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Grundlagen der Landwirtschaft
Nutztierhaltung
Einführung: Geflügelproduktion (W. Zollitsch)
Geflügelkonsum seit 1959 um das 4fache gestiegen, auf 20kg.
Broiler (Masthühner): Erzeugung 2008: 64,3 Mio; Verbrauch/Kopf = 12,6 kg; Erzeugerpreis lebend =
0,90 €/kg
Puten: Erzeugung 2007: 2,1 Mio; Verbrauch/Kopf = 6,5 kg; Erzeugerpreis lebend = 1,25 €/kg
Eier: Erzeugung 2007: 1,99 Mrd.; Verbrauch/Kopf = 232 (14,2 kg); Erzeugerpreis 10 Stk. = 1,26 €
(51% Bodenhaltung, 18% Freilandhaltung, 8% Biohaltung, 22% Käfighaltung)
Produktionssystem Geflügel:
Hybridzucht: Bei der Hybridzucht kommt es durch Kreuzung von ausgewählten Linien (innerhalb einer
Rasse getrennt vermehrte Inzuchtstämme) zu besonders hohen Leistungen (Heterosiseffekte) bei
den Nachkommen, die jedoch für die Weiterzucht nicht geeignet sind. In der Legehennen- und
Masthühnerhaltung werden weltweit und auch in Österreich fast ausschließlich Hybridherkünfte
eingesetzt.
Nucleus Zuchtprogramm (Quelle Internet): Beim offenen Nucleus-System werden die besten Tiere in
eine Zuchtgruppe (dem Nucleus) zusammengestellt, daneben wird mit den übrigen Tieren auch
gezüchtet, woraus in späteren Zuchtgenerationen Kandidaten für den Nucleus gewonnen werden
können.
Beim geschlossenen Nucleus wird über mehrere Generationen parallel zum Hauptbestand mit einer
Elitezuchtgruppe gezüchtet - hier ist im Nucleus aber nur Inzucht mit Tieren aus dem Nucleus erlaubt,
aus dem Hauptbestand darf nichts zugeführt werden.
Freilandhaltung:
- traditionelles bäuerliches Haltungsverfahren
- alternative Haltung von Lege- und Masthühnern
- bei richtiger Durchführung artgemäß
- Grünlandnutzung
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- Image
- Management-Erfordernisse! Hygiene (Parasiten), Weidepflege
- Kannibalismus und Federpicken?
- Umweltrelevanz?
Bodenhaltung:
- mit/ohne Auslauf
- Routineverfahren Broiler, tlw. Elterntiere, Legehennen
- bedingt intensivierbar
- Image
- Management-Erfordernisse! Hygiene (Parasiten)
- Kannibalismus und Federpicken?
Volierenhaltung:
- mit/ohne Auslauf
- intensive Bodenhaltung von Legehennen
- Image (?)
- hohe Anforderungen an Management! Hygiene (Parasiten)
- Kannibalismus und Federpicken?
- verbreitet als Ersatz für Käfigsysteme
- Entwicklungen in Richtung Großgruppen-Käfig???
Käfighaltung:
- international vorherrschendes Verfahren in intensiver Eiproduktion
- über 40 Jahre optimiert (Fläche, Neigung, Drahtstärken, Abstände Gitter, ……..)
- Verhalten kann nicht ausgeübt werden, nicht tiergerecht
- Image, lt. THVO bis 31.12.2008, lt. RL 1999/74 31.12.2011.
- Entwicklung von angereicherten Käfigen ("Kleinvolieren")?
Fütterung:
Broiler Alleinfutter Legehennen Alleinfutter
Mais 60% 24%
Weizen 25%
Fett 3,5% 3,5%
Soja-Schrot 18% 14%
Raps-Schrot 5%
Erbsen 7% 5%
Maiskleber 3% 5%
Produktqualität z.B. Ei:
Äußere Qualität:
- Einzeleimasse ("Eigewicht"): von XL ≥ 73 g bis S < 53 g
- Form: Verhältnis von Länge : Breite. Extremwerte unerwünscht (Vermarktung)
- Schalenfarbe: weiß/braun/bläulich. Braun in Österreich bevorzugt
- Schalenstabilität: Bruchfestigkeit
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Innere Qualität:
- Produktsicherheit: Freiheit von Schadstoffen und Krankheitserregern
- Nährwert (Vollei): ≈ 12 % Protein, ≈ 11 % Fett, hohe Eiweißwertigkeit
- Frischegrad: Indikatoren sind Luftkammerhöhe, Eiklarkonsistenz, Dotterwölbung
- Sensorische Eigenschaften: Dotterfarbe, Aroma (v.a. Fehlaroma)
- Funktionelle Eigenschaften: küchentechnologische Eignung
Prozessqualität:
Qualität des Erzeugungsprozesses (einschließlich vor- und nachgelagerten Prozessen); u.a. ethisch
motiviert, reflektiert Produktionsbedingungen, bspw.
- Tierherkunft: Genetische Disposition für Schmerzen, Leiden ("Qualzucht")
- Tierhaltung: Tiergerechte Haltungsverfahren, Management
- Fütterung: Tiergerecht, sozio-ökonomische Konsequenzen des Einsatzes bestimmter
Futtermittel;
- Umweltwirkung der tierischen Produktion: Emissionen von Nährstoffen, Staub,
Tierarzneimittel, .......
Schwein (Christine Leeb)
Schweinebestand in Österreich 2009: ca. 3 Mio. Mastschweine
Ferkelpreis € 2,95 Mastschweinpreis € 1,64/kg. Selbstversorgungsgrad um 100% (d.h. Österreich
kann sich zu 100% selbst mit Schweinen versorgen und ist nicht auf Importe angewiesen).
Taxonomische Zuordnung:
Ordnung: Artiodactyla (Paarhufer) Unterordnung: Suiforme (Schweineartige) Familie: Suidae (Schweine) Gattung: Sus (Eigentliche Schweine) Art: Sus scrofa f. domestica (Hausschwein)
Schweinehaltung
Jungsauen Erzeugung: Bereitstellung vitaler und gesunder Jungsauen für die
Ferkelerzeugung.
Ferkel Erzeugung: Bereitstellung marktkonformer Ferkelpartien für die Mast, die
bezüglich, Herkunft, Alter und Gewicht möglichst ausgeglichen sind und einen
einheitlichen Gesundheitsstatus aufweisen
Schweinemast: Erzeugung schlachtreifer Mastschweine, die die Forderungen der
abnehmenden Hand (Verarbeitung) und der Verbraucher an die Produktqualität
erfüllen
− Kombinierter Betrieb: Zucht und Mast
− Geschlossener Betrieb: kein Zukauf von Tieren, daher
− Eigenremontierung von Jungsauen
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Lebenszyklus der Hausschweine
Verhalten unter seminatürlichen Bedingungen (Wildschwein)
Allesfresser
Natürliches Habitat: Wald
Tagaktiv, zwei Aktivitätsgipfel -> Zeitgeber ist der Hell-Dunkel-Wechsel
Verhaltensaktivität stark durch klimatische Bedingungen beeinflusst
Familienverband heißt Rotte
Schweine leben in stabilen Gruppen
Sozial lebende Tiere
Familiengruppen von ca. 20 Tieren, überwiegend verwandte Sauen (2-6) und Jungtiere
Eber überwiegend Einzelgänger bzw. kleine Jungebergruppen
Auch in Großgruppen häufig Untergruppenbildung
Sozialverhalten
Hohe Synchronität der Verhaltensaktivitäten (Allelomimetisches Verhalten)
Wenig aggressive Auseinandersetzungen durch ausweichendes Verhalten, v.a. bei heterogen
zusammengesetzten Gruppen
Nahrungsaufnahme- und Erkundungsverhalten
Weites Nahrungsspektrum, Allesfresser
Hohe Synchronität
Individualdistanz
75% der täglichen Aktivität -> Wühlen, Grasen, Kauen
Unbefriedigtes Nahrungsaufnahmebedürfnis bei intensiver Fütterung an Auslösung von
oralen Verhaltensstörungen (z.B. Leerkauen, Stangenbeißen) beteiligt (v.a. tragende Sauen).
Ruheverhalten
Gruppennester unter naturnahe Bedingungen; auch in der Intensivhaltung Ruhe in der
Gruppe
Scharren einer Nestmulde
Eintragen von Ästen und Grasbüscheln
Tiere ruhen dicht nebeneinander
Mutter-Kind-Verhalten
Isolation zum Abferkeln, Bau eines Wurfnestes -> Nach etwa 10 Tagen wieder in Gruppe
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Nestbau: angeborenes stark motiviertes Verhalten, suchen geeigneter Nestplätze bereits
mehrere Tage vor der Geburt, eigentlicher Nestbau ca. 4-6 Stunden vor der Geburt.
Dauer der Geburt ca. 4-6 Stunden
Anforderungen der 1. TH-VO
Platzangebot:
bis 20kg: 0,2 m²/Tier
bis 30kg: 0,3 m²/Tier
bis 50kg: 0,4 m²/Tier
bis 85kg: 0,55 m²/Tier
bis 110kg: 0,7 m²/Tier
> 110 kg: 1 m²/Tier
Herausforderungen für die Zukunft
Vorbeugende Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Tiergesundheit: Fütterung,
Haltung, Zucht
Entwicklung tiergerechter Systeme, die auch arbeitswirtschaftlich interessant sind
Eingriffe reduzieren – Ebermast Schwanzkupieren
Tierwohl, Nachhaltigkeit
Rinderhaltung (C. Winckler)
Grundlagen artgemäßer Rinderhaltung
Sozialverhalten: Herden-, aber Distanztiere
Gruppenhaltung
Fortbewegungsverhalten: zielorientiert, beeinflusst durch
Rangfaktoren, Bodenbeschaffenheit, Umfeld
Freie Bewegungsmöglichkeit
Ruheverhalten: v. a. im Liegen, raumgreifender Kopfschwung
Weiche, ausreichend große Liegefläche
Bevorzugung tieferer Temperaturen und heller Plätze
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Stallsysteme Differenzierung nach:
- Strukturierung
- Einstreumenge
- Flächenbedarf
Strohverbrauch pro GVE (500 kg):
Einraumtieflaufstall 12 – 18
Mehrraumtieflaufstall 7 – 10
Tretmiststall 1,5 – 5
Boxenlaufstall 0,5 – 3
Anbindehaltung von Rindern
Vor allem kleine Betriebe im Berggebiet
TschG/1. THVO: Rinder müssen an mindestens 90 Tagen im Jahr die Möglichkeit zur
freien Bewegung haben (Weide, Auslauf, Laufstall)
Ausnahmeregelung für zwingend rechtlich oder baulich begründete Einzelfälle
Kälber bis zum Alter von 6 Monaten dürfen ausnahmslos nicht angebunden werden!
Anbindestall Formen:
Kurzstand
Mittellangstand
Langstand
Empfohlene Abmessungen – Boxenlaufstall für Milchvieh
Fressgang mind. 3,5 m, Laufgang mind. 3 m. Möglichst keine Sackgassen, Durchgänge nach
10 – 12 Boxen
Liegeflächenqualität: verformbarer, trittsicherer, trockener Untergrund.
Eingestreute Systeme werden bevorzugt, aber keine eindeutige Präferenz für ein Substrat
Anbinde-Vorrichtungen:
Horizontalanbindung (z.B. Gleitketten)
Grabnerkette (vertikal)
Nackenohranbindung
Gelenkhalsrahmen
Warum gibt es Alternativen zu Betonvollspalten?
Schwanzspitzennekrosen
Verlängerte Liegezeiten
Atypisches & Verzögertes Aufstehen &
Abliegen
Integumentveränderungen
Klauenveränderungen
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Bedeutung der Nutztierhaltung, Rinder (W. Knaus)
Produktionswert der Land- und Forstwirtschaft (8,89 Mrd. Euro):
Davon 19,5% Forstwirtschaft und 80,5% Landwirtschaft (7,15 Mrd. Euro)
45,3% der Landwirtschaft Pflanzliche Erzeugnisse, 45,2% Tierische Erzeugnisse
Pro Kopf Verbrauch in Österreich 2011:
Konsummilch (Milcherzeugnisse) 80,7 kg
Fleisch 65,5 kg
Rind u. Kalb 11,9 kg
Geflügel 12,4 kg
Schweinefleisch 39,2 kg
Kulturartenverteilung der landw. Genutzten Fläche:
In NÖ, OÖ und Burgenland hauptsächlich Ackerland, z.T. Wirtschaftsgrünland
In Stmk ausgeglichen zw. Ackerland, Wirtschaftsgrünland und Extensives Grünland
Rest hauptsächlich Wirtschaftsgrünland
Fruchtartenverteilung auf Ackerland: 26% Brotgetreide, 33,4% Futtergetreide, 18% Feldfutterbau
Rinderhaltung 2011:
28 Rinder/Betrieb
13 Kühe/Betrieb
12 Milchkühe/Betrieb
6 Mutterkühe/Betrieb
9 männl. Rinder/Betrieb
Fleckvieh (Braun-Weiß) 78%, Braunvieh 8%, Holstein (Schwarz-Weiß) 6%
Eingesetzte Futtermittel
Grundfutter (Grobfutter)
- Grünfutter (Weide)
Konserven: Grassilage, Heu
- Maissilage (Konserve)
Kraftfutter
- Getreide, Ackerbohne, Erbse
- Nebenprodukte
Speiseölerzeugung -> Raps, Sonnenblume, Sojabohne, etc.
Müllerei -> Kleien, etc.
Zuckerindustrie -> Zuckerschnitzel, Melasse
Bierbrauerei -> Treber
Ethanol (Agrotreibstoffe) -> Schlempen
Nachhaltige Landwirtschaft (sustainable agriculture)
„Farmers should farm so that they can farm again tomorrow“
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Definition: Ökologisch verträgliche Form der Landwirtschaft. Im engeren Sinn: Form der
Landwirtschaft die ewig betrieben werden kann.
z.B.: Das Beweiden von bodenständigem Grasland ist die nachhaltigste Form der Landwirtschaft.
Evolutionäre Anpassung der Wiederkäuer
Wiederkäuermagen: Pansen -> Netzmagen -> Blättermagen -> Labmagen -> Dünndarm -> Dickdarm
R.R. Hofmann (1989): „Es steht außer Zweifel, dass der Mensch in erster Linie solche
Wiederkäuerarten domestiziert hat, die durch evolutionäre Anpassung fasserreiche Futterstoffe leicht
verwerten können, Futterstoffe, die für den menschlichen Konsum ungeeignet sind. Es erscheint daher
antibiologisch, wenn nicht gar unmoralisch, dass heutzutage in den reichen Ländern die
Wiederkäuerproduktion auf Getreidefütterung basiert.“
Wozu werden Milchkühe und andere Wiederkäuer heutzutage gehalten? -> zur Transformation von
Futtermittel in Lebensmittel!
Lebensmittelbilanz in der Milchviehhaltung (Laktationsleistung von 8.600 kg)
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Global verfügbarer Boden der weltweiten Landoberfläche:
- 12% Ackerflächen
- 24% Weideland
- 31% Wald
- 33% für Pflanzenwachstum ungeeignet
Treibende Entwicklungskraft in der Fütterung von Wiederkäuern:
P.J. Van Soest 1994: „Die Machbarkeit der ausschließlichen Verfütterung von Kraftfutter an
Wiederkäufer wurde bis 1950 bezweifelt, aber: Die Tatsache, dass die Kosten für eine Einheit
Nettoenergie aus Körnermais niedriger waren als aus Grundfutter, hat die Forschung auf dem Gebiet
der Wiederkäuer-Ernährung dazu gedrängt, Lösungen für die Verdauungsstörungen zu finden, die aus
der Kraftfutter-Fütterung resultieren.“
„Die meisten Mastrinder leben nicht lange genug, um das volle Ausmaß der Pansen Azidose, der
Prakeratose oder der Leberabszesse zu erfahren, die das Resultat einer Überfütterung mit Getreide
und von zu wenig strukturierter Rohfaser im Futter sind“!
