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EXTRAHEFT MALTA

3 Inseln, zahllose Tauchspots Ausbildung für jedes Level Tipps für Aktivurlauber 7000 Jahre Geschichte

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Malta 2/12 u · 32 · u Malta 2/12

EDITORIAL / INHALT

ImpressumVerlagOlympia-Verlag GmbH, D-90327 NürnbergHausanschrift: Badstr. 4-6, D-90402 NürnbergTelefon +49 911 216 0, Fax +49 911 216 27 39

HerausgeberHeinz D. Ritter

Anschrift der RedaktionBadstraße 4–6, D-90402 NürnbergTelefon +49 911 216 22 41, Fax +49 911 216 27 23E-Mail: [email protected]

RedaktionsleiterLars Brinkmann (verantwortlich für den Inhalt)

RedaktionLinus Geschke

Grafik und DruckvorstufeRoland Gerhardt

[email protected] Axel Nieber, Telefon +49 911 216 22 12Otto Hofbeck (Stv.), Telefon +49 911 216 22 15 (verantwortlich für Anzeigen)Anzeigendisposition/-verkauf:Telefon +49 911 216 22 56, 216 23 18Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 1.1.2012

HauptvertriebsleiterAndré Kolb, Telefon +49 911 216 22 33

Druckappl druck GmbH & Co. KG, 86650 Wemding

Copyright für Inhalt und Gestaltung – falls nicht ausdrücklich anders vermerkt – by Olympia-Verlag 2012.

Alle Angaben in diesem Heft sind mit Sorgfalt er-arbeitet und erfolgen nach bestem Wissen. Eine Garantie für die Richtigkeit und jede Haftung sind jedoch ausgeschlossen.

Titelfotos:C Gerald Nowak

E in tiefblaues Meer, im Jahresdurchschnitt knapp neun Sonnenstunden pro Tag, ei-ne grandiose Historie – allein das macht

den maltesischen Archipel schon zu einem loh-nenswerten Reiseziel. Für Taucher kommt aber noch deutlich mehr hinzu: Ob Anfänger oder tiefenerfahrener technischer Taucher: Vor den Küsten der Mittelmeer-Inseln Malta, Gozo und Comino findet sich für jede Erfahrungsstufe das perfekte Tauchgebiet. Nur rund zweiein-halb Flugstunden von Deutschland entfernt, ist Malta das vielleicht sogar spannendste Tauch-gebiet im gesamten Mare Nostrum – insbe-sondere die grandiosen Höhlen und Wracks

machen den Unterschied zu vielen anderen Tauchdestinationen aus.

Zeit für u, der Republik Malta eine 24-seitige Beilage zu widmen: Folgen Sie uns durch die Seiten, die Geschichten und die diversen Möglichkeiten, die dieses Top-Tauch-ziel im Herzen des Mittelmeeres bereit hält! Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Liebe Leserin, lieber Leser!

Seite 8 · 15 Divespots, die man gesehen haben muss

Seite 18 · Der maltesische Archipel – ein lebendiges Geschichtsbuch

Seite 16 · Alles außer Tauchen: weitere Aktivitäten auf Malta

Seite 6 · Tauchausbildung auf Malta: für Anfänger und Profis

Seite 22 · Reise-Infos und Tauchbasen-Liste für Malta

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Linus Geschke, u-Autor

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Malta Wie in Stein gehauen präsentiert sich der Mittelmeer-Archipel. Ob aus der

Vogelperspektive, beim Rundgang durch ehrwürdige Orte oder unter Wasser.

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Tauchausbildungp REISE

A m Anfang seiner Karriere steht der zukünftige Taucher vor großen Ver-änderungen: Er sieht zwar die Was-

seroberfläche, aber noch nicht, was darun-ter liegt. Er blickt auf das Tauch-Equipment, weiß aber nicht, wie er damit umzugehen hat. Er schnappt den einen oder anderen Fachbegriff auf, aber ohne dessen Bedeu-tung zu verstehen. In dieser Phase braucht der zukünftige Taucher vor allem eines: Ori-entierung.

Später dann wird ihm der Sporttauch-bereich vielleicht zu eng werden. Zu be-schränkt. Weil er tief in Höhlen vordringen möchte, in die dunklen und verborgen lie-genden Bereiche versunkener Schiffe oder in eine Welt, deren Limit deutlich tiefer liegt als die 40 Meter, die Sporttauchverbände zumeist als maximale Tiefe empfehlen. In dieser Phase braucht er jemanden, der in

diesen Bereichen zu Hause ist und der ihn führt, langsam, Schritt für Schritt, hinein in die Welt des technischen Tauchens.

Ob Anfänger, technischer Taucher oder alle Stufen dazwischen – drei Dinge sind es, die für eine gute Ausbildung Voraussetzung sind: Ein Verband oder eine Ausbildungsor-ganisation, deren Zertifizierungen weltweit anerkannt sind, hoch qualifizierte und er-fahrene Tauchlehrer, die in kleinen Grup-pen ausbilden, sowie ein Tauchgebiet, das für die angestrebte Brevetierung ideale Vo-raussetzungen bietet. Alles zusammen fin-det er auf Malta. Von flachen, lichtdurchflu-teten Plätzen mit Sandgrund über senkrecht abfallende Steilwände bis hin zu Höhlen und Wracks diverser Schwierigkeitsgrade gibt es auf dem Mittelmeer-Archipel für jede Anforderung den passenden Tauch-platz. Die gleiche Auswahl hat der Novi-

ze auch, wenn es um die Wahl der Aus-bildungsorganisation geht. Ob PADI oder SSI, ob VDST oder Barakuda: Jede nam-hafte Ausbildungsorganisation ist auf der Insel vertreten, und viele der Tauchbasen beschäftigen vor Ort auch Tauchlehrer, die direkt nach mehreren Verbandsrichtlinien ausbilden dürfen.

