Pro
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ochschule
der
Medie
n
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 1
Zwischen Wunsch
und Wirklichkeit
Das neue Regelwerk „Resource
Description and Access“ (RDA)
Pro
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Wie
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ochschule
der
Medie
n
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 2
Agenda
1. Angloamerikanische Katalogisierungstradition
2. Ausgewählte Grundprinzipien von RDA
3. RDA im deutschsprachigen Raum
Pro
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ochschule
der
Medie
n
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 3
Agenda
1. Angloamerikanische Katalogisierungstradition
2. Ausgewählte Grundprinzipien von RDA
3. RDA im deutschsprachigen Raum
Pro
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Wie
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der
Medie
n
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 4
Katalogisierungspraxis
• ungefähr im selben Umfang wie in Deutschland
häufig von angelernten Hilfskräften ausgeführt
1. Fremddatenübernahme (copy cataloging):
• deutlich höherer Aufwand als in der RAK-Welt
z.B. ausführlichere bibliographische Beschreibung,
mehr Eintragungen, mehr Körperschaften, differenzier-
tere Normdaten, komplexere Entscheidungsprozesse,
Sacherschließung zwingend (aus derselben Hand)
• durch hochqualifizierte Bibliothekare
mit Fachstudium und Bibliotheks-Master (≈ hD);
es gibt kein Pendant zum gehobenen Dienst
2. Eigen-/Erstkatalogisierung (original cataloging):
Pro
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Wie
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der
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n
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 5
AACR2:
NE: 1. Herausgeber
NE: 2. Herausgeber
(bis zu drei Herausgeber er-
halten Nebeneintragungen)
mehr Eintragungen
Beispiel 1:
Eintragungen für
Herausgeber
RAK-WB:
NE: 1. Herausgeber
(nur ein Herausgeber erhält
eine Nebeneintragung)
Pro
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n
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 6
Beispiel 2: Angabe des
Inhalts in einer Fußnote
RAK-WB: keine Fußnote
AACR2: Fußnote üblich
für bis zu zwölf Beiträge
ausführlicher
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 7
Beispiel 3: Welche Kongresse sind Körperschaften?
RAK-WB:
Kongresse dieses Typs gelten nicht als Körperschaften
nur ein einziger Normdatensatz (für den Arbeitskreis)
Pro
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n
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 8
AACR2:
auch diese Kongresse gelten als Körperschaften
(erhalten die Haupteintragung)
jedes Mal neuer Normdatensatz
Pro
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n
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Katalogisierungsaufwand
Informationsgehalt der Katalogisate im Vergleich:
sehr gering sehr hoch
RAK-WB
AACR2
liegt bei AACR2 höher als bei RAK-WB
merklich höherer Arbeitsaufwand, aber auch mehr
Informationen für die Benutzer (z.T. ist allerdings
der Nutzen fraglich, z.B. bei Körperschaften)
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 10
Haupteintragungen nach AACR2
zahlreiche Abweichungen von RAK:
• mehr Verfasserwerke
z.B. auch Bildbände sowie Werke von bis zu drei
Verfassern mit getrennten Textanteilen
• mehr Urheberwerke
breiterer Körperschaftsbegriff
z.B. auch Projekte, Expeditionen und Schiffe
breitere Urheberdefinition
Urheber kann es auch neben Verfassern geben,
„sonstige beteiligte Körperschaften“ der RAK nach
AACR oft Urheber
• Kriterium zur Bestimmung der HE bei Körperschaften
RAK: rein formales Kriterium (im Sachtitel genannt)
AACR: sachliches Kriterium, abhängig vom Inhalt
Pro
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Medie
n
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 11
AACR (Library of Congress)
HE unter erster Person
(dagegen RAK: Bildbände
sind Sachtitelwerke)
Pro
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Medie
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 12
AACR (Library of Congress)
HE unter Körperschaft,
da als Besitzkatalog
verstanden (dagegen
RAK: Verfasserwerk)
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 13
Datenmodell
flache Datensätze:
• keine Abbildung von Hierarchien
z.B. bei mehrbändigen Werken
• keine Verknüpfungen zwischen Datensätzen
z.B. bei Normdaten und Schriftenreihen
Zusammenführung erfolgt nicht über eine Identnummer,
sondern über normierteTextstrings
antiquiertes System mit vielen Nachteilen, z.B.