- Ende Nutztierhaltung -
Bedeutung, Funktionen und Vernetzung der Bergland- und Almwirtschaft (Franz Legner)
1. Bedeutung der Bergland- und Almwirtschaft
Die Alpen im Jahr 2020:
- 24% der Landfläche der Erde sind mit Gebirgen überzogen
- über 25% der Weltbevölkerung leben in oder in unmittelbarer Nähe von Gebirgen
- In Europa befinden sich mehr als 50% der Gemeinden in den Bergen. Für sie stellt das
Gebirge Heimat und Lebensgrundlage dar.
- in Österreich befinden sich 70% der Bundesfläche im Berggebiet
Abgrenzung der Alpen nach Alpendeklaration:
- Alpen größtes Gebirgsmassiv Europas
- 6 Staaten: F, I, CH, D, Österr., Slo
- Länge: 1.200 km
- Fläche: 200.000 km²
- Berggipfel 300.000
- Bevölkerung 13 Mio.
Berggebiet:
- Höhenlage von mindestens 700m
- oder Hangneigung von mindestens 20%
- oder als Kombinationskriterium beider Faktoren eine Höhenlage von mindestens 500m und
einer mittleren Hangneigung von mind. 15%
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Leistungsabgeltungen über Berechnung des Berghöfekatasters:
Bewertungsschema max. 570 Gesamtpunkte:
–Innere Verkehrslage: max. 320 Punkte
davon Hangneigung (5 Stufen) max. 280 Pkte.
–Äußere Verkehrslage: max. 100 Punkte
davon Erreichbarkeit der Hofstelle max. 25 Pkte.
und regionale Lage des Betriebes max. 25 Pkte.
–Boden und Klima: max. 150 Punkte
Klimawert, Seehöhe und Ertragsmesszahl: je max. 50 Pkte.
Maiensäß, Aste, Vorsäß/Voralpe, Atzmahd
Flächen, auf die das Vieh zur Vor- und Nachweide aufgetrieben wird
Bei der nach der Höhe gestaffelten Almen ist dies die unterste, meist gut erschlossene und
ertragreichste Höhenstufe (Staffel). Wenn diese Lagen in Verbindung mit einer Hauptalm
(Mittel-, Hochalm) genutzt werden, dienen sie in der Zeit zwischen der Vorweide im Frühjahr
("Vorsäß", "Maiensäß") und der Nachweide im Herbst zur Heugewinnung. Dieses Heu kann
im Spätherbst an Ort und Stelle verfüttert oder zum Heimgut geliefert werden
Kennzeichen:
Voralm,Vorsäss, Maiensäss, Aste
- Flächen für Vor- und Nachweide, Vorweide nur teilweise (meist zu nass)
- Mahd und Heugewinnung im Sommer
Vorteil:
Verlängerung der Alpzeit
Futter bis Weihnachten z.T. bis Ende Jänner an die Tiere verfüttert
Definition:
Bergmähder
- Grünlandflächen oberhalb der ständigen Siedlungsgrenze, die höchstens einmal im Jahr
gemäht werden.
- Das Heu wird im Herbst oder WInder über Seile oder mit Schlitten ins Tal gebracht und
verfüttert
Geschichte
Almwirtschaft im 20. Jahrhundert
- ab 1920 Almschutzgesetze
- Niedergang der Almwirtschaft in den 70er Jahren (Vollbeschäftigung)
- 1977 Einführung des Alpkostenzuschusses
- 1978 Förderung der Almbestoßung durch Befreiung der Almmilch vom zusätzlichen
Absatzförderungsbeitrag (Kontingentierung)
- 1995 ÖPUL-Programm: Alpungs- und Behirtungsprämie Ausgleichszulage
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Siedlungsausbau in den Alpen
Romanische Bergbauernwirtschaft
- Ackerbau und Viehwirtschaft
- an die Getreideobergrenze gebunden
- Terrassen für Ackerbau in der collinen und montanen Stufe
- Weiden in schattigen, steileren StO in großen Höhen zu Lasten des Waldes
- 3-stufiges Nutzungssystem
o Wintersiedlung
o Sommersiedlung und Almsiedlung
Germanische Bergbauernwirtschaft
- Vorrang der Viehwirtschaft
- Ackerbau an der 2. Stelle, keine Ackerterrassen
- nicht an die Getreideobergrenze gebunden
- der feuchte Alpennordrand für die Viehwirtschaft besonders geeignet
- Hof dient ganzjährig als Hauptwohnsitz
- Vorsassen und Almen von Teilen der Familie bewohnt
Entwicklung des Berggebietes
Aktuell gibt es zwei entgegensätzliche Trends
1. Ballungsraumproblemen der großstädtischen Zentren bzw. Fremdenverkehrsregionen
- Versiegelung nach Dr. Weber für Verkehr, Industrie, Siedelung, Verwaldung täglich 30 ha
- Tirol mehr Gästenächtigungen als Griechenland
2. Abwanderungsgefährdete Gebiet an der regionalen Peripherie bzw. in den alpinen
Hochlagen Waldzunahme (Waldinventur 1999-2002 österreichweit )
- jährlich ca. 5.100 ha
- täglich 14 ha
– seit der 80er Jahre Schwerpunkt der Regionalpolitik, LE
Weitere Bewirtschaftung der Bergmähder
Almen und Bergmähder
–1960 921.004 ha
–2005 831.291 ha
–Differenz 90.000 ha in 45 Jahren = 2.000 ha/J. oder 6 ha/Tag
Weitere Nutzung zur Gänze oder in Teilbereichen
Flachere Bereiche Beweidung
Steile Bereiche: Mahd, Beweidung mit Kleinwiederkäuer oder Aufforstung
Problemphase von 30 Jahren mit der Gefahr von Blaikenbildungen
Alm- und Bergbauern
Grundsätzliche Bedeutung für die Kulturlandschaft
–Bewirtschaftung, Besiedelung des Bergraumes, der Schutzwälder und der Almen und damit
–Offenhaltung und Bewirtschaftung der extrem sensiblen Ökosysteme
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–große Bedeutung der Landschaftspflege nicht nur für den Tourismus sondern aus
gesamtgesellschaftlicher Sicht
Almen
Grünlandflächen, die wegen ihrer Höhenlage und der dadurch bedingten klimatischen
Verhältnisse als Weiden bewirtschaftet werden.
Zur Alm gehören auch Gebäude und Infrastruktur (Energieversorgung, Wege, Zäune,
Wasserversorgung, Gülleanlagen)
Einteilung der Almen
1. Nach der örtlichen Lage
- Bodenalm
- Hangalm
- Karalm
- Plateaualm
- Sattelalm
2. Nach der Höhenlage
Niederalm
- Innerhalb der Region des Wirtschaftswaldes
- 900-1200m Seehöhe, Auftrieb im Mai, 140-160 WT (Weide Tiere?)
- Niederalmen in Österreich (25%)
Mittelalm
- An der örtlichen Waldgrenze
- 1200-1600m Seehöhe, Auftrieb Juni, 100-140 WT
- 4.450 Mittelalmen in Österreich (50%)
Hochalm
- Über der örtlichen Waldgrenze
- >1600m Seehöhe, Auftrieb Juli, 60-80 WT
- 2.230 Hochalmen in Österreich (25%)
Etwa 50% der Fläche der bewirtschafteten Almen gehört zu Agrargemeinschaften, der Rest verteilt
sich auf Einzelalmen, Gemeinschaftsalmen und Servitutsalmen.
Almbegriffe
Einforstungsalm
- Alm, die aufgrund eines verbrieften Rechtes (Regulierungsurkunde) bewirtschaftet wird.
- Einforstungsalmen wurden früher fälschlich als Servitutsalm bezeichnet! Grundlage:
kaiserliches Patent 1853; Einforstungsalmen sind meist im Eigentum des Bundes, der
Länder oder von Großgrundbesitzern. Ein oder mehrere Berechtigte üben auf fremdem
Grund urkundlich geregelte Weiderechte aus.
- Eigentümer des Grundes, der Almeinrichtungen, der Jagd etc. sind entweder die
Bundesforste oder der private Großwaldbesitz. Die Berechtigung zur Weidenutzung im
Wald ist an eine Stammsitzliegenschaft gebunden. Solche "Einforstungen" können auch
Holzbezugsrechte, ein Tränkrecht, Wegerechte und auch ein Schneefluchtrecht umfassen
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Einforstungsrecht
- Nutzungsrecht auf fremden Grund und Boden z.B. das Recht der Weidenutzung oder
Holznutzung Bleibt unabhängig von der Nutzung bestehen (im Gegensatz zum
Servitutsrecht)
Kampfzone des Waldes
- Zone zwischen der natürlichen Baumgrenze und der tatsächlichen Grenze des
geschlossenen Baumbewuchs
Klimatische Waldgrenze
- Höhengrenze, unterhalb der das Aufkommen eines geschlossenen Baumbestandes
Almbegriffe für Viehhaltung
GVE (Großvieheinheit)
1 GVE = Tier mit 500 kg Lebendgewicht
- Die Großvieheinheit (GVE) ist eine gemeinsame Einheit, um den Viehbestand in einer
einzigen Zahl ausdrücken zu können.
- Die Stückzahlen der einzelnen Vieharten werden in GVE umgerechnet. Für jede Vieh Art
ist nach Altersklassen und Nutzungsformen ein Umrechnungsschlüssel festgelegt. Rinder
ab 2 Jahren gelten für den Grünen Bericht als 1,0 GVE
Normalkuhgras (NKG)
Futterbedarf einer GVE während 100 Weidetage
Gilt als Vergleichseinheit. Jenes Ausmaß an Weidefläche das zur produktiven Ernährung einer
GVE während 100 Weidetagen erforderlich ist.
Österreich Land der Almen
Almerhebung 1986: 12.070 Almen
ÖPUL 2012: 8.400 Almen
Almkatasterfläche 17% Anteil an der Staatsfläche
Anteil der Almfläche an der Landesfläche: Kärnten 22%, Salzburg 32%, Tirol 44%, Vorarlberg
47%
Almauftrieb 2012
Almen 8.405
Almfutterfläche 390.000 ha
- Entsprechen ~12% der Gesamtkatasterfläche
- Davon biologisch bewirtschaftet 108.500ha (1/4)
Anzahl der Tiere (Vergleich 2012 zu 2000)
- 280.000 GVE -2,1%
- 9.300 Pferde -4%
- 321.000 Rinder gesamt
o 268.000 Rinder und Mutterkühe +2%
o 52.700 Milchkühe -10,5%
- 130.000 Schafe und Ziegen …. Fehlt
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Milchkühe auf Almen in Österreich 2012 (Grüner Bericht 2012)
Gesamt 52.700, davon 1.500 in Kärnten, 9.000 in Salzburg, 1.100 in Steiermark, 31.800 in
Tirol, 9.000 in Vorarlberg
Säulen der Almwirtschaft
Almflächen - Boden und Klima - Pflanzengesellschaften - Neigung - Düngung - Almbäche
Almtiere - Versch. Ansprüche
- Almvorbereitung - Futterqualität
- Betreuung
Almeinrichtungen - Zäune - Gebäude - Tränken - Wege
Almpersonal - Unterkunft - Ausbildung - Schulungen
Erwartungen der Gesellschaft an die Bergbauern
Was erwartet sich die Gesellschaft von den Alm- und Bergbauern?
- Stärkung der öffentlichen Funktionen
Wo sehen die Bauern ihre Funtkion in der Gesellschaft?
- Großteils in der Produktionsfunktion
- Öffentliche Funktionen als Koppelprodukt
Weidemanagement
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Multifunktionelle Almwirtschaft
1.Gesundheitliche Wirkung
2.Ökonomische Funktionen
- Einnahmen aus Produktion, Vermietung u. Verpachtung, Leistungsabgeltung,
Förderung
3.Globale Funktion
4.Erholungsfunktionen
5.Ökologische Funktionen
- Biodiversität, Wohlfahrtswirkungen
6.Schutzfunktionen
7.Sozio-kulturelle Funktionen
- Volkskultur, gesellschaftlicher Wert, Almerlebnistage
Temperatur
starke Temperaturschwankungen
- Tag – Nacht
- Witterung
- Sonn- und Schattenseite -> alptaugliche Tiere, Zellzahl, Einstallung
Thermoneutralitätszone
- Rinder 0 bis 18 °C
- Milchkühe je nach Milchleistung –10 bis -18 ° C
Empfindlichkeit der Jungrinder kurz nach Almbestoßung
Strahlung Luft
erhöhte Sonnenbestrahlung
- Einstrahlung in Meereshöhe 50 %
in 1.800 m Höhe 75 % (+ 50 %)
- Im Gebirge: doppelte Zahl an Sonnentagen
- rasche Abtrocknung
staub- und rauchfreie, dünne, trockene und bakterienfreie Luft
- UV-Strahlen wirken bakterientötend (bakterizid) (Staffe 1935, Rotholz 1992)
- durch Sonnenbestrahlung Vitaminbildung im Körper (besonders Vitamin D neue
Forschungen Sonnenbrand (Schweine)
- Rachitisheilung
Mehrheit hat Mangel an „Sonnenvitamin“ 13. Jänner 2012 | Josef Bruckmoser (SN).
Die Empfehlung für die tägliche Zufuhr wurde um das Vierfache erhöht. Wir essen zu wenig
Meeresfisch und sind zu wenig in der Sonne.
Der Körper kann das „Sonnenvitamin“ selbst in der Haut durch die UV-Strahlung erzeugen.
Trotzdem sind nach Angaben der DGE rund zwei Drittel der Menschen in unseren
Breitengraden unzureichend mit Vitamin D versorgt. Daher wurden jetzt die Richtwerte für
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Kinder und Erwachsene um das Vierfache erhöht. Das wird neuerlich die Debatte darüber
anheizen, wie viel Vitamin D der Einzelne über Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen solle.
Auswirkungen auf die Tiere
- dünnere, sauerstoffärmere Luft > tiefere Atmung im Knochenmark Erzeugung von
- mehr rote Blutkörperchen (+ 45%)
- erhöhte Blutmenge (+ 20%)
- Bewegung, natürlicher Almweidegang
- Stärkung der Klauen
- Stärkung des Körperbaues und der Verdauung
- artgerechte Tierhaltung (vergleiche den Film „Unser tägliches Brot“)
- Insgesamt eine positive Beeinflussung der äußeren Körperteile und inneren Organe
1. Gesundheitliche Wirkung
Die Alm
- besitzt ein Reizklima mit besonderer Heilwirkung
- stellt ein Biotop mit intakten Lebenskreisläufen dar
- ist ein Florareservoir mit besonderer Heilwirkung (Biodiversität)
- bildet die Grundlage und den Lebensraum für Pflanzen, Tier und Mensch
Elementarkräfte
4 Elementarkräfte auf der Alm wegen der Höhenlage besonders ausgeprägt
- Erde: natürlicher Boden – selektive Futteraufnahme > gesunde biologische
Lebensmittel
- Wasser: frisches, Klares, reines Quellwasser
- Luft: reine, hoch ionisierte Luft es gibt keine Industriebetriebe auf der Alm
- Feuer: auf der Alm intensives und heilendes Sonnenlicht
hoch-ionisierte Bergluft: - 20.000 Ionen pro cm³ in Bergluft
- 20 Ionen in Bürobereichen oder
- 600 Ionen am Meer
- 10.000 Ionen bei besonderen Wettersituationen wie Gewitter, Regen, Nebel
2. Ökonomische Funktionen
Einnahmen aus der Produktion
1. Positive Beeinflussung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere
2. Erzeugung biologisch hochwertiger Naturprodukte
- Milch, Butter, Käse, Molke
- Fleisch
- Holz
3. Erhöhung der Futtergrundlage um ¼ bis zu ⅓
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4. Senkung der Aufzuchtkosten (ca. 30 % beim Jungvieh)
5. Verbesserung der bäuerlichen Existenzgrundlage
6. Brechen der Arbeitsspitzen im Sommer, dadurch Erleichterung für Zu- oder
Nebenerwerbsbetriebe
7. Lebensraum für Rot- und Gamswild
Erhöhte Milchleistung
Hannson 1954 4 verschied. Fütterungsintensitäten 60, 80, 120 u. 140 % mit eineiigen
Zwillingen höchste Milchleistung bei Aufzuchtintensität v. 60 %
Ungesättigte Fettsäuren (ALA und CLA)
positive Wirkungen
- antikarzinogene Wirkung (seit 1985 bekannt)
- Artheriosklerose, Blutdruck, Asthma
- auf das Zell- und Knochenwachstum
- Immunsystem
- Körperfettzusammensetzung
- Altersdiapetes, Blutzuckergehalt
Österreichische Heumilch enthält rund doppelt so viele Omega-3-Fettsäuren und konjugierte
Linolsäuren (CLA) wie Standardmilch aus dem Lebensmittelhandel.
