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Page 1: Bürgerversammlung vom 07.11.2014 (Mitschrift)

Bürgerversammlung

mit integrierter Präsentationdes Integrierten städtebaulichenEntwicklungskonzeptes (ISEK)

vom07. November 201 4

1 8:30 - 21 :1 5 UhrTeilkommentierte Mitschrift

Rev. 2| 09.1 1 .201 4 |

Rev. 3| 1 1 .1 1 .201 4 |

Unsere Musikempfehlung zum nunmehrweit gediehenen Eslarner ISEK:Rainhard Fendrich "Nix is Fix",

aus dem Album "Erben der Macht".

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EDITORIAL

Liebe LeserInnen,

erlauben Sie uns ein kleines "Vowort", denn in dieser Bürgerversammlung mit integrierterVorstel lung des von Profis über nunmehr ein Zeitjahr erarbeiteten "ISEK" hätten Sie sowohl alsEslarner BürgerIn, wie vor al lem ortsfremde Person etwas erleben können.Da denkt man, dass "Bürgerversammlungen" dazu gedacht sind, BürgerInnen diskutieren zulassen, doch in der Marktgemeinde Eslarn "ticken" hier einige Marktgemeinderatsmitgl iedervollkommen anders.Diese verl iessen, gerade als so gegen 20:45 Uhr nach Vorstel lung und Erläuterung des ISEK dieDiskussion ins Laufen kaum, sehr zügig und ohne sich zu Verabschieden die "Alte Turnhalle".Der erste Bürgermeister, welcher sich bereit erklärt hatte die Versammlung zu leiten, derprotokollführenden Marktkämmerer Herrn Roland Helm und der geschäftsführende Beamte HerrGeorg Würfl waren neben dem Expertenteam und ca. 1 0 verbl iebenen BürgerInnen die letztenVertreter der Marktgemeinde Eslarn.Es war wohl zu "stressig", als Bürger nicht nur den derzeitigen Zustand des "Bgm.-Karl-Roth-Kurparks" moniert und die 1 0.000 Übernachtungen pro Jahr in Zweifel gezogen hatten, sondernwieder einmal die Frage nach einer möglichen Drittl izensierung der Marke "Kommunbier®"aufgeworfen wurde.Über weite Teile der ISEK-Präsentation ging es zuvor um den Tourismus und die Wirtschaft,dabei auch um die Sanierung der Bierkel ler auf dem Schloßberg, das Zoigl-Museum, dieSchaffung von Biergärten und eine künftige Kooperation mit der Eslarner Famil ienbrauereiBauriedl. Die Frage nach einer Verwendung der seit 2004 durch die Marktgemeinde Eslarngeschützten Biermarke zum Wohle der BürgerInnen, um z. B. die Kanalsanierungskostenerträgl icher gestalten zu können, sol lte aber nicht kommen.Wie bereits erwähnt, diejenigen Marktgemeinderatsmitgl ieder welche anwesend waren - nur fünfvon insgesamt 1 4 fehlten, verl iessen nahezu fluchtartig vor offiziel ler Beendigung derVersammlung den Saals, als der erste Bürgermeister auch diese Frage und notwendigeFolgefragen souverän beantwortete.Da scheinen einige dieser Personen nun endgültig bemerkt zu haben, dass deren sichergeglaubten Felle gerade den Bach hinunterschwimmen, denn Gäbl bemerkte deutl ich wiesouverän, dass (zwar) die Marktgemeinde Eslarn die Marke nicht gewerblich nutzen könne undwolle, es aber jeder Bürgerin/ jedem Bürger - beispielhaft wurde die Famil ienbrauerei Bauriedlerwähnt - einen Antrag auf Nutzung der Marke stel len, und damit auch Kommunbier® brauenund verkaufen könne. Nun stel lt sich ernsthaft die Frage, wie das Marktgemeinderatsgremiummöglicherweise über Dinge Beschlüsse fassen wil l , bei denen diese u. U. zu sehr selbst mitbetei l igt, also möglicherweise befangen sind. Dazu aber in Kürze, wenn wir Mittei lung darübererhalten haben, dass die ersten Anträge bei der Marktgemeindeverwaltung Eslarn eingegangensind.

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2Ein klein wenig vom Beginn um18:30 Uhr abweichend, begannEslarns erster Bürgermeister Rei-ner Gäbl die diesjährige verpflichtigend abzuhaltendeBürgerversammlung, welche derInformationspflicht gegenüberden BürgerInnen geschuldet, miteiner Experten-Präsentation desIntegrierten städtebaulichen Ent-wicklungskonzepts (ISEK) fürdie Marktgemeinde Eslarn verbunden wurde.Seit der letzten Informationsver-anstaltung zu diesem, mit derBezeichnung "Eslarn 2030" fürdie Zukunft der kleinen, be-schaulichen Marktgemeinde amehem. "Eisernen Vorhang" gele-genen wichtigen Thema - am 16.November 2013 fand erstmaligeine sog. "ISEK-Bürgerwerk-statt" statt - war mittlerweile fastein Jahr vergangen. In diesemJahr waren die Experten jedochnicht untätig, sondern hatten einüber 120 Seiten fassendesDruckwerk mit Vorschlägen zuEslarns Zukunft ausgearbeitet.

