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  • ReferenzhandbuchELEMENT Barryvox®

    Das ELEMENT Barryvox® ist für Schnee- undBergsportarten abseits gesicherter Pisten ge -dacht. Alle Schnee- und Bergsportarten sindpotenziell gefahrenträchtig und ge fährlich. Wis -sen und Erfahrung sind wichtig, um das Risikovon Verletzungen oder sogar Tod zu reduzieren.

    Begeben Sie sich nicht in un gesichertes Gelän-de ohne einen erfahre nen Führer oder ohneeine entsprechende Ausbildung. Lassen Sie zujedem Zeit punkt den gesunden Menschen ver -stand walten. Betreiben Sie diese Sportartennie alleine.

    WICHTIG:

    Vers

    ion

    1.0

    2013

    DEUTSCH

  • REGISTRIERUNG UND SERVICE

    Servicestellen Informationen bezüglich Unterhalt und Reparatur finden Sie unter: www.mammut.ch/barryvox (-> Service)

    Schweiz Mammut Sports Group AG, Birren 5, CH-5703 Seon Phone: +41 (0)62 769 83 88E-Mail: [email protected]

    Europa und nicht Mammut Sports Group GmbH, Mammut-Basecamp 1, DE-87787 Wolfertschwendenaufgeführte Länder Phone: +49 (0) 8334 3620 300 E-Mail: [email protected]

    USA und Kanada Mammut Sports Group Inc., 458 Hurricane Lane, Suite 111, US-Williston, VT 05495Phone: +1 800 451 5127 E-Mail: [email protected]

    Registrieren Sie Ihr ELEMENT Barryvox® noch heute!Mit der Registrierung Ihres Gerätes erhalten Sie exklusiven Zugang zur Barryvox Community. Wir können Sie so über den optimalen Servicezeitpunkt, technische Tipps, neueste Erkenntnisse aus der Lawi-nenforschung sowie die Verfügbarkeit von Softwareupdates informieren.

    www.mammut.ch/barryvox

    Registrieren Sie Ihr ELEMENT Barryvox® unter:

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    © Copyright by Mammut Sports Group AGIllustrationen und lawinenrettungstechnisches Fachwissen zur Verfügung gestellt und urheberrechtlichgeschützt durch Genswein.Alle Rechte vorbehalten. Texte, Textausschnitte, Bilder und Grafiken sind urheberrechtlich geschützt. EinNachdruck und Vervielfältigung derselben darf nur mit Zustimmung des Urheberserfolgen. Für die weitere Verwendung zu Ausbildungszwecken kontaktieren Sie bitte Mammut SportsGroup AG und nennen immer die Quelle.

    Mammut und Barryvox sind eingetragene Warenzeichen der Mammut Sports Group AG. Alle Rechte vorbehalten.

    mailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]://www.mammut.ch/barryvox

  • Handbandschlaufe

    -Taste

    Anzeige

    SEND-KontrollleuchteHauptschalter

    Lautsprecher

    FRONTANSICHT AVALANCHE RISK MANAGEMENT

    Avalanche Training CentersMammut bietet Ihnen die Möglichkeit, in «Avalan cheTraining Centers» in verschiedenen Regionen aufTestgeländen kostenlos und realitätsnah zu erleben,wie sich Suche und Bergung mittels LVS gestalten.Nebst umfassenden Informationen zur Analyse vonLawinensituationen erhalten Sie die Chance, fixinstallierte und von Schnee bedeckte Sender nachdem Zufallsprinzip zu suchen.

    Mammut engagiert sich seit Jahren intensiv im«Avalanche Risk Management» [ a.r.m. ] mit demZiel, durch bessere Ausrüstung, Know-how-Trans-fers und gezielte Trainings die Sicherheit allerSchneesportbegeisterten zu erhöhen.

    RettungsausrüstungNebst Wissen und Praxiserfahrung ist die Ausrü-stung das wichtigste Element umfassender Sicher-heit: Mammut bietet mit dem Barryvox® , der Sonde,der Lawinenschaufel und dem Mammut AirbagSystem ein komplettes Sortiment an Lawinenret-tungsausrüstung.

    Weitere Informationen zu [ a.r.m. ] oder zu Mammut-Produkten erhalten Sie unter: www.mammut.ch

    Mammut Airbag System:Die zusätzliche Verwendung eines Mammutoder Snowpulse Airbags erhöht die Chance ander Schneeoberfläche zu bleiben und vermin-dert somit das Risiko einer Ganzverschüttungerheblich.

  • WILLKOMMEN

    7

    Einleitung

    Das ELEMENT Barryvox® punktet durch einfachsteBedienung und klare Anweisung. Dank Eintastenbe-dienung und übersichtlichem Display ist das Gerätsehr leicht zu handhaben und verfügt über viele revo-lutionäre Eigenschaften. Schnelle und präzise Ortungist garantiert. Signalanalyse, Verschüttetenliste undMarkierfunktion sind weitere Details, um schnell undzuverlässig auch komplexe Mehrfachverschüttungenzu lösen. Das äusserst robuste Gehäuse bietet gutenSchutz gegen Schlag oder Bruch. Für weiterhgehendeInformationen zur Mammut Barryvox Familie kontak-tieren Sie bitte www.mammut.ch/barryvox.

    Herzlichen Glückwunsch zum Kauf Ihres neuenELEMENT Barryvox®

    Dieses Referenzhandbuch vermittelt Ihnen dieFunktionsweise und die Anwendung des ELEMENTBarryvox® .

    Ein LVS schützt nicht vor Lawinen!

    Als OutdoorsportlerIn müssen Sie sich intensiv mitLawinenprävention befassen und Ihre Touren stetsseriös planen. Die Kameradenrettung – das Mittelfür den schlimmsten Fall – muss häufig geübt wer-den. Nur so können Sie in der Stresssituation einesUnglücks Ihre Kameraden schnell und effizient loka-lisieren und ausgraben. Trotz Übung und allen tech-nischen Fortschritten können jedoch bei Weitemnicht alle ganz verschütteten Lawinenopfer lebendgeborgen werden! Eine Lawinenverschüttungbedeutet immer Lebensgefahr.

    Wichtige Hinweise zu diesen Themen finden Sie inden Kapiteln Kameradenrettung und Lawinenkunde.

    ELEMENT Barryvox® – Made in SwitzerlandUnsere Herkunft verpflichtet. Mammut und Barryvoxstehen seit 40 Jahren für Tradition von hochwerti-gen Qualitätsprodukten «Made in Switzerland». Vonder ersten Designerskizze über die Entwicklung bishin zur Fertigung wurden alle Leistungen vollum-fänglich in der Schweiz erbracht.

    Das Gerät ist mit allen LVS, welche die Norm EN 300718 erfüllen und damit auf der Frequenz von457 kHz arbeiten, kompatibel.

    Folgende Dokumente sind für die Barryvox LVS aufwww.mammut.ch/BarryvoxManual erhältlich:

    Barryvox Legal and Regulatory Guide

    Enthält Informationen zum norm- und rechtskonfor-men Betrieb des Geräts, zu Garantie und Reparatursowie zu den region- und länderspezifischen Unter-schieden bezüglich Verwendung der W-Link Daten-übertragung.

    Barryvox Notfallplan

    Der Notfallplan wird auf den Batteriefachdeckelgeklebt und listet die elementarsten Massnahmenfür eine erfolgreiche Kameradenrettung auf.

    Barryvox Benutzerhandbuch

    Das Benutzerhandbuch ist ein praktischer Begleiterfür unterwegs.

    Barryvox Referenzhandbuch

    Das Referenzhandbuch ist ein umfassendes Nach-schlagewerk zu Ihrem Barryvox. Es enthält die kom-plette Systemübersicht, Informationen zur Wartungund Störungsbehebung, aber auch die organisatori-schen und bergetechnischen Massnahmen und zurLawinenprävention.

    Barryvox Applications Safety Guide

    Zusätzlich zum Benutzerhandbuch enthält derApplication Safety Guide des Barryvox ausführlicheAnweisungen zur Wartung, dem sicheren BetriebIhres Geräts sowie möglichen Störeinflüssen.Besondere Beachtung wird einem effizientenFlotten management geschenkt.

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    http://www.mammut.ch/barryvox

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    INHALTSVERZEICHNIS

    9

    Frontansicht

    Willkommen

    1. Bedienungskonzept .................................................................................................. 10

    2. Vorbereitung ............................................................................................................ 14

    3. Sendemodus (SEND) .................................................................................................. 20

    4. Suchmodus (SEARCH) ................................................................................................ 20 Suchphasen .............................................................................................................. 21

    Suchmodus .............................................................................................................. 26 Suche nach mehreren Verschütteten ................................................................................29

    5. Ergänzende Informationen ........................................................................................ 34

    6. Kameradenrettung .................................................................................................... 40

    7. Kleine Lawinenkunde ................................................................................................ 46

    Stichwortverzeichnis ........................................................................................................ 50

  • 1110

    1. Bedienungskonzept

    1.1 Hauptschalter OFF / SEND / SEARCH

    Der Hauptschalter befindet sich auf der Oberseite des Gerätes und lässt sich verschieben, wenn die Taste hinunter-gedrückt wird. Durch seitlichen Druck auf den Schiebeschalter kann jederzeit auf SEND zurückgestellt werden.