Gütesiegel
AMA-Gütesiegel - 0 Listerien u. Salmonellen - strenge Grenzwerte bei Keimen (E-Coli) - wertbestimmende Rohstoff zu 100 % - Be- und Verarbeitungsschritte in Ö. - Trinkmilch zu 95 % AMA-Gütesiegel - Butter, Topfen Yoghurt 60-80 % AMA Gütesiegel
Ausfuhrerstattungen Geschützte Ursprungsbezeichnungen
g.U. Geschützte Ursprungbezeichnungen 8 Produkte in Österreich
- Tiroler Graukäse
- Gailtaler Almkäse
- Tiroler Bergkäse
- Voralberger Alpkäse
- Voralberger Bergkäse
- Tiroler Almkäse/ Tiroler Alpkäse
- Wachauer Marille
- Waldviertler Mohn
g.g.A. Geschützte geographische Angabe
- Steirisches Kürbiskernöl
- Marchfeldspargel
- Tiroler Speck
- Gailtaler Speck
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Teller-Trog-Tank
Rinder in österreichs Ackerbaugebieten
- Über 50 % aller Rinder in OÖ und NÖ, haben aber die geringste Gründlandfläche pro
GVE (Großvieheinheit)
- Die Maisflächen werden teilweise als Futterflächen definiert, sie sind jedoch
getreidetauglich, daher stellt die Rindermast eine globale Ernährungskonkurrenz zum
Menschen dar
Schäden durch Pansenübersäuerung (z.B. Maststiere)
- Klauenrehe
- Sohlenblutungen
- Sohlengeschwüre
- Fundamentschäden
- Durchfall
- Leistungsschwäche
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Mangelkrankheiten -> Mineralstoffe, Vitamine
3. Globale Funktionen der Alm- und Grünlandnutzung durch Rinder
keine Nahrungskonkurrenz zum Menschen (Rind als Raufutterverwerter)
Global 1 Mrd. Menschen unterernährt, 1,4 Mrd. Menschen übergewichtig
- Wenig Beifütterung mit Kraftfutter aus Ackerbaugebieten des Inlandes und globaler
Südländer
- Richtlinien Alpungsprämie schränkt externe Fütterung ein: „auf der Futtergrundlage
der Alm“ sh. auch Schweiz: max. 100 kg Kraftfutter pro Almsommer
- Futter- und Lebensmittelreserve auf Almen in Österreich gehen täglich 30 ha landw.
Nutzfläche verloren (1/3 verwalden)
Energiesparend
- Keine leichtlöslichen Dünger auf der Alm (1 kg N-Kunstdünger benötigt 2 l Erdöl)
- Holzbauweise spart 2/3 der Energie
- Weniger Transporte bei Direktverarbeitung und regionaler Vermarktung
Klimaschonend
- Je extensiver (kraftfuttersparender) die Rinderhaltung, desto geringer ist die
Klimabelastung durch Methan als Treibhausgas
- Humus CO2-Speicher
Fleischerzeugung im Berg-Grünlandgebiet
Mutterkuhhaltung
- Mast mit Kuhmilch
Ochsenmast sh. Folien unten
- Extensive Weidehaltung mit wenig Kraftfutter sh. Richtlinien bei Almo
Schaf- und Ziegenhaltung
- Wenig Getreidefütterung
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- Pflege von ehemaligen Bergmähdern
Endmast mit einheimischen Futtermitteln
Vorteile von Almen und extensivem Grünland global betrachtet
Wiederkäuer auf Almen und extensiven Weiden mit wenig Beifütterung stellen keine
Nahrungskonkurrenz zum Menschen dar
- global 1 Mrd. Menschen unterernährt
Tiere mittlerer Leistung produzieren höchste Qualität, siehe Omega-3-Fettsäuregehalte
Weniger Belastung zur Klimaänderung
- Weniger Methanausstoß bei wiederkäuergerechter Fütterung
- Weniger Futtermitteltransporte aus Ackerbaugebieten und Entwicklungsländer
- Weniger Energieimput
4. Erholungsfunktionen
Almen Basis für Freizeit und Erholungsraum
- Offene Landschaft
- Reichlich Strukturelemente in der Landschaft
- Ausreichende Zugänglichkeit (Wege, Steige, Brücken)
- Versorgungseinrichtungen (Jausen Station)
- Belebter Raum (Almpersonal, Vieh)
- Grundlage für den Wintersport (Pistenfläche)
Tourismus
Verkauf von Almprodukten
Bewirtung sh. Gewerbeordnungsnovelle 2002
- Bei Servitutsalmen Vereinbarung mit Grundeigentümer notwendig
Nächtigung
Ansprechpartner
Gästefreundliche Bewirtschaftung
Landschaftspflege
Gewerbeordnungsnovelle 2002
(4) Unter Nebengewerbe der Land- und Forstwirtschaft im Sinne dieses Bundesgesetzes
(Abs.1 Z 2) sind zu verstehen
- 10. Die Verabreichung und das Ausschenken selbsterzeugter Produkte sowie von
ortsüblichen, in Flaschen abgefüllten Getränke im Rahmen der Almbewirtschaftung.
5. Ökologische Funktionen
Almwirtschaft als belebendes Element - Bewahrung hochalpiner Wirtschaftsformen
- Erhaltung von Grünlandflächen
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- Bewahrung natürlicher Ressourcen
- Erhaltung geschlossener Ökosysteme
- Höchster Artenreichtum bei Wechsel zwischen Weideflächen und Wald, typische
Pflanzengesellschaften
6. Schutzfunktionen
Schutz vor Elementargefahren
Durch Abweiden des Pflanzenbestandes Verhinderung von
- Lawinen (kurzer Rasen, Trittgangln)
- Erosionen
- Muren
- Rutschungen
Verbesserung des Wasserspeichervermögens
Innovative Projekte mit der WLV
Verhinderung von Erosionen
- Auf Weiden zum Teil höhere Wasserabflussraten, Latschen < Wald < Wiese < Weide
< kultivierte Fläche < Schipisten
- In der Praxis sehr vielfältig bewachsene Almweiden mit vielen Pflanzengesellschaften
daher Wasserabfluss vermindert
- Vorteil: weniger Hangausplatzungen (Bodensättigung)
Vielfältige Pflanzengesellschaften bringen keinen wesentlich höheren Wasserabfluss!
Folgen der Klimaänderung
für die Alpen
- Die Alpen sind vom Klimawandel doppelt so stark wie im weltweiten Durchschnitt
betroffen
- wahrscheinlich nimmt die Niederschlagsstärke zu
- Konsequenz: Der Boden kann nur einen Bruchteil des Wassers aufnehmen, die
Tendenz zur Erosion zu Hochwasser nimmt zu
- Der Anstieg der Permafrostgrenze führt weiters zu einer zunehmenden Gefahr von
Bergstürzen in alpinen Regionen
- Im Sommer drohen häufigere Murenabgänge und Steinschläge
7. Sozio- kulturelle Funktionen
Almwirtschaft und Volkskultur
- Almleben für die Bewirtschafter und Almerleben für die Besucher ist sehr vielfältig
- Unten liegt das Alltägliche – hineingeboren, ererbt, vermehrt und letztendlich
vernetzt zu Abhängigkeit und Verpflichtung. Nur allzugerne lassen wir das alles
zurück und „heben ab“
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- Für einige Monate wird die Grenze des menschlichen Wirkens um viele hundert
Meter höher getragen
- Die spürbare Anwesenheit der Naturgewalten verkleinert uns zur Unwichtigkeit, lässt
uns zusammenrücken
Alpenkonvention, Protokoll Berglandwirtschaft
Förderung einer standortgemäßen, umweltfreundlichen und gebietscharakteristischen
Bewirtschaftung
Sicherung der erforderlichen Flächen zur Erfülung der vielfältigen Aufgaben der
Berglandwirtschaft
Erhaltung oder Wiederherstellung traditioneller Kulturlandschaften
Förderung typischer Produkte der Berglandwirtschaft, Schaffund regionaler Marken mit
Herkunftsbezeichnung und Qualitätsgarantie
Nachhaltigkeit
Ernährungssouveränität
Der Begriff wird erstmals 1996 in der Erklärung »Profit für wenige oder Nahrung für alle«
erwähnt, die Bauernorganisationen und NGOs anlässlich des Welternährungsgipfels der UN-
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) in Rom formuliert haben.
Vor allem die internationale Organisation La Via Campesina (»Der bäuerliche Weg«) –
entwickelt die Ernährungssouveränität als Gegenkonzept zur industrialisierten und
exportorientierten Landwirtschaft und fordert u.a. den heimischen Agrarsektor mit Zöllen
vor Dumpingprodukten zu schützen. »Ernährungssouveränität ist das Recht der Völker auf
gesunde und kulturell angepasste Nahrung, nachhaltig und unter Achtung der Umwelt
hergestellt.
Nachhaltigkeit bei der Tierhaltung
Keine Höchstleistungen anstreben
- 10.000 kg-Kühe beziehen 50 % der Energie aus dem Kraftfutter
- Folge Gesundheitsbeeinträchtigung der Tiere
- Folge niedere Milchinhaltsstoffe (z.B. Omega-3-FS)
- Folge Nahrungskonkurrent mit dem Menschen in Acker- und Überseegebieten
- Schwere Tiere wenig geländegängig, Randflächen bleiben ungefressen, verwalden
- Offene Trittgangl mit Erosionsgefahr
Weide- und Düngungsmanagement
Regelungen
- Servitutenregulierungsurkunden erstellt 1860 – 1890
- Almerhebung 1950
- Wirtschaftspläne der Agrargemeinschaften
- Gesetze (Forst-G, WWSG, Feldschutz, ...)
- Almwirtschaftspläne (hps. in Ktn.)
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- Servitutenneuregulierungen
Zusammenhänge zw, Almwirtschaft- Bio- und Berglandwirtschaft
Biologische Landwirtschaft und Almwirtschaft
Biolandbau ähnliche Ziele, Nutzungsmodalitäten wie im ÖPUL bei der Alpungs- und
Behirtungsprämie
- Keine wasserlösliche Düngung
- Kein chemischer Pflanzenschutz
- Auf der Futtergrundlage der Alm
Almprodukte mit erhöhten Inhaltsstoffen
Chance der Bergland- und Almwirtschaft mit hochwertigen Produkten
- Mittlere Leistungshöhe, keine Hochleistungskühe
- Keine Gentechnik
- Heumilch boomt
- ESL-Milch? (Extended Shell Life = Haltbarmilch)
Jagdwirtschaft
Almen Lebensraum für Rot- und Gamswild
1. Frische Äsungsflächen im Frühjahr und Herbst
- ohne Weidevieh geht auch Wildanzahl zurück
2. Freie Almweiden bieten gute Brunft und Abschussplätze in gepflegter Kulturlandschaft
3. lichte Weidewälder Voraussetzung für Auerhahn, Rebhühner
4. Jagdpachterlöse für Almbauern 10 – 100 €/ha
Sprunghafte Naturdynamik (Bätzing)
ständiger Wandel der Landschaften
- Abtragungsprozesse in oberen Höhenstufen
- Ab- und Umlagerungsprozesse in den unteren Höhenstufen
teilweise kontinuierlich
sprunghafte Dynamik Normalfall in den Alpen
- Felsstürze
- Lawinen
- Hochwässer
- Muren
Kulturlandschaft des Bergraumes braucht eine kontinuierliche Pflege und Sanierung der
Naturereignisse
Pilotprojekt im Alpenpark Karwendel Natura-2000-Gebiet
Start 2009
teilnehmende Almen 11
Bewertung nach Punktesystem der Funktionen
Prämierung 2011
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Ausblick
Vielfältige Herausforderungen an die Almbewirtschafter
Richtiges Weide- und Düngungsmanagement
Angepasste Tierleistungen und Tiergewichte
Qualität statt Quantität
Öffentliche Leistungen immer wichtiger
- Rücksichtnahme auf den Erholungssuchenden
- Möglichkeit der Einkommenskombinationen mit den Touristen
Nachhaltigkeit mit Berücksichtigung der globalen Nord-Süd-Thematik zu berücksichtigen
Bodenfruchtbarkeit, Pflanzenernährung, Fruchtfolgegestaltung und Ressourcenschutz im
Ökologischen Landbau (Jürgen Friedel)
Bodenfruchtbarkeit und organische Bodensubstanz:
Organische Substanz (OS) im Mineralboden
85% tote organische Substanz (=Humus)
7.5 – 10 % Pflanzenwurzeln
5 – 7,5 % Edaphon (Bodenflora und –fauna)
Herkunft und Entstehung organischer Verbindungen im Boden:
a) Ausscheidung bzw. Auswaschung aus höheren Pflanzen
b) Bildung durch Bodenorganismen, die organisches Material verarbeiten
c) Aufbau auf rein chemischem Wege aus bei der Zersetzung von Pflanzenmaterial
entstehenden oder freigelegten Stoffen
d) Bildung im Darmtrakt von Kleintieren, Insekten, Würmern und deren Ausscheidung in den
Boden
Faktoren, welche den Abbau und die Humifizierung organischer Substanzen im Boden beeinflussen:
Bodeneigenschaften: Bodenfeuchte, Bodentemperatur, Tongehalt, Bodenreaktion (pH-Wert),
Bodenbearbeitung
Klima: Temperatur, Feuchte
Pflanzenrückstände: Menge der zurückbleibenden Wurzel-, Stoppel-, Kraut- und
Blattrückstände
Pflanzenrückstände: Qualität, Zusammensetzung der Pflanze: N-Gehalt, C/N-Verhältnis,
Ligningehalt, Krumendurchwurzelung; Abh. von Pflanzenart, Pflanzenalter, chemische
Zusammensetzung
Nährstoffrückstände aus der Düngung der Vorkultur z. B. Stallmistgabe oder nicht
verwerteter mineralischer Dünger
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Faustzahlen
Bodenmasse in den oberen 30cm Boden:
Dichte des Bodens: 1,5 g/cm³ = 1,5 kg/dm³
Bodentiefe 3 dm: 1,5 kg/dm³ * 3 dm = 4,5 kg/dm² in 30cm = 4500 t/ha in 30cm Bodentiefe
Kohlenstoffgehalt: 44 – 58% (~50%)
C/N-Verhältnis:
Mineralböden: Acker 8 … 15 (10), Grünland 10 … 20 (15), Moorböden: bis 25
Humus und Bodeneigenschaften:
Humus erhöht Bodentemperatur: Erwärmung im Frühjahr!
