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Page 1: Geschäftsprozesse der innerstädtischen Logistik · Geschäftsprozesse der innerstädtischen Logistik Modellierung von allgemeinen Geschäftsprozesse Sebastian Apel, Volkmar Schau,

Geschäftsprozesse der innerstädtischen Logistik

Modellierung von allgemeinen GeschäftsprozesseSebastian Apel, Volkmar Schau, Wilhelm Rossak

Lehrstuhl für SoftwaretechnikFriedrich-Schiller-Universität Jena

Deutschland{sebastian.apel, volkmar.schau, wilhelm.rossak}@uni-jena.de

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ZusammenfassungSmart City Logistik Erfurt, ein Forschungsprojekt im Rahmen von IKT II für Elektro-mobilität des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, untersucht im Rahmen des Teilprojekts ArMoR Möglichkeiten zur IKT Unterstützung von innerstädtischer Lo-gistik mit Hilfe von Elektrofahrzeugen. Auf Basis der zuvor durchgeführten Analysen von branchentypischen Abläufen im Rahmen von Interviews und Tagesbegleitungen wurden verallgemeinerte Geschäftsprozesse modelliert. Die Ergebnisse zeigen die bei den Anwendungspartner vorzufindenden Prozesse mithilfe von BPMN an denen mögliche Punkte zur IKT Unterstützung identifiziert werden können.

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Inhalt1. Einleitung 4

2. Disposition 62.1 Auftragsannahme 62.2 Preis / Verfügbarkeitsanfrage 72.3 Bestellung bei Zulieferern 7

3. Distributionslogistik 93.1 Vorbereitung der Lieferung 93.2 Kommissionierung und Verpackung 103.3 Transport 113.4 Ausnahmen bei Annahme behandeln 12

4. Verwaltung 144.1 Transportziel hinzufügen 144.2 Transportziel entfernen 15

5. Glossar 17

6. Literaturverzeichnis 22

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1. EinleitungAuf Basis der im Arbeitspaket 8.1.1 im Projekt Smart City Logistik (SCL) entstandene Analyse branchentypischer Abläufe und Wechselwirkungen in innerstädtischer Logis-tik [1] soll im folgenden skizziert werden, welche Geschäftsprozesse branchenüber-greifend in der innerstädtischen Logistik für die Zulieferung von Produkten und Dienstleistungen existieren. Im folgenden Dokument werden Anwendungsfälle und Geschäftsprozesse modelliert, um zu demonstrieren, wie unabhängig von speziellen Anwendungsszenarien Aufträge angenommen werden, Touren modifiziert und Touren ausgeführt werden.

�Abb. 1.1: Allgemeiner Ablauf bei der Distributionslogistik, startend mit der Auftragsan-

nahme.

Der in Abbildung 1.1 dargestellte Ablauf aus dem Dokument “Darstellungen der bran-chentypischen Abläufe und Wechselwirkungen in innerstädtischer Logistik” [1] ver-deutlicht die zugrunde gelegte Arbeitsabfolge für die folgenden Geschäftsprozesse. Der Ablauf umfasst den Auftragseingang bei einem Disponenten, die Planung von Touren bei der Veränderung der Menge an Tour-Zielen und die Ausführung der Zu-stellung.

Das Dokument berücksichtigt insbesondere die in verschiedenen Prozessen entste-henden Ausnahmen und gibt Einsicht in mögliche Behandlungsstrategien. Ziel ist es, eine Entscheidungshilfe für das folgende Pflichtenheft und den Architekturentwurf zu

neuerAuftrags

Eingang derAngebots-bestätigung

ErstellungAuftrags-

bestätigungErstellungPackzettel

ErstellungLieferschein

Verpacken der Lieferung

Zusammen-stellung der

Artikel

Einladen in Transport-fahrzeug

Bereitstellung für Transport

Disponent

Kommissionent

Fahrer Zustellung der Lieferung

Bestätigung der Zustellung

Rechnungs-legung

Erstellungdes Angebot

Auftragsabwicklung Kommissionierung / Verpackung Transportprozess

automatisier-ter Auftrag

oder

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liefern, um die verschiedenen Einsatzschwerpunkte eines IKT-Systems zur Unter-stützung des innerstädtischen e-mobilen Lieferverkehrs zu identifizieren.

Zur Darstellung der Prozessbeschreibungen wird auf die Business Process Model and Notation (BPMN) zurückgegriffen. Die Notation ermöglicht die Modellierung be-lieber Prozesse unter Zuhilfenahme von Ereignissen, Aktivitäten, Verbindungsele-menten (Gateway) die Abbildung in auf verschiedene Akteure oder Systeme . Das 1

folgende Dokument zeigt die im Rahmen der innerstädtischen Logistik anzutreffen-den Aktivitäten, Ereignisse und Nachrichtenwechsel und differenziert diese zwischen Akteuren wie Disponent, Fahrer und Kommissionier. Die resultierenden Prozesse gelten als Verallgemeinerung der betrachteten Projektpartner. Je individuellen Sze-nario können spezifische Aktivitäten oder Akteure hinzukommen oder wegfallen.

[3] Object Management Group: BPMN 2.0 by Example1

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2. Disposition

2.1 AuftragsannahmeDer Distributionslogistik vorweggenommen ist der Belegfluss zur Vertragsausgestal-tung zwischen Auftraggeber und -nehmer. Die Verhandlung hierzu laufen nach fol-gendem vergleichbaren Ablauf ab und werden in Abbildung 2.1 dargestellt:

• Auftrag erstellen und Auftrag versendenDer Auftraggeber formuliert seinen Wunsch, den er von dem Dienstleister erfüllen lassen möchte. Dies beschränkt sich nicht ausschließlich auf logistische Unterneh-men und kann ebenso im Einzelhandelsgewerbe oder Dienstleistungssektor vorge-funden werden.

• Bestellung anhand des Auftrags erfassenDer Disponent nimmt den Auftrag entgegen und erfasst diese (ggf.) in einem IKT-System.

