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W as ist das Haut-Mikro-biom aus Sicht der For-schung?
Moissl-Eichinger: Als Mikrobiom bezeichnet man im Allgemeinen alle Mikroorganismen, die in einem bestimmten Bereich unseres Körpers angesiedelt sind. Dazu gehören Bakterien, Viren, Pilze, Phagen (Anm. d. Red.: auf Bakterien spezialisierte Viren), Archaeen und andere mikroskopisch kleine Einzeller, die unseren Körper besiedeln. Auch auf der Haut mit ihren knapp zwei Quadratmetern Oberfläche befindet sich ein riesiges Ökosystem solcher Mikroorganismen.
Welche Faktoren beeinflussen unser Haut-Mikrobiom? Moissl-Eichinger: Jeder Mensch hat sein ganz „persönliches“ Mikrobiom. Das HautMikrobiom ist außerdem in seiner Zusammensetzung auch abhängig von der Körperstelle. Beispielsweise weisen Handflächen ein anderes Mikrobiom als etwa die Achseln auf. Darüber hinaus beeinflussen Faktoren wie Alter, Ernährung, Kosmetik, Medikamente, Kleidung, UVStrahlung oder persönliche Hygiene unser HautMikrobiom. Auch das Immunsystem sowie andere „Mitbewohner“ der Haut wirken auf die Zusammensetzung. Insgesamt sind es sehr viele verschiedene Faktoren, die das HautMikrobiom beeinflussen.
Immer mehr Menschen leiden unter Hautproblemen: Welcher Zusam-menhang besteht hier?
Moissl-Eichinger: Bei vielen Hauterkrankungen scheint das Mikrobiom eine Rolle zu spielen. So ist etwa bei Psoriasis, Akne, Ekzemen oder auch Schuppen das Mikrobenprofil der Haut, also die Zusammensetzung der Hautmikroben, verändert. In neueren Studien bei Mausmodellen konnte man zeigen, dass durch Übertragung
„gesunder“ Mikrobenstämme Hautinfektionen, gestörte Immunreaktionen oder eine gestörte Hautbarrierefunktion behandelt werden können.
Was können wir selbst für ein gesundes, ausgeglichenes Haut-Mikrobiom tun? Moissl-Eichinger: Im Prinzip geht es darum, die Hautbarriere zu schützen, etwa durch angepasste persönliche Hygiene wie seltener Duschen, pHangepasste Seifen verwenden oder mal gar keine Seife bzw. kein Duschgel zu benutzen und so ein gesundes Mikrobiom zuzulassen. Fakt ist, dass übertriebene Hygiene die natürliche Schutzschicht der Haut stört.
Inwiefern hängen Haut- und Darm-Mikrobiom zusammen? Moissl-Eichinger: Man vermutet, dass die Hautgesundheit über das Immunsystem, das die Lebensgemeinschaft MikrobenMensch überall im und auf dem Körper reguliert, mit dem DarmMikrobiom in Zusammenhang steht. l
GESUNDE HAUTUniv.-Prof. Dr. Christine Moissl-Eichinger,Leiterin des Zentrums für Mikrobiomforschung an der Medizinischen Universität Graz
Übertriebene Hygiene stört die
natürliche Schutz-schicht der Haut.
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Mikrobiom. Ein Hoch auf unsere winzigen Beauty-Helfer: Wie Heerscharen von Bakterien die
Gesundheit der Haut verteidigen. VON ROSIE REIMANN
Wirklich allein sind wir nie. Denn auf und in uns wuselt eine Vielzahl von Bakteri
en und Mikroorganismen. Über die genaue Anzahl sind sich Wissenschaftler noch nicht einig. Doch eines ist
fix: Zählt man alle Zellen unseres Körpers zusammen, ist nur ein Zehntel davon menschlich. Das erkannten amerikanische Mikrobiologen schon in den siebziger Jahren.