Humus verringert Lagerungsdichte und verbessert Bodenstruktur
Humus erhöht Wasserspeicherfähigkeit
Humus verbessert Durchlüftung
Humus vermehrt Bindungsstellen an der Oberfläche, Kationenaustauschkapazität
Humus liefert Nährstoffe (N, P, S usw.) und Kohlendioxid
Humus erhöht mikrobielle Aktivität & Nährstoffmobilisierung N, P, K, Fe, Mn, Mo …
Humus als Träger der Bodenfruchtbarkeit (Unterscheidung in Dauer- und Nährhumus-Anteil)
a.) Dauerhumus
Physikalische und sorptionschemische Eigenschaften
Ton-Humus-Komplexe
Nur längerfristig beeinflussbar, wird nur sehr langsam abgebaut
Größter Teil der organischen Masse im Boden, enthält Hauptmasse des
Bodenstickstoffs
b.) Nährhumus
Nährstoff-(N-)Freisetzung
Aktivierung von Bodenorganismen, dient als Nahrungsquelle
Relativ kurzfristig beeinflussbar
Verluste müssen kontinuierlich ergänzt werden
Ständige Zufuhr an organischer Substanz in ausreichender Menge
Beide Komponenten der organischen Bodensubtanz sind aus Sicht der Bodenfruchtbarkeit
bedeutend!
Durchschn. Wurzelmengen der wichtigsten Fruchtarten-Gruppen:
Fruchtartengruppe Trockenmasse dt/ha Trockenmasse relativ
Luzerne 80 333
Kleearten 40-50 167-208
Kleegras, Feldgras 60 250
Hohe Wurzelmasse bei Futter-Leguminosen!
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Einfluss der Kulturpflanzen auf den Abbau der organischen Substanz
Anbaufrüchte Wirkung auf den Humus
Hackfrüchte, Gemüse, Ölfrüchte Humuszehrer
Halmfrüchte Humusneutral
Leguminosen, Feldgras, Wiesen, Weiden Humusmehrer
Leguminosen und Futterbau erhöhen die Humusgehalte!
Effekt von Zwischenfrüchten auf Humushaushalt geringer als der von Hauptfrüchten!
Humusmengen und Gesamtstickstoffmengen im Boden bei versch. Düngung. Dauerversuch
Seehausen, lehmiger Sand.
Mineraldüngung und Gründüngung alleine können den Humus nicht erhalten!
Bodenbedeckung und Krümelstruktur:
Der strukturverbessernde Effekt nimmt in folgender Reihenfolge zu (Bäumer 1992: 351, stark
verändert):
Stoppelzwischenfrüchte < Untersaaten < Winterzwischenfrüchte < Sommergetreide,
Frühkartoffeln, Zuckerrüben, Körnerleguminosen < Spätkartoffeln < Körnermais <
Wintergetreide < Winterraps < Futterleguminosen und Feldgras im Hauptfutteranbau
Ziele/Ergebnisse bodenfruchtbarkeitssteigernde Arbeit im ökologischen Landbau:
Minimierung der Bodenerosion
Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit
Verbesserung der Puffer- und Filtereigenschaften des Bodens
Verbesserung der Tragfähigkeit des Bodens
Erhöhung des antiphytopathogenen Potenzials im Boden
Förderung der Nährstoffverfügbarkeit
Erhöhung der Nährstoffspeicherfähigkeit des Bodens
Erhöhung der Durchwurzelbarkeit
usw....=> Ertrag und Qualität der Pflanzen
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Ökologischer Landbau und Bodenfruchtbarkeit am Beispiel der Fruchtfolge:
möglichst kurze Vegetationsfreie Perioden, möglichst enge Folge der Früchte (hoher
Bodenbedeckungsgrad) durch Anbau mehrjähriger Futterpflanzen und verstärktem
Zwischenfruchtanbau
Bedeutung der Zufuhr von organischer Substanz (organische Düngung) zu Ackerböden
Nur geringe Veränderung des Humusgehalts
Trotzdem große Bedeutung:
„Viele Funktionen des Humus beruhen auf seinem ständigen Umsatz und den hierbei
entstehenden kurzlebigen Umsetzungsprodukten“
Zur Aufrechterhaltung der Humusdynamik ständige Zufuhr organischer Substanzen nötig!
Unzureichende Zufuhr bedeutet Abnahme und Erschöpfung der umsatzaktiven Fraktion
Pflanzenernährung und Düngung im Ökologischen Landbau
Ziele der Pflanzenernährung im ÖL
1. Sicherung bzw. Steigerung der Erträge
2. Verbesserung der Pflanzenqualität (Eiweißgehalt, Nitratgehalt)
3. Erhaltung und Verbesserung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit/Ertragsfähigkeit
4. Schonung der Umwelt durch
- Standortangepasste Düngung
- Minimierung der Nährstoffausträge
- Schonung der nichterneuerbaren Düngerressourcen
Nährstoffversorgung im ökologischen Betrieb
SE = Spurenelemente
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Nährstoffvorräte:
Kalilagerstätten: 84 - 430 Jahre Vorrat (diverse Angaben)
Phosphorlagerstätten: 80 - 500 Jahre Vorrat (diverse Angaben)
Obere 20cm Ackerkrume (weltweit): 15 - 50 mal mehr P als in den Lagerstätten (2 - 5% der
Bodenvorräte)
Phosphor aus der Landwirtschaft zu 35% für die Gewässerbelastung verantwortlich (Erosion)
K-, Mg- u. P-Gehalte im Boden unterschiedlicher geologischer Herkünfte:
Nährstoff Spannweite % kg/ha in 1m Tiefe
K 0,2 – 3 26.000 – 400.000
Mg 0,05 – 0,5 6.500 – 65.000
P 0,02 – 0,08 2.600 – 10.000
Ausfuhr an Nährstoffen aus dem viehlosen Ackerbaubetrieb:
50-80 kg N/ha
35-50 kg K/ha
10-20 kg P/ha
Mineralisationsraten aus dem Gestein und Humus (N):
Stickstoff aus Humusvorrat:
1 - 3 % = 50 - 150 kg N / ha u. Jahr
Kalium (K): 10 - 30 kg / ha u. Jahr
Phosphor (P): 0 - 3 kg / ha u. Jahr
Nährstoffmineralisation Stickstoff- und Kaliumbedarf der Kulturen größtenteils decken, nicht
aber Phosphorbedarf!
Langfristig ist eine Zufuhr an Phosphor biogene Stoffe anzustreben!
Pflanzennährstoffe: Vorkommen, Aufnahme und Funktionen in der Pflanze: Stickstoff
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Funktionen des Stickstoffs (N) in der Pflanze
Wichtigstes ertragsbestimmendes Nährelement
Strukturelement
Wesentlicher Bestandteil von Struktur und Enzymproteine
Wesentlicher Bestandteil von Proteiden (Nukleoproteiden)
Wesentlicher Bestandteil von Chlorophyll
Bestandteil von Vitaminen, Senfölen, Alkaloiden, Toxinen und Phytohormonen
Stickstoff im Boden
Organisch gebunden im Humus und in organischen Verbindungen wie Proteinen und
Aminosäuren
Organisch gebunden in Bodenlebewesen
Mineralisch sorbiert an/im Ton ans NH4+
In der Bodenlösung als NO3-
Pflanzennährstoffe: Vorkommen, Aufnahme und Funktionen in der Pflanze: Kalium
K-Vorräte und -Verfügbarkeiten:
Kalium aus verwitterten Gesteinsmineralen
Ein hoher Anteil (80%) in Kristallgittern von Mineralen (z.B. der Feldspate) eingebaut
Rest in Tonmineralen festgelegt (fixiert) oder als austauschbares K sorbiert
Im Ackerboden in fixierter Form vorwiegend in den Tonmineralen Montmorillonit und Illit
Geringer Anteil an K organisch gebunden
Geringer Anteil an K in der Bodenlösung
mehr Kalium verfügbar, als dies die Bodenanalyse anzeigt (Johnston 1988)
Erklärung: mobilisierbarer Anteil größer als austauschbarer (Wurzelausscheidungen)
Mobilisierung:
aus Gitter und Zwischenschichten
Immobilisierung:
Einlagerung von K+ in Zwischenschichten in Illiten etc., teilweise fixiert
Nachteil: Verringerung des Gehaltes an verfügbaren K+
Vorteil: Verhinderung von Auswaschung
Auswaschung spielt in der K-Dynamik eine große Bedeutung
Mobile Fraktionen:
Austauschbares K: 40-400 ppm
Aktive Nährstoffmobilisierung: Pilze tragen durch Mineralverwitterung von primären Mineralen
(Glimmer, Feldspäten) zur K-Mobilisierung aus Bodenvorräten bei
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Pflanzennährstoffe: Vorkommen, Aufnahme und Funktionen in der Pflanze: Phosphor
Konzentrationsabnahmen von P, K und N in unmittelbarer Nähe der Pflanzenwurzel
Phosphor (H2PO4- und HPO4
2-)
Kalium (K+)
Stickstoff (NO3-)
Co = Stoffkonzentration an Wurzeloberfläche
Cx = Stoffkonzentration im wurzelfernen
Boden
Geringste Mobilität und geringste
Aufnahmezone bei P!
Phosphor:
Wird aus Sedimentgesteinen gewonnen
Apatit (Calciumphosphat) enthält den höchsten Anteil an Phosphor
Die Vorräte in den Lagerstätten werden auf 80 bis 500 Jahre geschätzt
P-Vorräte und - Verfügbarkeiten:
Anteil von gelösten, direkt aufnehmbaren P-Formen ist sehr gering
Zugeführte Düngerphosphate werden relativ rasch in stabile, nicht direkt pflanzenverfügbare
Bodenphospate übergeführt
Phosphoraufnahme in Ionenform als Phosphat
Phosphor ist sehr wenig beweglich! Intensive Durchwurzelung für effektive
Pflanzenverfügbarkeit entscheidend!
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Beziehung zwischen der Nutzbarkeit von Phosphor und dem ph-Wert des Bodens: optimale
Verfügbarkeit bei pH-Wert von ca. 6,0 … 6,5
Verbesserung der Nährstoffaufnahme durch Mykorrhiza:
Die arbuskuläre Mykorrhiza kann die Nährstoffaufnahme des Phytosymbionten verbessern!
Mykorrhiza-Pilze und P-Versorgung der Pflanze
Beträchtliche Vergrößerung des Pilz-Wurzelsystems im Vergleich zu nicht mykorhizzierten
Wurzeln -> Verbesserung der Wasser- und Nährstoffaufnahme
Effizienz der Symbiose hängt ab von: Temperatur, pH-Wert und P-Konzentration in der
Bodenlösung
Mineralische P-Düngung (leichtlösliche Dünger) unterdrückt die Symbiose
Impfung des Bodens mit Mykorrhiza-Kulturen kann förderlich sein
Phsophor
Maßnahmen zur Sicherung der Verfügbarkeit von P im biologischen Landbau:
Einhalten des optimalen pH-Bereichs
Förderung der Durchwurzelung
Förderung der biologischen Aktivität und Mykorrhiza
Anbau von Leguminosen, welche im Besonderen zur P-Aufnahme befähigt sind
Die P-Lösungskonzentration ist sehr gering: ca. 10-6 mol/L
In Zeiten intensivstem Wachstum beträgt der tägliche P-Bedarf / ha ca. 1 kg. Das ist ein
Vielfaches der Lösungskonzentration
Die Mobilisierung erfolgt in unmittelbarer Wurzelnähe: ca. 1 mm
Hohe P-Verluste können bei Erosion auftreten: ca. 15 kg Phosphor / ha
Abstufung von Nutzpflanzen nach ihren Aufschließungsvermögen für schwerlösliche Phosphate:
Pflanzenart P-Aufschliesungsvermögen
Gerste Sehr niedrig
Weizen, Hafer Niederig
Roggen, Mais Relativ hoch
Kartoffel, Zuckerrübe, Rotklee, Senf Hoch
Luzerne, Erbsen, Lupinen, Buchweizen Sehr hoch
Hohes Aufschließungsvermögen meist bei Fruchtarten mit vermehrter Mykorrhizierung!
Nährstoffmobilisierung und Nährstoffbedarf
Leistungen von Wurzelausscheidungen und Mikroorgansimen:
Zersetzung der Minerale der Grob- und Mittelschlufffraktion
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Mineralauflösung und Kaliumfreisetzung bei Glimmern und Feldspäten
Komplexierung von Spurenelementen (durch Phytosiderophore)
Enzyme -> Abscheidung / Freisetzung von anorganischem und organischem Phosphat
Wurzelausscheidungen -> verstärkte Vermehrung von Bakterien Pilzen und
Protozoen im Wurzelbereich
Diese Mikroorganismen mobilisieren P und K
Anteil der aktiven Nährstoffmobilisierung höher bei niedrigeren austauschbaren
Vorräten an Nährstoffen im Boden
Beispiele für Nährstoffmobilisierung:
Kalium
K-Mobilisierung im Langzeitversuch in Geldersheim/By. In 27 Jahren auf Löß-Parabraunerde:
4000kg K ha-1
Dabei keine Ertragsunterschiede zu K-gedüngten Parzellen (Scheffer/Schachtschabel)
Jährliche K-Freisetzungsraten im Mittel: 170 kg K ha-1
Bedeutung für die Düngungspraxis im Biologischen Landbau
1. Sicherstellen einer ausreichenden Nährstoffversorgung für eine gute
Jungpflanzenentwicklung! Entspricht etwa Gehaltsklasse „B“ der
Düngungsempfehlungen
2. Humusgehalte stabilisieren und anheben!
3. Bodenleben anregen! Organische Düngung!
4. pH-Werte kontrollieren, bei Bedarf kalken!
5. Bodenverdichtungen, Pflugsohlen vermeiden!
6. Bei Verdacht auf Nährstoffmängel: Pflanzengehalte kontrollieren, ev. Düngefenster
anlegen!
Düngungspraxis im Ökologischen Landbau
Grundlagen
Ernährung der Pflanzen aus dem System Boden-Pflanze durch Aktivität der Wurzeln und der
Bodenlebewesen durch Mobilisierung von Nährstoffen aus der organischen und
mineralischen Substanz
Düngung nicht als Nährstoffersatz sondern als Ergänzung von Verlusten durch Verkauf bzw.
Auswaschung (K, Ca, Mg; S..)
Förderung der bodeneigenen Stoffumsetzungen durch Erhöhung der bodenbiologischen
Aktivität und Optimierung der Nährstoffmobilisierung
Bedingungen der Nährstoffmobilisierung optimieren!
Nachhaltiger Erhalt der Bodenfruchtbarkeit bei gleichzeitig möglichst schonendem Umgang
mit nicht erneuerbaren Ressourcen
Voraussetzungen für die Ernährung der Pflanzen aus den Stoffumsetzungen des Bodens:
- genügend große Nährstoff
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- Vorräte
- ausreichende Mobilisierungsrate
- minimierte Nährstoffverluste bei Düngeraufbereitung und –Ausbringung
- intensive und tiefe Durchwurzelung, kurze Wege Nährstoff – Wurzel
- gute Bodenstruktur, Bodengare: Kontrolle mit Spatenprobe!
- gute Versorgung mit organischer Substanz: Fruchtfolge, Düngung!
- richtige Bodenbearbeitung: keine Verdichtungen!
- optimaler pH-Wert: ggf. Kalken!