• Angebotserstellung und Angebot versendenDer Disponent formuliert aus dem Auftrag ein Angebot, in dem alle Rahmenbedin-gungen für das Zustandekommen des Auftrags enthalten sein sollten. Falls hier z.B. Preisinformationen fehlen, da Produkte bezogen werden, die vom Disponent von einem nachgelagerten Zulieferer bezogen werden, kann es passieren, dass vor der Angebotserstellung das Einholen zusätzlicher Preis und Verfügbarkeitsinforma-tionen notwendig ist. Sind die Bedingungen des Auftrag für den Disponenten inak-zeptabel, kann er den Auftrag ablehnen eine Nachricht an den Auftraggeber ist gängige Praxis, aber nicht zwingend erforderlich.

• Prüfen des Angebots Aufgabe des Auftraggebers ist nach Erhalt des Angebots, dieses zu prüfen. Ist das Angebot für den Auftraggeber nicht akzeptabel, kann er in einem neuen Prozess einen neuen Auftrag formulieren oder den Belegfluss an dieser Stelle beenden. Häufig wird bei Ablehnung des Angebotes keine zusätzliche Information an den Auftraggeber weitergeleitet.

• Angebotsbestätigung erstellen und versendenUm das positive Ergebnis an den Disponenten zu übermitteln, erstellt der Auftrag-geber eine Angebotsbestätigung.

• Auftragsbestätigung erstellen und versendenErhält der Disponent die Angebotsbestätigung, kann er dem Kunden eine Auftrags-bestätigung zukommen lassen, um seine Einwilligung zum beidseitigen Vertrag auszudrücken. Mit dem Versand der Auftragsbestätigung ist der Vertrag zwischen beiden Parteien zustande gekommen.

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�Abb. 2.1: Darstellung des Geschäftsprozesses für die Auftragsannahme.

2.2 Preis / VerfügbarkeitsanfrageDie Preis / Verfügbarkeitsanfrage ist Teil der Disposition des Disponenten und spie-gelt den Belegfluss zw. Auftragnehmer und Zulieferer wieder. Dies ist notwendig, wenn die bereitgestellte Dienstleistung oder Ware nicht selbst produziert wird oder nicht vorrätig ist. In diesem Fall sind zur Ausgestaltung des Angebots zusätzliche In-formationen notwendig, die mithilfe eines Auftrags an einen Zulieferer eingeholt wer-den.

Die Prozessdarstellung in Abbildung 2.2 verzichtet auf die Darstellung der Möglich-keiten zum Ablehnen von Aufträgen und Angeboten.

�Abb. 2.2: Darstellung des Geschäftsprozesses für die Überprüfung der Verfügbarkeit von

Produkten und Dienstleistungen bei Unterauftragnehmern.

2.3 Bestellung bei Zulieferern Ist der Vertrag zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer zustande gekommen, muss der Disponent die nicht verfügbaren Artikel einer Bestellung bei den vorgese-henen Zulieferern nachbestellen. Dieser Prozess kann ebenso notwendig sein, wenn

beidseitigen Vertrag auszudrücken. Mit dem Versand der Auftragsbestätigungist der Vertrag zwischen beiden Parteien zustande gekommen.

Auftragnehm

er

Dispo

nent

Bestellung anhanddes Auftrags erfassen

alle Preis / Verfügbarkeitsinf.vorhanden

Angebotserstellung

Auftragsbestätigungerstellen

Auftragsbes.

AngebotAuftrag nicht akzeptabel

Ablehnung

Preis / Verfügbarkeitsanfrage

Auftrag nicht akzeptabel

Auftrag nicht mehrakzeptabel

Auftraggeber

Auftrag erstellen

Prüfen desAngebots

Angebotsbestätigungerstellen

Angebotakzeptierbar

Auftrag Angebotsbes.

Abb. 2.1: Darstellung des Geschäftsprozesses für dieAuftragsannahme.

2.2 Preis / Verfügbarkeitsanfrage

Die  Preis  /  Verfügbarkeitsanfrage  ist  Teil  der  Disposition  des  Disponenten  undspiegelt  den  Belegfluss  zw.  Auftragnehmer  und  Zulieferer  wieder.  Dies  istnotwendig, wenn die bereitgestellte Dienstleistung oder Ware nicht selbst produziertwird  oder  nicht  vorrätig  ist.  In  diesem  Fall  sind  zur  Ausgestaltung  des  Angebotszusätzliche Informationen notwendig, die mithilfe eines Auftrags an einen Zulieferereingeholt werden.

Die  Prozessdarstellung  in  Abbildung  2.2  verzichtet  auf  die  Darstellung  derMöglichkeiten zum Ablehnen von Aufträgen und Angeboten.

Logistiker

Preis / Verfügbarkeits-anfrage bei Zulieferer

Auftrag

Bestellungaktualisieren

Zuliefererauswählen

Zulieferer

Angebotserstellung

Abb. 2.2: Darstellung des Geschäftsprozesses für die Überprüfungder Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen bei

Unterauftragnehmern.

beidseitigen Vertrag auszudrücken. Mit dem Versand der Auftragsbestätigungist der Vertrag zwischen beiden Parteien zustande gekommen.

Auftragnehm

er

Dispo

nent

Bestellung anhanddes Auftrags erfassen

alle Preis / Verfügbarkeitsinf.vorhanden

Angebotserstellung

Auftragsbestätigungerstellen

Auftragsbes.

AngebotAuftrag nicht akzeptabel

Ablehnung

Preis / Verfügbarkeitsanfrage

Auftrag nicht akzeptabel

Auftrag nicht mehrakzeptabel

Auftraggeber

Auftrag erstellen

Prüfen desAngebots

Angebotsbestätigungerstellen

Angebotakzeptierbar

Auftrag Angebotsbes.

Abb. 2.1: Darstellung des Geschäftsprozesses für dieAuftragsannahme.

