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UNITEDNETWORKERMagazin für Startup, Wirtschat und Lebensart Oktober/November 2014
UNITEDNETWORKER
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Timo WuerzAusnahme-Künstler
zum anfassen
DRIVER`S PARADISE
Mercedes Benz S 65 AMG Coupé
Rainer Biesinger
Heavy Metal Coach
myCleanerDie Höhle der Löwen
Stefanie HertelSuperstar der Volksmusik
Oliver GeisselhartZettel im Kopf
Der Zettel an der Wand ist Geschichte, denn künftig haben wir den Zettel im Kopf.
IRLANDDie grüne Insel
Sascha Grammel
Der mit Puppen spricht
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TITELSTORY Oliver Geisselhart
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Oliver Geisselhart TITELSTORY
Vergessen
vergessenGedächtnistraining mit Oliver Geisselhart
Der Zettel an der Wand ist Geschichte,
denn künftig haben wir den Zettel
im Kopf. Der UNITEDNETWORKER
hat sich mit dem Bestsellerautor und
Gedächtnistrainer Oliver Geisselhart
über Gedächtnistraining unterhalten,
und wir konnten das eine oder andere
Geheimnis lüften.
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TITELSTORY Oliver Geisselhart
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Oliver Geisselhart TITELSTORY
Ich sollte meiner Frau noch etwas
aus der Stadt besorgen. Ich hab‘s
vergessen. Ich wollte noch irgendwas
erledigen. Ich hab‘s vergessen. Ich
hatte heute noch einen Termin. Ich
hab‘s vergessen, vergessen wo, vergessen
wann, vergessen mit wem. Ich wollte noch
irgendwas erledigen. Ich hab‘s vergessen.
Wem ist es nicht schon ähnlich ergangen.
Ok, es gibt diese Gedächtnis-Cracks, die
sich die unmöglichsten Zahlenreihen und
andere unnötige Dinge merken können.
Doch können diese Genies ihr Gedächtnis
auch mit Todo-Listen, Terminplänen oder
Vokabeln füttern. Ja, sie können, und sie
können dies besser als andere, als untrai-
nierte Menschen, denn das Gedächntnis
kann man trainieren.
Dass jeder Mensch sein Gedächtnis trai-
nieren sollte, dessen ist sich der Gedächt-
nistrainer Oliver Geisselhart völlig sicher:
„Mit dem Gedächtnis ist es wie mit einem
Muskel: ‚Use it or lose it‘. Dies will heißen:
Wenn ich das Gedächtnis nicht nutze, wird
es wirklich weniger.“ Auch die vielen klei-
nen, gewiss nützlichen Freunde sollten uns
nach seiner Meinung nicht davon abhalten,
regelmäßig ein paar Übungen gegen das
Vergessen durchzuführen. „Je mehr wir die-
se digitalen Helferlein nutzen, umso weni-
ger Arbeit muss unser Gedächtnis tatsäch-
lich noch erledigen und verkümmert. Man
spricht in diesem Zusammenhang auch von
einer neuen Zivilisationskrankheit, der di-
gitalen Demenz.“, betont Oliver Gesisselhart
„Wenn ich das Gedächtnis nicht nutze, wird
es wirklich weniger. So wirken die vielen
kleinen Helferlein gegen das Gedächtnis,
weil wir uns nichts mehr merken müssen,
keine Kontaktdaten, keine Termine, keine
Wegbeschreibung. Und so ist es gerade,
wenn man die Helferlein nutzt, wichtig und
sinnvoll das Gedächtnis it zu halten. Und
es ist natürlich auch von Vorteil, wenn ich
z. B. Namen wirklich im Gedächtnis habe,
um den Namen auch drauf zu haben, wenn
ich die Person im echten Leben sehe. Und
es ist schön, wenn ich mich dann noch an
das letzte Gespräch erinnere. Dann gibt es
natürlich auch die speziellen Anwendungs-
gebiete wie z. B. Vorträge, bei denen ich
nicht ständig von der Powerpoint ablesen
muss, die ich im Kopf habe, die ich souve-
rän gestalte und moderiere. Die nächste
Möglichkeit ist das Erlernen von Sprachen
mit den ganzen Vokabeln.“
Doch Oliver Geisselhart ist keiner der schul-
meisterlich mit dem erhobenen Zeigeinger
da steht. Er ist einer der erfolgreichsten
Gedächtnistrainer in ganz Europa. Der
Bestsellerautor und Lehrbeauftragte war
bereits 1983 Europas jüngster Gedächtnis-
trainer. Der „Gedächtnis-Papst“ (TV HH1)
versteht es in unnachahmlicher Weise mit
Witz, Charme und Esprit seine Zuhörer zu
begeistern. Dies brachte ihm schon im Jahr
2000 und 2013 den Titel „Gedächtnistrainer
des Jahres“ ein, dreimal in Folge (ab 2008)
wurde ihm der „Conga Award“ verliehen.