    In der linken Stellung OFF ist das Gerät ausgeschaltet, in der mittleren Stellung SEND befindet sich das Gerätim Sendemodus und in der rechten Stellung SEARCH ist der Suchmodus aktiviert.

    Um in die OFF-Stellung zu gelangen, muss zusätzliche der kleine Sicherheitsknopf gedrückt werden.

    Vergewissern Sie sich immer, ob der Schalter mechanisch einrastet, um eine ungewollte Zustandsänderung zuvermeiden.

    BEDIENUNGSKONZEPT

    OFF

    OFF SEND SEARCH OFF SEND SEARCH

    OFF -> SEND SEND -> OFF

    OFF SEND SEARCH

    SEAR

    CH

    OFF SEND SEARCH

    SEND -> SEARCH SEARCH -> SEND

    1.2 Tastenbedienung

    Das ELEMENT Barryvox® zeichnet sich durch seineeinfache und klare Bedienung aus. Die Steuerungerfolgt über die seitliche Taste. Die Funktion der Taste ist jeweils im rechtenBereich der Anzeige angezeigt.

    Beispiele:

    -Taste:

    3 Mark

    -Taste: Gruppentest

  • 1312

    COCKPIT SEND / SEARCH / GRUPPENTEST COCKPIT SUCHMODUS / GERÄTEINFORMATIONENSE

    NDEM

    ODUS

    SIGN

    ALSU

    CHE

    GROB

    SUCH

    E

    Kapitel «Suche»

    FEINSU

    CHE

    Kapitel «Feinsuche»

    Kapitel «AutomatischeSendeumschaltung»

    Kapitel «AutomatischeSendeumschaltung»

    Kapitel «AutomatischeSendeumschaltung»

    MEH

    RERE

    VERS

    CHÜT

    TETE

    Kapitel «Mehrere Verschüttete»

    Kapitel «Grenzen» und«Mehrere Verschüttete»

    Kapitel «Grenzen»

    Kapitel «Signalsuche»

    1 2 3

    Kapitel «Sendemodus»Kapitel «Batteriezu-standsanzeige» und«Gerät einschalten»

    OFF

    OFF SEND SEARCH

    OFF -> SENDKapitel « Hauptschalter»

    SEND –> SEA

    RCH

    SEAR

    CH –> SEN

    D

    1 2

    Kapitel «Sendemodus» Kapitel «Suche»SEND ->SEARCHKapitel « Hauptschalter»

    1 2

    GRUP

    PENTE

    ST

    Kapitel «Gruppentest» Kapitel «Gruppentest» Kapitel «Gruppentest»

    Kapitel «Batteriezu-standsanzeige» und«Gerät einschalten»

    Kapitel «Gruppentest» Kapitel «Sendemodus»

    OFF SEND SEARCH

    1 2

    Kapitel «Sendemodus»Kapitel «Suche»SEARCH -> SENDKapitel « Hauptschalter»

    SEAR

    CH

    OFF SEND SEARCH

    AUSS

    CHAL

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    UND GER

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    INFO

    RMAT

    IONEN

    1 2

    Kapitel «Periodische Kon-trollen» und «W-Link»SEND -> OFF

    Kapitel « Hauptschalter»

    OFF SEND SEARCH

    3 3

    5 Sek. Umschaltdauer

  • 14

    VORBEREITUNG

    15

    2. Vorbereitung

    2.1 Erstinbetriebnahme

    Bevor Sie das Gerät in Betrieb nehmen, ist dieSchutzfolie auf der Frontseite zu entfernen und derNotfallplan sorgfältig auf den Batteriefachdeckel aufder Geräterückseite zu kleben.

    2.2 Batterien einsetzen/wechseln

    Verwenden Sie ausschliesslich Alkaline (LR03/AAA)Batterien des selben Typs. Es sind immer 3 neue Batte-rien gleichen Typs einzusetzen. Werden diese Batterienentnommen, müssen wieder dieselben 3 oder 3 neueBatterien eingesetzt werden. Verwenden Sie niemalswiederaufladbare Batterien und ersetzen Sie immeralle Batterien gleichzeitig.

    Bitte beachten Sie, dass der Deckel korrekt einrastetund das Gerät und die Batterien trocken bleiben. Prü-fen Sie periodisch das Batteriefach und reinigen bzw.trocknen Sie es falls nötig, da Feuchtigkeit im Batterie-fach Korrosion verursachen kann. Die Kontakte solltenSie nicht mit der Hand berühren.

    Eine zuverlässige Energieversorgung ist für die Anwen-dungssicherheit von grösster Bedeutung. Beachten Siebitte die detaillierten Ausführungen im Application SafetyGuide. (www.mammut.ch/BarryvoxManual)

    2.2.1 Wichtige Punkte bei der Verwendung von Alkaline Batterien des Typs LR03/AAA

    Bei Lagerung oder Nichtgebrauch während längerer Zeit(zum Bsp. im Sommer) die Batterien unbedingt aus demGerät entfernen und den Batteriefachdeckel offen las-sen. Auf Geräte mit ausgelaufenen Batterien wird keineGarantie gewährt! Beim Wiedereinsetzen müssen die-selben 3 oder 3 neue Batterien eingesetzt werden.

    1

    2

    2.3 Tragsystem Anpassen

    Passen Sie das Tragsystem Ihrer Körpergrösse an.(Kapitel «Tragarten»).

    2.4 Umgang mit dem Barryvox

    Wie alle LVS enthält auch das Barryvox schlag -empfind liche Ferrit-Antennen. Behandeln Sie es deshalb mit grosser Sorgfalt!

    Bewahren Sie das Gerät und das Tragsystem aneinem trockenen, vor extremer Kälte und Wärmeund direkter Sonneneinstrahlung geschützten Ortauf.

    Es wird dringend empfohlen, die Funktionstüchtig-keit periodisch überprüfen zu lassen (siehe Kapitel«Periodische Kontrollen»).

    2.5 Störeinflüsse

    Vermeiden Sie, dass sich in unmittelbarer Umge-bung (20 cm im SEND-Modus, 50 cm im SEARCH-Modus) des eingeschalteten LVS elektronischeGeräte (z.B. Mobiltelefone, Funkgeräte, Stirnlam-pen), Metallteile (z.B. Taschenmesser, Magnetknöp-fe) oder ein weiteres LVS befinden. Trägern vonHerzschrittmachern wird empfohlen, das Gerätseitlich rechts (Länge der Traggurten anpassen)zu tragen. Betreffend Beeinflussung des Herzschritt-machers beachten Sie die Anweisungen dessen Her-stellers. Für den professionellen und istitutionellenEinsatz ist unbedingt der Barryvox Application Guidezu konsultieren www.mammut.ch/BarryvoxManual).

    Während der Suche halten Sie das Gerät min. 50 cmvon solchen Gegenständen entfernt. Alle Retter aufdem Feld schalten generell alle nicht zwingen benö-tigten Geräte aus. Ein Mobiltelefon kann zur Störungdes LVS-Geräts führen, deshalb wird dringend emp-fohlen nicht zwingend benötigte Mobiltelefone aus-zuschalten.

    Der Application Safety Guide des Barryvox beinhal-tet eine abschliessende Aufzählung der erlaubtenAusrüstungsgegenstände sowie eine detaillierteBeschreibung von allfälligen Einschränkungen.(www.mammut.ch/BarryvoxManual)

    VIDEOVIDEO

    NO

    Versuchen Sie nicht, das Batteriefach zu öffnen oder denBatteriefachdeckel zu entriegeln in dem Sie hier einWerkzeug oder ein anderweitiger Gegenstand einführen.Führen Sie grundsätzlich NIE einen Gegenstand in dieserechteckige Öffnung ein, da dies das Gerät zerstört undsolche Schäden nicht durch die Herstellergarantiegedeckt sind.

    Verwenden Sie den Fingernagel oder den Endhacken derHandbandschlaufe um den Batteriefachdeckel nicht rechtszu schieben, womit er sich nach oben öffnen lässt. FührenSie NIE ein Werkzeug in die rechteckige Öffnung ein.

    http://www.youtube.com/watch?v=tnhRSv5IN7k&feature=youtu.behttp://www.mammut.ch/barryvoxhttp://www.mammut.ch/BarryvoxManualhttp://www.youtube.com/watch?v=ERnZ0EGYjC0&feature=youtu.behttp://www.mammut.ch/BarryvoxManual

  • Vorberei tung

    17

    2.6 Tragarten

    In jeder Tragart wird das LVS immer mit der Anzeigegegen den Körper getragen!

    2.6.1 Tragart Tragsystem (empfohlene Tragart)

    Das Tragsystem muss vor Beginn der Tour immerauf die unterste Bekleidungsschicht angezogen(gem. Skizze) und während der gesamten Dauer derTour am Körper getragen werden. Das LVS sollimmer von einer Bekleidungsschicht überdecktbleiben.Das Gerät selbst wird gemäss Zeichnung in dasTragsystem eingeführt. Mittels des roten Karabiner-hakens der Handbandschlaufe bleibt es immer ander Verankerung in der Grundplatte des Tragsys-tems befestigt.

