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Erinnerung an Wernher von BraunZum 100. Geburtstag des Raumfahrtpioniers
31.3.2012, Karlshagen, Haus des Gastes
Dipl.-Ing. A.H.Kopsch,
Förderverein Peenemünde – Geburtsort der Raumfahrt e.V.
- Dieser Vortrag baut sich nicht chronologisch auf entlang der Frage:Wann hat WvB was gemacht ? Ich stelle dagegen die ingenieurmäßige Lebensleistung in den Vordergrund und besonders die evolutionäre Wirkung WvB‘s und seines Teams auf das, was wir heute Raumfahrt nennen.
- Wir haben es mit Raumfahrt zu tun, mit dem Neuen Ozean, auf dem wir lernen müssen, uns zu bewegen (Kennedy)
- Raumfahrt ist in einzigartiger Weise mit Wernher von Braun verbunden, er wurde zur Personifizierung des Begriffs wie kein anderer, durch sein Wirken gelang es, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, damit sich Raumfahrt überhaupt entwickeln konnte.
Personifizierung Buch von Bob Ward „Dr. Space“ !!
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23. März:
Ludwig Erhard wird 1966 Parteivorsitzender der CDU
....nach WII kam WvB nach Amerika, und wurde mit vielen seiner Mitarbeiter dietreibende Kraft hinter der Entwicklungder US-Raketentechnologie, die in der Mondrakete kulminierte....
- 2012 steht eigentlich im Zeichen WvB‘s: sein Geburtstag am 23.3. vor 100 Jahren, und der erste Erfolg der Raketentechnik am 3. Okt. vor vor 70 Jahren mit dem ersten Flug an den Rand des Weltalls.
- Ich schaute also in einen aktuellen Tischkalender......und fand.... nichts.
- Man muß in einen amerikanischen Kalender schauen, z.B. in den dergemeinnützigen Planetarischen Gesellschaft in Pasadena, Kalifornien, um zu erfahren, was am 23.März wichtig ist.
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Wernher von Braun:
„Der Antrieb ist das Herz der Raumfahrt.“
„Die Rakete wird den Menschen von seinen verbliebenen Ketten befreien, den Ketten des Gravitationsfeldes, die ihn an den Planeten binden und wird ihm die Tore der Himmel öffnen.“
Brockhaus 2000:
„Raumfahrt bedeutet ... den Vorstoß des Menschen in den Kosmos in zweifacher Hinsicht - zum Ersten erkunden vom Menschen konstruierte Sonden die Planeten unseres Sonnensystems, zum Zweiten strebt der Mensch danach, diese Welten selbst kennen zu lernen.“
- In der Raumfahrt beginnt alles mit dem Antrieb, ohne ihn kommt mannicht in den Orbit.
- erst danach kommt die nächste, sehr hohe Stufe der Ingenieurskunst, die automatischen Geräte zu bauen, die der absolut feindlichen Umwelt da draußen widerstehen.
„.......von den Ketten befreit sein ...“- Sein Traum seit der Jugend war, den Weltraum zu erreichen.- Mit den Saturn-Raketen und den Mondlandungen wurde sein
Traum erfüllt.
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- Zwei Bilder aber haben das Bewußtsein der Menschen verändert, das Bewußtsein, wie sie ihr Zuhause anschauen sollten: Als Planeten
Paradigmenwechsel.
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mDas Geschenk der Apollo-Missionen an die Menschen
Weihnachten 1968 - Apollo 8 auf dem Weg zur ersten Mondumrundung.Astronaut Borman liest an Bord die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel.
Es entseht der Begriff vom Blauen Planeten auf schwarzem Samt:
Die Erde liegt im Sonnenlicht:
Dieser Anblick hat einen Paradigmenwechsel im Bewußtsein der Menschen bewirkt:
• Regionales Denken --> globales Denken • Die Erde wird als Ganzes begriffen, als ein System.• Dieses System Erde ist schutzbedürftig.• Wie funktioniert es, welche Regelmechanismen sind zu
beachten?
Die Erde von außen gesehen, in diesem Fall aus geringer Entfernung - dreißig Jahrespäter vom Rand des Sonnensystems.......
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1990: Jenseits von Neptun und Pluto -Voyager 1 sieht die Erde
............aus 6 Mrd. km sieht Voyager – uns, unseren Heimatplaneten und funkt das Gesehene zurück.Übertragungsdauer = rd. 6 Stunden
– Man sieht keine Kontinente, Länder, Grenzen, Menschen, nurdiesen weiß-blauen Fleck.
– Was stellte die Menschheit auf diesem Fleck 1990 an ?- Friedensnobelpreis an Gorbatschow, Beginn Auflösung UdSSR,
- Deutschland noch nicht wiedervereinigt,
- Milosevic wird Präsident in Serbien, Beginn Unruhen in Jugoslawien,
- Irak überfällt Kuweit,
- Messner/Fuchs durchqueren die Antarktis,
- Schließung der Peep-Shows auf St.Pauli.
