für Land und Gemeinden
BürgerbeteiligungHandbuch
2
Öffentlichkeitsbeteiligung
PartizipationDemokratie
Erfolgs-Bürgerbeteiligung
faktor
Inhaltsverzeichnis
Lebendige Demokratie braucht Bürgerbeteiligung Seite 4
Warum Bürgerbeteiligung nicht funktioniert?! Seite 6
Was ist Bürgerbeteiligung? Seite 10
Nutzen der Bürgerbeteiligung Seite 14
Erfolgsfaktoren für Beteiligungsprozesse – Fair Play Seite 17
Orientierungshilfe zur Vorbereitung des Beteiligungsprozesses Seite 18
Die Frage nach dem WIE – Methoden zur Bürgerbeteiligung Seite 20
Erfahrungen zum Festhalten Seite 25
Methodensteckbriefe und Beispiele guter Praxis Seite 26
Zum Weiterlesen Seite 52
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
4
Lebendige Demokratie braucht Bürgerbeteiligung
Bürgerinnen und Bürger, • dieihreGemeindemitgestalten,• diesichbeiöffentlichenVorhabenimLand engagieren,• dieihrLebensumfeldaktivverbessern,• dieKonflikteinihrerGemeindeaufarbeiten unddauerhafteLösungensuchen,halten unsere Demokratie lebendig!
DeshalbstartendasLandVorarlbergunddieGemeinden in Vorarlberg immer mehr Prozesse zur Bürgerbeteiligung.
Dieses Handbuch unterstützt Sie als politisch VerantwortlichesowiealsVerwaltungsmitarbeiterinundmitarbeiteraufLandesundaufGemeindeebenebeiIhrenBeteiligungsprozessen.
SelbstverständlichistdieEntscheidung,obundwie Sie zu Ihrem Thema Bürgerinnen und Bür ger beteiligen,gründlichzuüberlegen.ZumEinstiegfindenSieinKapitel2abSeite6„WarumBürgerbe teiligung nicht funktioniert?!“.
Anschließend werden die wichtigsten Begriffe zur BürgerbeteiligunginKapitel3abSeite10vorgestellt.
DanacherfahrenSieimHandbuch,welchenvielfältigenNutzenIhnengelungeneBürgerbeteiligungbringenkann(s.Kapitel4,Seite14).
5
Fair play–dasUmundAufderBürgerbeteiligung! ErfolgsfaktorenfürIhrenBeteiligungsprozessfindenSieinKapitel5aufSeite17.
Dann geht es weiter zur professionellenVorbereitung eines Beteiligungsprozesses. Dabei gilt:Eszahltsichaus,indieVorbereitungzuinvestieren–Siewerdendavonwährenddesgesamten Prozesses profitieren. Damit Sie Ihren Beteiligungsprozesssolidevorbereitenkönnen,findenSieinKapitel6abSeite18eineOrientierungshilfe.
KeinBeteiligungsprozesslässtsich1:1kopieren,jederhatsein„Eigenleben“,genauwiedieMenschen,diemitmachen.JederProzessbrauchtdaherdiegeeignete,maßgeschneiderteVorgangsweise. Der MethodenrasterinKapitel7abSeite20 und die Methodensteckbriefe und Beispiele guter PraxisabSeite26zeigenIhnen,welcheMetho den für welche Einsatzbereiche geeignet sind.
PraktischeErfahrungistderwertvollsteSchatzbeiderBürgerbeteiligung.Deshalbzahltessichaus,nach Abschluss des Prozesses die Erfahrungenfestzuhalten.DarumgehtesinKapitel8abSeite25.
Hinweise auf Lesenswertes zur Bürgerbeteiligung findenSieinKapitel10abSeite52.Dazugehörendie Standards der Öffentlich keits beteiligung,diederösterreichischeMinisterratam2.Juli2008 beschlossen hat. Sie bein hal ten detaillierte QualitätsstandardsfürdieVorbereitung,fürdieDurchführung sowie für das Monitoring und dieEvaluierungvonBeteiligungsprozessenundkönnenauchfürVorarlberghilfreichsein:www.partizipation.at/standards_oeb.html
Als erste Ansprechstelle für Fragen zum Thema Bürgerbeteiligung steht Ihnen das Büro für Zukunftsfragen gerne zur Verfügung: [email protected], 05574/511-20614
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
6
Warum Bürgerbeteiligung
„BürgerinnenundBürgernfehltdasFachwissen,umdasProblemzulösenoderqualifizierteBeiträgeeinzubringen.AußerdemschadetBürger be tei li gung dem Image der Politikerinnen undPolitiker.Esschautsoaus,alsobsiesichnicht selbst zu entscheiden trauen.“
„Mit echter Bürgerbeteiligung gibt man auch teilweise„Macht“ab.DasistfürmancheBürgermei sterinnen und Bürgermeister schwer zu bewerkstelligen,hataberdenVorteil,dassfüreinThemaeinebreiteBasisgeschaffenwird.KritischwirdBürgerbeteiligung,wennvorhernichtklardefiniertwird,welchenUmfangsiehatundwelches Ziel damit erreicht werden will. Mich hat am meistenüberrascht,dassBürgerinnenundBürgerfür praktisch alle Anliegen zu begeistern sind.“BMJosefMathis,Zwischenwasser
„Bürgerbeteiligungmachtglücklich!Eserhöhtden Wohlfühlfaktor.“ EdeltraudBaleundDanielaRonacher,Mentorinnen im Rahmen des Programms FamiliengerechteGemeindeinSatteins
nicht funktioniert?!
7
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
„BeidiesemProjektgibteskeinenKompromiss.DieBürgerinnenundBürgerwerdennurstreiten,es wird kein Ergebnis herauskommen und wir verlierenkostbareZeitzurRealisierungdesProjekts.“
„Bürgerbeteiligung bringt insbesondere auf GemeindeebenedenverschiedenstenProjektendurchvieleeingebrachteIdeenundbreiteDiskussionmehrQualitätundAkzeptanz.“LAbg.BMWernerHuber,Götzis
„BürgerbeteiligungkostetGeldundZeit,beidesistknapp,undkanninunsererGemeindesinnvollereingesetztwerden.AußerdemhabenwirzuwenigPersonal,umdenAufwandbewältigenzukönnen.“
„BürgerbeteiligungisteinAufwand.BürgerbeteiligungbedeutetmehrPlanungszeitundhöherePlanungskosten. Bürgerbeteiligung heißt aber auchschnellere,konfliktfreieUmsetzungundoptimaleQualität.“BMRainerSiegele,Mäder
„BürgerbeteiligungbedeutetfüralleBeteiligten,obpolitischVerantwortliche,Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Verwaltung oder eben die Bevölkerung,ArbeitundZeitaufwand.LangfristiggesehenkönnenjedochKostenundZeiteingespartwerden,wennbeispielsweisegünstigereoderraschereLösungengefundenwerden,oderwenndadurchKostenundZeitfürVerfahrensverzögerungenoderFehlplanungenvermiedenwerden.Wichtigist,dassmansichdarüberimKlarenseinmuss,wasmandieBevölkerungentscheiden lassen will und dass es Be rei che gibt,wodasSinnmacht,z.B.Funktionen,undandere,woesdefinitivkeinenSinnergibt,z.B.Architektur.“ Vzbgm.GernotKiermayr,Bregenz
8
„Bürgerbeteiligung ist unberechenbar – werweiß,obdiePolitikerinnenundPolitikermitdemErgebnis(über)lebenkönnen.“
„DiebisherigenMethodenderBürgerbeteiligung,z.B.Informationsveranstaltungen,stoßenanihreGrenzen,weilmandieMenschendamitnursehreingeschränkterreichtundkeinbreites Meinungsbild bekommt. Wir sind daher seit einigerZeitaufderSuchenachneuenMethoden der Bürgerbeteiligung. Die Öffentlich keit einzubinden,istwichtigerdennje.OftmalssindallerdingsdieZusammenhängekomplexundnichtnurmiteinemSchlagwortzutransportieren. Die Bürgerbeteiligung der Zukunft muss die MenschenfürdieSacheinteressierenundsieeinbinden,umdamitVerständnisundVertrauenfürnotwendige Entschei dungen zu bekommen. Die besondereHerausforderungliegtdarin,nichtnurjene2–3%,diesichimmerzuWortmelden,zuerreichen,sonderneinrepäsentativesMeinungsbild der Bürgerinnen und Bürger zu bekommen.“Bgm.MarkusLinhart,Bregenz
„Die politisch Verantwortlichen wissen aus Erfahrung,wasdieBürgerinnenundBürgerwollen und was für sie gut ist.“
„BürgerbeteiligungkanndasVerhältnisunddieNähezwischenderBevölkerungunddenPolitikerinnenundPolitikernverbessernundstärkenundsozurAkzeptanzbeitragen.“BMFlorianKasseroler,Nenzing
„LegenwirdieKartenaufdenTisch:OhneBeteiligung und Engagement geht’s nicht mehr. Dazu sind die Herausforderungen zu groß. Wir müssen alle an einem Strang ziehen.“ NicoleKantner,MehrfachEngagierte
9
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
„Politisch Verantwortliche sind durch Wahlen legitimiert,umzuentscheiden.Bürgerbeteiligungwürde die Demokratie und die Verantwortung der PolitikerinnenundPolitikerfürdasGemeinwohluntergraben.“
„Esistnotwendig,dassTopDownEntscheidungengetroffenwerdenundStrukturenverändertwerden.Esistaberauchnotwendig,dassvonderBevölkerung,vondenMenschenselbst,Initiativekommt.JedemEinzelnenmussVerantwortungbewusstwerden,dasgehtnichtnurüberdenGesetzesweg,überBestrafung,sondernindemMenschendahinkommen,etwasauchzutun,weilsieeineEinsichthaben.Esbrauchteinlangfristigeres Denken.“ Samuel,JugendlicherbeimSymposium„Freiheit?Gleichwürdigung.Partizipation!“
„BeteiligungsprozessesindhervorragendeInvestitionenindieQualitätunsererDemokratieundunseren Wirtschaftsstandort. Bürgerengagement ist ganz klar ein Standortfaktor.“BMKurtFischer,Lustenau
10
Bürgerbeteiligung?
Was ist Bürgerbeteiligung? Was ist Öffentlichkeitsbeteiligung?
BürgerbeteiligungbedeutetdieMöglichkeitallerbetroffenen und interessierten Bürgerinnen undBürger,ihreInteressenundAnliegenbeiöffentlichenVorhabenzuvertretenundeinzubrin gen.
Öffentlichkeitsbeteiligungbedeutet,dasssichnebenBürgerinnenundBürgernauchInteressengruppenwiedieKammernoderNGOs
(„NonGovernmentalOrganisations“z.B.UmweltschutzorganisationenodersozialeOrganisationen)beteiligenkönnen.
Partizipation ist ein anderes Wort für Beteiligung.
BeteiligungsprozessevernetzenBürgerinnen,Bürger und Interessengruppen mit Politikerinnen und PolitikernsowiemitinderVerwaltungBeschäftigten.
Was ist
Bürgerinnen Bürger,
Interessengruppen
Politikerinnen,Politiker
Verwaltung
Beteiligungs-prozess
Abbildung 1: Beteiligungsprozesse vernetzendieBevölkerungmitPolitikund Verwaltung
11
Bürgerbeteiligung? Wer gehört zur Öffentlichkeit?
Öffentlichkeit
Breite Öffentlichkeit
Organisierte Öffentlichkeit (=Interessengruppen)
Einzelpersonen Bürger initiativen
meistanlassbezogen,zeitlichbegrenztaktiv,lose organisiert
Interessen ver-tretungen
gesetzlichvorgesehen,z.B.Kammernz.T.verpflichtendeMitgliedschaft
Organisationen der Zivil gesell schaft
selbstorganisiert,meistlangfristigaktiv,oftgemeinnützig,freiwilligeMitgliedschaft,z.B.Vereine,Umweltorganisationen,Feuerwehr,Jugendorgani sa tionen
AnwensolltenSiedenken,wennSiedieZielgruppenIhresBeteiligungsprozessesauswählen?