Das große KrabbelnDie restlichen 90 Prozent
sind Mikroorganismen, der Großteil davon Bakterien. Mehre
re tausend Arten von Mikroben beherbergt unser Körper. Diese ein
zelligen Lebewesen tummeln sich insbesondere auf den Schleimhäuten
und im Darm. Die Gesamtheit dieser winzigen, unverzichtbaren Mitbewohner bezeichnet man als Mikrobiom.
Schutzschild Auch auf der Haut wimmelt es von Bakterien. „Igitt» oder „bäh» werden da viele denken. Aber unsere Haut braucht die mikroskopisch kleinen Nützlinge. Sie ist sogar auf sie angewiesen. Denn Bakterien zeigen nicht nur im Verdauungstrakt eine positive Wirkung. Ist das Mikrobiom der Haut im Gleichgewicht, verfügt sie über einen natürlichen Reparatur und Schutzmechanismus. Das Mikrobiom ist daher ein starker Verbündeter der Haut. Je mehr Forschungen über Probiotika, Präbiotika und das Mikrobiom der Haut durchgeführt werden, umso klarer wird: Auch beim Thema Schönheit kommt man nicht um Bakterien herum. l
SCHÜTZENEin intaktes Mikrobiom bietet anti-mikrobiellen Schutz, d. h. schädliche Keime oder Krankheitserreger haben es schwer, sich auszubreiten.
REGULIERENEs hemmt Entzündungen und pro-duziert Proteine, die Eindringlinge abtöten.
REPARIERENEs verbessert die Zellstruktur und verstärkt die Hautbarriere für eine schönere, elastischere Haut.
entscheidende Rollen des Mikrobioms
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Ich gestehe, diesen Trend lasse ich aus. Ich bin nicht überzeugt vom neuen BB-Glow-Hype, weil mir die Idee nicht gefällt, Pickel und
Unreinheiten zu kaschieren und zu überdecken, anstatt die Akne zu heilen. Von Risiken wie Aller-gien oder Infektionen gar nicht zu sprechen. Für alle, die noch nie etwas von der BB-Glow-Behand-lung gehört haben, erkläre ich es kurz. Es ist wie ein Foundation Tattoo, das unter die Epidermis (Oberhaut) geht, und zwar durch Microneedling mit Farbe. Mit ultrafeinen Nadeln wird ein getöntes Pflegeserum in die Gesichtshaut eingearbeitet. Es verspricht einen ebenmäßigen Teint ohne Make-up. Natürlich gibt es verschiedene Farben und vor allem Qualitätsunterschiede! Deshalb würde ich hier niemals sparen – sollte im Gesicht etwas schiefgehen, lässt es sich nicht verstecken.
Auf YouTube sieht man einige Mädels mit Akne oder sehr unreiner Haut die BB Glow ausprobieren und super happy sind, aber glauben Sie mir, so funktioniert das nicht. Die Akne gehört ausgeheilt, ansonsten wird die Haut nur noch gereizter und entzündeter. Mittlerweile haben sich sogar schon einige Hautärzte darauf spezialisiert, mithilfe von Laserbe-handlungen den Grünstich von schlechten und günstigen BB-Glow-Behandlungen zu korrigieren. Dann kommt es doppelt teuer, es wurde zwar bei der Behandlung gespart, aber die Kosten für die Laserbehandlungen beim Dermatologen sind dafür umso höher.
Meine Philosophie lautet: Arbeiten Sie mit Ihrer Haut und nicht dagegen.
Ist BB Glow Effekthascherei?
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Mikrobiologe James Meadow und seine Kollegen von der University of Oregon haben festgestellt: „Menschen beherbergen verschiedenste Mikro-
bengemeinschaften in und auf ihrem Körper.“ Jeder Mensch habe eine für ihn typische Mikro-benmixtur, unverwechselbar wie der Fingerab-
druck. Personen lassen sich also schon allein anhand ihrer Mikroben unterscheiden. Und: Wir
verlieren täglich Millionen Bakterien, die charak-teristische „Wolken“ um uns herum bilden.
