß angezogen sind, die Steuerdruckleitungen, sowie Rückmeldeeinheit bzw. Stellungsregler, ordnungsgemäß angeschlossen sind. Prüfen Sie, ob das Rohrleitungssystem ordnungsge-mäß geerdet ist, um elektrostatische Aufladung und Potentialunterschiede zu vermeiden.
Stellen Sie sicher, dass durch Betäti-gung der Antriebe keine gefährlichen Bewegungen eingeleitet werden. Si-chern Sie mögliche Klemm– und Quetschstellen durch Schutzvorrich-tungen ab.
Stellen Sie sicher, dass die angeschlossene Armatur in der Rohrleitung korrekt eingebaut ist oder, im aus-gebauten Zustand, die Durchgangsbohrung der Arma-tur mit Schutzkappen abgesichert ist, bevor Sie eine Bewegung einleiten.
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ACHTUNG: Nehmen Sie den Antrieb erst in Betrieb, wenn alle erforderlichen Sicherheitsein-richtungen installiert sind und keine Ge-fahren von den angebauten Bauteilen ausgehen.
3.0 Bauart und Funktionsweise
Die Übertragung der Schub- in eine Drehbewegung erfolgt über zwei gegenläufige Kolben mit angegosse-nen Zahnstangen. Die Druckluft strömt in eine der bei-den Kammern und setzt die Kolben in Bewegung. Die-se wirken auf das auf das Ritzel und leiten damit die Drehbewegung ein.
3.1 Typ SAD (doppeltwirkend)
Bei Belüftung der Innenkammer (Anschluss 2) dreht die Schaltwelle im Gegenuhrzeigersinn (AUF), bei Be-lüftung der Außenkammern (Anschluss 4) im Uhrzei-gersinn (ZU).
AUF ZU
3.2 Typ SAF (einfachwirkend, mit Federrückstellung)
Bei Belüftung der Innenkammer (Anschuss 2) dreht die Schaltwelle im Gegenuhrzeigersinn (AUF) und spannt die Federn vor. Bei Entlüftung der Innenkammer oder Steuerdruckausfall bewirken die gespannten Federn das Drehen der Schaltwelle im Uhrzeigersinn (ZU). Standardbauweise NC (normally closed)
AUF ZU
3.3 Drehrichtung
Beim Blick von oben auf den Antrieb ist die Drehrich-tung in Standardbauweise im Uhrzeigersinn schlie-ßend (NC normally closed) . Alternativ können die Antriebe mit umgekehrter Dreh-richtung geliefert werden (NO normally open).
Standardbauweise NC Sonderbauweise NO
3.4 Stückliste
Pos. Stck. Benennung Werkstoff 1 8-12 Deckelschraube Edelstahl 2/3 2 Flachdeckel/Federdeckel Aluminium, beschichtet 4 2 O-Ring NBR * 5 4-14 Sicherheitsfederpaket Federstahl, beschichtet 6 4 Führungsbuchse Gleitlagerwerkstoff 7 2 Kolbendichtung NBR * 8 2 Kolben Aluminium 9 1 Sicherungsring Edelstahl 10 1 Lagerscheibe Gleitlagerwerkstoff 11 1 Gleitlager Gleitlagerwerkstoff 12 1 O-Ring NBR* 13 1 Passscheibe Edelstahl 14 1 Stellungsanzeige Kunststoff15 4 O-Ring NBR * 16 1 Gehäuse Aluminium, eloxiert 17 1 Schaltwelle Edelstahl 18 1 Gleitlager Gleitlagerwerkstoff
20 2 Führungstange Edelstahl
19 1 O-Ring NBR*
* alternative Werkstoffe auftragsspezifisch möglich
4.0 Demontage und Montage der Antriebe
ACHTUNG! Grundsätzlich sind Arbeiten und Mani-pulationen an unter Hilfsenergie stehen-den Schwenkantrieben verboten! Grundsätzlich nur an drucklosen Antrie-ben arbeiten!
ACHTUNG! Arbeiten an Antrieben dürfen nur durch unterwiesenes Fachpersonal erfolgen. Hierbei sind die gültigen Unfallverhü-tungsvorschriften zu beachten.