Kompostierung
Eigenschaften und Wirkungen von Frischmist und Mistkompost:
Eigenschaft/Wirkung Frischmist Mistkompost
Umsetzung schnell Je nach Reife, mittel…langsam
Nährstoff-Verfügbarkeit Nicht sofort z.T. direkt Verfügbar
Nährstoffspeicher Wenig viel
Humusform Eher Nährhumus Eher Dauerhumus
Stimulierung des Bodenlebens, Stark mittel…schwach
Krümelung, Nährstoffmobilisierung
Bildung von Wirkstoffen Schwach Stark
Erhöhung des Porenvol. Über Bodenbelebung Günstig
Einfluss auf den Wärmehaushalt Gering Günstig
Wasserhaltekapazität Mittel Hoch
Allgemein kurzfristige Bodenfruchtb. Längerfristige Bodenfruchtb.
Fruchtfolgen im Ökologischen Landbau
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Nachhaltigkeitsprinzipien artenreicher Fruchtfolgen
Ziele Maßnahmen
Nachhaltige Förderung der Bodenfruchtbarkeit Artenreiche Fruchtfolge Futterleguminosen Gründüngung Stroh, Stallmist
Nachhaltige Ressourcenschonung (weitgehen geschlossene Nährstoffkleisläufe)
Artenreiche Fruchtfolge Betriebsinterne Stickstoffproduktion Nährstoffmobilisierung
Nachhaltige soziale und wirtschaftliche Existenzsicherung
Artenreiche Fruchtfolge Vielseitiger Betrieb Diversifizierung der Vermarktung
Negative Wirkungen einseitiger Fruchtfolgen
Fruchtfolge - Aufgaben
Förderung der Bodenfruchtbarkeit
Versorgung landwirtschaftlicher Nutztiere
Optimierung der Nährstoffversorgung der Kulturpflanzen
Standortangepasste Kulturarten
Unkrautregulierung
Regulierung von Krankheiten und Schädlingen
Nachhaltige Ressourcenschonung
Optimierung der Arbeitsgänge
Absatzorientierte Kulturartenwahl
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Funktionen von Fruchtfolgen, Ökologischer Landbau:
Förderung der Bodenfruchtbarkeit durch
- Humusaufbau: Kleegrasanbau, Zwischenfrüchte, Grünbrache!
- Nährstoffbereitstellung!
- Regulierung von Krankheiten und Schädlingen: Anbauabstände!
- Bodenstrukturaufbau: Bodenbearbeitung!
Fruchtfolge: „Kernstück“ im biologischen Ackerbau
strenge Einhaltung von Fruchtfolgeregeln
hohe Kulturartenvielfalt
wichtigste Kulturen: Leguminosen (insbes. Kleearten)
Leitlinien der Fruchtfolgegestaltung:
Eigenschaften der Kulturarten (stark verallgemeinerte Richtlinie)
Leguminosen: meist tiefwurzelnd, garefördern, humusbildend, stickstoffmehrend
Halmfrüchte: stickstoffzehrend, garemindernd, flachwurzelnd, humuszehrend bei
Strohverkauf
Hackfrüchte: (stark) humuszehrend, stickstoffzehrend, schwach garefördernd
Leguminosen 25 – 35 % (in Abh. vom Grünlandanteil)
Luzerne od. Rotklee <17 (20) % (alle 5-6 Jahre)
Luzerne- oder Kleegras <33 %
Nicht-Leguminosen < 4 Jahre nach Leguminosen
Getreide < 75 %
Wintergetreide < 50 % Sommergetreide < 50 %
Hackfrüchte < 33 % (Humusabbau!)
Wechsel zwischen Getride und Blattfrüchten;
Wechsel zwischen Winter- und Sommergetreide;
Zwischenfrüchte wo immer möglich, möglichst Gemenge mit Leguminosen, die nicht als
Hauptfrüchte vorkommen (z.B.: Alexandrinerklee, Wicke, Gelbklee)
Selbstunverträglichkeiten und Vorfrucht-Effekte beachten!
Selbst(un)verträglichkeit bei landwirtschaftlichen Kulturpflanzen:
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Eine vielfältige Fruchtfolge und der Einsatz am Stallmistkompost in Einzelfällen einen engeren
Kulturartenabstand zulassen, ohne dass dadurch das Schaderreger-/Krankheitsaufkommen zunimmt.
Ursachen der Unverträglichkeit bei Daueranbau:
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Direkter Vorfruchtwert
Die Bedeutung der Vorfrucht für die Ertragsbildung der Folgekultur ist umso höher:
Je enger die Fruchtfolge
Je geringer die Einflussmöglichkeiten durch Intensivierungsmaßnahmen (Pflanzenschutz und
mineralische Stickstoffdüngung)
Je ungünstiger die Witterungsverhältnisse
Der Vorfruchtwert einer Kultur kann deutlich variieren!
Vorfrüchte für Getreide – viele Optionen
Vorfruchtwert von Leguminosen
Intensive Durchwurzelung, viel Ernte- & Wurzelrückstände
Bodenruhe
Humusaufbau
Wasser- und Nährstoffaufnahme aus dem Unterboden, Nährstoffmobilisierung
Biologische Stickstoffbindung
Stickstoffsparsamkeit: Erhalt von Boden-N
N-Rhizodeposition und andere Wurzelausscheidungen
Enges C/N-Verhältnis der Ernterückstände (9-14)
Positive Stickstoff-Flächenbilanzsalden
Verbesserung der Bodenstruktur: Aggregatstabilität, Erosionsneigung, Unterbodenlockerung
Wirkungen auf Bodengesundheit und Pflanzengesundheit
Nützlingsförderung
Unkrautunterdrückung durch Beschattung und Schnitt
Futterproduktion -> Düngerproduktion
Futterleguminosen sind im Ökologischen Landbau unverzichtbar!
Stickstoff: Einflussfaktoren auf die biologische Stickstoffbindung
Genotyp
UBRM SS 2013
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Entwicklungszustand der Wirtspflanze und des Symbionten
Äußere Faktoren, z.B.:
- Temperatur
- Wassergehalt
- Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalte
- pH-Wert: nicht zu tief!
- P, Mo, Fe
- Konzentration von Nitrat- und Ammonium-Ionen in der Bodenlösung
Dauer der Kultur
Leistungen des Zwischenfruchtbaues (Hermann du Plakolm (1991))
Rasche Begrünung zwischen zwei Hauptkulturen verringert Erosion, Nährstofauswaschung,
Austrocknung
Unkrautunterdrückung
Bodenbelebung
Verbesserte Lebendverbauung
Bodenlockerung und Nährstoffmobilisierung
Ressourcenschutz für unterschiedlichste Lebenwesen
Erhöhung des antiphytopatogenen Potentials
Stickstoff in Zwischenfrüchten:
Stickstoff-Konservierung durch Untersaaten:
UBRM SS 2013
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Fruchtwechselfruchtfolgen unter kontinentalen Anbaubedingungen:
Bei geringen Humusgehalten & unter
ungünstigen Witterungsbedingungen:
Die N-Versorgung ist in der dritten und
vierten Frucht nach Leguminosen für
durchschnittliche Erträge nicht
ausreichend!
KG=Klee-/Luzerne/Esparsette(-Gras)
Schutz von Arten und Habitaten durch Ökologischen Landbau
Abnahme der Artenvielfalt – Artensterben
Artenrückgang nach wie vor ungebremst, ca. 100x bis 1000x der natürlichen Rate
Mindestens 5.400 Tier- und 4.000 Pflanzenarten an der Grenze der Ausrottung
Täglich sterben bis zu 150 größtenteils unerforschte Pflanzen- und Tierarten aus
Hauptursachen für das Artensterben:
Zerstörung der natürlichen Lebensräume, insb. Die Beseitigung von Übergangsbereichen und
Sonderstandorten und die Entwässerung. Hauptverursacher ist die Landwirtschaft gefolgt
vom Tourismus
Schätzung, Bundesamtes für Naturschutz (D):
In den letzten 100 Jahren gingen 75% der Nutzpflanzen verloren
UBRM SS 2013
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Auswirkungen intensiver Landwirtschaft auf den Landschaftshaushalt
Offene, ausgeräumte, monotone Agrarflächen mit wenigen Strukturen („Agrarwüsten“)
Gefährdete Bodenfruchtbarkeit: Erosion, Humusgehalte, Wasserbilanz,…
Verlust der Artenvielfalt: Zunahme gefährdeter Arten in der „Roten Liste“, besonders Vögel,
die Strukturen in der Landschaft benötigen wie Bäume, Büsche, Sträucher, Hecken, …
Umweltwirkungen durch Störung der Selbstregulationsmechanismen in Agrarökosystemen,
z.B. Nitratauswaschung, Ammoniakentgasung aus intensiver Tierhaltung, Emissionen von
Klimagasen
Habitatschutz ist die effektivste Art die Artendiversität zu erhalten!
Biologischer Landbau erhöht die Artenvielfalt von Ackerwildkräutern im Vergleich zu konventionellen
Landbau (=100%)
Auswirkungen ökologischer Landwirtschaft auf Vögel:
Biologischer Landbau erhöht die Dichte von Schwalben und anderen Vögeln im Vergleich zu
konventionellem Landbau!
Schlussfolgerungen
Ökologischer Landbau kann dem Artenrückgang in landwirtschaftlichen Flächen
entgegenwirken
Höhere Pflanzenarten-Diversität kann die Qualität von Ackerflächen als Habitate für
bedrohte Tierarten erhöhen
Zahlreiche Untersuchungen beleben höhere Aktivität der meisten Tierarten im biologischen
Landbau
Ökologischer Landbau zeigt, dass es möglich ist, die Flora und Fauna auf den Flächen zu
schützen und zugleich Nahrungsmittel wirtschaftlich zu produzieren
Klimaschutz durch Ökologischen Landbau
Mittlere Jahrestemperaturen zwischen 1860 und 2003 von 13,9°C auf 14,6°C gestiegen.
CO2 Konzentration ab 1960 von 315 ppm (parts per million) auf 380 ppm gestiegen.
UBRM SS 2013
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Methan Konzentration fast um das doppelte gestiegen. NOx um ca. 15% gestiegen.
Emissionen von klimarelevanten Gasen in Österreich nach Sektoren:
Dominante Sektoren sind Energie, Transport und Industrie (72%).
Gesamt Treibhaus Gas Emissionen in Landwirtschaft nur 9%
9% Treibhausgas = CH4, N2O
Landwirtschaftliche CO2 Emissionen sind in „Transport“ und „Haushalt“ inkludiert
Landwirtschaft als Quelle von Klimagasen
Klimagase Quelle
Kohlendioxid CO2
Direkter Energie-Input: Treibstoff, Strom Indirekter Energie-Input: Synthetische Dünger und Pestizide, Futter
Methan CH4
Verdauungsprozesse im Rindermagen, Nassreis-Anbau
Lachgas N2O
Denitrifikation in schlecht durchlüfteten Böden bei Stickstoffdüngung
Ökologische Landwirtschaft verringert die Emission von CO2 Äquivalenten/ha um 30% im Vergleich
zu Konventioneller Landwirtschaft!
Schlussfolgerungen
Globale Erwärmung verursacht durch anthropogenen Glashauseffekt
Zunahme der Emission von Klimagasen in Österreich seit 1990 trotz Verpflichtung zur
Reduktion
Ökologischer Landbau trägt zum Klimaschutz bei durch Reduktion der Emissionen von
klimarelevanten Gasen
UBRM SS 2013
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Wasserschutz durch Ökologischen Landbau
Faktoren der Grundwasserverschmutzung durch Nitrat
Zu hohe Tierdichte, Probleme beim Verteilen der Dünger
Zu hohe Düngermengen, N-Bilanz-Überschüsse
Zu geringe Lagerkapazitäten für Hofdünger
Zu hoher Anteil Brache im Winter
Nitratgehalte nach Kleegrasumbruch in Abhängigkeit von Bodenbearbeitung und
Zwischenfruchtanbau
Begrünung durch Zwischenfruchtanbau und später Umbruch reduzieren
Nitratauswaschungsgefahr
Strategien um die Nitratauswaschung zu reduzieren
Während des Leguminosenanbaus:
Anbau von Leguminosen im Gemenge mit Nicht-Leguminosen
Untersaaten bei Anbau von Körnerleguminosen
Verringerte Reihenabstände
Abfuhr von Schnittgut statt Gründüngung
Nach dem Leguminosenanbau:
Zwischenfrüchte, Untersaaten
Verschieben des Umbruchs bis in den späten Herbst oder in das Frühjahr
Reduzierte Bodenbearbeitung
Anbau von Folgefrüchten mit einer hohen N-Aufnahme vor Winter
Stroheinarbeitung
Wasserschutz durch ökol. Landbau
Keine Anwendung von synthetischen Pestiziden, kein Risiko der Grundwasserbelastung
Stickstoff-Bilanzsaldo im biologischen Landbau geringer als im konventionellen Landbau
- Keine leichtlöslichen Mineraldünger
- Begrenzte Tierdichte: max. 2 Düngeeinheiten/ha
- Strenge Begrenzung des Zukaufsfutters
Geringe Nitratauswaschung ins Grundwasser und Trinkwasser
Pflanzliche Produktion (Hans-Peter Kaul)
Inhalt:
Landnutzung
Artenspektrum
Rohstoffertrag und –qualität
UBRM SS 2013
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Pflanzenbauliche Maßnahmen
Umwelteinflüsse der Produktion
Anbauflächenanteile Welt/EU
Wald 48% 33%
Dauergrünland 38% 30%
Körnerfruchtarten 11% 25%
Davon Kohlenhydratreiche 8,5% 21%
Eiweßreiche 1,5% 1,5%
Fettreiche 1% 2,5%
Wurzel-, Knollen-, Blauttruchtarten 1% 4%
Andere Nutzpflanzenarten 2% 8%
Kulturartenverteilung der LF in ha
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Ökologischer Landbau in der Europäischen Union von 1990 bis 2002 stark gestiegen!
Verteilung der Biobetriebe in Österreich:
Die meisten Betriebe im Zentrum von Österreich (Salzburg, Obersteiermark). Die wenigsten
im Nordosten (Niederrösterreich) und Südosten (Südsteiermark)
Ursachen für die Ertragssteigerung bei Getreide:
Wechselwirkung zwischen Pflanzenzüchtung und Produktionstechnik
Produktionstechnik
o Mechanisierung (Bodenbearbeitung, Sätechnik, Erntetechnik)
o Inputs (Pflanzenschutz, Düngung)
Pflanzenzüchtung
o Erhöhung des Ernteindexes
- Einkreuzen von Kurzstrohgenen
o Ertragskomponenten:
- Mehr Körner pro Pflanze,
- Höheres Tausendkorngewicht
Resistenzzüchtung
Zukünftige Entwicklung Landwirtschaft? Wettlauf um Nahrung und Ackerflächen -> Weltbevölkerung
wächst schneller als Getreideprodukten!
UBRM SS 2013
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Prozentanteil der versch. Lebensmittelgruppen an der menschlichen Ernährung
Ackernutzung weltweit und in Österreich 1999
Getreide (Familie Poaceae = Süßgräser)
Weichweizen (Triticum aestivum L.)
Hohe Bodenansprüche
Verwertung:
o Backwaren! (Backfähigkeit durch Klebereiweiß = Gluten)
o Stärke, Bier, Alkohol, Futtermittel
Qualitätsweizen: Mindestgehalt an Protein: > 12,5% (N-Spätdüngung!)
Hartweizen (Triticum durum)
Hohe Ansprüche an Temperatur, in Trockengebieten
Verwertung:
o Teigwaren
Gerste (Hordeum vulgare L.)
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Frühe Reife -> wassersparend
Weniger Hitzeempfindlich
Verwertung:
o Futtergerste (vorw. Wintergerste, höherer Rohfasergehalt als Weizen)
o Braugerste (vorwiegend zweizeilige Sommergersten, Proteingehalt < 11,5%)
o Menschliche Ernährung
- In unseren Breiten kaum von Bedeutung
- Fladenbrot
- Rollgerste
- Malzkaffee
Roggen (Secale cereale L.)