Die wichtigsten AusbildungsorganisationenSSI: www.divessi.com/ VDST: www.vdst.de Barakuda: www.barakuda.de PADI: www.padi.com

Die auch im Frühling schon modera-ten Wassertemperaturen sowie die vielen Sonnenstunden und die enormen Sicht-weiten, die unter Wasser zumeist vorherr-

schen, machen Malta und die Nachbarin-seln Gozo und Comino zu einem Ort, der Tauchnovizen schnell die Angst vor den er-sten Schritten unter Wasser nimmt. Auch bei Wind und Wellen findet man immer ei-nen geschützten Einstieg – kommt beides aus Richtung Norden, taucht man halt im ruhigeren Süden oder umgekehrt. Dazu befindet sich an vielen Tauchplätzen nahe des Einstiegs auch ein Parkplatz: Ein Um-stand, der gerade dem technischen Tau-cher mit seiner schweren Ausrüstung ent-gegen kommt.

Anfänger haben es diesbezüglich ein-facher: Sie können mit leichtem Gepäck auf die Insel reisen. Mehr als die empfeh-lenswerte eigene ABC-Ausrüstung (Maske, Schnorchel, Flossen) brauchen sie nicht: In den Kurspreisen (Durchschnittspreis für Ein-steigerkurse wie OWD oder CMAS* knapp

350 Euro) ist die Leihausrüstung bereits ent-halten. Die Kursdauer beträgt im Schnitt vier bis fünf Tage, darin enthalten sind – je nach Verband – meist fünf Tauchgänge im Frei-wasser.

Neben der kompletten Palette des Sport-tauchbereiches haben sich Malta und Go-zo zu einem der besten Gebiete für alles entwickelt, was mit dem technischen Tau-chen zu tun hat. Trimixkurse, Höhlen- und Wrackausbildungen und in letzter Zeit ver-stärkt auch Rebreather-Kurse erfreuen sich einer ständig wachsenden Beliebtheit. Er-fahrene Taucher, die ihren Horizont erwei-tern möchten, stoßen auf Malta und Go-zo auf eine Infrastruktur von Tauchbasen, die schon seit Jahren in diesem Bereich zu Hause sind: Helium, Sauerstoff, geschlos-sene Kreislaufgeräte – was in anderen Län-dern noch unter »exotisch« läuft, gehört

hier in der Ausbildung fast schon zum All-tag. Neben den großen Ausbildungsorga-nisationen, die mittlerweile alle auch auf den »Tec-Zug« aufgesprungen sind, bil-den viele der dortigen Basen auch nach den Regularien von Organisationen wie TDI oder ANDI aus, bei denen das tech-nische Tauchen seit jeher das Kerngeschäft darstellt.

Die Frage »Mache ich Urlaub oder mache ich einen Tauchkurs?« kann man sich auf Mal-ta also sparen: Ausbildung im Urlaub, ohne qualitative Kompromisse, in einem Zielgebiet, das zu den abwechslungsreichsten des Mit-telmeers gehört – das ist die Antwort. Denn einfacher wird er nicht gelingen, der Schritt in eine neue Welt, als vor den Küsten des maltesischen Archipels. Und dabei spielt es keine Rolle, ob man zu Beginn noch Tauch-anfänger oder bereits ein Profi ist. p

Im maltesischen Archipel lässt sich nicht nur gut leben, sondern auch gut lernen. Die Gewässer rund um die drei Inseln Malta, Gozo und Comino sind aufgrund ihrer Vielfalt und topografischen Beschaffenheit für jede Form der Tauchausbildung perfekt geeignet.

Text: Linus Geschke

Neue Welten entdeckenTauchkurse für jedes Niveau Fotos: Linke Seite: MTA / Karin Brussaard · Rechte Seite: Gerald Nowak

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TAUCHPLÄTZEp REISE

Imposante Wracks, Höhlen und Kavernen und attraktiv bewachsene Felswände: Das Spektrum für Unterwassersportler rund um Malta ist enorm facettenreich.

Text: Linus Geschke

15 Tauchplätze, die man gesehen haben muss

Wrack der Um El Faroud (Malta)

Die Um El Faroud gehört mit ihren 10.000 Tonnen und 110 Metern Län-ge zu den imposantesten Wracks vor der Insel Malta. Der unter libane-sischer Flagge fahrende Tanker wur-de 1998 nach einem Brand vor der Südküste Maltas versenkt und liegt heute in maximal 34 Meter Tiefe. Mit seinen riesigen Aufbauten, dem inte-ressanten Maschinenraum und vie-len erhalten gebliebenen Details wie der Kombüse ist der stählerne Riese perfekt für ausgiebige Erkundungen auch im Inneren geeignet.

Comino Caves (Comino)Schon für Beginner geeignet sind die Comino Caves –

ein Grottensystem, von dessen Innerem aus fast ständig das Son-nenlicht zu sehen ist. Unmittelbar nach dem Abstieg in der Bucht erwartet eine große Gruppe Zweibindenbrassen die Taucher, um diese dann wie eine Wolke zu umhüllen – Folge der vielen Fütte-rungen, die hier leider immer noch stattfinden. Der Rest macht einfach nur Spaß: geringe Tiefen, viel zu sehen, dazu Muränen und Nacktschnecken, die in den Spalten und Einkerbungen leben.

Inland Sea (Gozo)Direkt an einem Parkplatz und von Klippen umsäumt,

liegt der maximal drei Meter tiefe und von Meerwasser ge-speiste See. Von hier aus führt ein spaltartiger Tunnel ins of-fene Meer hinaus. Langsam geht es in Stufen tiefer, der Aus-gang liegt auf rund 18 Meter Tiefe. Die daran anschließende Steilwand gehört mit ihren imposanten Steinblöcken und dem großen Fischreichtum zu den besten Tauchplätzen Gozos.

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3M alta oder Gozo? Gozo oder Malta? Unter Tauchern und Tauch-basenbesitzern wird heftig diskutiert, welche der beiden Mit-telmeer-Inseln über die schöneren Tauchplätze verfügt. Oft

mündet die Antwort dann in einem lapidaren »Beide!«. Doch ganz so einfach ist es nicht: Unter dem Strich kann man sagen, dass Go-

zo die etwas schöneren Steilwände und Höhlen hat, während Mal-ta mit seiner immensen Fülle an unterschiedlichen Wracks punktet. Also alles eine Frage der persönlichen Vorlieben. u hat sich auf den drei Inseln Malta, Gozo und Comino umgesehen und 15 Dive-spots ausgesucht, die jeder Taucher erkunden sollte.