Demografisch unverändert

Gäbl begann für eine Bürgerver-sammlung unabdingbar mit ei-nem Rückblick auf die Ge-schehnisse der von ihm geleite-ten Marktgemeinde. er wies aufdie demografische Lage hin, wel-che der Gemeinde einen weiterenRückgang der Einwohnerzahlenauf aktuell 2699 Personen be-scherte. Erstmalig in seiner Ge-schichte hat damit die

Marktgemeinde Eslarn wenigerals 2700 EinwohnerInnen. Wäh-rend sich Zu- und Wegzügeziemlich die Waage halten - 67Zuzügen stehen 76 Wegzüge ge-genüber, und im Ort selbst haben48 Personen den Wohnsitz ge-wechselt - waren bis zum gestri-gen Stichtag 28 Sterbefälle einerZahl von 14 Geburten gegen-überzustellen.Auch in anderen Gemeinden imLandkreis Neustadt/ Wn. sieht es- so Gäbl - nicht besser aus. NurGemeinden im sog. "Speckgür-tel" um die Stadt Weiden/ Opf.sind aufgrund der Stadtnähe eherals Wohnsitzgemeinden für Wei-dens Werktätige gefragt, undkönnen damit mit einer besserendemografische Situation punk-ten.

Kreisumlage, Wirtschaft, Ar-

beitsmarkt

Mit zweijähriger Verzögerung -so Gäbl - erhält die Marktge-meinde Eslarn immer wieder ei-ne Art "Rückmeldung", dass esum dessen Wirtschaft wirklichgut bestellt ist. Dann nämlichschlägt Eslarns gutes wirtschaft-liches Auskommen mit der Be-rechnung der sog. "Kreisumlage"zu Buche, weil auch der Land-kreis vom guten Wirtschaften Es-larns profitieren will. So sindzwar die Gewerbesteuereinnah-men, welche 2012 noch**678.000.-- Euro, 2014 nurnoch **317.000.-- Euro betru-gen, gesunken, die Kreiumlage

jedoch betrug im Jahr 2014 denstolzen Betrag von **953.000.--Euro (2011 : 652.000.-- Euro).Auch die Einkommensteuerbe-teiligung im Jahr 2011 in Höhevon **745.000.-- Euro ist mit ei-nem Betrag von **862.000.--Euro im Jahr 2014 relativ stabilgeblieben.Für den Arbeitsmarkt ist nahezuvon einer Vollbeschäftigung zusprechen.

Bedeutende Projekte im Jahr

2014

Als sehr bedeutende Projekte,welche die Marktgemeinde Es-larn im nahezu vergangenen Jahr2014 auf den Weg gebracht hatte,wußte Bürgermeister Gäbl das inFertigstellung befindliche "Se-niorenwohnheim am Tillyplatz"(sog. "vorgezogene Maßnahme"im Rahmen des ISEK"), den Be-ginn der Attraktivitätssteigerungin der Freizeitanlage "Atzmannsee" zu nennen.Beide Projekte seien aufgrundvon Bürgerbefragungen gem.mehrheitlicher Interessenbekun-dung der Eslarner Bevölkerungangegangen worden, und werdenneben weiteren Projekten imRahmen des ISEK zum NutzenEslarns weitergeführt.

Eslarn - sozial - Flüchtlinge

Es hatte einen nahezu entschul-digenden Touch, als Gäbl er-wähnte, dass Eslarn derzeit im

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3Rahmen der Flüchtlingshilfe 16Personen aufgenommen hat,denn er verwies darauf, dass essich dabei gerade einmal um0,58 % der Bevölkerung handel-te, "was für Eslarn zu verkraften"ist. Hier scheinen wieder einmaleinige OrtsbürgerInnen eine ge-genteilige Meinung zu vertreten,ohne diese jedoch öffentlich äussern zu wollen.Diesen "Unverbesserlichen" ste-hen jedoch jede Menge Hilfsan-gebote privat engagierter Per-sonen, darunter vor allem vonFrau Anita Weichselmann(Anm.: der Eslarner Seniorenbe-auftragten und vormaligenMarktgemeinderätin), sowie derArztfamilie Dr. Nickl gegenüber.Im örtlichen "Gästehaus" habeman zudem eine Anlaufstelleeingerichtet, welche sowohl dieAsylbewerberInnen wie auchOrtsbürgerInnen nutzen können,um z. B. Kleider- und/ oderSachspenden abzuholen bzw.dort abzugeben. Dieses Büro isttäglich zwischen 15.00 und16.00 Uhr geöffnet. Für diesesEngagement fand Gäbl in beson-derer Weise dankende Worte,und mahnte zur Nachahmung an.

Ausblick 2015

Selbstverständlich durfte so kurzvor Jahresende, trotz Hinweis aufeine zeitnah im Jahr 2015 folgen-de Bürgerversammlung den Aus-blick auf das kommende Jahrnicht fehlen.Sowohl über die künftige Kanal-

sanierung wie auch die (nur)noch bis 2020 genehmigte örtli-che Kläranlage, werde man sichim nächsten Jahr unterhaltenmüssen.

Für das Heimatfest 2015, beidem der Ausschuß bereits die Ar-beit aufgenommen hat und dieWeichen stellt, haben sich bereitsüber 100 Festdamen, -mädchenund -burschen gemeldet. Auchdie musikalische Gestaltung die-ses alle fünf Jahre stattfindendenFestes ist bereits unter Dach undFach.

