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4-2009Juli / August

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tthheemmaa::Prägende Gestalten der AG-Geschichte S. 3

Die Gründung der Arbeitsgemeinschaft der CVJM S. 4 – 5

Wichtige Meilensteine in der Geschichte der AG S. 6 – 7

Wiedervereinigung auch innerhalb der AG S. 8

Mit kleinen Initiativen zu großen Zielen S. 9

Der CVJM für heute und morgen S. 10 – 11

Bilder sagen mehr als tausend Worte S. 12 – 13

Was bedeutet die Arbeitsgemeinschaft (AG) für Dich? S. 14 – 15

aauuss ddeerr AAGG –– ffüürr ddiiee AAGG ((AAffAA))::Berichte aus der AG S. 16 – 18

Vereins-Diamanten S. 19

Offene Stellen in der Arbeitsgemeinschaft S. 20

Menschen im Blickpunkt S. 21

ccvvjjmm iinntteerrnnaattiioonnaall::Geschichten, die der Weltdienst schrieb S. 22 – 23

die Arbeitsgemeinschaft der CVJM ist 90 Jahre alt, und wir möch-ten diese Ausgabe der Pflugschar dem runden Geburtstag widmen.

Der Blick in die Vergangenheit der AG soll verstehen helfen, warum die AGüberhaupt gegründet wurde. Sich zuerst seiner Wurzeln zu vergewissern, um von dort aus neu den Blick in dieGegenwart und Zukunft zu richten, ist sicherlich ein richtiger Schritt.

Zudem werden wir einige wichtige Ereignisse aus dem Leben der AG mit einem Zeitstrahl hervorheben unddurch Fotos illustrieren. Dazu werdet Ihr einige prägende Persönlichkeiten der AG-Geschichte wiederfinden undviele bekannte Menschen auf Fotoseiten entdecken. DDiiee AArrbbeeiittssggeemmeeiinnsscchhaafftt lleebbtt vvoonn ddeerr BBeezziieehhuunngg zzwwiisscchheennddeenn MMeennsscchheenn uunndd ddeerr BBeezziieehhuunngg zzuu GGootttt!!

Neben Grüßen und Statements anlässlich des kleinen Jubiläums werden wir uns der internationalen Partner-schaftsgeschichte der AG zuwenden. Wolfgang Steigmeier hat da einiges ans Licht gefördert.

Aber natürlich befassen wir uns auch mit der Gegenwart und Zukunft: Volker Klein lädt uns ein, einen Blickauf den CVJM von heute und morgen zu werfen.

Mir hat das Arbeiten an dieser Ausgabe sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich dazu etliche staubige Papie-re aus dem Kellerarchiv ins Büro befördern, viele Texte lesen und unzählige Fotos sichten und einscannen mus-ste. Manchmal sah mein Büro selbst aus wie ein Archiv.

Beim Durchsehen des Materials ist mir aber bewusst geworden: Hier halte ich einen Teil von Gottes Segensli-nie mit den Menschen in der Hand. Gott gebraucht die Arbeitsgemeinschaft der CVJM, um sein Reich aufzu-bauen, und wir dürfen dabei sein!

Ich hoffe, auch Ihr habt Freude beim Stöbern in der Geschichte der AG der CVJM.

Liebe Grüße

editorialinhalt

Liebe Leserinnen und Leser der Pflugschar,

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impressumHHeerraauussggeebbeerr::Arbeitsgemeinschaft der CVJM Deutschlands;Generalsekretär: Volker Klein (ViSdP)RReeddaakkttiioonn::Hirzsteinstr. 17, 34131 KasselTel. (05 61) 3 14 99-99; Fax 3 14 99-98www.cvjm-ag.deLLeeiittuunngg:: Wolfgang FunkeRReeddaakkttiioonn::Online-Redaktionskreis

Abdruck, auch auszugsweise, Wiedergabe vonTextbeiträgen und Illustrationen, sind nur mit aus-drücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet.

VVeerrlleeggeerr::Pflugschar-Verlag, Hirzsteinstr. 17, 34131 Kassel, Tel. (05 61) 3 14 99 99, E-Mail: [email protected]:: Dirk Liebern, Hamburg

EEiinnzzeellpprreeiiss::EUR 1,30 (zuzüglich Porto und Verpackung). Besondere Konditionen bei Bezug durch die Vereine.KKoonnttoo:: Evang. Kreditgenossenschaft eG Kassel, BLZ 520 604 10, Kontonummer: 1210DDrruucckk:: Werbedruck GmbH Horst Schreckhase, Spangenberg

DDaass MMaaggaazziinn eerrsscchheeiinntt zzwweeiimmoonnaattlliicchh mmiitt ffrreeuunnddlliicchheerr UUnntteerrssttüüttzzuunngg dduurrcchh ddaass BBuunnddeessmmiinniiss--tteerriiuumm ffüürr FFaammiilliiee,, SSeenniioorreenn,, FFrraauueenn uunndd JJuuggeenndd..

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Auf dieser Seite sehtIhr die Fotos, die Na-men und die Amtszei-ten der 1. Vorsitzendenund der Generalsekre-täre. Diese Männer ha-ben wir exemplarischausgewählt um zu zei-gen, dass Gottes Ge-schichte mit der Arbeit-gemeinschaft der CVJMimmer eine Geschichtemit und durch Men-schen ist. An dieserStelle könnten wir alsotausende Fotos von Frauen und Männern zeigen, die die Ge-schichte der AG mitge-prägt haben.

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rePrägende Gestalten der AG-Geschichte

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AAuusszzüüggee aauuss ddeemm AArrttiikkeell ddeess GGeenneerraallsseekkrreettäärrss,, PPaauull HHeerrzzoogg,,üübbeerr ddeenn sscchhwweerreenn WWeegg bbiiss zzuurr GGrrüünndduunngg ddeerr AArrbbeeiittssggeemmeeiinn--sscchhaafftt aauuss ddeerr 11.. PPfflluuggsscchhaarr 11991199

Den deutschen CVJM fehlte immer eine tatkräftige Organisa-tion, die ihre Eigenart gepflegt hätte. Schon im Jahr 1902 istvon unseren damaligen Führern ein leider vergeblicher Versuchnach dieser Richtung hin unternommen worden. Oberstleut-nant v. Hassell schreibt darüber in seinen soeben erschienenen„Erinnerungen aus meinem Leben“: „Ich rief eine Sonderver-sammlung von Vorsitzenden und Sekretären Christlicher Verei-ne Junger Männer zusammen, um ihnen vorzuschlagen, dassunsere CVJM sich zu einem engeren Verbande innerhalb derdeutschen Nationalversammlung zusammenschließen sollten,um ihre Angelegenheiten und Interessen besser zu fördern.Eberhard von Rothkirch und ich versprachen uns viel davon,und die Mehrzahl der Anwesenden schien dafür zu sein. Alsaber Pastor Klug, Vorsitzender der Nationalvereinigung, undNationalsekretär Helbing sich scharf dagegen erklärten, fielen

die meisten Sekretäre ab und wir zogen den Vorschlag zurück.Eine gute Folge hatte die Sache aber doch. Wir bildeten ei-

ne so genannte Arbeitsgemeinschaft unserer Sekretäre,die Jahr für Jahr zu meist auf Gütern unserer Freunde

zusammentrat und die schönsten Früchte zeitigte.“

Bessere Zusammenarbeit gewünschtDas Verlangen nach einem besseren Zu-sammenarbeiten der Vereine konnte nichtzur Ruhe kommen. Im Jahre 1911/12,kurz vor dem Heimgang unseres Herrn v.Rothkirch, wurden mit seiner Billigung ei-nige Sekretäre mit der erneuten Prüfungdieser Frage beauftragt. Dann kam der

Krieg. Im Mai 1918 fand wieder, und zwarin Berlin, eine Besprechung von Vorsitzenden

und Sekretären in derselben Angelegenheitstatt. Im Hinblick auf die nach Beendigung des

Krieges wartenden großen Aufgaben erkannteman den Zusammenschluss der Vereine nun als un-

abweisbare Pflicht. Nachdem die angefragten größe-ren Vereine ihre freudige Zustimmung ausgesprochen hat-

ten, wurde mit der Nationalversammlung ganz offen verhan-delt. Es sollte, so viel an uns liegt, von vornherein jedes tren-nende Moment ausgeschaltet werden und wir hofften auf Ent-gegenkommen. Die National-Vertreter-Versammlung in Eise-nach, Juli 1918, erkannte auch wohl die Beweggründe, die je-ne Berliner Besprechung veranlasst hatte, als berechtigt an, er-suchte aber von der Gründung eines Sonderbundes abzusehen.Sie versprach dagegen einen besonderen Sekretär für die CVJManzustellen und wählte sofort einen unserer Vertreter in denNationalverband.

Nationalvereinigung stimmt zu Auf der am 16. September 1918 in Dresden tagenden Vertre-terversammlung des CVJM wurden die vorerwähnten Beschlüs-se in der Voraussetzung, dass die Anstellung des Sekretärs,wenn auch zunächst im Nebenamt, baldigst erfolgen wird,freudig begrüßt. Man verzichtete auf die Gründung eines Ver-eins mit juristischer Person und wollte die Vertretung nach au-ßen, wie bisher, den Jünglingsbündnissen und ihrer National-vereinigung überlassen. Doch hielt die Versammlung daranfest, dass die CVJM, unbeschadet ihrer Zugehörigkeit zu denJünglingsbündnissen, sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zu-

sammenschließen müssen, zumal, da der von der Nationalver-sammlung anzustellende Sekretär nur dann ersprießlich wirkenkann, wenn eine Arbeitsgemeinschaft dieser Vereine ihm zurSeite steht. Die Verantwortung für die Sache der CVJM müssendiese selber tragen. Der Vorstand der Nationalvereinigung er-klärte sich in seiner Sitzung in Kassel am 7. Januar 1919 mitder Bildung der Arbeitsgemeinschaft einverstanden. Was unsGott mit der eingangs erwähnten Sekretärs-Gemeinschaft trotzallen Widerspruchs im Jahre 1902 geschenkt hat, das soll nunfür die Vereine selbst und die jungen Männer werden: ein brü-derlicher Zusammenschluss, der, will’s Gott, zu einer neuenGeistesbewegung in den CVJM führt.

Koordinieren und leitenDer Berliner CVJM war der erste derartige Verein in Deutschlandund seine Arbeitsart richtunggebend für viele andere. Solangesein Vorsitzender, Herr v. Rothkirch, lebte, stand dieser selbst-lose Mann unseren Vereinen mit Rat und Tat zur Seite. Er war,ohne einen besonderen Auftrag hierzu zu haben, der „Führer“des CVJM. Mehrmals, so in Breslau und Magdeburg, hat er sichz. B. in die Leitung wählen lassen, als es galt, das Werk überernstliche Nöte hinwegzutragen. Aber unser v. Rothkirch ist seit1912 nicht mehr unter uns, er ist heimgerufen. Seit dieser Zeitfehlt uns schmerzlich die Führung. Immer ermangelte uns einÜberblick über die Gesamtheit unserer CVJM, ihre Fortschritteund Rückschritte, ihre Nöte und Schwierigkeiten. Niemanddachte daran, welche Möglichkeiten in günstiger Zeit sich beiernstlichem Studium der Verhältnisse dem Ausbau der Vereinevielleicht eröffnet hätten. Es war nicht ein einziger Berufsarbei-ter für solchen Dienst freigemacht worden, sehr zu Schaden derCVJM-Sache in Deutschland, die noch viel größere Bedeutungfür die junge Männerwelt hätte haben können. Der neu ge-schaffene Zusammenschluss schafft das Mandat, den Auftragzur „Führerschaft“ der CVJM.

Gott ruft und segnetDer CVJM-Gedanke und die in ihm liegenden Möglichkeitenmüssen immer wieder neu und tiefer erfasst werden. Die Grün-der der CVJM haben mit vollem Rechte das größte Gewicht aufdas Fundament gelegt: Bekehrung des Mannes zu seinemHerrn und Gott. Und das wollen wir mit Jubel bekennen: Gotthat in den Jahren viele junge Männer durch die CVJM innerlichergriffen und gesegnet. Ungezählte sind, besonders in demhinter uns liegenden Kriege, als reife Garben in die himmlischeScheuer eingegangen. CVJM-Arbeit ist und bleibt in erster Linie

Die Gründung der Arbeitsgemeinschaftder CVJM

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Arbeit an der Seele des jungen Mannes. Ohne Bekehrung, oh-ne Predigt des Kreuzes Christi gibt es keine Aufwärtsbewegungder Jugend.