2.2 Preis / Verfügbarkeitsanfrage

Die  Preis  /  Verfügbarkeitsanfrage  ist  Teil  der  Disposition  des  Disponenten  undspiegelt  den  Belegfluss  zw.  Auftragnehmer  und  Zulieferer  wieder.  Dies  istnotwendig, wenn die bereitgestellte Dienstleistung oder Ware nicht selbst produziertwird  oder  nicht  vorrätig  ist.  In  diesem  Fall  sind  zur  Ausgestaltung  des  Angebotszusätzliche Informationen notwendig, die mithilfe eines Auftrags an einen Zulieferereingeholt werden.

Die  Prozessdarstellung  in  Abbildung  2.2  verzichtet  auf  die  Darstellung  derMöglichkeiten zum Ablehnen von Aufträgen und Angeboten.

Logistiker

Preis / Verfügbarkeits-anfrage bei Zulieferer

Auftrag

Bestellungaktualisieren

Zuliefererauswählen

Zulieferer

Angebotserstellung

Abb. 2.2: Darstellung des Geschäftsprozesses für die Überprüfungder Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen bei

Unterauftragnehmern.

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die bestellte Ware nicht oder nicht mehr vollständig zur Verfügung steht. In diesem Fall ist es unter Umständen notwendig zu Beginn des Prozesses für Aufträge, bei denen noch kein Angebot vorliegt, ein Angebot bei dem Zulieferer einzuholen (siehe Preis / Verfügbarkeitsanfrage). Im weiteren ist der Prozess in Abbildung 2.3 dem zur Auftragsannahme vergleichbar, aus Komplexitätsgründen wurde auf die Darstellung der Möglichkeiten zur Ablehnung verzichtet. Kommt ein Vertrag bei einem Zulieferer nicht zustande, muss der Disponent einen alternativen Zulieferer ermitteln und den Prozess erneut beginnen.

�Abb. 2.3: Darstellung des Geschäftsprozesses für den Bezug von Produkten und Dienst-

leistungen bei Unterauftragnehmern.

2.3 Bestellung bei Zulieferern

Ist  der  Vertrag  zwischen  Auftraggeber  und  Auftragnehmer  zustandegekommen,muss  der  Disponent  die  nicht  verfügbaren  Artikel  einer  Bestellung  bei  denvorgesehenen  Zulieferern  nachbestellen.  Dieser  Prozess  kann  ebenso  notwendigsein, wenn die bestellte Ware nicht oder nicht mehr vollständig zur Verfügung steht.In  diesem  Fall  ist  es  unter  Umständen  notwendig  zu  Beginn  des  Prozesses  fürAufträge,  bei  denen  noch  kein  Angebot  vorliegt,  ein  Angebot  bei  dem  Zulieferereinzuholen  (siehe  Preis  /  Verfügbarkeitsanfrage).  Im  weiteren  ist  der  Prozess  inAbbildung  2.3  dem  zur  Auftragsannahme  vergleichbar,  aus  Komplexitätsgründenwurde auf die Darstellung der Möglichkeiten zur Ablehnung verzichtet. Kommt einVertrag bei einem Zulieferer nicht zustande, muss der Disponent einen alternativenZulieferer ermitteln und den Prozess erneut beginnen.

Logistiker

Angebotsbestätigungan Zulieferer senden

Angebotsbes.

Preis / Verfügbarkeits-anfrage

Angebot nicht verfügbar

Zulieferer

Auftragsbestätigungerstellen

Auftragsbes.

Bestellungversenden

Abb. 2.3: Darstellung des Geschäftsprozesses für den Bezug vonProdukten und Dienstleistungen bei Unterauftragnehmern.

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3. DistributionslogistikDas logistische Subsystem Distributionslogistik bzw. Absatzlogistik vereint die logisti-schen Prozesse der Lagerung, der Kommissionierung, der Verpackung und des Transportes. Abbildung 3.1 zeigt die Abfolge dieser logistischen Prozesse.

�Abb. 3.1: Darstellung der logistischen Prozesse innerhalb des logistischen Subsystems

der Absatzlogistik. 2

Während die Lagerung bei der Betrachtung von Geschäftsprozessen im innerstädti-schen Lieferverkehr weniger stark betrachtet werden, sollen im Folgenden die Kom-missionierung, die Verpackung und der Transport genauer skizziert werden. Grund-lage der skizzierten Geschäftsprozesse sind die Analysen der FH-Erfurt im Rahmen eines Arbeitspaketes , sowie die Ergebnisse der Darstellungen branchentypischer 3

Abläufe und Wechselwirkungen in innerstädtischer Logistik .4

3.1 Vorbereitung der Lieferung In Vorbereitung zum Kommissionierungsprozess wird für den Auftrag ein Packzettel generiert, der die für die Lieferung notwendige Teilmenge des Lagers aufschlüsselt. Dieser wird an den Kommissionierer übergeben, der die Teilmenge bildet und an-schließend verpackt.

An dieser Stelle ist es möglich den Prozess in Abbildung 3.2 zu beenden, wenn das Warenwirtschaftssystem, insofern das betreffende Unternehmen ein solches einsetzt, darüber informiert, dass die Bestellung nicht vorrätig ist. Dies kann z.B. eintreten, wenn noch nicht alle Zulieferungen eingetroffen sind. In diesem Fall wird der Prozess beendet und zu einem späteren Zeitpunkt erneut gestartet.

Distribution

Lagerprozesse

Kommissionierung Verpackung Transportpro

zess

[2] D. Arnold, H.Isermann, A. Kuhn, H. Tempelmeier: Handbuch Logistik, Berlin 2002, S. A1-32

vgl. Teilvorhabenverschreibung FHE3

vgl. AP 8.1.1 4

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�Abb. 3.2: Darstellung des Geschäftsprozesses für die Vorbereitung der Lieferung.

3.2 Kommissionierung und Verpackung Der Prozess in Abbildung 3.3 der Kommissionierung beschreibt die Erstellung einer Teilmenge aus einer Gesamtmenge basierend auf einem Auftrag. Die Person die diese Teilmenge erstellt ist zumeist der Lagerarbeiter, kann aber ebenso durch einen Disponenten oder einen Fahrer ausgeführt werden. Im Folgenden wird diese Person Kommissionierer genannt.