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• Erdsatelliten, Sonden im Sonnensystem ermöglichen das „Befahren des Neuen Ozeans“ (Kennedy), liefern unermeßlichen Wissenszuwachs, Chancen langfristiger Rohstoffexploration (Mond, Mars)
• Globale Navigation, Kommunikation für Mobilfunk, Daten-, Nachrichten-, TV-Netze (z.B. Überwachung von Handelsrouten, Lenkung von Konzernen, weltweiten Übertragung großer Sportereignisse)
• Erdbeobachtung zur Wettervorhersage, Erkennung von Umweltschäden, Ozonproblematik, Klimawandel, Treibhauseffekt, Landverbrauch, Zustand der Küsten, Ozeane
• Globale Sicherheitsstrukturen: Satelliten zur Beobachtung und Überwachung von Katastrophen, Bedrohungen (Katastrophen, Terrorismus, Krisengebiete)
• Wissenschaftliche Erkenntnis: Erforschung des Sonnensystems, Mondbasis, Marsforschung, Sonnenforschung für zukünftige Energiefragen und um den solaren Einfluss auf die Erde zu verstehen
• Die Internationale Raumstation ISS: größtes multinationales, friedenstiftendes Projekt der Menschheit
• Innovationsschübe in den Industriestaaten, die Raumfahrt betreiben: Wertschöpfung durch neue Forschungs- und Arbeitsgebiete in Mathematik, Astrodynamik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Werkstoffkunde, Aerodynamik, Thermodynamik, Anlagenbau, Computer-Hard- / Software, Medizin, Biotechnik, Triebwerksbau, Testgeräten zig-Tausende von Arbeitsplätzen entstehen neu.
Nutzen der Raumfahrt für alle
Raumfahrt ist ein riesiges Feld, und es ist eigentlich unmöglich, in wenigen Sätzen ihren Nutzen für uns alle zu benennen.
Auf einer Folie, sozusagen in einer Nußschale, möchte ich dennoch kurz zusammenfassen und erinnern, welche Nutzen Raumfahrt für uns alle hat
Die blaue Farbe soll von hier ab auf friedliche Nutzung deuten
Für alle, die sich fragen, was wir da draußen wollen,..................gilt das Wort des Berner Schriftstellers Kurt Marti:„Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte „Wo kämen wir hin?“ und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen ?“
Die ISS: es gibt nichts, was den Frieden mehr stiftet, als gemeinsame Arbeit an einem gemeinsamen, zivilen Projekt.
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Raumfahrt-Phasen und -Meilensteine:
• Romanfiktionen: < 1900
• Ideen und Konzepte zur Raumfahrt : ab ~ 1900
• Technologische Voraussetzungen: 1932....1945
• Operationelles Raumfahrtzeitalter: Satelliten ab 1957 Sputnik 1bemannt ab 1961 Gagarin
• Verlassen des Anziehungsbereichs der Erde (bemannt): 1968 Apollo 8
• Betreten eines anderen Himmelskörpers: 1969 Apollo 11
• ISS Raumstation: seit 2000 permanent besetzt, Vollausbau seit 2009
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USARobert Goddard 1882 -1945
16. März 1926Erster erfolgreicher Start einer Flüssigkeitsrakete.
Wie fing es an? Erste theoretische und praktische Überlegungen und Experimente zur Flüssigkeitsrakete
Deutschland, SiebenbürgenHermann Oberth 1894 -1989
1923Grundlagen und Theorien zur
Raketentechnik und Weltraumfahrt:„Die Rakete zu den Planetenräumen“
RusslandKonstantin Ziolkowski 1857 -1935
1903Veröffentlichung:
„ Erforschung des Weltraums mittels Reaktionsapparaten“
Die drei großen Väter der Raketentechnik:
Ziolkowski hat als erster den theoretischen Ansatz gezeigt für den Raketenflug
(1903)
Goddard war der erste mit Experimenten an Flüssigkeitstriebwerken.
Bis dahin gab es nur Feststoffraketen, für Feuerwerk oder Artillerie.
In seinen Versuchen erreichte er 1935 den kreiselstabilisierten Raketenflug, 1460
Meter Höhe, 1125 km/h
Aber Hermann Oberth war zu Beginn des 20. Jahrhunderts der bedeutendste von
allen, sein Beitrag überragte alles, was bisher erdacht wurde bei weitem.
In seinem Werk: „Die Rakete zu den Planetenräumen“ finden wir seine Vorhersagen,
die sich vierzig Jahr später erfüllen.....
Auf der Weltbühne mußte nun Wernher von Braun erscheinen, um alles in
Bewegung zu bringen.
Bald liest WvB das Buch, erkennt, daß er in Mathematik fleißiger sein muß und
erfährt die Prägung seines Lebens.
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Hermann Oberth, 1923:
- „Beim heutigen Stande der Wissenschaft und der Technik ist der Bau von Maschinen möglich, die höher steigen können, als die Erdatmosphäre reicht.“
- „Bei weiterer Vervollkommnung vermögen diese Maschinen....den Anziehungsbereich der Erde verlassen.“
- „....Menschen können damit wahrscheinlich ohne gesundheitlichen Nachteil emporfahren.“
- „Unter gewissen wirtschaftlichen Bedingungen kann sich der Bau solcher Machinen lohnen.....“
- „...das kann in einigen Jahrzehnten eintreten...“
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- Gymnasium, Kontakt mit Oberths mathem. Überlegungen- Abitur 1930, Studium der Physik in Berlin- ab 1932 Studien Raketenantrieb für Heereswaffenamt- Promotion 1934 er ist 22, seine Laufbahn beginnt:- 1934 Kummersdorf (v.Braun, Riedl, Rudolph)- Technischer Leiter in Peenemünde ab 1937 über A4-Enwicklung- 1945 Übersiedlung nach USA mit seinem Team, - Leitung A4-Erprobung in White Sands, Leitung 1950 Huntsville- 1955 US-Staatsbürgerschaft
- geb. in Wirsitz, Posen, 23. März 1912
Wernher von Braun
- Redstone-Juno, Explorer I, USA 1958- Redstone-Mercury, Alan Shepard, USA 1961- Saturn-V, Apollo-Programm,- Mondlandung 1969- Saturn-Rakete: Apollo, Skylab, Apollo-Soyuz;
insgesamt 32 Saturn-Raketen – alle fehlerfrei
Wernher von Brauns Eltern waren der ostpreußische Gutsbesitzer und spätere Reichsernährungsminister Magnus Freiherr von Braunund und dessen Frau Emmy; Wernhers älterer Bruder Sigismund (1911–1998) war später im Auswärtigen Amt tätig; sein jüngerer Bruder Magnus (1919–2003) wurde Ingenieur und Mitarbeiter seines Bruders.