Dass zu lange Sonnenbäder das Risiko auf Son-nenbrand und Hautkrebs stark erhöhen, ist all-seits bekannt. „UV-Strahlung unterdrückt das Immunsystem der Haut, sie wirkt also immunsup-pressiv. Dadurch entsteht eine Abwehrschwäche, welche in der Entstehung von Hautkrebs eine wichtige Rolle spielt“, so Univ.-Prof Dr. Peter Wolf von der Medizinischen Universität. Das Mikro-biom der Haut schützt dagegen vor der immunsuppressiven Wirkung der UVB-Strahlung.
JEDEM SEINE EIGENE MIKROBENWOLKE
WIE DAS MIKROBIOM VOR HAUTKREBS SCHÜTZT
interessante Fakten rund ums Mikrobiom
Wie gut jemand Gerüche wahrnimmt, könnte auch an den Bakterien in seiner Nase liegen. Christine Moissl-Eichinger, Professorin an der Medizinischen Universität Graz und Univ.-Prof. DI Dr. Veronika Schöpf, Professorin der Karl-Fran-zens-Universität Graz untersuchten den Zusam-menhang zwischen dem Nasenmikrobiom und dem Geruchssinn. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Zusammensetzung der Bakterienarten in der Nase die Geruchswahrnehmung beeinflussen.
IMMER DER NASE NACH
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VON STEFANIE HERMANN
Kostbar. Im Kampf gegen vorzeitiges Altern, abbauende Fitness und nachlassende geistige Fähigkeiten
ist das Sandmännchen unser engster Verbündeter. Wie kann man es besänftigen, wenn es die Arbeit verweigert? Was passiert mit Körper und Geist, während wir schlafen? Und
was ist eigentlich ein Oneironaut?
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Körperliche und geistige Fitness hängen zu einem großen Teil von unserer Schlafqualität und quantität ab.
Trotzdem: „Wenig zu schlafen ist fast schon eine Art Statussymbol geworden“, ist Anna Huffington, CoGründerin der Huffington Post, überzeugt. Chronisch übermüdet ist die Medienmacherin eines Tages ohnmächtig zusammengebrochen: Platzwunde, Krankenhaus – Arbeitsausfall: Dass Schlaf kein Zeitdieb ist, musste sie erst lernen. „Heute weiß ich, dass er mich im Gegenteil sogar produktiver macht“, so die Medienfrau. „Das Sprichwort ‚Man kann schlafen, wenn man tot ist‘ ist ein tödlicher Ratschlag“, so Schlafforscher Dr. Matt Walker. „Es ist einfach: Je kürzer Ihr Schlaf, desto kürzer Ihr Leben.“ Bei sechs Stunden Schlaf und weniger verändern über 700 Gene ihre Aktivität. Aktiver werden jene, die mit Tumorbildungen und Entzündungen in Verbindung stehen; träger solche, die für ein funktionierendes Immunsystem sorgen. Nach nur einer Nacht mit weniger als sechs Stunden Schlaf sind in unserem Körper zudem 70 Prozent weniger Killerzellen, die z. B. krebsanfällige Zellen bereinigen, aktiv. Schlafmangel
l Schaffen Sie vor dem Schlafenge-hen eine Pufferzone von mindes-tens zwei Stunden zum Alltag. Stress, Streit und Arbeit sind in die-ser Zeit zu vermeiden.
l Entwickeln Sie eine feste Abend-routine und lassen Sie den Tag bewusst hinter sich. Hilfreich: Kräu-tertees, Meditation oder Yoga.
l Halten Sie sich auch am Wochen-ende und im Urlaub möglichst an Ihren Schlafrhythmus.
l Gehen Sie nur ins Bett, wenn Sie wirklich müde sind. Stehen Sie dennoch zur selben Zeit auf.
l Zurück zur Natur: Melisse, Baldrian, Hopfen und Lavendel haben eine entspannende Wirkung.
l Die Zimmertemperatur sollte 16 bis maximal 18 Grad betragen.
l Das Schlafzimmer sollte in kühlen Farben gehalten sein.
l Verbannen Sie Displays aus dem Schlafzimmer.
l Sollten Sie abends Ihr Tablet oder Smartphone nutzen, verwenden Sie einen Blaulichtfilter.