Geistesgaben wecken und entfaltenWir haben daneben noch andere Aufgaben! Der junge Mannhat von seinem Schöpfer wunderbare Gaben des Geistes unddes Gemütes empfangen; die müssen auch geweckt, gepflegtund zur Entfaltung gebracht werden. Wie viel verkümmert,weil es in der Jugend nicht Gott geweiht war. Geahnt haben wirimmer, dass hier ein reiches Feld der Betätigung für die CVJMliegt, und es ist sicher nicht geringes bisher auch darin geleis-tet worden. Aber vielleicht hat man in der Erweckungsbewe-gung doch zu wenig von dem ersten Artikel, dem von demSchöpfer-Gott verstanden. Was wussten wir von den Seelenvor-gängen und Erziehungsfaktoren, von Psychologie und Pädago-gik in der praktischen Vereinsarbeit? Es fehlten ja die For-schungen eines Fr. W. Förster und D. Bauer. Heute ist uns kla-rer als damals, dass zur Bildung der christlichen Persönlichkeitalle in ihr liegenden Gemüts- und Geisteswerte gleichmäßiggepflegt werden müssen, wollen wir anders göttlich-natürlichejunge Männer in unseren Reihen sehen. Unter diesem Ge-sichtspunkt haben wir große Freiheit und Freudigkeit, die Got-tesgaben der Natur und der Kunst, der Wissenschaft und derKultur, was immer ein Menschenherz wahrhaft erfreut, bildetund vertieft, in unser Programm einzustellen und dem höchstenZiele nutzbar zu machen.

Den Sport ernsthaft fördernWeil wir an die dereinstige Erlösung und Auferstehung des Lei-bes glauben, deswegen ist uns der Kampf gegen alles, was ihn

erniedrigt und entweiht, heiliger Ernst. Gerade die CVJM, diedurch das Weiße Kreuz in freundschaftlicher Beratung des jun-gen Mannes auf dem sexuellen Gebiete so außerordentlich ha-ben dienen können, kennen auch die Bedeutung der Leibe-sübung. Wenn in den Kämpfen um die sittliche Reinheit imSchmutz der Gegenwart unter den Lockungen einer schlechtenFrauenwelt und einer perversen Kunst und Literatur auch alleingöttliche Kräfte zum Siege führen, so ist der Turnsaal und dasSportfeld doch eine wesentliche Hilfe dazu. Unsere Anschauun-gen über Sport und Spiel und jede andere gesunde Leibe-sübung sind heute geklärter. Was wir einst in Harmlosigkeitnebenbei betrieben, das ist uns heute nicht zur Hauptsache,aber zu ernster Pflicht geworden. Nicht um mit den Sport- undTurnvereinen in Konkurrenz zu treten, treiben wir Turnen, Wan-dern und Spiel. Nein, wir sehen in der sportlichen Betätigungeine Äußerung frohen Jugendmutes und in gesunder Bewe-gung und Kräftigung des Leibes zugleich ein Mittel zur Erhö-hung der Lebensfreude des jungen Mannes.

Auf junge Mitarbeiter setzenEine weitere Aufgabe der „AG“ erblicken wir in einer umfas-senden Mobilmachung der in der Mitgliedschaft, besonders inder tätigen, liegenden Kräfte. Diese sind lange nicht voll ent-faltet. „Arbeit von jungen Männern an jungen Männern“ – istein alter CVJM-Satz. Und wir haben diesen schönen Gedankendes allgemeinen Priestertums „im jugendlichen Gewande“, wieich ihn nennen möchte, darzustellen versucht. Aber ich denkemir noch einen größeren Einfluss des gläubigen jungen Man-nes in der Mitarbeit und Leitung bei aller Anerkennung der„Führerstellung“ des CVJM-Sekretärs. Ich sehe die Jugend ingrößerem Ernste als bisher die Verantwortung für das Werk aufihre Schultern nehmen. Ich sehe sie, ihre Fähigkeiten in Sport,

ihre Fertigkeiten in der Kunst und ihr Wissen zu einer Auf-wärtsbewegung ihrer Brüder, bewusst in den Dienst Gottes stel-len. Sie werden in den CVJM-Tagungen einander näher kom-men und das Feuer der Bewegung schüren, um es in ihre Städ-te und Vereine zu tragen. Die Jugend war und ist zu allen Zei-ten begeisterungsfähig; auch die heutige wird es, wenn sie klardas CVJM-Ziel sieht und erfasst. Das Ideal wahrer Männlichkeitist unser Herr!

Beziehungen lebenDie CVJM können nun als solche in nähere Beziehungen mit al-len christlichen Jugendorganisationen kommen. Es bestehenBerührungspunkte mit den Jünglingsvereinen, die auf Bekeh-rung ihrer Glieder hinarbeiten, mit der Deutschen Christlich Stu-dentischen Vereinigung, den Schülerbibelkreisen und mit demJugendbund für entschiedenes Christentum. Wir alle stehen inden Gefahren der Gegenwart: der Verflachung auf der einen,der Engigkeit und Kurzsichtigkeit auf der anderen Seite. Wirbrauchen die Erfahrungen der bisher getrennt marschierenden„Armeen“ Jesu Christi. Es ist heute kein Raum und keine Zeitfür Trennung, weil es Zeit ist zum Streit gegen den gemeinsa-men Feind: Welt und Sünde.

Als letztes der Ziele der Arbeitsgemeinschaft ist zu erwähnen,dass diese allmählich eine Zentrale für alle CVJM-Fragen undAnregungen werden soll.

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Wichtige MeileGeschichte der Arbeitsg

16. Juni 1919 1920-1929 1930-1933

Gründung der Arbeitsgemeinschaftder CVJM Deutschlands in Dresden

Jahreslager in Neu-Saarow (Hammelburg)

1934

Sitz der Geschäftstelle in Berlin – bis dahin in Dresden

1935

Zunehmende Einschränkungen durch den Staat

Jahreslager der AG in Saarow

1945 1950 1961

Sitz der Geschäftsstelle in Kassel

Start der Bruderschaftsarbeit inKarachi/Pakistan

ab 1974

Beginn des innerdeutschenBruderschaftsdienstes und

Verstärkung der internationalenBeziehungen

1980

Norbert Pache - erster Bruderschaftssekretär in Peru

Beginn der Jahrestagungen der AG – meistens in Dassel

1999 2003-2005 2006

AG-Jahrestagung „Im Aufwind“ in Bielefeld

AG-Tagung: „Segel setzen – Gottes Dynamik in der

Stadt entfalten“ in Karlsruhe – Abschlussdes AG-Prozesses

2009

90. Geburtstag der AG

AG-Prozess „Zukunftsfähig werden“

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ensteine in der gemeinschaft der CVJM

1937-1938

Jahreslager in Blankenburg.

1938 wird das Jahreslager von der Gestapo aufgelöst

nach 1945

allmählicher Wiederaufbau

Deutschlands und der CVJM

ab 1938

Verbot der CVJM (am 5.12.1938 wurde der CVJM

Osnabrück als erster CVJM von derGestapo geschlossen)

bis 1945

ca. 80% aller Vereinshäuser sind durchBombenangriffe zerstört

1934-1936

Jahreslager in Hohenbinde bei Erkner

1993

Gründung der Ost-AG in Leipzig

1997-1998

Umbau der Geschäftsstelle

1994

75. Geburtstag:

Geburtstags-Jahrestagung in Frankfurt amMain „Gott in der City“ und Festakt in

Dresden

1994

„Kleine Initiativen für großeZiele“ – die Initiativen der AG

starten durch

1992

Umfrage: Information undKooperation „INKO“ inner-

halb der AG-Vereine

2011 20142012 20132010

und es geht weiter...

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Wiedervereinigungauch innerhalb derAG11999900 wwaarreenn ddiiee aakkttuueelllleenn EEnnttwwiicckklluunnggeenn iinn ddeemm rraassaanntteennTTeemmppoo ddeess VVeerreeiinniigguunnggsspprroozzeesssseess uunndd ddiiee FFrraaggee nnaacchh ddeemmAAuuffbbaauu ddeerr CCVVJJMM--AArrbbeeiitt iinn ddeenn ffüünnff nneeuueenn BBuunnddeesslläännddeerrnn iinnjjeeddeerr SSiittzzuunngg ddeess AAGG--AAuusssscchhuusssseess eeiinn SScchhwweerrppuunnkktttthheemmaa..

Eisenach, Dresden, LeipzigMit der Aufnahme der CVJM Eisenach, Dresden und Leipzig indie Arbeitsgemeinschaft der CVJM im Jahr 1991 stand die AGvor neuen Herausforderungen. „Wir sind reicher gewordendurch neue Aufgaben und Anforderungen, die wir gemeinsamanpacken. … Wir sind dankbar für das neue Miteinander undwerden bei der Delegiertenversammlung und der damit ver-bundenen AG-Ausschusssitzung konkrete Schritte zur Intensi-vierung des Innerdeutschen Bruderschaftsdienstes beraten undentscheiden“, schrieb der damalige Generalsekretär der AG,Karl-Heinz Jakobi, in seinem Arbeitsbericht für das Jahr 1991.

Konzentrierte Aufbauhilfe Im Jahr 1992 hieß es in der März/April-Ausgabe der Pflug-schar: Die CVJM Eisenach, Dresden und Leipzig wurden im ver-gangenen Jahr in die Arbeitsgemeinschaft der CVJM Deutsch-lands aufgenommen. In diesem Jahr mehren sich die Kontak-te, und neue partnerschaftliche Beziehungen werden geknüpft.Weitere Vereine bereiten sich auf einen Beitritt in die AG derCVJM vor. Durch die Gründung und den Aufbau neuer CVJM inden neuen Bundesländern sind wir jetzt und in den nächstenJahren besonders zu „konzentrierten Aktionen“ herausgefor-dert. Wir möchten einige örtliche CVJM (zwei bis drei Vereineschwerpunktmäßig) in den neuen Bundesländern unterstützen

und ebenso bei sorgsam ausgewählten Einzelprojekten in ver-schiedenen Vereinen mitarbeiten. Dies erfordert in den näch-sten 5 bis 7 Jahren einen zusätzlich engagierten Einsatz. Hierist jeder gefragt, und kein kleiner Schritt ist unwichtig, wennwir mit Überzeugung, mit Freude und Hoffnung zur Ausbrei-tung des Reiches Gottes unter jungen Menschen vorwärts ge-hen; schließlich ist der CVJM eine „Vorwärtsbewegung“.

Die Gründung der Ost-AGNach den erwähnten drei Vereinen traten bis zum 20. Februar1993, als die Ost-AG als sechste Regional-AG der Arbeitsge-meinschaft gegründet wurde, auch die CVJM Magdeburg (Juni92), Plauen und Hoyerswerda (Dezember 92) der AG bei. DieZahl der Vereine wuchs stetig, so dass die Ost-AG 1994 schonelf CVJM vereinte. Hinzugekommen waren im März 1993Halberstadt, im Juni 1993 Halle an der Saale und im Juni1994 schließlich Gera und Schönebeck. Auch Berlin gehörtseitdem zur Ost-AG. Kontakte und Zusammenarbeit bezogensich 1994 außerdem auf die CVJM in Chemnitz,Frankfurt/Oder, Zwickau, Rostock, Stralsund, Dessau, Demmin,Erfurt und Greifswald.

Die Einheit braucht ZeitDie Frage, die sich damals stellte, lautete: Auf was muss manauf dem Weg zur inneren Einheit in unserem Land besondersachten? Welche Möglichkeiten haben wir dabei im CVJM, mitden ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Prägungen vonchristlicher Jugendarbeit im Osten und Westen umzugehen?Wie können wir eine gemeinsame CVJM-Zukunft gestalten?