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TAUCHPLÄTZEp REISE

Reqqa Point (Gozo)

Ist dies der beste Tauchplatz des mal-tesischen Archipels? Zumindest ganz sicher einer der abwechslungs-reichsten: eine Steilwand, die in Stu-fen bis auf 60 Meter Tiefe abfällt und mit Einschnitten versehen ist, die aus-sehen wie Canyons. Dazu häufig Be-gegnungen mit Bernsteinmakrelen, Zackenbarschen und – mit viel Glück – auch Tunfischen. Wer nach dem Ein-stieg nach links taucht, kommt nach wenigen Minuten zur Billinghurst Ca-ve: eine knapp 100 Meter weit ins Riff führende Höhle, an deren Ende man in einer luftgefüllten Kuppel auftau-chen kann.

Wrack der Imperial Eagle (Malta)Die im Jahr 1938 als »New Royal Lady« in England ge-

baute Fähre zählt zu den spannendsten Wracks des Mittel-meeres. Seit 1995 ruht das Schiff in maximal 42 Meter Tiefe vor der Küste bei Qawra: MIttlerweile dicht bewachsen, ist die 45 Meter lange Imperial Eagle auch ein Anziehungspunkt für große Fischschwärme – selbst Barrakudas und Zackenbarsche sieht man hier häufiger. Nach dem Tauchgang an dem Wrack lohnt sich auf dem Rückweg ein Abstecher zu der in der Nähe stehenden, überlebensgroßen Jesus-Statue.

Blue Hole (Gozo)Der vielleicht bekannteste Tauchplatz auf Gozo:

Nach dem Einstieg lässt man sich tiefer sinken, bis man bei rund 18 Metern den Ausgang ins offene Meer erreicht hat, dem sich eine bis auf 60 Meter abfallende Steilwand an-schließt. Taucher mit geringem Luftverbrauch können jetzt rechter Hand abbiegen, bis sie unter Wasser das erreichen, was über Wasser das Wahrzeichen Gozos geworden ist: das Felsentor Azure Window.

Wrack der HMS Stubborn (Malta)

Die HMS Stubborn gehört zu den wenigen betauchbaren und gut erhaltenen U-Booten weltweit und stellt ein echtes High-light dar: Mit ihrer Maximaltiefe von 57 Metern ist sie nur für sehr erfahrene Sporttaucher geeignet, die zudem Erfahrung im Umgang mit Dekotauchgängen haben müssen. Das 66 Meter lange Boot der britischen »S-Klasse« liegt fast aufrecht auf dem Grund, Turm und Druckkörper sind vollständig erhalten.

4Wrack der P-29/Ex-«Boltenhagen« (Malta)

Der aus der DDR stammende und 1970 gebaute Minensucher (damals noch »Boltenhagen«) tat seit 1996 vor der maltesischen Küste als Pa-trouillenboot seinen Dienst, bevor er im Jahr 2007 als Taucherattraktion versenkt wurde. Heute ruht das bei Cirkewwa liegende Wrack in maximal 37 Meter Tiefe. Mit seinen 52 Metern Länge und gut sieben Metern Breite ist das ehemalige Kriegsschiff ein lohnendes Ziel, dem aufgrund der ge-ringen Zeit seit dem Untergang bislang lediglich der prächtige Bewuchs fehlt. Ausflüge ins Innere fallen leicht, da vor der Versenkung Türen und Luken entfernt und künstliche Durchgänge geschaffen wurden.

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Wrack der Polynesien (Malta)Für den britischen Wrackexperten Ned Middleton ist die Le

Polynesien das »schönste Wrack der Welt«. Ganz sicher ist sie jedoch kein Wrack für Sporttaucher. Mit ihrer Länge von 152 Metern und der Tiefe von 55 bis 70 Metern bleibt sie technischen Tauchern vorbehal-ten – und das ist auch gut so! Andernfalls wäre sie sicher schon lange ihrer Artefakte beraubt wurden, die dem 1918 von einem deutschen U-Boot versenkten Schiff den Beinamen »The Plate Ship« (Das Teller-Schiff ) einbrachten.

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TAUCHPLÄTZEp REISE

Qawra Reef (Malta)

Nahe des Ortes Qawra gele-gene Steilwand, die mit mehre-ren Grotten in 30 bis 35 Meter Tiefe aufwartet. Neben einem für maltesische Verhältnisse recht attraktiven Bewuchs las-sen sich im Licht der Taucher-lampen auch immer wieder Garnelen und Bärenkrebse ent-decken. Das der Steilwand vor-gelagerte Plateau ist ein Anzie-hungspunkt für die typischen Fischarten des Mittelmeeres wie Brassen, Goldstriemen, Meerjunker und Barben.

Lighthouse Reef (Comino)An einer felsigen Landspitze, unterhalb eines kleinen

Leuchtfeuers, liegt das Lighthouse Reef. Hier finden Taucher ein steiles Drop-off, das mit vielen kleinen Höhlen und einem Kamin durchzogen ist, der von den Basen meist »The Chimney« genannt wird. Mit etwas Glück stoßen Besucher auch auf die etwas scheuen Zackenbarsche, die in diesem Gebiet leben.

Wrack der Rozi (Malta)Sie ist das vielleicht meistbetauchte Wrack Maltas:

Die bei Cirkewwa in 36 Meter Tiefe liegende »Rozi«. Lediglich die Schrauben sowie die Maschine wurden vor der Versenkung 1991 entfernt, ansonsten ist der im Jahr 1958 gebaute Schlep-per nahezu vollständig erhalten. Aber an diesem Tauchplatz ist das rund 40 Meter lange Schiff gar nicht die Hauptattraktion, sondern der enorme Fischreichtum, der an ihm zu finden ist. Mönchsfische, Barrakudas und neugierige Muränen: An man-chen Tagen sieht man vor lauter Fisch kaum das Wrack!