Pendlerinnen und Pendler
Lehrerinnen und Lehrer
Ältere Menschen
Anrainerinnen und Anrainer Menschen
ohne Arbeit
Menschen aus der Pfarre
Migrantinnen und Migranten
Menschen verschiedener
Religionen
Wirtschafts-treibende
Menschen mit Behinderungen
Mütter und Väter
Kinder und Jugendliche
Feuerwehr
Sportvereine
Offene und verbandliche Jugendarbeit
Umwelt- und Naturschutz-
organisationenSoziale
Organisationen
Hilfsorgani-sationen
Kammern
Kinder- und Jugendanwaltschaft
Abbildung2:verändertnachArbter,K.,Trattnigg,R.,2005;inAnlehnungan:EuropäischeKommission2002,S.6.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Abbildung3
12
Intensitätsstufen der Bürgerbeteiligung
InformationistdieGrundvoraussetzungfürjedeBeteiligung(s.Seite16).SieistalleinejedochindenmeistenFällennichtausreichend.DaherfördertdasLandVorarlbergBeteiligungsprozesseerst ab der zweiten oder dritten Stufe.
Abbildung4:DreiIntensitätsstufenderBürgerbeteiligung(verändertnachArbter,K.etal.,2005)
InformationBürgerinnen und Bürger werden über PlanungenoderEntscheidungeninformiert,sie haben aber keinen Einfluss darauf.
Konsultation (Stellungnahmen)BürgerinnenundBürgerkönnenzueinergestelltenFrageoderzueinemvorgelegtenEntwurf Stellung nehmen.
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3Kooperation (Mitgestaltung, Mitverantwortung)Bürgerinnen und Bürger gestalten die Planung oderdieEntscheidungaktivmit,z.B.inBürgerInnenRätenoderanRundenTischen.
13
Beteiligungsprozess vorbereiten
Beteiligungsprozess durchführen
Ergebnisse diskutieren, darüber entscheiden
Entscheidung bekannt geben und umsetzen
Monitoring und Evaluierung
1. 2. 3.
4.
5.
Bürgerbeteiligung als Prozess
BürgerbeteiligungistkeineinmaligesEreignis,sondern ein Prozess aus mehreren Schritten:
Abbildung 5
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
14
der Bürgerbeteiligung
BürgerbeteiligungerfordertZeitundGeld.Wirdsiegutgemacht,dannbringtsieIhnenauchvielfältigenNutzen.DerEinsatzamAnfangkannsichvielfachlohnen.
EntscheidungenimVorhineinausverschiedenenBlickwinkeln absichern
dasWissenderLeutevorOrteinbinden etwaigeStolpersteinefrüherkennenundausräumen nachvollziehbarentscheidenundAkzeptanzgewinnen ZeitundKostensparenfürdieUmsetzungvonVorhaben(Umwegrentabilität)
VertrauenderBürgerinnenundBürgerinPolitikundVerwaltungstärken gemeinsammitderBevölkerungdieWeichenfürZukunftsfragenstellen Horizonterweitern,VerständnisfürandereStandpunkteentwickeln Beteiligungskulturentwickeln,auchschonmitjungenMenschen auchnichtwahlberechtigteMenscheneinbinden(Kinder,Jugendliche,MenschenausanderenLändern,etc.)
Nutzen
Abbildung 6
KonfliktelösenundKompromissefinden Entscheidungengemeinsamtragenundumsetzen
Nutzen der Bürgerbeteiligung
Effizient, gut und tragfähig entscheiden
Näher zu den Bürgerinnen und Bürgern kommen
Kooperation statt Konkurrenz
Demokratie stärken und politische Bildung
MeinungenundStimmungenausloten NeueSichtweisenundIdeenkennenlernen BeziehungenzudenBürgerinnenundBürgernvertiefen
IdentifikationmitderGemeindeundGemeinschaftstärken,Integrationfördern
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
16
Und dennoch: Bürgerbeteiligung ist kein Wundermittel und auch nicht immer und über all sinnvoll.EsgibtauchGrenzenfürBeteiligungsprozesse,wiedasKapitel2aufSeite6zeigt.WennBeteiligungsprozesseanunüberwindbareGrenzenstoßen,kannessinnvollsein,vonKonsultationoderKooperation(s.Abbildung4,Seite12)AbstandzunehmenunddieBürgerinnenundBürgernachdergetroffenenEntscheidung zu informieren. Manchmal schaffen auchInformationsveranstaltungenerstdasKlimafürintensivereBeteiligungsprozesse.
Sieinformierenprofessionell,wennSie
• aktivinformieren,d.h.vonsichausaufdieBürgerinnenundBürgerzugehen,
• ausgewogeninformieren,d.h.verschiedeneArgumenteundSichtweisendarstellen,
• transparentinformieren,d.h.allewichtigenInformationenoffenlegen,
• nachvollziehbarinformieren,d.h.dieInformationen auch für Außenstehende logisch undverständlichdarstellen,
• barrierefreiinformieren,d.h.dieInformationenfürallezugänglichanbieten,
• spezifischinformieren,d.h.dieInformationen speziell für Ihre Zielgruppen aufbereiten und
• angepasstinformieren,d.h.dieKommunikations mittel an Ihre Zielgruppen anpassen.
Methoden zur Information der Bürger und Bürgerinnen finden Sie im
• PraxisleitfadenzudenStandardsderÖffentlichkeitsbeteiligung,Version:März2009,Kapitel3.1.6.1„AusgewählteMethodenzurinformativenÖffentlichkeitsbeteiligung“,www.partizipation.at/standards_oeb.html
Information ist die Grundlage jeder Bürgerbeteiligung.
Information ist Bringschuld des Landes oder derGemeindeundHolschuld der Bürgerinnen undBürgerzugleich.JeaktiverSievonsichausinformieren,destomehrBürgerinnenundBürgerkönnenSieerreichen.BürgernähestellenSieunterBeweis,wennSieAnfragenausderBevölkerungrasch,vollständigundnachvollziehbarbeantworten.WennBürgerinnenundBürgerdieInformationen,diesieinteressieren,nurzögerlichodergarnichterhalten,entstehtleichtderEindruck,dassdasLandoderdieGemeindenichtoffenmitihrenBürgerinnen und Bürgern kommuniziert – ein schlechterEindruck,denSiedurchprofessionelleInformationsarbeitvermeidenkönnen.
17
Erfolgsfaktoren für Beteiligungsprozesse –
Wenn Sie folgende Erfolgsfaktoren berücksichtigen, ist Ihr Beteiligungs-prozess auf Erfolgsschiene:
• SienehmenBürgerinnenundBürgerernstundversuchen,ihreBedürfnisseundInteressen zu verstehen.
• Siekommunizierenklar, offen, wertschätzend und auf gleicher Augenhöhe. Sie beantworten Anfragen oder Stellung nahmen prompt.
• SiemachenallenBürgerinnenundBürgerndierelevantenInformationenfreiundbequemzugänglich.
• SiebietenallenBeteiligtengleicheEinflussmöglichkeiten.EsherrschtChancen-gleichheit.Siebehandeln„unbequeme“Beiträgegenausowiealleanderen.
• Siebeteiligenfrühzeitig,wennnochausreichend Gestaltungsspielraum herrscht und vermeidenvollendeteTatsachen,dieSieimNach hinein rechtfertigen müssen. Sie geben den Bürgerinnen und Bürgern ausreichend Zeit zur Beteiligung.
• Siesagenehrlich,wasimBeteiligungsprozessmöglich ist und wo Grenzensind,v.a.auchwer letztlich die Entscheidung zum Thema trifft.DamitermöglichenSierealistischeErwar tungen.
• Siesagenverlässlichzu,dassdieErgebnissedesBeteiligungsprozessesbeiderEntscheidung berücksichtigt werden. Sie begründen eventuellabweichendeEntscheidungennachvollziehbar.
Fair Play1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
18
MitdenfolgendenzehnFragenkönnenSiefürsichselbstklären,wasSiemitdemBeteiligungspro zess erreichen wollen und wie Sie ihn konkret gestalten. Damit
• bereitenSiesichprofessionellaufden Prozessvor,
• schaffenSieeineGrundlagefüretwaigeGesprächemitexternenProzessbegleiterinnenundProzessbegleitern,mitdenenSiedieFragengemeinsamdurchgehenkönnenund
• könnenSiedieBürgerinnenundBürgerfundiert über den Beteiligungsprozess informieren.
GrobgesprochenkönnenSieauszweiunterschied lichen Richtungen an die Bürgerbeteiligung herangehen:
1. strategisch:SiestartendenBeteiligungsprozess,umbestimmteZielezuerreichen.
2.offen:SiestartendenBeteiligungsprozess,umzuerfahren,fürwelcheThemensich
zur Vorbereitung des Beteiligungsprozesses
Bürgerinnen und Bürger interessieren. In diesemFallsindnichtalleFragenrelevant.
• WaswollenSiemitderBürgerbeteiligung
erreichen (was sind Ihre Ziele)?SiekönnendazudieNutzenMindmap(sieheAbbildung6,Seite14)verwenden.
• WelcheThemen stehen zur Diskussion (Gestaltungsspielraum)?WelcheThemenstehenNICHTzurDiskussion(Fixpunkte)?
• Wer (welche Gruppen)sindvomThemabetroffenoderdaranmöglicherweiseinteressiert(s.Kapitel3,Seite11)?
• Wie wollen Sie die Betroffenen oder Interessierten beteiligen?
• WelcheErwartungen haben Sie an das Ergebnis des Beteiligungsprozesses?
• WaskönnendieBeteiligtenerwarten? Welche Einflussmöglichkeiten gibt es?
• WieistderAblauf- und Zeitplan?• WelcheRollengibtesimBeteiligungsprozess?
Wer ist wofür verantwortlich?• WelcheRisken birgt der Beteiligungsprozess?
Wie sichern Sie sich dagegen ab?• Wassollmit dem Ergebnis des
Beteiligungsprozesses passieren?
Orientierungs-hilfe
19
Die Orientierungshilfe steht Ihnen in einer detaillierteren Version zum Ausfüllen auf www.vorarlberg.at/zukunft zur Verfügung.
Die Erfolgschancen des Beteiligungsprozesses steigen,wenndiepolitisch Verantwortlichen
• beiderVorbereitungdesBeteiligungsprozesseseingebundensindunddiegewählteProzessgestaltung unterstützen,
• zusagen,dasssiedieErgebnissedesBeteiligungsprozesses bei der Entscheidung berücksichtigen werden.
Verknüpfen Sie den Beteiligungsprozess mit den bestehenden Entscheidungsstrukturen im LandoderinderGemeinde.Dazugehörtauchdie Kommunikation zwischen den politisch Verantwortlichen und den Bürgerinnen und Bürgern:SowohldieBürgerinnenundBürger,dienichtdirektbeteiligtsind,alsauchdiepolitischVerantwortlichensolltenwährenddesProzessesüber(Zwischen)Ergebnisseinformiertwerden.Die Beteiligten wiederum erwarten über die letztlich getroffene politische Entscheidung informiert zu werden.
Das Land Vorarlberg fördert Bürgerbeteiligung! Nähere Informationen: Büro für Zukunftsfragen, www.vorarlberg.at/zukunft, [email protected], 05574/511-20614
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
1 Was wollen Sie mit der BürgerInnenbeteiligung erreichen (was sind Ihre Ziele)?
Sie können dazu die Nutzen-Mindmap (siehe Abbildung 6, Seite 11) verwenden.
2 Welche Themen stehen zur Diskussion (Gestaltungsspielraum)?
Welche Themen stehen NICHT zur Diskussion (Fixpunkte)?3 Wer (welche Gruppen) sind vom Thema betroffen oder daran möglicherweise
interessiert (s. Kapitel 3.2, Seite 8)?
4 Wie wollen Sie die Betroffenen oder Interessierten beteiligen?
Sie bedenken die drei Intensitätsstufen der Beteiligung: Stufe 1 – Information, Stufe 2 –
Konsultation, Stufe 3 – Kooperation (s. Abbildung 4, Seite 9).
Sie wählen geeignete Beteiligungsmethoden oder Methodenkombinationen aus
(s. Kapitel 7, Seite 18). Das Büro für Zukunftsfragen und professionelle
Prozessbegleiterinnen und Prozessbegleiter unterstützen Sie gerne dabei.
