Transcript

Erfahrungsbericht

California State University Long Beach (CA)

Fall 2015

Lukas Krohn

Department Maschinenbau und Produktion

Maschinenbau, Energie- und Anlagensysteme

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Inhaltsverzeichnis Beschreibung der Hochschule/Campus ............................................................................................ 3

Beschreibung des Departments ......................................................................................................... 9

Beschreibung der Kurse .................................................................................................................... 10

Allgemeines ....................................................................................................................................... 10

MAE 336 Power Plant Design bei Professor Hsu ............................................................................... 11

MAE 438 Heating, Ventilation, Air Conditioning and Refrigeration bei Professor Bagheri .............. 11

MAE 452 Propulsion bei Professor Lewis .......................................................................................... 12

ENGL 100S Composition 1 bei Professorin Lawson ........................................................................... 13

KIN 124A Surfing 1 bei Professor Kress ............................................................................................. 13

Betreuungssituation ............................................................................................................................ 14

Informationen zu Unterkunft und Leben .......................................................................................... 14

Unterkunft in Long Beach .................................................................................................................. 14

Leben in Long Beach .......................................................................................................................... 15

Übersicht der Kosten .......................................................................................................................... 17

Einmalige Kosten ............................................................................................................................... 17

Monatliche Fixkosten ........................................................................................................................ 18

Kontakt .................................................................................................................................................. 18

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Beschreibung der Hochschule/Campus

Die California State University Long Beach oder auch kurz CSULB ist mit etwas mehr

als 37.000 eingeschriebenen Studenten eine der größten State Universities in

Kalifornien. Der Campus liegt ca. 5km vom Strand entfernt und trägt deshalb auch den

Spitznamen „the beach“. Diesen Schriftzug findet man auch vereinzelnd auf dem

Campus wieder.

Der Spitzname ist passend, denn neben zahlreichen Grünenflächen, auf denen

Studenten liegen um zu lernen, gibt es drei Swimmingpools und ein

Beachvolleyballplatz. Wenn man sich an diesen Orten aufhält kann man schon einmal

vergessen, dass man sich auf dem Campus und nicht am Strand befindet.

Der Campus bietet zusätzlich noch mehrere Sportplätze um Fußball, Football, Rugby,

Softball, Baseball, Ultimate Frisbee und vieles mehr zu spielen. Zudem gibt es noch

ein Feld mit einer 400 Meter Laufbahn, dieser Platz ist allerdings nur für die

Leichtathletikstudenten. In dem Recreation and Wellness Center, welches für alle

Studenten zugänglich ist, befindet sich ein großes Fitnessstudio, zwei Squashplätze,

mehrere Basketball Courts, das Beachvolleyballfeld, eine Schwimmbahn, eine 200

Meter Indoor-Laufbahn und eine Kletterwand. Die Nutzung all dieser Geräte und

Räume sind für exchange students kostenlos. Außerdem kann man sich im Recreation

and Wellness Center kostenlos Camping Equipment, Surfboards und Wetsuits

ausleihen.

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Abbildung 1 200m Indoor Laufbahn im Rec

All diese Aktivitäten sind natürlich nur für den Ausgleich der Work-Life-Balance

gedacht, deshalb gibt es ebenso viele Möglichkeiten um zu studieren. Der Campus ist

aufgeteilte in upper- und lower-Campus. Auf dem upper-Campus befindet sich die

Bibliothek Die fünfstöckige Bibliothek ist gut ausgestattet mit Büchern, Computern,

Sitzmöglichkeiten, Druckmöglichkeiten und Servicepersonal. Die Ordnung der Bücher

ist nicht leicht zu verstehen, aber das freundliche Personal hilft einen gerne weiter.