Im Arbeitsbericht 1994 schreibt Karl-Heinz Jakobi: „Das ver-trauensvolle, offene und direkte Miteinander-Umgehen ermög-licht für alle Beteiligten immer wieder ein neues Lernen oderein Umlernen, was zu wachsender wechselseitiger Wertschät-zung führen kann. Immer wieder entdecken wir, dass das „Ein-ander-Verstehen“ Zeit und das vertrauensvolle Gesprächbraucht.“

Die aktuelle SituationNicht aus allen Kontakten haben sich Mitgliedschaften in derAG ergeben, aber zu einzelnen CVJM in den neuen Bundeslän-dern gibt es auch ohne Mitgliedschaft weiterhin gute Bezie-hungen. Leider musste der CVJM Halberstadt seine Arbeit ein-stellen. Die Verständigungsschwierigkeiten zwischen Ost undWest haben ein wenig nachgelassen, und trotzdem braucht esauch weiterhin eine Kultur des Aufeinander-Hörens und -Wahr-nehmens, um den anderen besser zu verstehen. Außerdem gibtes weiterhin Themen wie die überproportional hohe Arbeitslo-sigkeit, die ganz besonders die Vereine in den neuen Bundes-ländern betreffen und die Auswirkungen auf die CVJM-Arbeithaben. Deshalb ist es gut, dass es eine Ost-AG gibt, in der re-gionale Themen besprochen werden können. Es ist ein Segen,dass die durch den Krieg zerrissene Gemeinschaft wieder zu-sammengefunden hat.

Wolfgang Funke, AG-Geschäftsstelle

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1992 hatten sich 46 AG-CVJM an der Umfrage „Informationund Kooperation“ (INKO) beteiligt. Dort wurde unter anderemnach Arbeitsfeldern gefragt, bei denen sich Vereine Koopera-tionsmöglichkeiten wünschten.

Die Ergebnisse der Auswertung könnt Ihr der nachfolgendenAuflistung entnehmen.

KooperationswünscheZusammenarbeit wurde in nachstehenden Bereichen ge-wünscht:

>> Gruppen für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre

>> Junge Erwachsenen Arbeit

>> Offene Tür

>> Bibelstunden, Hauskreise, Gottesdienste

>> Ökumene

>> Freizeiten

>> Internationale Begegnungen – Weltdienst-Arbeit

>> Mitarbeiterkreis

>> Mitarbeiterschulung

>> Arbeit mit ausländischen Kindern und Jugendlichen

>> Verwaltung

>> Öffentlichkeitsarbeit

>> Mitgliederwerbung

>> Beziehungen

>> Werte

>> Umgang mit schriftlichen Materialien

>> kreative evangelistische Aktionen

>> Konzept für einen „Grundkurs des Glaubens“

>> Familienarbeit

>> Schriftverständnis

>> Einfacher Lebensstil in der Gemeinschaft vor Ort ange-sichts der Armut in der Welt

>> Konkretion christlicher Ethik in einer werteunsicheren Ge-sellschaft im sexualpädagogischen und sexualethischenVerhalten der Mitarbeitenden im CVJM

>> Biblische und fachliche Befähigung zur Wahrnehmung vonLeitungsaufgaben

>> Wie vereinbaren wir CVJM-Arbeit mit Familie, Beruf undFreizeit?

Kooperationsformen Mit der Frage nach den Kooperationswünschen wurde auchnach geeigneten Kooperationsformen gesucht. Der Wunschnach Zusammenarbeit hatte nicht zwangsweise die Gründungeiner Initiative im Sinne eines regelmäßigen Treffens zur Fol-ge. Angedachte Formen der Zusammenarbeit waren: Semina-re, Workshops und Tagungen, Erstellung von Materialsamm-lungen, Publikationen, Aufbau eines Beratungsnetzwerkes, Be-gleitung, Bildung von Arbeitsgruppen, regionale Zusammenar-beit, Konsultationen.

75. Geburtstag der AG mit vielenProjektenDer im Jahr 1992 begonnene Prozess des effektiveren Infor-mationsaustausches mit dem Ziel einer breiteren und intensi-veren Kooperation zwischen einzelnen Vereinen wurde 1993fortgesetzt. Es bildeten sich Vorbereitungskreise für Initiativen,die im Jahr 1994 anlässlich des 75. Geburtstages der AG statt-fanden. Vom 11. bis 15. Mai 1994 fand in Frankfurt am Maineine Geburtstags-Jahrestagung statt und vom 17. bis 18. Sep-tember 1994 ein Festakt in Dresden. Die eigentliche Geburts-tagsfeier bestand jedoch aus einer Vielzahl von speziellen Pro-jekten unter dem Motto „Kleine Initiativen für große Ziele“, dieüber das ganze Jahr verteilt waren:

>> Jugendleiterkonferenz der Jugendinitiative: „Kinder undJugendliche einer Stadt erreichen“

>> Werkstatt-Wochenende der OT-Initiative: „Wege zumMenschen“

>> Tagung der Verbund-Initiative: „Der Mitarbeiterkreis alsEkklesia“

>> „Tour de Ruhr“, ein Live-Seminar und eineKonsultation durch die Junge-Erwachse-nen-Initiative

>> „Städtetour“ der Initiative fürkreative, evangelistische Ak-tionen

>> Tagung „Arbeit mit aus-ländischen Kindern undJugendlichen“

>> Seminar „Lobpreis undAnbetung im CVJM“

>> Konsultation „Mitarbeiter-befähigung“

>> Einkehr- und Perspektiveta-gung: „Dynamik aus der Stille“

Gründen und beendenInitiativen verdeutlichen das Wesen der AG sehr gut. Wir ver-stehen uns als Bewegung! In den Initiativen geschieht in derZusammenarbeit „Teilen und Dazugewinnen“ Arbeitsgemein-schaft live. Wo mindestens drei AG-Vereine an einem Themamiteinander arbeiten wollen, um die gemeinsamen Kompeten-zen zu nutzen, kann jederzeit eine neue Initiative entstehen.Genauso besteht aber auch die Freiheit, eine Initiative zu be-enden, wenn die Mitglieder dies für sinnvoll ansehen.

Aus der INKO-Befragung entstanden einerseits neue Initiativeninnerhalb der AG, an denen sich viele Vereine beteiligten, an-dererseits rückten bekannte Arbeitsfelder wieder stärker insBlickfeld, wie die Verbund- und die OT-Initiative. Bei manchemAnliegen für eine Kooperation blieb es bei einer Idee, die Um-setzung kam nicht zustande. Wieder andere Initiativen trafensich ein bis zwei Mal und lösten sich dann wieder auf.

Ich bin gespannt, welche Themen uns in der nächsten Zeit be-wegen und welche Initiativen vielleicht neu entstehen. Über diederzeit aktuellen Initiativen könnt Ihr Euch jederzeit auf unse-rer Homepage www.cvjm-ag.de informieren.

Wolfgang Funke, AG-Geschäftsstelle

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Mit kleinenInitiativen zu großenZielen Über die Entstehung von Initiativen

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Schweizer KäseDie Volkskirche verstand sich als Kirche für das ganze Volk. Siewollte eine flächendeckende Versorgung bieten. Die Umset-zung wird aber zunehmend schwieriger und ist heute in vielenLandstrichen nicht mehr zu leisten. Wenn man die christlicheDurchdringung Deutschlands mit einem Käse vergleicht, dannhat dieser Käse zahlreiche Löcher. Es gibt immer mehr konfes-sionslose Menschen, die keinerlei Interesse an Glaubensfragenhaben. Sie werden auch durch missionarische Aktivitäten wiePro Christ oder Jugendevangelisationen kaum erreicht. Glaubewird in der Gesellschaft als reine Privatsache angesehen. Er sollauch aus dem öffentlichen Gespräch herausgehalten werden.

Weltweite BeziehungenChristsein hatte immer das Ziel, in die Gesellschaft auszustrah-len. Lokale CVJM nehmen zuerst die Menschen in der unmittel-baren Nachbarschaft und den Stadtteil in den Blick. Danachschaut man auf Stadt und Land. Doch heute kennt man sich

schon im unmittelbaren Umfeld kaum mehr: „An einem Ort zuleben bedeutet nicht, zusammen zu leben, und zusammen zuleben bedeutet nicht mehr, als am gleichen Ort zu leben.” (Ul-rich Beck, Soziologe, Uni München) In den Städten gibt es über50 Prozent Single-Haushalte. Menschen kennen immer weni-ger ihr unmittelbares Umfeld, geschweige denn den Stadtteil.

Gleichzeitig ist die Welt zum Dorf geworden: Rund um den Erd-ball bestehen Beziehungsgeflechte. Man hat seine Bekanntenund Freunde nicht mehr nebenan wohnen. Über die elektroni-schen Medien kann ich täglich (und quasi kostenlos) mit derVolontärin in Peru „skypen“ oder mit dem Studienkollegen imAuslandssemester in den USA „chatten“. Sonntags fahre ichschnell in den besonderen Gottesdienst bei Freunden in der100 Kilometer entfernten Stadt. Die Herausforderung bestehtdarin, dass ich mein Beziehungsnetz permanent neu definierenmuss. Die Kontaktaufnahme ist leichter, aber die Tiefe und Ver-lässlichkeit von Freundschaft brauchen über die schnelle Nach-richt hinaus Zeit, Begegnung und Vertrauen.

Jugend ist nicht gleich JugendUnsere Gesellschaft teilt sich zunehmend in sehr unterschiedli-che Milieus auf. In der Sinus-Jugendstudie werden sieben Mi-lieus junger Menschen unterschieden: Traditionelle, Bürgerli-che, Konsum-Materialisten, Postmaterielle, Hedonisten (stre-ben nach Genuss und Sinneslust), Moderne Performer und Ex-perimentalisten. Dabei „ticken“ Jugendliche in diesen definier-

ten Bereichen sehr unterschiedlich, was Lebensstil, Geschmack,Musikvorliebe, Medien-Nutzung, Zukunftsvorstellung undSehnsüchte angeht. Während die traditionellen Milieus auf Be-währtes setzen – „das war bei uns schon immer so“ – ist inMilieus mit Neuorientierung alles offen und möglich. Dort pro-bieren junge Menschen immer wieder Neues aus und kombi-nieren es mit Bestehendem. Im hedonistischen Milieu lebenJugendliche im „Hier und Jetzt“, ohne Zukunftspläne, aber mitSelbsterfahrung stiftenden „Kicks“ zum Beispiel im Bereich derMusik.

Damit wir unseren missionarischen Auftrag als CVJM erfüllenkönnen, gilt es herauszufinden, was Gott tut, und dabei mitzu-machen. Wo nehmen wir das Wirken Gottes in dieser sich ver-ändernden Gesellschaft wahr? Was ergibt sich daraus für diePlatzanweisung des CVJM in der Zukunft?

Moderne KlösterAuch zur Zeit der iroschottischen Mönche, die im 6. bis 8. Jahr-hundert durch die Gründung von Klöstern in Mitteleuropa evan-gelisiert haben, konnte das Land nicht flächendeckend christi-anisiert werden. Das kann ein Modell für den CVJM sein: DieCVJM-Häuser und ihre Mitarbeitergemeinschaften sind moder-ne Klöster, um dort dem lebendigen Gott zu begegnen, und umgeistliches Leben einzuüben. Die CVJM sind Orte von Freund-schaft und Orte der Hoffnung, nach denen sich die Menschensehnen. Gemeinde Gottes wird hier erfahrbar.

Verbindliche MitteDie Mitte eines Klosters bildete eine Kernzelle von leiden-schaftlich überzeugten Christen. Sie haben sich für ein Lebenmit Jesus und zugleich für das Leben in der Gemeinschaft ent-schieden. Wir brauchen auch im CVJM Menschen, „welche Je-sus Christus nach der heiligen Schrift als ihren Gott und Heilandanerkennen, in ihrem Glauben und Leben seine Jünger seinund gemeinsam danach trachten wollen, das Reich ihres Meis-ters unter jungen Männern auszubreiten.“ (Pariser Basis) Dasfordert eine freie und zugleich verbindliche Entscheidung desEinzelnen für die Zuordnung in die Mitarbeitergemeinschaft desCVJM. Diese sollte dabei offen für verschiedene Milieus und Al-tersgruppen und zugleich überkonfessionell sein. Jesus hat umdie Einheit seines Volkes gebeten. Diese besondere Berufungdes CVJM soll gerade in der Mitte des CVJM ihren Ausdruck fin-den.

Der CVJM für heute und morgen

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AusstrahlungVon dieser Mitte strahlt der CVJM in die verschiedenen Milieusund Lebenswelten in unsere Städte aus. Durch die an denunterschiedlichen Zielgruppen ausgerichteten Angebote wirddas Evangelium hinausgetragen und in Menschenleben hinein-gesprochen. Es ereignen sich Erwählung, Berufung und Sen-dung. Der CVJM vor Ort muss sich dabei auf einzelne Arbeits-bereiche beschränken. Er kann nicht den ganzen Stadtteil oderdie ganze Stadt erreichen. Es gilt Schwerpunkte zu setzen.