• Nachricht Packzettel erhalten Erhält der Kommissionierer einen Packzettel, beginnt er die auf diesem aufgeführ-ten Artikel im Lager zusammenzustellen. Dies wird zumeist Sequenziell ausgeführt und terminiert sobald alle Positionen des Packzettels bedient sind.

• Lieferschein erzeugen Der Lieferung wird anschließend der Lieferschein hinzugefügt, der die in dieser Lie-ferung enthaltenen Positionen aufschlüsselt.

• VerpackungPositionen und Lieferschein werden verpackt.

• Versand

• Externer Logisitiker Im Fall der Zustellung durch einen externen Logistiker muss die Lieferung um ein gültiges Versandetikett erweitert werden. Anschließend erfolgt die Bereitstel-lung der Lieferung für die Übernahme durch den Logistiker.

• Abholung durch Auftraggeber Im Fall der der Abholung durch den Auftraggeber, genügt es die Lieferung ent-sprechend bereitzustellen.

• Auslieferung durch Auftragnehmer / Logistiker Stellt der Auftragnehmer eigenständig zu, wird die Lieferung für die entspre-chende Auslieferungstour bereitgestellt.

Logistiker

Kom

mis-

sion

ierer

Kommissionierung

Dispo

nent

Packzettelerstellen

alle Bestellungen erhalten Packzettel

Logistiker

Kom

mis-

sion

ierer

Kommissionierung

Dispo

nent

Packzettelerstellen

alle Bestellungen erhalten Packzettel

Abb. 3.2: Darstellung des Geschäftsprozesses für die Vorbereitungder Lieferung.

3.2 Kommissionierung und Verpackung

Der Prozess in Abbildung 3.3 der Kommissionierung beschreibt die Erstellung einerTeilmenge  aus  einer Gesamtmenge  basierend  auf  einem Auftrag. Die  Person  diediese  Teilmenge  erstellt  ist  zumeist  der  Lagerarbeiter,  kann  aber  ebenso  durcheinen Disponenten oder einen Fahrer ausgeführt werden. Im Folgenden wird diesePerson Kommissionierer genannt.

Nachricht Packzettel erhalten Erhält  der  Kommissionierer  einen  Packzettel,  beginnt  er  die  auf  diesemaufgeführten  Artikel  im  Lager  zusammenzustellen.  Dies  wird  zumeistSequenziell  ausgeführt  und  terminiert  sobald alle Positionen des Packzettelsbedient sind.Lieferschein erzeugen Der Lieferung wird anschließend der Lieferschein hinzugefügt, der die in dieserLieferung enthaltenen Positionen aufschlüsselt.Verpackung Positionen und Lieferschein werden verpackt.Versand

Externer Logisitiker 

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�Abb. 3.3: Darstellung des Geschäftsprozesses für die Kommissionierung der Lieferung.

3.3 Transport Bei der Auslieferung ein oder mehrerer Lieferungen übernimmt ein Fahrer die Liefe-rungen und fährt diese zum vorgegebenen Zielpunkt um sie anschließend zu über-geben. Die Anzahl der Lieferungen bestimmt je Tourenausführung ein entsprechen-der Tourenschein (ggf. auch Tourenliste genannt). Der Zielort für die Auslieferung muss nicht der endgültige Bestimmungsort sein. Während der Ausführung des Transports kann es zu Ausnahmen kommen, die ggf. Rücksprache mit dem Tourleiter erfordern. Abbildung 3.4 zeigt den Prozess grafisch.

• Tourenschein erhalten Mit dem Erhalt des Tourenscheins steht die Abfolge der anzufahrenden Stationen und den zu übergebenden Lieferungen der aktuellen Tourinstanz fest. Der Fahrer erhält diese in nicht spezifischer Reihenfolge aus dem Lager oder entnimmt sie an einer Stelle an der die Lieferungen bereitgestellt werden.

• Verladen der Lieferung Der Fahrer verlädt alle Lieferungen in das Fahrzeug, die Reihenfolge der Beladung kann die Ausführung der Tour optimieren, wenn dadurch weniger Neuorganisatio-nen entstehen.

• Abmelden von der Zentrale Vor Antritt der eigentlichen Tour, meldet sich der Fahrer in der Zentrale ab. Dies kann mittels IKT durchgeführt werden oder indem der Tourenleiter darüber infor-miert wird, dass die Tour startet. Es ist ebenso möglich, dass an dieser Stelle eine Vereinbarung getroffen wurde, nach dem der Fahrer ohne Abmeldung startet.

• Auswahl Transportziel Der Fahrer wählt ein Ziel aus dem Tourenschein. Dies sollte in vorgegebener Rei-henfolge geschehen. Aufgrund unerwarteter Einflüsse kann die Liste jedoch eben-so in alternativer Abfolge bearbeitet werden.

Im  Fall  der  Zustellung  durch  einen  externen  Logistiker  muss  dieLieferung  um  ein  gültiges  Versandetetikett  erweitert  werden.Anschließend erfolgt die Bereitstellung der Lieferung für die Übernahmedurch den LogistikerAbholung durch Auftraggeber Im  Fall  der  der  Abholung  durch  den  Auftraggeber,  genügt  es  dieLieferung entsprechend bereitzustellen.Auslieferung durch Auftragnehmer / Logistiker Stellt  der  Auftragnehmer  eigenständig  zu,  wird  die  Lieferung  für  dieentsprechende Auslieferungstour bereitgestellt.

Logi

stik

er

Kom

mis

sion

iere

r / L

ager

arbe

iter

Position auf Packzettelkommissionieren

Lieferschein erzeugen

alle Positionen desPackzettels bearbeitet

Position konntegefunden werden

Bestellung verpacken

Versandetikett erzeugen Lieferung an Logistikerübergeben

Zustellung externen Logistiker

Lieferung zur Abholungbereitstellen

Lieferung wird durchAuftraggeber abgeholt

Bereitstellen der Lieferungfür den Fahrer

Packzettel

Ausnahme behandeln

Abb. 3.3: Darstellung des Geschäftsprozesses für dieKommissionierung der Lieferung.

