Umweltpakt Bayern: Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
10. Dezember 2009, Landshut
Erarbeitung von BREFs im IPPC-Büro der EU in Sevilla
Dr. Bernd Serr
Folie 2, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Wer spricht?
Dr. Bernd SerrBeauftragter des Bundesrates für die IVU-RichtlinieRegierungspräsidium Freiburg, Abteilung Umwelt
Tel. 0761/208-2139
Mobil 01522/8741196
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2003 bis 2007 im IPPC-Büro
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Autor zweier BREFs
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Mitglied im IEF
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Teilnahme an der RAG Umwelt
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Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Inhalt
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Was ist BVT?
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Wie sieht ein BREF aus?
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Wie entsteht ein BREF?
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Arbeitsprogramm
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Ausblick
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Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Was ist BVT?... der effizienteste und fortschrittlichste Entwicklungsstand der Tätigkeiten und entsprechenden Betriebsmethoden, der spezielle Techniken als praktisch geeignet erscheinen lässt, grundsätzlich als Grundlage für die Emissionsgrenzwerte zu dienen, um Emissionen in und Auswirkungen auf die gesamte Umwelt allgemein zu vermeiden oder, wenn dies nicht möglich ist, zu vermindern ...
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Was ist BVT?
„Techniken“ sind sowohl die angewandte Technologie alsauch die Art und Weise, wie die Anlage geplant, gebaut,gewartet, betrieben und stillgelegt wird.
„beste“ sind die Techniken, die am wirksamsten zur Erreichung eines allgemein hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt sind
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Was ist BVT?
„verfügbar“ sind die Techniken, die in einem Maßstab entwickelt sind, der unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses die Anwendung unter in dem betreffenden industriellen Sektor wirtschaftlich und technisch vertretbaren Verhältnissen ermöglicht, ganz gleich, ob diese Techniken innerhalb des betreffenden Mitgliedstaats verwendet oder hergestellt werden, sofern sie zu vertretbaren Bedingungen für den Betreiber zugänglich sind.
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Was ist BVT?
EU Deutschland
Beste Verfügbare Technik „Stand der Technik“
IVU-Richtlinie 1996 neugefasst Jan. 2008
zukünftig: „IED“
BImSchG
WHG
BREFs TALuft, AbwasserV
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Wie sieht ein BREF aus?
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Wie sieht ein BREF aus?
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Wie sieht ein BREF aus?Vorwort (Standardtext) Vorwort (Standardtext) ZusammenfassungZusammenfassungGeltungsbereichGeltungsbereichKap. 1: Allgemeine InformationenKap. 1: Allgemeine InformationenKap. 2: Angewandte Verfahren und TechnikenKap. 2: Angewandte Verfahren und TechnikenKap. 3: EmissionsKap. 3: Emissions-- und Verbrauchswerte und Verbrauchswerte Kap. 4: Kap. 4: Techniken die bei der Bestimmung der BVT zu
berücksichtigen sindKap. 5: Kap. 5: BVTKap. 6: In der Entwicklung befindliche TechnikenKap. 6: In der Entwicklung befindliche TechnikenKap. 7: Kap. 7: Abschließende Bemerkungen
Standartisiert
Kap. 1 (Beispiel aus LVIC-AAF)
AmmoniaNH3
Nitric acidHNO3
Sulphuric acidH2SO4
Phosphoric acidH3PO4
UreaUAN
ANCAN
NPKCN 4)
Hydrofluoric acidHF 2)
SSP/TSPPAPR
Rock grinding
NH3
H3PO4
H2SO4
SSP/TSP
Gro
und
phos
phat
e ro
ck CaCO31)
AN AN
HNO3
Melamine 3)
NH3
CO2
CO2 Methanol 3)
AlF33)
H2SiF6
Phosphaterock
Air
H2O
Limestone ordolomite
Fluorspar
SO2
H2O
Air
AirHydrocarbons
H2O
Neutralisation
Evaporation
Prilling or granulation
NH3HNO3
Steam purification, condensation, condensate treatment
Exhaust gas treatment
ANOptional: CAN, ASN, MAN, etc.
Condensate
Emission to air
H2SO4(optional for ASN
production)
Mixing
Optional:dolomite,gypsum,
limestoneand other additives
Drying, cooling, conditioning
Steam
Steam
Kap. 2(Beispiel aus LVIC-AAF)
Kap. 4(Beispiel aus LVIC-AAF)
Emission to air
Periodical washing with
HNO3 and fresh water
BufferBufferBuffer
BufferBufferBuffer
Exhaust vapours from
neutralisation/evaporation
Cyclone
Exhaust gas from spherodisers
Cyclone
Returns to NPK production
Demister
Liquor to NPK production
Process water from NPK production
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Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Kap. 4Kandidaten für BVT:
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Beschreibung
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Emissions-
und
Verbrauchswerte
•
Prozesskenndaten
•
Kosten
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Medienübergreifende Aspekte
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Anwendbarkeit
•
Referenzen
Kap. 5BVT mit Randbedingungen und Verweisen zu den Beschreibungen
Kap. 5: BVT (Beispiel aus LVIC-AAF)
BVT ist die Reduktion von NOx-Emissionen und die Einhaltung der in Tabelle 3.15 angegebenen Emissionswerte durch die Anwendung einer oder einer Kombination der folgenden Techniken:• Optimierung der Absorptionsstufe, siehe Abschnitt 3.4.4• Kombinierte NOx- und N2 O-Minderung in Abgasen, siehe Abschnitt 3.4.7• SCR, siehe Abschnitt 3.4.9• Zugabe von H2 O2 zur letzten Absorptionsstufe, siehe Abschnitt 3.4.10.