Allerdings ist die Leihdauer dort viel kürzer als für HAW-Studenten gewohnt. Nach nur

2 Wochen ist die Leihfrist ausgereizt und man muss das Buch zurückgeben.

Neben der Bibliothek gibt es noch das Horn Center, welches sich auf dem lower-

Campus befindet. Das Horn Center bietet, abgesehen von dem Buchverleih, alles was

auch die Bibliothek bietet. In dem Horn Center habe ich die meiste Zeit gelernt und

Unterlagen für die Vorlesungen ausgedruckt. Anders als bei der HAW hat man an der

CSULB kein freies Druckkontingent. Der Druck kostet 10 Cent pro Seite. Im Laufe

meines Semesters habe ich ca. 20$ für das Drucken aufbringen müssen.

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Weitere Lernmöglichkeiten gibt es im University Student Union (USU) Gebäude. Dort

sind die Räume allerdings nicht so gut ausgestattet wie die Bibliothek oder das Horn

Center.

Eine Mensa wie wir sie kennen, sucht man auf dem Campus leider vergebens. Jedoch

gibt es mehrere Food Courts auf denen sich zahlreiche Restaurants ansiedeln. Man

findet dort zum Beispiel Subway, Starbucks, Carls Junior (Burger Kette), El Pollo Loco

(mexikanisches Fast Food) und Panda Express (asiatisches Fast Food). Zudem gibt

es noch die amerikanischen Restaurants „the Nugget“ und „the Outpost“, In den

Restaurants wird immer Sport übertragen, unter anderem wird auch die Champions

League. The Nugget und the Outpost sind die einzigen Plätze auf dem Campus, wo

Alkohol erlaubt ist. Für eine Mahlzeit muss man zirka 7$ einplanen. Allerdings gibt es

in den Food Courts auch Mikrowellen, in dem man sich mitgebrachtes Essen

aufwärmen kann.

Neben der Möglichkeit sich Bücher aus der Bibliothek auszuleihen, gibt es die

Möglichkeit sich Bücher im Bookstore für das ganze Semester auszuleihen oder zu

kaufen. Die Bücher sind notwendig für die Vorlesungen. Die Bücherpreise in den USA

sind im Vergleich zu unseren Preisen in Deutschland utopisch. Preise von 200$ sind

nichts Außergewöhnliches. Da bietet es sich schon an die Bücher nur zu leihen,

allerdings kann das auch schon mal 40$ oder mehr pro Buch und Semester kosten. In

dem Bookstore stehen aber nicht alle Bücher zum Verleih zur Verfügung. Da kann ich

empfehlen die Webseiten amazon.com und chegg.com zu checken. Dort gibt es fast

alle Bücher auch zum Ausleihen. In dem Bookstore gibt es neben den Büchern noch

Schreibmaterial aller Art, IT-Geräte (hauptsächlich Apple) und eine große Auswahl von

Kleidungstücken mit dem CSULB Schriftzug oder Logo. In ganz Long Beach sieht man

Studenten mit Pullover, T-Shirts oder Sportshorts aus dem CSULB Bookstore

herumlaufen.

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Das wohl bekannteste Gebäude auf dem Campus ist die Walter Pyramid. Es hat

tatsächlich die Form einer Pyramide. In ihr werden die Basketballspiele des

Collegeteams und andere Sportveranstaltungen ausgetragen. Der Eintritt ist mit der

Student ID kostenlos. Das Basketballteam der CSULB ist das sportliche

Aushängeschild der Universität. Es ist es definitiv wert zu den Heimspielen zu gehen.

Abbildung 3 Basketballspiel des Collegeteams

Der Campus verfügt über zahlreiche Parkplätze für Studenten, die mit dem Auto

kommen. Allerdings ist die Nutzung der Parkplätze kostenpflichtig. Da ich kein Auto

besaß, kann ich nur aus Erzählungen berichten. Man kann ein Semester-Parkticket für

zirka 120$ kaufen. Es gibt auch die Möglichkeit an Automaten Tagestickets zu lösen,

diese kosten 5$. Eine andere Möglichkeit zu dem Campus zu kommen ist per Bus oder

Fahrrad. Es gibt mehrere Linienbusse, die die CSULB anfahren. Zudem gibt es noch

Shuttle-Busse die von bestimmten Apartmentkomplexen zur Universität fahren. Ich bin

immer mit dem Fahrrad zur Uni gefahren. Fahrradstellplätze sind fast an jedem

Gebäude zu finden.