In 50er Jahren Konzept der Raumstation Kubrick 2001
Lehrsendungen im US-Fernsehen Vorbereitung der amerik. Öffentlichkeit auf dieHochzeit der Raketenentwicklungen.
Mondlandung erlebt, Marslandung bleibt Traum, Juli 1976 Landung Viking-Sonde erlebt
Nach ihm benannt: 1994 Mondkrater, - 2003 Hügel auf dem Mars, aufgenommen vom Marsrover Spirit
- Ehrung: Bundesverdienstkreuz: 1958 wegen besonderer Verdienste um das Ansehen Deutschlands in USA
und- 1949 Ehrenmitglied der British Interplanetary Society
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Der Wernher-von-Braun-Berg auf dem Mars
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Die Wiege der Raumfahrttechnik liegt in Deutschland.
Warum hier und nicht in anderen Ländern?
War es wegen:
• Ideen, Phantasiereichtum ?
• Industrielle Produktionskapazitäten ?
• Diktatur ?
• allgem. milit. Verwendung ?
Nein Vordenker Ziolkowski, Goddard
Nein USA, UdSSR wesentlich größer
Nein UdSSR
Nein England: Congreves Brand-Raketen: Beschuß von Kopenhagen 1807; USA/Baltimore 1812 Nationalhymne USA; Glückstadt, Belagerung Danzig, Wittenberg, Völkerschlacht Leipzig 1813.Weiterentwicklung kein Thema.
• Ideologie ? Nein wesentliche Förderung erst ab 1943;Dornberger Memorandum
Begriffsklärung:„Wiege der Raumfahrt“ = internationaler Begriff Systemtechnologie
„Klassenzimmer der Raumfahrt“ USA, UdSSR Raumfahrt ab 1957
Die Wiege der Raumfahrt liegt also in Deutschland: Warum ??
- innere, volkswirtschaftliche Voraussetzungen
- äußere Rahmenbedingungen, Ursachen
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Deutschland als Bildungs- und Wissenschaftsstaat
• Bertrand Russel: Bessere Bildungals GB, F, USA, mehr technische Fachleute
• Aufblühen der Industrie, besonders Elektroindustrie:über 500 000 Beschäftigte, höchste Löhne
• Führung auf allen Gebieten der Elektrizität
• Wissenschaft weltweit führend: Nobelpreise 1901 - 1919in Physiologie, Medizin, Chemie, Physik : D = 20 GB = 8F = 7 NL = 4 S = 3 USA = 2
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts massive Reformen und Modernisierungdes Deutschen Reiches:- Am Anfang stand Bildungsideal Wilhelm von Humboldts, das führte zu....
- Bildungseffizienz auf allen Ebenen- Hochschulen- Gründung der Berliner Universität
- modernste Forschungsstätten
Bertrand Russel:- Deutschland stieg auf zur unangefochtenen Bildungsmacht in der
Welt besonders auch auf technisch-naturwissensch. Gebiet.
In diesem System entstehen die Fachleute für WvB und sein Team
Besondere Beachtung verdient die Elektrotechnik ( Siemens Steuerung + Lenkung A4)
Weimarer Kultur, welterste Gründung eines Vereins für Weltraumschiffahrt
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Es waren also die staatlichen Voraussetzungen + Reformen.....:
Überlegene Modernisierung des Deutschen Reichs zwischen 1860 .... 1933 u.a. bezügl.: - Anspruchsvolle Schulausbildung: Grundschule (zentral 1872),
Realschule, Gymnasien (zentrales Abitur seit 1871)- berufsbildende Schulen seit 1870 Handwerk- Verstärkte Gründung von Technischen Hochschulen, Universitäten- Modernste Studieninhalte Physik, Chemie, Elektrotechnik, Maschinenbau - Gründung von Großforschungseinrichtungen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft- Monarchie: wissenschaftl./technisches Klima - Weimarer Republik: wissenschaftl./technisches Klima, öffentliche Resonanz,
Raumfahrteuphorie Gründung des ersten Raumfahrtvereins
.....daß zu Beginn des 20. Jhdts. junge exzellente Naturwissenschaftler, Ingenieure, Techniker in Größenordnungen ausgebildet und verfügbar waren für die Entwicklung völlig neuer Technologien ohne Vorbild und „from scratch“, u.a. für die Systementwicklung der Rakete.
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In Peenemünde gelang dertechnologische Durchbruch für die Flüssigkeits-Großrakete
1936.…1945 militärische Nutzung,Prüfstand VII, A4 quasi-Serienreife
führende Industrie und Forschung
Fähigkeit, eine gänzlich neue Technologie zu etablieren
militärische Beauftragung zur Entwicklung
ultramodernes System, im Grunde erst für den Krieg der Zukunft „geeignet“
ein ziviles Transportsystem, mit dem man die Erde verlassen kann.
Die äußeren Rahmenbedingungen und Ursachen in den Zwanziger Jahren:
- Entmilitarisierung in D
- D politisch dominiert durch Bestimmungen des Versailler Vertrages, ohne Rüstung
- Heute unvorstellbar: Eine Zeit, in der Kriege als ultima ratio der Politik galten
- Heeresamt der Reichswehr erkennt, daß Technologie von Flüssigkeitsraketen nicht
unter den Versailler Vertrag fällt
- Forschung in Richtung Rakete als mögliche neue Artilleriewaffe ?
Anfang der 30er Jahre:
Große Entwicklungssummen sind verfügbar
USA, UDSSR: experimentelle Studien einfacher Art, ohne Systemanspruch
Deutschland höchster technischer Stand erreicht, die wichtigsten technologischen
Vorbedingungen erfüllt für den späteren Aufbruch in den Weltraum: Wie müssen Antrieb
und Steuerung konzipiert sein ?
