Ein Einblick in den WintersportStatistische Erfassung von Wintersportlern.
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Die IdeeMan wollte wissen wie viele Wintersportler sich in den Südtiroler Bergen außerhalb von Schipisten bewegen. Konkrete Zahlen lagen bis dato nie vor!
Es wurden Schitourengeher und Schneeschuhwanderer an diversen Ausgangspunkten gezählt.
In der Vorgeschichte ist von einigen Vorfällen zu berichten, in welcher Schitourengeher bei Lawinenunfällen wie Kriminelle behandelt wurden. Für Grundsatzdiskussionen mit der Exekutive waren überhaupt keine Daten zur Anzahl der Skitourengeher vorhanden.
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201019/02/2010:
- Zählung an einem Tag an insgesamt 143 Standorten
- 6.010 erfasste Wintersportler
201114/02/2011 – 20/02/2011:
- Zählung über den Zeitraum einer ganzen Woche an 22 Zählpunkten
- Erfassung von insgesamt 5.575 Wintersportlern
Das VorhabenIm Winter 2009/2010 sowie im Winter 2010/2011 wurden jeweils Zählungen von Schitourengehern und Schneeschuhwanderern durchgeführt.
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Ausführung der ZählungDie Zählung der Wintersportler an den diversen Zählpunkten wurde durch ehrenamtliche Bergretter durchgeführt. (Finanzbehörde und Forstbeamte 2011)
Die statistische Auswertung erfolgte durch das Landesamt für Statistik, unter Einbezug diverser anderer Ämter und Institutionen.
Schneeschuh-wanderer; 31,30%
Skitouren-geher; 68,70%
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Ergebnisse der Zählung 21/02/2010• 143 Zählpunkte
• Gute Wetterbedingungen
• Kritische Lawinengefahr für Skitouren (obere Stufe III)
• 6.010 Exkursionisten gezählt (Schnitt 42 Personen pro Zählpunkt gezählt – max. 286 p/p – in 18 Punkten 0 Personen)
• ~ 69 % Skitourengeher / ~ 31% Schneeschuhwanderer
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Ergebnisse der Zählung 21/02/2010
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1 Person7%
2 Per-
sonen26%
3-5 Personen33%
6-9 Perso-
nen19%
10 Perso-
nen15%
Gezählte PersonenProzentsatz Gruppengrößen
Ergebnisse der Zählung 21/02/2010
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Erkenntnisse der Zählung 2010 Mehr Schneeschuhwanderer als erwartet
Relativ später Zeitpunkt für den Start der Tour
Viele Personen gehen alleine zur Tour
Kritische Lawinensituation am Zähltag, Großteil der Tourengeher ist dennoch auf Tourenziele mit sicherer Lawinenlage ausgewichen.
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Die Zählung 2010 hat Interesse gewecktDie Zählung 2010 verfolgte die quantitative Erfassung von Wintersportlern.
Aus den Rückmeldungen zur Zählung 2010 entschloss man sich eine weitere Zählung im Jahr 2011 durchzuführen.
Diese Zählung wurde unter den qualitativen Aspekt gestellt.
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Was wurde 2011 erhoben? Geschlecht
Alter
Nation
Anzahl der Touren pro Saison
Kenntnisse zur vorherrschenden Lawinengefahr
Vorhandene Sicherheitsausrüstung
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22 Erhebungspunkte 22,3 % Schneeschuhwanderer
77,7 % Skitourengeher
Geschlecht:
34,3 % weiblich
65,7 % männlich
Schneeschuhwanderer starten prinzipiell später als Skitourengeher.
Mehr als 50% der Schneeschuhwanderer starten erst nach 10 h am Ausgangspunkt.
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Definitive Resultate noch nicht publiziertDas definitive Ergebnis der Zählung wird erst im Nov/Dez 2011 publiziert.
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Erste Erkenntnisse Man weiß in etwa welche Altersgruppen sich am Berg bewegen
Kinder und ältere Menschen wandern mit Schneeschuhen, die Personengruppe im Alter von 40 – 59 Jahren geht am meisten auf Skitour.
Nur die Hälfte der Personen kann die Lawinengefahr richtig einschätzen
75 % haben den Lawinenlagebericht gelesen, von diesen konnten nur 53% die korrekte Gefahrenstufe aus dem Lawinenlagebericht sagen!
Habe ich verstanden, was ich gelesen habe?
Der Schneeschuhwanderer befasst sich kaum mit dem Lawinenlagebericht und kann diesen selten richtig interpretieren!
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Einschätzung der aktuellen Lawinengefahr
Eine Erfahrung zur Zählung:
Viele Nordtiroler Tourengeher kommen in das Wipptal zum Tourengehen.
Diese Tourengeher kennen den Lawinenlagebericht der Alpennordseite, es trifft hier aber eine ganz andere Lawinensituation zu – jene der Alpensüdseite.
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Erste Erkenntnisse Mit der Standardausrüstung (LVS, Sonde, Schaufel) sind rund zwei
Drittel (65,7%) unterwegs.
80,6% der Skitourengeher haben die Standardausrüstung mit dabei.
Nur 13,7% der Schneeschuhwanderer sind gut ausgerüstet.
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Wer macht es richtig? 41,5 % der gezählten Personen machen die Dinge richtig
Kennen den Lawinenlagebericht
Haben die gesamte Notfallausrüstung mit dabei
FAZIT:Mehr als die Hälfte aller Tourengeher erfüllen die Grundkriterien der
Sicherheit nicht.
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Schlussfolgerungen Aus allen zwei Zählungen kommt hervor, dass der Schneeschuhwanderer
sich mit den alpinen Gefahren nicht oder nur sehr wenig auseinandersetzt!
Schneeschuhwanderer sind eine eigene „Klientel“, welche es gilt mit in geeignete Sensibilisierungskampagnen aufzunehmen.
Muss man Lawinenlageberichte vereinfachen?
Alleingeher sind immer noch häufig!
Konventionelle Rettungsmethoden (Lawinenhund und Sondieren) sind aufgrund der eingeholten Erkenntnisse immer noch up to date!
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Besten Dank für die Aufmerksamkeit!Thank you for the attention!