Der Campus ist schön und bietet sehr viel. Ich bin mir sicher, dass ich einiges bei der

Aufzählung nicht beachtet habe. In Long Beach habe ich viel Zeit auf dem Campus

verbracht auch wenn ich nicht lernen oder zu einer Vorlesung musste.

Abbildung 2 Walter Pyramid

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Nachfolgend ist eine Karte vom Campus der CSULB dargestellt:

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Beschreibung des Departments

Die meisten meiner Kurse wurden von dem Department Mechanical & Aerospace

Engineering (MAE) angeboten. Dem Department gehören etwas mehr als 450

Studenten an. Insgesamt besteht das Department aus sechs modernen Gebäuden.

Meine Vorlesungen waren allerdings nur in zwei davon. Die Gebäude befinden sich

auf dem lower-Campus und stehen alle eng zusammen. Der Department Leiter ist Dr.

Jalal Torabzadeh, ein netter, älterer Herr. Mit ihm musste ich einige Gespräche führen,

um in meine gewählten Kurse zu gelangen. Das Department ist gut ausgestattet. Jeder

Vorlesungsraum verfügt über einen Beamer, der auch in jeder Vorlesung benutzt

wurde. In den Gebäuden gibt es noch zusätzliche Computerräume. Die Computer sind

unteranderem mit CAD-Programmen und MATLAB ausgestattet.

Abbildung 4 VEC Building, eines der MAE Department Gebäude

Das Department hat zahlreiche Clubs (Vereine) zu verschiedenen Themengebieten.

Diese Clubs werden von Studenten geführt und werden für Studenten angeboten. Es

ist vergleichbar mit dem Hawks Racing Club der HAW. In der zweiten Semesterwoche

findet eine Veranstaltung auf dem Campus statt, in der sich die verschiedenen Clubs

vorstellen. Einige Clubs verlangen einen Semesterbeitrag.

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Beschreibung der Kurse

Allgemeines

Erfreulicherweise habe ich all die Kurse bekommen, die ich mir schon für die

Bewerbung herausgesucht habe. Bei der Bewerbung für das Auslandssemester muss

man sechs bis acht Kurse angeben. Im Endeffekt braucht man nur 12 Credits, welche

man schon mit 4 Kursen á 3 Credits erreicht. Die Marke von 12 Credits ist eine Vorlage

von der HAW für das Auslandssemester. Ich hatte Insgesamt 4 Kurse á 3 Credits und

einen Zusatzkurs mit 1 Credit. Die Kurse kann man sich auf der Website der CSULB

angucken. Dort gibt es für jedes Department einen „Course Catalog“. Der Katalog listet

alle Vorlesungen auf, die im Departement angeboten werden. Dort findet man auch

eine kurze Kurzbeschreibung. Eine ausführliche Kursbeschreibung, wie wir sie von der

HAW kennen, gibt es leider nicht. Mit diesem Link kommt man zu den Course Catalog.

Die Kurse tragen alle eine Nummer, wobei diese Nummer das Level der Kurse

beschreibt. 100ter Kurse sind der Einstieg in die Thematik und werden hauptsächlich

von Freshmen students (Erstsemestler) gewählt. 400ter Kurse sind für Studenten die

kurz vor ihrem Bachelor stehen. Die meisten Vorlesungen werden mehr als einmal und

von verschiedenen Professoren angeboten. Ich empfehle die Professoren zu

vergleichen und die Wahl der doppelt angebotenen Kurse vom Professor abhängig zu

machen. Auf der Website rate my professor findet man die meisten Professoren der

CSULB mit einer Bewertung wieder.

