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Page 1: Eine neue Art von Wage

2. E i n e R e u e A r t V O A W a g e ,

v o n

C ? f - 4 M P I O N .

In 0 'R e i 1 I y ' s Annales 3es Arts et MnnitJa- #turps und irn Journal Jiir Fctbrik., Oct. 1805, S. 300 - 312, bel'chreiht in einem fehr weitkchweifi- gPn Auffatze, der Leipzig unterzeichnet ift, J. N. C h a m p i o n , l'ii~criieur - Geographe, tine Art van

Scrikwrcge, welche zum bquemen und fchne!len W3gen ldeinerer \Vaarenmer,g*n von I bis 25 Pf~ind i n KaufmannsliiIlen, unal grijfserer von 15 bis 150 oder bis 1200 Pfund und mehr, auf 2011- und Pack- hafen, u. f. w., beftirnmt i f t , und der er den Na- incn der ph.$kcil@fien IVage (&lance du phy-

Jicien), oder auch clcr 'I'uuchwage Siebt. Auf Taf V fteilt Fig. 2 den fenkrechten Durchfchnitt, Fig. 3 die vordere AnGcht einer folchen grofsen Wage vor, auf der lich Laften bis auf 1s Zentner wggen lalfen ; uad Fig 4 dieseiteaanficht einer klei- nen, filr Kauftnannsladen und fiir Gewichte von 5 bis 25 Pfund beftimmten Tauchwage.

Die beillen Haupttheile dieler Wege Gnd ein CF Jindrifches Gefafs AAA, welches genau cylindrifch ausgehohlt, und ftatk genug ift, dafs es ficb vol! QueckGlber giefsen Iafst; und ein maffiver Cylia- det B , deflen Hiihe der Tiefe Res Gefffseo gleicb, uncl deffen Grundflfche nur ein wenig kleiner ift, als der Guerfchsitt des Gefafses im Licbten. Zu- oherft auf diefem Cylinder befindet Gch eine ftarke Platte, die an den Seiten Qber das Gefafs 8 A A hin-

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mcragt; mit ihr find die eiferiien S r a n p n h h h vcr- butt Irn, a!i tlenen verrniltelft LCetmr die Wag~ciiale hsngt; un,l ziioharl't is der M i t t e rlerCelhen ift eine klzioe Kptte ang~::brac4t, welclie urn die Achfe cles Zrigers It anllerthalb Mali1 herumgel'chlageo wvird, fi*..h i n e in k!eines Gewid,! eniiigt, uncl den 2-iger dreht,. fo bdJ dec Cjlinder 4' liukt und wieder Etelgt.

In rlas cylin4riTche Gefsfs wird c t w s Oueclitil- bcr~g+retl, und dcr Zeigor fo geftrllr, clafs, wenn ctzr Cy!iotler B Ihmtiit der &ran hangenden \Vr\ge- fcI)aIe auf tiern QueckIifSer ruht, der Zeiger atif o Errlit. Win1 die fv'agel'c!iale belaftet, fo 6ukt tier Cy:iri.ier tiofet liiriein, aber nirr Ii&Lft wenig, da dds ( ) ~ . i d < f i ~ * ~ e r , tvaiclies e r 3us tlnr .Stel!e treibt,

a jn tien Z vilcheriracm twifc:heii beiclen Cylindern binaiiflritt , unil tlallrirch rlas Riveart des Uueckfil- bers erhiiht. H a t ((as Gefifs A A if einen Q u a h a t -

furs 2ur Gruntlfliiche itn Lichten, un:l i f t es 1SZol1 11oct1, Li, farst es 1: 'kutBil<fufs, uritt ro vie1 Queck- filI)er wirgt f , 950 = 14..?Fj I'fund. In eioer fol- chan 'TauAwage liefsen iich claher Waareii, die his auf I:! Zeritner Cchwer wlren, abwlgen. Ciid zu dew Ende hr'juchten ni;ht mehr a1s 40 his45 l'fund, otter etwa SO Kuhiktoll QoeckGlber i m Gefafss A A A zu feyn, welclie, wenn der Cylinder B hin- . .

abGcikt, felir bald bis 3n den obern RanJ hinauf- Eteigen, und d a m ift es fo gut , 4 s befaode fich der Cylinder B in einetn Gefifss voll Queckfilber , und ec w i d mit ciuet &aft auf;viiits gepreist, welclie

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c 39t 3 dem Gowichte eine,r Queckfiltermaffe, die mit Clem eingetaucliten Theile einerlci Volumen hat, gleicii jft. Setzt man bekanr.te Govichte auf ,lie bV~ge- fchale und fchreiht bei den Stellell, auf die der Zei- ger waift, die Zahl clerfeiben, fo ift die Wage juftirt.