3.3 Transport

Bei  der  Auslieferung  ein  oder  mehrerer  Lieferungen  übernimmt  ein  Fahrer  dieLieferungen und  fährt diese zum vorgegebenen Zielpunkt um sie anschließend zuübergeben.  Die  Anzahl  der  Lieferungen  bestimmt  je  Tourenausführung  einentsprechender  Tourenschein  (ggf.  auch  Tourenliste  genannt).  Der  Zielort  für  dieAuslieferung  muss  nicht  der  endgültige  Bestimmungsort  sein.  Während  derAusführung des Transports kann es zu Ausnahmen kommen, die ggf. Rücksprachemit dem Tourleiter erfordern. Abbildung 3.4 zeigt den Prozess grafisch.

Tourenschein erhalten Mit  dem  Erhalt  des  Tourenscheins  steht  die  Abfolge  der  anzufahrendenStationen  und  den  zu  übergebenden  Lieferungen  der  aktuellen  Tourinstanzfest. Der Fahrer erhält diese in nicht spezifischer Reihenfolge aus dem Lageroder entnimmt sie an einer Stelle an der die Lieferungen bereitgestellt werden.Verladen der Lieferung Der  Fahrer  verlädt  alle  Lieferungen  in  das  Fahrzeug,  die  Reihenfolge  der

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• Anfahrt des Ziels Der Fahrer streicht das Ziel von der Liste und fährt den entsprechenden Ort an. Kommt es während der Anfahrt zu Ausnahmen, müssen diese behandelt werden.

• Zustellung Ist der Zielort erreicht, muss der Fahrer die Lieferung überstellen. Ist diese nicht zustellbar erfolgt eine Behandlung der Ausnahme, dies kann dazu führen, dass die Lieferung in diesem Versuch mit kurzer Wartezeit zugestellt wird, die Zustellung in dieser Tour später erneut versucht wird oder in dieser Tour nicht zugestellt wird.

�Abb. 3.4: Darstellung des Geschäftsprozesses für den Ablauf der Auslieferung.

3.4 Ausnahmen bei Annahme behandeln Die Behandlung von Ausnahmen bei der Annahme ist je nach Logistikunternehmen differenziert. Die Behandlungsverfahren sind vor allem abhängig von den vertragli-chen Gestaltungsspielräumen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, so dass Möglichkeiten für Wartezeiträume, Zeitfenster für die Anlieferung und Mehrfachver-suche oder automatisch greifende alternative Lieferzeitpunkte geregelt sein könnten.

Der folgend skizzierte Prozess in Abbildung 3.5 beschreibt eine allgemeine Handha-be wie die Behandlung im allgemeinen festzustellen ist. Dabei wird differenziert zwi-schen „Verfahren vereinbart“ oder der Kontaktaufnahme zum Auftraggeber. Beide Ausgangspunkte führen zu drei möglichen Szenarien:

• Übergabe wird in diesem Versuch durchgeführt (behandelt durch warten oder Übergabe an alternativ vereinbarten Empfänger)

• Übergabe wird in dieser Tour später erneut versucht

Beladung  kann  die  Ausführung  der  Tour  optimieren,  wenn  dadurch  weniger

Neuorganisationen entstehen.

Abmelden von der Zentrale Vor Antritt  der  eigentlichen Tour, meldet  sich  der  Fahrer  in  der  Zentrale  ab.

Dies kann mittes IT durchgeführt werden oder indem der Tourenleiter darüber

informiert wird,  dass die Tour  startet. Es  ist  ebenso möglich,  dass an dieser

Stelle  eine  Vereinbarung  getroffen  wurde,  nach  dem  der  Fahrer  ohne

Abmeldung startet.

Auswahl Transportziel Der Fahrer wählt ein Ziel aus dem Tourenschein. Dies sollte in vorgegebener

Reihenfolge  geschehen.  Aufgrund  unerwarteter  Einflüsse  kann  die  Liste

jedoch ebenso in alternativer Abfolge bearbeitet werden.

Anfahrt des Ziels Der Fahrer streicht das Ziel  von der Liste und  fährt den entsprechenden Ort

an. Kommt es während der Anfahrt zu Ausnahmen, müssen diese behandelt

werden.

Zustellung Ist  der  Zielort  erreicht,  muss  der  Fahrer  die  Lieferung  überstellen.  Ist  diese

nicht  zustellbar  erfolgt  eine  Behandlung  der  Ausnahme,  dies  kann  dazu

führen, dass die Lieferung  in diesem Versuch mit kurzer Wartezeit zugestellt

wird, die Zustellung  in dieser Tour später erneut versucht wird oder  in dieser

Tour nicht zugestellt wird.

Logistiker

Fahrer

Abmelden von derZentrale

AuswahlTransportziel

Anfahrt Transportziel

Transportziel zurListe hinzufügen

Transportziel ausListe streichen

Transportziel verfügbar

Auf Abnahme warten

AnweisungAuslieferung

später

Anweisung warten

Zustellung

Lieferungzustellbar

Auslieferung findetnicht statt

Rückkehr zurZentrale

Anmelden in derZentrale

Auswerten der Tour

Tourenscheinerhalten

Warte aufbereitstellungder Lieferung

weitereLieferung zu erwarten

alle Lieferungendes Tourenscheins erhalten

Verladen derLieferung

Ausnahme Behandlung

Tourenleiter

Ausnahme beiAnnahme behandeln

Abb. 3.4: Darstellung des Geschäftsprozesses für den Ablauf derAuslieferung.

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• Übergabe wird in dieser Tour nicht durchgeführt

�Abb. 3.5: Darstellung des Geschäftsprozesses für die Ausnahmen bei der Annahme.

3.4 Ausnahmen bei Annahme behandeln

Die Behandlung von Ausnahmen bei der Annahme ist je nach Logistikunternehmen

differenziert.  Die  Behandlungsverfahren  sind  vor  allem  abhängig  von  den

vertraglichen  Gestaltungsspielräumen  zwischen  Auftraggeber  und  Auftragnehmer,

so  dass  Möglichkeiten  für  Wartezeiträume,  Zeitfenster  für  die  Anlieferung  und

Mehrfachversuche oder automatisch greifende alternative Lieferzeitpunkte geregelt

sein könnten.