Meine Vorlesungen haben zweimal die Woche je 1,25 Zeitstunden stattgefunden. Das

ist eine Vorlesungszeit von nur 2,5 Stunden pro Woche. Allerdings sind die Kurse mit

3 Stunden in dem Kurskatalog ausgeschrieben, weil noch Zeit für die problems

(Hausaufgaben) hinzukommt. Die Vorlesung und problems basieren meistens auf ein

Textbook, deshalb ist es ratsam sich wirklich ein Buch auszuleihen oder zu kaufen.

Die ersten zwei Wochen des Semesters waren etwas mühsam, um in all die Kurse

eingeschrieben zu werden, die ich mir im Voraus ausgesucht habe. Obwohl ich in

mycsulb, eine Website vergleichbar mit unserem Helios, in allen Kursen eingetragen

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war, musste ich mit den Professoren reden, weil die vorausgesetzten Kurse nicht in

mycsulb eingetragen werden. Die Professoren müssen einen dann für diesen Kurs

freischalten. Das war aber kein Problem, weil die Professoren den internationalen

Studenten sehr freundlich gegenüber sind.

MAE 336 Power Plant Design bei Professor Hsu

Ehrlich gesagt behandelt dieser Kurs die gleichen Themengebiete wie unser

Thermodynamik 2 Kurs. Ich hatte die Hoffnung, dass man über das Thermodynamik 2

Wissen hinausgeht und mehr auf die Kraftwerks-technik und -anwendung eingeht.

Was mir gut gefallen hat war, dass wir ein Design-Projekt mit einem Partner anfertigen

mussten. Bei dem Design-Projekt hat man ein Gas-und Dampfturbinen-Kraftwerk

berechnet. Der Professor kann die Lehrinhalte gut vermitteln. Teilweise war es schwer

ihn zu verstehen, weil er einen starken asiatischen Akzent hat. Nach jedem Kapitel

wurde ein Test geschrieben und am Ende des Semesters das Final. Die Endnote

setzte sich somit aus den 7 Noten der Tests, der Note für das Design-Projekt und der

Note des Finals zusammen. Die Anzahl der teilnehmenden Studenten würde ich auf

zirka 35 schätzen. Es herrschte immer ein gutes Lernklima. Im Allgemeinen kann ich

die Vorlesung bei Professor Hsu empfehlen, wenn man Thermodynamik 2 noch nicht

an der HAW gehört hat.

MAE 438 Heating, Ventilation, Air Conditioning and Refrigeration bei Professor Bagheri

Dieser Kurs ist vergleichbar mit dem Kurs Heizung- und Klimatechnik an der HAW.

Professor Bagheri ist ein Teilzeitprofessor und arbeitet nebenbei in der Wirtschaft, das

merkt man auch anhand seiner Vorlesung. Er nennt in jeder Vorlesung Beispiele und

Geschichten aus seinem beruflichen Alltag, wodurch die Vorlesung nicht immer

profitiert. Lehrinhalte zu vermitteln ist keine Stärke von Professor Bagheri. All das

Wissen mussten wir uns durch das Lesen des Textbooks selbst aneignen. In der

Vorlesung haben wir dann meistens besprochen was wir lesen sollten. Aber leider war

die Besprechung viel zu oberflächig, sodass man den tieferen Sinn der Thematik nicht

diskutiert hat. Zu jedem Kapitel mussten wir eine Zusammenfassung anfertigen und

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Aufgaben rechnen. Auch in diesem Fach musste ich ein Design-Projekt erstellen.

Meiner Meinung nach hat man bei dem Design-Projekt am meisten gelernt. Die

Endnote setzte sich aus einem Midterm, dem Design-Projekt und einem Final

zusammen. Die Gruppengrößer dieser Vorlesung war sehr angenehmen, wir waren

15 Studenten. Wir haben uns alle gut verstanden und bei dem Design-Projekt

gegenseitig unterstützt. Im Ganzen kann ich den Kurs weiterempfehlen, es ist zwar

etwas mühsam mit dem Professor. Aber die Lerninhalte sind gut und identisch mit den

Lerninhalten von dem Kurs Heizung- und Klimatechnik an der HAW.