Zitat: „...Ultramodernes System...“ Ironie der Geschichte
August 1942: Zitat Hitler: „Wenn die neuen Waffen fertig sind, werden wir den Amerikanern zeigen, was sie in Europa zu suchen haben.“
Nach der Bombardierung von Peenemünde im August 1943 war klar, daß die Alliierten über die Entwicklung genauestens Bescheid wußten und tatsächlich wußten, was sie zu suchen hatten.
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Wernher von Braun
und sein Team
Kurt Debus
Ernst Stuhlinger
Gerhard Reisig
Eberhard Rees
KonradDannenberg
WvBErnst Steinhoff
WvB und sein Team
In Peenemünde geht es um Systementwicklung für eine neuartige Artilleriewaffe
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Heraklit: Der Krieg ist der Vater aller Dinge Darwin: Alle Natur befindet sich im Krieg miteinander oder
mit der äußeren Natur.Mephisto: Ich bin der Geist, der stets verneint, und das mit
Recht. Denn alles, was entsteht, ist wert, daß es zugrunde geht.
Peenemünde 1943:
Vorserie A-4-Antriebsblock
Dennoch…..
Ingenieuren wird gerne – aus der nicht-numerischen Welt (der Ästheten, der
Künstler, Literaten, Juristen, Theologen, Sozialpädagogen) – vorgeworfen, sie wären
eiskalt in der Lage, Waffen zu konstruieren und damit beizutragen, das Wohl der
Menschheit, ihrer Kultur zu gefährden. Natürlich werden Waffen konstruiert seit
Jahrtausenden – aber Ingenieure als potentielle Kulturzerstörer ???
……Was für ein Unfug, dann müßten wir einen der größten europäischen
Kulturschaffenden, Leonardo da Vinci (Mona Lisa, Letztes Abendmahl), heute noch
aus dem Pantheon der Kulturträger vertreiben und ihn verdammen.
Und mit ihm viele andere....z. B. Michelangelo, der in Kriegs- und Krisenzeiten seine
Arbeiten an der Peterskirche einstellen und sich dem Entwurf von Festungsanlagen
widmen mußte….
Blick in die Fertigung des Vorserienwerks.
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…..in Peenemünde wurde die erste zivile, wissenschaftliche Weltraummission geplant zum Thema = Erdbeobachtung
• Wissenschaftliche Planung Juli 1942: Wernher von Braun e.a. undProf. Regener, Institut für Physik der Stratosphäre, Friedrichshafen
• Zivile Erforschung der Stratosphäre mit Instrumentenkapsel „Regener-Tonne“ für suborbitalen Flug (ca. 100 km Höhe) mit A-4
• Meßhöhe ca. 50 km, Jan. 1945, Kapselrückkehr per Fallschirm
• Vorbereitungen waren am 18. Jan 1945 technisch abgeschlossen
• Evakuierung verhinderte Start
• ähnliche Versuche erfolgten in White Sands ab Mai 1946 mit A-4 erfolgreich
Thema Erdbeobachtung:
Die heutige Ansicht von der ökologischen Bedrohtheit der Erde – Stichwort Klimawandel, Ozonproblematik – wurde durch Daten moderner Raumfahrt überhaupt erst erzeugt.
Nicht Philosophen, Ökologen, Künstler und schon gar nicht Poltiker erzeugten das Bild in unseren Köpfen des Blauen Planeten,sondern es waren die Fotos von Apollo 8 und die Daten der Mars- und Venus-Missionen der 60er und 70er Jahre.
Diese Daten führten unter Wissenschaftlern der USA zu Fragestellungen, ob der Erde auch so lebensfeindliche Bedingungen bevorstehen könnten wie sie auf Mars und Venus herrschen. Da entstand die wissenschaftl. Disziplin Erdbeobachtung.
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Das Aggregat-4 aus dem Blickwinkel des Ingenieurs
Zu einer Zeit 1936 mit vmax < 800 km/h, hmax < 5 km forderte die Spezifikation:
• lenkbarer Flugkörper für Mach 4…5
• Höhe 100 km, Reichweite 250 km, hohe Zielgenauigkeit
• 1 to Waffenladung
• 12,9 to Gesamtgewicht, Verlastbarkeit durch Eisenbahn
• komplette Systementwicklung
• Erzielung der Serienreife, Einsatzreife innerhalb von 8 Jahren
• Skalierbarkeit wesentlicher Komponenten
• Konzeptionelle Ansätze für nächste Generation
Wie die Spezifikation entstand:
„….von Braun und Dornberger orientierten sich an der Artillerie und legten
als Anforderungen eine Reichweite von 250 km (doppelt so weit wie die "Paris"
Kanone des ersten Weltkriegs), mit einer Nutzlast von 1000 kg Sprengstoff
(doppelt so viel wie in einer 40 cm Schiffsgranate vorhanden waren) und einer
Zielgenauigkeit von 2-3 Promille der Reichweite (ebenfalls doppelt so genau,
wie bei einem Ferngeschoss). Damit waren die Größe der Rakete festgelegt:
Sie würde ca. 12-13 t wiegen und einen Antrieb mit 245 kN Schub benötigen.
Die Abmessungen (mit Flossen 3.56 m) waren durch die minimale Breite von
Eisenbahntunneln diktiert worden.“
(Quelle: B.Leitenberger)
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USA White Sands, ab 1945
„Intellektuelle Reparationsleistungen“durch das Team Wernher von Brauns - Technologieübernahme durch US-Army
- Army und Industrie (General Electric): Lernen am System,
- Weiterentwicklung unter dtsch. Führung
- Anwendung: wissenschaftl. Nutzlasten
USA:In USA wurde unter Leitung und auf Initiative des berühmten Wissenschaftlers Theodor von Kármán ein Beraterstab für die Air Force eingerichtet für die zu erwartende Übernahme der A-4-Technik, deren Evaluation 1945 beginnen konnte.