Sie überlegen, ob O Ihr Beteiligungsprozess für alle offen sein soll.
O Sie VertreterInnen bestimmter Gruppen (z.B. Vereine, Kammern, SchülerInnen, etc.)
auswählen wollen (VertreterInnenprinzip)?
Welche? ... O Sie BürgerInnen nach dem Zufallsprinzip einladen wollen, um möglicherweise auch
noch wenig aktive BürgerInnen, neu Zugezogene oder benachteiligte Gruppe
(z.B. ältere Menschen, MigrantInnen) zu erreichen.
zur Vorbereitung des Beteiligungsprozesses
Orientierungs-hilfe
Handbuch | BürgerInnenbeteiligung | Seite 1 von 3
20
einige erprobte Methoden. Die Methoden sind in den Methodensteckbriefen ab Seite26näherbeschrieben.
um strukturiert und meist in mehreren TreffenErgebnissezuerarbeiten,fürbesonders engagierte Bürgerinnen und Bürger
umSchwerpunkte,Visionen,Entwicklungsrichtungen zu definieren
umZieleundThemenzuklären
umbeikonfliktträchtigenThemenmitden Betroffenen gemeinsam getragene Lösungenzuerarbeiten
umThemenzufinden,diedieBevölkerunginteressieren
Arbeitsgruppe
O — — ( — )s. Seite 26
BürgerInnen-Rat
O — — ( — )s.Seite30
Dynamic facilitation Workshop
O — ( — )s.Seite34
Runder Tisch
O(O)— ( — )(— )s. Seite 42
Partizipativer Projekt-Check
O(O)— ( — )s. Seite 40
da
für
ge
eig
ne
te M
eth
ode
n
Bürgerbeteiligung–aberwie?Jenachdem,wasSie mit Ihrem Beteiligungsprozess erreichen wollen,findenSieimfolgendenMethodenraster
Die Frage nach dem
Strategische Leitbilder oder Planungen entwickeln, in längerfristige Programme einsteigen
Bürgerinnen und Bürger aktivieren, das Engagement stärken
Sie wollen ...
WIE Methoden zur Bürgerbeteiligung
21
um Projekte zu diskutieren und zu verbessern
um mit gleichrangigen Personen aller betroffenen Interessen gemeinsam getragene Lösungenzuerarbeiten
umProjekteanhandihrerWirkungszusammenhängeeinzuschätzenundzuverbessern;Grundlagedafüristeine gemeinsame Bewertung
um mit den Betroffenen„unlösbare“Aufgabenzulösen
um mit gleichrangigen Personen aller betroffenen Interessen Konsenszufinden
um in einer kleinen GruppeimGesprächIdeen zu sammeln
um mit besonders engagierten Personen ganzneueLösungenfürbestimmte Aufga ben zu finden
Zeichenerklärung:Ofürbiszu15Personen; OOfürbiszu30Personen; OOOfürgroßeGruppen—½Tag,1Abend; — —12Tage,1Wochenende; — — —längerfristig
(Große) Projekte gemeinsam vorbe rei-ten und verbessern
Stellungnahmen zu Vorschlägen einsammeln (reaktiv)
Konflikte lösen (reaktiv)
Bedürfnisse ausloten; Ideen bekommen (aktiv)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Abbildung7:Methodenraster,geordnetnachderEignungfürkleine,mittlereundgroßeGruppen
zumEinstiegindiePlanung,umAufgaben und Rollen zu definieren
um umfangreiche Themen selbstbestimmt zu bearbeiten
um ein dauerhaftes Modell zur JugendbeteiligunginderGemeindezuverankern
uminkreativitätsfördernder,spielerischerAtmosphärefantasievolle,ungewöhnlicheIdeenzuentwickeln,besondersfürKinderundJugendlichegeeignet
um„neue“,nochnichtengagierte Bürgerinnen undBürgerzugewinnen,um Beteiligungsprozesse zu starten
umBeteiligungsmöglichkeitenfüralleJugendlicheinderGemeindezugaran tieren
Zukunftswerkstatt
O (O O)— ( — )s. Seite 46
Mediation
O (O O)— — —
s.Seite36
Dialog
O O (O)— ( — )s.Seite32
BürgerInnen-Cafe
O O O —s. Seite 28
Open space
O O O — —
s.Seite38
Stellungnahme-(= Begutachtungs-)verfahren
O O O — — —
s. Seite 44
Jugendbeteiligungstage
O O (O)— — —
s. Seite 48
da
für
ge
eig
ne
te M
eth
ode
n
Strategische Leitbilder oder Planungen entwickeln, in längerfristige Programme einsteigen
Bürgerinnen und Bürger aktivieren, das Engagement stärken
Sie wollen ...
um auf die Nutzung durch jugendliche zugeschnittene Projekte umzusetzen um Bedürfnisse und
um Ergebnisse aus anderenBeteiligungsprozessenmitvielenBetroffenen zu diskutieren
um auf Basis der VorschlägeneueIdeenzu bekommen
um Meinungen und IdeenzuPlanoderProjektentwürfen einzuholen,oftgesetzlichvorgeschrieben
um mit gleichrangigen Personen aller betroffenen Interessen Konsenszufinden
um(inbelastetenSituationen)zwischendenKonfliktparteieneineGesprächsbasisundkulturauf zu bauen
s. links
um Bedürfnisse und Wünsche zu erfahren
um ein breites Meinungsbild zu bekommen
umThemen,dieBürgerinnen und Bürger wichtigsind,zuerfahrenundvielfältigeIdeeneinzuholen
IdeenfürdasLebensumfeldderJugendlichenkennen lernen
(Große) Projekte gemeinsam vorbe rei-ten und verbessern
Stellungnahmen zu Vorschlägen einsammeln (reaktiv)
Konflikte lösen (reaktiv)
Bedürfnisse ausloten; Ideen bekommen (aktiv)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
24
InderPraxisbewährensichoftauchMethodenkombinationen.
ManchmalistdieKonsultationderÖffentlichkeitbereitsverpflichtendinGesetzenvorgeschrieben,beispielsweiseinderRaumplanung,beiderStrategischenUmweltprüfung(SUP)oderbeiPlanungenzumLärmschutz,zurLuftreinhaltungoderzurGewässerbewirtschaftung.Invielen
FällenprofitiertmanmehrvonderÖffentlichkeitsbeteiligung,wennmanreineStellungnahmeverfahrenumkooperativeElemente,z.B.ArbeitsgruppenoderRundeTische,erweitert(s.BeispielVorarlberger Abfallwirtschaftsplan – SUP am RundenTisch,Seite43).
25
zum Festhalten
Wenn Sie Ihren Beteiligungsprozess abgeschlossenhaben,habenSiedabeiwahrscheinlichvieleErfahrungengesammelt.WelchedavonmöchtenSiefürdasnächsteMalfesthaltenoderinteressiertenKolleginnenundKollegenweitergeben?
DreiFragenkönnenSieleiten:
• Washatsichbewährt?• WaswürdenSiebeimnächstenMalanders
machen und wie?• WelcheStolpersteinegabesundwiehaben
Sie diese überwunden?
Erfahrungen
Auf www.vorarlberg.at/zukunft steht Ihnen ein Formular zur Verfügung, mit dem Sie Ihre Erfahrungen festhalten können.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Erfahrungen aus Ihrem Beteiligungsprozess
1. Bewährt hat sich:
2. Beim nächsten Mal würde ich anders machen ... , nämlich so ....
3. Welche Stolpersteine gab es, wie haben wir sie überwunden:
Handbuch | BürgerInnenbeteiligung | Seite 1 von 1
zum Festhalten
Erfahrungen
26
Arbeitsgruppe
Was? In Arbeitsgruppen erarbeiten Bürgerinnen und Bürger strukturiert und meist in mehreren TreffenErgebnissezuvordefiniertenFragenoderThemen.
Für wen? Ofürbiszu15Personen,fürbesondersengagierte Bürgerinnen und Bürger
Stärken Ermöglichtintensive,auchlängerfristigeundkontinuierliche Zusammenarbeit in kleinen Gruppen,umLösungenimDetailauszuarbeitenund um zu aufgeworfenen Themen mehr in die Tiefe zu gehen.
Grenzen BürgerinnenundBürgerbenötigenZeitundAusdauer,inderRegelerreichtmanjene,diesichbereitsengagieren.DetailfragenkönnenFachleutezurUnterstützungbenötigtwerden.
Erreichbares Ergebnis KonkreteVorschläge,Pläne,Maßnahmenlisten,Konzepte
Tipp Aufgabe der Arbeitsgruppe klar definieren und inkleineTeilportionengliedern,damitauchbeigrößerenAufgabenersteErgebnisseundErfolgeschonnachkurzerZeitvorliegen;dafürsorgen,dassdieErgebnisseauchandereBürgerinnen und Bürger erreichen (z.B. im AnschlusseinBürgerInnenCafeveranstalten,beidemdieErgebnissediskutiertwerden);intensiveMitarbeiterfordertaucheinebesondereWürdigung der Bürgerinnen und Bürger
Dauer — — ( — )12Tage,1Wochenendebislängerfristig
Methodensteckbriefe
27
um den unterschiedlichen Bedürfnissen einzelner BevölkerungsgruppenundGenerationengerechtzu werden.
IdeenundlaufendeProjektewerdenmiteinemKostenvoranschlageinmaljährlichdenpolitischenGremienvorgelegtunddamitzurDurchführungvorgeschlagen.DiepolitischenVertreterInnenentscheiden,obdasTeilprojektdurchgeführtundwanndienächsteBerichterstattung für die Weiterarbeit erfolgen soll.
Die ehrenamtlich Beteiligten im Sozialprofil sehenihreArbeitalsErgänzungzurGemeindearbeitundmachenVorschlägefüreineVerdichtunginderständigenArbeitanderLebensqualitätimDorf.
GabrieleGreussing,Leitungsteamwww.maeder.at
Mäder ein Leben lang – Sozialprofil Mäder DasSozialprofil„Mäder–EinLebenlang”wurdevonderGemeindevertretungam22.April2002einstimmig beschlossen. Die Erstellung eines SozialprofilsfürdieGemeindeMäderbasiertdabeiaufunterschiedlichenArbeitsgruppen,diesichverschiedenenSchwerpunktenwidmen.
ImSozialprofil„MädereinLebenlang”wurdefestgelegt,dasssichjedeundjederinMädereinLeben lang wohl fühlen soll. Fünf entwickelte LeitsätzebestimmendabeiganzwesentlichdieOrganisationsstrukturderArbeitsgruppen(AG):Sogibteseine„AGLebensqualität“,eine„AGKinder,Familien“,eine„AGJugend“undeine„AGÄlterwerden/SeniorenundSozialzentrum“.Die Einrichtung dieser unterschiedlichen Arbeitsgruppen,diefürjedeundjedeninderGemeindeoffensind,isteinwesentlicherSchritt,
MethodenBeispiel
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
AG Miteinander/Lebensqualität
Aktion DemenzDankeschönAbendKochabendeSozialpateAktionen für NeuzugezogeneIntegrationSozialfonds„MäderEin Leben lang“Weihnachtsmarkt
AGKinder - Familien
AktivwocheFamilieaktivOster/MuttertagsbastelnSchülerbetreuung
AGJugend
JugendtreffKinderundJugendveranstaltungenTschutterplatz
AG Älter werden / Senioren u. Sozialzentrum
Betreubares Wohnen/PflegeJassnachmittagSeniorentanzSenioren–ServiceFit durch BewegungRastbänkeSeniorenwandernTreffpunkt Tanz
Sozialprofil – Leitungsteam
Ideen –Plattform
28
BürgerInnen-Café
Was? Bürgerinnen und Bürger kommen bunt gewürfelt inlockererRundezusammen,umInformationenzubekommenundankleinenTischenzudiskutieren.SiekönnendieTischeimLaufederVeranstaltungwechseln,umbeijenenThemenmitzureden,diesieammeisteninteressieren. Für wen? OOOfürgroßeGruppen;alleBürgerinnenundBürger,auchfürneuZugezogeneundbishernochnichtAktive
Stärken AndenTischenlaufenvieleGesprächeparallel,dadurch kommen mehr Menschen und auch die LeiserenzuWort,intensiveGesprächemitanderenBürgerinnenundBürgernwerdenmöglich,dieungezwungeneAtmosphäreerleichtertallendie Beteiligung.