    2.6.2 Tragart Hosentasche

    Falls Sie das Barryvox inder Hosentasche tragen,muss der Reissverschlusswährend der ganzen Tourgeschlossen bleiben. Ver-wenden Sie dazu zwingendeine gesicherte Hosenta-sche gem. Skizze. HängenSie, wenn möglich, dieHandbandschlaufe in derHose ein oder ziehen Siediese durch den Gürtel.

    2.7 Gerät einschalten

    Indem der Hauptschalter aus der Position OFF in diePosition SEND oder SEARCH geschoben wird, schal-tet das Gerät ein. Entsperren Sie den Hauptschalterdurch drücken des oberen Tasters bevor Sie denSchalter seitlich nach innen schieben.Während dem Aufstarten führt das Gerät einenSelbsttest durch. Das Mikroprozessorsystem, dieAntennen und die Anzeige werden überprüft. Ist der Selbsttest erfolgreich abgeschlossen, wirddies durch die Anzeige «OK» bestätigt.Ebenfalls ersichtlich ist der Prozentsatz der verblei-benden Batteriekapazität.Scheitert der Selbsttest, wird für 20 Sekunden eineFehlermeldung angezeigt und Sie werden durcheinen akustischen Alarm gewarnt.Die Bedeutung der verschiedenen Fehlermeldungenfinden Sie im Kapitel «Fehlerbehebung».

    Prüfen Sie Ihr Barryvox bereits zu Hause vor derTour. Schalten Sie das Gerät ein und beachten Siedie Anzeige des Selbst- und Batterietests. Dadurchhaben Sie noch die Möglichkeit, schwache Batterienzu ersetzen oder einen eventuell aufgetretenenDefekt rechtzeitig beheben zu lassen.

    2.8 Batteriezustandsanzeige

    In der folgenden Tabelle finden Sie grobe Richtwer-te der Batteriezustandsanzeige.Die Batteriekapazität kann nur dann korrekt ange-zeigt werden, wenn das Gerät mit Batterien gem.Kapitel «Batterien einsetzen/wechseln» betriebenwird! Tiefe Temperaturen, Alter und Hersteller kön-nen die Lebensdauer der Batterien und die Genauig-keit der Batteriezustandanzeige negativ beeinflussen.

    100%: Normanforderung (=Minimalanforderung) min 200h SEND bei 10° C gefolgt von 1h SEARCH bei -10° C

    Typische Werte für das Element Barryvox® mit Alkaline Batterien: 250h SEND bei 10° C Gemessen mit Duracell ULTRA (Lieferumfang)

    weniger als Die Batterien müssen20% so rasch wie möglichoder 0% ersetzt werden! Notreserve bei 20%: Max. 20 h Sendemodus und max. 1 h Suchmodus.

    Beträgt die Batteriekapazität weniger als 20 % oderist diese unbekannt, werden Sie beim Einschaltendes LVS durch einen akustischen Alarm gewarnt.

    16

    VORBEREITUNG

    VIDEOVIDEO

    http://www.youtube.com/watch?v=ERnZ0EGYjC0&feature=youtu.be

  • 1918

    VORBEREITUNG

    2.9 Gruppentest (GROUP CHECK)

    Vor einer Tour oder Abfahrt müssen die LVS allerMitglieder der Gruppe überprüft werden. Zur Durch-führung des Tests wird bei einem einzigen Gerät derGruppe die Funktion Gruppentest aktiviert. Aktivie-ren Sie den Gruppentest, indem Sie das Gerät vonOFF zu SEND schalten und während der ersten 5Sekunden nach dem Einschalten eine beliebigeTaste drücken. Nach einigen Sekunden aktiviert dasGerät automatisch den Gruppentest. Prüfen Sie nun,ob sich alle LVS der Teilnehmer im Sendemodusbefinden. Der Test ist erfolgreich, wenn Sie bei allenTeilnehmern deutlich hörbare Pieptöne in der ange-zeigten Prüfdistanz hören können. Durch einengenügend grossen Abstand zwischen den Teilneh-mern ist eine gegenseitige Beeinflussung auszu-schliessen. Die Prüfdistanz darf nicht unterschrittenwerden, da der Gruppentest ansonsten stark anAussagekraft einbüsst. Ist in der angezeigtenPrüfdistanz kein Ton hörbar, darf das getesteteGerät nicht verwendet werden.

    Problembehebung:

    1. Prüfen Sie, ob das Gerät auf SEND geschaltet ist.

    2. Ersetzen Sie die Batterien.

    3. Lassen Sie das Gerät vom Hersteller überprüfen. (Kapitel «Unterhalt und Reparatur»)

    Nach jeweils 5 Minuten Gruppentest schaltet dasGerät automatisch zu SEND. Der Benutzer wird vorder Umschaltung durch einen Alarm gewarnt. Siehaben 20 Sekunden Zeit, um durch Drücken einerbeliebigen Taste das Umschalten zu verhindern.Nach Abschluss des Gruppentests muss in den Sen-demodus gewechselt werden. Dazu muss die seitli-che Taste gedrückt werden.

    Stellt Ihr ELEMENT Barryvox® fest, dass die Sende-frequenz des geprüften Geräts von der Normvor-schrift abweicht, wird die Warnmeldung «E6» ange-zeigt. Wiederholen Sie in diesem Fall den Test mit5m Distanz zwischen den Teilnehmern, um dendefekten Sender zu identifizieren. Solche Gerätemüssen vom Hersteller überprüft werden.

    Doppelter Gruppentest

    Wir empfehlen den doppelten Gruppentest einmalpro Woche und grundsätzlich bei der Bildung einerneuen Gruppe durchzuführen.Beim doppelten Gruppentest wird die Sende- undSuchfunktion individuell bei allen Geräten getestet.Die Gruppenmitglieder schalten dazu ihr LVS zuerstauf «Gruppentest» oder auf eine kleine Empfangs-stufe. Der Gruppenleiter befindet sich im Sendemo-dus und prüft, ob alle Gruppenmitglieder empfan-gen können. In der Folge schalten alle Gruppenteil-nehmer ihr LVS in den Sendemodus und der Grup-penleiter auf «Gruppentest». Nun wird der Sende-modus aller Teilnehmer überprüft, danach schaltetauch der Leiter sein LVS in den Sendemodus.

    Gruppentest SEND Gruppentest SEND

    SEND Gruppentest

    TEILNEHMERLEITERTEILNEHMERLEITER

  • 20

    SENDEMODUS (SEND) SUCHMODUS (SEARCH)

    21

    3. Sendemodus (SEND)

    Der Sendemodus ist die normale Betriebsart imfreien Gelände oder in allen anderen Situationen, indenen ein Lawinenrisiko besteht. Hat das Gerät in den Sendemodus gewechselt, wirddies immer mit einer Dreitonfolge bestätigt.Jeder gesendete Signalimpuls wird überwacht.Wenn die Prüfung positiv verläuft, blinkt die roteSEND-Kontrollleuchte auf. Die LCD Anzeige wird während dem Sendemodusautomatisch ausgeschaltet, kann jedoch jederzeitmit einem beliebigen Tastendruck aktiviert werden.

    4. Suchmodus (SEARCH)

    Obwohl das LVS-Gerät einfach zu bedienen ist,erfordert der wirkungsvolle Einsatz eines LVS-Gerätes ein angemessenes Training. Wir emp-fehlen Ihnen daher, die Suche nach «Verschütte-ten» regelmässig zu üben.

    Elektronische Geräte und Metallteile können dieSuche beeinträchtigen oder verunmöglichen.Beachten Sie dazu das Kapitel «Störeinflüsse».Beachten Sie, dass auch elektronische Geräteanderer Retter die Suche stören können. Dies giltauch für mitgeführte Mobiltelefone deshalb wirddringend empfohlen nicht zwingend benötigteMobiltelefone auszuschalten.

    Vor und während der Suche muss jederzeit daraufgeachtet werden, dass sich keine LVS von Retternim Sendemodus befinden, resp. ungewollt undungeachtet in den Sendemodus wechseln..

    Es ist es nicht sinnvoll, den Rucksack auszuziehenund die Sonde und Schaufel bereits am Lawinen-rand zusammenzubauen. Belassen Sie den Ruck-sack mit sämtlichem Material auf dem Rücken undsomit bei Ihnen, die Sonde und Schaufel behindertin der schnellen Fortbewegung in der Signal undGrobsuche. Nehmen Sie den Rucksack erst ab undbauen Sonde und Schaufel zusammen, wenn Siedie Feinsuche des ersten Verschütteten erfolgreichabgeschlossen haben.

    4.1 Suchphasen

    Bei der Lawinenverschüttetensuche wird zwischenfolgenden Phasen unterschieden:

    • Signalsuche• Grobsuche• Feinsuche• Punktsuche

    Signalsuche:

    Suchbereich bis zumEmpfang des ersten Signals

    Grobsuche:

    Suchbereich ab Erstemp-fang bis in unmittelbareUmgebung des Verschüt-teten. Hierbei wird dasGrundmuster der Signalsu-che verlassen und denSignalen zu den Verschüt-teten gefolgt.