bedeutet jede Änderung einer Ansetzungsform
erheblichen Aufwand (muss in jeder Bibliothek
nachvollzogen werden)
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 14
Methode 1 (z.B. SWB):
Verknüpfung über Identnummer
Methode 2 (z.B. US-Kataloge):
Zusammenführen über normierten
Textstring (hier: Ansetzungsform,
diese muss deshalb stets ein-
deutig sein)
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 15
Methode 1 (z.B. SWB):
Verknüpfung von Stücktitel und
Reihe über Identnummer
Pro
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Medie
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 16
Methode 2 (z.B. US-Kataloge):
Zusammenführen der Bände über
normierten Textstring (hier: nor-
mierte Form des Reihentitels)
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 17
Agenda
1. Angloamerikanische Katalogisierungstradition
2. Ausgewählte Grundprinzipien von RDA
3. RDA im deutschsprachigen Raum
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 18
Kompatibilität zu AACR2
„Bei der Entwicklung der RDA wurde die Notwendigkeit, mit
RDA erstellte Daten in existierende AACR-Datenbanken zu
integrieren, als Schlüsselfaktor erkannt.“
(RDA 0.2, Übersetzung: HW)
„Ein Knackpunkt (...) ist, ob es bei der Frage von Haupt-
eintragung und Ansetzungsformen in RDA Änderungen ge-
genüber AACR2 geben soll. Wir waren uns einig, dass es
keine Änderung ohne sehr wichtigen Grund geben wird.“
(JSC-Meeting, April 2007, Übersetzung: HW)http://www.rda-jsc.org/0704out.html
• eines der wichtigsten Prinzipien von RDA
viele Entscheidungen bei der Entwicklung von RDA sind
nur vor diesem Hintergrund verständlich
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 19
• zumeist Festhalten an bisherigen Ansetzungsformen
auch wenn dies modernen Prinzipien widerspricht
• Beispiel: juristische Zusätze („GmbH“, „e.V.“ etc.)
bibliographische Beschreibung
juristische Zusätze werden z.B. in Verlagsangabe nicht
mehr weggelassen (modernes Grundprinzip: Dinge so
darstellen, wie sie sich selbst darstellen)
Ansetzungsformen
juristische Zusätze werden weiterhin weggelassen
(Regel unverändert aus AACR2 übernommen)
vorhandene Unterschiede RAK-WB / AACR2
bleiben in RDA weitgehend erhalten
Streben nach Modernität wird gebremst,
innere Konsistenz von RDA leidet
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 20
nur ganz selten
Änderungen bei
Haupteintragungen
mehr als drei Verfasser:
RAK-WB / AACR2: HE unter Sachtitel
RDA: HE unter 1. Verfasser
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 21
Haupt- vs. Nebeneintragung
„Das Konzept der Haupteintragung, wie es in einem Zet-
telkatalog verwendet wird, ist auf Online-Kataloge nicht
mehr anwendbar, und diese Bezeichnung wird in RDA
nicht verwendet werden. Nichtsdestoweniger ist es weiter-
hin nötig, einen bevorzugten [jetzt: „kontrollierten“]
Zugangspunkt für ein Werk oder eine Expression zu
wählen, (…) um Werke und Expressionen im Online-
Katalog zusammenzuführen.“
(FAQs zu RDA, Übersetzung: HW) http://www.rda-jsc.org/rdafaq.html#4-8
• Warum wird dieser „alte Zopf“ nicht abgeschnitten?