Grenzen Themenwerdenoftnurangerissen,zurdetailliertenWeiterbearbeitungeignensichz.B.Arbeitsgruppen,RundeTischeoderBürgerInnenRäte.
Erreichbares Ergebnis InformationsübermittlunganvieleMenschen,reger Austausch der Teilnehmenden untereinander,vielfältigeIdeenundSichtweisenkommen auf den Tisch.
Tipp GutmitanderenMethodenzukombinieren– z.B. zum Start eines Beteiligungsprozesses oderzurPräsentationvonErgebnissenausArbeitsgruppenoderBürgerInnenRäten,oderzwischendurch,umInspirationenzubekommenoder Stimmungsbilder auszuloten.
Dauer —½Tag,1Abend
Mehr Infos AusderWorldCafeMethodeentwickelt:www.theworldcafe.com/translations/Germancafetogo.pdf
AmEndederVeranstaltungerklärtensich34Erwachsenebereit,inverschiedenenArbeitsgruppen an der Verwirklichung der sagenhaften Spazierwege mitzuarbeiten und die Umsetzung zu unterstützen.
SoentstandenverschiedeneGruppen,dievonder Ideenentwicklung über die Sammlung der Sagen,biszurBegehungderWege,demErstelleneinerBroschüre,demLeistenvonkleinenHilfsdiensten bis zur konkreten Umsetzung an einem gemeinsamen Strang zogen. Bereits durch das gemeinsame Arbeiten entstand eine Vielzahl vonneuenBegegnungenundKontakten.AuchdieKinderderVolksschulemitihrenLehrerInnenwarenengagiertbeimVerfassenvonMärchenundZeichnenvonBildernmitdabei.
DasgesamteProjektwurdegetragenvondenbeiden ehrenamtlichen Mentorinnen Edeltraud BaleundDanielaRonacher,dieAnbindungandieGemeindestrukturenstelltedieGemeindevertreterinDorisAmmansicher. JohannaNeußl,FamiliengerechteGemeindewww.vorarlberg.at/familieProjektbegleitung:PROTeamfürNahraumundGemeinwesenentwicklung,www.proteam.at
Sagenhafte Spazierwege in Satteins – ein Projekt der familiengerechten Gemeinde
SatteinsisteinevoninsgesamtzwölfGemeinden,die sich im Zeitraum 2008 – 2010 am landesweiten Programm „Familiengerechte Gemeinde“beteiligthaben.DiesesProgrammverfolgtdasZiel,dieFamilienfreundlichkeitinVorarlbergsGemeindenzusteigern,indemProjekte für und mit Familien unterstützt und begleitetwerden.DabeiwirdWertdaraufgelegt,dassjedeGemeindejeweilsindividuellerarbeitet,welche Projekte zur Umsetzung kommen. Das ProgrammläuftinVorarlbergseit14Jahren,insgesamthabensichschon78Gemeindenbeteiligt.
InSatteinshatteeinekleineGruppevonFrauendieIdee,dieSpazierwegeinundumSatteinsanregenderundfürFamilienattraktiverzugestalten. Bestehendes sollte aufgewertet undverstärktgenutztwerden,lokaleSagensollten in Verbindung mit den Wegen gebracht werden,dasWohlfühlenvonFamilieninderGemeindesollteerhöhtwerden.DieseIdeebegeisterte sie und sollte im Rahmen einer AuftaktveranstaltungderBevölkerungvorgestelltwerden.MitvielKreativitätwurdeimDorffürdieAuftaktveranstaltung,dieinFormeinesBürgerInnenCafésorganisiertwar,geworben.170Personen(ErwachseneundKinder)nahmen daran teil und tauschten sich über die Projektideeaus,begleitetvoneinembuntenRahmenprogramm.
Beispiel1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
30
BürgerInnen-Rat
Was? Etwa15zufälligausgewählteBürgerinnenundBürgerentwickelninca.2TagenLösungsundVerbesserungsvorschlägezuThemen,diesieinter essieren. Sie fassen die Ergebnisse in einem gemeinsam getragenen „Statement“ zusammen. Dieses„Statement“wirdimAnschlussöffentlichdisku tiert. Alle Teilnehmenden sprechen für sich selbst und nicht als Vertreterinnen und Vertreter anderer.
Für wen?Ofürbiszu15Personen;nachZufallsprinzipausgewählteBürgerinnenundBürger,möglichstvielfältiginAlter,Geschlecht,Bildung
Stärken DieThemenbestimmtdieGruppeselbst.Eswirdüberdasgesprochen,wasdieTeilnehmendenammeistenbewegt.UmineinerkleinenGruppeIdeenzusammelnundVisionenzuentwickeln,Schwerpunkte oder Entwicklungsrichtungen zu definieren,umProjektezudiskutierenundzuverbessern.
Grenzen BringtIdeen,aberkeinefertigausgearbeitetenMaßnahmen.
Erreichbares Ergebnis Ideen,Visionen,VorschlägeausdergemeinsamenSichteinerkleinenGruppe,dieErgebnissekönnendanachdetaillierterausgearbeitetwerden.
Tipp Die Ergebnisse sollen anderen Bürgerinnen undBürgernsowiepolitischenEntscheidungsträgerinnenundträgernpersönlichpräsentiertwerden.
Dauer — — (—)12Tage,1Wochenendebislängerfristig
Mehr Infos www.wisedemocracy.orgDerProzesswirdmiteinerspeziellenModerationsmethode,„DynamicFacilitation“genannt,begleitet. Diese Methode gibt der Eigendy namik derGruppebreitenRaum.www.dynamicfacilitation.comDieMethodedesBürgerInnenRatesistmit derPlanungszelleverwandt:www.partizipation.at/planungszelle
31
Europäische Kulturstadt WirwolleninBregenzdasschonvorhandeneEuropa in seiner Vielfalt und Herkunft sichtbar machen.
Integration und ZusammenlebenWirschaffengroßzügigVoraussetzungen,damitsichjedeundjedereinbringenkann,indemwiruns gegenseitig respektieren und akzeptieren. WirschaffeneinKlima,indemsichdieunterschiedlichenKulturengegenseitigwertschätzenundvoneinanderprofitieren.
Aktive Bürgerinnen und BürgerWirschaffendieMöglichkeit,Eigenverantwortungzu übernehmen. Das soll stadtteilbezogen passieren,dadortdieBetroffenheitvorhandenist.
Eindrücklichistfürmich,wiederKontaktmitfastallenGruppenteilnehmendenauchnachAbschlussunsererArbeitbeiaktuellenAnlässenüberEMailimmernochfunktioniert.Mirscheint,ein„BürgerInnenRat“kannInteresseundeinStückweitEigenverantwortungwecken.Ichbinüberzeugt,dassdieMethodedes„BürgerInnenRats“geeignetist,langfristigesInteresseundVerantwortungsgefühlzuwecken.Voraussetzungistjedoch,dassdieErgebnisseernstgenommenwerden,besondersvondenpolitischVerantwortlichen. Ansonsten kann der Schaden groß sein.
SylviaLutz,TeilnehmerineinesBürgerInnenRatsBürofürZukunftsfragen,Prozessbegleitungwww.vorarlberg.at/zukunft
BürgerInnen-Rat der Stadt Bregenz
EineGruppevonzehnBregenzerinnenundBregenzer traf sich für eineinhalb Tage. Zuerst sammeltensieThemen,diesiebewegten,beispielsweise„dervieleHundekot“,„dieübervollenMüllstationen“usw.MitHilfederModera tor innen und Moderatoren konnten sie in kurzer Zeit aus den zahl reichen Themen unddazuerarbeitetenLösungendreiwichtigeKernbotschaftenherausarbeiten:- Bregenz als europäische Kulturstadt- Integration und Zusammenleben- Aktive Bürgerinnen und Bürger
DarauswurdeeinfüralleakzeptierterKernsatzabgeleitet: „DamitBregenzderIdeeeinereuropäischenKulturstadtnäherkommt,brauchtesaktiveBügerInnenundeineguteIntegrationallerMenschen,KulturenundGenerationen.“BeiderPräsentation,dieetwazweiWochennachdemWorkshopstattfand,wurdendieIdeenundVorschlägederÖffentlichkeitunddenpolitischVerantwortlichenpräsentiert.DabeiwurdendiedreiKernbotschaftenkurzerläutert:
Beispiel1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
32
Dialog
Was? BürgerinnenundBürgersitzenimKreisundtauschenihreGedankenundMeinungenzueinemThemaaus.EskursierteinRedesymbol,z.B.einStein–werdenSteininderHandhält,istamWort.Dieanderenhörenzu.
Für wen? O O (O)fürbiszu30PersonenundauchfürgroßeGruppen;FüralleBürgerinnenundBürger,auch für neu Zugezogene und noch weniger AktiveundauchfürkonfliktträchtigeGruppen.
Stärken UmaufmerksamesZuhörenzufördernundGesprächezuverlangsamen;keinDruck,Konsenszufinden,diegeäußertenMeinungenbleibennebeneinanderstehen,derBlickwinkelder Teilnehmenden soll erweitert werden.UminPlanungeneinzusteigen,umAufgabenundRollenzudefinieren,uminbelastetenSituationenzwischenKonfliktparteieneineGesprächsbasisundkulturaufzubauen,umBedürfnisseundWünschezuerfahren,ohnediese gleich zu bearbeiten.
Grenzen DiegeäußertenMeinungenoderIdeensolleninkleinerenGruppennachbearbeitetwerden;beivielenTeilnehmendenkommennichtallezuWort,eskannGerangelumdasRedesymbolentstehen,impulsivesReagierenaufeinanderwirdunterbunden;nichtfürschnelleEntscheidungen geeignet.
Erreichbares Ergebnis EinblickindieMeinungsvielfalt,mehrVerständnis für andere Standpunkte
Tipp GutmitanderenMethodenzukombinieren, indenendieTeilnehmendeninKleingruppenarbeiten,z.B.OpenSpace,Arbeitsgruppen
Dauer — (—)½Tag,1Abendbis12Tage,1Wochenende
Mehr Infos http://thinkg.net/david_bohm/bohm_dialog_vorschlag.html
33
Beispiel
4.AbschließendesPlenumimKreisfürEindrückeausdenvorhergegangenenTeilendesForumsinkonzentrischenKreisen
5. Abschluss des Forums
IndenKleingruppendialogenhatsicheineGruppengrößevonzwölfPersonenspeziellfürdieVertiefungvonInhaltenundzurOrientierungandenKernfähigkeitenalspassenderwiesen.Esgehtdabeidarum,dasPotentialmöglichstallerTeilnehmerinnen und Teilnehmer zum Thema auszuschöpfen.DeshalbwerdenKernfähigkeitenwie„vonHerzensprechen“,„generativesZuhören“,„radikalerRespekt“,„loslassenvonMeinungen“,„erkunden“,„Offenheit“uvm.,imGesprächerprobt. Falls ein Referent oder eine Ref e ren tin an einemderKleingruppendialogeteilnimmt,istsieoder er genauso Teilnehmer bzw. Teilnehmerin wie jede und jeder andere auch. Neben den DialogforenwirdimRahmender„Zukunftsdialoge“auchdieobenerwähnteDialogkonferenzveranstaltet.DabeihandeltessichumeineganztägigeVeranstaltung,beidersichebenfallsInputs und Dialogphasen abwechseln.
ChristianHörl,ExternerProjektleiter„Dialogprojekt Arbogast“
Dialogforen und -konferenzen„Zukunftsdialoge führen“ lautet der Titel eines DialogprojektesinSt.ArbogastinGötzis.Nebenden Schwerpunkten „Dialog lernen“ und über den „Dialog forschen“ kamen „Dialogforen und konferenzen“alseigenerSchwerpunktzumEinsatz.