    Feinsuche:

    Suchbereich in unmittelbarerUmgebung des Verschütteten.

    Punktsuche:

    Erster Sondenstich bis Sondentreffer.

    mittels LVS

    mittels Sonde

  • 2322

    SUCHMODUS (SEARCH)

    310Signalsuche Feinsuche Punktsuche Markieren & Suche

    nach weiterenVerschütteten

    Grobsuche

    «Distanz zum Ziel gross»: Hohe Suchgeschwindigkeit, geringe Suchpräzision

    «Landung»: LVS auf der Schneeoberfläche, langsam fortbe wegen, hohe Suchpräzision

    «Flughafen in Sicht»: Deutlich verlangsamen

    Die LVS-Suche ist vergleichbar mit der Landung eines Flugzeugs!

    Mark

    SUCHGESCHWINDIGKEIT

    SUCHPRÄZISION

    «Signal» «Feinsuche» «Sondentreffer»EREIGNISGESTEUERTE, LAUTE UND DEUTLICHE KOMMUNIKATION

  • 25

    4.2 Automatische Sendeumschaltung

    Ohne Benutzereingriff wechselt das Gerät nach 8 Minuten automatisch in den Sendemodus.Vor der Umschaltung wird durch einen Alarmgewarnt. Sie haben dann noch 30 Sekunden Zeit,um durch Drücken der seitlichen Taste dasUmschalten zu verhindern.Im Falle einer Nachlawine mit Verschüttung vonRettern ermöglicht diese Funktion deren Auffindenmittels LVS.

    Grundlage der LVS Suche

    Der 457 kHz-Sender des LVS verfügt über eine räumliche, nierenförmige Ausbreitungscharakteristik,welche gemäss folgender Illustration mittels Feldli-nien visualisiert ist. Das suchende LVS führt den Ret-ter den Feldlinien folgend und meist nicht geradlinigzum Verschütteten.

    24

    SUCHMODUS (SEARCH)

    4.1.1 Signalsuche

    Von Beginn der Suche bis zum Empfang des erstenhörbaren Signals befinden Sie sich in der Signalsu-che. Der Lawinenkegel wird systematisch abgesucht, bisein Sendesignal detektiert werden kann. Währendder akustischen Signalsuche konzentriert sich derRetter visuell auf das Lawinenfeld, um sichtbareObjekte zu erkennen.

    Das ELEMENT Barryvox® verwendet das Symbolallgemeingültig als Suchanweisung für die

    Anwendung der unten aufgeführten Suchmusternach neuen Signalen!

    Optimierung der Reichweite

    LVS zur Optimierung der Reichweite langsam umalle Achsen drehen. Dabei wird das Gerät mit demLautsprecher zum Ohr zeigend seitlich am Kopf gehal-ten.

    Stellt Ihr Barryvox® fest, dass aufgrund eines Sen-ders mit stark von der Normvorschrift abweichenderFrequenz eine schmalere Suchstreifenbreite erfor-derlich ist, wird die reduzierte Suchstreifenbreiteangezeigt.

    Unabhängig von der gewählten Betriebsart geltendabei folgende Suchstrategien:

    Suchstrategie: «Verschwindepunkt bekannt» Signalsuchstreifen ab Verschwindepunkt in Fliess-richtung der Lawine.

    Suchstrategie «Verschwindepunkt unbekannt»

    VERSCHWINDEPUNKTUNBEKANNT

    VERSCHWINDEPUNKT

    VERSCHWINDEPUNKTUNBEKANNT

    MEHRERE RETTER

    EIN RETTER

    Suche entlang der Feldlinie, Feldlinienverfahren

  • 2726

    SUCHMODUS (SEARCH)

    4.3 Suchmodus

    Der Suchmodus ist aktiviert, sobald Sie das Gerät aufSuchen (SEARCH) schalten.

    4.3.1 Suche nach einem Verschütteten im Suchmodus

    Grobsuche

    Beträgt die Distanz zum Verschütteten weniger alsetwa 60 m, werden Distanz und Richtung angezeigt.

    Interpretation der Distanzanzeige

    Die Distanzanzeige zeigt die maximal mögliche Dis-tanz zum Verschütteten in Meter an. Der Verschüttetekann beliebig näher, jedoch nie weiter vom Retterentfernt liegen.Innerhalb dieser Regeln kann die Entfernung nieganz genau ermittelt werden. Es geht primär um dieTendenz «abnehmend» oder «zunehmend». Je näherSie sich jedoch bei einem Sender befinden, destogrösser ist die absolute Genauigkeit der angezeig-ten Distanzangaben.

    Praktische Suchhinweise

    Halten Sie das Gerät horizontal vor sich undgehen Sie in die vom Pfeil angezeigte Richtung.Nimmt die angezeigte Distanz zu, so entfernenSie sich vom Verschütteten. Führen Sie dieSuche in der entgegengesetzten Richtung fort. Das Gerät führt Sie nun schnell und zuverlässigzum Verschütteten. Gehen Sie nicht rückwärts, da sonst die Rich-tungsanzeige fehlerhaft ist. Starten Sie die Lokalisation mit einer hohen Such-geschwindigkeit, reduzieren Sie diese jedoch jemehr Sie sich dem Suchziel nähern. Arbeiten Siemit dem Gerät ruhig und konzentriert – vermeidenSie hastige Bewegungen. So kommen Sie amschnellsten und sichersten ans Ziel!

    Start

    über etwa 60 Meter:Signalsuche

    über 3 Meter:Grobsuche mit Richtungsanzeige und Distanzanzeige

    unter 3 Meter:Feinsuche mit Symbol «Landebahn»

    Benutzerführung im Suchmodus

  • 29

    Grosse Verschüttungstiefe

    Eine Markierung von Verschütteten in mehr als 3 mTiefe ist nicht möglich. Beachten Sie im Weiterendie Hinweise im Kapitel «Auffinden mittels Sondenicht möglich».

    28

    SUCHMODUS (SEARCH)

    Feinsuche

    Führen Sie das Gerät un mittelbar über dieSchnee oberfläche. Setzen Sie die Suche aufeiner geraden Linie fort, bis Sie den Punkt mitder kleinsten Distanzanzeige gefunden habenund stecken die Schaufel als Orientierungshilfefür die Sondierspirale ein.

    Verwenden Sie nun die Lawinensonde, um dieLokalisation des Verschütteten abzuschliessen(Kapitel «Lokalisation mittels LVS und Sonde»).

    Erst wenn ein Verschütteter mittels Sonde erfolg-reich aufgefunden ist, soll dieser mittels der Funkti-on 3-Mark markiert werden!Halten Sie dazu das Barryvox nicht wieder auf dieSchneeoberfläche!

    Das Barryvox sucht nun nach allfälligen weiterenVerschütteten. Das LVS führt Sie direkt zum nächs-ten Verschütteten oder die Suchanweisung zumAbsuchen der restlichen Lawinenoberfläche wirdangezeigt (Kapitel «Signalsuche»).

    3

  • 3130

    SUCHMODUS (SEARCH)

    4.3.2 Suche nach mehreren Verschütteten im Suchmodus

    Im Suchmodus versucht das Gerät, alle empfangba-ren Signale zu analysieren und die Anzahl der Ver-schütteten zu bestimmen. Dies ist dadurch möglich,dass alle von einem Verschütteten ausgesandtenSignale Ähnlichkeiten aufweisen, welche sich vonden Signalen anderer Verschütteter unterscheiden.Je ausgeprägter die Unterschiede der verschiede-nen Signale sind, desto zuverlässiger können dieverschiedenen Verschütteten erkannt und lokalisiertwerden (Mustererkennung). Durch die automatischeZuordnung der Signale zu den einzelnen Sendernkann das Problem von mehreren Verschütteten,ohne die Anwendung einer suchtaktischen Mass-nahme, gelöst werden. LVS welche zusätzlich W-Link-Informationen aussenden können besondersschnell und zuverlässig erkannt werden.

    Liste der Verschütteten

    Die Verschütteten, deren Signalmuster erkannt wer-den kann, werden aufgrund ihrer Signalstärke in dieVerschüttetenliste eingefügt. Der nächstliegendeVerschüttete auf dem Lawinenfeld wird in der Ver-schüttetenliste zu unterst, der am weitesten ent-fernt liegende zu oberst eingefügt.

    Die Verschüttetenliste kann maximal drei Verschüt-tete gleichzeitig anzeigen. Ist die Anzahl dererkannten Verschütteten grösser, so weisen Pfeil-symbole darauf hin, dass die Liste nach unten odernach oben weitere Einträge enthält. Üblicherweiseführt Sie das Gerät so, das die Liste von unten nachoben abgearbeitet wird. Der untere, nicht mehrersichtliche Teil der Verschüttetenliste (Listensym-bol ) beinhaltet somit die bereits als gefun-den markierten Verschütteten und der obere, nochnicht ersichtliche Listenteil (Listensymbol )die noch nicht aufgefunden Verschütteten weiter vorIhnen auf dem Lawinenfeld. Unabhängig davon woin der Liste sich Verschüttete befinden, wird dasGerät immer versuchen, sie so schnell wie möglichzu führen, bis alle erfassten Verschütteten lokali-siert sind.