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USA: 1946 Instrumentenkapsel auf Beute-A4 in White Sands: Quelle: Nasa, Thomas Kliebenschedel,www.V2Werk-Oberraderach.de
Michael Neufeld, „Die Rakete und das Reich“:Ökonomischer Nutzen des A-4 für die USA (Entwicklung, serienreifes System, Flugeinheiten) Wert geschätzt für 1945 ~ 2 Mrd RM
entspricht 1945 0.5 Mrd $nach heutigen Stundensätzen: 20 Mrd $
Volumen des Manhattan-Projekts 1945: 2 Mrd $
Gimbel, John „Science Technology and Reparations: Exploitation and Plunder in PostwarGermany“
insgesamte Ausbeute durch intellektuelle Reparationsleistungen, Wissenschaftler, Ingenieure, Fachleute, Patente und Produkte aus anderen Industriebereichen (Luftwaffe, Marine, Chemie, Forschung):
10 Mrd $bei einem Gross Domestic Product USA 1948 von: 258 Mrd $)
Höhe des Marshallplans für D: 1.4 Mrd $
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Das technische Erbe des Aggregat-4: Ein komplettes System- operationelles Waffensystem, felderprobt
- Flüssigkeits-Großrakete nach militärischer Spezifikation
- Leitungs-, Entwicklungs-, und Fertigungspersonal in Größenordnungen
- komplette strukturierte Dokumentation von Entwicklung, Forschungstiteln, Analysen, Verifikationen, Bauzeichnungen, Bauteilelisten, Testvorschriften und-berichten, Produktionsunterlagen, Qualitäts-, Wartungs-, Ausbildungs-, Betriebshandbüchern und Schriftverkehr
- komplette / einsatzfertige Trägersysteme mit Mannschaften,
- vorrätige Untersysteme, Baugruppen, Anlagen, Fertigungsunterlagen, Werkstätten und Hersteller
Nach WII: Waffe und ihre „Väter“ ein begehrtes Beutegut der Alliierten,
wesentliche technische Entwicklungen des A-4 wurden von amerikanischer und sowjetischer Raketentechnik - zu Beginn - übernommen,
in beiden Großmächten war somit das A-4 Ausgangspunkt militärisch dominierter Großraketenentwicklung.
In PeMü war nach Abschluß der Entwicklg. 1942 klar und dokumentiert, wo die Leistungsgrenzen des Systems lagen und wo Leistungssteigerung (heute sagt man „Kampfwertsteigerung“) ansetzen mußte: lagerfähiger Treibstoff höherer Energie (Kerosin), Integralstruktur, Ziellenkung, Mehrstufigkeit, Motorenbündelung.
So betrachtet ist klar, das A-4-System war: Mustervorlage / Lehrbeispiel für alle Industrieteams, die es später in die Hand bekamen:
- man mußte nichts erforschen, zumindest keine Grundlagen
- man mußte nur verstehen und begreifen, der „Skalierungsapparat“ stand fest
- man mußte natürlich Qualitätssysteme errichten
- Inzwischen modernere Technologien (Werkstoffen, Elektronik,
Miniaturisierung, HF-Technik, Rechentechnik) ließen sich modular verwenden zur
Steigerung der Leistung.
Es ist ähnlich wie beim Auto: Wenn man weiß wie es geht: größerer Motor, mehr
Zuladung, bessere Treibstoffausnutzung ....
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Weltweite Evolution:
– A-4 als „Großmutter“ aller Trägerraketen weltweit
– militärische Nutzung von Raketen: ab 1945
– Sputnik-Schock 1957
– zivile Nutzung ab 1957– Mitte der 60er Jahre: Einstieg Europas mit zivilen Forschungssatelliten
– milit. und zivile Entwicklungen der Raumfahrttechnik laufen seitdem parallel:
USA, (mil. + zivile Anwendung und Forschung)
UdSSR Russland, (mil. + zivile Anwendung und Forschung)
Indien, (mil. + zivile Anwendung und Forschung)
Israel, (mil.)
Japan, (zivile Anwendung und Forschung)
China, (mil. + zivile Anwendung und Forschung)
Iran, Nord-Korea (überwiegend militärische Zielsetzung)
USA, UdSSR waren nicht einzige Nutzerländer:
Indien:
Eigenentwicklungen 1980
SLV PSLV GSLV (geo) 2.Stufe Viking-2/3 in Lizenz
(UH-25 + N2O4)
75% Dimethylhydrazin, 25%Hydrazin + Stickstofftetroxid
Japan:
Vorlage des Lizenzbaus DELTA (USA) N-1, N-2 (1970)
China:
ICBM CSS-2 aus Derivat einer russ. Version
daraus Entwicklung CZ-Träger „Langer Marsch“ (1970)
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England• Operation „Backfire“ in Cuxhaven, Okt.45:
- 3 Demonstrationsstarts vor alliiertem Publikum (USA, UdSSR, E, F)
- deutsche Bedienmannschaften (PoW‘s der brit. Zone)
- operationelle System-Handhabung, detaillierte Dokumentation
• 20 deutsche Experten nach Farnborough:
• A-4-Aussaat: Knowhow für Grundstufe Europa-Rakete
• eigener Satellitenstart: 1971, später Engagement nur in ESA
• insgesamt 100 deutsche Techniker und Ingenieure in GB
Robustes und zielstrebiges Vorgehen Englands, einen Startplatz zu errichten: 60er Jahre
Woomera, im Süden Australiens, engl./austral. Startplatz für ELDO-Rakete u.a.