l Zwischen dem Zubettgehen und der letzten Mahlzeit sollten min-destens drei Stunden liegen.
l Verzichten Sie auf Alkohol: Er för-dert zwar das Einschlafen, beein-trächtigt aber die Qualität des Schlafes.
l Treiben Sie ausreichend Sport und achten Sie auf gesunde Ernährung.
l Verzichten Sie abends auf schwere Mahlzeiten, Koffein, Nikotin und Alkohol.
l Wenn Sie unter Schlafstörungen leiden, analysieren Sie Ihre Schlaf-gewohnheiten. Schlaftracker, Ana-lyseapps oder ein Schlaftagebuch können dabei helfen.
TIPPS FÜR EINE GESUNDE NACHTRUHE14
Schlafhygiene
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Trotz all dieser Regeln: Achten Sie auf Ihre individuellen Bedürfnisse und
Grenzen! Genießen Sie Ihr Leben und gehen Sie sowohl tagsüber als auch in
den Abendstunden angenehmen Aktivitäten nach.
Tina Holzer, Psychologin
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Was ist eigentlich „Schlafhygiene“?Holzer: Als Schlafhygiene
bezeichnet man alle Maßnahmen und Verhaltensweisen, die den gesunden und erholsamen Schlaf fördern sollen (siehe Seite 116). Das Einhalten dieser Maßnahmen kann das Auftreten von gestörtem Schlaf verhindern.
Ab wann muss man sich um die eigene Schlafqualität sorgen? Holzer: Phasen, in denen man nachts nicht zur Ruhe kommt, gehören zu unserem Leben dazu. Etwa wenn man ein Baby hat, ein Jobwechsel bevorsteht oder man trauert. Man tut sich auch etwas Gutes, wenn man nur daliegt und sich ausruht. Wenn man aber mindestens drei Nächte in der Woche über einen Zeitraum von mindestens einem Monat nicht schlafen kann, man einen deutlichen Leidensdruck verspürt und es sich auf die alltägliche Funktionsfähigkeit auswirkt, spricht man von Schlafstörung. Dann sollte man sich professionelle Hilfe suchen.
Was ist im Bett „erlaubt“? Holzer: Ich rate allen Menschen, die nicht immer mit gesundem Schlaf gesegnet sind, das Schlafzimmer bzw. das Bett in erster Linie zum Schlafen und für Intimität zu nutzen. Entspannende Tätigkeiten wie Lesen (aber nichts allzu Aufregendes oder Spannendes), Meditation und Einschlafhörbücher sind erlaubt. Ich rate aber unbedingt davon ab, im Bett zu essen, zu arbeiten oder zu streiten.
Stimmt es, dass der Schlaf vor Mit-ternacht der Wichtigste ist? Holzer: Nein, das stimmt so nicht. Wir schlafen in mehreren Zyklen pro Nacht. Diese dauern zwischen 90 und 120 Minuten und setzen sich aus
Leicht, Tief und Traumschlaf zusammen. Im ersten Zyklus der Nacht erholen wir uns am besten, da der Tiefschlaf am tiefsten ist und Immun, Wachstums und Entgiftungsprozesse stattfinden.
Was passiert, wenn wir träumen? Holzer: Viele Kontrollmechanismen sind während des Schlafs ausgeschaltet. Verdeckte Wünsche und Erinnerungen können dadurch verfremdet durch unsere Fantasie an die Oberfläche geraten. Unsere Träume werden von unseren Emotionen gelenkt. Wir können also unter Umständen Seiten an uns entdecken, die sonst im Verborgenen liegen. Träume sind etwas sehr Individuelles, daher gibt es keine allgemeine Traumdeutung. Um Träume zu deuten, sollte man immer auch die Lebenssituation und die Erfahrungen in der Realität des Träumenden miteinbeziehen. l
BESSER SCHLAFENmit Mag. Tina Holzer, Psychologin | Coach | Supervisorintinaholzer.at
Schlaf ist so individuell wie wir Menschen.
schwächt unser Immunsystem massiv. Tatsächlich kommen nur rund zehn Prozent aller Menschen genetisch bedingt mit vier bis sechs Stunden Schlaf aus.