Besonderes CharismaDas griechische Wort „Charisma“ bedeutet Gnadengabe. Es be-zeichnet das von Gott dem Menschen Geschenkte – jedemMenschen auf ganz eigene Weise. Auch unsere CVJM habenbesondere Gaben und Begabungen. Der CVJM ist nicht ein zu-fälliges Produkt der Entwicklung der Geschichte. Gott hat mitder Gründung des CVJM etwas ins Leben gerufen, das eine Ant-wort auf die Not der damaligen Zeit war. Zugleich hat er mitdem CVJM eine Antwort auf Probleme gegeben, die erst nochkommen sollten. Daher fragen wir danach, was Gottes Charis-ma für den CVJM in den Städten und ganz individuell für jedenlokalen Verein ist. Welche besondere Zielgruppe bekommen wirin den Blick? Für welche Lebenswelt, für welches Milieu habenwir eine besondere Leidenschaft? Welche Menschen liegen un-seren Mitarbeitenden besonders am Herzen? Wir fragen nachunserer besonderen Berufung.

Gesellschaft gestaltenDie traditionelle Gruppenarbeit funktioniert nur noch in Teilbe-reichen des CVJM. In Ergänzung zu diesen Angeboten dient diezielgruppenorientierte CVJM-Arbeit den Menschen auf ganz in-dividuelle Weise:

Bei der Schulsozialarbeit des CVJM in Gießen oder des CVJMFrankfurt/Main in Offenbach geht es um die individuelle Be-ziehungsaufnahme mitten im Schulalltag. Das Angebot reichtvon der Hausaufgabenhilfe bis zur Persönlichkeitsentwicklung.

Die Jugendwohnung „@Home“ des CVJM Karlsruhe bietetden Raum für Begegnungen und Freundschaften. Junge Men-schen können dort gemeinsames Leben ausprobieren. Sie ge-stalten dabei auch ihnen gemäße Gottesdienste, und es gibtExperimentierfelder für Gebet oder Musik. Unser CVJM-Partnerdie ACJ Peru ermöglicht Frauen in der Strickwerkstatt im Ar-menviertel den Aufbau einer eigenen Existenz. Der CVJM in To-

go eröffnet Jugendlichen durch die Begleitung im Gefängnis ei-ne Perspektive für die Zeit danach.

Vier SchritteFür alle Arbeitsbereiche gilt, dass die Arbeit mit Menschen lan-ge Wege braucht. Diese Wege sind für jeweilige Milieus oderLebenswelten sehr unterschiedlich. Es gibt nicht den einen Ge-neralschlüssel für jede Situation, aber es gibt verschiedeneSchritte und Phasen, die bei der Zuwendung zu den Menschendurchlaufen werden:

11.. HHiinnhhöörreennWir leben mit den Menschen, wir entdecken ihre Kultur undlassen uns ganz auf ihre Denkweise, ihre Freuden und Bedürf-nisse ein. Wir lieben sie um ihrer selbst willen. Wir bringen ih-nen damit Wertschätzung entgegen und geben ihnen Würde.

22.. DDiieenneennWir sind für die Menschen da mit dem was sie brauchen. Wirleben Barmherzigkeit. Wir sehen ihre emotionalen, psychi-schen und auch körperlichen Nöte. Wir kommen dabei nichtmit klugen Tipps oder mit einem fertigen Konzept. Wir wollenzusammen mit ihnen ihr Leben und Umfeld gestalten. Wir be-fähigen sie, ihr Leben in die Hand zu nehmen und sind dabeian ihrer Seite.

33.. IInnkkaarrnnaattiioonnGott kommt auf unterschiedliche Weise in die verschiedenenKulturen und Milieus hinein. Er zeigt sich auf ganz individuel-le Art. Wir suchen nach angemessenen Formen der Verkündi-gung und leben christliche Gemeinschaft in vielfältiger Weise.Wir experimentieren mit unterschiedlichen Gottesdienstformen.

44.. EEiinnhheeiittDas Leben und die Arbeit in den unterschiedlichen Milieus er-fordert eine große Breite und Vielfalt der CVJM-Arbeit. Deshalbbraucht sie die Zuordnung zum Ganzen des Reiches Gottes.

FazitDie Gesellschaft splittert sich immer mehr in unterschiedlicheLebenswelten und Milieus auf. Die christliche Tradition spieltdabei immer weniger eine Rolle. Aber mitten in dieser Weltwirkt Gott! Daran haben wir Anteil. Der CVJM hat dabei die be-sondere Berufung, der Einheit zu dienen: Über Konfessions-und Milieugrenzen hinweg sammeln wir Christinnen und Chris-ten in der Mitarbeitergemeinschaft und gestalten vielfältigeBereiche der Gesellschaft mit.

Volker Klein, AG-Generalsekretär

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Gott hat mich durch dieArbeitsgemeinschaft reichbeschenkt:mit vielen Tagungen, andenen ich teilgenommenhabe, durch interessanteund tiefgehende Bibelar-beiten und Referate, abervor allem durch Men-

schen, denen ich begegnet bin und die mir zuFreunden wurden. Ohne die Arbeitsgemein-schaft und die dazugehören Menschen würdemir ein sehr wichtiger Teil meines Lebens feh-len.

RReeggiinnaa BBääuummeerr,, DDüüsssseellddoorrff

Als ich 1991 meinenDienst im CVJM-Gesamt-verband begann, wurdeich gefragt, ob ich denCVJM kenne. Dumme Fra-ge, ich bin im CVJM zumGlauben gekommen undhabe ehrenamtlich immerkräftig mitgearbeitet. Ob

ich den CVJM kenne, insistierte der Frager zumeiner noch größeren Verwunderung. Er kamaus der AG und erklärte mir selbstbewusst,dass ursprüngliche CVJM-Arbeit die ist, die diealten Stadtvereine der AG begonnen haben.Das habe ich inzwischen gelernt und bin sehrdankbar für alle Impulse aus der AG in dengesamten deutschen CVJM.

WWoollffggaanngg NNeeuusseerr,, GGeenneerraallsseekkrreettäärr ddeess CCVVJJMM--GGeessaammttvveerrbbaannddeess

Um mit einem alten Liedzu antworten: Freude dieFülle. Das reicht doch ei-gentlich schon aus, oder?Als ich Anfang der 70erJahre von der West-AG inden AG-Ausschuss kata-pultiert wurde, war die Ge-samt-AG das unbekannte

Wesen für mich. Dies änderte sich schnell. DasHineinnehmen in die Gemeinschaft der dochso unterschiedlichen Geschwister war für unsein großes Geschenk. Wenn es Verständigungs-schwierigkeiten gab, lag es meistens am Dia-lekt. Ob in den Sitzungen, auf den Tagungenoder Treffen, sie haben mich und uns geistlich,geistig und menschlich geprägt. Das war auchentscheidend für unsere Arbeit vor Ort. Ich bindankbar für die Begegnungen und Gesprächeund die Freundschaften quer durch die Repu-blik bis auf diesen Tag!

OOttttoo FF.. MMeennggee,, WWuuppppeerrttaall--OObbeerrbbaarrmmeenn

In der AG habe ich vieleneue Freunde und gute Be-ziehungen gefunden. Es istschön, immer wieder in ei-ner geistlichen Gemein-schaft unter Freunden auf-tanken zu können. DieseGemeinschaft verbindetuns auch über weite Strek-

ken und es ist jedes Mal etwas Besonderes, dieGeschwister aus der AG zu treffen. Es sind Fa-milientreffen! Ich bin Gott sehr dankbar, dassich ein Teil dieser Gemeinschaft sein darf.

AAnnddrreeee SSttrrööttkkeerr,, KKiieell

Was bedeutet die Arbeitsgemeinschaftfür Dich? DDiieessee FFrraaggee sstteelllltteenn wwiirr aannlläässsslliicchh uunnsseerreess 9900.. GGeebbuurrttssttaaggeess eeiinniiggeenn hhaauupptt--uunndd eehhrreennaammttlliicchh MMiittaarrbbeeiitteennddeenn aauuss AAGG--VVeerreeiinneenn uunndd GGeesscchhwwiisstteerrnn aauussddeemm CCVVJJMM--UUmmffeelldd.. HHiieerr ddiiee AAnnttwwoorrtteenn::

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Durch die AG kann ichwunderbar über den Tel-lerrand meines eigenenVereins hinausblicken.Dabei treffe ich netteMenschen, mit denen ichmich über Gott, die Weltund alles andere austau-schen kann. In letzter Zeit

war die AG für mich besonders aufbauend,weil ich gemerkt habe, wie sehr wir in Dort-mund mit unserer schwierigen Haus-Situationdurch die Gebete der Geschwister mitgetragenwerden. Diese bundesweite, segensreiche Ver-knüpfung ist für mich die gelebte Arbeitsge-meinschaft.

HHaarrddyy SStteeggeenn,, DDoorrttmmuunndd

In erster Linie habe ichnur durch die AG jungeund ältere Freunde ausanderen CVJM inDeutschland kennen ge-lernt. Während meinerzehnjährigen Vorstandstä-tigkeit im CVJM Ham-burg-Oberalster hatte ich

auch Gelegenheit, an Autorentagungen für diePflugschar in Kassel teilzunehmen. Die AGgab mir die Möglichkeit, über biblische The-men sowie Glaubens- und Lebensfragen zuschreiben, was mir ein echtes Anliegen ist. Ichfinde, dass die missionarische Aufgabe derCVJM durch die AG über die eigenen Gren-zen hinausgeht und somit denWeltbund der CVJM sehr berei-chert.Das alles bedeutet für mich die AG,deren Arbeit ich schätze.

FFrreedd RRiieetthh,, HHaammbbuurrgg--OObbeerraallsstteerr

Die AG ist super, umüber den Tellerrand des eigenen CVJM zublicken. Ich lerne andereCVJM aus Deutschlandkennen und merke, dassdie Herausforderungenteilweise dieselben undteilweise ganz andere

sind. Es tut gut, sich auszutauschen. Wir kön-nen uns gegenseitig ermutigen, stärken undmit Ideen aushelfen. Und ganz nebenbeiknüpft man Kontakte in ganz Deutschland.

DDoorrootthheeaa DDüürrrrsstteeiinn,, MMüünncchheenn

Dadurch, dass ich nunden vierten AG-Vereinkennen lernen darf, istdie AG für mich ein Kno-tenpunkt geworden, andem mehrere Fäden zu-sammenlaufen. Ich freuemich, dass ich in der AGimmer wieder viele liebe

Menschen treffe, die mich auf einem Teil mei-nes Weges begleitet haben. Damit ist die AGfür mich auch ein Stück Heimat und Familie.

CCllaauuddiiaa KKuuhhnn,, MMaaggddeebbuurrgg

Liebe Schwestern und Brüder!

Liebe Freunde!

Der CVJM-Wolozhin in Belarus – verglichen mit dem CVJM in

Deutschland noch in den Kinderschuhen – gratuliert dem

zukunftsorientierten, kreativen und interessanten „Verband

ohne Alterserscheinungen“ zum Jubiläum und wünscht der

Arbeitsgemeinschaft mit Niveau und ihrem Team mit

Kompetenz und Herz alles Gute für die nächsten 90 Jahre.

Wir schätzen Ihre Freundschaft und Ihr Wohlwollen.

Wir bedanken uns bei Ihnen für die vielfältige Unterstützung

und hoffen, dass Sie uns auch weiterhin Ihr Vertrauen

schenken.

Hochachtungsvoll

CCVVJJMM--VVoorrssttaanndd iinn WWoolloozzhhiinn

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VVeerrbbuunnddttaagguunngg

Wachsende Mitarbeit-ergemeinschaften

Full HouseNach einem herzlichen Empfang, für den die Gästehäuser Ho-he Rhön bekannt sind, versammeln sich etwa 130 Teilneh-mende in einem Tagungsraum, der vom Haus „Stiftshütte“ ge-nannt wird. Das ist ja schon im Alten Testament der Ort, andem Gott seinem Volk begegnen will. Zunächst begegnen sichaber viele, mir meist unbekannte Menschen – ich bin das er-ste Mal dabei – und umarmen sich herzlich. Anschließend be-grüßt Dirk Moldenhauer die Anwesenden und Gerhard Proß undVolker Klein geben uns einen Überblick über das Tagungspro-gramm. Das Thema lautet: Hin zu den Menschen, hin zu Jesus,hin zur Gemeinde.