Hintergrund: Rücksichtnahme auf das Datenmodell
(Verwendung von Textstrings anstatt Identnummern)
Pro
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n
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 22
• Zusammenführen über Textstrings weiterhin erlaubt
Konsequenz: auch Werke müssen eindeutige Namen in
textueller Form („kontrollierter Zugangspunkt“) besitzen
Nebeneintragungen unter Wer-
ken in Form von Textstrings
(hier sog. name-title entry)
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 23
• kontrollierter Zugangspunkt für Werke:
Einheitssachtitel kombiniert mit 1. geistigem Schöpfer
(Person oder Körperschaft), sofern vorhanden
nur ein halbherziger Schritt in die Moderne
zwar ist nicht mehr von „Haupteintragung“ die
Rede, doch bleibt das Konzept implizit erhalten
Hemingway, Ernest, 1899-1961. For whom the bell tolls
Hamline University. Biennial Catalogue of Hamline
University
Anthologie de la poésie baroque française
• es gibt weiterhin die drei klassischen Varianten:
Verfasser-, Urheber-, Sachtitelwerk
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 24
Internationalität
„RDA ist für die Nutzung in einem internationalen Kontext
entwickelt worden. (...) Es gibt einige Anweisungen, die
eine englische Formulierung vorschreiben (z.B. Publisher
not identified) oder eine Liste kontrollierter Bezeichnungen
auf Englisch angeben (z.B. für Medientyp, Datenträgertyp,
Grundmaterial etc.). Katalogisierungsstellen, die Daten in
einem anderen Sprachkontext erzeugen, können solche
Anweisungen gemäß ihrer Sprachpräferenz abändern.“
(RDA 0.11.1-2, Übersetzung: HW)
• RDA zeigt erkennbares Bemühen
z.B. „Anglo-American“ nicht mehr im Titel,
Beispiele in verschiedenen Sprachen
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 25
„Internationalität“ bleibt an der Oberfläche
verschiedene Arbeitssprachen; außerdem Angabe
von Zahlen, Daten etc. nach eigener Konvention
„Wir haben festgestellt, dass die Anweisungen für Werke
aus den Bereichen Recht, Religion und amtliche Mittei-
lungen auf die angloamerikanische Welt zugeschnitten
sind. Einiges passt nicht zu unserem deutschen Rechts-
system. Diese Anweisungen widersprechen dem Ziel des
JSC, international anwendbare Regeln zu entwickeln.“
(aus einer deutschen Stellungnahme, Übersetzung: HW)http://www.d-nb.de/standardisierung/pdf/comments_rda_full_draft.pdf
Internationalität in der Praxis:
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 26
Orientierung an FRBR
Functional Requirements for Bibliographic Records
• theoretisches Referenzmodell
zur Abbildung des ‘bibliographischen Universums’
• Methode:
Definition von Entitäten (Objekten) mit bestimmten
Merkmalen und ihren Beziehungen untereinander
• Drei Gruppen von Entitäten
Gruppe 1: Werk - Expression - Manifestation - Exemplar
Gruppe 2: Körperschaften und Personen
Gruppe 3: Themen von Werken
Struktur und Terminologie finden sich in RDA
wieder
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 27
Gruppe 1: unterschiedliche Ebenen
„In meinem ‘Herrn der Ringe’ fehlen zwei Seiten.“
„Erinnern Sie sich noch an die ‘Herr der Ringe’ -Taschen-
buchausgabe von Klett-Cotta mit dem hell-grünen Einband?
Die ist heute unter Sammlern viel Geld wert!“
Exemplar
Manifestation
„Die neue deutsche Übersetzung des ‘Herrn der Ringe’
von Wolfgang Krege gefällt mir gar nicht.“
Expression
„Ich bin ein großer ‘Herr der Ringe’-Fan!“
Werk
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 28
FRBR-„Baum“ mit den Entitäten der Gruppe 1
(am Beispiel des Werks „L‘économie institutionelle“)
braune Pfeile:
Primärbeziehungen
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 29
Beispiele für
weitere Entitäten
und Beziehungen
blau: Gruppe 2
grün: Gruppe 3
Pro
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Wie
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 30
Konkordanz RDA-FRBRBehandlung der Entitäten
Behandlung der Beziehungen
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 31
Beispiel: Abschnitt 1
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 32
Abschnitt 1: Erfassung
der Merkmale einer Mani-
festation und eines Exem-
plars
hier z.B. Regeln zur
Erfassung einer
Verfasserangabe
Pro
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Wie
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 33
Beispiel: Abschnitt 3
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 34
Abschnitt 3: Erfassung
der Merkmale einer Per-
son, einer Familie und
einer Körperschaft
hier z.B. Regeln zur
Ansetzung von Per-
sonennamen
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 35
Beispiel: Abschnitt 6
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 36
Abschnitt 6: Erfassung der Beziehun-
gen zwischen einer Ressource und den
mit ihr in Verbindung stehenden Per-
sonen, Familien und Körperschaften
hier z.B. Regeln zu
Eintragungen unter
Herausgebern
Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 37
Primärbeziehungen Gretchenfrage:
künftig eigener Daten-
satz für jede Entität
der Gruppe 1?