LAG "Forum Neustadt Plus"

Gäbl verwies ebenfalls darauf,dass sich die Marktgemeinde Es-larn auch in der künftigen Loka-len Arbeitsgruppe (LAG) desLandkreises Neustadt/ Wn. enga-gieren werde. Hierzu werden be-reits vom bestehenden Verein"Forum Neustadt Plus" entspre-chende Anträge ausgearbeitet,damit die teilnehmenden Ge-meinden - aufgrund einer Ände-rung der EU-Richtlinien müssennun insgesamt mindestens**65.000 EinwohnerInnen für ei-ne LAG zusammenwirken - auchkünftig EU-Fördermittel erhaltenkönnen.

Städtebauförderung - ISEK

Hier ist - wie Gäbl ausdrücklichbetonte - die Bezirksregierungder Oberpfalz "Herrin des Ver-fahrens". Um in die Städtebau-

förderung aufgenommen zuwerden - für welche man mit ei-ner durch die Regierung derOberpfalz bereits genehmigteTeilfinanzierung des Abbruchsdes sog. "Tillyplatz-Ensembles"bereits Vorarbeit leisten durfte,bewertet die Bezirksregierungsowohl den Bedarf, wie auchGeeignetheit einer Gemeinde.Auch gemeindeeigene Initiativenund das künftige Potential vonGemeinden werden betrachtet,um darüber zu entscheiden, obeine Kommune in die Städtebau-förderung aufgenommen werdenkann. Ein Konzept für die Städ-tebauförderung funktioniert auchnicht "von heute auf morgen",sondern ist - so Gäbl - minimalauf die kommenden 15 - 20 Jahreangelegt.Zu einer solchen zukunftswei-senden Planung gibt es keine Al-ternative, um künftigen In-vestorInnen für die Marktge-meinde Eslarn deren Investitio-nen schmackhaft machen zukönnen.Wer in Eslarn einen Euro inves-tiert, kann somit 0,60 Euro Förderung erhalten.

Das ISEK

Um ca. 19.00 Uhr begann dasExpertenteam, allen voran Dipl.-Ing. Werner Heckelsmüller vomPlanungsbüro MSH aus Altdorfbei Nürnberg mit der Darlegungdes ISEK.Er stellte die von jeder Bürgerin,

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4jedem Bürger zu treffende Pla-nung für die Zukunft, z. B. beiBau eines Eigenheimes, denkommunalen Planungen für dieZukunft gegenüber.

Mit jeweils parallelen Bezugnah-men stellte er die fünf Planungs-schritte für das ISEK vor, welcheausgehend von einer (Bürger)Be-fragung und Sondierung des Ist-Zustandes in einer Gemeinde, ineine Analyse der Feststellungen,ein Auflisten und Sortieren derFeststellungen mit Bestimmungvon Handlungsfeldern wie z. B.Bauen undf Wohnen, Natur undLandschaft, Vekehr, Naherho-lung etc. münden.In einem vier-ten Schritt werden dannEntwürfe gefertigt und es wirdgeplant. Dabei werden Umset-zungsbeispiele entwickelt, undein sog. "Zeit- und Maßnahmenplan" entworfen.Erst in einem fünften Schrittkommt es dann zur Entscheidungund Umsetzen der geplantenDinge, wobei diese im Laufe derZeit immer wieder angepasstwerden müssen.

Für Eslarn - so jedenfalls unserEindruck - dürfte dies heißen,dass man immer wieder mal nachdem Eigentum Dritter schaut, obman hier ggf. die sog. "Filet-stücke" mittlerweile günstig er-werben, und sich damit besserstellen kann. Es ist also letztlicheine hochpolitische Angelegen-heit, so ein ISEK, weshalb auchdie Bezirksregierung die "Herrin

des Verfahrens" ist. Man könnteu. E. auch davon sprechen, dasseine zurückliegenden, um denOrt erfolgten Flurbereinigung, anwelche nicht alle BürgerInnengute Erinnerung haben, nunmehreine "innerörtliche Flurbereini-gung" folgt. Die InwohnerInnensind insgesamt älter geworden,da könnte es sich "rechnen" Zugum Zug eine Art "Eigentumsum-verteilung" durchzuführen.Schliesslich muß man sich - zu-mindest regional bezogen - eineneue "regierbare Bürgerschaft"generieren, welche vor allem inder strukturschwachen Regionnur dann "regierbar" bleibt, wenndiese von Dingen zehren kann,welche diese - entschuldigen Siediese Deutlichkeit - nur zu gerin-gem Teil selbst erwirtschaftenmusste.Freuen Sie sich also über einemöglicherweise ganz besondere"Städtebausanierung" in Eslarn,welche - wenngleich Tschechienin dieser Versammlung gar nichtzur Sprache kam - zukünftig po-litisch noch höchst interessantwerden dürfte.

Nach dieser kurzen Übersicht in-formierte Dipl.-Ing. Martin Geb-hardt vom Weidener Stadt-planungsbüro "2G Architekten"über die bisherigen Veranstaltun-gen, d. h. den bisherigen Beteili-gungsprozeß. Bis August 2014hatten hier jede Menge Treffenund Beratungen stattgefunden, sodass man das ISEK "frühzeitigim Jahr 2015 vorstellen" und

nach einem entsprechend positi-ven Beschluß des Marktgemein-deratgremiums (ggf.) auch imInternet veröffentlichen könne,um dann entsprechende Förder-mittel beantragen zu können.