    Vorgehen

    1. Das Gerät favorisiertzuerst den nächstlie-genden Verschütte-ten. Lokalisieren Sieden Verschüttetenmit LVS und Sonde(Kapitel «Suche nacheinem Verschüttetenim Suchmodus»).

    2. Sobald Sie einen Ver-schütteten markie-ren, führt Sie dasGerät zum nächstlie-genden, noch nichtaufgefundenen Ver-schütteten.

    3. Setzen Sie die Suchesolange fort, bis alleVerschüttete lokali-siert und markiertsind.

    4. Der Retter sucht nunnach allfälligen wei-teren Verschütteten,wobei die Suchan-weisung zumAbsuchen der restli-chen Lawinenober-fläche angezeigtwird (Kapitel «Sig-nalsuche»).

    Vorgehensweise bei mehreren Verschütteten

  • 33

    Situation 2: Die zwei Retter empfangen nur einenVerschütteten. Ein Retter setzt die Suche nach demnahe liegenden Verschütteten fort, der andere Rettersoll die restliche Lawinenablagerung nach weiterenVerschütteten absuchen. Dazu setzt er die Suche imbestehenden Signalsuchmuster fort, bis das LVSsichtlich einen anderen Verschütteten anzeigt.

    32

    SUCHMODUS (SEARCH)

    Suche mit mehreren Rettern

    Wird die Lawine von mehreren Rettern gleichzeitigabgesucht, soll verhindert werden, dass mehrereRetter denselben Verschütteten suchen.

    Situation 1: Die zwei Retter empfangen zwei Ver-schüttete. Ein Retter setzt die Suche nach dem ihmnächstliegenden Verschütteten fort, der andere Ret-ter soll direkt den zweiten Verschütteten suchen,ohne den ersten markieren zu müssen. Dazu setzter die Suche im bestehenden Signalsuchmusterfort, bis das LVS sichtlich einen anderen Verschütte-ten anzeigt.

    4.3.3 Grenzen

    Je mehr Verschüttete vorhanden sind, destoschwie riger ist die saubere Analyse der Situation.Viele Verschüttete können zu häufigen Signalüberla-gerungen führen. Je mehr Signale vorhanden sind,desto länger können diese Signalüberlagerungenandauern. In diesem Sinne sind der automatischen Erkennungund Isolierung von mehreren Verschütteten Grenzengesetzt.

    +Symbol

    Das + Symbol zeigt an, dass Signale von weiterenVerschütteten vorhanden sind, welche noch nichteindeutig für die Aufnahme in der Verschüttungslis-te separierbar sind. Schalten Sie die LVS der bereitsGeborgenen so rasch als möglich aus, um die Sig-nalseparation zu erleichtern.

    Such-Stopp / «Stehen bleiben!»

    Während der Suche bei mehreren Verschüttetenkönnen Signalüberlagerungen auftreten, welche esverunmöglichen, das Signal des zu lokalisierendenVerschütteten zu analysieren. Dauert eine Signal-überlagerung mehrere Sekunden an, muss der Ret-ter die Ortung kurzzeitig unterbrechen, um denoptimalen Suchweg nicht zu verlassen. Das Barry-vox® weist Sie durch die Anzeige des «Stopp»-Sym-bols auf die nötige Pause (max. 15 Sekunden) derOrtung hin. Stehen Sie still und bewegen Sie sichnicht, bis die «Stopp»-Anzeige wieder erlischt undSie die Suche fortsetzen können.

  • 35

    5. Ergänzende Informationen

    5.1 W-Link

    Das ELEMENT Barryvox® arbeitet mit W-Link Funk-übertragung. Es gelten unterschiedliche Frequenz-vorschriften für die einzelnen Länder. Aus der bei-liegenden Weltkarte ist die geographische Fre-quenzzugehörigkeit der einzelnen Länder ersicht-lich. Bitte beachten Sie, dass in einigen Länderngewisse Frequenzen nicht benutzt werden dür-fen. Beim Kauf ist das Gerät auf die entspre-chende Frequenz des Verkaufslandes einge-stellt. Bitte beachten Sie auch die Hinweise im Bar-ryvox Legal and Regulatory Guide.

    34

    ERGÄNZENDE INFORMATIONEN

    Überprüfung der W-Link EinstellungDrücken Sie während dem Herunterfahren die seitli-che Taste um die W-Link Region anzuzeigen. Im«Cockpit Ausschalten und Einstellungen» finden Sieeine Schritt-für-Schritt Anleitung.

    5.2 Unterhalt und Reparatur

    Barryvox-Geräte, die trotz korrekt eingesetzter undvoller Batterien nicht einwandfrei arbeiten (z.B.Fehler gemäss Liste «Fehlerbehebung», kein Signalbeim Gruppentest, mechanische Defekte), müssenan eine am Anfang dieses Handbuchs angegebene Servicestelle gesandt werden.

    5.3 Wartung

    Drücken Sie während dem Herunterfahren die seitli-che Taste um zu sehen, in welchem Jahr die näch-ste Kontrolle spätestens fällig ist.

    5.4 Regelmässige, eigenverantwortliche Überprüfung

    Beachten Sie stets das Resultat des Selbst - undBatterietests (Kapitel «Gerät einschalten» und «Batteriezustandsanzeige») sowie allfällige Fehler-meldungen (Kapitel «Fehlerbehebung») und führenSie den Gruppentest (Kapitel «Gruppentest») durch.Im Weiteren empfehlen wir Ihnen, das Gerät eigen-verantwortlich und regelmässig auf mechanischeSchäden des Gehäuses, saubere mechanischeFunktion des Hauptschalters , Batteriefachdeckelssowie Sauberkeit der Batteriekontakte zu überprü-fen. Werden mechanischen Schäden festgestellt,ist zwingend eine Überprüfung in einem unter«Registrierung und Service» angegebenen Service-center erforderlich.

    5.5 Periodische Kontrolle durch einen Barryvox Servicepunkt

    Zur Überprüfung der Funktionstüchtigkeit wird drin-gend empfohlen, das Gerät alle 3 Jahre oder nachErreichen von 3000 Betriebsstunden für einenFunktionstest an eine auf der Innenseite desUmschlages angegebene Servicestelle zu sendenund durch einen Barryvox Servicepunkt prüfen zulassen (kostenpflichtig). Der Funktionstest beinhaltet einen wesentlich grös-seren Testumfang als der Selbst- oder Gruppentest. Im Rahmen dieser Überprüfung werden die Elektro-nik und die mechanischen Teile wie das Gehäuse,die Schalter und Taster, die Batteriekontakte, derBatteriefachdeckel sowie die Handbandschlaufegeprüft. Wird festgestellt, dass das Gerät durchunsachgemässe oder lange, intensive Nutzungbesonders grosse Abnutzungserscheinungen auf-zeigt, kann Ihnen das Service-Center einen kosten-pflichtigen Ersatz empfehlen.

    Wir empfehlen Ihnen, die periodische Kontrollejeweils in den Sommermonaten durchzuführen,damit Ihr Barryvox rechtzeitig zum Saisonbeginnwieder einsatzbereit ist. In der Einstellung «War-tung» sehen Sie, wann die nächste Kontrolle späte-stens fällig ist.

    Weiterführende Informationen betreffend Wartungund Prüfung von Barryvox LVS sind der aktuellstenVersion des Barryvox Application Safety Guide zuentnehmen. (www.mammut.ch/BarryvoxManual)

    Frequenzeinstellung:

    EU = Region A / W-Link Frequenzband 868 MHz [= hellgrau] EU- und EFTA-Mitgliederländer

    NA = Region B / W-Link Frequenzband 915 MHz [= dunkelgrau] USA, Kanada und Neuseeland

    no = W-Link nicht erlaubt [= black]Japan, Russland, Indien, China

    unbekannt [= weiss]

    http://www.mammut.ch/BarryvoxManual

  • 3736

    ERGÄNZENDE INFORMATIONEN

    5.6 Fehlerbehebung

    Fehlermeldung/Fehlerbeschreibung Fehlerbehebung

    Gerät schaltet nicht ein / 1. Batterien überprüfen und ersetzen.Kein Selbsttest beim Einschalten 2. Falls dies nicht zum Erfolg führt,

    muss das Gerät repariert werden.

    E1: Batterien leer! Die Batterien müssen so rasch wie möglichE2: Batterien schwach! ersetzt werden. Beachten Sie die Anweisungen

    im Kapitel «Batterien, Umgang und Wartung»

    E3: Warnung 457 SEND! 1. Prüfen Sie, ob sich keine metallenen TeileSEND-Kontrollleuchte blinkt nicht oder elektronische Geräte in unmittelbarer

    Umgebung des Senders befinden. 2. Batterien überprüfen und wenn nötig ersetzen.3. Schalten Sie das Gerät aus, warten Sie kurz

    und schalten Sie es wieder ein.4. Falls dies nicht zum Erfolg führt,

    muss das Gerät repariert werden.