Erhöhte Säuretoleranz
Hohe Dürresistenz
Geringe Nährstoffansprüche
Hohe Frostresistenz
Verwertung:
o Mahlroggen (Backfähigkeit durch Verkleisterungsfähigkeit der Stärke)
o Futtergetride
Triticale (Triticosecale)
Ertragspotential des Weizens + Anspruchslosigkeit und Winterhärte des Roggens
Verwertung:
o Futtergetreide
Hafer (Avena sativa L.)
Säuretolerant
Hoher Wasserbedarf
Geringer Nährstoffbedarf
Kühlere Temperaturen sind günstig
Verwertung:
o Futtermittel (höhere Rohfaser- und Fettanteil als übrige Getreidearten; Pferde!)
o Menschliche Ernährung (ernährungsphysiologisch wertvoll; Haferflocken,…)
Mais (Zea mays L.)
Hohe Ansprüche an Keimtemperatur
Frostempfindlich
Langsame Jugendentwicklung
Hoher Nährstoffbedarf während des Massenwachstums
Unterschiedliche Reifegruppen
Einzelkornsaat
Verwertung:
o Futter:
- Ganzpflanze (Silomais)
- Korn-Spindel-Gemsich
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- Korn (Körnermais)
o Menschliche Ernährung (Stärke, Maisgrieß,…)
o Technische Zwecke (Stärke)
Körnerleguminosen (Familie Fabaceae)
Großsamig, Körner werden genutzt
Futterhülsenfrüchte
o Ackerbohnen (Vicia faba)
o Erbsen (Pisum sativum)
o Lupinen (Lupinus spp.)
o Wicken (Vicia sativa)
Speisehülsenfrüchte
o Sojabohnen (Glycine max)
o Erbsen (Pisum sativum)
o Speisebohne (Phaseolus vulgaris)
o Linsen (Lens culinaris)
In tropischen Gebieten: z.B. Kichererbsen, Feuerbohnen, etc
Vorfruchtwirkung von Leguminosen
Stickstoffversorgung durch Wurzelknöllchen
Infektion durch Rhizobien und Knöllchenbildung
Erbsen (Pisum sativum)
Unterarten/verwertung:
Zuckererbsen: Gemüse
Markerbsen: Gemüse
Speiseerbse, Saaterbse: Körnerfutter, menschl. Ernährung
Futtererbse: als Grünfutter
Ansprüche:
pH 6-7
keine Staunässe
trockenwarmes Klima mit ausreichender Wasserversorgung
Sojabohnen (Glycine max (L.) Merr.)
ca. 40% Eiweiß, 20% Fett
Kurztagspflanze, Reifegruppen
Hohe Keimtemperatur (8-10°C)
Gesamtwasserbedarf niedrig, während Blüte und Kornfüllung hoch
Epigäer: flache Saattiefe
Einzelkornsaat
Verwertung:
o Menschliche Ernährung: Speiseöl, Margarine, Sojamilch, Sojamehl
o Extraktionsrückstand Sojaschrot = Eiweißfuttermittel
UBRM SS 2013
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Ölpflanzen
Sojabohne
Raps
Sonnenblume
Lein
Ölkürbis
Hanf
… etc., z.B.: Saflor, Leindotter, Erdnuss, Baumwollsaat, Sesam, Ölpalme
Weltweit: Sojabohne, Baumwolle an der Spitze
Raps (Brassica spp.)
Rapssamen: 40-45% Öl, 25% Protein
Standort:
o Empfindlich gegen Kahlfröste und Spätfröste
o Keine Staunässe
Hohe Nährstoffansprüche im Frühling bis zur Blüte (N, S,…)
Auftreten vieler Schädlinge, Krankheiten
Züchtung: Freiheit von Erucasäure, GLucosinolaten
Verwertung:
o Menschl. Ernährung (Margarine, wertvolles Speiseöl)
o Technische Zwecke (Farben, Schmierstoffe)
o Biodiesel
o Rückstand Rapskuchen und Rapsextraktionsschrot = Eiweißfuttermittel
Sonnenblume (Helianthus annuus L.)
Frucht: 40 – 50% Öl, 15 – 22% Protein
Hohe Temperaturansprüche, trockene und warme Witterung während Blüte und Reife
Geringe N-Düngung, hoher K-Entzug
Verwertung:
o Speiseöl, Margarineherstellung
o Extraktionssschrot als Futtermittel
Ölkürbis (Curcurbita pepo L.)
Samen
o Bis 48% Ölgehalt
o 35% Eiweiß
Bevorzugt humos sandige oder lehmige Sandböden
Gesicherte Wasserversorgung notwendig
Keine Staunässe
Geringe Ansprüche an Nährstoffe (keine hohe N-Düngung)
Verwerung:
o Wertvolles Speiseöl
Leine (Linum usitatissimum)
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Geringe Ansprüche an den Boden
Unterschiedliche Nutzungen:
o Faserlein (Saatdichte: 1800 Pfl./m²)
o Öllein (Saatdichte: 200-400 Pfl./m²)
Verwertung:
o Leinsamen und Leinöl für die menschliche Ernährung
o Extraktionsschrot als Futtermittel
o Öl für Lack- und Farbherstellung
o Fasern: Textilherstellung (hohe Kosten für Ernte und Verarbeitung), Papier, Möbel…
Wurzel- und Knollenfrüchte
Zuckerrübe, Runkelrübe (Beta vulgaris ssp.), Gänsefußgewächs
Kohlrüben (Brassica campestris), Kreuzblütler
Kartoffel (Solanum tuberosum L.), Nachtschattengewächs
Karotte, Doldenblüttler
Zichorie, Korbblütler
Topinambur, Korbblütler
Zuckerrübe (Beta vulgaris ssp.)
Hohe Ansprüche an Einstrahlung
Boden
Keine Verdichtungen
Keine Staunässe
Keine Hanglagen
Hoher Wasserbedarf von Mai bis August
N-Düngung bis 4-Blatt-Stadium (N-haltige Nichtzuckerstoffe stören die Auskristallisation des
Zuckers)
Verwertung:
o Zucker
o Rübenschnitzel (Rückstand aus Zuckerproduktion) -> Futtermittel
o Alkohol
Kartoffel (Solanum tuberosum L.)
Bodenanspruch:
o Gut erwärmbar
o Nicht alkalisch
o Keine Steine
Hoher K-und Mg- Bedarf
Grenzen des Anbaus:
o Frostempfindlichkeit
o Hitzeempfindlichkeit (>32°C)
Verwertung:
o Speisekartoffel
o Kartoffel für Verarbeitung (Chips, Pommes Frites)
o Stärke- und Alkoholproduktion
UBRM SS 2013
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o Pflanzenkartoffel
o (Fütterung)
Ackerfutterpflanzen und Feldfutteranbau
Mais (Silomais, CCM: Corn-Cob-Mix)
Ackergras
o Weidelgräser (Lolium spp.)
o Sonstige Gräser (Knaulgras, Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras)
Futterleguminosen
o Rotklee
o Luzerne
o Weißklee
o Sonstige Leguminosen (Serdella, Perserklee, Inkarnatklee, Alexandrinerklee, etc.)
Sonstige Futterpflanzen bzw. –nutzungen
o Futterraps
o Grünroggen, Getreideganzpflanzensilage
o Ganzpflanzensilage aus Körnerleguminosen
o Etc.
Zwischenfrüchte
Vorteile:
Erosionsschutz vor Wind und Wasser,
Förderung der biologischen Aktivität (> Strukturverbesserung), Einbringung
organischer Substanz,
Verringerung der Nitratauswaschung,
Ev. Futternutzung, ev. Biologische Schaderregerbekämpfung
Beispiele:
Gelbsenf: Abfrostend, Pfahlwurzel
Phacelia: Abfrostend, Pfahlwurzel
Grünroggen: Winerhart, Optimale Durchwurzelung v.a. im oberen Horizonz
Winterwicke: Winterhart, Kräftige Büschelwurzeln mit vielen Feinwurzeln
Erträge, Ernteverluste und Feuchte versch. Feldfrüchte
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Einfluss produktionstechnischer Maßnahmen im Pflanzenbau
Fruchtfolge
Bodenbearbeitung
o Grundbodenbearbeitung
o Stoppelbearbeitung
Sortenwahl
Saat
o Saatgut
o Saatdichte
o Standraumverteilung
Düngung
o Stickstoff
o Andere Nährstoffe
o Organische Düngung
o pH-Wert
Wirkstoffe
Pflanzenschutz
o Unkrautbekämpfung
o Krankheitsbekämpfung
o Schädlingsbekämpfung
Ernte
(Nacherntetechnologie)
Fruchtfolge – Zielsetzung
Effektive Nutzung des Bodens -> hohe Biomasseproduktion
Bestmögliche Nutzung von Vor- und Fruchtfolgewirkungen
Verhinderung der Anreicherung von (bodengebundenen) Krankheitserregern und (am
Standort überwinternden) Schädlingen
Verhinderung der Selektion von Problemunkräutern (unterschiedliche Bodenbearbeitungs-
und Bodenbedeckungsperioden)
Keine Akkumulation von einseitigen Abbauprodukten der Pflanzen
Keine Akkumulation von Wirkstoffen
Bodenaktivität kann gefördert werden (unterschiedliche Durchwurzelung der Arten,…)
Risikoverteilung, Arbeitsverteilung
Bodenbearbeitungsmaßnahmen
Unterkrumenlockerung: Grobes Aufbrechen unter der Krume; bei starken Verdichtungen;
sehr selten
Grundboden-Bearbeitung (Primärbodenb.): Gesamte Krume, zur Hauptfrucht
Stoppel-Bearbeitung: Einarbeiten von Ernterückständen, org. Dünger, abgeerntete Felder
Saatbet-Bereitung (Sekundär-bodenb.): Vorbereitung des Saatbettes flach = ca. Ablagetiefe
Mechanische Pflanzenpflege: Mechanische Unkrautregulierung, Aufbrechen von Krusten
UBRM SS 2013
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Bodenbearbeitungs- und Bestellsysteme
Aussaat
Drillsaat (mit Maschine): z.B. Getreide, Raps, Gräser
Einzelkornsaat: exakte Ablage, z.B. Mais, Sojabohne, Zuckerrübe
Einfluss der Bestandesdichte auf die Bestockung von Getreide
Bestockung = Bildung von Seitentrieben
Bestockungsrate: abhängig von
o Art: Roggen > Wintergerste, Winterweizen > Sommergerste, Sommerweizen
o Sorte
o Umwelt (Konkurrenzeffekte)
Ziel: 1-3 ährentragende Halme (Haupttriebe sind am leistungsfähigsten)
Zusammensetzung der Trockenmasse grüner Pflanzen (unentbehrliche Nährstoffe)
Notwendige Nährelemente für Mensch und Tier
(z.B. Se, Co und I) !!!
Schädliche Schwermetalle (z.B. Hg, Pb, Cd)
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Mineralstofftheorie (nach Sprengel)
Pflanzen benötigen für ihre normale Entwicklung Mineralstoffe, die sie als Nährstoffe mit
ihren Wurzeln aus dem Boden aufnehmen.
Ein Boden bleibt nur fruchtbar, wenn die ihm entzogenen, mineralischen Pflanzennährstoffe
vollständig ersetzt werden.
Der Bedarf an mineralischen Nährstoffen ist (begrenzt) artverschieden.
Die Nährstoffe können sich nicht gegenseitig vertreten.
Gesetz vom Minimum:
Der jeweils in relativ geringster Menge vorhandene Nährstoff bestimmt die Höhe des
Pflanzenertrags
Nährstoffentzug pro ha und Jahr bei Getreide (Anhaltswerte bei mittleren Erträgen)
Nährstoff Nährstoffentzug [kg ha-1]
N 150
K 150
P 75
Ca 40
Mg 20
S 15
Fe 0,75
Mn 0,40
Zn 0,30
Cu 0,06
B 0,05
Mo 0,01
Ernteverluste werden durch Pflanzenschutz reduziert (Unkraut, Schädlinge, Krankheiten)
Umweltgerechter Pflanzenschutz (S. Steinkellner)
„Unter Pflanzenschutz versteht man die Gesamtheit der Bemühungen Schäden und
Leistungsminderungen von Nutzpflanzen durch Ausnutzung aller einschlägigen wissenschaftlichen
Erkenntnisse in einer ökologisch und ökonomisch angemessenen Weise zu verhindern oder zu
mildern.“ (Heitefuss 2000)
Ziel: Quantitative und qualitative Sicherung der Erträge
Unterbinden des Aufkommens von Schadorganismen unter Berücksichtigung des ökologischen
Gleichgewichts (vollständige Vernichtung der Schadorganismen wird nicht angestrebt)
Integrierter Pflanzenschutz (IPS)
Integrierter Pflanzenschutz ist ein System, in dem alle wirtschaftlich, ökologisch und
toxikologisc geeigneten Verfahren in möglichst guter Abstimmung verwendet werden,
UBRM SS 2013
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toxikologisch geeigneten Verfahren in möglichst guter Abstimmung verwendet werden, um
Schadorganismen unterhalb der wirtschaftlichen Schadensschwelle zu halten, wobei die
bewusste Ausnutzung natürlicher Begrenzungsfaktoren im Vordergrund steht.
Es handelt sich um eine Kombination von Verfahren, bei denen vorrangig biologische,
biotechnische, pflanzenzüchterische und anbau- bzw. kulturtechnische Maßnahmen
eingesetzt werden.
Chemische Bekämpfung soll auf ein notwendiges Maß beschränkt werden.
Pflanzenschutz im ökologischen Landbau
Vollständige Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel
Alle anderen Methoden und Verfahren des Pflanzenschutzes – vorbeugende sowie acker-
und pflanzenbauliche Maßnahmen, menschliche Unkrautkontrolle, biologische
Schädlingsbekämpfung, Pflanzenschutz- und Pflanzenstärkungsmittel auf naturstofflicher
Basis – werden in gleicher Weise wie im integrierten Pflanzenschutz verwendet, nur
intensiver und stärker ganzheitlich ausgerichtet.
Schadursachen an Kulturpflanzen
Abiotisch:
Klimafaktoren (Hitzestress, Sonnenbrand)
Bodenbedingungen (Trockenstress)
Produktionstechnik
Pflanzenernährung (Nährstoffmängel)
Umweltbelastung
Pflanzenschutzmittel
Biotisch:
Schädlinge: Nematoden, Schnecken, Miben, Insekten, Wirbeltiere
Krankheitserreger: (Viren), Phyto-, Spiroplasmen, Bakterien, Pilze, pilzähnl. Org.
Höhere Pflanzen: Unkräuter, Ungräser, parasit, Pflanzen, Nutzpflanzen
Schaderreger
Viren Submikroskopisch klein Keine Mikroorganismen Infektiöse Partei ohne eigenen
Stoffwechsel Obligat biotroph Meist RNA
Nematoden Meist kleiner als 1 mm Obligate Parasiten Tierischer Organismus, Schäden ähneln
Krankheitssymptomen
Bakterien Einzellige Organismen ohne echten
Zellkern DANN in Nukleoiden, tw auch ringförmige
Plasmide Chlorophylfrei, keine Plastiden Zellwand mit Grundgerüst aus Murein
Pilze Eukaryotisch (ein/Mehrere Zellkerne) Chlorophylfrei Zellwand in mind. Einem
Entwicklungsstadium vorhanden Keine Leitgefäße Heterotrophe Organismen (Keine Photo-
oder Chemosynthese)
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Pflanzenschutzmaßnahmen
Vorbeugende Methoden
Mechanisch-physikalische Pflanzenschutzmethoden
Biotechnischer Pflanzenschutz
Gentechnischer Pflanzenschutz
Biologischer Pflanzenschutz
Chemischer Pflanzenschutz
Pflanzenhilfsmittel/Pflanzenstärkungsmittel
Vorbeugende Maßnahmen
Pflanzenquarantäne
Hygienemaßnahmen
Kulturtechnischer Pflanzenschutz
- Standort- und Sortenwahl
- Fruchtfolge
- Bodenbearbeitung
- Düngung
- Kultur- und Pflegemaßnahmen
- Saat- und Pflanzzeiten
Quarantäneschadorganismen
Sind Organismen, bei denen die Gefahr besteht, in Gebiete außerhalb ihres natürlichen
Verbreitungsgebietes einzuwandern, meist aber durch den Menschen in diese eingeschleppt
zu werden.