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Wrack der Karwela (Gozo)Im Süden der Insel, bei Xatt l‘Ahmar, liegt in gut 40

Meter Tiefe das Wrack der Karwela. Man sollte sich von den nicht sonderlich beeindruckenden technischen Daten (rund 50 Meter Länge, 8,50 Meter breit) nicht verwirren lassen: Dank ih-rer drei Ebenen ist die 1957 in Deutschland gebaute und am 12. August 2006 versenkte Fähre ein weitläufiges Wrack – vor allem, wenn man es auch von innen erkundet. Die großen Treppen zwischen den Decks, die zahlreichen Details sowie das Spiel aus Licht und Schatten machen aus der Karwela eines der fotogensten Wracks des Mittelmeeres.

Wrack des Bristol Blenheim-

Bombers (Malta)Die Bristol Blenheim ist eines der wenigen gut erhaltenen Flugzeug-wracks, die in für Sporttaucher er-reichbaren Tiefen liegen: 1941 ab-geschossen, liegen die Überreste des britischen Bombers heute in 42 Meter Tiefe. Seine Stern-Motoren hängen immer noch an den gut 17 Meter Spannweite messenden Trag-flächen. Auch das Cockpit sowie der Steuerbordpropeller sind noch wei-testgehend intakt. Ein Ziel für er-fahrene Taucher, die mit Ab- und Aufstiegen im Freiwasser keine Pro-bleme haben.

Crocodile Rock (Gozo)Der in der Nähe von Dweijra und unweit des Blue Ho-

le gelegene Tauchplatz ist markiert durch einen Felsen, der ein wenig über die Wasseroberfläche hinaus ragt und dessen Form an ein Krokodil erinnert. Direkt darunter liegt eine Steilwand, die zu den schönsten des gesamten maltesischen Archipels ge-hört: Im oberen Bereich tummeln sich Krebse, Nacktschnecken und Feuerwürmer, eine Etage tiefer Kardinalsfische und Bras-sen, und mit viel Glück auch der ein oder andere Zackenbarsch. Ganz in der Nähe ist in 25 Meter Tiefe noch eine »Rogers Cave« genannte Höhle zu finden.

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HMS STUBBORNp REISE

Es stammt aus den finsteren Tagen des Zweiten Weltkriegs und gilt heute als das Wrack Maltas mit der größten Anziehungskraft: das britische U-Boot HMS »Stubborn« vor der Nordküste der Insel.

Text: Linus Geschke · Fotos: Gerald Nowak

Zeitzeuge am Meeresgrund

Das BootM alta, gut drei Kilometer vor der Kü-

ste, nahe Qawra Point: In 35 Me-ter Tiefe beginnen sich die dunklen

Konturen langsam vor dem hellen Sandgrund abzuzeichnen. Erst sind es nur Schatten, die sich dann zu einem zigarrenförmigen Kör-per verdichten, der zusammen mit dem cha-rakteristischen Turm zu der unverkennbaren Silhouette eines gesunkenen U-Bootes wird. Rund 20 Meter tiefer ist das Ziel des Tauch-gangs erreicht: Die »HMS Stubborn«, ein britisches Unterseeboot der Seraph-Klasse, kurz »S-Klasse« genannt.

Die S-Klasse war das Gegenstück zu den deutschen U-Booten des Typs VII – beide bildeten im Zweiten Weltkrieg das Rückgrat ihrer jeweiligen U-Boot-Flotte. Auch wenn das britische Modell dem deutschen – diese konnten tiefer tauchen, waren stabiler und treffsicherer – in den meisten Bereichen un-terlegen war, hatte es dennoch seine Vorteile: Der größte lag im Bereich der höheren Wen-digkeit und der geringeren Zeitspanne, die verging, bis das Boot beim Alarmtauchen vollständig unter der Wasseroberfläche ver-schwunden war.

In den Annalen der Royal Navy nimmt die »Stubborn« eine besondere Stellung ein: Nie zuvor und niemals danach kam ein U-Boot der S-Klasse aus einer größeren Tiefe wieder hinauf an die Oberfläche – und machte da-mit seinem Namen (stubborn, auf Deutsch: stur/widerspenstig) alle Ehre. Nachdem das U-Boot am 13. Februar 1944 erfolglos ei-nen deutschen Geleitzug angegriffen hatte, wurde es verfolgt und mit Wasserbomben belegt: Die »Stubborn« wurde dabei schwer beschädigt, verlor die Trimmung und sackte bis auf 165 Meter Tiefe durch. Wie knapp man dabei einer Katastrophe entgangen war, bewies ein unbemannter Test, den die Ro-yal Navy 1948 mit der baugleichen »HMS Stoic« durchführte: Ihr Druckkörper zer-barst in 183 Meter Tiefe.

Rund um den Kommandoturm des ver-sunkenen U-Bootes tummeln sich heute Mönchsfische, das gesamte Wrack ist mit Schwämmen besiedelt, und oft zieht eine leichte Strömung darüber hinweg. 57 Meter Tiefe zeigt der Tauchcomputer am Wrack an – wer keine Erfahrung mit Freiwasserabstie-gen und tiefen, dekopflichtigen Tauchgängen hat, ist an der englischen Kriegsteilnehmerin definitiv verkehrt. Nicht jede maltesische Ba-sis hat die »Stubborn« im Programm, und die, die es haben, schauen sich die Teilneh-mer für einen Tauchgang dorthin im Vorfeld meist genau an. Die Luke des Kommando-turms steht offen, theoretisch ist der Eingang frei: Aber im Inneren ist ein versunkenes Un-terseeboot ein enger, gefährlicher Raum, der eine speziell konfigurierte Ausrüstung und viel Erfahrung erfordert – weit weg von dem, was man allgemein noch als Sporttauchen

bezeichnen kann. Als die »Stubborn« 1946 als Übungsziel für Sonare versenkt wurde, hat noch keiner geahnt, dass sie Jahrzehnte später als eines von nur wenigen intakten und betauchbaren Unterseebooten weltweit zum Sehnsuchtsziel für viele Wracktaucher werden würde: Lediglich das Bordgeschütz und der Schnorchel wurden demontiert, an-sonsten ist die »alte Lady« in einem fast ein-zigartig guten Zustand.