Heute: denkmalsgeschütztes Gelände
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Frankreich (Quellen: Dr.-Ing. Przybilski, TU Dresden)
• F während WII an Produktionsanlagen für Fernwaffen beteiligt
• 1945: Rekrutierung von ca. 120 dtsch. Experten:„Antriebsgruppe“ LRBA Vernon(laboratoire de recherches ballistiques et aéro-dynamiques)„Steuerungsgruppe“ LRBA Vernon
• 45-46: V-2 Nachbau
• Herausragende Persönlichkeiten für Triebwerksentwicklung in Frankreich: Wolfgang Pilz (Leiter Antriebe) und Heinz Bringer aus Peenemünde(Gasgenerator-Patent von 1942): Veronique Viking,Viking-Triebwerk (55 to Schub, 1971) Einsatz für Ariane 1...4 ESA(.... Viking II: 73.5 to Schub); Ariane 1 ab 1979; Ariane 4 bis 2003
• Ariane Frankreich seit 1980 führende Weltraumnation in EU
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Zum Mond: Riesige Investitionen, Entwicklung, Testen
Quelle: Ed BuckbeeQuelle: Ed Buckbee
Die Landung auf dem Mond, ein ziviles Programm von 1960 – 1969, bestimmt die Hochzeit der Raumfahrt im Kalten Krieg :
....für das ungeheure Ziel, das Kennedy gesetzt hatte, heißt es für –zigtausende von Mitarbeitern unter der technischen Leitung Wernher von Brauns und seines Teams: Entwickeln, Bauen und Testen, Testen, Testen...in den neu entstehenden Anlagen auf dem Gelände des Marshall Spaceflight Center
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Der „Wirkungsbogen“ Wernher von Brauns und seines Teams:Einflußbereich und Führung im Apollo-Programm
Quelle: Ed Buckbee
Zum Mond: NASA -Zentren und Industrie
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Quelle:Ed Buckbee
Zum Mond: Erbitterter Wettlauf
Im grimmigen Wettlauf der Weltanschauungen wird auch in der UdSSR ein Riesenträger entwickelt, die N-1, die aber erfolglos bleibt. Ihre 36 (!!) Motoren der Booster-Stufe bleiben unbeherrschbar. (Startmasse 2750 to, Schub ~ 50.000kN, 4 Testflüge, alle fehlgeschlagen, Projektende 1972)
Die Saturn-V ermöglicht den Amerikanern als erste, auf dem Mond zu landen, der bisher einzige Himmelskörper, der von Menschen besucht wurde.
Alle Saturnflüge, einschließlich der Testvarianten, über Apollo-17 bis hin zu Skylab funktionieren einwandfrei, kein Fehler, kein Ausfall.
Das gesamte System-Knowhow des A-4 ging im Zuge der Skalierung als
Start- und Basiswissen in die Entwicklungsevolution ein bei
UdSSR: R-7, Woschod, Soyuz N-1,PROTON
USA: Saturn 1...5
USA: Delta 1...4, Atlas, Titan
Europa: in die Ariane-4
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Die zivilen Träger: USA – UdSSR Rußland - Europa
1965
Proton
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A4
Die Evolution der Transportsysteme für die Raumfahrt im Größenvergleich, links das A4 als Mutter aller Raketen
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• Die Wiege der Raumfahrttechnik liegt in Deutschland, auf Usedom, in Peenemünde.
• Die Wiege der Raumfahrttechnik heißt Entwicklung, Test und Systemreife der ersten Flüssigkeits-Großrakete, der A-4. Sie wurde zum Ausgangspunkt weltweiter Großraketenentwicklung mit überwiegend ziviler Nutzung.
• Für die Wiege der Raumfahrttechnik steht der Prüfstand VII stellvertretend
• Der Prüfstand VII ist der technische Prototyp und "Vater" aller zivilen Startzentren der Welt.
• Der Prüfstand VII ist Technikgeschichte mit globaler Ausstrahlung bis heute und damit wert, als Kulturerbe zu gelten.
• Der Prüfstand VII sollte Zentrum eines Technischen Museums seinmit Welterbe-Status.
Fazit
• Nachfolgende Generationen haben einen Anspruch darauf, die technisch-kulturelle Leistung, die an diesem Ort erbracht wurde, nachvollziehen zu können.
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Förderverein gegründet am 15.4.2011
Für ein Museum mit ingenieur-technischerAusrichtung
Erkenntnisgewinn über Prüfstand VII, Sauerstoffwerk
Erforschung technischer Entwicklungen in Peenemünde, Öffentlichkeitsarbeit
Aufklärung über Nutzen der Raumfahrt heute
Es fehlt ein technisch orientiertes Museum .
Es gibt einen lebendigen Bezug des Peenemünder Erbes zur heutigen Welt der Raumfahrt. Der müßte in technisch angemessener Weise dargestellt werden:
- die technischen Zusammenhänge des Systems der Flüssigkeitsrakete, ihre Teil-und Gesamtfunktionen, die Block- und Komponentenstruktur,beteiligte Institutionen, Universitäten, Fachrichtungen
- die technische Evolution des Systems Rakete hin zu den modernen Trägersystemen Saturn, Soyus, Proton, Ariane, Langer Marsch, Space Shuttle. d.h. der „rote Faden“ der Technologie bis heute....
- die wesentlichen Leistungsparameter der Trägersysteme, Modellansichten, Schaubilder, Scenarien, Filme
- besondere technische Themen wie z.B. Steuerungstechnik, Rechnereinsatz, Brennkammern, Antriebssysteme, Testverfahren, Robotics
- die Auffaltung der verschiedenen Raumfahrtthemen in ihre Fachgebiete wie Trägertechnik, bemannte Raumfahrt, Satelliten, Sonden, Wiedereintritt, Instrumentierungen, Himmelmechanik, Missionsplanung
- die Auffaltung der Nutzungsthemen: Wissenschaft, Navigation, Erdbeobachtung,Telekommunikation, Sicherheitsstrukturen, Innovation und Industrie
- Jedenfalls halte ich eine Beschränkung auf den milit. Ursprung und dessen Destruktivität für gänzlich verfehlt.....