Das erste Dialogforum trug den Titel „Wofür arbeiten?“ErwurdeimJahr2006mitderReferentinIngridLoitfellnereingeleitet.GrundsätzlichlebenDialogforenundkonferenzenvoneinemInputdurcheinenoderzweiReferentinnen und oder Referenten mit anschließenden DialogeninGruppen,basierendaufdenIdeenvonDavidBohmundMartinBuber.MeistwerdenzweiForenundeineKonferenzjährlichangeboten. Das Dialogforum ist eine dreistündige Abendveranstaltung,beidersich–nacheinigenExperimenten die optimale Form betreffend – seit etwa 2008 folgende Vor gangs weise etabliert hat:
1. Begrüßung
2.Inputreferatbzw.referatezueinemzukunftsträchtigenThemaoderzueinerGrundfähigkeitdesDialogsineinemPlenumvorbiszu100PersonenmitzumRednerpultausgerichteter Bestuhlung (einmal waren auch biszu140Personenbeteiligt).
3.Kleingruppendialogein12erGruppenmitjeeinerBegleitung,diedieTeilnehmendenindenDialog einführt.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
34
Was? Bürgerinnen und Bürger bearbeiten ein Thema nicht linear (Problemanalyse – Untersuchung vonLösungsmöglichkeiten–EntscheidungfürdiebesteLösung),sonderndynamisch,sowiedieGedankenauftauchen.DieModeratorinoderderModeratorfolgtderDynamikderGruppeundnichtumgekehrt.EsgibtkeinevorgegebenenProgrammpunkte im Workshop.
Für wen? Ofürbiszu15Personen;fürGruppen,dieeinschwierigesThemaoder„verfahrenes“Problembearbeitenwollen,meistfürbesondersengagierteBürgerinnenundBürger,ErfahrungmitBeteiligungsprozessenistvonVorteil
Stärken UmmitdenBetroffenenscheinbar„unlösbare“Aufgabenzulösen;Förderteinenimpulsiven,sprunghaftenGesprächsverlaufunddamitkreativeLösungen.
Grenzen Teilnehmerinnen und Teilnehmer brauchen Zeit undGeduld,umzum„Durchbruch“zugelangen;die sprunghafte Vor gangsweise kann ungewohnt sein und irritieren.
Erreichbares Ergebnis GanzneueLösungen,dieauseinemgemeinsamenVerständnisdesThemasoderProblemsentstanden sind.
Tipp GeübteModeratorinnenundModeratorenbeiziehen,daserhöhtdieErfolgschancen.
Dauer — ( —)½Tag,1Abendbis12Tage,1Wochenende
Mehr Infos www.dynamicfacilitation.com;www.allinonespirit.de
Dynamic Facilitation Workshop
35
wichtig erschienen. Danach entschieden sie sich mitKlebepunktenfürjeneThemen,diesieinder zur Verfügung stehenden Zeit bearbeiten wollten.DieGruppeteiltesichundinzweiKleingruppenwurdendiegewähltenThemenmitder Methode „Dynamic Facilitation“ bearbeitet. Hauptanliegen der Mütter war die ihrer Meinung nachfehlendebzw.geringeWertschätzungfürdieLeistungenvonFamilieninsgesamtundMütternimBesonderen–unabhängigdavon,obdieFrauenberufstätigsindodernicht.Zudemerwarten sich kinderreiche Familien neben einer ideellen Unterstützung auch die Bereitstellung vonfinanziellenundstrukturellenRahmenbedingungen,dageradeGroßfamilienmateriellstark gefordert sind.
Im abschließenden Zusammentragen der wichtigstenErgebnissebetontendieFrauenvorallemdieWichtigkeit,dassdie„Betroffenen“zusolchenThemengefragtundgehörtwerden,was sich im großen Engagement in den Gesprächsrundenausdrückte.
Mag.HeikeMennelKopf,„KinderindieMitte“–MiteinanderderGenerationen,www.vorarlberg.at/kimKunoSohmundChristianHörl,Prozessbegleitung
Mütter-Rat mit Müttern von mehr als zwei Kindern
ImFebruar2008luddieInitiative„KinderindieMitte“MüttervonmehralszweiKindernzueinemMütterRatein.AufgrundderbesonderenSituationvonFrauenmitumfassenderfamiliärerVerpflichtung stellte diese Form eines Dynamic Facilitation Workshops auch organisatorisch eine Besonderheit dar. Mehr als einen Nachmittag konntendie19Frauennichtinvestieren.FastdieHälftederFrauennahmauchdasAngebotinAnspruch,inBegleitungdermeistkleinerenKinderinsLandeszentrumfürHörgeschädigtein Dornbirn zu kommen und diese in einem Bewegungsraum gut betreut zu wissen.
ZielderVeranstaltungwares,vondenMütternzuerfahren,wiesichderAlltaginkinderreichenFamiliengestaltet,welcheRahmenbedingungenvondenFrauenalsförderndbzw.hinderlicherlebt werden und was sie und ihre Familien brauchen,umFamilienalltag,BerufunddieBedürfnisseallerFamilienmitgliedervereinenzukönnen.
Im ersten Teil des Nachmittags sammelten dieFrauenalleThemen,dieihnenimZusammenhang mit den gestellten Fragen
Beispiel1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
36
Mediation
Was? DievoneinemKonfliktbetroffenenBürgerinnen,Bürgerund/oderBetroffeneausInteressengruppen suchen in einem klar struktu rierten VerfahreneineLösung,diesiegemeinsamtragenkönnen.AllenehmenfreiwilligamVerfahrenteilund haben die selben Rechte und Pflichten. Alle TeilnehmendenbestimmendieLösungmitundwerdendabeivonprofessionellenMediatorinnenund Mediatoren unterstützt.
Für wen? O (O O)fürkleineundauchfürgroßeGruppenFürBürgerinnen,BürgerundInteressengruppen,dievoneinemKonfliktbetroffensindunddiesenlösenmöchten.
Stärken UmKonfliktezulösenoderbeiMeinungsverschiedenheitenKonsenszufinden,fördertdiesachliche Auseinandersetzung aller Betroffenen aufgleicherAugenhöhe;sobalddieInteressenderTeilnehmendenklarsind,könnenneueLösungengefundenwerden,vondenenalleprofitieren.
Grenzen Die Teilnehmenden müssen zu Verhandlungen bereitsein;nursinnvoll,wenneinMachtgleichge wicht zwischen allen Beteiligten hergestellt werdenkann;beitieferenKonfliktenkanndieKonsensfindunglangedauernundaufwändigeProzesse erfordern.
Erreichbares Ergebnis DieBedürfnisseundInteressenderTeilnehmendenwerdensichtbar,konstruktiveGesprächsbasiswirdhergestellt,stabile,gemeinsamgetrageneundumgesetzteLösungenbeiKonfliktenoderMeinungsverschiedenheitenentstehen,Interessenausgleichkanngefundenwerden.
Tipp Professionelle Mediatorinnen oder Mediatoren beiziehen
Dauer — — —längerfristig
Mehr Infos www.centralefuermediation.de/was_ist_mediation.htm
37
Beispiel
DaskonsensorientiertePlanungsverfahrenkombiniert eine umfassende Expertenplanung miteineraktivenEinbindungallerBeteiligtenvorOrtindreiGremien.GeführtwirdderPlanungsprozessvoneinemSteuerungsteamunterderLeitungdeszuständigenVerkehrslandesrats.AlsDrehundAngelpunktstehtdasRegionalforum–alsentscheidendesGremiumfürdieKonsensbildung–imZentrumderOrganisationsstruktur.UnterderLeitungvonzweiMediatorensolleinAusgleichderunterschiedlichenInteressenerreichtundAnregungen,aberauchneuesWissenumdieAnliegenvorOrtberücksichtigtwerden.DieOptimierungderProblemlösungendurchEinbindungderBetroffenen,dieTransparenzbeiden Entscheidungsprozessen und die Bildung einer Vertrauensbasis sind weitere Ziele. Das RegionalforumarbeitetaufGrundlageeinerArbeitsvereinbarung,dievonallenTeilnehmendenunterfertigtwurde.DasKernteamistzuständigfürdieSteuerungundKoordinationder fachlichen Arbeit und stützt sich auf externeExperten,dieinPlanungsgruppenLösungsvorschlägeausarbeiten,Alternativenund Varianten beurteilen und Fragen des Regionalforums beantworten. Eine Besonderheit diesesPlanungsverfahrensliegtauchimgrenzüberschreitenden Ansatz. Das Nachbarland Schweiz–derKantonSt.Gallen–istvonAnfanganinalleGremieneinbezogen.
ChristianRankl,MobilimRheintal,Projektleiterwww.vorarlberg.at
„Mobil im Rheintal – am richtigen Weg“
Nachrund30PlanungsjahrenwurdenMitte2006TeilederTrassenverordnungdergeplantenS18BodenseeSchnellstraßevomVerfassungsgerichtshofaufgehoben.Mitdem1.Regionalforumstarteteam21.2.2008daskonsensorientiertePlanungsverfahren„MobilimRheintal“.DieseroffenePlanungsprozess,derdieaktiveBeteiligungderbetroffenenGemeinden,derBürgerinnenundBürger,VertreterderSchweiz,derASFINAGsowiederwichtigstenInteressenvertretungen,BürgerinitiativenundAktionsgemeinschaftenumfasst,hatalsZiel,ineinemmöglichstbreitenKonsenseinMaßnahmenpaket für den Öffentlichen Verkehr und den Straßenverkehrvorzulegen,daszueinernachhaltigen Verbesserung der Verkehrssituation im Unteren Rheintal führt.
UmdiesesZielzuerreichen,müssenäußerstkomplexeökologische,wirtschaftlicheundtechnische Rahmenbedingungen sowie die Wün sche undBedürfnissevonrund185.000imUnterenRheintallebendenMenschenbestmöglichinEinklanggebrachtwerden.DerbesondereInnovationscharakterliegtdarin,dassesnichtumeineStraßenplanungalleinegeht,sondernvielmehrumeineMobilitätslösung,beiderdieVerbesserungdesRadverkehrsunddesöffentlichenVerkehrs,einStraßenausbauodereineneueStraßesowiePush&PullMaßnahmen(Mobilitätsmanagementetc.)gleichwertigeBausteine für ein Maßnahmenpaket darstellen.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
38
Open Space
Was? BeimOpenSpacegibteseinLeitthema,zudemdieBürgerinnenundBürgerThemenvorschlagen. Alle Themen werden am „Markt platz“ angeboten.DieTeilnehmendenwählenjeneThemenaus,diesiebesondersinteressieren,unddiskutierendieseeigenständiginKleingruppen.SiekönnendieKleingruppenbeliebigwechseln.Die Ergebnisse werden danach für alle TeilnehmerinnenundTeilnehmerpräsentiert.
Für wen? OOOfürgroßeGruppen;für alle Bürgerinnen und Bürger
Stärken BürgerinnenundBürgerkönnendieThemen,dieihnenwichtigsind,selbstinDiskussionbringenundselbstbestimmtbearbeiten,esgibtvielRaumfür Selbstorganisation. Besonders geeignet als Initialzündung für einenBeteiligungsprozess,derinKleingruppenfortgesetzt wird.
Grenzen DieangeboteneThemenvielfaltkanndazuführen,dassfürdiedetaillierteBearbeitungeinesThemas zu wenig Zeit bleibt.
Erreichbares Ergebnis Ideensammlung,EinsichtinThemen,dieBürgerinnen und Bürger bewegen.
Tipp FürbesondersbrennendeThemengeeignet,Raum für Selbstorganisation lassen – der Open SpacelebtvonseinerEigendynamik.
Dauer — —12Tage,1Wochenende
Mehr Infos www.openspaceworld.org/www.dieopenspaceseite.de
39
dem„GesetzderzweiFüße“:dieTeilnehmendenentschiedenselbst,wielangundwietiefsiesich auf welches Thema einlassen wollten. Sie konntenvonGruppezuGruppe„hüpfen“oderauchimCaféKontakteknüpfen.
DieErgebnissederKleingruppenmündetenamzweiten Tag in zwei abschließende Workshops. Eswurdeberaten,wasgeschehenmüsste,damiteinenachhaltigeLebensweiseselbstverständlichwirdundwashilfreichwäre,umdenbegonnenenProzess lebendig zu halten. Diese Fokussierung aufHerausforderungen,LösungenundBedenken brachte den breiten Diskurs auf den Punkt. KonkretenächsteSchrittewurdenvereinbart.Die wichtigsten Ergebnisse wurden im Protokoll festgehalten(www.vorarlberg.at/zukunft).AngeregtdurchzahlreicheGesprächeundvielfältigeKontaktekonntenallediefürsiewichtigenSchlussfolgerungenfürdeneigenenHandlungsbereich ziehen.