Erlauben Sie uns im Blick aufdie im Rahmen der, die Bürger-versammlung zum Abschlußbringenden Diskussion und desmangelnden Anstandes des an-wesenden Marktgemeinderats-mitglieder - dieser hattenwährend der Diskussion nahezugeschlossen die Bürgerver-sammlung verlassen - zu be-zweifeln, dass hier das ISEKumfassend im Internet veröffent-licht werden wird. Zu großscheint hier die Gefahr, dass dieBürgerInnen von diesen Planun-gen und einer möglichen künfti-gen Beeinträchtigung derenEigentums Kenntnis nehmen,zudem Vorkehrungen trefffenkönnten.Es geht schliesslich um die Zu-kunft Eslarns, und hier im seitJahrhunderten strukturschwa-chen Gebiet können nur Wenigegut leben.Verständlicherweise werden die-jenigen Personen welche dieChance haben, diese auch nut-zen, um besser leben zu können.

Eslarns Chancen

Dr. Wolfgang Weber von derOTH Amberg-Weiden referiertenun über den Landesentwick-lungsplan (LEP), den Regional-

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5entwicklungsplan und die Aus-wirkungen dieser sog. "höherenPlanungen" auf die ISEK-Pla-nungen der Marktgemeinde Es-larn. Die Marktgemeinde Eslarngehört zur Planungsregion"Oberpfalz Nord", und ist des-halb auch in diese Planungeneingebunden. Diese Planungsre-gion Nr. 6 - Informationen dazufinden Sie übrigens auch im In-ternet, unter: - wurde als"Ländlicher Raum mit besonde-rem Handlungsbedarf" ausgewie-sen. Durch die Lage an der BAB6 als "überregional bedeutsamerEntwicklungsachse" steht auchdie Marktgemeinde Eslarn mehrim Mittelpunkt. Jährlich wirdhier die BAB von 2 Mio. Pkw, 2Mio. Lkw, 40000 Omnibussenund damit auch mindestens 2Mio. Personen frequentiert.Es müsste/ könnte hier gelingen,innerhalb dieses Kooperations-raumes "Vohenstrauß - Waidhaus- Stribro (CZ)" Teile dieses wirt-schaftlich bedeutsamen Verkehrs(auch) nach Eslarn umzuleiten,um damit Geld zu verdienen.Schliesslich hat Eslarn jährlichca. **10.000 Übernachtungen,welche vor allem in Ferienwoh-nungen getätig werden. Dabeibeträgt die Aufenthaltsdauerngem. neuesten Erhebungen ca. 3- 4 Tage, und es finden überwie-gend Familien den Weg nach Es-larn.Die Region besitzt ein hervorra-gendes Arbeitsplatzangebot,doch muß man damit rechnen,dass zukünftig demografische

bedingt ein Dritter der Ausbil-dungsplätze nicht mehr besetztwerden können. Für das Jahr2021 rechnet das Bayer. Statisti-sche Landesamt für Eslarn miteiner Einwohnerzahl von maxi-mal **2560 Personen.Gem. der neuen, aus dem Jahr2013 stammenden Landesent-wicklungsplanung des Freistaa-tes Bayern sind Klein- undUnterzentren - Eslarn wurde bis-lang als "Kleinzentrum" einge-stuft - künftig als sog."Grundzentren" bezeichnet. Fürdiese "Grundzentren" gilt es dieEinzelhandels- und Arbeitsplatz-funktion zu stärken, die Grund-schulen und die örtliche Ver-sorgung allgemein zu erhalten,sowie eine nachhaltige Sied-lungsstruktur zu schaffen. Hierzuzählt z. B. auch der Erhalt desÖffentlichen Personennahver-kehrs in die nächstgrössere StadtWeiden. Eslarn hat viele Unter-nehmen des produzierenden Ge-werbes. Durch die Grenzöffnungergeben sich auch in diesem Be-reich Chancen für die Marktge-meinde Eslarn. Hier erwähnteDr. Weber noch einmal die be-reits in der "ISEK-Bürgerwerk-statt" vom 16.11 .2013 darge-botenen Daten über die EslarnerUnternehmensstruktur, und ver-wies darauf, dass in der StadtWeiden im Gegensatz zu Eslarn75% im Dienstleistungsgewerbetätig sind.Insgesamt bestehen für dieMarktgemeinde Eslarn - so Dr.Weber - gute, nicht zu unter-

schätzende Aussichten für dieZukunft.

In einem weiteren Teil präsen-tierte nun Dipl.-Ing. Martin Geb-hardt anhand einiger Folieneinzelne umsetzungsfähige Pro-jekte aus den einzelnen Hand-lungsfeldern. Alle dieseProjektvorschläge - wie Geb-hardt explizit die weitere Ent-wicklungsfähigkeit dieser Pro-jekte betonte - machen an derGemeindegrenze Eslarns nichtHalt, sondern reichen z. T. imRahmen sog. "interkommunalerZusammenarbeit" darüber hin-aus. Geballt finden sich die Pro-jekte aber im Ortskern selbst, dahier das größte Entwicklungspo-tential liege. Mit einer braun ge-strichelten Linie sei das fest-gelegte, innerörtliche Sanie-rungsgebiet gekennzeichnet, undwurde möglichst weit gefaßt, umviele BürgerInnen an diesenDingen teilhaben zu lassen.Der Gewichtung nach folgt derNeugestaltung des Tillyplatzesunmittelbar die Neugestaltungdes Bereiches um Rathaus undKirche, die Neugestaltung desSchloßberg-Areals und die Sa-nierung des Atzmansee-Areals.

Kriegerdenkmal und kein En-

de?