Verbrechen vor BaliDie HMS (Her/His Majesty‘s Ship) Stub-

born wird auf Malta – insbesondere von Engländern – oft als »Kriegsheldin« be-zeichnet: Eine Aussage, die mit den Fak-ten nicht übereinstimmt. Das U-Boot ope-rierte zwar lange in der Nordsee und in der Biskaya, allerdings meist glücklos: viele An-griffe, viele Fehlschüsse. Später wurde sie dann in den asiatischen Raum verlegt, wo sie im April 1945 östlich von Bali sogar zur Kriegsverbrecherin wurde. Nach dem An-griff und der Versenkung des japanischen Patrouillenboots No.2 (die Ex-Nadakaze) wollte Kommandant Albert-George Davis einen der Überlebenden zum Verhör auf das U-Boot bringen lassen. Während Da-vis das Boot zwischen den Schiffbrüchigen hindurch bewegte, machte einer der Über-lebenden eine verächtliche Geste, worauf er vom Artillerie-Offizier der »Stubborn« mit der Pistole erschossen wurde. Um dies zu verschleiern – man fürchtete dementspre-chende Aussagen der anderen Überleben-den – ließ Davies ein schweres Maschinen-gewehr an Deck bringen.Jetzt sollte jeder der im Wasser schwimmenden Schiffbrü-chigen dran glauben. Verhindert wurde dies nur durch ein herannahendes japanisches Flugzeug, das die »Stubborn« zum sofor-tigen Tauchen zwang: Einer von vielen Be-legen dafür, dass auch bei der »ritterlichen« Royal Navy, wie bei allen anderen Kriegs-parteien auch, der Anstand im Verlauf des Krieges verloren ging.

Der Bug mit den Öffnungen der Torpe-dorohre, die Funk- und Horcheinrichtungen nahe des Turms, die Tiefenruder und das spitz zulaufende Heck lassen den Besuch der 66 Meter langen »Stubborn« heute zu einer Zeitreise unter Wasser werden. Rund zwölf Minuten Grundzeit hat man in dieser Tie-fe, sofern sich die Dekozeiten noch in einem halbwegs akzeptablen Rahmen bewegen sol-len. Dann geht es durch das azurblaue Frei-wasser wieder hoch zur Sonne. Ab und zu krönen große Makrelenschwärme, die einen beim Dekostopp umkreisen, den Tauchgang, der eine solche Krönung gar nicht mehr nö-tig hätte. Die HMS »Stubborn« mag einer dunklen Epoche entstammen – heute ist sie ein strahlendes Highlight unter den vielen Wracks rund um Malta. p

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MALTA AKTIVp REISE

An »Himmlischen Hängen« klettern, auf Strandpfaden wandern, Rad fahren oder im Mittelmeer baden und Nightlife bis zum nächsten Morgen. Alles ist möglich auf Malta.

Text: Linus Geschke

Archipel für AktivurlauberMan muss nicht nur tauchen ...

W enn der Sommer und Herbst den Tauchern gehört, gehört der Win-ter und Frühling den Kletterern 1 :

Es gibt nur wenige Regentage, das Klima ist mild, die ansonsten eher trockene Insel mit Grün überzogen. Ob extremes Soloklettern für Profis, die dies ohne Absicherung durch ein Seil bewerkstelligen, oder geführte und abgesicherte Abstiege an den diversen Steil-küsten – auf Malta und Gozo gibt es für je-den Anspruch die geeignete Wand. Mei-sterschaften für Extremsportler, Kurse für

Einsteiger, ja sogar Firmenevents werden zu-weilen an den »Himmlischen Hängen« ab-gehalten: Die Kalksteinwand vor Augen, das azurblaue Meer unter sich, werden Muskeln, Selbstwertgefühl und Gruppendynamik glei-chermaßen gestärkt.

Auswahl gibt es reichlich, und so muss man sich die herrlichsten Kletterrouten mit ein wenig Glück mit kaum jemandem tei-len: Obwohl die Inseln keine echten Ber-ge haben, können Aktivurlauber aus über 1300 möglichen Routen wählen, abgestuft

durch die im Klettersport üblichen Schwie-rigkeitsgrade. Erfahrene Kletterführer sind vor Ort recht leicht zu finden, und auch die Tauchbasen wissen meist, an wen man sich bei Interesse wenden kann. Und auf einer solchen Tour, an bis zu 253 Meter hohen Klippen, bei der Überquerung von verwun-schen daliegenden Tälern oder tief im In-neren von mystischen Kalksteinhöhlen, hat so mancher Taucher schon festgestellt: Der maltesische Archipel ist auch über Wasser ein Erlebnis!

Wem das jetzt zu sehr nach Adrenalin klingt, der kann es auch gemütlicher haben, ganz ruhig und entspannend: Insbesondere Gozo ist ein Paradies für Wanderer 2 , die mit pittoresken Dörfern und spektakulären Küstenabschnitten für das Herunterlatschen der Schuhsohlen belohnt werden - vom wohl-verdienten Zwischenstopp in einer landesty-pischen Gaststätte einmal abgesehen. Wer mit seinen Beinmuskeln lieber zwei Räder bewegt, kommt auch nicht zu kurz: Einsame Feldwege, holprige und annähernd autofreie Gässchen sowie einsame Küstenabschnitte machen die Westküste Maltas und die Nachbarinsel Gozo zu einem Dorado für passionierte 5 Moun-tainbike-Fahrer und -Fahrerinnen.

Wie man sich bettetVon der einfachen Privatunterkunft bis

hin zum luxuriösen Fünf-Sterne-Hotel mit großer Wellness-Oase reicht das Übernach-tungsangebot, begrenzt nur durch die eige-nen Vorlieben und den Geldbeutel. Doch insbesondere auf Gozo hat sich bei Fami-lien noch eine weitere Variante immer stär-ker durchgesetzt: der Urlaub im gemieteten Farmhaus 4 . Es sind zum Teil jahrhun-dertealte Bauten mit meterdicken Wän-

den, die fernab des Trubels stehen: Gärten mit blühender Bougainvillea und privaten Swimmingpools erwarten einen hier, dazu Zimmer mit landestypischer Einrichtung sowie einer eigenen Terrasse, die zumeist für grandiose Ausblicke sorgt – und die deut-lich günstiger sind, als man denkt. Wer hier einziehen will, sollte allerdings die Kosten für einen auch ansonsten empfehlenswerten Mietwagen mit einkalkulieren.