BertramMeusburger,BürofürZukunftsfragenwww.vorarlberg.at/zukunftKunoSohm,Prozessbegleitung
Kooperation statt Konkurrenz! Open-Space-Konferenz für Nachhaltigkeitsakteure
Über30TeilnehmerinnenundTeilnehmertrafensichAnfangMärz2007imBildungshausSt.Arbogast,umsichbeieinerOpenSpaceKonferenzmitdenHerausforderungeneinernachhaltigen Entwicklung in Vorarlberg auseinanderzusetzen. Eingeladen waren MenschenausVerwaltungundZivilgesellschaft,dieThemenwieEnergie,Soziales,Wirtschaft,BürgerbeteiligungundGemeindeentwicklungabdeckten. NacheinemEinführungsreferatüberHintergründeundBedeutungdernachhaltigenEntwicklung sammelten die Teilnehmenden Ideen undThemen,dieihnenamHerzenlagen,darunterdasDilemmazwischenderaufLangfristigkeit angelegten nachhaltigen Entwick lung und dem oft kurzfristigen politischen Denken oder wie man Lust auf einen nachhaltigen Lebensstilmachenkönnte.
InKleingruppenbearbeitetendieTeilnehmendenausgewählteThemenintensiver.EinbedeutendesPrinzipdabeiwarihreEigenverantwortungnach
Beispiel1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
40
Partizipativer Projekt Check
Grenzen DieumfassendeAnalyseerlaubtesnicht,spezielle Ziele innerhalb des Leitbildes gesondert zu betonen. Es wird eine radikal umfassende Sichtweise herangezogen.
Erreichbares Ergebnis Ergebnis ist eine gemeinsam getragene Wirkungseinschätzung.DasProjektwirdbesserverstandenundbreiterakzeptiert(trotzteilskontroversiellerAnsichten).ZusätzlichkönnenWirkungen eines Leitbildes festgehalten werden. Die Liste der Empfehlungen hat den Charakter eines Pflichtenheftes für die Verbesserung des Projektes.
Tipp JevielfältigerdieTeilnehmerinnenundTeilnehmer,destoumfassenderdasErgebnis.
Dauer — (—)½Tag,1Abend,inSonderfällen(größereGruppenoderAnpassungdesFragenkatalogs)auch12Tage
Mehr Infos www.vorarlberg.at/zukunft–>dannüberSuchfenster „Projektcheck“ PublikationvonKairos(sieheKapitel10Seite52)
Was? Bürgerinnen und Bürger ermitteln gemeinsam dieAuswirkungenvonProjektenaufumfassendeLeitbilder.MitweitgestecktenThemenbereichen,in denen sich einzelne Ziele auch widersprechen können.DarauswirdeinFragenrasterabgeleitet.DieserkannandieGegebenheitenderGemeinden(z.B.Leitbilder)oderProjekteangepasstwerden.DieseChecklistemitFragenwirdvoneinervielfältigzusammengesetztenGruppevonMenschen systematisch bearbeitet und diskutiert.
Für wen? O (O)für7bis15Personen,inmanchenFällenauchzwischen30bis40PersonenfüreinemöglichstheterogeneGruppevonBürgerinnen und Bürger mit einem Bezug zur Fragestellung
Stärken Bürgerinnen und Bürger bekommen umfassende InformationenüberdieProjekte,siekönnensieauf fachlicher Ebene gemeinsam analysieren und Verbesserungsvorschlägeerarbeiten.
41
Beispiel
Neue Ideen entstanden und die meisten wurden imSommerauchindieTatumgesetzt.EinkaufdirektausderRegionunddirektvomBioProduzentensenktedieMehrkosten,eineVerknüpfung mit dem SonnenSchein Stipendium und Solarlaternen statt Petroleumlampen brachte denAspekteinesCO2neutralenLagersauf.DerSelbstbau der Solarlaternen unter Aufsicht eines afrikanischenPfadfindersunddieaktiveEinbindungvoninternationalenGästenindasProgrammfürdieKinderundJugendlichenöffnetePerspektivenvoninternationalerVerflechtung.
DerProjektCheckwareinminimalerAufwand,abereineguteGelegenheit,denBlicknocheinmalzuöffnen,dieZielebreitzubetrach ten und einen optimalen Ausgleich vonwiderstrebendenAnliegenzufinden.DieAuszeichnungmitdemMitweltundSolarpreis2009wareineschöneBestätigungdesErfolgs.
MartinStrele,Kairos,Prozessbegleitungwww.kairos.or.at
Vom ökologisch verantwortungsvollen zum nachhaltigen Pfadfinderlager GrüSola 2009
Im Sommer 2009 plante die Pfadfindergruppe WolfurteingroßesGruppenlager,andemalleKinderundJugendlichensowieFreundeausdemAusland teilnehmen sollten. Bereits früh kam derGedankeauf,dasLagermöglichstumweltfreundlichzugestaltenundv.a.imBereichMobilitätundEinkaufdenökologischenWegdemreinökonomischenvorzuziehen.
UmdieentstehendenMehrkostenzufinanzieren,wurdenFörderansuchenanunterschiedlicheInstitutionen gestellt. Unter anderem an das Büro für Zukunftsfragen. Von dort kam prinzipielles InteresseaberauchdieAuflage,ersteinenProjektCheckdurchzuführen.DieanfänglicheSkepsisunddieBefürchtung,dassdasnureinelästigeZusatzübungwäre,wichsehrschnellderBegeisterung.
EinekleinegemischteGruppemitdemLeiterdesLagersunddenZuständigenfürVerpflegung,Material und Programm traf sich einen Abend lang,umdasgeplanteLageranhanddesZielkatalogs Nachhaltiger Entwicklung zu bewerten. BereitsfrüherkanntedieGruppedieChancen,diesichboten,wenndasLagerebennichtnurunterökologischen–sonderngleichrangiguntersozialen,ökologischenundauchwirtschaftlichenGesichtspunktenbetrachtetwurde.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
42
Runder Tisch
Was? Bürgerinnen und Bürger sitzen als gleichrangige PartnerinnenundPartneramTisch,ummiteinanderodermitGemeindeverantwortlicheneinenKonfliktzulösenundKonsenszufinden.Personen aller betroffenen Interessen sind am Runden Tisch anwesend. Alle haben die selben Rechte und Pflichten.
Für wen? O (O)fürbiszu15,inmanchenFällenbiszu30Personen FürBürgerinnenundBürger,dievoneinemKonfliktbetroffensindunddiesenlösenmöchten.
Stärken UmKonfliktezulösenoderbeiMeinungsverschiedenheitenKonsenszufinden,fördertdiesachliche Auseinandersetzung aller Betroffener aufgleicherAugenhöhe;Pattsituationenz.B.zwischendenPersonen,diefürdasProjekteinstehenundjenen,diedagegensind,könnenüberwundenwerden.
Grenzen Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen zuVerhandlungenbereitsein;nursinnvoll,wenn ein Machtgleich gewicht zwischen allen Beteiligtenhergestelltwerdenkann;beitieferenKonfliktenkanndieKonsensfindunglangedauern.
Erreichbares Ergebnis DieBedürfnisseundInteressenderTeilnehmendenwerdensichtbar,konstruktiveGesprächsbasiswirdhergestellt,stabile,gemeinsamgetrageneundumgesetzteLösungenbeiKonfliktenoderMeinungsverschiedenheitenentstehen,Interessenausgleich kann gefunden werden.
Tipp BeiBedarfkönnenprofessionelleMediatorinnenoder Mediatoren beigezogen werden.
Dauer — (—)(—)½Tag,1Abendbis12Tage,1Wochenendebislängerfristig
Mehr Infos www.unikassel.de/fb6/kommlab/methoden/rundertisch.html
43
Beispiel
EinStolpersteinwar,dasssichBürgerinnenundBürgeranrelativabstraktenPlanungen,diesienichtpersönlichbetreffen,kaumbeteiligen.DeshalbwurdedieKooperationmitdenbetroffenen Interessengruppen gesucht.
DerschönsteErfolgwar,dasseinTeammitunterschiedlichsten Interessen in einer konfliktreichen Situation zu einem gemeinsam getragenenErgebniskam,dasdannauchaufpolitischerEbenevonderVorarlbergerLandesregierung einstimmig beschlossen wurde.
In diesem Fall wurde die im Vorarlberger AbfallwirtschaftsgesetzvorgeschriebeneKonsultationderÖffentlichkeitzumEntwurfdes Abfallwirtschaftsplans und zur Strategischen Umweltprüfung durch den Runden Tisch erweitert. Dadurch wurden bessere und breit getragene,konsensualeErgebnissemöglich.
KerstinArbter,Prozesssteuerung,www.arbter.at,
Aktualisierung des Vorarlberger Abfallwirtschaftsplans – Strategische Umweltprüfung am Runden Tisch
IndenJahren2005/2006wurdederVorarlbergerAbfallwirtschaftsplan aktualisiert. Dabei wurdenverschiedenePlanalternativenineinerStrategischenUmweltprüfung(SUP)aufihreAuswirkungenuntersucht,umdieoptimalePlanungslösungherauszufiltern.DieseSUPwurdeamRundenTischineinemSUPTeamdurchgeführt.ImSUPTeamwarennebenden betroffenen Verwaltungsabteilungen des LandesVorarlbergauchderUmweltverband,Kammervertreter,dieNaturschutzanwaltschaftund der Naturschutzbund beteiligt.
IneinemzweitenSchrittwurdederPlanentwurf,dendasSUPTeamgemeinsamerarbeitethatte,öffentlichaufgelegt.DieVorarlbergerBevölkerung,aberauchdieNachbarländerunddasLebensministerium wurden zu Stellung nahmen eingeladen.DanachberietdasSUPTeam,wiedieStellungnahmenintegriertwerdenkönnten.DieBerücksichtigung der Stellungnahmen wurde in einerzusammenfassendenErklärungschriftlichdokumentiertundaufwww.vorarlberg.at/abfallwirtschaftsplanveröffentlicht.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
44
Stellungnahme-(=Begutachtungs-)verfahren
die ihre Meinung nicht schriftlich einbringen wollenoderkönnen,sindvonderBeteiligungausgeschlossen;RegtbesonderszurKritikundzumWiederspruchan–Menschen,diemitdemVorschlagzufriedensind,gebentendenziellweniger Stellungnahmen ab.
Erreichbares Ergebnis MeistschriftlicheKommentarezueinemVorschlag,diebesonderenDiskussionspunktewerden sichtbar
Tipp OftformalgeregeltundverpflichtendinGesetzenvorgeschrieben,z.B.imVorarlbergerRaumplanungsgesetzfürFlächenwidmungspläne;sinnvollmitanderenMethodenzukombinieren,diefrühereinsetzen,umdenGestaltungsspielraumauszunützenundBürgerinnenundBürgernRaumfüraktiveMitgestaltung zu bieten
Dauer — — —längerfristig(meistsind6WochenalsStellungnahmefristangemessen)
Mehr Infos www.partizipation.at/standards_oeb.html: Praxisleitfaden zu den Standards der Öffentlichkeitsbeteiligung,Version:März2009,Kapitel3.2.2„Konsultation(Stellungnahmen)“sowieKapitel5.3„BeispielfürKonsultationsunterlagen“
Was? ImStellungnahmeVerfahren(=BegutachtungsVerfahren)wirdeinEntwurfz.B.einesPlansvorgelegt.BürgerinnenundBürgerkönnendazu– in der Regel schriftlich – Stellung nehmen.
Für wen? OOOfürgroßeGruppen;FürbesondersengagierteBürgerinnenundBürger,diesichgutschriftlichartikulierenkönnenundbereitsind,ihre Meinung schriftlich einzubringen.
Stärken Um weitere Sichtweisen und Argumente zu einembereitsausgearbeiteten,konkretenVorschlag einzuholen (z.B. als Basis für die Interessenabwägung)undumüberdenaktuellenStand eines Entwurfs zu informieren.