Doch, für die Neugestaltung desTillyplatzes - und hier geht esimmer noch um das "Krieger-denkmal" bzw. dessen möglicheNeupositionierung - hat sich

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6Städteplaner Gebhardt zwei Varianten überlegt.Die erste Variante soll das Krie-gerdenkmal am angestammetenPlatz belassen, bei der weiterenVariante soll das Kriegerdenkmalsechs bis sieben Meter in Rich-tung Poststrasse verschoben wer-den. Wir denken mal, dass diezweite Variante, zumal diese un-ser Redaktionsanwesen und dastraditionelle Geschäftsanwesender Familie Zach, aber auch dasTraditionslokal "Böhmerwald"nahezu hinter dem "Kriegerdenk-mal" verschwinden lassen würde,weder akzeptabel noch umsetz-bar ist. Jedenfalls soll der Tilly-platz künftig mehr als"Marktplatz" für Weihnachts-märkte etc. dienen. Dies abergem. derzeitigen Planungen eherentlang des Neubaus, als in tradi-tioneller Weise vor dem jetzigenGebäude der Physiotherapiepra-xis, der ehem. "Alten Post".Entweder direkt vor der Physio-therapiepraxis, alternativ entlangder Tillystrasse ist dann eine wei-tere, zentrale Bushaltestelle ge-plant. Für die "Heubachgasse"bzw. deren künftige Einmündungin den "Tillyplatz" hat man sicheine direktere Anbindung an diePoststrasse einfallen lassen, umdamit einen größeren Platz vorder, an der Tillystrase liegendenSeite des neuen Seniorenwohn-heimes schaffen zu können. Dievorgestellten Planungen lassenvermuten, dass man immer nochdamit rechnet, dieses Senioren-wohnheim zu einem späteren

Zeitpunkt in eine Art "Rettungs-wache/ Rettungswachenverwal-tung" umwidmen zu können,denn von einem künftigen Bau-geschehen in den "Schellenbach-wiesen" wurde - u. E. explizit -nichts berichtet.

Schloßberg - Neugestaltung

Interessant war die Bekanntgabeder Planungen rund um denSchloßberg, denn dort soll - wiewir übrigens bereits einmal vorüber zwei Jahren gemutmaßt hat-ten - eine Art "kleiner Churpfalz-park" - ein "Kommun-Bier-Park"entstehen. Im Umgriff letztlichbis zu der traditionell sog. "sau-ren Bahnerwiese" sollen Zoigl-Museum, Kommunbrauhaus unddie Familienbrauerei Bauriedl zueinem großen Ganzen ver-schmelzen.Da kam natürlich die in dernachfolgenden Diskussion nacheiner Drittlizenzierung der Mar-ke "Kommunbier® aufgeworfe-ne Fragegerade an diesem Abenddenkbar ungünstig.Wie es aussieht will man -woll(t)en einige "Spezielle" -durchaus aus dem Eslarner"Kommunbier®" für sich undderen Lieben Profit schlagen.Dies jedoch vor allem an der fa-brikarbeitenden Bevölkerungsschicht vorbei.Diese Frage - übrigens höchstsouverän vom ersten Bürger-meister beantwortet - bewirkte,dass sich aus Eslarner vermeint-

lich "herrschender Klasse" plötz-lich nur noch der geschäfts-führende Gemeindebeamte, derprotokollführende Marktkämme-rer, und der erste Bürgermeisterim Saal befanden.Dass es hier nicht zu einemhandfesten Eklat kam, war wohlder Anwesenheit ortsfremderPersonen zu danken.

Mehrgenerationenwohnen

zwischen Schulstrasse und

Ludwig-Müller-Strasse

Ein weiterer Planungsvorschlägesieht vor, irgendwo beim Gast-haus "Wienerhof" ein "Mehrge-nerationenwohnen" einzurichten,nachdem im (ehem.) Gästehausbereits die "AWO-Zentrale", undmit dem "Seniorenwohnheim amTillyplatz" eine weitere senio-renbezogene Einrichtung vorhanden ist.

Sägewerksareal (am ehem.

Bahnhof)

Auch beim ehem. Bahnhof gibtes Planungen. Dort soll - geht esnach den Städtebauplanern - ne-ben einer Verlängerung des sog."Bocklradweges" bis zum Kom-munbrauhaus, vor allem derehem. Lokschuppen als "Radl-point" genutzt, mit Cafè und Ki-osk, sowie Tourismusinformationausgestattet, die Radtouristen anerstmöglicher Stelle bei diesembedeutenden Radweg abholenund in die richtige Richtung len-ken.

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7Ferienwohnungspark am

ehem. Bahnhof

Beim ehem. Bahnhof könnte - soGebhardt - auf längere Zeit ge-rechnet - bei Vorhandensein vonInvestoren ein "Ferienwohnungs-park" entstehen und die Marktge-meinde Eslarn zusätzlichbereichern. Der "Ferienpark"sollte aber in Form eines traditio-nellen Hofareals gestaltet wer-den, nicht einer modernenWohnsiedlung gleich.Mehfach wiesen die Städtebau-planer darauf hin, dass es sichbei deren Entwürfen nur um Vor-schläge handelt, von denen we-der alle realisiert werden müssen,noch mit ziemlicher Sicherheitrealisiert werden können.Es ist aber Aufgabe von Städte-bauplanern mit deren Fachkom-petenz verschiedensteMöglichkeiten aufzuzeigen, umdie Mehrheit der BürgerInnendaraus wählen zu lassen, oderzumindest Denkanstösse zu ge-ben.