MAE 452 Propulsion bei Professor Lewis

Diesen Kurs habe ich gewählt, weil mich die Lerninhalte aus dem Kurskatalog

überzeugend haben. Es war mir im Vorhinein bewusst, dass eine Anerkennung in

meinem Studiengang Maschinenbau schwer werden könnte. Die Vorlesung behandelt

Themen aus der Luft- und Raumfahrt. In der ersten Semesterhälfte wurde der

Raketenantrieb behandelt. In der zweiten Semesterhälfte wurden Turbinen für Militär-

und Passagierflugzeuge behandelt und berechnet. Professor Lewis unterrichtet in

Teilzeit und arbeitet nebenbei im Jet Propulsion Laboratory (JPL) von der NASA. Seine

Vorlesung ist sehr gut strukturiert und informativ. Er mischt sehr gut theoretische

Grundladen mit Beispielen aus der Praxis. Er organisierte einen interessanten

Gastvortrag, der von seiner Kollegin gehalten wurde. Um die theoretischen

Grundlagen abzufragen wurde fast jede Woche ein Quiz durchgeführt. Zudem bekam

man fast jede Woche Rechenaufgaben als Hausaufgabe auf. Die Endnote setzte sich

aus den Quizzen, den Hausaufgaben, einem Midterm und einem Final zusammen. Die

Gruppengröße schätze ich auf 30 Studenten. Es herrschte allzeit ein gutes Lernklima.

Professor Lewis kann sehr gut vermitteln und geht fair mit den Studenten um.

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ENGL 100S Composition 1 bei Professorin Lawson

Bei dem Kurs handelt es sich um einen Englischkurs. Diesen haben ich gewählt um

ihn an der HAW als Integrationsfach anerkennen zu lassen. Der Kurs wird von dem

Englischdepartment angeboten. Das Lernziel des Kurses ist es die Fähigkeiten der

Interpretation von Texten und das Schreiben von überzeugenden Essays zu

verbessern. Dementsprechend lasen wir viele Artikel zu politischen und sozialen

Themen. Im Anschluss war es unsere Aufgabe Essays darüber zu schreiben. In dieser

Vorlesung war ich der einzige internationale Student, die anderen Studenten waren

alles frechmen students. Der Englischkurs ist an der CSULB ein GE-Kurs (General

Education Cours). Solche GE-Kurse müssen die Amerikaner belegen, dabei ist es

unabhängig welchen Studiengang sie haben. Es ist vergleichbar mit unseren

Integrationsfächern. Professor Lawson ist eine junge Frau, die modernen und

interaktiven Lernmethoden folgt. Deshalb hat man die Vorlesung eher als aktives

Seminar wahrgenommen, was sehr gut ist. Die Anzahl der Studenten schätze ich auf

20. Die Endnote setzte sich aus Reading Quizzes, aktiver Teilnahme am Unterricht,

zwei out-of-class Essays und zwei in-class Essays zusammen.

KIN 124A Surfing 1 bei Professor Kress

Surfen war mein Zusatzkurs, weil ich schon mit den anderen vier Kursen die

erforderliche Anzahl von 12 Credits abgedeckt habe. Der Kurs wird von dem

Department Kinesiology angeboten. In dem Kurs lernt man tatsächlich das Surfen.

Abgesehen von der ersten Vorlesung, wo man etwas Theorie lernt, trifft man sich

immer am Strand, welcher der „Vorlesungsraum“ für diesen Kurs ist. Für diesen Kurs

benötigt man ein eigenes Surfboard und Neoprenanzug. Eine Fahrgemeinschaft zu

dem Strand wird in an dem ersten Termin von Professor Kress, welchen man einfach

mit seinen Vornamen „Jeff“ ansprechen darf, organisiert. Die Surfkurse finden immer

morgens umgezogen am Strand um 7 Uhr statt. Für Langschläfer ist dieser Kurs also

eher nichts. Das Surfen wird einen gut vermittelt. Jeff ist ein engagierter Professor der

wirklich jeden auf dem Brett Spaß haben sehen will. Neben der Anwesenheitspflicht

zu den Surfstunden muss man noch etwas Theorie lernen und Essays über das Surfen

schreiben. Die Unterlagen dafür werden bei BeachBord, eine ähnliche Seite wie unser