Sind Organismen, die große wirtschaftliche Schäden in der LW & FW verursachen können,
aber auch zu Veränderungen in Ökosystemen führen können.
Ihr Auftreten ist meldepflichtig (Magistrat, Bezirkshauptmannschaft, Pflanzenschutzdienst).
Es müssen alle Maßnahmen ergriffen werden, die eine Einschleppung und Verbreitung
verhindern!
Quarantäneschadorganismen unterliegen unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen
Bundesländern
Feuerbrand – Erwinia amylovora (Quarantäneschaderreger)
Blätter fahlgrün, an den Hauptadern dunkelgrün, dann fleckig, später braun-schwarz
Bei nicht verholzten 1-jährigen Trieben peitschenförmiges Zurückbiegen der Triebspitzen
Abgestorbene Blattbüschel/Blütenstiele (abgestorbene Partien fallen nicht ab)
Rinde wird rotbraun bis dunkelbraun, Holzkörper verfärbt
Bakterienschleim
Früchte nur klein, werden Schwarz und bleiben auch über den Winter hängen
Absterben der befallenen Pflanzen
Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)
Quarantäneschädling in der EU, jedes Auftreten ist meldepflichtig!
Käfer:
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Fressen vorwiegend Pollen, Narbenfäden, tw. Milchreife Körner
Tw. „Festerfraß“
Schädigung v.a. an Mais, seltener an Sojabohne, Curcubitaceaen, Luzerne
Larven:
Junglarven fressen Haarwurzeln
Spätere Stadien auch an größeren Wurzeln
Charakteristisch: „Gänsehals-Symptom“ – Pflanzen richten sich nach anfänglicher
Lagerung wieder auf – gekrümmte Stängel
Schädigung durch Larven ausschließlich an Maiswurzeln und einigen Gräsern
Nationale Quarantänemaßnahmen
Meldepflicht (Bezirksverwaltungsbehörde, Amtlicher Pflanzenschutzdienst des betreffenden
Bundeslandes)
Anordnung der erforderlichen Maßnahmen zur Tilgung/Eindämmung des Schadorganismus
Beispiel: Westlicher Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)
1. Maßnahmen bei isoliertem Befallsaufterten von mehr als 2 Exemplaren des
Schadorganismus
2. Maßnahmen in der Befallszone
3. Maßnahmen in der Sicherheitszone
4. Maßnahmen bei isoliertem BEfallsauftreten von höchstens 2 Exemplaren des
Schadorganismus
5. Maßnahmen im Gebiet der natürlichen Ausbreitung des Schädlings
Hygienemaßnahmen im Pflanzenschutz
Ziel:
Reduktion des Schadorganismenpotenzials
Befallsvorbeugung
Verzögerung/Unterbindung der Erstinfektion
Durch:
Beseitigung vorhandener Infektionsquellen
Krankheitsübertragung vermeiden
Optimierung der Kulturbedingungen
Kulturtechnischer Pflanzenschutz
Standort- und Sortenwahl:
- Standort entsprechend den Ansprüchen der jeweiligen Kulturpflanzen
- Anbau resistenter Sorten
- Anbau von für die regionalen Produktionsbedingungen geeigneter Sorten
Fruchtfolge:
- V.a. bei standorttreuen, bodenbürtigen Schaderregern wichtig
- Je größer die Spezialisierung des Schaderregers, umso effizienter ist ein
Fruchtwechsel
- Beispiel für Problemorganismen: Maiswurzelbohrer
UBRM SS 2013
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Bodenbearbeitung:
- Indirekte Wirkung auf Schaderreger durch Einfluss auf Pflanzenwachstum
- Direkte mechanische Wirkung auf Schaderreger und Unkräuter
- Beispiel: Engerlinge, Drahtwürmer, Maiszünstler werden vernichtet/verschüttet
- Bei nicht wendender Bodenbearbeitung sollten Pflanzenreste oberflächlich
eingearbeitet werden, damit der Rotteprozess einsetzen kann.
Mechanisch-physikalischer Pflanzenschutz
Beispiele:
Nutzung von Fallen
Mechanische Unkrautbekämpfung durch Hacken, Jäten oder Striegeln
Mechanisches Entfernen von krankheitsbefallenen Pflanzenteilen
- Mehltauschnitt bei Abpfelbäumen
- Eliminieren kranker Einzelpflanzen
Saatgutreinigung des Getreides (Trennung nach spezifischem Gewicht, nach Größe und Form,
durch optische Sortierung)
Leimringe auf Stämmen von Obstbäumen gegen Frostspanner (ungeflügelte Weibchen
wandern im Herbst zur Eiablage auf die Bäume)
Drahtgitter um Wurzelballen gegen Wühlmäuse
Wühlmausfallen
Biotechnische Pflanzenschutzverfahren
(„zweckentfremdete“) Nutzung der natürlichen Reaktionen von Schädlingen auf physikalische
und chemische Reize mit dem Ziel, die Schädlingspopulationen auf eine ökonomisch
tolerierbare Dichte unter der wirtschaftlichen Schadensschwelle zu reduzieren.
Akustische Signale
Visuelle Reize (Farbe, Licht)
Pheromone
allelochemische Wirkstoffe
Biotechnische Pflanzenschutzverfahren
Farbfallen (Schalen, beleimte Tafeln):
meist zur Flugüberwachung, Früherkennung bzw. zur Prognose verwendet, seltener
auch zum Massenfang
Beispiele:
Gelbschalen im Raps – Rapsglanzkäfer, Rapsstängelrüssler
Beleimte Gelbtafeln im Gemüse- und Zierpflanzenbau – Blattläuse, Weiße Fliege,
Trauermücke
Beleimte Blautafeln – Thripse
Weißtafeln – Flugüberwachung der Apfelsägewespe
Pheromone: Botenstoffe zur inerartlichen Kommunikation:
UBRM SS 2013
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Zur Überwachung und Prognose des Flugverlaufes v.a. von Schadschmetterlingen:
nur Männchen werden gefangen, Entscheidungshilfe für weitere Maßnahmen, z.B.
Insektizidapplikation
Zur Erfassung des Erstauftretens von Quarantäneschädlingen
Zur Verwirrung: Großflächige Abgabe von weiblichen Sexuallockstoffen → Männchen
können dadurch Weibchen nicht mehr lokalisieren
Zum Massenfang: z.B. Wegfangen von Borkenkäfern im Forst,
Aggregationspheromone in Pheromonfallen oder auf Fangbäumen.
Biologischer Pflanzenschutz
Ist „die Nutzung bzw. Verwendung lebender Organismen (einschließlich Viren) mit dem Ziel,
die Populationsdichten oder Auswirkungen von Schadorganismen soweit zu vermindern, dass
der wirtschaftliche Schaden weitgehend reduziert wird“
Umfasst z.B.
Erhaltung und Förderung von Nutzorganismen
Einsatz von Starterpopulationen
Massenausbringung von Nutzorganismen
Einbürgerung gebietsfremder Arten
Ansätze wie biotechnische Verfahren, die Verwendung resistenter Sorten, Kulturmaßnahmen
zur Verminderung von Schaderregern, etc. werden landläufig häufig dem biologischen
Pflanzenschutz gleichgesetzt. Diese Verfahren gelten aber als wichtige Bestandteile aller
Pflanzenschutzkonzepte!
Biologische Schädlingsbekämpfung
Freilassung von Nützlingen aus Massenzuchten
v.a. bei Zier- und Nutzpflanzen im Unter-Glas-Bereich, tw. auch im Freiland
Raubmilben gegen Spinnmilben
Erzwespen gegen Weiße Fliege, Maiszünstler, Minierfliegen, Napfschildlaus,…
Schlupfwespen gegen Blattläuse, Weiße Fliege, Zitrusschmierlaus
Räuberische Gallmücken gegen Blattläuse
Florfliegen gegen Blattläuse, Spinnmilben Thripse, Wollläuse, Weiße Fliegen,
Schmetterlingseier, junge Raupen u.a.m
Räuberische Wanzen gegen Blattläuse, Thripse
Räuberische Marienkäfer gegen Woll- und Schmierläuse
Biologische Schädlingsbekämpfung mit insektenpathogenen Nematoden
Insektenpathogene Nematoden leben mit Bakterien in Symbiose (für Mensch und
Wirbeltiere unbedenklich)
Im Boden lebenden Dauerlarven beherbergen Zellpaket ihrer Begleitbakterien im Darm
Dauerlarven dringen direkt über die Haut in die Blutbahn oder über den Darmkanal oder das
Tracheensystem der Insekten in den Wirt ein
In der Blutbahn (Hämolymphe) geben Nematoden die symbiontischen Bakterien ab
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Bakterien vermehren sich und töten das Insekt in etwa 3 Tagen ab
Im Wirtskörper entwickeln sich 2-3 Generationen
Ab einer gewissen Populationsdichte verlassen Dauerlarven den Wirt, suchen nach neuen
Wirten
Biologische Schädlingsbekämpfung mit insektenpathogenen Pilzen (Beauverie brongniartii)
Bodenpilz
Wurde überwiegend bei Blatthornkäfer gefunden
Infiziert seine Wirte auch mit Hilfe seiner Sporen, die an der Kutikula haften, auskeimen, den
Chitinpanzer durchdringen und sich anschließend im Insekt vermehren
Relativ selektiv -> Nebenwirkungen gegenüber Nicht-Zielinsekten gering
Wird auf bewachsenen Getreidekörner ausgebracht
Wird kommerziell produziert und in einigen Ländern zur Engerlingsbekämpfung eingesetzt (in
Ö derzeit nicht registriert)!
Biologische Schädlingsbekämpfung mit insektenpathogenen Bakterien: Bacillus thuringiensis (B.t.)
Toxische Wirkung erst nach Aufnahme von B.t. durch Fraß der Larven
Im Kristall vorliegendes Toxin = inaktives Protoxin
Kristalltoxine werden im Darm pH-abhängig gelöst und mittels spezifischer Proteasen
gespalten (=Umwandlung des inaktiven Protoxin in die aktive Toxinform)
Absolut unbedenklich für Mensch und WIrbelitere
Biologische Bekämpfung von Phytopathogenen mit mikrobiellen Antagonisten
Meist auf Basis von Pilzen und Bakterien, die aus Böden isoliert wurden
Antagonistische Wirkung durch
- Abgabe abiotisch wirkender Stoffe
- (Hyper-)Parasitierung der Schaderreger
- Konkurrenz um Besiedlungsräume und Nährstoffe
- Induzierte Resistenz
Wirkung meist präinfektionell (nur selten postinfektionell)
Schwerpunkte in der Bekämpfung: Dauerstadien, Bodenpathogene, auf der
Pflanzenoberfläche lebende Ektoparasiten
Pflanzenschutzmittel (91/414/EWG)
Pflanzenschutzmittel sind Wirkstoffe und Zubereitungen, die einen oder mehrere Wirkstoffe
enthalten, in der Form in welcher sie an den Anwender geliefert werden, und die dazu
bestimmt sind,
Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse vor Schadorganismen zu schptzen oder ihrer
Einwirkung vorzubeugen;
In einer anderen Weise als ein Nährstoff die Lebensvorgänge von Pflanzen zu
beeinflussen (z.B. Wachstumsregler);
Pflanzenerzeugnisse zu konservieren, soweit solche Stoffe oder Zubereitungen nicht
besondere Vorschriften des Rates oder der Kommission üder konservierende Stoffe
unterliegen;
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Unerwünschte Pflanzen zu vernichten;
Pflanzenteile zu vernichten oder ein unerwünschtes Wachstum von Pflanzen zu
hemmen bzw. einem solchen Wachstum vorzubeugen.
Pflanzenhilfsmittel, Pflanzenstärkungsmittel (Situation in Österreich)
Pflanzenhilfsmittel sind Stoffe ohne wesentlichen Nährstoffgehalt, die dazu bestimmt sind,
auf die Pflanzen einzuwirken, die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen zu erhöhen oder die
Aufbereitung organischer Stoffe zu beeinflussen (Österr. Düngemittelgesetz 1994)
In Deutschland als Pflanzenstärkungsmittel bezeichnete Produkte fallen in Österreich unter
den Begriff Pflanzenhilfsstoffe und sind im Düngemittelrecht geregelt.
Produkte die in Deutschland gelistet sind können in Österreich als Pflanzenhilfsmittel
eingesetzt werden, außer Produkte die unter die VO 1107/2009 fallen.
Einteilung von Pflanzenschutzmittel (Pestizide)
Zielorganismus Pflanzenschutzmittel
Viren dz. Chemisch nicht bekämpfbar
Phytoplasmen dz. Chemisch nicht bekämpfbar
Bakterien Bakterizide
Pilze Fungizide
Unkräuter, Ungräser Herbizide
Insekten Insektizide
Milben Akarizide
Nematoden Nematizide
Schnecken Molluskizide
Nagetiere Rodentizide
Vögel, Wild Repellents, Vergrämungsmittel
Kulturpflanzen Wachstumsregulatoren
Aufnahme von Pflanzenschutzmitteln durch tierische Schädlinge (Insektizide)
Atemgifte:
Tierische Schädlinge werden durch Einatmen des Wirkstoffes rasch abgetötet (z.B.
Phosphorinsektizide)
Präparate werden meist flüssig ausgebracht, gehen aufgrund ihres hohen Dampfdrucks rasch
in die gasförmige Phase über
Kontaktgifte:
Ätzmittel: Wirksamkeit kaum temperaturabhängig; meist rasche Anfangs-, jedoch keine
Dauerwirkung, häufig relativ hohe Giftigkeit für den Anwender
Nicht ätzende Kontaktgifte: meist gut fettlöslich, werden über die Körperoberfläche des
Schädlings aufgenommen
Meist nicht selektiv wirksam (z.B. Pyrethroide), besere Erfolge bei wärmeren Temperaturen
Fraßgifte (Magengifte):
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Aufnahme über den Fressvorgang, Entfaltung der Wirkung im Verdauungstrakt der Tiere;
meist sehr selektiv und relativ nützlingsschonend
Herbizide
Blattherbizide
Werden über das Blatt aufgenommen
Brauchen ausreichende Blattmasse, damit ausreichend Wirkstoff aufgenommen werden
kann und müssen an den Blättern eine ausreichende Zeit antrocknen können
Systemisch und nicht systemische Präparate
Bodenherbizide
Aufnahme meist über die Wurzeln, (Ausnahmefall: über die Sprosse)
Boden und Blattherbizide
Aufnahme über die Wurzeln, als auch über die Blätter möglich
VT = bessere Wirkungssicherheit
Wirkung von Fungiziden (inkl. Wirkstoffe gg. Oomyceten)
Direkte Wirkung
Multisite Inhibitoren
Spezifische Wirkung
Indirekte Wirkung
Unbekannte WIrkung
Probleme des chemischen Pflanzenschutzes
Unerwünschte Nebenwirkungen z.B. gegen Menschen, Wirbeltiere, Bienen, nützliche
Organismen, Fische, Fischnährtiere, usw.