Schlafen Sie sich schlau! In der Nacht verarbeiten wir auch Emotionen und Erfahrungen des Tages. Zu schlafen ist für unser Gehirn, als würde es auf die „Speichern“Taste drücken. Ganz gewitzt kann man sich das als LernBoost zunutze machen. Drei Stunden, nachdem man die letzte Formel
gelernt hat und eine Stunde nachdem man zum Beispiel seine letzte Klavier oder Jonglierstunde hatte, profitiert man am meisten davon. Umgekehrt kann uns ein Schlafdefizit direkt benebelt machen. Der Grund liegt im reinigenden Effekt von Schlaf. Hat unser Körper für die Putzaktion nicht ausreichend Gelegenheit, fühlen wir uns am nächsten Tag groggy und benommen. Im Laufe des Tages sammelt sich in unserem Gehirn jede Menge „Müll“, wie Reste von Botenstoffen und ihre Neben
produkte. Nachts fegt der Putztrupp durch und spült sie über das Lymphsystem aus. Diese „Gehirnwäsche“ funktioniert am besten in der Seitenlage. Auch aus anderen Regionen des Körpers transportiert die Lymphflüssigkeit Abfallstoffe ab.
Frisch aus dem Schönheitsschlaf Je höher der Kopf gebettet ist, desto leichter fließt sie aus der Augenpartie ab. Bei einer waagrechten Position wird der Abtransport erschwert. Dunkle Augen
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Warum wir träumen, zählt bis
heute zu den ungelösten Rätseln der Menschheit. Fest steht, dass wir dabei die absur-
desten Situationen erschaffen. Wäre es nicht wunder-voll, wenn wir Einfluss darauf hätten? Durch märchenhafte
Wolkenschlösser spazieren, Mickey Maus die Hand schütteln oder dem Monster unterm Bett einmal ordentlich die Leviten lesen? Mit
etwas Übung kann jeder Herr über seine Träume werden. Basis-Technik ist das kritische Beleuchten des eigenen Bewusstseinszustands.
Hierzu fragt man sich mehrmals am Tag: „Wache oder träume ich?“ Das soll dazu führen, dass man diese Frage gewohnt ist, sie sich auch im Schlaf stellen kann – und sich des Träumens bewusst wird. Der „Realitäts-Check“ hilft beim
Erkennen des Traumzustands. Zeigt die Digitaluhr unmögliche Zeiten wie 43:67? Kann ich durch den Tisch greifen? Alles Hinweise auf einen Traum.
Meditation und entsprechende Übung unterstützen ebenso beim Errei-chen des luziden Träumens. Ist man erst einmal Oneironaut (grie-
chisch oneiros „Traum“, nautēs „Seefahrer“), ist man in der Lage, Handlung und Situation gezielt zu steuern. Manche
Sportler nützen Klarträume, um komplexe Bewe-gungsabläufe im Schlaf zu optimieren
und vorzubereiten.
Willkommen im Traumland!
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ringe und geschwollene Lider sind die Folge. Das Wort Schönheitsschlaf kommt nicht von ungefähr. In Tests zeigt sich immer wieder, dass wir ausgeschlafene Menschen attraktiver finden. Wer übermüdet ist, neigt zu trockener und dünner Haut – ein Garant für vorzeitige Faltenbildung. Im Schlaf schüttet unser Körper Somatropin aus. Das Wachstumshormon repariert und erneuert die Unterhaut und Kollagenfasern des Bindegewebes.