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EMIL, hochgeladen. Die Endnote setzt sich aus den Quizzen zur Theorie, den Essays

und der Anwesenheit zum Surfunterricht zusammen. Die Fähigkeit des Surfens am

Ende des Semesters wird nicht bewertet.

Betreuungssituation

Die Betreuung seitens der CSULB war ausreichend. Im Vorfeld fand ich die

Unterstützung der CSULB nicht gut. Das Anmelde-Formular für die CSULB habe ich

fast verpasst, auch die Kurswahl ab Mai fand ich nicht gut beschrieben. Sobald das

allerdings abgeschlossen war, hatte die CSULB sich gut um einen gekümmert. Sie

haben einen Tipps bei der Wohnungssuche gegeben und stellen eine Facebook

Gruppe bereit, in der sich alle internationalen Studenten eingeladen werden.

Die Betreuung seitens der HAW fand ich bis zum Abschluss der Bewerbungsphase

sehr gut. Frau Riga hat einen immer weiterhelfen können und war sehr engagiert. Für

die Übergangsphase von der Zusage der HAW und der Anmeldung an die CSULB

hätte ich mir eine bessere Zusammenarbeit gewünscht.

Die Professoren sind sehr nett und engagiert internationalen Studenten gegenüber.

Alle Professoren bei denen die Anmeldung über mycsulb nicht geklappt hat, haben

mich unterstützt um die Anmeldung schnellstmöglich nachzuholen. Auf E-Mails

haben die Professoren immer schnell geantwortet und waren hilfsbereit.

Informationen zu Unterkunft und Leben

Unterkunft in Long Beach

Wie schon erwähnt hat das International Office einige gute Informationen zur

Wohnungssuche beigetragen. Ende Juni haben sie eine Mail geschickt mit Webseiten,

die bei der Wohnungssuche helfen. Meiner Erfahrung nach hilft aber die Facebook

Gruppe am meisten. Hier habe ich und auch viele andere internationale Studenten

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eine WG gefunden. Eine weitere gute Möglichkeit um nach WGs zu suchen, ist die

Website craigslist. Mit der Wohnungssuche habe ich zwei Wochen vor Abflug

angefangen, allerdings kann man von hier aus nur recherchieren und Anfragen

verschicken. Als ich in Long Beach angekommen bin, habe ich mir einige Wohnungen

angeguckt, die ich mir in Deutschland herausgesucht hatte. Am 01.09 bin ich in eine

von denen eingezogen. Die ersten drei Wochen habe ich bei einem Freund gewohnt,

den ich über das WeBuddy Programm an der HAW kennengelernt habe. Daher

empfehle ich auch ein Semester vor dem Auslandssemester dem WeBuddy Programm

beizutreten. Bei der Anmeldung für das WeBuddy Programm sollte man angeben für

welche Partneruniversität man sich interessiert, damit man einen Partner dieser

Hochschule bekommt. Ab September habe in einer WG in dem Apartmentkomplex

Beverly Plaza gewohnt. Apartmentkomplex wie diese sind reichlich vorhanden in Long

Beach und bieten eine gute Unterkunft für Studenten. Meine Wohnung war zentral

gelegen. Supermärkte wie Vons oder Ralphs waren zu Fuß in weniger als 5 Minuten

zu erreichen. Zur CSULB bin ich immer mit dem Fahrrad gefahren, was zirka 10

Minuten gedauert hat. Alternativ ist auch ein Shuttlebus von Beverly Plaza gefahren.