Grenzen ReaktiveMethode:dieBürgerinnenundBürgerreagierenaufVorschläge,dievonanderenbereitsentwickeltwurden,derZeitpunktderBeteiligungkannzuspätsein,neueIdeenkönnenmanchmalnichtmehraufgenommenwerden,weilzumZeitpunktderBeteiligungbereitszuvieleVorentscheidungengefallensind;BürgerinnenundBürgerbrauchenZeit,umsichmitdenVorschlägenauseinanderzusetzenundihreStellungnahmenzuschreiben;Menschen,
45
Beispiel
Zwischen April und September 2009 hat die Steuerungsgruppe(Bürgermeister,Gemeindesekretäre,Planungsbürostadtland)mitUnterstützung der Moderatorinnen und Moderatoren die Ergebnisse der Arbeitsgruppen zu einem Zielkatalog zu sammengeführt:• Perspektiven:dassinddieEntwicklungsgrundsätzeundangestrebtenZukunftsbilder.
• Ziele:arbeitendieregionaleAgendaheraus,definieren Schwerpunkte und sind damit zentralerInhaltdesREKamKumma.
• Handlungshinweise:Anmerkungen,diedenWegzurUmsetzungvonZielenaufzeigen.
ErgänzendwurdenverortbareZieleundHandlungshinweiseinthematischenKartenzusammengefasst.
Am 2. September 2009 wurde ein Entwurf des „REKamKumma“allenamProzessBeteiligtenpräsentiertundmitdenAnwesendendiskutiert.Anregungenwurdenaufgenommenundeinge arbeitet. Sowohl bei der internen als auch beiderexternenprojektbegleitendenKommuni ka tion wurde auf bestehende Strukturen des Vereins„RegionamKumma“(Vorstand,Vollversammlung)zurückgegriffen.DieBevölkerungund die Nachbargemeinden wurden periodisch überdenREKProzessinformiert.ZuAbschlusswurdedasREKinallenGemeindevertretungender Region beschlossen.
RainerSiegele,BürgermeisterMäderElkeKlien,Prozesskoordinationwww.amkumma.at
Vom Leitbild zum Räumlichen Entwicklungskonzept (REK)
Der„REKamKumma“ProzessisteinBeispielwieeinStellungnahmeverfahrenaufalternativeWeiseorganisiert werden kann. Zentrale Elemente sind proaktiveInformationundInteraktion.
Zwischen Frühjahr 2008 und Sommer 2009 hatdieRegionunterbreiterBeteiligung(Bevölkerung,Interessenvertretungen,Gemeindeverwaltungen,Politik)eingemeinsames,gemeindeübergreifendesRäumlichesEntwicklungskonzepterarbeitet.ImVorfeldhabensichdievierGemeindenAltach,Koblach,GötzisundMädermitdenAnforderungenaneingemeinsames,regionales Entwicklungskonzept befasst: Was istaktuell?Wasistzuergänzen?Wassoll/kannkünftig Teil einer regionalen Agenda sein?
BeieinerStartveranstaltungwurdendieVorzügederRegiondiskutiert,HandlungsfelderzudenThemenSiedlung+Bauen,Natur+Freiraum,Wirtschaft,MobilitätundSozialesdefiniert.VomSeptember2008bisMärz2009haben150Bürgerinnen und Bürger in fünf Arbeitsgruppen undrund20WorkshopsEntwicklungsgrundsätzeundPerspektivensowieZieleundHandlungsanleitungenzufünfThemenbündeln(s.o.)erarbeitet.DieArbeitsgruppenwurdenvoneinemexternenModeratorgeleitetundjeweilsvoneinemBürgermeisterals„Götte“(Pate)begleitet– mit Ausnahme der Arbeitsgruppe Siedlung+ Bauen,diemitdenvierRaumplanungsreferentenauch politisch besetzt war.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
46
Zukunftswerkstatt
Erreichbares Ergebnis ÜberblicküberKritikpunkte;kreative,unkonventionelleIdeenundDenkanstöße(oftalsZeichnungenoderModellefestgehalten),diebereitsaufRealisierbarkeitabgeklopftsind;Ergebnissekönnenausgestelltunddamitauchanderen Bürgerinnen und Bürgern gezeigt werden.
Tipp VielfältigeVisualisierungsmaterialien(zumZeichnen,Modellbauen,etc.)weckendaskreativePotential der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Dauer — (—)½Tag,1Abendbis12Tage,1Wochenende
Mehr Infos www.zukunftswerkstaettenverein.de
Was? BürgerinnenundBürgerentwickelninkreativer,spielerischerAtmosphärefantasievolleundungewöhnlicheLösungenfüraktuelleFragen.SiebeginnenmitderKritikphase.DanachsuchensieinderFantasiephasevielfältigeLösungenzudenKritikpunkten.InderRealisierungsphaseüberprüfensie,welcheLösungenverwirklichtwerdenkönnen.
Für wen? O (O O)fürkleineundauchfürgroßeGruppen,gearbeitetwirdinmehrerenKleingruppenFüralleBürgerinnenundBürger,auchfürneuZugezogeneundnochwenigerAktive,ganzbesondersauchfürKinderundJugendliche.
Stärken BietetPlatzsowohlfürKritikalsauchfürLösungen,diespielerischeAtmosphäreregtdieFantasie an und erleichtert allen die Beteiligung
Grenzen HerausforderndkannderÜbergangvonderFantasiephase in die Realisierungsphase sein: wennzuvielekreativeIdeengleichwiederverworfenwerdenmüssen,weilsienichtverwirklichtwerdenkönnen,kannFrustrationentstehen;daherv.a.fürThemeneinsetzen,beidenen gute Rahmenbedingungen und wenig Sachzwängebestehen.
47
Beispiel
Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt sind eineFüllevonZielenundMaßnahmenindenBereichenLandwirtschaft,Gewerbe,Tourismus,Jugend,UmweltundEnergie,alteMenschen,Kultur,NatursowieForschung&Umweltbildung,diedemBiosphärenparkManagementalsBasisfürdieEntwicklungweitererProjektvorhabendient.AußerdemhatsichimRahmenderZukunftswerkstattgezeigt,dassderBiosphärenparktrotz mancher Schwierigkeiten als Chance für die Zukunft gesehen wird.
DieErfahrungderletztenbeidenJahrezeigt,dass die Beteiligung der Bürgerinnen und BürgerbeiderEntwicklungvonProjektideennichtausreichendist,umsiefürdieaktiveMitgestaltung zu gewinnen. Viele der Teilnehmenden bei der Zukunftswerkstatt waren undsindbereitsinBiosphärenparkProjekteinvolviertundsehrausgelastet.NeueAktivezu gewinnen ist nicht leicht und bleibt eine HerausforderungfürdienächstenJahre.
RuthMoser,Biosphärenparkmanagerinwww.grosseswalsertal.at BirgitReutz,MartinStrele,Prozessverantwortliche
Zukunftswerkstatt im Biosphärenpark Großes Walsertal
Am30.11.und1.12.2007fandimBiosphärenparkGroßesWalsertaleineZukunftswerkstattstatt.Mitdabeiwaren20PersonenausderRegion,diege meinsam eine Vision für die kommenden zehn Jahreentwickelten.ZielderZukunftswerkstattwardieBeteiligungundaktiveMitgestaltungderBevölkerungbeiderEntwicklungvonProjektideenfürdiekommendenJahre.DieIdentifikationderBeteiligtenmitdenAktivitätendesBiosphärenparks war dabei ein wesentliches Anliegen.
Der Workshop war in insgesamt drei Phasen gegliedert.IneinererstenPhase,derProblemerfassung,wurdedieGegenwartundbisherigeEntwicklung kritisch in den Blick genommen. In derVisionundUtopiePhaseentwickeltendieTeilnehmenden gemeinsam ein Bild der Zukunft. IndieserPhasegabesPlatzfürdieWünsche,TräumeundVisionenderBeteiligten.InderRealisierungsundUmsetzungsphasegingesdarum,dieVisioneninkonkreteZieleundersteHandlungsschritte zu übersetzen.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
48
Jugendbeteiligungstage
Erreichbares Ergebnis Konkrete,vondenJugendlichenselbstmiteinemvorhervonderGemeindefestgelegtenBudgetumgesetzte Projekte.
Tipp WohlfühlundArbeitsatmosphäreschaffen,zurMotivationmanchmalÜberraschungsmomentebereithalten(z.B.ZuckerlamSessel,...)
Dauer Planung im Organisationsteam für interessierte Jugendliche,2HalbtageJugendbeteiligungstagefüralleJugendlichenderGemeindeundanschließende Projektumsetzung
Mehr Infos www.invo.atwww.dubistgefragt.com
Was? JugendbeteiligungsmodellfürGemeindenindreiPhasen(planen,Ideenfindenundentscheiden,umsetzen),daseineKombinationundAbwandlungausverschiedenenMethodendarstelltundsichimaußerschulischenBereich,imBereichderoffenenJugendarbeitundmiteinem projektorientierten Ansatz positioniert.
Für wen? O O (O)fürgroßeGruppenalleJugendlicheausderGemeinde
Stärken JugendlichesindvonBeginnaneingebunden,planen und entscheiden mit. Strukturiertes und wirkungsvollesJugendbeteiligungsmodellfürGemeinden.JugendlicheerwerbenKompetenzenin Moderation und Projektmanagement.
Grenzen Dieses Modell kann keine Probleme mit Jugendlichen(z.B.Vandalismus)lösen,aberihnen entgegenwirken.
49
Beispiel
Die Erwartungen des Organisationsteams wurden übertroffen:AusdenJugendbeteiligungstagensindfünfProjekteentstanden:Shuttlebus,KioskamSkaterplatz,Jugendcafé,NoiseOffense–MusikerplattformundinterkulturellerProberaum,gebündelteInformationenüberJugendundKulturveranstaltungen.
Ausschlaggebendwar,diepolitischVerantwortlichenfürdieUnterstützungundverlässlichePartnerschaftmitdenJugendlichenzugewinnen.DurchintensiveKommunikationundEinbeziehungvonAnfanganistdiesgelungen.
DieschönstenErfolgewaren,dassdieJugendlichen das Projekt „Interkultureller Proberaum“ umsetzen konnten und dass sie im Laufe der JugendbeteiligungstagezueinemTeamzusammenwuchsen,welchesdasgleicheZielverfolgte und mit Freude zusammenarbeitete.
MartinaEisendle,Jugendbeteiligungwww.invo.atMichaelaWolf,SabineGraber,Prozessverantwortliche
Jugendbeteiligungstage in Lustenau: „Du bist gefragt“
2008wurdeninLustenauzumerstenMalJugend beteiligungstage durchgeführt mit dem Ziel,möglichstvielejungeIdeenzusammeln,zudiskutieren,zukonkretisierenundguteProjekte in die Tat umzusetzen. In einer ArbeitsgruppehabenMenschenausderLustenauerJugendarbeitundJugendpolitikzuvoreinKonzeptfürdieseInitiativeerstellt,dieaneinem Informationsabend Erwachsenen und Jugendlichenvorgestelltwurde.EinOrganisationsteambestehendausJugendlichenundVerantwortlichenausderJugendarbeithatsichgebildetunddasKonzeptdiskutiertundüberarbeitet. Das Organisationsteam hat mit vielEngagementdiezweitägigeVeranstaltung,dieJugendbeteiligungstage,geplantundorganisiert(Projektteams:Werbung,Wohlfühlen,Abendprogramm).
Am3.und4.OktoberhabendieJugendbeteiligungstagefüralleJugendlicheninLustenaustattgefunden,woineinerbesonderenWohlfühlundArbeitsatmosphäreIdeenfürProjektegesammelt und diskutiert wurden: „Wenn man euch unterstützt – welche Ideen habt ihr für kon krete Projekte,dieihrSELBERumsetztenkönntet?“Anschließend wurden Projektgruppen gebildet unddieJugendlichenbeiderUmsetzungihrerIdeenvonProjektcoachesunterstützt.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
50
Beispiel
IndenGemeindenBregenz,Dornbirn,Rankweilund Lustenau setzten wir diese unterschiedlichen ModulefürKinderbeteiligungmehrfachein:InBregenzentwickeltendieKindereinenselbstbestimmtenTreffpunkt,dasKindercafé,sieentwarfeneinenBrunnenfürdieFußgängerzone,einmobilesKinderhäuschenfürAktionen(z.B.Flohmarkt)undihrWunschnacheinemoffenenTschutterplatzwurdeumgesetzt.ZuletztäußertendieKinderdenWunschnacheinemAustauschmitJugendlichensowienachProjekten,indenensieimUmweltschutzaktivwerdenkönnen.