Überhaupt Familien: Wer auf Malta wohnt, braucht sich vor Quengelattacken des eigenen Nachwuchses nicht zu fürch-ten. Ein Besuch in der ehemaligen Filmku-lisse des Popeye-Village, Spaßbäder wie der »Splash and Fun Waterpark« mit seinem Wel-lenbad, der Super-Bowl-Rutsche oder dem »Lazy River« mit riesigen Gummireifen las-sen Langeweile bei den Kindern nicht ein-mal ansatzweise aufkommen.

Freunde des Nachtlebens dagegen sollten das Gebiet rund um die Orte St. Julians und Sliema zumindest einmal bei Dunkelheit auf-suchen. Eine riesige Auswahl an Restaurants, Bars und Diskotheken lässt die Nacht zum Tage werden – und die Sonnenbrille am Tag danach zum unverzichtbaren Utensil für übermüdete Augen. Zur Entspannung

kann man dann ja wieder abhängen: Ganz ruhig an den »Goldenen Stränden 3 « im Nordwesten der Insel oder deutlich aktiver an ihren »Himmlischen Hängen«. p

Internetadressen für AktiveDen besten Überblick über den Archi-pel im Internet bietet die Website des maltesischen Fremdenverkehrsamtes www.visitmalta.com Zudem gibt es mehrere Onlineseiten, die einen genaueren Blick wert sind. Für sportliche Besucher:www.wandernaufmalta.comwww.malta-rockclimbing.comwww.climbmalta.comwww.gozoadventures.com

Für Familien mit Kindern:www.splashandfun.com.mtwww.popeyemalta.comwww.playmobilmalta.com

Für Farmhausurlauber auf Gozo:www.gozofarmhouses.com

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Fotos: Links: MTA / Markus Kirchgessner · Oben: MTA · Unten links: MTA / Andreas Hub · Unten mitte: Gerald Nowak Fotos: Oben: MTA / Bellavista · Unten rechts: MTA · Rechts: Gerald Nowak

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Malta zwischen Gestern und heutep REISE

Mitten im Mittelmeer, etwa 95 Kilometer südlich von Sizilien, liegt der maltesische Archipel mit seinen drei Inseln Malta, Gozo und Comino: Geschichtsträchtige Orte, an denen die Vergangenheit bis in die Gegenwart reicht.

Text: Linus Geschke

Große BelagerungMalta zwischen Gestern und Heute

A m Morgen des 18. Mai 1565 blickte Jean Parisot de la Valette, Großmeister des Malteserordens, von seiner Fe-

stung hinab in die Hoffnungslosigkeit. Mehr als 200 Schiffe mit über 40.000 Kriegern la-gen vor der Küste Maltas: Angreifer, die un-ter dem Befehl von Mustafa Pascha standen. Lediglich 750 Ritter hatte de la Valette dem entgegenzusetzen, ergänzt von 8000 malte-sischen Kämpfern – zum Großteil Bauern, unerfahren im Kriegshandwerk, bewaffnet mit Beilen und Mistgabeln. Malta, die »Ba-stion der Christenheit«, schien dem Unter-gang geweiht.

Wer heute durch die Straßen Vallettas zieht, kommt unweigerlich an den dicken Befestigungsmauern vorbei, die die Stadt umschließen. Es ist eine der ersten Städte, die am Reißbrett entworfen wurde: Gerade Straßen, angelegt wie ein Schachbrettmu-ster. Von fast jeder Stelle aus kann man das Meer sehen. Was einst der Sicherheit diente, wirkt heute wie eine natürliche Klimaanlage – selbst in heißen Sommern weht der Wind ungehindert durch die Gassen und an Stein-mauern vorbei. Menschen mit Fantasie fällt es leicht, sich hier um 500 Jahre zurückver-setzt zu fühlen. Ansonsten hilft die »Malta Experience« dabei: eine audio-visuelle Tour durch die maltesische Geschichte, zu finden gegenüber dem »Mediterranean Conference Centre« unweit des Forts St. Elmo.

In der Bucht von Marsaxlokk gingen die osmanischen Truppen an Land. Ihre Kano-nen zogen sie über die Insel, um die von den Malteserrittern gehaltenen Forts von mehre-ren Seiten unter Beschuss zu nehmen. Der er-ste Angriff richtete sich gegen das Fort St. El-mo in Valletta; über 6000 Geschosse schlugen dort pro Tag auf Mauern und Menschen ein. Als die Festung am 23. Juni fiel, lebten von den einst 1500 Verteidigern nur noch neun. Aber auch die Osmanen mussten herbe Ver-luste in unerwarteter Höhe einstecken – c Fo

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Malta zwischen Gestern und heutep REISE

8000 Krieger starben bei der Eroberung, da-runter auch der bei den Osmanen als Held verehrte Korsar Turgut Reis. Wer überlebte, begann oftmals zu erkranken: Großmeister de la Valette ließ vor dem Angriff die in der Nähe liegenden Brunnen vergiften.

Marsaxlokk ist heute ein beschaulicher Fischerort, dessen größte Attraktion der vor-mittägliche Markt ist. Von den einstigen Er-oberern ist dort nichts mehr zu sehen. Das zerstörte Fort St. Elmo wurde später in an-derer Form wieder aufgebaut und ist jetzt eines der sehenswertesten der Insel. Aber auch auf Gozo findet man Zeugen der ehe-maligen Wehrfähigkeit, kleine Wachtürme beispielsweise oder die imposante Zitadel-le von Victoria. Anders als die Malteser ha-ben sich die Gozitaner 1798 den napoleo-nischen Truppen nicht kampflos ergeben, sondern sie gefangen genommen und in der Zitadelle inhaftiert. Der Besuch ihrer Mau-ern zählt zum Pflichtprogramm eines jeden Gozo-Aufenthaltes.