11109
616
20
6 5 432 1
15 1918
17
8 7
1213
148 665432
1 715
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Vor der Demontage sind alle Anbauten am Antrieb zu entfernen (z.B. Armatur, Steuerventile usw.). Vor der Montage des Antriebes müssen alle Teile ge-reinigt, auf Beschädigungen geprüft, wenn nötig er-setzt und alle Dichtungen erneuert werden. Die Lagerstellen, die Lauffläche im Gehäuse, alle Ein-bauteile, Dichtelemente, Federpakete und die Verzah-nungen müssen vor der Montage eingefettet werden. Bei der Montage der Schaltwelle ist immer ein neuer Sicherungsring (14) zu verwenden.
ACHTUNG! Überzeugen Sie sich nach der Montage nochmals, dass alle Deckelschrauben (16) entsprechend der Montageanleitung angezogen sind und der Sicherungsring (14) ordnungsgemäß montiert ist.
4.1 Schmierfette und Mengen
Zum Schutz der Antriebe und zur Sicherstellung der Funktion empfehlen wir ausschließlich die Verwen-dung von Original AMG – Schmierfetten. Es sind die nachfolgend aufgeführten Fette für die un-terschiedlichen Einsatzbereiche bei Betrieb mit ge-trockneter Druckluft zu verwenden:
Temperaturbereich Fettsorte Normaltemperatur -25°C bis +80°C
AMG-Standardfett / Renolit H442
Hochtemperatur -25°C bis +100°C
AMG-Hochtemperaturfett / Syntheso glep1
Tieftemperatur -40°C bis +60°C
AMG-Tieftemperaturfett / Isoflex Topas NB52
Für davon abweichende Einsatzbedingungen ist AMG-Pesch zu kontaktieren.
Baugröße Fettmenge [g] Baugröße Fettmenge [g]
10 25 35 70
15 25 40 80
20 30 42 100
25 35 43 180
30 50 45 240
33 60 50 280
erforderliche Fettmengen
4.2 Typ SAD
4.2.1 Demontage des Typs SAD
1. Deckelschrauben (16) entfernen und beide Flachde-ckel (17) mit Dichtungen abnehmen.
2. Durch Drehen der Schaltwelle (5) am Außenvierkant gegen den Uhrzeigersinn beide Kolben (1) mit Füh-rungsstangen (11) aus dem Gehäuse (10) heraus-drücken.
3. Markieren Sie die Einbaulage der Kolben für die Wiedermontage.
4. Sicherungsring (14), Passscheibe (13) und Lager-scheibe (12) entfernen und Schaltwelle (5) nach unten aus dem Gehäuse (10) drücken.
4.2.2 Montage des Typs SAD
1. Schaltwelle (5) mit den O-Ringen (6+7) und den Gleitlagern (8+9) von unten in das Gehäuse (10) einsetzen.
2. Beide Kolben (1) mit den Kolbendichtringen (3) und O-Ringen (4) bestücken.
3. Die Führungsstangen (11) von der Domseite her bis zum O-Ring (4) in die Kolben (1) schieben.
4. Die Kolben (1) von links und rechts in das Gehäuse (10) einsetzen. Die Führungsstangen (11) werden durch die gegenüberliegende freie Kolbenbohrung geschoben. Einbaulage beachten!
5. Die Kolben (1) zusammenschieben, bis die Kolben-böden mit dem Gehäuse (10) bündig abschließen.
6. Schließen beide Kolben (1) gleichmäßig mit dem Gehäuse (10) ab, werden die Kolben (1) durch Wei-terdrehen der Schaltwelle (5) im Uhrzeigersinn bis zum gegenseitigen Anschlagen nach innen ge-drückt. Stellung „ZU“.
7. Vermitteln Sie die Führungsstangen (11), bis beide etwa den gleichen Gehäuseüberstand auf jeder Seite haben.
8. Deckelabdichtung (O-Ring) (15) leicht einfetten und in die Nut der Flachdeckel (17) einlegen.
9. Beachten Sie, dass bei der Deckelmontage die Längsbohrung im Gehäuse innerhalb der Deckelab-dichtung (O-Ring) (15) liegt.
10. Beide Flachdeckel (17) mit den Deckelschrauben (16) befestigen. Ziehen Sie die Deckelschrauben (16) über Kreuz mit dem entsprechenden Drehmo-ment an. (siehe Tabelle 4.2)
11. Prüfen der Schaltwellenstellung in „ZU“-Stellung. Die Ecken des Schaltwelleninnenachtkantes stehen dabei im Achsenkreuz des Antriebes und die Nut im Außenvierkant quer zum Antrieb. Ist dies nicht der Fall, Schaltwelle (5) nach unten aus dem Gehäuse (10) drücken und in der richtigen Lage wieder in das Gehäuse (10) einsetzen.