EinzentralerAusgangspunktderKinderbeteiligungsindKinderrechtsseminarefürSchülerinnenundSchülerabder3.KlasseVolksschule.DieKooperationmitSchulenerlaubtes,KinderjederHerkunftzuerreichen.KinderlernenihreRechteundGrundlagenderDemokratiekennen,erprobenWahlenundwerdenüber(ihre)Handlungsspielräumeaufgeklärt.InKinderkonferenzen formulieren sie ihre wichtigsten AnliegengegenüberErwachsenen(Eltern,Schule,VerantwortlichenderStadt).DiebegleitendenErwachsenenmüssendafürsorgen,dassdieEingabenderKinderernstgenommenundzeitge recht beantwortet werden.
CarmenFeuchtner,Projektleiterin„WeltderKinder“www.weltderkinder.at
Kinderbeteiligung in allen Lebenslagen
WeltderKinderbautseitmehrerenJahrenKinderbeteiligunginVorarlbergauf(finanziertdurchdasFamilienreferatderVbg.Landesregierung).EswirdeineReihevonModulenangeboten,dieesKindernermöglichen,eigeneErfahrungen und Sichtweisen einzubringen undinderGemeindewirksamzumachen.MitHilfeeinesumfassendenFragebogensundvonGemeindekartenwirddieLebenssituationderKindererfasst.DieseErgebnissewerdendenKindernübermittelt,inKinderrechtsseminarenwerdensiezuihrenRechtenundHandlungsmöglichkeiteninformiert.SieerhaltendieMöglichkeit,aneinemKinderratmitzuwirkenundlernenInitiativenausanderenGemeindenkennen.InderFolgezeigenKinderPositivesundHandlungsbedarfauf.StadtdetektiveergänzendieKartierung,Interviews,Fotos,Zeichnungen,ModellbauundTheatervertiefendie Informationen. Schließlich werden die EinsichtendenVerantwortlichenderGemeinde/StadtvermitteltundbeiSchulfestenoderElternabenden auch an Eltern weitergegeben. Als MaterialienfürdieKinderrechtsseminarewerdenu.a. auch gemeindeübergreifende Arbeiten der Kindereingesetzt:SoführtendieKinderRegieindenFilmen„KinderträumeI–III“,siezeigtenFotoarbeiten in Ausstellungen und realisierten Kindernachrichten(Theater).
51
Weitere Methoden finden Sie auf
• www.partizipation.at/methoden• http://buergergesellschaft.de/politischeteilhabe• www.invo.at/praxis/methoden• http://participedia.net
und in folgenden Handbüchern:
• InstitutfürTechnikfolgenAbschätzung(ITA)derÖsterreichischenAkademiederWissenschaften,KönigBaudouinStiftung,FlemishInstitutefor Science and Technology Assessment (2005/2006):LeitfadenPartizipativerVerfahren–EinHandbuchfürdiePraxis,Brüssel/Wien
www.oeaw.ac.at/ita
• StiftungMITARBEIT,AgendaTransfer,Ley,A.,Weitz,L.(Hrsg.)(2003):PraxisBürgerbeteiligung.EinMethodenhandbuch,Bonn.
• EuropeanInstituteforPublicParticipation(EIPP):HandbuchMethodenderBürgerbeteiligung,2010(imErscheinen).
Unter: www.participationinstitute.org
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
52
Zum Weiterlesen
Arbter,Kerstin;Handler,Martina;Purker,Lisa;Tappeiner,Georg;Trattnigg,Rita(2005): Das Handbuch Öffentlichkeitsbeteiligung – DieZukunftgemeinsamgestalten,Wien.www.partizipation.at
Arbter,Kerstin;Trattnigg,Rita(2005): Standards der Öffentlichkeitsbeteiligung. AufdemWegzueffizienterundeffektiverPartizipation,in:Bauer,H.,Biwald,P.,Dearing,E./KDZ–ZentrumfürVerwaltungsforschung(Hrsg.)(2005):PublicGovernance–ÖffentlicheAufgabengemeinsamerfüllenundeffektivsteuern,NeuerWissenschaftlicherVerlag,Wien–Graz.
BundesministeriumfürLandundForstwirtschaft, UmweltundWasserwirtschaftundBundeskanzleramt(Hrsg.),Arbter,Kerstin(2009): PraxisleitfadenzudenStandardsderÖffentlichkeitsbeteiligung,Version:März2009,Wien.
BürofürZukunftsfragen(Hrsg.)(2005): KinderindieMitte.Empfehlungenfüreinkinderfreundliches Vorarlberg.Bürgergutachten2005,Bregenz.www.vorarlberg.at/pdf/kinderindiemitte1.pdf
EuropäischeKommission(2002): HinzueinerverstärktenKulturderKonsultationund des Dialogs–AllgemeineGrundsätzeundMindeststandardsfürdieKonsultationbetroffenerParteiendurchdieKommission,Brüssel.Unter:http://ec.europa.eu/civil_society/consultation_standards/index_de.htm
Feindt,Peter;Newig,Jens(Hrsg.)(2005): Partizipation,Öffentlichkeitsbeteiligung,Nachhaltigkeit.PerspektivenderpolitischenÖkonomie,MetropolisVerlag,Marburg.
Jonuschat,Helgau.a.(Hrsg.)(2007): Partizipation und Nachhaltigkeit. Vom Leitbild zur Umsetzung,ÖkomVerlag,München.
53
Kairos–Wirkungsforschung&Entwicklung(2007): PartizipativeWirkungsanalysemitdemProjektCheck.BessereLösungendurchumfassendesundvorausschauendesBeobachtenvonWirkungen.Bregenz.
Ladner,Andreas;Bühlmann,Marc(2007): DemokratieindenGemeinden – Der Einfluss der GemeindegrösseundandererFaktorenaufdieQualitätderlokalenDemokratie,RüeggerVerlag,Zürich,Chur.
LedererMichael(2009):Positionspapier Partizipation,Bregenz.www.vorarlberg.at/zukunft
Lederer,Michael(2009): DerBürgerInnenRatalsInstrumentfürmehrEigenverantwortungundSelbstorganisationbeipolitischen Entscheidungsfindungsprozessen,Bregenz.www.vorarlberg.at/zukunft
Ley,Astrid;Weitz,Ludwig(Hrsg.)(2003): PraxisBürgerbeteiligung–EinMethodenhandbuch,ArbeitshilfeNr.30,AgendaTransfer,Agentur für Nachhaltigkeit und Stiftung Mitarbeit,Bonn.
Standards der Öffentlichkeitsbeteiligung(2008;vomMinisterratbeschlossenam2.7.2008),Wien:DieStandardswurdenvoneinerinterministeriellenArbeitsgruppeunterBeteiligungvonInteressenvertretungen,NGOsundexternenFach expertInnen im Rahmen eines Projekts im Auftrag des Bundeskanzleramtes und des Lebensministeriums erarbeitet.www.partizipation.at/standards_oeb.html
LA21Basisqualitäten3.0(2010):Prozessorientierte,partizipativeundinhaltlicheBasisqualitätenfürLokaleAgenda21ProzesseinÖsterreich ab 2009.www.nachhaltigkeit.at
www.bbe.dewww.buergergesellschaft.dewww.buergergutachten.comwww.foco.infowww.mitarbeit.dewww.netzwerkgemeinsinn.netwww.partizipation.atwww.planeasy.dewww.procedere.orgwww.tobe.netwww.wisedemocracy.org/www.wissensgesellschaft.orgwww.invo.atwww.weltderkinder.at
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
54
Impressum
Erstelltvon:KerstinArbter,BüroArbter–IngenieurbürofürLandschaftsplanung,Vorgartenstraße124/378,A–1020 [email protected],www.arbter.at
InZusammenarbeitmit:GabrieleGreussing,Klimabündnis/AllianzindenAlpen;MartinaEisendle,invo–servicefürkinderundjugendbeteiligung;CarmenFeuchtner,WeltderKinder;ManfredHellrigl,AmtderVorarlbergerLandesregierung–BürofürZukunftsfragen;ChristianHörl,ExternerProjektleiterDialogprojektArbogast;WernerHuber,LandtagsabgeordneterundBürgermeisterderGemeindeGötzisMichaelLederer,AmtderVorarlbergerLandesregierung–BürofürZukunftsfragen;SylviaLutz,Teilnehmerinam4.BürgerInnenRatBregenz;HeikeMennelKopf,AmtderVorarlbergerLandesregierung–KinderindieMitte;BertramMeusburger,AmtderVorarlbergerLandesregierung–BürofürZukunftsfragen;HeikoMoosbrugger,AmtderVorarlbergerLandesregierung–Raumplanung;RuthMoser,BiosphärenparkGroßesWalsertal;JohannaNeußl,ProTeamfürNahraumundGemeinwesenentwicklung;ChristianRankl,Amt der Vorarlberger Landesregierung – Allgemeine Wirtschaftsangelegenheiten;RainerSiegele,BürgermeisterderGemeindeMäder;JuliaStadelmann,AmtderVorarlbergerLandesregierung–BürofürZukunftsfragen;MartinStrele,Kairos–Wirkungsforschung&Entwicklung
Herausgeber:AmtderVorarlbergerLandesregierung;BürofürZukunftsfragen;Jahnstraße1315,6900Bregenz
Projektleitung:MichaelLederer;[email protected],+43/5574/51120614
Copyright: Amt der Vorarlberger Landesregierung – Büro fürZukunftsfragen,2010.AlleRechtevorbehalten.UnterAngabederQuelleisteineVerwendungzulässig.
Zitiervorschlag:AmtderVorarlbergerLandesregierung,BürofürZukunftsfragen(Hrsg.),Arbter,Kerstin(2010):HandbuchBürgerbeteiligung.FürLandundGemeinden,Wien–Bregenz;
Fotonachweise:LandVorarlberg,WeltderKinder,KerstinArbter,BiosphärenparkGWT,invo,Kairos,GemeindeMäder
Gestaltung:MartinCaldonazzi,Frastanz,+43/5522/52100,www.caldonazzi.at,Frastanz;
Druck:DruckereiThurnher,Rankweilgedrucktauf100%Recyclingpapier(Recystar)
April 2010: Dieses Dokument ist online einsehbar unter www.vorarlberg.at/zukunft.
ISBN9783950200232
MitUnterstützungvon
55
56
„TopDownalleingenügtaufjedenFallnicht. Ich war beim Schifahren für die Helmpflicht. Ich habe dann mit Leutengesprochenundwardafür,weildasHelmtrageneigentlichvonuntengekommenist.AberdieGesprächehabenmichüberzeugt,sobalddarauseinGesetzwird,fehltdieeigeneMotivation.Ichfindenicht,dassdieTopDownPolitikmehrEigenverantwortungbringt.MehrDiskussioninderÖffentlichkeit,abernichtmehrGesetze.“Alexandra,JugendlichebeimSymposium„Freiheit?Gleichwürdigung.Partizipation!“
„PersönlichesEngagementundvertrauensvolleZusammenarbeitsindwichtigeVoraussetzungen,umdieHerausforderungen unserer Zeit zu meistern. Alle Bürgerinnen und Bürger sind deshalb eingeladen,sicheinzubringenundmitzugestalten,undeinenBeitragfüreinelebenswerte Zukunft zu leisten. Wenn wir alleaneinemStrangziehen,stehendieChancengut,dassunsdasgelingenwird.“Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber
„DieHerausforderungen,vordenenLandundGemeindenstehen,wachsenrasch. Bürgerbeteiligung ist ein wichtiges Instrument,umgemeinsamtragfähigeundakzeptierteLösungenzuentwickelnunderfolgreich umzusetzen.“ Dr.ManfredHellrigl,BürofürZukunftsfragen