    E4: Warnung 457 SEARCH! 1. Prüfen Sie, ob sich keine metallenen Teileoder elektronische Geräte in unmittelbarerUmgebung des Senders befinden.

    2. Schalten Sie das Gerät aus, warten Siekurz und schalten Sie es wieder ein.

    3. Falls dies nicht zum Erfolg führt, muss dasGerät repariert werden.

    E6: Gruppentest Beim Test des zu prüfenden Gerätes ist ein Fehler aufgetreten. Bitte beachten Sie die Anweisungenim Kapitel «Einfacher Gruppentest».

    5.7 Garantiebestimmungen

    Für das Barryvox-Gerät (ohne Batterien, Tragsystemund Handbandschlaufe) gewähren wir eine Garantie-dauer von 5 Jahren, gerechnet ab Verkaufsdatumgemäss Verkaufsbeleg. Im Garantiefall werden alleTeile kostenlos ersetzt, die nachweislich Material-oder Fabrikationsfehler aufweisen. Ausgenommensind Schäden, die auf unsachgemässe Handhabungund normale Abnützung zurückzuführen sind. Der Gar-antieanspruch erlischt bei Geräten, die durch den Käu-fer oder nicht autorisierte Dritte geöffnet wurden,sowie bei Geräten, die nicht mit Original- oder vomHersteller empfohlenen Ersatzteilen und Zubehör ver-wendet wurden. Bei Geräten, welche keine Mängelaufweisen, wird der Funktionstest in Rechnunggestellt. Durchgeführte Garantieleistungen verlängernnicht die Garantiepflicht bzw. Garantiezeit des Gerätes.Auf ersetztes Material wird eine Garantie von sechsMonaten gewährt. Garantieleistungen können nurerbracht werden, wenn das Gerät zusammen mit demKaufbeleg eingesandt wird. Versandkosten gehen zuLasten des Eigentümers. Jede weitergehende Gewähr-leistung und jede Haftung insbesondere für direkte,indirekte oder Folgeschäden wird ausdrücklich ausge-schlossen.

  • 38

    ERGÄNZENDE INFORMATIONEN

    39

    5.8 Technische Daten

    Sendefrequenz LVS 457 kHz (Internationale Normfrequenz)

    Sendefrequenz W-Link Region A: 869.8 MHz Region B: 916-926 MHz Frequenzzugehörigkeit gemäss Kapitel «W-Link»

    Stromversorgung 3 x IEC-LR03 1,5 V Alkaline (AAA)

    Batterie Lieferumfang Duracell Ultra Alkaline

    Sendedauer min. 200 Stunden

    Maximale Reichweite Im Normalfall: im Suchmodus 60 m

    Suchstreifenbreite 50 m im Standard Suchmodus Die Suchstreifenbreite wurde anhand der Methode Good ermittelt

    Betriebstemperaturbereich –20° bis +45° C

    Abmessungen (L x B x T) (L x B x T) 113 x 75 x 27 mm

    Gewicht 210 g (inkl.Batterien)

    Type/Modell ELEMENT Barryvox® A10010-10000 (W-Link 868 MHz) A10012-10000 (W-Link 915 MHz) A10013-10000 (W-Link ausgeschaltet).

    5.9 Zulassungen/Konformität

    Sämtliche Hinweise bezüglich Zulassungen und Konformität finden Sie im Barryvox Legal and RegulatoryGuide.

    Alle Angaben ohne Gewähr. Stand Juli 2013. Der Hersteller macht darauf aufmerksam, dass technische Datenund Produktespezifikationen in zukünftigen Geräten ändern können.

  • 41

    6.3 «Notfallplan»

    Der Notfallplan listet die elementarsten Massnahmen für eine erfolgreiche Kameradenrettung auf. Je nach Situation soll das Vorgehen entsprechend angepasst werden.

    40

    KAMERADENRETTUNG

    6. Kameradenrettung

    Kameradenrettung bedeutet, dass die Verschüttetenvon anderen Gruppenmitgliedern sofort nach demLawinenniedergang geortet und geborgen werden.Die Rettung von Verschütteten ist ein Wettlaufgegen die Zeit! Während in den ersten acht Minutennach einem Lawinenniedergang noch die meistenVerschütteten lebend geborgen werden können,nimmt die Überlebenschance nachher rasch ab.Deshalb stellt die Kameradenrettung die grössteÜberlebenschance eines Verschütteten dar.

    6.1 Verhalten während des Lawinenniedergangs

    Als Betroffener:

    • Fluchtfahrt seitlich• Schneesportgeräte und Stöcke weg

    ➜ Ankerwirkung• Versuchen, an der Oberfläche zu bleiben• Mund schliessen, Arme vor das Gesicht

    ➜ freie Atemwege beimStillstand der Lawine

    Betreffend Anwendung spezialisierter Überlebens-mittel, wie z.B. die hocheffizienten Auftriebsgeräte,sind die gesonderten Anweisungen zu beachten.

    Als Beobachter:

    • Verschwindepunkt des Verschütteten und Fliessrichtung der Lawine beobachten.➜ Signalsuchstreifen festgelegt

    (siehe Kapitel «Signalsuche»)

    6.2 Persönliche Rettungsausrüstung

    Für eine effiziente Kameradenrettung ist das Mit-führen der Persönlichen Rettungsausrüstung vongrösster Bedeutung. Nur die Kombination von LVS,Sonde und Schaufel ermöglicht die schnelle undeffiziente Lokalisation und Bergung. Im Mammutsortiment finden Sie eine breite Aus-wahl geeigneter Sonden und Schaufeln.

    Die zusätzliche Verwendung eines Mammut oderSnow pulse Airbags erhöht die Chance an der Schnee-oberfläche zu bleiben und vermindert somit das Risikoeiner Ganzverschüttung erheblich.

    Das Mitführen von Funkgeräten oder Mobiltelefonen(Empfang?) zur Alarmierung wird sehr empfohlen.

    Das LVS weist die Sonde ein und die Sonde weistdie Schaufel ein.

    • Punktsuche (Sondieren)• Markieren• Bergen

    Gedankenstütze für die Kameradenrettung

    Feinsuche

    Grobsuche

    Signalsuche:

    Suchstrategiemehrere Retter

    Suchstrategieein Retter

  • 43

    6.5.1 Mehrere Retter in der Fein- und Punktsuche

    Sind bereits mehrere Retter vorhanden, wenn Sie inder Feinsuche oder Spiralsondierung arbeiten, sostecken sie sofort eine Sonde 1 Meter unterhalb derzu erwartenden Fundstelle ein. Nun verfügen Sieüber den notwendigen Platz, um die Fein- undPunktsuche konzentriert zu Ende führen zu können,währenddem weitere Retter bereits mit der Freile-gung beginnen können. Haben Sie den Verschütte-ten mittels Sondentreffer erfolgreich aufgefunden,entfernen Sie die Hilfssonde, sodass das V-förmigeSchneeförderband erweitert werden kann. 

    6.5.2 Auffinden mittels Sonde nicht möglich

    Kann der Verschüttete nicht mit der Sonde aufge-funden werden, so wird die Sonde ca. 1 Meter ober-halb dem Punkt mit der kleinsten Distanzanzeigeeingesteckt. Während dem Ausgraben wird somitgenügend Platz geschaffen, um eine nochmaligeFein- und Punktsuche innerhalb der Ausgrabstellezu ermöglichen.

    42

    KAMERADENRETTUNG

    6.4 Triagekriterien

    6.4.1 Triage

    Bei knappen Ressourcen (wenige Retter) könnennicht alle Verschütteten gleichzeitig lokalisiert undausgegraben werden. Es stellt sich die Frage, inwelcher Reihenfolge die Verschütteten gerettet wer-den sollen. Die Triagekriterien helfen diese Reihen-folge aufgrund von überlebenschancenorientiertenEinflussfaktoren festzulegen und somit die Gesamt-überlebenschance der betroffenen Verschütteten zuerhöhen.Verschüttete mit einer erhöhten Überlebens-chance sollen vorrangig lokalisiert und gebor-gen werden. Neben einfachen Geländebetrachtun-gen, z.B. Absturz über Felsklippen, in Gletscherab-brüche oder Gletscherspalten, Kollision mit Bäumenim Wald etc., ist insbesondere die Verschüttungstie-fe von grosser Bedeutung.

    6.5 Lokalisation mittels LVS und Sonde

    Die punktgenaue Ortung eines Verschütteten istmittels LVS nicht möglich. Die Verschüttungstiefeund gegebenenfalls die Lage des zu Bergendenkönnen jedoch mittels Lawinensonde einfach undschnell bestimmt werden. Kreuzen Sie den Punktmit der kleinsten Distanzanzeige bzw. dem lautes-ten Ton systematisch ein und stecken die Schaufelals Orientierungshilfe für die Sondierspirale ein.Vom diesem Punkt ausgehend, soll ein spiralförmi-ges Sondiermuster angewendet werden. Dabei istrechtwinklig zur Schneeoberfläche zu sondieren.