Handlungsfeld "Verkehr"

Frau Dipl.-Ing. Christine Meyervom Büro MSH aus Altdorf beiNürnberg widmete sich ab ca.1 9:30 Uhr dem Handlungsfeld"Verkehr".Wieder wurde deutlich, dass alleHandlungsfelder, welche die Ex-perten bereits in der "ISEK-Bür-gerwerkstatt" vom 16.11 .2013benannt hatten, mehr oder weni-

ger direkt ineinandergreifen. Soist neben der Verlängerung des"Bocklradwegs" bis zum Kom-munbrauhaus auch eine Umge-hung der nach Waidhaus füh-renden Staatstrasse über denBrückenweg in Betracht zu zie-hen. Damit könnte zukünftig vorallem der Schwerlastverkehr,welcher sich nur zu dem Zweckdurch Eslarn bewegt, um überdie Moosbacher Strasse zu fah-ren, aus dem Ortskern herausge-halten werden. Eine solcheUmgebung würde zudem daskleine Gewerbegebiet amBrückenweg erheblich aufwer-ten.In einem weiteren Teil wurde nä-her auf das Wanderwegenetz umEslarn eingegangen. Hier könnteein sog. "Wegeleitsystem" eineQualitätsverbesserung darstellen.Die Verlängerung des "Bock-lwegs" soll scheinbar - wie wireiner Bilddarstellung entnehmenkonnten - über die, an der Phy-siotherapiepraxis Singer liegendeZuführung zum Kurpark stattfin-den.Man sollte, so Landschafts-architektin Meyer, auch dieGrenzwege besser erfahrbar ma-chen, Infotafeln positionierenund die grenzüberschreitendenWege ebenfalls besser markie-ren. Am ehem. Grenzübergang"Tillyschanz" könnte eine "Um-weltbildungsstation" entstehen,und mit "Wald-Kunst-Installatio-nen" könnte auch in der Naturmehr Interesse bei Touristen geweckt werden.

Auch ein "Marterl-Wanderweg"wurde vorgeschlagen, welcherneben dem bereits initiierten"Jakobsweg" entsprechende tou-ristische Klientel in den Ortbringen könnte.Die zahlenreichen um Eslarn lie-genden Weiher sollten ebenfallsmit in die künftigen Planungeneinbezogen werden, wobei Es-larn vor allem am Slogan "Eslarn- Ruhe und Erholung am GrünenDach Europas" arbeiten sollte,und mit grenzüberschreitendenTagesausflügen, geführten Wan-derungen und einer intelligenten,gelenkten Besucherführung, da-zu auch einer Reaktivierung oderNeuanlage von bislang fehlendenBiergärten punkten könnte.

Atzmannsee-Areal

Am der Ostseite des Atzmann-sees könnte eine Art "Strandbad"entstehen und eine Seeterassegeschaffen werden. Eine bessereEinstiegsmöglichkeit in den Atz-mansee würde dessen Attraktivi-tät zudem steigern, wie auch einim Süden und Westen des Bade-weihers angelegter naturnaherSchilfgürtel mit versteckten Pfa-den Touristen begeistern dürfte.Am Westufer hingegen sollteman einen Bereich für Kleinkin-der schaffen, und könnte nebeneinem Kinderspielplatz auch dievorhandene Minigolfanlage umeine Skater-Anlage ergänzen.

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8Aussichtsturm auf dem Stück-

stein

Auch für den Aussichtsturm aufdem Stückstein gab es einen in-teressanten Vorschlag. So könnteman diesen in einen "Baumwip-felturm" verwandeln, indem mangestufte Aussichtsterassen/ offe-ne Balkone schafft. Nachdem derWildpark auf dem Stücksteingem. Erhebungen gut angenom-men wird, sollte man dort aucheine Verpflegungsmöglichkeit,einen Kiosk installieren.

Staatsgut Pfrentschweiher

Auch das "Staatsgut" wurde pla-nerisch beackert. Man könntedieses für Besucher erschliessenund "Ferien auf dem Bauernhof"bieten.

Wirtschafts- und Arbeits-

marktstruktur in Eslarn

Dr. Weber erwähnte im Bezugauf die Wirtschafts- und Arbeits-marktstruktur in Eslarn, dass hier1 .063 Beschäftigte am Ort arbei-ten, davon 675 Beschäftigte amArbeitsort. Mit 143 Gewerbean-und 133 Gewerbeabmeldungenist Eslarn gut aufgestellt. Bei 148gewerblich geführten Unterneh-men, dazu 62 landwirtschaftli-chen Betrieben kommen inEslarn 13 BürgerInnen auf einenBetrieb, was ebenfalls eine hoheQuote darstellt. Eslarn ist geprägtvon kleinen und mittleren Unter-

nehmen - sog. "KMU" - welchezwischen 10 und 20 Personenbeschäftigen, und die Beschäftig-tenzahlen sind in den letzten Jah-ren seit 2005 kontinuierlichgestiegen.Wie bereits erwähnt sind 75%

der arbeitstätigen BevölkerungEslarns im produzierenden Ge-werbe tätig, während z. B. in derStadt Weiden/ Opf. 75% der ar-beitstätigen Bevölkerung imDienstleistungssektor tätig sind.693 Personen pendeln regelmäs-sig zur Arbeitsstelle aus, wobeiman grds. versuchen sollte, denAuspendlern im Ort selbst einenArbeitsplatz zu generieren, bzw.Einpendler zur Wohnsitznahmein Eslarn zu motivieren.Eslarn hat - so Dr. Weber - auchviele sog. "Hidden Champions",also Unternehmen, welche in derAußenwirkung unter deren tat-sächlichen Leistungsfähigkeitrangieren. So konnte mittlerweilebeispielhaft mit dem Unterneh-men BAS eine Kooperation mitder OTH Amberg-Weiden geschaffen werden.Da über 80% der Absolventender OTH in der Region bleiben,ergibt sich hier vielleicht eben-falls die Möglichkeit, solche Per-sonen dauerhaft in Eslarn zuintegrieren.