Der  folgend  skizzierte  Prozess  in  Abbildung  3.5  beschreibt  eine  allgemeine

Handhabe  wie  die  Behandlung  im  allgemeinen  festzustellen  ist.  Dabei  wird

differenziert  zwischen  “Verfahren  vereinbart”  oder  der  Kontaktaufnahme  zum

Auftraggeber. Beide Ausgangspunkte führen zu drei möglichen Szenarien:

Übergabe wird in diesem Versuch durchgeführt (behandelt durch warten oder

übergabe an alternativ vereinbarten Empfänger)

Übergabe wird in dieser Tour später erneut versucht

Übergabe wird in dieser Tour nicht durchgeführtLo

gistiker

Tourenleiter

Kontaktaufnahme mitKunden

Anweisung: keineZustellung

Anweisung: warten

Anweisung:Auslieferung später

Kunde nicht kontaktierbar,oder kontaktierbar, aber

keine Zustellungin dieser Tour,

oder alternative Vereinbarung

Kunde kontaktierbar,zeitnahe Abnahme

Kunde kontaktierbar und Zustellungin selber Tour oder

vertragliche Vereinbarungzur nochmaligen Zustellung

vorhanden

Verfahrenvereinbart

Abb. 3.5: Darstellung des Geschäftsprozesses für die Ausnahmenbei der Annahme.

1)vgl. Teilvorhabenverschreibung

2)vgl. AP 8.1.1

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4. Verwaltung

4.1 Transportziel hinzufügen Der Schritt zum Hinzufügen eines neuen Transportziels muss immer dann getätigt werden, wenn ein Auftrag zu einem Zielpunkt zu einer bestimmten Zeit führt, welcher nicht durch eine Tour bedient wird. Im Fall von TV.T. müsste z.B. bei Hinzukommen eines neuen Automaten die Tour in der Art modifiziert werden, dass der neue Auto-mat in der Abfolge optimal positioniert wird. Im Fall von BTF ist eine einmalige Tou-renplanung für das Ziel welches im Auftrag vereinbart wurde notwendig. Abbildung 4.1 zeigt den Prozess grafisch.

• Auswahl einer geeigneten Tour Um ein Ziel hinzuzufügen ist die Auswahl einer geeigneten existierenden Tour not-wendig. Dies entspricht zumeist einer Tour die in diesem “Gebiet” Ziele bedient. Wird keine Tour gefunden muss eine neue Tour erstellt werden.

• Erstellen einer neuen Tour Kommt es zu der Situation, dass eine neue Tour erstellt werden muss, müssen wei-tere Ziele zu dieser Tour geclustert werden. Dies geschieht meist indem solange passende zusätzliche Ziele aus existierenden Touren entnommen werden, bis die neue Tour wirtschaftlich rentabel wird.

• Neues Tourenziel hinzufügen Wurde eine existierende Tour gefunden oder eine neue Tour erstellt und ggf. um zusätzlichen Zielen erweitert wird das neue Tourenziel der entsprechenden Tour hinzugefügt.

• Abfolge planen Der Planungsprozess der Abfolge kann durch einen Tourenleiter autonom durchge-führt werden. In einigen Fällen wird die entstandene Abfolge jedoch teilweise oder vollständig durch den Fahrer der die Tour übernehmen soll validiert oder erstellt. Die entstandene Abfolge durch den Fahrer wird anschließend durch den Tourenlei-ter erneut validiert und kann ggf. erneut mit dem Fahrer abgestimmt werden. Diese Iteration wird ausgeführt bis eine endgültige Abfolge zustande gekommen ist.

• Abfolge im IKT-System aktualisieren Die entstandene Abfolge wird, falls vorhanden, im IKT-System übernommen.

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�Abb. 4.1: Darstellung des Geschäftsprozesses für das Hinzufügen von Transportzielen

aus Touren.

4.2 Transportziel entfernen Tourenziele werden immer dann entfernt, wenn das entsprechende Lieferziel nicht mehr bedient wird (z.B. im Fall von TV.T. wenn der entsprechende Automat nicht mehr bedient wird). Wird das Ziel entfernt ist darauf zu achten, dass die Tour weiter-hin wirtschaftlich rentabel ist. Sollte dies nicht mehr gegeben sein, müssen die ver-bleibenden Tourenziele einer alternativen Tour zugewiesen werden. Abbildung 4.2 zeigt den Prozesses zur Entfernung von Transportzielen grafisch.

• Ziel aus der Tour entfernen Das Ziel wird aus der aktuellen Tour entfernt und anschließend geprüft, ob die Tour weiterhin wirtschaftlich oder leer ist.

• Tourziel entfernen und Tourziel hinzufügen Im Fall einer nicht wirtschaftliche Tour müssen alle noch existierenden Ziele aus der Tour entfernt werden und einer neuen Tour zugeordnet werden. Sind alle Ziele ent-fernt, kann mit der Tour wie im Fall einer leeren Tour verfahren werden.

• Tour entfernen Die Tour wird aus endgültig entfernt und nicht mehr benutzt.

• Abfolge planen Der Planungsprozess der Abfolge kann durch einen Tourenleiter autonom durchge-führt werden. In einigen Fällen wird die entstandene Abfolge jedoch teilweise oder vollständig durch den Fahrer der die Tour übernehmen soll validiert oder erstellt. Die entstandene Abfolge durch den Fahrer wird anschließend durch den Tourenlei-ter erneut validiert und kann ggf. erneut mit dem Fahrer abgestimmt werden. Diese Iteration wird ausgeführt bis eine endgültige Abfolge zustande gekommen ist.

• Abfolge im IKT-System aktualisieren Die entstandene Abfolge wird, falls vorhanden, im IKT-System übernommen.