Im Juli und August 1565 konzentrierten sich die osmanischen Angriffe auf die letzte Bastion der Ritter, das Fort St. Angelo. Ka-nonade erfolgte auf Kanonade, Angriff auf Angriff, aber St. Angelo fiel nicht. Langsam machte sich bei den Osmanen die Furcht breit, dass eine aus Sizilien erwartete Ersatz-armee den Rittern zur Hilfe kommen könnte. Man entschloss sich, das unbewaffnete Hin-terland anzugreifen – insbesondere die Stadt Mdina, Heimat des maltesischen Adels. Doch der Stadtkommandant ließ Frauen, Bauern und Kinder in Uniformen stecken, auf den Mauern Stellung beziehen und dann die he-ranrückende Armee so lange beschießen, bis der komplette Munitionsvorrat nahezu ver-braucht war. Der Bluff wirkte, die Osmanen zogen wieder frustriert ab.

Kaum sonst in Europa kann man das Mit-telalter besser nachempfinden als in Mdi-na: Die herrschaftliche Stadt atmet mit ih-ren autofreien Gässchen sowie den Palästen und Kirchen aus sandfarbenen Kalkstein die Grandezza einer längst vergangenen Epo-che. Besucher sitzen auf den Terrassen der zahlreichen Cafés, trinken Kaffee, essen ein Stück Kuchen und lassen die Atmosphäre auf sich wirken. Wer noch mehr Entspan-nung sucht, erreicht mit dem Auto in weni-gen Minuten die außerhalb der Hochsaison nie überfüllten und schönsten Sandstrände Maltas: die Golden Bay sowie den in unmit-telbarer Nachbarschaft gelegenen »Zwillings-strand«, die Ghaijn Tuffieha Bay.

Ende August und Anfang September 1565 begannen die Osmanen, immer stär-ker zu verzweifeln. Krankheiten und Ver-

luste häuften sich, und noch immer wollte die Handvoll Kreuzritter und Bauern nicht klein beigeben, obwohl sie nur noch rund 600 Mann stark waren. Als dann auch noch die Kunde eines im Norden der Insel ge-landeten Heeres die Runde machte, brach Mustafa Pascha die Belagerung ab, die sei-ner Armee 24.000 Tote und knapp 10.000 Verwundete beschert hatte. Selten hatte es in der Militärgeschichte einen Erfolg ge-geben, der unerwarteter war als jener der Malteserritter gegen die Osmanen – in dem Kampf, der auf Malta bis heute nur »Die

große Belagerung« genannt wird. Die hin-ter dem Hafen neu errichtete Hauptstadt wurde zu Ehren des Großmeisters Valletta genannt und galt lange als die am besten befestigte Stadt der Welt. Ihre Festungsmau-ern gehören bis heute zu den großartigsten und beeindruckendsten Bauwerken dieser Epoche und ziehen Jahr für Jahr unzähli-ge Touristen an.

Schon vor den Malteserrittern hatte Malta eine wechselvolle Geschichte. Phönizier wa-ren hier, Griechen und Römer. Aber das ist

eine Historie, die fast jede Mittelmeerinsel vorweisen kann – wirklich einmalig und am stärksten geprägt wird Malta durch die Zeit der »Großen Belagerung«. Eine Hafenrund-fahrt, für wenige Euro zu haben, ermögli-cht den wohl imposantesten Anblick über die Hinterlassenschaften der Ritter: meter-dicke Mauern, bis zu 30 Meter hoch, die sich über die Einfahrten des Haupthafens erhe-ben. Und an manchen Tagen, so sagen es Le-genden, könne man es auf dem Wasser im-mer noch hören – das Klirren der Schwerter und das Böllern der Kanonen. pFo

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REISE-INFOSp REISE

c Malta und die Nachbarinseln Go-zo und Comino sind zwar von der englischen Kultur geprägt, haben aber ihren ganz eigenen, mediter-ran-arabischen Charme entwickelt. Während sich die Hauptinsel Malta stellenweise dicht besiedelt, leben-dig und eher trocken zeigt, ist Gozo grüner und ruhiger. Auf dem Felsin-selchen Comino befinden sich nur ein Hotel und viel Natur. Meistge-sprochene Sprache ist Maltesisch, doch Englisch ist die zweite Landes-sprache. Der maltesische Archipel wurde 2004 Teil der EU, gezahlt wird seit 2008 mit dem Euro. Die meisten Hotels und Restaurants akzeptieren Kreditkarten. Insgesamt ist Malta zusammen mit den Nachbarinseln rund 316 Quadratkilometer groß und hat gut 400.000 Einwohner.

c An-/Einreise: Malta wird von vielen deutschen Flughäfen aus das ganze Jahr von Air Malta und Lufthansa angeflogen. Die Flug-zeit beträgt rund 2,5 Stunden. Mal-ta gehört zum Schengen-Raum, daher sind Personalausweis oder Reisepass nur für Check-In und E-Ticket am Flughafen erforderlich. Weitere Informationen über Flug-verbindungen findet man unter www. airmalta.com.

Die Fähre zwischen Cirkewwa (Mal-ta) und Mgarr (Gozo) fährt meist stündlich; Fahrzeit etwa 25 Minu-ten (www.gozochannel.com). Trotz der kurzen Wege und des gut aus-gebauten öffentlichen Busnetzes ist für aktive Urlauber ein Mietwa-gen empfehlenswert.

c Tauchen: Aufgrund des auch im Winter milden Klimas ist Malta na-hezu ein Ganzjahresziel – die be-liebtesten Reisezeiten sind den-noch der Sommer und Herbst. Im Frühling sind die Mittelmeer-Inseln besonders grün und landschaft-lich reizvoll, die Wassertempera-turen erfordern jedoch einen min-destens sieben Millimeter dicken Halbtrockenanzug. Obwohl es auch viele anfängergeeignete Tauchplät-ze gibt, erschließt sich die ganze Schönheit der maltesischen Unter-wasserwelt mit ihren Höhlen und tiefer liegenden Wracks vor allem dem erfahrenen Taucher.

c Weitere Infos: Fremdenverkehrsamt Malta:[email protected]

www.urlaubmalta.comwww.mein-malta-urlaub.deInfos zu Gozo: www.gozo.gov.mtAllgemeine Tauchinfos: www.pdsa.org.mtAktuelle Infos für iPhone, iPod touch oder iPad: Kostenlose Malta-App im iTunes Store unter »Visit Malta«.