Eslarn und der Einzelhandel

Eslarns "leidigstem" Thema, derörtlichen Einzelhandelsstrukturwidmete sich abschliessend Prof.Dr. Reiner Anselstetter.

Dieser verwies - wie bereits an-lässlich der ISEK-Bürgerwerk-statt vom 16.11 .2013 - auf denUmstand, dass sich auch bislangkeines der großen Einzelhan-delsunternehmen des Lebensmit-telsektors eine Präsenz in Eslarnvorstellen kann. Diese Aussageuntermauerte er mit einer detaillierten Kaufkraftanalyse.Eslarn ist in Sachen Kaufkraft -wie man hören konnte - relativgut aufgestellt. Faktum ist aberauch, dass rund 20% der Kauf-kraft ausserhalb des Ortes selbstwirken. Prof. Anselstetter mach-te, wie bereits in der ISEK-Bür-gerwerkstatt - deutlich, dass manweder Unternehmen dazu zwin-gen kann in Eslarn präsent zusein, noch BürgerInnen dazuzwingen können wird,aussch-liesslich im Ort zu kaufen.Die Marktgemeinde Eslarn istjedoch in Sache "Grundversor-gung" immer noch gut aufge-stellt, auch wenn die offizielleBürgerbefragung des Experten-teams aus dem Jahr 2013 dieBürgerInnen diese Versorgungals "mangelhaft" bezeichnenliessen.Die Grund- und Nahversorgungist für Eslarn immer noch ge-währleistet, auch wenn es sichdabei vielleicht nicht um dasbestmöglichste, wünschenswerteste Angebot handelt.Prof. Anselstetter bot ebenfallseine höchst detaillierte Darstel-lung anhand von Folien, und ge-rade dabei war es sehr still imSaal.

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9Er differenzierte seine Darlegun-gen in die drei Bereiche

- Grundsicherung (Basis)- Grundlegende Dienstleistungen- Grundsicherung (Ergänzung"

Alle drei Bereiche sind in Eslarnimmer noch hinreichend bedient.

Grundsicherung (Basis)

- Nahrung/ Genussmittel- Brot- und Backwaren- Fleisch- und Wurstwaren- Getränke- Drogerie/ Körperpflege

Grundlegende Dienstleistungen

- Post/ Bank- Ärzte, Apotheken- Friseur

Grundsicherung (Ergänzung)

- Zeitungen/ Zeitschriften- Bücher, Schreibwaren- Spirituosen, Tabakwaren- Geschenkartikel, Blumen- Cafè, Gaststätten- Reinigung, Reisebüro

Auch wenn in Eslarn eine Apo-theke fehlt, muss man - so Dr.Anselstetter - bedenken, dass essich auch bei Apothekern umselbstständige Unternehmer han-delt, welche nicht primär eineVersorgung sicherstellen, son-dern wirtschaftlich denken müs-sen.

Eslarn - Kaufkraftdaten

Damit unsere Eslarner LeserIn-nen auch sehen, dass sich die Ex-perten wirklich umfassendGedanken gemacht haben, prä-sentieren wir Ihnen gerne auchdie Kaufkraftdatenerhebung,welche Prof. Dr. Anselstetter re-ferierte.Dabei betonte er, dass es sich beider sog. "Kaufkraft" um eintheoretisches Potential handelt.So stehen jeder Eslarnerin/ je-dem Eslarner im Durchschnittpro Jahr **4.700.-- Euro für Ein-käufe zur Verfügung. Der Bun-desdurchschnitt beträgt hier**5.500.-- Euro/ Jahr, so dass inEslarn grds. gerade einmal 15%weniger Kaufkraft zur Verfügungstehen.

Einzelhandelsumsatz / Einwoh-

ner

Der Einzelhandelsumsatz proEinwohner beträgt in Eslarn**3.518.-- Euro (von möglichen**4.700.-- Euro), d. h. EslarnerBürgerInnen kaufen auch auswärts ein.

Zentralität Eslarns

Unter der Zentralität in Bezugauf die Kaufkraft versteht man -so der Referent - die Kaufkraft inBezug zum Umsatz.Die Zentralität würde demnächst100% betragen, würde das hierin Eslarn verdiente Geld auchwieder vollständig in Eslarn

ausgegeben werden.Jedoch werden in Eslarn nur81% des hier verdienten Geldesausgegeben, der Rest von ca.20% fliesst ausserhalb von Eslarn ab.Betrachtet man hier nur den Ein-zelhandel, so fliessen von insge-samt 13 Mio. Euro in Eslarnverdientem Geld 9,8 Mio. Euroin Eslarn ausgegeben, während3,2 Mio. Euro nach aussen ab-fliessen.