Ständiger GottesdienstWir treffen uns zumeist in der Großgruppe, haben ausgiebigeZeiten des Austausches und feiern eigentlich ununterbrochenGottesdienst in vielfältiger Art und Weise. Dann gibt es immerwieder ganz bewusst Zeiten, in denen wir uns in kleinen Grup-pen über das Gehörte und die Dinge, die wir mit Gott im Alltagerlebt haben, austauschen können. Sammlung und Sendung!

Grenzenlose FreiheitNeben dem großartigen Essen, das im Zusammenhang mitdem Thema „gelebte Gastfreundschaft“ einen eigenen Artikelverdient hätte, bleiben mir die Abende in Erinnerung. Unterdem Stichwort „keine Programme, sondern Beziehungen“ wirdganz besonders darauf geachtet, dass wir aus der Beziehung zuJesus auch Beziehung zu den Menschen gestalten können. Da-bei beweisen die Verantwortlichen Mut, das Programm aucheinmal komplett umzustellen, wenn sie es für angemessen halten.

Hin zu den MenschenMichael Götz vom CVJM Nürnberg lädt uns in mitreißender Artund Weise zu einer Gedankenreise ein, die uns hin zu den Men-schen führt. Er stellt die Frage: „Was braucht es, dass sich einCVJM aufmacht, um Menschen einzuladen?“

Es braucht die lebendige Beziehung zu Jesus, eine beziehungs-starke Gemeinde, die Bereitschaft, mit den Menschen „langeWege“ zu gehen. Und es braucht den Mut, Altes loszulassen,damit Neues entstehen kann. Noch lange klingt in mir die Fra-ge nach: „CVJM - wie ist dein Herz bestellt?“

Hin zu Jesus„Dadurch werden wir immer mehr eins werden, … eine Ge-meinde, in der Christus mit der ganzen Fülle seiner Gabenwirkt“ (aus Eph. 4,13). Von diesem Auftrag Jesu leitet ThomasRömer vom CVJM München die drei Grundberufungen des CVJMab: Menschen zu Jesus rufen, die Mitarbeitergemeinschaftsammeln und Gutes für die Menschen in der Stadt tun. „Durchdie Gemeindetür geht es nur durch eine Kreuzform.“

Hin zur Gemeinde„Der Prozess der Evangelisation ist erst abgeschlossen, wenn eszur Eingliederung in den Leib Christi gekommen ist.“ Wie dasgeschehen kann und dass man dazu manchmal einen langenAtem benötigt, verdeutlicht uns Gabriele Deutschmann. ZurVeranschaulichung dient ihr das Beispiel der Schritte in dieMitarbeitergemeinschaft des CVJM Esslingen.

QualitätszeitAls Qualitätszeit bezeichne ich die Phasen, die ich ganz inten-siv mit Gott und den Menschen verbringe. In besonderer Weisehaben mich in dieser Hinsicht auch die Abende erstaunt: Sol-che Hingabe und Begeisterung und solchen Spaß hätte ich aufeiner Tagung wie dieser nicht für möglich gehalten. Vergeblichwartete ich beim festlichen Abend auf etwas Inhaltsreiches oderErnsthaftes – aber wir hatten einfach ganz viel Spaß undkonnten bei etlichen Spielen über uns selbst lachen.

Der Gebetsabend tat einfach gut, und ich erlebte zum zweitenMal in meinem Leben, nach meiner Kommunion, eine Beichte.Diesmal jedoch in einer ganz anderen, befreienden Art undWeise. Das Fußball-Generationen-Match und ein Spazierganzim Mondschein sowie die lockeren Abendcafe-Runden gehörtenauch zu dieser Qualitätszeit.

ResümeeIch bin in guter Weise mit hinein genommen worden in denVerbund. Beeindruckend sind für mich die gemeinsame Über-zeugung, für die man lebt, und auch das ständige „Ringen“darum, nicht die Wurzeln der CVJM-Arbeit aus den Augen zuverlieren. Es ist spürbar geworden, dass die anwesenden Verei-ne in einem Boot sitzen und an einem Strang ziehen.

Andy Friedel, ehrenamtlicher Mitarbeiter imCVJM Würzburg

AAGG--GGeesscchhääffttsssstteellllee

Mitarbeiterinnen-wechsel

Anfang Mai gab es einen Wechsel im Bereich der Teamassis-tentinnen. Regine Platner (links im Bild) hat eine Anstellungim CVJM-Gesamtverband gefunden, worüber wir uns sehr freuen.

Da Mona Berninger aus der Elternzeit wieder in das Team derAG-Geschäftsstelle zurückkehrt, wurde ein Stellenwechsel nö-tig. Wir bedanken uns bei Regine, die sich voll und ganz für dieAG eingesetzt hat und wünschen Mona einen guten „Neube-ginn“. Zurzeit arbeitet Mona nur stundenweise in der Ge-schäftsstelle. Ab September wird sie mit einer halben Stelle fürdie AG tätig sein.

afaafaaus der AG für die AGInformationen der AG der CVJM Deutschlands

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Zum Heimgang vonFriedhelm Kern

LLiieebbee GGeesscchhwwiisstteerr uunndd FFrreeuunnddee iinn ddeerr AArrbbeeiittssggeemmeeiinnsscchhaafftt,,

Friedhelm Kern ist am Samstag, den 16. Mai 2009 im Altervon 73 Jahren heimgegangen. Nach einer Operation der Hals-schlagader sah es so aus, dass er schnell genesen würde. Aberbald darauf sind Gehirnblutungen eingetreten, die sich nichtmehr stoppen ließen. Friedhelm Kern hinterlässt seine Frau Do-ris, zwei verheiratete Kinder und sechs Enkel.

Friedhelm Kern kam im CVJM Mülheim zum Glauben. Er wardort ab 1956 Mitglied im Vorstand, wurde 1961 Schatzmeis-ter und 1974 Vorsitzender. 1986 wurde er in den AG-Aus-schuss und in den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der CVJMgewählt, wo er zwölf Jahre die AG als Schatzmeister mitge-prägte. Er hat sich intensiv in die Begleitung und Unterstützungvon CVJM eingebracht, nach der Wende besonders in den neu-en Bundesländern. Dazu gehörte auch seine Mitarbeit im Vor-stand in der Eberhard-von Rothkirch-Stiftung. Neben vielenanderen Tätigkeiten im CVJM hat er die AG-Vorständetagungmitgeprägt und gehörte zum Leitungsteam des AG-Treffens.

Friedhelm Kern hat sich mit Leidenschaft und hoher Fachkom-petenz für die lokalen CVJM, die Arbeitsgemeinschaft und denCVJM in Deutschland engagiert. Wir sind von Herzen für denSegen dankbar, den wir durch ihn empfangen haben.

Volker Klein, AG-Generalsekretär

CCVVJJMM uunndd SScchhuullee

Auflösung der InitiativeDie Schule wird immer stärker zum Lebensmittelpunkt für Kin-der und Jugendliche. Sie verbringen dort immer mehr Zeit. In-klusive der Fahrzeiten sind die Schülerinnen und Schüler, die

eine Ganztagseinrichtung besuchen, bis zu zehn Stunden amTag mit Schule beschäftigt. In einigen CVJM ist die schulbezo-gene Kinder- und Jugendarbeit schon seit Jahren ein fester Be-standteil ihrer Kinder- und Jugendarbeit. Dies veranlasste achtAG-Vereine, am 24. März 2004 in Kassel die Initiative „Ju-gendarbeit und Schule“ ins Leben zu rufen. Nach einer an-fänglich sehr inspirierenden Zeit, in der viele Materialien erar-beitet wurden und konstruktive Gespräche liefen, wurde der

Kreis der teilnehmenden Personen immer kleiner. Trotz vielfäl-tiger Werbung gelang es nicht, weitere Vereine für die Mitar-beit in der Initiative zu gewinnen. Daraufhin haben die Mit-glieder der Initiative bei ihrem letzten Treffen im März be-schlossen, die Initiative aufzulösen. An dieser Stelle gilt ein be-sonderer Dank Ralf Volgmann aus Gießen, der die Initiativekompetent und mit viel Engagement geleitet hat.

11771177

Eine Erinnerung zur

Fürbitte

IInn uunnsseerreerr GGeemmeeiinnsscchhaafftt wwoolllleenn wwiirr,, iinn jjeeddeerr WWoocchhee nneeuu,, ddrreeii CCVVJJMM bbeessoonnddeerrss iinn uunnsseerree GGeebbeettee eeiinnsscchhlliieeßßeenn::

vvoomm 2288..66.. bbiiss 44..77..22000099>> CVJM Frankfurt/O>> CVJM Fürth>> CVJM Gelsenkirchen

vvoomm 55..77.. bbiiss 1111..77..22000099>> CVJM Gera>> CVJM Gießen>> Esta e. V. Görlitz

vvoomm 55..77.. bbiiss 1111..77..22000099>> CVJM Gera>> CVJM Gießen>> Esta e. V. Görlitz

vvoomm 1122..77.. bbiiss 1188..77..22000099>> CVJM Göttingen>> CVJM Gummersbach>> CVJM Hagen

vvoomm 1199..77.. bbiiss 2255..77..22000099>> CVJM Halle/Saale>> CVJM Hamburg>> CVJM Oberalster zu Hamburg

vvoomm 2266..77.. bbiiss 11..88..22000099>> CVJM Hannover>> CVJM Heidelberg>> CVJM Hildesheim

vvoomm 22..88.. bbiiss 88..88..22000099>> CVJM Hoyerswerda>> CVJM Karlsruhe>> CVJM Kassel

vvoomm 99..88.. bbiiss 1155..88..22000099>> CVJM Kiel>> CVJM Köln>> CVJM Leipzig

vvoomm 1166..88.. bbiiss 2222..88..22000099>> CVJM Ludwigshafen>> CVJM Lübeck>> CVJM Lüneburg

vvoomm 2233..88.. bbiiss 2299..88..22000099>> CVJM Magdeburg>> CVJM Mannheim>> CVJM Mülheim

vvoomm 3300..88.. bbiiss 55..99..0099>> CVJM München>> CVJM Münster>> YMCA Nigeria

vvoomm 66..99.. bbiiss 1122..99..0099>> CVJM Nürnberg>> CVJM Nürnberg-Gostenhof>> CVJM Oberhausen

vvoomm 1133..99.. bbiiss 1199..99..0099>> CVJM Osnabrück>> CVJM Osterode>> ACJ Peru, Lima

Herausgeber:Arbeitsgemeinschaft derCVJM DeutschlandsHirzsteinstr. 17, 34131 Kassel„„GGeebbeett uunndd ddiiee GGeeggeennwwaarrtt GGootttteess vveerräännddeerrnn uunnsseerr LLeebbeenn..““ ((uunnbbeekkaannnntt))

„Der Knoten im Taschentuch“

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AAGG--JJaahhrreesstthheemmaa 22001100

18+

In der Sitzung des AG-Ausschusses im März haben die Mitglie-der dieses Leitungsgremiums einstimmig beschlossen, dass dasJahresthema der AG für 2010 „18+“ lauten soll. Natürlichwird da noch ein besserer Titel formuliert, aber wir wollen diejungen Erwachsenen in den Blick nehmen. Aus diesem Grundhaben wir auf der Führungskräftetagung darum geworben,dass sich neben den Mitgliedern der Initiative 18+, die sichbereit erklärt haben, bei der Planung und Umsetzung des The-mas dabei zu sein, noch weitere Mitstreiterinnen und Mitstrei-tern für diese Sache engagieren. Und siehe da, wir wurden fün-dig: Im April traf sich in Frankfurt am Main zum ersten Mal ein13köpfiges „Projektteam“, das Ziele, Inhalte und Umsetzungs-möglichkeiten für das Jahresthemas sucht.

CCVVJJMM AAnnssbbaacchh

Der neue Weltladen

Wie lange dauert ein Wunder? Ein halbes Jahr!

Vom Beginn bis zur Realisierung, vom ersten Gebet bis zumletzten Hammerschlag – der CVJM Ansbach ist dankbar fürGottes Hilfe und für einen wunderschönen neuen Weltladen.Dafür sind wir umgezogen. Durch die Hilfe eines Freundeskrei-ses ist die Miete der neuen Räume gesichert. Viele Freundinnenund Freunde des CVJM Ansbach sowie die evangelische Lan-deskirche in Bayern haben dazu beigetragen, dass wir alle In-vestitionen finanzieren konnten.