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Prüfstand VII
Alles läßt sich nicht wieder aufbauen. Es ist vergangen.
Aber der Prüfstand VII sollte als das Symbol für alle einstigen Anlagen wieder restauriert werden und zur Anschauung freigegebenwerden.Bedeutung und Funktionen der Anlagen könnte er als Museum bewahren und erzählen.
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Prüfstand VII als Modell
Hier begann alles. Hier entstanden die technischen Voraussetzungen für das, was wir heute Raumfahrt nennen. Das sollte museal bewahrt werden.
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Wernher von Braun: „Die Rakete wird den Menschen von seinen verbliebenen Ketten befreien, den Ketten
des Gravitationsfeldes, die ihn an den Planeten binden, und wird ihm die Tore der Himmel öffnen.“
Saturnmond Iapetus
Das Thema des Vortrags, so sagte ich zu Beginn, ist eigentlich Raumfahrt, und Wernher von Braun war und ist seine Personifizierung.Er selbst hat den programmatischen Blick für zukünftige Nutzungsfragen der Raumfahrt nie aufgegeben, auch nicht auf seinem letzten Posten als Vizepräsident bei Fairchild Industries -
Denn es gibt da draußen unendlich viel wissenschaftlich zu entdecken und zu verstehen.
Hier ein paar spannende Beispiele für den Entdeckungsdrang:
- Cassini-Sonde: Äquatorwulst des Saturnmondes Iapetus
-- Maghellan-Sonde: Venus-Oberfläche
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Mond: Goyuot-Krater Mars
- Apollo-16: Mondrückseite „Turm“ am Kraterrand des KratersLobachevski/Guyot
116.5°E, 10.5°N
- Mars: rechteckige Struktur im Sand?
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Saturnmond Titan: Methanseen
Asteroid EROS
- Huygens-Sonde (Cassini): Methan-Seen auf dem Saturnmond Titan
- NEAR/Shoemaker-Sonde, 3.Mai.2000: Was ist das im Krater des Asteroiden Eros?
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VenusoberflächeSonnenforschung , SOHO
- Maghellan-Sonde: Venus-Oberfläche
-- Sonnenforschung mit SOHO im Lagrange-Punkt L1
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Der Stolz Amerikas
Der Stolz Amerikas.
Davon bin ich überzeugt:- Ohne das fertige A-4 System als Vorlage mit allem Drum und Dran samt Personal.....,- Ohne Wernher von Braun und sein Team.....,- Ohne die gegenseitige unerbittliche Bedrohung des Kalten Krieges.....,- Ohne die verfügbaren enormen Finanzmittel auf beiden Seiten.....,
hätte es noch längst keine Mondlandung und Missionen ins Sonnensystem gegeben,
gäbe es wahrscheinlich nicht das, was wir heute „Raumfahrt“ nennen, nämlich einen
weltweiten Billionen-Dollar-Industriezweig mit seinen Diensten für uns alle.
Auf was können wir nun stolz sein ?
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Die geschichtliche Relevanz
„ Der historische Wert der von Wernher von Braun und seinem Team in Peenemünde entwickelten Technologien besteht darin, daß sie zwei Nationen die Erforschung des Weltraums zu friedlichen Zwecken ermöglicht haben: zunächst den USA, dann Rußland. Später weiteren Nationen, zu denen heute China und Indien zählen.Diesen Beitrag, der vor der Geschichte seinen Wert hat, hat Deutschland geleistet. “
Edward O. Buckbee (ehem. NASA Public Affairs Officer der Apollo-Missionen, ehem. Direktor des US Space & Rocket Center, Huntsville, Alabama), Nov. 2010
Psalm 19-2:
Die Himmel rühmen die Ehre Gottes,vom Werk seiner Hände kündet
das Firmament.
„ Der historische Wert der von Wernher von Braun und seinem Team in Peenemünde entwickelten Technologien besteht darin, daß sie zwei Nationen die Erforschung des Weltraums zu friedlichen Zwecken ermöglicht haben: zunächst den USA, dann Rußland. Später weiteren Nationen, zu denen heute China und Indien zählen.Diesen Beitrag, der vor der Geschichte seinen Wert hat, hat Deutschland geleistet. “
(Edward O. Buckbee (ehem. NASA Public Affairs Officer der Apollo-Missionen, ehem. Direktor des US Space & Rocket Center, Huntsville, Alabama), Nov. 2010)
Wernher vopn Braun starb am 16. Juni 1977 in Alexandria, Virginia. Beigesetzt dort auf dem Ivy Hillside Friedhof:
Auf dem Grabstein sein Wahlspruch Psalm 19-2 : Die Himmel rühmen die Ehre Gottes,
vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Zitat gegenüber Arthur C. Clarke ( bis zum Tode befreundet)
"I knew there were bad things happening... prison laborers... slave labor...hangings. I knew some things, and I knew that I could have made an effort tolearn more. But I was not brave enough to learn more. If I would have learned more, I would then have felt morally obligated to speak out, again, and try to dosomething about it. And then I would have very quickly become just another corpse. So I looked away... I looked away."
„Ich wußte, daß böse Dinge geschahen.... Sträflingsarbeit.... Sklavenarbeit...... Exekutionen.Ich erfuhr einiges, und mir war klar, daß ich mehr hätte erfahren können. Aber ich war nicht mutig genug, mehr zu erfahren. Hätte ich mehr gewußt, hätte ich mich moralisch verpflichtet gefühlt, es auszusprechen, bekannt zu machen und etwas dagegen zu tun.