Gedächtnistraining ist lustig, witzig und
efektiv. Dass es efektiv ist, bringt uns noch
nicht dazu, uns alles mögliche zu merken.
Oliver Geisselhart zeigt in seinen Vorträgen,
dass es Spaß macht, sich Dinge zu merken.
Der Trick ist einfach, er verrät ihn, denn
dieser Trick ist kein Geheimnis, kein Hexen-
werk und keine Kunst. Oliver Geisselhart
ist sich sicher, aus eigener Erfahrung sicher,
dass nur der Fleiß und das regelmäßige und
häuige Üben den Erfolg bringt und uns Ver-
gessen vergessen lässt: „Die Grundzüge sind
Bilder: ‚Bilder sagen mehr als tausend Wor-
te‘. Ich kann in einem einzelnen Bild schon
eine ganze Geschichte, also mehrere Daten
auf einmal unterbringen. Wenn ich dieses
Bild ans Laufen bringe und so ein Filmchen
daraus mache, kriege ich noch viel mehr
Daten rein. Es ist einfach so, dass sich unser
Gedächtnis wesentlich leichter spannende,
skurile, absurde Filmchen merken kann als
bloße Zahlen, Daten und Fakten.“. Oliver
Geisselhart sieht in den starken Gefühlen,
die solche Bilder begleiten, das Bindemittel,
den „Klebstof “, der die Bilder im Gehirn
verankert. Und dabei stößt das Gehirn
keineswegs an Grenzen, denn die Kapazi-
tät des Gehirns ist nicht begrenzt. Je mehr
man übt und je mehr man sich merkt, desto
mehr kann man sich merken. „Je mehr im
Gedächtnis gespeichert ist, desto mehr Wis-
Er ist einer der er-folgreichsten Ge-
dächtnistrainer in ganz Europa. Der
Bestsellerautor
und Lehrbeauftrag-
te war bereits 1983
Europas jüngster Gedächtnistrainer.
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TITELSTORY Oliver Geisselhart
sen hat Platz. Man kann sich das anhand
eines Baumes erklären. Je mehr Äste so ein
Baum hat, desto mehr Blätter passen dran,
desto weiter kann er wachsen, desto mehr
Äste bekommt er... Jedes Mal wenn Wissen
neu verankert wird, entsteht eine neue
Synapsenverbindung. Diese Verbindung
entspricht einem neuen Ast. Diese Verbin-
dung hat dann schon wieder Platz um neue
Verbindungen andocken zu lassen.“, erklärt
Oliver Geisselhart das Phänomen. Die Art
und Intensität dieser Gefühle, die durch die
Bilder, mit welchen wir die zu merkenden
Fakten, Daten und Personen verknüpfen
helfen uns, diese im Langzeit- oder Kurz-
zeitgedächtnis abzulegen. „Wenn ich die
Bilder relativ trocken und rational gestal-
te, haften die auch nur kurz, weil kaum
Gefühle dabei entstehen. Dann habe ich
mir die für die nächste halbe Stunde oder
Stunde gemerkt. Das ist eine gute Methode
für kurzfristige Dinge wie eine Todo-Liste,
einen Einkaufszettel oder so. Wenn ich et-
was langfristig abspeichern will, dann sollte
ich zusehen, dass die Bilder, die ich bastele,
mehr Gefühle freisetzen, dass sie so absurd
und bescheuert wie möglich sind, richtig
schräg und merkwürdig. Damit, und so be-
kommt das Wort „merkwürdig“ seine wahre
Bedeutung, wird Wissen würdig, gemerkt zu
werden. Denn merkwürdige Dinge werden
gern gemerkt! Sobald unser Gehirn etwas
kennt, muss es nicht so genau hinschauen
und nach Gefahren bewerten, zum Sichern
des Überlebens, was die wichtigste Aufgabe
des Gehirns ist. Kommt jetzt eine neue Si-
tuation, muss das Gehirn Ressourcen dafür
verwenden, um zu überprüfen, ob davon
Gefahren ausgehen. Dieses kurze Bewerten
und Anschauen hilft bereits dem besseren
Speichern.“, so Oliver Geisselhart.