Logistiker

Tourenleiter

Auswahl einergeeigneten Tour

Erstellen einerneuen Tour

existierendes Tourenzielnah dem neuen Tourziel

finden

Abfolge im IKT-System

aktualisieren

Tour gefunden

existierendesTourziel hinzufügen

neues Tourzielhinzufügen Abfolge planen

Absprache mitFahrer notwendig

keine existierendenTourenziele verfügbar

mehr Ziele notwendig

ausreichend Ziele

Tourziel entfernen

Fahrer

Abfolge planen

Abb. 4.1: Darstellung des Geschäftsprozesses für das Hinzufügen

von Transportzielen aus Touren.

4.2 Transportziel entfernen

Tourenziele werden  immer dann entfernt, wenn das entsprechende Lieferziel nichtmehr bedient wird  (z.B.  im Fall  von TV.T. wenn der entsprechende Automat nichtmehr  bedient  wird).  Wird  das  Ziel  entfernt  ist  darauf  zu  achten,  dass  die  Tourweiterhin wirtschaftlich rentabel ist. Sollte dies nicht mehr gegeben sein, müssen dieverbleibenden  Tourenziele  einer  alternativen  Tour  zugewiesen werden.  Abbildung4.2 zeigt den Prozesses zur Entfernung von Transportzielen grafisch.

Ziel aus der Tour entfernen Das Ziel wird aus der aktuellen Tour entfernt und anschließend geprüft, ob dieTour weiterhin wirtschaftlich oder leer ist.Tourziel entfernen und Tourziel hinzufügen Im Fall  einer  nicht wirtschaftliche Tour müssen alle  noch existierenden Zieleaus der Tour entfernt werden und einer neuen Tourzugeordnet werden. Sindalle Ziele entfernt, kann mit der Tour wie  im Fall einer  leeren Tour verfahrenwerden.Tour entfernen Die Tour wird aus entgültig entfernt und nicht mehr benutzt.Abfolge planen Der  Planungsprozess  der  Abfolge  kann  durch  einen  Tourenleiter  autonomdurchgeführt  werden.  In  einigen  Fällen wird  die  entstandene Abfolge  jedochteilweise  oder  vollständig  durch  den  Fahrer  der  die  Tour  übernehmen  sollvalidiert  oder  erstellt.  Die  entstandene  Abfolge  durch  den  Fahrer  wirdanschließend durch den Tourenleiter erneut validiert und kann ggf. erneut mitdem  Fahrer  abgestimmt  werden.  Diese  Iteration  wird  ausgeführt  bis  eineendgültige Abfolge zustande gekommen ist.Abfolge im IKT­System aktualisieren 

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�Abb. 4.2: Darstellung des Geschäftsprozesses für das Entfernen von Transportzielen aus

Touren.

Die entstandene Abfolge wird, falls vorhanden, im IKT­System übernommen.

Logistiker Dispo

nent

Ziel aus der Tourentfernen

Tour entfernen

Abfolge planen

Abfolge im IKT-System

aktualisieren

Tour leer

Tour nichtwirtschaftlich Tourziel entfernen

weitere Zielezu löschen

Tourziel hinzufügen

Rücksprachemit Fahrernotwendig

Fahrer Abfolge planen

Abb. 4.2: Darstellung des Geschäftsprozesses für das Entfernenvon Transportzielen aus Touren.

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5. Glossar Absatzlogistik siehe Distributionslogistik

Angebot Artikel- und Vertragsinformationen aus der Sicht des Anbie-tenden für den Kunden.

Angebotsbestätigung Bestätigung der in einem Angebot erhaltenen Artikel- und Vertragsinformationen.

Artikel Eine bestellbares Objekt oder eine bestellbare Dienstleis-tung.

Auftrag Initialisierendes Dokument für den Auftragsprozess, enthält die gewünschten Artikel und Menge, sowie den Auftraggeber.

Auftraggeber Instanz der Aufgabenerzeugung. Auftraggeber kann eine ju-ristische oder natürliche Person sein. Sie kann sich von der Person, die einen Auftrag erzeugt und versendet unterschei-den.

Auftragsbestätigung Beendendes Dokument für den Auftragsprozess. Kunde und Disponent haben die Bedingungen für den Austausch von Waren oder Dienstleistungen in beidseitigem Einvernehmen akzeptiert.

Beladung Beschreibt Sendungen, die auf ein Fahrzeug aufgeladen werden sollen.

Belegfluss Wird der Informationsaustausch zwischen Kunden und Händler bezeichnet. Umfasst z.B. Auftrag, Angebot, Ange-botsbestätigung, Auftragsbestätigung, Lieferschein und Rechnung.

Beschaffungslogistik Bezeichnet den Prozess von zuliefernden Lieferanten zu Rohwarenlagern.

Beteiligter Ist eine Person oder ein Unternehmen, welches an dem Lo-gistikprozess teilnimmt. Beteiligter ist der Käufer, der Liefe-rant, der Rechnungsempfänger, der Warenempfänger als auch der Warenendempfänger.

Clustering Bezeichnet die bestmögliche Zuordnung von Fahrzeugen zu den Transportaufträgen. Clustering bedeutet also welches

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Fahrzeug ist am besten geeignet um eine bestimmte Liefe-rung an einen bestimmten Ort zu bringen. 5

Disponent Behandelt die Auftragsprozesse und bearbeitet den Beleg-fluss.

Distributionslogistik Beschreibt die Prozesse für die Zustellung von Produkten nach der Produktion.

Empfänger Bekommt eine Sendung.

Entladung Beschreibt Sendungen, die von einem Fahrzeug abgeladen werden sollen.

Entsorgungslogistik Beschreibt Prozesse für die Beseitung von Abfällen im Rah-men der Beschaffungslogistik, Produktionslogistik und Distri-butionslogistik.

ERP Enterprise-Resource-Planning, umfasst Softwaresysteme für Verwaltungsbereiche eines Unternehmens.

Fahrer Einer Tour zugeordnete Person, mit Lenk- u. Ruhezeiten.

Fahrzeug Einer Tour zugeordnetes Transportmittel mit seinen individu-ellen Eigenschaften sowie Gewicht, Volumen u. Zusatzver-brauchern.