Lothar Goldbrich, Ansbach

CCVVJJMM BBrraauunnsscchhwweeiigg

Puls 2009Puls 2009 ist eine Aktionswoche für freiwilliges Engagementvon Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Sommerfe-rien. Es geht darum, mit einer modernen Projektstruktur undeiner ansprechenden, professionellen Marke/Kommunikationjunge Menschen für freiwilliges Engagement, Solidarität undsoziale Verantwortung zu begeistern. Verschieden Organisatio-nen wie der CVJM beteiligen sich an dem stadtweiten Projekt.

Eine Woche Urlaub vom EgoEine Pressemeldung könnte z. B. so klingen: Braunschweig –Junge Leute zwischen 16 und 23 werden in diesem SommerTeil einer revolutionären Bewegung: Der Puls geht durch unse-re Stadt! Für die 100 Freiwilligen bedeutet das eine Woche Ur-laub vom Ego und voller Einsatz für Andere. Jeden Tag enga-gieren sich die Teams bei lokalen Projekten, setzen sich fürhilfsbedürftige Menschen ein, unterstützen gemeinnützige Ein-richtungen im Stadtgebiet und rufen eigene Aktionen ins Le-ben. Für den persönlichen Feierabend-Mix bietet die Puls-Ba-sis den Aktivisten ein erfrischend vielfältiges Programmange-bot. Ein Benefiz Konzert mit angesagten Bands bringt am letz-ten Abend alle Braunschweiger für einen guten Zweck zusam-men.

Der Vormittag gestaltet sich durch verschiedene kurzzeitige undgezielte Einsätze in regionalen gemeinnützigen Projekten undEinrichtungen. Gearbeitet wird in kleinen Teams, ein Wechselder „Einsatzstelle“, also ein Hineinschauen in unterschiedlicheBereiche ist möglich. Auf diese Weise soll das Event für neueZielgruppen attraktiv sein, etwa für Jugendliche, die sich nichtin einem Jugendverband, einer Kirchengemeinde usw. enga-gieren möchten bzw. nicht von Kindheit an ein Engagementausgeübt haben. Die Jugendlichen erhalten keinen Lohn, mög-licherweise stellt eine Stiftung ein Zertifikat über das erbrachteEngagement aus.

Geben macht glücklicher alsNehmenDas freiwillige Engagement kann und soll Spaß machen. Dennzu helfen ist eine sehr positive Angelegenheit und macht auchSinn, sofern die Hilfe gut organisiert ist und nicht über die Köp-fe der Betroffenen hinweg geschieht. „Geben macht glücklicherals Nehmen!“, „Gutes für andere zu tun ist das Beste, das manfür sich selbst tun kann!“ – es gilt den jungen Leuten die Mög-lichkeit zu geben, die Richtigkeit dieses vordergründig irratio-nalen Prinzips selbst zu überprüfen. Die konkreten Erfahrungenund Begegnungen bei Puls 2009 sind ein wichtiger Impuls fürden weiteren Umgang mit den persönlichen Fähigkeiten undRessourcen auf dem Lebensweg.

Darüber, wie Puls 2009 gelaufen ist, werden wir in einer dernächsten Pflugscharen berichten. Weitere Informationen undVideoclips findet Ihr unter www.puls2009.de

CCVVJJMM EErrllaannggeenn

Vorstandspraktikant

Was ist eigentlich ein „Vorstandspraktikum“? Weil sich diesschon mancher gefragt hat, berichtet unser derzeitiger „Vor-standspraktikant“ über seine Erfahrungen in dem gar nicht soerlauchten Vorstands-Gremium.

Mein Name ist Christian Fritze (22). Ich bin seit knapp einemJahr Vorstandspraktikant im CVJM Erlangen und Mitarbeiter imJungscharbereich. Als Vorstandspraktikant wurde ich von denMitarbeitenden des CVJM als Kandidat aufgestellt und im Mit-arbeitertreff gewählt. Durch die Wahl habe ich ein Jahr lang dieMöglichkeit, an den Vorstandssitzungen teilzunehmen. Ich ha-be zwar kein Stimmrecht, und es war mir klar, dass ich nichtalles sofort verstehen konnte und musste, aber meine Fragenbleiben nicht lange unbeantwortet. Ganz stumm sitze ich imVorstand aber nicht dabei, denn manchmal hilft es den Vor-standsmitgliedern auch weiter, wenn ich meine Erfahrungenund meine Aspekte der praktischen Jugendarbeit in die Diskus-sionen und Planungen einbringe.

Eine andere PerspektiveNatürlich hört man als ehrenamtlicher Mitarbeiter viel darüber,was der Vorstand macht. Wie die Tagesordnungspunkte aberdiskutiert werden, ist eine neue Erfahrung für mich. Jeder hatseinen eigenen Aufgabenbereich und bringt in die Sitzungenseine Aspekte und Ergebnisse ein. Für mich persönlich ist esinteressant, die Vereinsführung einmal aus einer anderen Per-spektive wahrzunehmen. Meine tätige Mitgliedschaft beinhal-tet vor allem Jugendarbeit und Freizeitleitung. Das ist natürlichauch eine Art der Vereinsführung, aber zu erleben, wie die Fä-den im Vorstand zusammenlaufen, ist sehr lehrreich.

afaafaaus der AG für die AGInformationen der AG der CVJM Deutschlands

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Wuppertal ist nicht nur Stadt der Schwebebahn und Heimatstadt des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, sondern auch die Stadt mit den meisten CVJM. 16 CVJM sind im Kreisverbandorganisiert, darunter auch drei AG-Vereine. Der CVJM Oberbarmen liegt ganz im Osten des langgezogenen Tals entlang der Wupper. Oberbarmen ist ein Stadtteil mit „besonderem Erneuerungsbe-darf“, was auch immer mit dieser Begrifflichkeit ausgedrückt wird. Für die Menschen, die hier leben, ist der Alltag in vielen Fällen nicht einfach zu meistern. Wir als CVJM sind mittendrin, und wiesich die Stadt verändert hat, so hat auch der CVJM seine Arbeit immer wieder neu den Bedürfnissen der Menschen im Stadtteil angepasst.

Beratung, Begleitung, UnterstützungIn die „Offene Tür“ kommen viele Jugendliche, die nicht nurSchwierigkeiten mit Schule und dem Übergang in den Beruf ha-ben, sondern häufig auch mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind.Diese Jugendlichen speziell zu beraten und in Zusammenarbeitmit Jugendgerichtshilfe, Bewährungshilfe und der Schule einNetzwerk zu spinnen, das ihnen positive Lebensperspektiven er-öffnet, ist ein Aspekt der Offenen Arbeit geworden. Gleiches giltfür das Essen außerhalb des Thekenverkaufs. Viele Kinder freuensich gerade deshalb jeden Tag neu darauf, zu uns zukommen,weil sie bei uns eine warme Mahlzeit erhalten. Im Bereich der„Offenen Ganztagsgrundschule“ sind wir auch für die Eltern einverlässlicher Ansprechpartner in allen Fragen des Lebens und bie-ten ein Elterncafé an. Vor allem Mütter nutzen die Chance zumgegenseitigen Austausch und zur Information.

Für diejenigen Kinder, die durch ihre Verhaltensweisen besondersauffällig sind, findet über ein halbes Jahr ein spezielles „Cool-ness-Training“ statt, um sie fit fürs Leben zu machen. All dieseAngebote planen und organisieren wir in Zusammenarbeit mit derbenachbarten katholischen Grundschule. Diese Kooperation läuftseit vier Jahren im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule.

WWäähhrreenndd ddeerr FFüühhrruunnggsskkrrääfftteettaagguunngg 22000088 iinn DDaasssseell ggaabb RReeffeerreenntt GGüünntteerr RReeffllee ddeenn AAnnwwee--sseennddeenn ffoollggeennddee AAuuffggaabbeennsstteelllluunngg:: SStteelllltt eeuucchh ggeeggeennsseeiittiigg ddiiee ggeeiissttlliicchheenn „„DDiiaammaanntteenn““ eeuu--rreess VVeerreeiinnss vvoorr!! DDiieessee FFrraaggeesstteelllluunngg hhaatt mmiicchh ddaazzuu aanniimmiieerrtt,, iinn ddeerr PPfflluuggsscchhaarr eeiinnee nneeuuee RRuu--bbrriikk mmiitt ddeemm TTiitteell „„DDiiaammaanntteennssuucchheerr““ zzuu eerrööffffnneenn..

IInn ddeenn nnääcchhsstteenn AAuussggaabbeenn bbiittttee iicchh VVeerreeiinnee ddaarruumm iihhrree DDiiaammaanntteenn vvoorrzzuusstteelllleenn.. DDaabbeeii ggeehhtteess nniicchhtt nnuurr uumm ggeeiissttlliicchhee AAnnggeebboottee,, ssoonnddeerrnn uumm ddiiee PPrrooggrraammmmaannggeebboottee,, mmiitt ddeenneenn ddiieeVVeerreeiinnee iinn bbeessoonnddeerreemm MMaaßßee „„ddeerr GGeesseellllsscchhaafftt ddiieenneenn““ –– ssoo llaauutteett ddaass JJaahhrreesstthheemmaa ddeerr AAGG22000099.. WWiirr wwoolllleenn ddiiee „„DDiiaammaanntteenn““ iinn uunnsseerreenn CCVVJJMM ssttrraahhlleenn llaasssseenn..

Der GesellschaftdienenCVJM Wuppertal-Oberbarmen

Mobile Arbeit mit BauwagenDer Berliner Platz ist in Oberbarmen zentraler Treffpunkt für Men-schen in schwierigen Lebenslagen. Auch Familien mit zum Teilsehr kleinen Kindern sowie Jugendliche verbringen gerade beischönem Wetter viel Zeit auf diesem Platz. Jeden Montag- und je-den Freitagnachmittag schaffen wir in Kooperation mit anderenInstitutionen Spiel- und Freizeitmöglichkeiten auf dem Platz undversuchen so, Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen undderen Eltern aufzubauen.

Mit Hilfe eines gesponserten, rot angestrichenen Bauwagens er-richten wir ein kleines „mobiles Café“ auf dem Platz. Wir stellenTische und Stühle auf, packen Brettspiele und Utensilien für Be-wegungsspiele aus und haben Material zum Malen und Bastelndabei. Freitags kommen außerdem eine Streetsocceranlage undweitere Attraktionen wie eine Hüpfburg oder ein „Bungee-Run“zum Einsatz. Die Besucherinnen und Besucher bekommen kos-tenlos Saft, Wasser und Kaffee. Ein fester Mitarbeiterstamm sorgtfür die personelle Kontinuität und damit für die Grundbedingungeiner gelingenden Beziehungsarbeit. Für all jene Menschen, dievon sich aus nicht den Weg in unser Haus finden, sind wir auf die-se Weise mitten im Stadtteil eine feste Anlaufstation geworden.

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CCVVJJMM BBoocchhuumm

Der CVJM Bochum e. V. sucht ab sofort eine/n CVJM-Referent/-in für eine unbefristete Vollzeitstelle.

Der CVJM Bochum ist ein kirchlich und politisch unabhängiger Träger. Er ist fi-nanziell und organisatorisch selbstständig, arbeitet ausschließlich gemeinnüt-zig und ist dabei anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Arbeitszweige imCVJM Bochum sind derzeit: Offene Kinder- und Jugendarbeit, TEN SING, Chor-arbeit, Mädchenangebote und christliche Angebote. Der CVJM Bochum betreibtin Bochum jeweils ein Kinder- und Jugendfreizeithaus im Zentrum und im Be-zirk Harpen.

IIhhrree AAuuffggaabbeenn::>> Verantwortliche Leitung der Kinder- und Jugendarbeit mit Schwerpunkt in

unserem Stadtteilhaus in Bochum Harpen

>> Gestaltung und Weiterentwicklung der Arbeit

>> Aufbau einer Familienarbeit

>> Planung und Durchführung von Kinder- und Jugendfreizeiten

>> Begleitung von Praktikanten und Ehrenamtlichen in der praktischen Jugendarbeit und im Mitarbeiterkreis

>> Aufgaben im Verwaltungsbereich und Gremienarbeit

WWiirr eerrwwaarrtteenn::>> Einen Abschluss als Sozialpädagoge oder eine vergleichbare Ausbildung

– alternativ wäre eine abgeschlossene Ausbildung zum CVJM-Sekretärund ein zum Dienstbeginn berufsbegleitendes Studium der Sozialpädago-gik an der EFH Bochum denkbar.