Tabelle 3.15: NOx-Emissionswerte die bei der Anwendung der BVT für die Herstellung von HNO3 erreicht werden
NOx-Emissionswerte als NO2 kg/Tonne 100 % HNO3 ppmv
Neuanlagen -- 5 – 75
Bestehende Anlagen -- 5 – 90 x
NH3 -Schlupf aus der SCR <5x Bis zu 150 ppmv, wenn Sicherheitsaspekte im Zusammenhang mit AN- Ablagerungen die Wirkung der SCR einschränken, oder durch Zugabe von H2 O2 anstelle der SCR
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Kap. 5: BVT: „split view“(Beispiel aus LVIC-AAF)
„Abweichende Meinung: Die Industrie und ein Mitgliedstaat stimmen den mit der Anwendung von BVT für bestehende Anlagen assoziierten N2 O- Emissionswerten nicht zu, da mit den in Abschnitt 3.4.6 und Abschnitt 3.4.7 beschriebenen De-N2 O- Techniken noch zu wenige Erfahrungen vorlägen, ...“
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Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Wie entsteht ein BREF?
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Informationsaustausch
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„Technical
Working
Groups“
(TWG)
•
Europäisches IPPC-Büro, Sevilla (EIPPCB)
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Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der WirtschaftInformationsaustausch
TWG, EIPPCBTWG, EIPPCB
NationaleNationale KoordinierungsstellenKoordinierungsstellen
GenehmigungsbehGenehmigungsbehöördenrden
IndustrieIndustrie, , nationalenationale und und europeuropääischeische VerbVerbäändende
AndereAndere
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Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der WirtschaftInformationsaustausch
z.B. Bayernz.B. Bayernz.B. Deutschlandz.B. Deutschland
BREF Inhalt & QualitätDaten,
Informationen, Mitarbeit in Arbeitsgruppen
BVT TALuftAbwV
Folie 21, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der WirtschaftInformationsaustausch
Daten, Informationen, Mitarbeit in Arbeitsgruppen
•
UBA•
Vertreter von LAI, LAWA, LAGA
•
Nationale Expertengruppe•
Industrieexperten
Folie 22, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der WirtschaftInformationsaustausch
BREF Inhalt & Qualität
Verfügbarkeit von Daten und Informationen
Schnittstellen zu anderen BREFs
Sektor- spezifische
Verhältnisse
Interessen und Motivationen der
beteiligten Akteure
Zeitliche Rahmen-
bedingungen
Folie 23, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der WirtschaftInformationsaustausch
Technical Working GroupsTechnical Working Groups
•• BREF BREF –– Koordinator/AutorKoordinator/Autor
•• ca. 40 ca. 40 –– 70 70 MitgliederMitglieder
•• 2 2 ArbeitsgruppensitzungenArbeitsgruppensitzungen
•• 3 BREF3 BREF--EntwEntwüürferfe
•• 2 2 KonsultationenKonsultationen
•• Information Exchange Forum (IEF)Information Exchange Forum (IEF)
EIPPCB
Industrie, Mitgliedstaaten, EFTA,
EU-Kommission, Umwelt-NGOs
Steuerung der Projekte
Abhängig vom jeweiligen Projekt
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Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Das EIPPCB, Sevilla
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Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Das EIPPCB, Sevilla
•
GD Gemeinsame Forschungsstelle (GFS)-
Institut für technologische Zukunftsforschung (IPTS)-
Abteilung „Sustainable
Production
and
Consumption“-
Action „European IPPC Bureau“
Folie 26, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der WirtschaftDas EIPPCB, Sevilla
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dringend Mitarbeiter gesucht•
Entsendung durch Behörden
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B/L-Verwaltungsvereinbarung zur Finanzierung zweier Entsendungen
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Arbeitsprogramm•
33 BREFs
aus der ersten „Runde“
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sektorale und sektorübergreifende BREFs•
bisher 1 BREF überarbeitet (Zement&Kalk)
•
Revision in Arbeit:•
Eisen&Stahl
•
Papier&Zellstoff•
Glass
•
Leder•
Nichteisenmetalle
•
Abgas-/Abwasserbehandlung Chemieindustrie•
Chloralkaliindustrie
Folie 28, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Arbeitsprogramm
•
Als nächste Revisionen geplant:•
Textilveredlung
•
Organische Grundchemikalien•
Industrielle Kühlsysteme
•
Monitoring•
Großfeuerungsanlagen
Folie 29, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Ausblick•
Vorschlag der EU-Kommission vom 21.12.2007 KOM (2007) 844 endg.
•
Novellierung der IVU-Richtlinie und von sechs Sektorrichtlinien:
•
VOC
•
Großfeuerungsanlagen
•
Abfallverbrennung
•
EPER, e-PRTR
•
TiO
Folie 30, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Ausblick
EU-KOM:•
Alte RL’96 zu vage hinsichtlich BREFs
und
lokalen Bedingungen
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BVT oft umgangen, zu flexibel
•
Sektor-Grenzwerte der RL vs. BVT der BREFs
Ziele der RL’96 gefährdet!
Folie 31, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Vortrag der EU-KOM im IEG, 12. März 2008
Folie 32, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Ausblick
Beabsichtigt ist eine erhebliche
Stärkung der Rolle der BREFs und der BVT!!
Sachstand der Novellierung:- Natur und Recht (2009) 31: S. 623-625- Der Umweltbeauftragte, August 2009, S. 4-6
Folie 33, 10.12.2009
Informationsveranstaltung für Unternehmer und Führungskräfte der Wirtschaft
Ausblick
„Qualitätsoffensive“ für den BREF-Prozess!!