£ REISE-INFO Malta

Tauchbasen in Sliema / St. Julians (Malta)Name Adresse Telefon E-Mail WebsiteAquanauts NSTS Aquacentre, Qui-Si-Sana 21 31 97 32 [email protected] www.maltascuba.comAquarrigo Preluna Beach Club, Tower Road,

Sliema21 37 76 74 [email protected] www.planetsea.net

Cresta Dive Centre Cresta Quay, St. George’s Bay 21 37 14 59, 99 82 04 60, 99 47 51 50

[email protected] www.crestadivecentre.com

Dive Malta Dive Centre George Borg Olivier Street, St. Julians

21 36 99 94, 79 52 53 08 [email protected] www.divemalta.com.mt

Dive Shack 14 A, Qui-Si-Sana, Sliema 21 33 85 58 [email protected] www.divemalta.comDive Systems Ltd It- Torri (Exiles), Tower Point,

Tower Road, Sliema21 31 91 23 [email protected] www.divesystemsmalta.com

Divewise Services Westin Dragonara Resort, St. Julians

21 35 64 41 [email protected] www.divewise.com.mt

Lagoon Dive Centre 9, Belvedere Road, Gzira 21 34 05 11 [email protected] www.lagoonbuvariskola.huNeptunes Diving Main Street, St. Julians (Balluta) 21 37 68 65 [email protected] www.neptunesdiving.euSelkies Malta Planet Court, Ground Floor,

Sliema21 34 59 86 [email protected] www.selkies.eu

Starfish Diving Corinthia Beach Resort, St. George’s Bay

21 38 29 95 [email protected] www.starfishdiving.com

Watercolours Dive Centre Sliema A.S.C, Tower Road, Sliema 99 82 18 29, 79 69 77 09 [email protected] www.maltadiving.com

Tauchbasen auf Gozo / Comino

Name Address Contact Email WebsiteAtlantis Atlantis Hotel, Gozo 21 55 46 85 [email protected] www.atlantisgozo.com Blue Waters Dive Cove Conception Street, Qala, Gozo 21 56 56 26 [email protected] www.divebluewaters.comBubbles Diving Centre 17 Bakery Street, Marsalforn, Gozo 27 02 82 99 [email protected] www.diving-gozo.comCalypso The Seafront, Marsalforn, Gozo 21 56 17 57 [email protected] www.calypsodivers.comExtra Divers Gand Hotel, Mgarr, Gozo 21 56 38 40 [email protected] www.extradiversgozo.comFrankies Mgarr Rd, Xewkija, Gozo 21 55 13 15 [email protected] www.gozodiving.com Gozo Aquasports Rabat Rd, M‘Forn, Gozo 21 56 30 37 [email protected] www.gozoaquasports.comMoby Dives Xlendi Bay, Gozo 21 56 44 29 [email protected] www.mobydivesgozo.comNautic Team Volcano Street, Marsalforn, Gozo 21 55 85 07 [email protected] www.nauticteam.comSelkies Comino & Gozo Comino Hotel, Comino 21 34 59 86 [email protected] www.selkies.euScuba Kings The Seafront, Marsalforn, Gozo 21 56 12 21 [email protected] www.scuba-kings.comSt. Andrews Divers Cove Xlendi Bay, Gozo 21 55 13 01 [email protected] www.gozodive.comUtina Diving College Xlendi Bay, Gozo 21 55 05 14 [email protected] www.utina-diving.com

Name Adresse Telefon E-Mail WebsiteAbyss Diving Club New Dolmen Hotel, Qawra 23 55 23 55 [email protected] www.abyssdiving.netAnchor Diving Malta Lampuki Street, Bugibba 27 56 72 38 [email protected] www.anchordiving.comAquatica Diving Centre Toni Bajada Str, St. Paul’s Bay 21 57 97 53 [email protected] www.scubadivingmalta.comAquaventure Mellieha Bay Hotel, Mellieha 21 52 21 41, 21 52 23 56 [email protected] www.aquaventuremalta.comBuddies Dive Cove 24/2, Pioneer Road, Bugibba 21 57 62 66 [email protected] www.buddiesmalta.comCorsair Diving 14/16, Triq il-Qroll Bugibba 21 57 01 18, 99 21 64 80 [email protected] www.corsairdivingmalta.comDive Deep Blue Ananija Str., Bugibba 21 58 39 46 [email protected] www.divedeepblue.comH2o Divers Barcelo Riviera Hotel, Marfa,

L/O Mellieha21 52 13 29 [email protected] www.h2odivers.com

Mad Shark Ambassador Hotel, Xemxija (Fekruna)

2 158 42 74 [email protected] www.madsharkmalta.com

Maltaqua Mosta Rd., St. Paul’s Bay 21 57 18 73, 21 57 25 58 [email protected] www.maltaqua.comMel Dives Tunny Net Lido, Mellieha 21 52 25 95 [email protected] Dimension Scuba Tower Palace, St. Paul’s Bay 99 40 09 14, 99 27 74 20 [email protected] www.nds-malta.comOctopus Garden Gillieru Harbour Hotel,

St. Paul’s Bay21 57 87 25 [email protected] www.octopus-garden.com

Paradise Diving Paradise Bay Hotel, Cirkewwa, Mel-lieha

21 52 43 63 [email protected] www.paradisediving.com

Scubatech Alka Street, St. Paul’s Bay 21 58 06 17 [email protected] www.scubatech.info Sea Shell Dive Cove 2b, Dun F. Sciberras Street,

Mellieha21 52 10 62 [email protected] www.seashell-divecove.com

Strand Diving Services Mosta Rd., St. Paul’s Bay 21 57 45 02 [email protected] www.scubamalta.netSubway Pioneer Road, Bugibba 21 57 03 54 [email protected] www.subwayscuba.comUnderwaterworld Grand Mercure San Antonio

Hotel, Tourists Street, Bugibba23 50 36 43 [email protected] www.underwaterworldmalta.com

Tauchbasen in Bugibba / St. Paul’s Bay/ Qawra Xemxija / Mellieha (Malta)

Tauchbasen in Marsaskala (Malta)Name Adresse Telefon E-Mail WebsiteDive Med Zonqor Point, M’Skala 21 63 99 81 [email protected] www.divemed.com

2 km

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Viele gute Gründe für Malta!

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