>> Erfahrungen in der Leitung christlicher Kinder- und Jugendarbeit.

>> Einen lebendigen Glauben an Jesus Christus, der ihren Lebens- und Arbeitsstil prägt

>> Konzeptionelles Denken und Handeln

>> Einen selbstständigen und auf Teamarbeit und Coaching zielenden Arbeitsstil

>> Die Fähigkeit zur Kontaktaufnahme, Beziehungsaufbau und –pflege, Motivierung von Mitarbeitenden und Konfliktfähigkeit.

>> Durchsetzungsfähigkeit.

WWiirr bbiieetteenn::>> Eine unbefristete Vollzeitstelle mit Vergütung in Anlehnung an TVöD,

Anstellungsträger ist der CVJM Bochum e. V.

>> Eine zusätzliche Altersversorgung über die KZVK

>> Einen jungen, dynamischen Verein mit über 100-jähriger Tradition

>> Die Einbindung in die ehren- und hauptamtliche Mitarbeitergemeinschaftdes CVJM Bochum

BBeewweerrbbuunnggeenn uunndd wweeiitteerree IInnffoorrmmaattiioonneennClaudia Gravenhorst, Tel. (02 34) 6 63 31 und Wolfgang Raich, Tel. (0 23 25) 55 96 36, www.cvjm-bochum.de

Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte vorzugsweise als PDF-Dateiper Mail an [email protected]

oder postalisch an:

CVJM Bochum e. V. Neustraße 16, 44787 Bochum

CCVVJJMM KKaarrllssrruuhheeDer CVJM Karlsruhe e. V. sucht zum 1. September 2009 eine/n hauptamtli-che/n Mitarbeiter/-in (Stellenanteil zum Einstieg: 60 Prozent / auf drei Jahrebefristet) mit pädagogisch/theologischem Abschluss oder einer vergleichbarenQualifikation für die Kinder- und Jugendarbeit und für den Aufbau einer Schul-sozialarbeit im Rahmen eines Kooperationsprojektes.

IIhhrree AAuuffggaabbeenn::>> verantwortliche Leitung der Arbeit mit Kindern

>> strukturelle und inhaltliche Weiterentwicklung der Arbeit mit Kindern

>> Planung und Durchführung von Kinder- und Jugendfreizeiten

>> Begleitung von ehrenamtlich Mitarbeitenden in der Arbeit mit Kindern

>> Aufbau und Koordinierung einer Schulsozialarbeit in Kooperation mitmehreren Schulen

>> Durchführung von Nachmittagsbetreuung an zwei Schulen

WWiirr eerrwwaarrtteenn::>> einen lebendigen Glauben an Jesus Christus, der den Lebens- und Ar-

beitsstil prägt

>> eine abgeschlossene Ausbildung als CVJM-Sekretär/-in oder einen ver-gleichbaren pädagogisch/theologischen Abschluss

>> eine dynamische, gewinnende, kommunikationsstarke und ideenreichePersönlichkeit

>> die Fähigkeit zur Kontaktaufnahme, Beziehungsaufbau und -pflege, Te-ambildung, Motivation und Konfliktmanagement

>> Organisationstalent und Sportlichkeit wären wünschenswert

>> ein Herz für christliche Kinder- und Jugendarbeit

>> die Einbindung in die geistliche Gemeinschaft des CVJM Karlsruhe

WWiirr bbiieetteenn::>> eine abwechslungsreiche Teilzeitstelle mit vielen

Gestaltungsmöglichkeiten

>> eine leistungsgerechte Vergütung in Anlehnung an den TVÖD

>> eine zusätzliche Altersversorgung über die KZVK

>> die Einbindung in die ehren- und hauptamtliche Mitarbeitergemeinschaftdes CVJM Karlsruhe

BBeewweerrbbuunngg uunndd wweeiitteerr IInnffoorrmmaattiioonneenn::

Informationen zum Verein unter www.cvjm-karlsruhe.de

Kurzbewerbungen: per E-Mail mit Lebenslauf und Anschreiben an eberhard.walther(@)cvjm-karlsruhe.de

22002200

CCVVJJMM EErrllaannggeennab 16.9.09 (FSJlerin)Tel. (0 91 31) 2 18 [email protected]

CCVVJJMM EEsssslliinnggeennab 1.9.09 (Zivi)Tel. (07 11) 39 69 65 [email protected]

CCVVJJMM FFrraannkkffuurrttab 1.9.09 (FSJ)Tel. (0 69) 90 43 07 [email protected]

CCVVJJMM GGeerraaAb 1.9.09 (FSJ)Tel. (03 65) 8 31 00 [email protected]

CCVVJJMM MMaannnnhheeiimmab 1.6.09 (Zivi)Tel. (06 21)10 45 00

CCVVJJMM MMüüllhheeiimmab 1.9.09 (Zivi(FSJ)Tel. (02 08) 38 16 [email protected]

CCVVJJMM NNüürrnnbbeerrgg--KKoorrnnmmaarrkkttab sofort (3 x Praktikant/-in)Tel. (09 11) 2 06 29 [email protected]

CCVVJJMM SSttuuttttggaarrttab sofort (FSJ)Tel. (07 11) 1 62 58 [email protected]

Zivis/FSJ/Praktikanten gesucht

CCVVJJMM BBrraauunnsscchhwweeiiggab 1.9.09 Ltd. CVJM-Sekretär/[email protected]

CCVVJJMM DDrreessddeennab 1.9.09eine/n Diplom-Sozialpädagogen/-inTel. (015 22) 6 77 29 60

CCVVJJMM EEmmddeennab 1.9.09 CVJM-SekretärTel. (0 49 21) 36 17 05

CCVVJJMM EEsssseennab sofort Jugendsekretär/-in,Tel. (02 01) 8 21 37 11

CCVVJJMM EEsssslliinnggeennab 1.9.09 VerwaltungskraftTel. (07 11) 39 69 65 14

CCVVJJMM GGiieeßßeennab 1. 9. 09 CVJM-Sekretär/-inTel. (06 41) 93 01 57

CCVVJJMM KKööllnnab sofort CVJM-Sekretär/-inTel. (02 21) 7 40 80 77

CCVVJJMM WWüürrzzbbuurrggab 1.9.09 CVJM-SekretärTel. (09 31) 30 41 92 74

CCVVJJMM WWuuppppeerrttaall--OObbeerrbbaarrmmeennab 1.9.09 CVJM-Sekretär/-inTel. (02 02) 66 40 66

Nähere Informationen im Internet unter:wwwwww..ccvvjjmm--aagg..ddee

WWeeiitteerree ooffffeennee SStteelllleenn::

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WWeecchhsseell uunndd KKoonnttiinnuuiittäättiinn ddeerr LLeeiittuunngg ddeess CCVVJJMMMMüünncchheennSeit Ostern hat der CVJM Müncheneinen neuen Leitenden Sekretär undGeschäftsführer: Stefan Nicklas. Er ist43 Jahre alt, verheiratet und hat zweiKinder. Schon als ehrenamtlicherMitarbeiter hat er an vielen StellenLeitungsverantwortung wahrgenom-men, zum Beispiel in der Arbeit mit

Jugendlichen und als Schatzmeister im Geschäftsführenden Vorstand. Seit Oktober 2008arbeitet er im vollzeitlichen Dienst im CVJM München. Er kann auf mehr als 17 JahreBerufserfahrung im Bankenbereich zurückblicken. Wir freuen uns sehr, dass wir einen soengagierten und hoch qualifizierten Mann für diese wichtige Leitungsaufgabe gewinnenkonnten.

Wir sind sehr dankbar für die letzten sieben Jahre, in denen Günter Pfauth Leitender Se-kretär und Geschäftsführer war. Vieles hat er in dieser Zeit erreicht, ermöglicht und sichdabei unermüdlich eingesetzt. Durch seine freundliche Art hat er viele angesteckt, sichebenfalls für andere einzusetzen. Günter Pfauth wird nun die Erwachsenenarbeit koor-dinieren und gestalten. Bisher war er auch schon - neben seinen Gesamtleitungsaufga-ben - für diesen Arbeitsbereich des CVJM München verantwortlich und hat auch hier dieHerzen gewonnen. Günter Pfauth wird weiterhin mitverantwortlich für die Belange derMitarbeiterschaft sein und sich innerhalb der AG in der Verbundinitiative engagieren.Das in den letzten Jahren erfolgreich bewährte Modell einer Leitung mit drei Personenwerden wir fortsetzen. Zu diesem Team gehören wie bisher Thomas Römer (52), Joa-chim Schmutz (45) und nun Stefan Nicklas. Der Leitungswechsel wurde auf der jährlichstattfindenden Ostertagung in Berchtesgaden mit Gebet und Segen der Mitarbeiter be-gleitet.

Werner Hübner, Vorsitzender

TThhoommaass PPrriinnzz,, NNüürrnnbbeerrgg--GGoosstteennhhooffVon Franken nach Schwaben – so heißt es jetzt fürmich. Gerne war ich in der CVJM-AG. Die Gemeinschaftbei den guten Konferenzen und Tagungen und diebundesweite Verbundenheit haben mir gut getan. Eswar toll dabei zu sein, und ich habe Vieles mitbekom-men. Jetzt sage ich „Tschüss“, da ich den CVJM verlas-se und im Bereich des evangelischen Jugendwerks inWürttemberg eine neue Aufgabe übernehme.

BBeeaattee SScchhmmiiddtt -- HHoollggeerr PPeetteerrss,, CCVVJJMM RReemmsscchheeiidd„Hände weg vom Steuer?“ – Ja, im CVJM Remscheid hat Hol-ger Peters nach elf Jahren als Vorsitzender das Amt an seine bis-herige Stellvertreterin Beate Schmidt übergeben. „Ich bin wirk-lich dankbar für die Erlebnisse und Begegnungen während derfast 20 Jahre im Vorstand. Jetzt freue ich mich, weiterhin Mitar-beiter, aber nicht mehr Steuermann im CVJM zu sein“, be-schreibt Holger den Vorstandswechsel. „Hände weg vom Steu-

er?“ – Nein, gemeinsam mit Tobias Wagner als neuem Hauptamtlichen hat Beate das Ruder indie Hand genommen und beschreibt ihre Gefühle: „Das ist schon eine ganz große Herausforde-rung für mich. Aber mit Hilfe der anderen Mitarbeitenden und mit Gottes Kraft will ich mich demAmt stellen. Ich freue mich auch auf die Verantwortung. Als Alleinstehende habe ich wahr-scheinlich auch mehr Zeit als andere, um solch eine Aufgabe zu übernehmen.“ Beate Schmidtist von Beruf Diätassistentin, 45 Jahre alt und schon seit ihrer Jugend im CVJM Remscheid -zwischendurch auch in Bochum - engagiert.

TToobbiiaass WWaaggnneerr,, CCVVJJMM RReemmsscchheeiiddAnfang April habe ich meine Stelle als CVJM-Referentin Remscheid angetreten. Hinter meiner Frau Sofieund mir liegen spannende Monate, in denen sich vie-les um Zukunfts- und Berufungsfragen gedreht hat.Wir sind unglaublich dankbar, dass uns Gott so deut-lich nach Remscheid geführt hat. In diesem Prozessdurften wir neu erfahren, wie übermäßig treu Gott istund dass es sich lohnt, seinen Zusagen zu vertrauen!Schon nach kurzer Zeit sind uns die Remscheider

richtig ans Herz gewachsen. Dadurch fiel es uns leicht, uns einzuleben. Inzwischen sind wir nurnoch zwei Umzugskartons und eine Deckenlampe von unserer Traumwohnung entfernt.

Persönlich freue ich mich sehr darauf, dass ich in einer spannenden Aufbruchs- und Umbruch-phase mit dem Verein in die Zukunft starten darf. Mein Herz schlägt für das Evangelium und dieJugendlichen. Ich wünsche mir, dass Jesus uns ein brennendes Herz für ihn schenkt, damit wirviele Menschen mit diesem Feuer anstecken können.