Leben in Long Beach

Long Beach ist eine Stadt mit etwas weniger als 500.000 Einwohnern. Long Beach

und die anliegenden Städte sind sehr stark miteinander verwachsen, was die Grenzen

der Stadt schwer zu realisieren macht. Ich habe dort auch keine Ortsschilder gesehen,

die einen aufklären in welcher Stadt man sich gerade befindet. Long Beach ist somit

eine große Stadt die vieles bietet. Um den Campus herum haben sich natürlich viele

Studenten angesiedelt, was ein Feeling von einer eigenen kleinen Studentenstadt

aufkommen lässt. In dieser Umgebung kann man alles ganz bequem innerhalb von 20

Minuten mit dem Fahrrad erreichen, dazu gehört zum Beispiel der Strand von Long

Beach, Bayshore (eine Badebucht), Kajakvermietung bei Bayshore, die 2nd Street und

vieles mehr. Auf der 2nd Street befinden sich viele Restaurants und Bars, die bei

CSULB Studenten sehr beliebt sind.

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Etwas weiter von der CSULB entfernt befindet sich Long Beach Downtown. Der

Lebensstil in Downtown ist nicht so locker wie im Umfeld der Universität. Downtown ist

von der Arbeit, dem Hafen, Bürogebäuden und Menschen aus allen sozialen Schichten

geprägt. In Downtown gibt es auch zahlreiche Restaurants und Bar, allerdings trifft

man dort nicht auf so zahlreiche Studenten wie auf der 2nd Street. In Downtown

befinden sich Touristenattraktionen wie die Queen Mary 1 und das Aquarium of the

Pacific.

Wem das nicht reicht erreicht innerhalb von 20 bis 30 Minuten mit dem Auto traumhafte

Strände wie Laguna Beach, das Surferparadies Huntington Beach oder sogar

innerhalb von 30 Minuten mit dem Fahrrad Seal Beach. Auch Los Angeles mit

zahlreichen Attraktionen wie das Hollywood Sign, den Walk of fame , Venice Beach

und vieles mehr sind mit dem Auto innerhalb von 40 Minuten zu erreichen.

Abbildung 5 Strand von Long Beach

Abbildung 6 internationales Beachvolleyballturnier in Long Beach

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Übersicht der Kosten

Einmalige Kosten

Reisekosten

Flug HAM – LAX, LAX – HAM 1.200€

Visum 300€

1.500€

Versicherungen

Krankenversicherung Wells Fargo (CSULB) 410€

Auslandskrankenversicherung ADAC 100€

510€

Wohnung, Fahrrad und Sonstiges

Möbel (auf craigslist gefunden) 200€

Schreibtischstuhl, Lampe o.Ä. 50€

Fahrrad (vom Freund abgekauft) 40€

Fahrradzubehör (Schloss, Licht) 40€

Surfboard (von Costco) 100€

430€

Studium

Bücher (eins gekauft, Rest geliehen) 200€

Schreibmaterial 20€

220€

Gesamtsumme der einmaligen Kosten 2.660€

*Euro-Dollar Wechselkurs 1,10

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Monatliche Fixkosten

Miete

Eigenes WG-Zimmer 570€

Nebenkosten 50€

620€

Lebensmittel

Lebensmittel o.Ä. 340€

340€

Telefon

AT&T (unlimited text, calls and data) 40€

40€

Gesamtsumme der monatlichen Fixkosten 1.000€

*Euro-Dollar Wechselkurs 1,10

Oben sind die Kosten aufgeführt mit denen man auf jeden Fall rechnen muss und

meiner Meinung nach auch nicht umgehen kann. Desweitern können noch Kosten für

Reisen oder Shoppen hinzukommen.

Kontakt

Ich hoffe mein Erfahrungsbericht konnte einige eurer offenen Fragen beantworten

und euch einen kleinen Einblick verschaffen. Ich bereue auf keinen Fall, dass ich

mein Auslandssemester in Long Beach verbracht habe und kann es nur

weiterempfehlen. Falls ihr noch Fragen habt, könnt ihr mir gerne eine E-Mail

schreiben.

[email protected]


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