    Wurde der Verschüttete mit der Sonde getroffen, sowird diese stecken gelassen. Die Sonde ist nun einidealer Wegweiser während der Freilegung des Ver-schütteten.Die Verschüttungstiefe stellt ebenfalls ein Triagekri-terium dar. In Situationen mit knappen Ressourcenbehandeln Sie besonders tief Verschüttete sekundär.

  • 4544

    KAMERADENRETTUNG

    6.6 Bergen – Die Freilegung des Verschütteten

    Bemessen Sie den Grabsektor grosszügig, achtenSie auf die Atemhöhle und zertrampeln Sie den Ver-schütteten nicht von oben. Schaffen Sie einen seitli-chen Zugang zum Verschütteten. Auch das Schau-feln muss geübt sein, stellt es doch mit Abstandden grössten Zeitfaktor dar.

    V-förmiges Schneeförderband

    ➜ V-förmige Aufstellung der Grabmannschaft

    ➜ Die ersten zwei Retter stehen im Abstand einerSchaufellänge voneinander entfernt, alle weite-ren Retter im Abstand von 2 Schaufellängen

    ➜ Länge des V:• flache Ablagerung: 2x Verschüttungstiefe• steile Ablagerung: 1x Verschüttungstiefe

    ➜ Anzahl Retter: 1 Retter pro 80cm Länge des V

    ➜ Erster Retter gräbt direkt der Sonde folgend zumVerschütteten

    ➜ Mannschaft rotiert regelmässig (ca. alle 4 min)im Uhrzeigersinn auf Kommando des Retters ander Spitze

    ➜ Stechen Sie mit der Schaufel Blöcke aus demSchnee indem Sie auf das rechtwinklig zurOberfläche gehaltene Schaufelblatt treten. Wen-den Sie ein Halbmondförmiges Schnittmusteran. Arbeiten Sie mit Blick Richtung Öffnung des«V», schneiden Sie den ersten Halbmond ohneam Schaufelstil nach hinten zu ziehen. Beimzweiten und allen weiteren Halbmonden könnendie Blöcke nach dem Stechen durch leichtenZug am Stil herausgebrochen werden. TretenSie für die Anwendung des nächsten Halb-monds jeweils rückwärts Richtung Sonde, somittreten Sie nicht auf die bereits ausgestochenenBlöcke.

    Hilfe! Keine Hilfe!

    6.7 Erste Hilfe

    Patientenbeurteilung ABC & lebensrettende Sofort-massnahmen

    A Airway? – Luftwege befreien (Schnee?)B Breathing – BeatmenC Circulation – Herzmassage CPR

    Lebenserhaltende Sofortmassnahmen

    ➜ Je nach ABC Beurteilung des Patienten Weiter-führung der Beatmung bzw. Beatmung mitHerzmassage des PatientenDem sofortigen Freilegen der Atemwegeund der Beatmung muss beim Lawinenun-fall besondere Beachtung geschenkt wer-den!

    ➜ Schutz vor weiterer Auskühlung➜ Bei ansprechbarem Patienten, der

    noch Schlucken kann: Einflössen von heissen Getränken.

    ➜ Nur sehr vorsichtiges Bewegen des Patienten➜ Abtransport wenn möglich mit Helikopter

    6.8 Alarmierung – Unfallmeldung

    Im Rahmen dieser Anleitung ist es nicht möglich,eine komplette Liste aller Berg- und Flugrettungs-dienste zu veröffentlichen.Bitte erkundigen Sie sich vor der Tour vor Ort überdie zuständigen Rettungsdienste und die zur Alar-mierung nötigen Telefonnummern und Funkfrequen-zen.

    Meldung:

    Wer – ist der Anrufende?Was – ist geschehen?Wo – ist der Unfallort?Wann – ist der Unfall geschehen?Wieviele – Verletzte (Verletzungsart), Retter?Wetter – im Unfallgebiet

    Alpines Notsignal

    Kann die Alarmierung nicht über Funk oder Telefondurchgeführt werden, soll versucht werden, die Not-lage durch das Alpine Notsignal anzuzeigen.Sichtbares oder hörbares Signal:«Wir brauchen Hilfe» 6x/Minute«Antwort / Hilfe kommt» 3x/Minute

    Bei direkter Sichtverbindung, z.B. mit Helikopter:

    80 cm

    90°

    VIDEOVIDEO

    http://www.youtube.com/watch?v=K0HzQ8dtC8Y&feature=youtu.be

  • 47

    7. 2 Gefahrenbeurteilung

    Kritische NeuschneemengeBeträgt der Neuschneezuwachs der letzten 1–3Tage:10–20 cm bei ungünstigen Bedingungen20–30 cm bei mittleren Bedingungen30–50 cm bei günstigen Bedingungenist mindestens von der Gefahrenstufe ERHEBLICHauszugehen.

    ungünstige Bedingungen

    ➜ starker Wind (>50 km/h)

    ➜ tiefe Temperaturen (< - 8º C)

    ➜ Hang selten befahren

    günstige Bedingungen

    ➜ schwacher Wind

    ➜ Temperatur wenig unter 0º C

    ➜ Hang ständig befahren

    Auslösung der Falle durch die ZusatzlastMensch

    Je steiler und schattiger der Hang, desto grösser istdie Wahrscheinlichkeit, ein Schneebrett auszulösen.Die Auslösewahrscheinlichkeit wird durch grosseGruppen ohne Abstände, durch kurze Schwünge,aber vor allem durch Stürze und Sprünge (überWächten) und ähnliche schockartige Belastungenvergrössert. Ab der Gefahrenstufe ERHEBLICH sindNahauslösungen möglich, d.h., dass die auslösendePerson sogar Dutzende von Meter ausserhalb derBruchfläche des Schneebretts stehen kann. Dies istbesonders am Hangfuss fatal, weil wir den ganzenüber uns liegenden Hang in Bewegung setzen kön-nen!

    Merke: Lichter Wald (Bäume so weit auseinander,dass Sie bequem skifahren und boarden können)schützt nicht vor Schneebrettern. Auch aus demSchnee ragende Felsblöcke verhindern das Abglei-ten eines Schneebretts (Schneebrettlawine) nicht.

    7.3 Massnahmen

    7.3.1 Elementare Vorsichtsmassnahmen

    Folgende elementare Vorsichtsmassnahmen müs-sen unabhängig von der Gefahrenstufe immer ein-gehalten werden:

    ➜ LVS auf SEND (zum LVS gehören Schaufel und Sonde)

    ➜ Umgehen frischer Triebschneeansammlungen

    ➜ Einplanung der tageszeitlichen Temperatur-schwankungen, vor allem im Frühjahr (giltauch für Hüttenwege)

    ➜ Laufende Überprüfung der Verhältnisse während der Tour

    Beachten Sie auch im Sommer die Lawinenge-fahr, besonders unmittelbar nach Neuschneefällen. Wenden Sie gegebenenfalls die entsprechendenVorsichtsmassnahmen an.

    46

    KLEINE LAWINENKUNDE

    7. Kleine Lawinenkunde

    Wir möchten Ihnen aus diesem komplexen Gebieteinige elementare Punkte mit auf den Weg gebenund empfehlen Ihnen eine fundierte Grundausbil-dung und stetige Weiterbildung.

    Das Schneebrett: Eine gespannte Falle

    Die meisten Wintersportler verunglücken in Schnee-brettern, die sie mit ihrer Zusatzbelastung selbstausgelöst haben. Die Schneedecke ist zerbrechlich.Schneebretter gleichen gespannten Fallen: Wenn wir den Auslöser erwischen, schnappt dieFalle zu. Denken Sie daran, dass ein kleinesSchneebrett von 100 m3 rund 25 Tonnen wiegt!

    7.1 Gefahrenerkennung

    Besonders kritische Wettersituationen

    Die Lawinengefahr steigt nach Neuschnee mit stür-mischem Wind und Kälte schlagartig an. Hänge mitfrischem Triebschnee (= durch Wind verfrachteterSchnee) sind besonders gefährlich! Die Trieb-schneeansammlungen können aber auch nachträg-lich bei schönem Wetter durch Wind entstehen.Als besonders gefahrenträchtig gilt der erste schö-ne Tag nach einer Niederschlagsperiode.Die meisten Unfälle ereignen sich, wenn nachwochenlangem Strahlungswetter (schön und kalt)eine Kaltfront mit stürmischem Wind den langersehnten Neuschnee bringt! Bei dieser Wetterlagekönnen schon Neuschneemengen von 10–20 cm eine kritische Situation ergeben, die mehrere Tageanhalten kann.Auch bei plötzlicher und starker Erwärmung (Föhn,Regen) kann die Lawinengefahr rasch ansteigen,sie nimmt aber bei darauffolgender Abkühlung wie-der ab.Bei unregelmässigem und schwachem Schneede-ckenaufbau ist die Gefahr schwer erkennbar. Diesist bei dünner Schneedecke im Frühwinter und inniederschlagsarmen Perioden häufig der Fall.Im Frühjahr bei Sulzschnee steigt die Gefahr in derRegel parallel zum Tagesverlauf an: Z.B. von GERING (am frühen Morgen nach klarerNacht) auf ERHEBLICH am Nachmittag.

  • Gefahren- Schneedecke Typische Anzeichen Tourenstufe

    Allgemein gut verfestigt.