Rückstandsprobleme in Lebens- und Futtermitteln, im Trinkwasser (Grundwasser)
Kompensationskrankheiten oder –schädlinge
Resistenzerscheinungen durch die wiederholte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
derselben Wirkstoffgruppe
Gentechnischer Pflanzenschutz
Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen - Beispiele
Insektenresistenz
Übertragung von Bacillus thuringiensis Genen (Bildung der Endotoxinkristalle) v.a. in Mais
und Baumwolle
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Einbau eines Gens aus der Pfefferminze in Weizen: Synthese eines Alarmpheromons zur
Vertreibung von Blattläusen (Feldversuche im Anfangsstadium)
Herbizidresistenz (Toleranz gegen nichtselektive Herbizide)
Gene aus Agrobacterium tumefaciens vermitteln Resistenz gegen Glyphosat
PAT-Gen (Phosphinothricin Acetyl-Transferase) aus Streptomyces viridochromogenes erzeugt
ein Protein → Resistenz von Glufosinat-Ammonium
Virusresistenz
Übertragung von Genen, die die Bildung von Virushüllproteinen exprimieren (Hüllprotein in
der Pflanze verhindert Virusvermehrung) (transgene Marille gegen Plum Pox-Virus)
Pilzresistenz
Expression von Chitinasegenen → Abbau des Chitins in der pilzlichen Zellwand und dadurch
Schutz vor Pilzbefall!
Gentechnischer Pflanzenschutz
Gentechnisch erzeugte Herbizidresistenz – diskutierte Nachteile am Beispiel Raps
- Transfer transgener Pollen in Nachbarfelder
- aufwändige und teure Analysen
- Einfluss auf Reinheit von Basis- und zertifiziertem Saatgut durch weiträumigen
- Durchwuchs in den Folgejahren, Bekämpfung herbizidresistenter Pflanzen?
- Bekämpfung entlang von Straßen/Bahngleisen nur mit zusätzliche Spritzungen mit anderen
(teureren, giftigeren) Wirkstoffen möglich
- Überbetrieblicher Maschineneinsatz für gentechnisch verändertes und konventionelles Saat-
und Erntegut problematisch
- kaum GVO-freier Rapshonig
- Verschwinden von Ackerwildkräutern bei intensivem Herbizideinsatz → Einfluss auf
Biodiversität im Agrarraum (Insekten, samenfressende Vögel, u.a.)
- Rapssamen im Boden über 10 Jahre überlebensfähig → Rückholung von Transgenen aus der
Umwelt praktisch nicht möglich
Bauen in der Landwirtschaft (E. Quendler)
Gründe für Wandel im landwirtschaftlichen Bauwesen:
Strukturwandel (Zunahme der Betriebsgröße)
neue Arbeitsverfahren (modernisierung/automatisierung)
neue Baustoffe
neue Konstruktionen
Funktionstrennung (Melkraum, Futterbehälter,..)
Unterschiedliche Funktionen
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Schutzfunktion: Witterung (Kälte, Wärme, Regen, Sonneneinstrahlung, Blitz usw.)
Arbeitsfunktion: Optimale Bedingungen für die Arbeit (Inneneinrichtung,
Gebäudezuordnung, Raumordnung, Türen, Belichtung, Stützen)
Aufgaben der Gebäude in der Landwirtschaft:
Unterbringung von Tieren
Lagerung von Futtervorräten und Verkaufsprodukten
Unterstellung von Maschinen
Lagerung von Wirtschaftsdünger
Green Care, Urlaub am Bauernhof, Direktvermarktung: Räume für
Besucher, Gäste und Vermarktung von Produkten
Flächen zur Energieproduktion (Dächer, Außenwände)
Ausführungsanforderungen an Gebäude:
kostengünstig
Leistungsbereitschaft der Tiere herstellen
Witterungsschutz: Maschinenhalle, Schweinestall
Attraktivität für Gäste und Direktvermarktung
Energieeffizienz, ‐ausbeute (Flächenauswahl)
Einfügen in die Landschaft
Beispiele: Warmstall, Kaltstall, Außenklimastall, Kombinationen, Reithalle,
Maschinenhalle
Anforderungen, Kriterien:
Bauzeit
Preiswürdigkeit
Haltbarkeit
jeweils bei entsprechender Funktion
Einteilung nach
konstruktiven Grundsätzen
Art der Herstellung (konventionell, vorgefertigt, Selbsthilfe) oder
Nutzung
Lasten
Lasten:
Gebäude werden belastet, die auftretenden Lasten müssen berechnet werden: Statik,
Bauausführung
Lasten gliedern sich in Elementar-, ruhende und Verkehrslasten
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Elementarlasten, Schneelasten, Beispiele für Regelschneelasten in Österreich:
Gebiet, Ort Regelschneelast kg/m²
Donautal u. Marchfeld 75
Amstetten, Eisenstadt 120
Ennstal 200
Velden 260
Kitzbühel 320
Lech am Arlberg 650
Bestimmen Statik, sind Vorschriften, z.B. Faktor 10 zw. Donautal und Lech: massive
Auswirkungen auf Baukosten
Windverband
Einbau: horizontal, schräg, vertikal möglich
Aussteifung: Streben, Seitenwände, Ringanker, Windböcke, Drahtseil, Universalverbinder,…
Statisches Konstruktivelement: Versteifung von Gebäudeteilen, dient Aufnahme und Ableitung der
waagrechten Windlasten, keine Aussteifung, Gebäude fällt beim ersten Wind zusammen.
Ruhende Lasten:
Ruhende Lasten sind Raum- und Lagergewichte sowie ständige Lasten und Nutzlasten im
Hochbau:
Raum- und Lagergewichte:
Landwirtschaftliche Produkte (Schüttkegel, Winkel der inneren Reibung), Werte erhöhen sich
bei durchfeuchtetem Gut, ermäßigen sich bei Lagerung in Säcken um 20%, in Fässern um 30%
Baustoffe, Brennstoffe:
Ständige Lasten: Eigengewichte der Bauteile (untere Teile müssen obere tragen)
Nutzlasten: Menschen, Möbel, Geräte, Tiere,… (Lasten aus bestimmungsgemäßer Nutzung)
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Nutzlasten (Beispiele in kg/m²)
Wohnhäuser u. Werkstätten 200
Dachböden 100 – 200
Brennstofflager von Wohnungen 1000
Stiegen, Gänge u. Podeste
in Wohnhäusern 350
in Industriegebäuden 500
Balkone und Loggien in Wohn- u. Bürohäusern 500
Bauweisen
Konventionelle Bauweise
Skelettbauweise: ist Art des Trag- oder
Bauwerks (tragendes Gerippe)
Rohbau des Bauwerks aus Elementen, die primär tragende Funktion haben, ähnlich Skelett entsteht
Tragstruktur.
Skelettbau wird mit Fassade (Haut oder Hülle) bekleidet und im Inneren mit nichttragenden Wänden.
Typische Baumaterialien: Holz, Stahl,
Stahlbeton, die größte Stützweiten
überbrücken, modular zusammensetzbar
Skelett- und Tafelbauweise
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Tafelbauweise: Konstruktionstechnik: Holzrahmenbauweise: Fertigung der Bauelemente für Wände
und Decken im Werk.
Beplankung der Wärmedämmung, Innen- und Außenverkleidung sowie Fenster und Türen in
Fertigelemente beim Hersteller eingebaut.
Baustelle: Tafelwand-Bauteile horizontal und vertikal von Kran aufgestellt und mit Bodenplatte
verbunden
Vorteile: Produktion in Serie, kostensparend
Nachteile: wenig Raum für Individualität
Starrahmenbauweise
Vorteil: selber baubar
Nachteil: seitlich keine Einfahrt
möglich, Ständer bzw. Starrahmen
dicht beieinander
Stahlkonstrukion: Preis am Markt
maßgeblich
Vorgefertigte Binder, Dachraum nicht nutzbar, großer stützenfreier Raum,
preiswert
Angehobener Untergurt, z.B. Futtertisch in Mitte mit
Durchfahrmöglichkeit, preiswert
Stützen: preiswerte Konstruktion, wenn Stützen kein Nachteil,
Abstimmen von Stützenabständen und Gebäudenutzung,
Liegeboxenlaufstall
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Leimbinder: stützenfrei, kostspieliger, Reithalle, Dachraum und Erdgeschoss gut nutzbar
Pultdachhalle
Dachneigung bis 20°
Kantholzkonstruktion mit
Diagonalverstrebung oder
Rundholzkonstruktion mit
eingespannten Rundholzstützen
Koppelpfetten (für Ziegeldeckung
zusätzl. Konterlattung, + Lattung 3/5)
Binderabstand: 3,50 – 4,00 m
Hallenbreite: 6,50‐8,00 m
Gut für den Eigenbau geeignet.
Warmklimaställe
Wärmetauscher zur Energierückgewinnung im Einsatz
Gegenstromsysteme – Luft – Luft Wärmetauscher
Einsatzgebiete – Abteilwände oder als Kompaktgeräte
Außenklimaställe
Spaceboard: fest, verschiebbar, drehbar
Netz: fest
Netz: aufrollbar von unten öffnend von oben öffnend
Doppelstegplatten
Curtain: aufrollbar von unten nach oben
Bauweisen von Stallgebäude:
Konventionell: Ziegelmauerwerk, Dachstuhl in Zimmermannskonstruktion, Massivbau
Fertigbau: meist Vorfertigung, Skelettbauweise, Tafelbauweise
Leichtbau (auch Holzställe): gute Wärmedämmung, ungünstig in Wärmespeicherung (z.B.
Außenklimaställe Ö)
Wärmeschutz: Je nach Tierart kommt Wärmeschutz bei Stallgebäuden besondere Bedeutung zu
Rinder: Schutz gegen Hitze, weniger gegen Kälte
Schweine und Hühner: Schutz gegen Hitze als auch Kälte
Tierart/Nutzungsrichtung Optimalbereich (°C) Empfehlung für Winter (°C)
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Milchkühe, Zuchtkälber, Bis 20 10
Zuchtbullen, Jungtieraufzucht
Maststiere 12‐20 16
Mastkälber 16‐20 18
Sauen, Eber 5‐15 12
Ferkel (10 bis 30 kg) 18‐22 20
Mastschweine 15‐18 16
Wärmebilanz
25% der Stalldachfläche wird für Photovoltaikanlagen genutzt
Energie Ertrag PV: 120 kWh/m² Jahr
Lüftung (Raumlufttechn. Anlagen)
Anforderungen: zu erfüllende Aufgaben:
Sauerstoffversorgung (wichtigste für Tier)
Abtransport der Gase (Wasserdampf, Kohlendioxid, verbrauchter Luft)
Abtransport von Wärme
mit Anstieg Tieranzahl, Lösung über Lüftung nötig!
Bezeichnung Entstehung Zul. Konzentration DIN 18910
NH3 - Ammoniak Bakt. Zersetzung d. org. Substanz
Bis 0,05 l/m³
H2S- Schwefelwasserstoff
Bakt. Zersetzung d. org. Substanz
Max 0,01 l/m³
CO2 – Kohlendioxid Atmungsluft der Tiere
35%
CH4 - Methan Bakt. Zersetzung d. org. Substanz
l/m³ = 1000 ppm
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Lüftungssysteme
Lüftungssysteme: Vergleich
Schachtlüftung Größte Luftleistung bei hohen Temperaturdifferenzen zwischen innen und außen, keine Energiekosten, Kapitalbedarf wie UL
Trauf-Firstlüftung Größte Luftleistung bei hohen Temperaturdifferenzen zwischen innen und außen, keine Energiekosten, Kapitalbedarf wie UL
Unterdrucklüftung (Sauglüftung)
Gezielte Abluft, zuverlässig, geringer Energiebedarf
Überdrucklüftung (Drucklüftung)
Probleme bei Windlage, keine gezielte Luftabfuhr, Bauschäden, gut mit Heizung zu verbinden, geringe Energiekosten, Kapitalbedarf wie UL
Gleichdrucklüftung (Verbundlüftung)
Sichere Luftverteilung, gut mit Heizung zu verbinden, hoher Kapitalbedarf, hoher Energiebedarf
Lagerhallen: zur Lagerung
Pflanzlicher Ernteprodukte oder
Futtermittel (Silage, Heu, Berghallen)
Es ist teilweise Wärmedämmung erforderlich, nicht nötig bei Heu und Stroh.
Arbeitsfunktion beachten: Wenderadius von Fahrzeugen, Steigungen von Maschinen
Lagerhaltung
Verlustarme Erhaltung des Einlagerungszustandes wasserhaltiger und folglich fäulnis- und
austrocknungsgefährdeter Produkte.
Früher: Erdmietenlagerung
Heute: Gebäude mit Belüftung
Lagerarten: Loselagerung (Boxenlager)
Kistenlagerung (Groß- und Kleinkisten: 500, 600, 1000 kg)
Ziel: möglichst geringe Kosten für Gebäude, Belüftungseinrichtungen, Fördertechnik
Maschinenhallen:
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Witterungsschutz
Keine Wärmedämmung erforderlich
Flächenbedarf richtet sich nach Art und Anzahl der Maschinen
Lagerbehälter, Getreide, Gärfutter
Silos: Speicherung von Schüttgut, in LW: Getreide, Silage
Hochsilos: Bauformen: rund, rechteckig, achteckig, 10‐20 m hoch
Material: Kunststoff, Beton, Stein, Stahl, Holz
Befüllung von oben, Gebläse
Entnahme: händisch, Fräse
Flachsilos:
Flachsilos: Bodenplatte mit Seitenwänden
Freigärhaufen: Bodenplatte oder ohne befestigte Bodenplatte
Kunststoffplane als Abdeckung
Entnahme: Siloblockschneider, Silozange
Entscheidungsbasis: Preis, Lagergut
Festmist, Flüssigmist, Gülle
Festmislager: Lagern von Festmist (Gemisch aus Kot, Harn, Einstreu) für mind. 6 Monate
Massive ortsfeste Festmistlager: wasserdichte Betonfläche
Örtlich veränderliche Festmistlager: Festmistzwischenlager auf landwirtschaftlichen Nutzflächen
(Grundwassergefährdung?)
Güllelager: für Urin und Kot landwirtschaftlicher Nutztiere
Dick- bzw. Dünngülle (je nach Wasserzusatz)
Flüssigmist: enthält etwas Einstreu sowie Wasser
Schweine- und Rinderhaltung
Offene und geschlossene Systeme
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Schwimm- und Sinkschichtenbildung
Güllemixer, Güllerührwerk
Planungsablauf
Bauplanung gehen verschiedene Schritte voraus, Ablauf der Bauplanung ist Abbildung im Detail zu
entnehmen:
Gebäude,
Anordnung
Falsch Besseres Anpassen an die Landschaft beruhigt!
Falsch! Grün sparsam einsetzen! Grün ist sparsam einzusetzen
Baurecht
Baurechtliche Genehmigung wird für fast alle landwirtschaftlichen Gebäude benötigt, bei
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Neubau, aber auch
Nutzungsänderung oder
Z.B. Fassadenveränderungen im Ortsverband und in Streulagen
Ausnahme stellt Instandsetzung von Gebäuden dar!
Landwirtschaftliche Bauvorhaben können in Interessenskonflikt mit Umweltschutzauflagen kommen
und bedürfen daher Zustimmung von Behörden:
1. Instanz: Bürgermeister
2. Instanz: Gemeinderat
3. Instanz: Land
Folgende Behörden können ebenfalls involviert sein:
Straßenbauamt und Feuerwehr
Agrarbezirksbehörde und Grundverkehrskommission
Naturschutz (werden bei Bauverhandlung beigezogen)