12. Lagerscheibe (12) und Passscheibe (13) über das freie Schaltwellenende schieben und mit Siche-rungsring (14) sichern.
4.3 Typ SAF
ACHTUNG! Demontage der Federdeckel darf nur durchgeführt werden, wenn sich der An-trieb in der Sicherheitsstellung befindet. Verletzungsgefahr!
ACHTUNG! Die Federdeckel stehen beim Lösen un-ter Vorspannung! Die Federn sind Ener-giespeicher und können bei unsachge-mäßer Handhabung Verletzungen verur-sachen!
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4.3.1 Demontage des Typs SAF
Baugröße 10 Diese Antriebe sind mit ungefesselten Federn (19) ausgestattet. 1. Lösen sie alle Deckelschrauben (16) gleichmäßig,
bis die Federn nicht mehr unter Vorspannung ste-hen.
2. Beide Federdeckel (18) mit Dichtungen abnehmen. 3. Durch Drehen der Schaltwelle (5) am Außenvierkant
gegen den Uhrzeigersinn beide Kolben (1) mit Füh-rungsstangen (11) aus dem Gehäuse (10) heraus-drücken.
4. Markieren Sie die Einbaulage der Kolben für die Wiedermontage.
5. Sicherungsring (14), Passscheibe (13) und Lager-scheibe (12) entfernen und Schaltwelle (5) nach unten aus dem Gehäuse (10) drücken.
Baugrößen 15-50 Diese Antriebe sind mit gefesselten Federpaketen (19) ausgestattet. 1. Lösen Sie gleichmäßig alle Deckelschrauben (16).
Nach wenigen Umdrehungen wird die Vorspannung der Federn im Federpaket aufgenommen.
2. Sollte beim Lösen der Deckelschrauben nach einem Weg von 4-5 mm die Federspannung nicht nachlas-sen, unterbrechen Sie den Vorgang. Möglicherwei-se ist die Hülse des Federpaketes beschädigt. In diesem Fall lösen Sie 2 gegenüberliegende Schrau-ben vollständig und ersetzen Sie durch zwei längere Schrauben, die Sie entsprechend tief einschrauben. Nun können Sie die Deckelverschraubung weiter gleichmäßig lösen, bis die verbliebenen kürzeren Schrauben vollständig herausgeschraubt sind. Er-setzen Sie diese nun wieder durch entsprechend längere Schrauben und wiederholen Sie den Vor-gang solange, bis die Federn vollständig entspannt sind und Sie den Federdeckel gefahrlos abnehmen können.
3. Beide Federdeckel (18) mit Dichtungen abnehmen. 4. Durch Drehen der Schaltwelle (5) am Außenvierkant
gegen den Uhrzeigersinn beide Kolben (1) mit Füh-rungsstangen (11) aus dem Gehäuse (10) heraus-drücken.
5. Markieren Sie die Einbaulage der Kolben für die Wiedermontage.
6. Sicherungsring (14), Passscheibe (13) und Lager-scheibe (12) entfernen und Schaltwelle (5) nach unten aus dem Gehäuse (10) drücken.
4.3.2 Montage des Typs SAF
1. Gehen Sie bei der Montage zunächst wie beim dop-peltwirkenden Antrieb SAD vor. Die Montage der Federdeckel (18) erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie die Demontage.
2. Setzen Sie die Federpakete (19) in die vorgesehe-nen Taschen im Kolben (1) ein. Bei der Federbestü-ckung ist darauf zu achten, dass die Anordnung der Federpakete in Abhängigkeit der Federanzahl n ge-mäß der Tabelle 4.1 erfolgt.
n=4 n=5 n=6 n=7 n=8 n=9 n=10 n=11 n=12
Anzahl der Federn n
Tabelle 4.1
3. Beachten Sie, dass die Gesamtzahl n der Federpa-kete mit der Angabe auf dem Typenschild überein-stimmt.
4. Befestigen Sie den Federdeckel (18), indem Sie alle Deckelschrauben (16) über Kreuz gleichmäßig an-ziehen.
5. Führen Sie diese Arbeiten jeweils immer nur an ei-ner Deckelseite komplett durch. Die Schrauben sind entsprechend der Drehmomenttabelle anzuziehen (Tabelle 4.2).