Und dann wäre ich sehr schnell ein weiteres Opfer, toter Mann, geworden.So schaute ich weg.....Ich schaute weg.“
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• Polnische Wissenschaftler der Techn. Hochschule Warschau im Widerstand:
z. B. Dr. Janusz Groszkowski, von derTechn. Hochschule Warschau, Elektrotechnik, analysiert das elektr. Systeman abgestürztem A4 (Blizna)
Daten an brit. Geheimdienst
Arzt Dr. Niepokój hat Sonderzugang zum Testgelände, sammeltsammelt zentnerweise Raketenteile aus Zielgebiet
Teile an brit.Geheimdienst
Dipl.-Ing. Antoni Kocjan (Flugzeugbauer) erfaßt Bauplan von abgestürztem A4 (Luftzerleger)
Daten und kompl. Baugruppen an brit. Geheimdienst (Aktion „Brücke“)
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Stanislaw Ulam - poln. Mathematiker in Los Alamos: A-Waffe, H-Waffe
1909 - 1984
- enge Zusammenarbeit mit R.Oppenheimer und E.Teller
- erklärte am Ende seines Lebens, daß er auf seine Beteiligung an der Entwicklung der Hiroshima- und Nagasaki-Atombombe am stolzesten sei.
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FrankreichMuseum La Coupole in St. Omer / Wizernes, Region
Calais, Frankreich(ehem. verbunkerte V2-Abschußanlage)
PolenMuseum „Historischer Park“ in Blizna, Polen
• Gemeinden Blizna, Ostrow planen, Überreste des ehem. V2-Truppenübungsplatzes als Museum auszubauen.
• Zusammenarbeit mit HTM.
• Förderung durch Stiftung Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.
• Förderung durch EU-Mittel angestrebt.
• Planungskonferenz in Blizna, Oktober 08
Attraktivität der A4-Technik - Museen in Europa
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USA (Quelle: Stuhlinger, Ordway)
• 1945: > 100 A-4 Beute, WvB-Team,bis 1947: A-4 Testflüge, Evaluation,
• bis 1949: Verbesserungen,67x Höhenforschung, 2-stufig;
• 1947: A-4 Triebwerk für Cruise Missile „Hermes“ Weiterentwicklg. durch Rocketdyne, 60 to Schub
• Aug.45: A-4 Triebwerk-Testläufe inLehesten, Thüringen, Schub 25 to...35 to
• 22.10.46: Verschleppung von 2100 Spezialisten, davon 308 Raketenfachleute
• 18.10.47: A-4 Testflug, erbeutete Teile
• Ethanol-Triebwerke ähnlich A-4 Triebwerk bis Typ RD-103
UDSSR (Quelle: Dr.-Ing. Przybilski, TU Dresden
• 1949-54: WvB-Team Entwicklung Redstone mit Rocketdyne-60toTriebwerk,1956: Redstone Jupiter-C Juno
• 1958: Juno-I Explorer Satellit
• 1959: Juno-II Mondsonde Pionier 4
• 1961: Redstone-Mercury: Shepard
• Rocketdyne-Triebwerke: Atlas, Saturn-1C, F-1 für Saturn V
• 49: A-Test: Auftrag an dtsch. Spezialisten: 3 to Sprengkopf (5 to), 3000 km R-7
• 54: RD-107 Triebwerk (Kerosin), 25 to Schub, 4-fach-Block als Standard für späteren Sojus-Träger R-7 (267 to Startmasse, Nutzlast inErdorbit 1.4 to), heute i.w. zivil
• 67: Le Bourget: dtsch. Layout erkennbar
UdSSR: (29.8.1949 Zündung erste A-Bombe, 12. 8. 53 erste H-Bombe)
Am 22.10.46 Verschleppung von 2100 Spezialisten aller Richtungen in die SU, darunter 308 Raketenspezialisten mit Familien, Möbeln, Mann und Maus (Buch „Raketensklaven“)Führende Köpfe in Leitungsfunktionen: Helmut Gröttrup, Prof. Kurt Magnus. Die letzten kehrten 1957 nach Deutschland zurück.
Die internierten deutschen Raketenspezialisten hatten zunächst die Aufgabe, die sowjetischen Fachleute anzulernen, die A-4 nachzubauen, die Dokumentation aufzubauen, Brennversuche zu machen, Detailverbesserungen zu konzipieren, Teststarts durchzuführen.
Nach erfolgtem Technologietransfer:
- parametrische Verbesserungen am System durchführen,
- verschiedene Konstruktionen zu erarbeiten für eine wesentlich größere Trägergeneration, allerdings ohne konkret in einem Projekt zu sein (aus Geheimhaltungsgründen) Sojus = A-Waffenträger
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Kontinuität von Erbschaften…….H
TECHNIKMUSEUM Wernher von Braun
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Diverses Erbe der NS-Zeit, das wir in der BRD kulturell bzw. technisch nutzen:
– Massenmobilität, -motorisierung: Volkswagen, Wolfsburg, Porsche, Autobahnnetz,
– Seit 1933 Aufhebung der Geschwindigkeitsbeschränkung, 1934 die StVO,
– 1. Mai als Feiertag,
– Massenkommunikation durch Funk, Film, TV: gestalterische Leitlinien der NS-Funk- und Filmkultur finden sich in heutiger Medienkultur täglich wieder,
– Massenproduktion synthetischer Rohstoffe der chemischen Industrie,
– Massenproduktion von Impfstoffen der Pharma-Industrie gegen Fleckfieber, Typhus, Pocken, Cholera, Gelbfieber.
Quelle: Till Bastian, „High Tech unterm Hakenkreuz“, 2005