Die medizinische Tagung eine Veranstaltung zwischen ökonomischer
Verführung und ethischer Verantwortung
Worum geht‘s
Eine kurze Beschreibung
Kongresse der medizinwissenscha9lichen Fachgesellscha9en i.d.R. jährlich Teilnehmerzahlen von mehreren Tausend bis deutlich über 10.000
Thematische Schwerpunkte
Forum für Aus-‐, Fort-‐ u. Weiterbildung inkl. Vergabe von CME Punkten
wissenscha9licher Kongress Wahl der Verbandsspitze Standesrechtliches Forum Kollegialer Austausch / Zusammentreffen Gesellscha9licher Anlass
Der wissenscha9liche Teil solcher Veranstaltungen gleicht denen anderer Natur-‐ und Lebenswissenscha9en
Die ökonomischen Verflechtungen zwischen Medizin und Industrie differieren hingegen stark
Über wen reden wir?
132 gesetzliche Krankenkassen 43 PKV ... als Leistungsträger
103.800 Arztpraxen ... als Leistungserbringer
ökonomische Bedeutung Gesundheitsmarkt
• Ausgaben 2012 ca. 300 Mrd. € / 3.740 Euro je Einwohner (höher als p.a. Ausgaben für Lebensmi_el)
• 70 % Finanzierung durch soziale Sicherungssysteme
• GKV Ausgaben 2013 rd. 194 Mrd. € • PKV rd. 28 Mrd. €. • zweiter Gesundheitsmarkt 70 Mrd. Euro
Forschung in Pharmaunternehmen und Universitäten
• gezielte Suche nach neuen Wirkstoffen/ Wirkstodombinaeonen, Anwendungsgebieten
• neue Arzneimi_el müssen vor Zulassung präklinisch u. klinisch auf Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit getestet werden
Preis der Medikation
• Entwicklung eines Medikaments kostet ca. 1 bis 1,6 Milliarden Dollar, einschließlich häufiger Fehlschläge
• Produkeon hingegen kostet kaum, wie günsege Generika zeigen
• präklinischen Phase untersucht an Tieren Gi9igkeit und /oder Nebenwirkungen
Warum teure Forschung
• klinische Phase untersucht in 3 Phasen erst im Tierexperiement, dann an gesunden und kranken Menschen die Wirksamkeit
• Danach erfolgt die (rechtliche) Zulassung • Diese Entwicklung zieht sich über Jahre hin
Beispiel Nexavar (Bayer)
• Entwicklungskosten 1,8 Mrd. $ • Therapiekosten pro Monat: 5700 $ • Generikum pro Monat: 178 $(inkl. 10 $ Lizenzgebühr Bayer).
Wahrheit und Methode der medizinischer Kongresspraxis���
oder ���das eigentliche Dilemma
Leistungsträger finanzieren weder klinische Studien noch ärztliche Fort-‐ und Weiterbildung Pharmazeuesche Unternehmen nutzen den
gesetzlichen Zwang der Mediziner zur Weiterbildung für eigene Zwecke und finanzieren bis zu 70% der Veranstaltungen
Innovative Arzneimittel kommen vergleichsweise selten auf den Markt
USA 22 von der FDA zugelassene Arzneimi_el (2006 ) mit neuen Wirkstoffen Davon zehn der Kategorie Priority Review (i.e. signifikante Verbesserung im Vergleich zu exiseerenden Alternaeven).
Der Preis
Beispiel: Norddeutsches Ärztefrühstück 200 teilnehmende Ärzte 7 Sponsoren 250.000 € Aufwand
1250 € pro Arzt für 8 CME Punkte
(zugelassenes Tagesmaximum der Zerefizierungsstelle)
Nimmt die Ärztescha9 dies
klaglos hin?
Ist in der Theorie gut ...
Fortbildungsinhalte müssen unabhängig vom individuellen Fortbildungsbedürfnis folgenden
Kriterien standhalten
(„Empfehlungen zur ärztlichen Fortbildung“
Hinweis der Bundesärztekammer 2007)
Nutzen für Paeenten Verständlichkeit Relevanz und Aktualität Wissenscha9lich Evidenz aufweisen, also dem allgemeinen Stand der Wissenscha9
entsprechend Anwendbarkeit des Erlernten in der beruflichen Praxis Nutzen für den Arbeitsablauf
Transparenz (Kosten-‐Nutzen-‐Verhältnis / Qualitätssicherung / Fehlermanagement)
Kriesche Wertung im Kontext des Themenfeldes Unabhängigkeit von ideologischen und kommerziellen Interessen
Konformität mit den Vorgaben der verfassten Ärztescha9 (Fortbildungssatzungen, Berufsordnungen)
Konformität mit ethischen Grundsätzen (WHO-‐ Deklaraeon)
Empfehlungen zur ärztlichen Fortbildung
Fortbildungsinhalte müssen unabhängig vom individuellen Fortbildungsbedürfnis folgenden Kriterien standhalten:
(Hinweis Bundesärztekammer 2007)
Mein Essen zahl' ich selbst ...
• Inieaeve unbestechlicher Ärzte“(MEZIS) hat sich 2006 gegründet.
• am Paeentenwohl orieneerte Verschreibungspraxis • Intelligente Strategien gegen allgegenwäregen Beeinflussungspraxis der Pharmahersteller suchen
• Ärzte sensibilisieren kün9ig auf Zuwendungen zu verzichten (Essen, Studien, Reisespesen ...)
• Paeenten Beratungsvorteil nicht-‐käuflicher Ärzte vermi_eln
Fragen Sie ihre Ärztin oder ihren Arzt
• Was ist der Grund für einen Präparatewechsel oder für die Verordnung eines neu auf den Markt gekommenen Medikaments?
• Woher stammt die Empfehlung für Therapie? • Findet die Verordnung im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung sta_?
• Warum bekomme ich Muster und keine Verordnung auf Rezept?
• Sind Sie bereits MEZIS Mitglied ?
der warme Regen
• Verzicht auf PharmavertreterInnen in Praxen und Krankenhäusern
• keine Muster und Geschenke • Einladungen zum Essen abzulehnen • auf Anwendungsbeobachtungen zu verzichten
Die subele Beeinflussung
• Praxisso9ware frei von Pharmasponsoring • die Finanzierung von Fortbildungsveranstaltungen offengelegt wird
• CME-‐Fortbildungspunkte es nur für herstellerunabhängige Veranstaltungen und Zeitschri9enarekel vergeben werden
Am Ende ist alles eine Frage der Reputaeon