Baugrößen Gewinde Drehmoment [Nm]
15; 20 M6 7
25 M8 17
30; 33; 35 M10 35
40; 42; 43 M12 60
50 M20 290
45 M16 145
10 M5 4
Tabelle 4.2
4.4 Umkehr des Drehsinns
Bei Bedarf kann die Drehrichtung der Antriebe geän-dert werden. Dazu sind folgende Arbeitsschritte notwendig: 1. Deckel und Kolben wie unter 4.2.1 bzw. 4.3.1 be-
schrieben demontieren. 2. Zur Änderung der Drehrichtung werden die Kolben
jeweils um 180° gedreht und, wie unter 4.2.2 bzw. 4.3.2 beschrieben, wieder montiert.
3. Beschriften sie den Antrieb mit der korrekten Dreh-richtung.
Drehrichtung NC Drehrichtung NO
4.5 Funktionsprüfung der Antriebe
ACHTUNG! Bei Druckbeaufschlagung des Antriebes ohne montierte Armatur besteht die Ge-fahr, dass bei fehlendem bzw. beschä-digtem Sicherungsring das Ritzel an der Unterseite des Antriebes herausge-drückt wird.
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Um diese Gefahr für Personen und an Gegenständen in unmittelbarer Nähe auszuschließen, ist die Funkti-onsprüfung unbedingt wie folgt durchzuführen: 1. Steuerluftleitung vom Antrieb trennen 2. Antrieb ggf. von der Armatur demontieren 3. Antriebsritzel gemäß Skizze mit einem Hilfswerk-
zeug sichern
Das Hilfswerkzeug wird an der Unterseite des Antrie-bes in das Bohrbild der Schnittstelle nach DIN EN ISO 5211 eingeschraubt.
4. Antrieb mit der Unterseite auf festen Untergrund stellen
5. Steuerluftleitung an den Antrieb anschließen 6. Antrieb durch Luftbeaufschlagung prüfen.
5.0 Wartungs- und Inspektionszeitraum
Grundsätzlich sind AMG-Doppelkolben-Schwenk-antriebe im Standard lebensdauergeschmiert und damit wartungsfrei.
Die Lebensdauer ist auf 500.000 Schaltzyklen bemes-sen. Voraussetzungen hierfür sind:
fachgerechter Aufbau der Antriebe
einwandfrei aufbereitetes Steuermedium
normale Umgebungsverhältnisse
Einhaltung der bestimmungsgemäßen Verwendung.
Die Gewährleistung erlischt bei Änderungen und An-passarbeiten an dem Antrieb.
6.0 Haftung und Gewährleistung
Die Haftung und Gewährleistung erlischt bei nicht be-stimmungsgemäßer Verwendung der Antriebe. Alle Angaben und Hinweise für die Bedienung und Instandhaltung erfolgen unter Berücksichtigung unse-rer bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse nach bestem Wissen. Die Originalfassung dieser Montage– und Wartungs-anleitung wurde in deutscher Sprache erstellt und von uns sachlich geprüft. Die Übersetzung in die jeweilige Landes- /Vertragssprache wurde von einem anerkann-ten Übersetzungsbüro durchgeführt. Diese Betriebsanleitung wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Sollten Sie jedoch noch Unvollstän-digkeiten und / oder Fehler feststellen, setzen Sie uns davon bitte schriftlich in Kenntnis .
7.0 Technische Daten
Schwenkbereich: 0° bis 90°
Druckbereich: bis 10 bar in Standard
Steuermedium: Luft (trocken oder ölhaltig)
Temperaturbereich: NBR O-Ringe: -25°C bis + 80°C Tieftemperatur NBR O-Ringe: -40°C bis + 60°C FKM O-Ringe: -25°C bis +100°C
Schmierung: Dauerschmierung Bei Ersatzteilbestellung bitte unbedingt Typ und Größe des Schwenkantriebes sowie die Arti-kel-und Auftragsnummer (siehe Typenschild) an-geben.
AMG-PESCH GmbH Adam-Riese-Straße 1 D - 50996 Köln Tel.:+49-(0) 22 36 - 89 16 - 0 Fax:+49-(0) 22 36 - 89 16 - 73 E-mail:[email protected] http://www.amg-pesch.com