Wenn ich mir viel merken will, tut Übung
not. Doch sieht Oliver Geisselhart das
Gedächtnistraining nicht so verbissen.
Er glaubt nicht, dass man seine Methode
täglich trainieren muss. Allein durch die
Anwendung in der Praxis – und versuchen
Sie es, es ist äußerst praktisch – trainiert
man automatisch. „Wenn ich die Grund-
technik einmal gelernt habe und es jeden
Tag im Alltag anwende, ist das Training
genug. So wie wir das Gehen nicht mehr
trainieren müssen. So ist es auch mit dem
Gedächtnistraining, wenn man es im Alltag
täglich anwendet, mal hier, mal da, für eine
Todo-Liste, mal eine Rede frei hält, mal
eine Telefonnummer merkt oder mal einen
Namen, dann passt das. Ich weiß von einem
früheren Gedächtnisweltmeister, dass er,
obwohl er Weltmeister wurde, nur fünf-
zehn Minuten pro Tag trainiert hat“, kann
Oliver Geisselhart auch den Trainingsmufel
beruhigen. Doch tun muss man es, einfach
tun. Mit kleinen kreativen Bildern und
Geschichtchen kann man sich unfassbar
viel merken. Zudem ist ein solches Training
durch Anwendung eine Art des Gehirnjog-
gings, die wirklich efektiv ist und das Ge-
hirn in Schwung hält: „Gedächtnistraining,
wie in meiner Methode, fordert von dem
Gehirn einen kreativen Prozess, was genau
das ist was das Gehirn trainiert. Und dieser
Prozess ist bei jedem Bild wieder neu und
eine schöne Herausforderung und so in der
Alzheimer Prävention gut einsetzbar.“
Dipl.-Betrw. Oliver Geisselhart hat schon
früh – mit 16 Jahren war er Europas jüngs-
ter Gedächtnistrainer - erkannt, dass in
Beruf und Karriere ein gutes Gedächtnis
bedeutende Vorteile bringt. Der mehrfache
Bestseller-Autor ist Top 100 Speaker und
Lehrbeauftragter der Wirtschafts-Uni-
versität Seekirchen bei Salzburg. Seine
„Geisselhart-Technik des Gedächtnis- und
Mentaltrainings“ gilt unter Experten als die
praxisorientierteste. In seinen Vorträgen
geht er auf die Fragen des Alltags, auch des
berulichen Alltags ein. Er hat Ordnung in
seinem Kopf und mit der Hilfe seines Ord-
nungssystems, seiner Methode, sich Dinge
zu merken, bringen wir, so wir leißig üben,
auch unseren Kopf in Ordnung. Ob Termi-
ne, Todo-Listen, Vokabeln, Gesichter und
Menschen mit den zugehörigen Namen,
wichtige Facts oder der Inhalt einer frei ge-
haltenen Rede, Oliver Geisselhart zeigt uns
, wie das geht. Wer seine Kolumne regelmä-
ßig verfolgt, wird feststellen, dass das Sys-
tem, sich viele Dinge und unterschiedliche
Dinge zu merken, immer ähnlich aufgebaut
ist. Folgen sie Oliver Geisselhart in seinem
Gedächtnistraining, inden Sie raus, wie
lustig, kreativ und einfach es sein wird, sich
Dinge zu merken. Und schon ist Vergessen
vergessen.
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Oliver Geisselhart TITELSTORY
Seine „Geisselhart-Technik des
Gedächtnis- und Mentaltrainings“ gilt
unter Experten als die praxisorientierteste.