Da es bei ciiefer Wage keines Auflcgens von Ge- wichten betlid, fo Iiifst lich mit ilir weit fchueller als mit den gewijbnlichen wiigen, Sie i f t zuvetld- figer als die Federwagen, deren Ferlar riiit der Zeit an ElifticilPt verliett, unil auf welche die Tem- peratur Einflufs hat. Verbinilet man fie tnit einem Mechanismus, dafs fie fich, be!clftet, leicht aufwiirls ziehen liifst, fo kana man Schleifm voll Giiter aur' die Wagefchale fahren, und es bcdarf dann iiur eines Ziehens, um das Gewicbt ZLI wiffen. fv1:lon darf nicht befiirchten, dafs diele Art von,Wage minder genau feyn werde als die gewijhnlichen Wagen oder die Schoellwagen. Sic Jafst fich lcicht vca Zcit zu Zeit wieder juftiren ; irn Oegentbeile nutzt das beftiadigc Auffetzen und Wegnebmen die Gewichte bei cler ge- wijhnliclien Wage fo ab, dafs fie nie ganz genau find. In Leipzig Gnd wahrend der Meffe aufder Rathswage bekindig 6 bis 8 Wagen in TiiStig!<e;r, uncl: bei jeder 3 bis 4 Mearchen befc11iiftig.t ; jede kohet einfciiliefs- ]ich cler kupferneo Gewiclite zu LO bis 13 Zcntoarn $500 bis 1600 Rthlr. Mit eiaetn Paar feit:er Wa:' gen, die zufammen nicht die Hiilfte einer gewiihn- lichen Wage koften warden, meint Herr C h a m- p io n, wiirde er mi t 5 oder 6 hlenfchen i n einem Tage mehr fijrdern, als jett t hier in ztvei Tagen

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c 39= 3 gefchieht. Enrllich, glauht er, clfirfe es nicht fchwer fallen, k i n e IVage mit einer Vorrichtung zu verbin- deli, we!che ihr diefelbe Bqueml ichkei t ertheile, welclie (lie FIangebriicken haben , clie i n Frankreich urid Er;g!and aof d e n Straken iiblicli find, dafs n h - lich mit Giitern belarlene Wagen n u r uber die Hiin- gebriicke wegzufahren brauchcn, ohne f t i l l zil h a b t rn , wenn man das Gewicht derlelhen wjll'en will .

DaTs eine io1~11e \Vage iin ICleinen orler in1 Cro- fsen fchon ausgefuhrt worden fey, f2gt Hr. C h a tn- p i o n nirgenc!s; unrl docli Ijl'st fich cler Werth von lnrtrurnenten dieler A r t errt ciann geliijrig beurthei- ]en, wenn man Ge eine Zeit fang i n Gebrauch ge- hab t hat. Bei tler Wohlfeilheit derrelben uncl cleq grorsm Vortheilen, die fie z u verfprechen fcheint, dnri'te i n r i d $ eine dusfiihrung derfelben zum Ver- iuche iehr zu empfsblen fekyn.

H e r r C 11 a rn p i o n hofft, h f s fich auf alle In. ftrurnente, die beI'timmt find, irgencl einen Wicfer- ftaiict zu melfen , diefelbe Vorr ichtung mit Vortheil wercle iibertragen lalfen , z. B. a u f Kraftmeifer, we], che die S tarke eiries %ugpfer:les u. f. w. meffeo follen,' auf Anemometer , auf das Log, u. 1. W. - - Der vorfteliende Brief tles Herrn Prof,

T r a l l c s macht jeden neuen ZuTatz von meiner S e i t e , zu diefen fchon vor einigen Jdhren nie*lerge. fGkriebenen Ausz uge iiberfl ii ffig.

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Gi L b e r t .


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