Käufer Der Käufer ist eine Person bzw. Unternehmen, welches die Bezahlung von Sendungen übernimmt und eine Sendung in Auftrag gibt. Damit ist er der eigentliche Auftraggeber eines kompletten logistischen Prozesses.

Kommissionierung Zusammenstellung von Artikeln nach einem vorgegebenen Bedarf (z.B. durch einen Packzettel) aus einem Lager. Es kommt vor das mehrere Aufträge parallel kommissioniert werden.

Kommissionierer Auch Lagerist genannt. Person, die das Zusammenstellen einer Lieferung bzw. die Kommissionierung durchführt.

Kunde Kann der Auftraggeber, die Auftrag auslösende Person oder der Empfänger sein.

Kundenstamm Liste aller Kunden eines Unternehmens.

Ladung Beschreibt Sendungen, die aktuell auf einem Fahrzeug auf-geladen sind. Zählt im sinne der “Ladung” nicht auch alles

[8] Allgemeines zur Tourenplanung (7.1); Internet: http://lernen.projekt- eloq.de/AContent/home/cour5 -se/content.php?_cid=1181 (besucht am 19.12.2013)

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dazu was zum Auslieferprozess mittransportiert werden muss?

Lagerprozesse Bezeichnet das Ein- und Auslagern von Artikeln aus Lagern.

Lagerware Ware die vorrätig ist. Könnte direkt geliefert werden.

Lieferant Ist das ausliefernde Unternehmen.

Lieferdatum Das voraussichtliche oder tatsächliche Datum einer Sen-dung.

Lieferschein Wird der Lieferung beigefügt und informiert über die in dieser Lieferung enthaltenen Artikel.

Lieferung Eine Menge an Artikeln die in einem Packstück zusammen-gefasst wurde. (vgl. Sendung)

Logistik Physische Distribution.

Logistische Prozesse Beschäftigen sich mit Vorgängen des Transports, der Spei-cherung und der Handhabung von Gütern, Lebewesen, In-formationen und Energien. In logistischen Prozessen werden Objekte von einem Anfangszustand in einen Endzustand transformiert.

Packzettel Wird erstellt für den Kommissionierungsprozess, wird vom Kommissionierenden genutzt um Lieferungen zusammenzu-stellen.

Produktionslogistik Verarbeitet Artikel aus einem Rohwarenlager und produziert End- oder Zwischenprodukte.

Rechnung Erfolgt im Anschluss an die Lieferung, kann Teil der Lieferung sein.

Rechnungsempfänger Erhält die Rechnung im Anschluss an die Lieferung. Gege-benenfalls auch per Post.

Route Eine Wegabfolge zwischen einem Start- und Endziel.

Routing Bezeichnet das Festlegen der Wegabfolge zwischen einem Start- und Endziel.

Sendung Einzelnes zu lieferndes Element (kann eine Menge von Gü-tern umfassen) mit Gewicht u. Volumen

Sendungsstatus Durch Messdaten nach-zu-verfolgender veränderlicher Zu-stand der Transportgüter auch bei Wechsel von Transport-mitteln, mit Gewicht, Volumen, Temperatur, ...

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SCM Das Supply-Chain-Management beschreibt alles was im Zu-sammenhang mit der Erfüllung von Kundenanfragen zu-sammenhängt.

Stop Ort, an dem während einer Tour verpflichtend angehalten werden muss, um eine oder mehrere Aufgaben, wie das Aus-liefern einer Sendung, zu erfüllen.

TMS Transport Management Systeme bedienen Anforderungen für die Planung, Verwaltung und Optimierung von Transport-prozesse und Distributionslogistik.

Transportmittelbetrieb Betrieb, der Fahrzeuge für den Transport bereitstellt, selbst aber keine Planungsprozesse für die Zustellung übernimmt.

Transportprozess Prozess für den Vorgang zum Transport von Artikeln zwi-schen zwei verschiedenen Standorten.

Tour Eine Tour ist eine Auflistung von Stopps, wobei einem Stopp eine oder mehrere spezielle Aufgaben zugeordnet sein kann. Je nach der Phase einer Tour kann sie sehr detailreich oder sehr abstrakt ausfallen. Zu Beginn liegt eine Tour meist durch eine Auflistung von Stopps vor, die sich direkt aus verschie-denen Aufträgen ableiten lassen. Nach einer intensiven Pla-nung kann eine Tour aus verschiedenen Orten (Tourpunkten) bestehen, die zum einen die Fahrroute des Fahrzeugs be-schreiben und zum anderen auch Aufgaben umfassen kön-nen, die nicht direkt aus den Aufträgen ableitbar sind, wie das Auftanken oder Aufladen des Fahrzeugs. Während des Abfahrens einer Tour konkretisiert sich die Tour und wird durch eine tatsächlich gefahrene Route und durch die dabei ausgeführten Aufgaben beschrieben.

Tourpunkt Punkt auf einer Tour, kann ein Stop sein.

Umschlag Bezeichnet das Be- und Entladen von Transportmitteln, so-wie Sortieren, Ein- und Auslagern.

Wareneingang Prozess wenn Ware angeliefert wird und in einem lokalen System registriert wird.

Warenempfänger Ist der Empfänger der Ware bzw. Sendungen. Kann eine Person oder auch ein Unternehmen sein. Der Warenemp-fänger muss nicht zwangsläufig der Waren-Endempfänger sein sondern beispielsweise auch ein dazwischen geschalte-tes Subunternehmen.

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Waren-Endempfänger Ist der letzte Empfänger einer Ware bzw. Sendung und kann eine Person oder auch ein Unternehmen sein.

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6. Literaturverzeichnis[1] S. Apel, V. Schau, W. Rossak: Darstellung branchentypischer Abläufe und

Wechselwirkungen in innerstädtischer Logistik; Technical Report, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Informatik, 2015

[2] D. Arnold, H. Isermann, A. Kuhn, H. Tempelmeier: Handbuch Logistik; Springer, Berlin 2002

[3] Object Management Group: BPMN 2.0 by Example; Edition 1, June 2010,Internet, http://www.omg.org/spec/BPMN/2.0/examples/PDF (besucht 02.11.2015)

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