Thomas Römer, Stefan Nicklas undJoachim Schmutz

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Es begann in KarachiAus Erzählungen war mir bekannt, dass das erste von der AGunterstützte Weltdienst-Projekt eine Ingenieurschule in Karachi(Pakistan) war. So habe ich schnell mal „gegoogelt“, und sie-he da, im Archiv einer Hamburger Zeitung fand ich folgendeMeldung vom 30. Mai 1964:

„Im Rahmen der Entwicklungshilfe unterhält der CVJM eine In-genieurschule in Karachi, an der vorwiegend junge Pakistaniausgebildet werden, um als qualifizierte Fachkräfte in ihremLand den Aufbau zu fördern. Der Direktor dieser Ingenieur-schule, Günther Wolff, hält am kommenden Mittwoch um19.30 Uhr im CVJM-Haus an der Alster einen Lichtbildervortragmit dem Thema „Kirche und CVJM in Pakistan“.

2007 gibt der CVJM-Gesamtverband anlässlich seines 125jäh-rigen Bestehens ein Lesebuch mit Momentaufnahmen aus 50Jahren CVJM-Weltdienst heraus. Der Titel des Buches lautet:„Die Welt mit anderen Augen sehen“, Redaktion GüntherHaas. Günther Wolff, der erste einer Reihe von „Bruderschafts-ingenieuren“ war, berichtet 1959 von einer Prozession, dieYMCA und YWCA als Höhepunkt der Weltbundgebetswoche mitdem Kreuz im Geschäftsviertel von Karachi durchführten. „Dassdies möglich war,“ schreibt Wolff, „erfüllte uns mit dankbarerFreude. Man darf nicht vergessen, dass wir uns in einem isla-mischen Staat befinden. Ich stelle mir gerade eine solche Pro-zession und die öffentliche Reaktion darauf heute etwa in Ber-lin-Kreuzberg oder anderen Stadtteilen deutscher Metropolenmit vorwiegend muslimischer Bevölkerung vor.“

Das Engagement der AG für das Technische Institut in Karachiendet 1974 nach 25 Jahren. „Wir beten für den erfolgreichenWeiterbetrieb des Polytechnischen Institutes des YMCA in Kara-chi“ – lautete eine Bitte anlässlich der letzten Weltbundge-betswoche 2008.

Opferring NigeriaImmer wieder wurden die Gremien neu benannt, in denen sichBeauftragte und Engagierte aus AG-Vereinen der weltweitenVerantwortung und der Pflege der Partnerschaften stellen: Op-ferring Nigeria, Weltdienstarbeitskreis, Partnerschaftsgruppe,Weltweit-Initiative. Bemerkenswert ist es schon, dass es mit ei-nem Opferring losging, in dem Verantwortliche dafür warben,Herz und Geldbeutel für die Arbeit der Partner in Nigeria zu öff-nen. Bernd Solbach aus Essen nimmt seit 1961 an überregio-nalen Versammlungen und Tagungen der AG teil und erinnertsich, dass ältere Mitarbeiter wie Hans Jung ihn eingeladen,motiviert und sein Interesse und die Liebe für das weltweite En-gagement geweckt haben. Die Aussendung des Essener CVJM-Sekretärs Egon Slopianka nach Ibadan im Jahre 1963 führtedann auch zur Gründung des Opferrings. Auf die Frage nachden Anfängen in Nigeria erzählt Bernd Solbach: „Es begann

mit der Bitte von Chief Oyesina an den CVJM-Weltbund auf derWeltratstagung 1957 in Kassel: ‚Kommt herüber und helft uns,eine christliche Jugendarbeit wie im deutschen CVJM aufzu-bauen.’ Chief Oyesina war der ‚Vater’ des nigerianischen YMCAund der spätere Präsident des Nationalverbandes in Nigeria. Erlernte 1957 den deutschen CVJM kennen. Deshalb ging der Rufan den deutschen CVJM. Dieser Ruf wurde von Seiten der AGder CVJM durch dieAussendung von EgonSlopianka beantwor-tet.“

Intensiviert hat sichdie Liebe von BerndSolbach zu den Men-schen in Nigeria undim YMCA Ibadandurch ein Seminar inNigeria, dass WilfriedKroll und RosemarieBalfanz, später Miller, leiteten. Somit erging es ihm wie vielendeutschen Teilnehmenden an Workcamps, Kurzzeit- und Mis-sionseinsätzen, Besuchsreisen in Osteuropa (Polen, Belarus),Lateinamerika (Peru, Ecuador), Ostafrika (Kenia, Ruanda) undWestafrika (Nigeria, Togo) – die Begegnung mit Geschwisternaus der ganzen Welt entfacht ein Feuer für die internationaleDimension des CVJM, das so schnell nicht mehr gelöscht wer-den kann.

Besuch in TogoBeim Weltweit-Wochenende in Niedenstein im Februar 2009berichteten Martin Barth, AG-Geschäftsstelle, und KonstantinGanschow, CVJM Berlin, von ihren Begegnungen in Togo, diesie bei ihrem Besuch im Januar hatten. 20 Jahre zuvor war ei-ne deutsche Delegation ebenfalls nach Togo gereist, ihr hattenWolfgang Menz, Bernd Solbach und Günther Haas angehört.Seth Kluvia, heute bei der African Alliance in Nairobi tätig, fun-gierte damals als junger Generalsekretär in Togo. Am Ende sei-nes Berichtes schrieb Wolfgang Menz in der Pflugschar 6/89:„Der CVJM-Chor singt in der Kirche. Wir stimmen in wohlbe-kannte Melodien ein. Das Gesangbuch stammt aus Wuppertalanno 1902. Eine junge Frau predigt über Gott, der sie ein Le-ben lang geweidet und mit allem versorgt hat (Psalm 23).Christus, der dient, befreit sie zum Geben. Seinem Vorbild sol-len und wollen wir Christen folgen. Der Chor setzt ein und ent-zündet den Gesang der Gemeinde. Mit rhythmischen Schrittenbewegen sich alle am Altar vorbei, um ein Opfer einzulegen.Zweimal zieht der Kreis singend und sich im Takt auf und abwiegend an der Schale vorbei. Diese Liebe zu Gott und denMenschen steckt an. Die UCJG in Togo ist eine Einladung Kapi-tal gewinnbringend anzulegen. Wer seine materiellen Gaben

und Fürbitten hier einbringt, kann auf große Zinsen hoffen, vondenen viele Menschen in Togo leben können.“

Im Herzen reichDie letzten Sätze könnten durchaus auch heute formuliert wor-den sein. Sie treffen uns in einer Situation, in der wir mitten inder größten Wirtschafts- und Finanzkrise seit 1929 stecken,wie uns Medien immer wieder verdeutlichen wollen.

Vor ein paar Jahren hat die deutsche Volontärin MariekeSchmale in Peru ihr Empfindungen angesichts der Lebensbe-dingungen von Menschen auf dem Müllberg in Trujillo in demnebenstehenden Text verarbeitet. Damals florierte die Weltwirt-schaft, und die Finanzsysteme schienen zumindest in Ordnungzu sein. Ich erinnere mich an eine alte Perunaerin, die mit mirim Stadtteil Independencia den Blick über die Armenviertelschweifen lässt. „Hier siehst du die Armut Perus“, sagte sie,„aber im Herzen sind wir reich“. Man kommt ins Nachdenkendarüber, wer nun wirklich reich oder arm ist. Ich schreibe die-se Sätze am Himmelsfahrtstag. Wir erinnern uns daran, dassJesus zu seinem Vater in den Himmel zurückkehrt. Der Begriff„Vatertag“ bekommt da eine ganz neue Bedeutung. „Die Men-schen “, höre ich den Prediger sagen, „wollen heute nicht mehrin den Himmel, sie wollen den Himmel auf Erden.“

Zwei Initiativen, die nicht zu tren-nen sindEnde der 90iger Jahre entsteht in der AG die Initiative „Kurz-zeiteinsätze und Weltmission“. Schon nach kurzer Zeit entde-cken wir, dass die Weltdienst-Initiative und Weltmissions-Initi-ative zusammengehören wie zwei Herzkammern eines für dieWelt schlagenden Herzens.

Als ich letztes Jahr in Lima war, staunte ich nicht schlecht: Hochoben in Independencia hatte die katholische Kirche ein neuesKirchengebäude mitten ins Armenviertel gebaut. Im Herbst2003 hatten wir genau an diesem Platz noch eine Impfkam-pagne gegen Hepatitis durchgeführt. Davor sind Toilettenhäus-chen zu sehen, die schon länger dort standen (siehe Foto). Ca-ravana Medica, der medizinische Gesundheitsdienst der ACJ,hatte sie dort Jahre zuvor zur Verbesserung der hygienischenBedingungen aufgestellt. Für mich ist das ein Bild mit Sym-bolcharakter. Für die ACJ war die soziale Aktivität im Armen-viertel der Türöffner für die unverzichtbaren Elemente derCVJM-Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Frauen.

Wolfgang Steigmeier, Füth

Geschichten, dieder Weltdienstschrieb

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Es stinkt. Die Menschen arbeiten.

Heute habe ich einen Ort kennen gelernt. Ei-nen Ort, wo der Mensch nicht mehr ist als eineAmeise. Einen Ort, der wie die Hölle auf Erdenerscheint. Einen Ort, der hier auf dieser Weltist, aber am Rande der Realität. Er wirkt wieeine Kulisse aus einem Film über längst ver-gangene, dunkle Zeiten oder aus einem be-ängstigenden Science-Fiction- Film.

Es stinkt. Die Menschen arbeiten.

Ich bin froh, dass ich dort war, gleichzeitigwünschte ich mir, ich wäre nie dort gewesen.Hätte nie diesen trostlosen Ort gesehen, dermeine Gedanken nicht loslässt.

Es stinkt. Die Menschen arbeiten.

Je näher wir dem Müllberg kommen, destomehr gleicht die ganze Wüste einer Müllhalde.Der Gestank nimmt mit jedem Meter zu. Ver-einzelt wühlen Personen in dem Müll. Langsamverschwindet der letzte Sand, der letzte Stein,alles ist mit Müll bedeckt. Schließlich erreich-en wir den Müllberg und steigen aus dem Mototaxi.

Es stinkt. Die Menschen arbeiten.

Der Gestank ist kaum erträglich. Ich merke, wiemein Magen anfängt zu revoltieren. Wegendes Gestanks, aber noch mehr wegen der Sze-nerie, die sich bietet. Die Kulisse ist gespen-stisch. Der Himmel ist bedeckt. Um den Müll-berg herum erstreckt sich die Wüste aus Müll,verliert sich im Nebel. Nur einzelne kahle Ber-ge sind noch schemenhaft zu erkennen. Es ist Tag, aber dunkel. Die Luft ist stickig.

Es stinkt. Die Menschen arbeiten.

Es scheint, als wimmelt der Berg von Ameisen.Wir nähern uns und steigen zur Plattform hin-auf, wo die Menschen arbeiten. Sie sind dickvermummt, schmutzig und stumm. Alte, Jungeund Kinder, alle stochern mit ihren Stöcken imMüll oder wühlen direkt mit ihren Händen. Eine eingeübte Szenerie, alltäglich und routiniert.

Es stinkt. Die Menschen arbeiten.

Sie sortieren den Müll, füllen einen Sack nachdem anderen, transportieren sie abends mitEselskarren ab und verkaufen sie für einenHungerslohn, damit der Müll recycelt werdenkann. Selbst die Esel und Hunde erscheinen le-thargisch, bewegen sich nicht und geben kei-nen Laut von sich. Eine unheimliche Ruhe liegtüber dem Ort. Die Menschen schauen nicht aufund grüßen nicht. Wir stehen inmitten einerSzene, für die wir nicht vorgesehen sind. ImDrehbuch stehen nur zwei Anweisungen.

Es stinkt. Die Menschen arbeiten.

Wir halten es nicht mehr aus und machen unsauf den Weg zum Moto. Da gibt es plötzlich ei-ne Veränderung.

Die Menschen rennen.

Ein Lastwagen nähert sich mit neuem Müll. DieLeute stürzen sich mit hoch erhobenen Stöckenauf den Lastwagen. Ich muss an Piraten den-ken, die den Lkw entern. Noch während erfährt, ziehen sie mit ihren Hakenstöcken dieMüllbeutel herunter. Schnelligkeit zählt. Baldist der LKW leer und der Trott kehrt zurück.

Es stinkt. Die Menschen arbeiten.

Wir steigen ins Moto. Ich weine. Ich schauenicht zurück. Ich will und kann weg, kann inmeine Welt zurück, kann einkaufen gehen, es-sen gehen, Parks genießen. Dort, am Müllberg,bleibt alles gleich.

Es stinkt. Die Menschen arbeiten.

Heute habe ich begonnen, über die Würde desMenschen nachzudenken.

Marieke Schmale

Von der Würde desMenschen

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