Gut Ding braucht WeileAber was tun, wenn man zu jenen 63 Prozent mit Ein und Durchschlafstö
rungen gehört? Und muss es der Schlaf vor Mitternacht sein? Nein, sind sich Schlafexperten einig. Das Wichtigste sind Rituale und Regelmäßigkeit in der Schlafroutine. „Lassen Sie den Tag hinter sich und versuchen Sie, eine Pufferzone zwischen der Arbeit und dem Zubettgehen aufzubauen und zu entschleunigen“, rät Schlafmediziner Dr. Michael Saletu. Am Wochenende zur selben Zeit zu Bett zu gehen und aufzustehen ist dabei wohl die härteste Übung. Auch auf den geliebten Schlummertrunk sollte man tunlichst verzichten. Alkohol erleichtert zwar das Einschlafen, verringert dafür die Schlaf
qualität. Sich beim Sport noch einmal so richtig auszupowern ist nur bedingt empfehlenswert. Hohe Anstrengung wird mit der Ausschüttung von Endorphinen belohnt – ein klassisches „Tageshormon“, das uns wachhält. Leichtes Yoga und sogar Sex können die gewünschte Entspannung bringen. Beim Orgasmus wird das „Kuschelhormon“ Oxytocin ausgeschüttet. Es löst Angst und Stress. Prolaktin wiederum hilft beim Entspannen.
Problemzone BettLiegt man nachts länger wach, gilt es das Nachtlager zu verlassen und FO
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In den Schlaf gegessenDie Rede ist hier nicht vom „Food Koma“, der Völlerei bis zur Müdig-keit. Im Idealfall sollten drei Stun-den zwischen der letzten Mahlzeit und dem Zubettgehen liegen. Eine Schlüsselrolle bei der erhol-samen Nachtruhe spielen die Hor-mone Serotonin und Melatonin, deren Produktion mit nervenstär-kendem Vitamin B, der Aminosäu-re Tryptophan, den Mineralstoffen Kalium und Magnesium und kom-plexen Kohlenydraten gefördert werden kann. Auf dem letzten Tel-ler des Tages könnten beispiels-weise folgende Produkte landen: Kichererbsen, Bananen, Fisch, Kür-bis, Avocado, Haferflocken, Milch-produkte oder Nüsse.
einen anderen Raum aufzusuchen. So verhindert man, das Schlafzimmer mit Schlaflosigkeit zu verbinden. Meditieren oder Schreiben kann dabei helfen, zurück zur Ruhe zu finden. „Auch was uns häufig bei der Entspannung schadet, wieder Gebrauch des Handys, kann uns helfen – wenn wir es richtig nutzen,“ sagt Saletu. Und meint damit Meditationsprogramme wie Calm, Hörbücher und Musik, die uns beim Runterkommen unterstützen. „Kurz vor dem Schlafengehen noch die letzte Mail an den Chef schicken ist hingegen kontraproduktiv.“ Auch Wearables wie Smartwatches sind sinnvolle Gadgets. „SchlafTracking ist eine tolle Sache, wenn die Schlafdaten dazu genützt wer
den, die eigene Routine anzupassen und erfolgreich dabeizubleiben.“ Wie tief man schläft, wie viel man träumt und ob es in der Nacht zu Atemaussetzern (Schlafapnoe) kommt, können die Tracker allerdings nicht festhalten. „Im Schlaflabor messen wir alle Biosignale (Schlaf, Atmung, Kreislauf, Bewegung) und machen eine AudioVideoAnalyse“, erklärt der Mediziner.
Führen Sie BuchGelegentliche Phasen unruhiger Nachtruhe gehören zum Leben dazu, gibt Psychologin Tina Holzer Entwarnung. Erst wenn man mindestens drei Nächte in der Woche über einen Zeitraum von mindestens einem Monat
nicht schlafen kann, spricht man von Schlafstörung. In diesem Fall sollte man professionelle Hilfe suchen. Um den Ursachen von Schlafproblemen auf die Spur zu kommen, hilft das Führen eines Schlaftagebuchs: Täglich werden Tagesverfassung und ablauf, Ernährung, Aktivität, Stimmung sowie Schlafqualität und dauer notiert. Die Aufzeichnungen geben beispielsweise Hinweis darauf, ob eine mangelnde Schlafhy giene schuld sein kann. Und ansonsten gilt: „Achten Sie auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Grenzen!“, so Holzer. „Genießen Sie Ihr Leben und gehen Sie sowohl tagsüber als auch in den Abendstunden angenehmen Aktivitäten nach.“ l
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