    An einigen Steil hängennur mässig verfestigt.

    An vielen Steilhängennur mässig bisschwach verfestigt.

    An den meisten Steil-hängen nur schwachverfestigt.

    Allgemein schwachverfestigt und weit -gehend instabil.

    Keine.

    Schwer erkennbar.

    Fehlende Alarmzeichen.

    «Wumm-Geräusche. Vereinzelt spontaneSchnee bretter. Nahauslösungen am Hang-fuss.

    Spontane Schneebretter.

    Fernauslösungen.

    Spontane Schneebretterund Fernauslösungen vongrossem Ausmass.

    7.3.2 Schonung der Schneedecke

    Zur Schonung der Schneedecke sind Entlastungs-abstände eine wirksame Vorsichtsmassnahme. ImAufstieg sollen diese ca. 10 m, in der Abfahrt, ent-sprechend der grösseren Belastung, ca. 30–50 mbetragen. Schlüsselstellen sind einzeln zu befahren.Schonen Sie die Schneedecke durch langgezogeneSchwünge. Vermeiden Sie Sprünge!

    7.3.3 Verhalten im Gelände – Verzicht(Elementare Reduktionsmethode, W. Munter)

    Gefahrenstufe Fahrbare Hangneigung2-Mässig weniger als 40 Grad3-Erheblich weniger als 35 Grad4-Gross weniger als 30 Grad

    • unverspurte Steilhänge (>30 Grad): ➜ Entlastungsabstände mind. 10 m.• Ausserhalb der im Lawinenlagebericht angegebene Hang- und Höhenlage: ➜ Gefahrenstufe in der Regel eine Stufe tiefer.• Knapp ausserhalb der im Lawinenlagebericht angegbenen Hang- und Höhenlage: ➜ Nicht ans Limit gehen!

    4948

    KLEINE LAWINENKUNDE

    7.4 Lawinenwarndienste

    Im Rahmen dieser Anleitung ist es nicht möglich,eine komplette Liste aller Lawinenwarndienste zuveröffentlichen.

    Aktuelle Informationen über alle Lawinenwarn-dienste finden Sie z.B. auf www.avalanche.org(weltweit) und www.avalanches.org (Europa).

    7.5 Lawinengefahrenskala

    Allgemein günstige Verhältnisse.

    Mehrheitlich günstige Verhältnisse.Vorsichtige Routenwahl in Steilhän-gen der im Lawinenbulletin angege-benen Expositionen und Höhenlagen.

    Teilweise ungünstige Verhältnisse.Erfahrung in der Lawinenbeurteilungerforderlich. Steilhänge der im Lawi-nenbulletin angegebenen Expositio-nen und Höhenlagen möglichst mei-den.

    Ungünstige Verhältnisse. Touren nurin mässig steilem Gelände unter 30°.Auslaufgebiete beachten

    Sehr ungünstige Verhältnisse.Verzicht empfohlen.

    �GERING

    �MÄSSIG

    �ERHEBLICH

    �GROSS

    �SEHR GROSS

    http://www.avalanches.orghttp://www.avalanche.org

  • NNorm . . . . . . . . . . . 5.7/2.9/4.1.1Notfallplan. . . . . . . . . . . . . . . 6.3

    OOFF. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1

    PPeriodische Kontrollen . . . . . . 5.4Prüfdistanz . . . . . . . . . . . . . . 2.9Punktsuche . . 4.1/6.5/6.5.1/6.5.2

    Q

    RReduktionsmethode . . . . . . 7.3.3Rettung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Rettungsmittel . . . . . . . . . . . . 6.2Richtungsanzeige . . . . . . . . 4.3.1

    SSchalter . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1Schaufel, schaufeln . . . . . 6.2/6.6Schonung der Schneedecke 7.3.2SEARCH . . . . . . . . . . . . . . . 1.1/4Selbsttest . . . . . . . . . . . . . . . 2.7SEND . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1/3Senden . . . . . . . . . . . . . . . 1.1/3Sendekontrolle . . . . . . . . . . . 2.9Sendemodus . . . . . . . . . . . 3/1.1Sendeumschaltung . . . . . . . . 4.2Signalsuche . . . . . . . . . 4.1.1/4.1Sommer . . . . . . . . . 2.2/5.4/7.3.1Sonde, Sondierung. . . . . . . . . . . 4.3.1/6.2/6.5/6.5.2Sondierspirale . . . . . . . . . . . . 6.5Stehen bleiben! . . . . . . . . . 4.3.3Stirnlampe . . . . . . . . . . . . . . 2.5Stopp . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.3Störung . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.6Such-Stopp . . . . . . . . . . . . 4.3.3Suchen . . . . . . . . . . . . . . . 1.1/4Suchmodus . . . . . . . . . 4/4.3/1.1

    TTasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2Technische Daten . . . . . . . . . 5.8Test. . . . . . . . . . . . . . 2.9/5.4/2.7Tragart . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6Tragsystem. . . . . . . . . . . . . 2.6.1Triage, Triagekriterien . . 6.4/6.4.1

    UUnfallmeldung . . . . . . . . . . . . 6.8Unterhalt/Reparatur . . . . . . . . 5.2

    VVerschüttungstiefe. . . . . . . . . . . . 6.5/4.3.1/6.4/6.6

    Verschwindepunkt . . . . 6.1/4.1.1Vorsichtsmassnahmen . . . . 7.3.1

    WW-Link . . . . . . . . . . . . . . 5.1/5.7Wartung . . . . . . . 5.3/5.4/5.1/2.4Wiederaufladbare Batterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2/2.8

    X

    Y

    ZZulassungen . . . . . . . . . . . . . 5.9

    AAkkus . . . . . . . . . . . . . . . 2.2/2.8Alarmierung . . . . . . . . . . . . . 6.8Alkaline Batterien . . . . . . . . 2.2.1Alpines Notsignal . . . . . . . . . . 6.8Ankerwirkung . . . . . . . . . . . . 6.1Anzeige . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.7Anzeige Feinsuche . . . . . . . 4.3.1Atemhöhle. . . . . . . . . . . . 6.1/6.6Auftriebsgeräte . . . . . . . . . . . 6.1Ausgelaufene Batterien . . . . . 2.2Ausschalten. . . . . . . . . . . 1.1/6.7Automatische Sendeumschaltung . . . . . . . . 4.2

    BBatterien . . . . . . . . . . . . . 2.2/2.8Batterietest . . . . . . . . . . . 2.7/2.8Batteriezustandsanzeige . 2.8/2.7Bedienungskonzept . . . 1/1.1/1.2Bergen . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.6

    C

    DDistanzanzeige . . . . . . . . . . 4.3.1Doppelter Gruppentest . . . . . . 2.9

    EEinschalten . . . . . . . . . . . 1.1/2.7Elementare Reduktionsmethode. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.3

    Elementare Vorsichtsmassnahmen . . . . 7.3.1Empfangen. . . . . . . . . . . . . . . . 4Erste Hilfe . . . . . . . . . . . . . . . 6.7

    FFehler, Fehlerbehebung . . . . . 5.6Fehlermeldung. . . . . . . . . 5.6/2.7Feinsuche. . . . . . 4.1/4.3.1//6.5.1Feuchtigkeit . . . . . . . . . . 2.4/2.2Funkgerät . . . . . . . . . 2.5/6.2/6.8Funktionsprüfung. . . . 2.7/2.9/5.4

    GGarantie . . . . . . . . . . . . . . . . 5.7Gefahrenbeurteilung . . . . . . . 7.2Gefahrenerkennung . . . . . . . . 7.1Gefahrenstufe . . . . . 7.5/7.2/7.3.3Gerätestörung! . . . . . . . . . . . 5.6Grobsuche . . . . . . . . . . 4.1/4.3.1Gruppentest . . . . . . . . . . . . . 2.9

    HHauptschalter . . . . . . . . . . . . 1.1Herzschrittmacher . . . . . . . . . 2.5Hosentasche. . . . . . . . . . . . 2.6.2

    I/J

    KKameradenrettung . . . . . . . . . . 7Kontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . 5.4Kritische Neuschneemenge. . . . . . . . . . . . . . . . . 2.7/2.9/5.4LLagerung. . . . . . . . . . . . . 2.4/2.2Lawinenbulletin . . . . . . . . 7.4/7.5Lawinenkunde . . . . . . . . . . . . . 8Lawinenlagebericht . . . . . 7.4/7.5Lawinenniedergang . . . . . . . . 6.1Lawinensonde . . . . 6.5/4.3.1/6.2Lawinenwarndienste . . . . . . . 7.4LebenserhaltendeSofortmassnahmen . . . . . . . . 6.7

    MMagnet, Magnetknöpfe . . . . . 2.5Mark, Markierung, Markieren . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.1/4.3.2/4.3.3

    Mehrere Verschüttete. . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.2/6.4

    Mehrere Retter . . . . . 6.5.1/4.3.2Metall . . . . . . . . . . . . . . . 2.5/5.6Mobiltelefon . . . . . . . 2.5/6.8/6.2

    50

    STICHWORTVERZEICHNIS

    51


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