Prof. Anselstetter setzte dieseZahlen nun in Verhältnis zu denErwartungen der Unternehmer.So erwarten Discounter mit de-ren Märkten einen Jahresumsatzvon 4 - 6 Mio. Euro, und auchder in Eslarn vorhandene Dis-count-Markt dürfte hier mit einerUmsatzerwartung von ca. 3 Mio.Euro an den Start gegangen sein.Daraus ergibt sich, dass sich inder Marktgemeinde Eslarn kaumein weiterer Lebensmittelmarktdieser Art rechnet, bzw. dieWettbewerbssituation welchesich bei einem weiteren Marktdieser Art bieten würde, beideAnsiedlungen in Gefahr bringenkönnte.Eine Verschmelzung von Touris-mus und Handel könnte hier inEslarn möglicherweise Abhilfeschaffen, bzw. müsste die Ein-wohnerzahl Eslarns von derzeit2700 auf 5400 Einwohner stei-gen, um eine weitere Ansiedlungattraktiver erscheinen zu lassen.Kurzfristig kann also Eslarnnicht mit der Ansiedlung eines

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1 0(weiteren) Verbrauchermarktesrechnen, zumal sich Prof. An-selstetter höchstpersönlich mitden Expansionsabteilungen der,bereits im Rahmen der ISEK-Bürgerwerkstatt vom November2014 genannten Großhandelsun-ternehmen auseinandergesetzthatte.

Prof. Anselstetter hatte jedoch ei-ne Tourismus und Handel verbin-dende Lösung parat, indem eranregte, beim Kommunbrauhaus/Zoigl-Museum einen Regional-markt einzurichten, welcher wö-chentlich oder monatlich zufesten Zeiten die Nahversorgungergänzt und regionale Besonderheiten bietet.Als "Treffpunkt 'Markt'" könntehier eine vorübergehende Lösungdes Problems entstehen, bis sichdie großen Einzelhandelsketten -welche mittlerweile wieder dazuübergehen auf kleineren Flächenpräsent zu werden - auch wiederfür Orte wie Eslarn interessieren.

Ergänzung (08.11 .1 4, 20:00):

Prof. Dr. Anselstetter erwähnteauch, dass er keinen Dorfladenkenne, der richtig funktionierenwürde, und dies obwohl dieDorfläden allesamt subven-tioniert werden.Vielleicht auch zu bedenken,wenn sich Eslarn daran machenwollte, so etwas zu etablieren.--------

Nach dem sehr ausführlich undhöchst interessanten Vortrag vonProf. Anselstetter, einem ausge-wiesenen Fachmann für Han-delsmanagement, setzteArchitekt Gebhardt zu seinen ab-schliessenden Worten an. Dabeiwar vor allem interessant, dass ermit einigermassen Nachdruckbetonte, dass sich "der Staat im-mer mehr zurückzieht" und Din-ge immer mehr "in privateHände" legt. Ausserdem seiennur die wenigsten BürgerInnenmehr bereit, in die Selbstständig-keit zu starten und ein Unterneh-men zu gründen.Damit erwähnte u. E. Dipl.-Ing.Martin Gebhardt, was Eslarn inZukunft "blühen" könnte. Sobalddie Fördermittel erschöpft sind,wird man danach fragen müssen,was man aus diesen Mitteln fürdie Allgemeinheit, für die(Über)Lebensfähigkeit aller Be-völkerungsschichten generierthat. Wenn nur wenige BürgerIn-nen für diese Dinge interessie-ren, könnte diesen, zumindestaber deren Nachkommen - someinen wir - in Eslarn Übles be-vorstehen.Ein "Jede(r) schaut, wo erbleibt! " konnte man daran höchstnegativ erkennen, dass eben diebereits erwähnte Politiker-Klien-tel keine kritischen Anmerkun-gen, schon gar keine Anmerkungzu einer künftigen Vermarktungder Marke "Kommunbier®" zumWohle der Allgemeinheit akzep-tierte, und vor offiziellem Ver-sammlungsende diese Versamm-

lung verliess.Der sog. "Verteilungskampf" hatin Eslarn also längst begonnen,und dabei ist es nahezu gleich-gültig, welche Parteigruppierungsie dafür verantwortlich machenwollen.

Mehr brauchen wir von der nurknapp 30 minütigen Diskussiongegen Ende der Veranstaltungnicht berichten.Sie können dazu sicherlich mehrin einer der künftigen Ausgabender Regionalzeitung "Der neueTag" lesen.

Alle unsere Angaben wie immerohne Gewähr für Richtigkeitund/ oder Vollständigkeit.Nähere Informationen erhaltenSie - wenn das Gemeinde-ratsgremium es erlaubt - irgend-wann Anfang 2015 ganz offiziellvermittelt.

* * *

Anliegend noch einige derFolien, welche auf Standwändenin der "Alten Turnhalle" prä-sentiert wurden. Die sollen nurder Übersicht dienen - sind unstechnisch nicht gut gelungen. Siesehen aber, woran Sie alsEslarner BürgerIn das vergan-gene Jahr intensiv mitgearbeitethaben, oder etwa nicht? ;-)

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09.11 .2014

Ergänzender Hinweis:

Alle Ausführungen des Pla-nungstreams/ der von der Markt-gemeinde herangezogenen Ex-pertInnen sind gem. ausdrückli-cher Diktion in der Versammlung"Vorschläge", d. h. es sich Darle-gungen von Experten, wie manden Ort wieder "auf Vordermannbringen", dem Ort Eslarn eineZukunft geben könnte.Ob, inwieweit, und in letztlich inwelcher Form hier Realisie-rungen stattfinden, bestimmt dieMehrheit der Eslarner Bürger-Innen über deren demokratischgewähltes Gremium, den Markt-gemeinderat.

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- Verb. : Landschaftsarchitektin Christine Meyer (nicht Meier)

Ergänzend:

www.gebhardt-architekten.de

www.oth-aw.de/anselstetter/

www.msh-stadtplanung.de

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