Pro
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Medie
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 38
Manifestations-Ebene
Werk-Ebene
Expressions-Ebene
Hinweis: Exemplare sind
bereits jetzt eigene Daten-
sätze (Lokaldaten)
Heutige Kataloge:
typischerweise Vermischung der
Ebenen Werk, Expression und
Manifestation in ein- und dem-
selben Datensatz
Pro
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Wie
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 39
eigener Abschnitt für
Primärbeziehungen
Primärbeziehungen in RDA
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 40
„die Daten sollten die Primärbeziehungen widerspiegeln.“
(RDA 17.2, Übersetzung: HW)
Abbildung ist grundsätzlich angestrebt
entspricht dem derzeitigen Usus in Katalogen,
d.h. es könnte auch alles beim Alten bleiben
(im amerikanischen RDA-Test wurde ausschließlich
diese Option verwendet!)
Eine von drei Optionen zur Abbildung:
„Erstelle eine zusammengesetzte Beschreibung, welche
eines oder mehrere Elemente, die das Werk und/oder die
Expression identifizieren, mit der Beschreibung der Mani-
festation kombiniert.“
(RDA 17.4.2.3, Übersetzung: HW)
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 41
Erfassung vs. Präsentation
„Um die Flexibilität bei der Speicherung und der Anzeige
der mit RDA erstellten Daten zu erhöhen, wurde zwi-
schen den Richtlinien und Anweisungen zur Erfassung
der Daten und denen zur Präsentation der Daten eine
klare Trennline gezogen.“
(RDA 0.1, Übersetzung: HW)
• RDA definiert Datenelemente und ihre Inhalte
Hingegen wird nicht festgelegt, wie diese Elemente
dargestellt werden
• RDA aber weiterhin kompatibel zu ISBD und MARC
es gibt entsprechende Konkordanzen
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 42
Granularität: In einem MARC-
Feld können ganz unter-
schiedliche Dinge stehen (z.B.
„MP3“, „illustrations“, „high
reduction“). RDA-Elemente
sind feiner untergliedert und
genauer spezifiziert, damit Ma-
schinen sie besser verarbeiten
können. Problem: Solange in
MARC erfasst wird, hat man
nichts davon!
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 43
Kernelemente
„Eine Beschreibung für ein Werk, eine Expression, Mani-
festation oder Exemplar sollte als Minimum alle Kern-
elemente enthalten, die darauf anwendbar und leicht zu
ermitteln sind. Die Beschreibung sollte außerdem alle
weiteren Elemente enthalten, die im jeweiligen Fall nötig
sind, um die Ressource von anderen Ressourcen mit
ähnlicher identifizierender Information zu unterscheiden.“
(RDA 0.6.1, Übersetzung: HW)
• Unterscheidung: obligatorische Datenelemente
(Kernelemente) vs. optionale Datenelemente
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 44
Edited by Fiona Gerald
Rückseite der
Haupttitelseite
UNDERSTANDING
RDA
Principles
Methods
Solutions
by Alice Hunter, University of
Essex, and Peter Williams,
University of London
Thomas Crown Publishing
Company Ltd. • 2014
London • New York
Modern Cataloguing
4
Vortitelseite
Kernelemente in der
bibliographischen
Beschreibung
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 45
UNDERSTANDING
RDA
Principles
Methods
Solutions
by Alice Hunter, University of
Essex, and Peter Williams,
University of London
Thomas Crown Publishing
Company Ltd. • 2014
London • New York
Modern Cataloguing
4
Vortitelseite
Zusätze zum Sachtitel, zweite
Verfasserangabe und zweiter
Verlagsort sind keine Kern-,
sondern optionale Elemente
Edited by Fiona Gerald
Rückseite der
Haupttitelseite
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 46
UNDERSTANDING
RDA
Principles
Methods
Solutions
by Alice Hunter, University of
Essex, and Peter Williams,
University of London
Thomas Crown Publishing
Company Ltd. • 2014
London • New York
Modern Cataloguing
4
Vortitelseite
Kernelement bei
den Beziehungen
(Eintragungen): nur
der erste Verfasser!
Edited by Fiona Gerald
Rückseite der
Haupttitelseite
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 47
UNDERSTANDING
RDA
Principles
Methods
Solutions
by Alice Hunter, University of
Essex, and Peter Williams,
University of London
Thomas Crown Publishing
Company Ltd. • 2014
London • New York
Modern Cataloguing
4
Vortitelseite
Der zweite Verfasser, die Her-
ausgeberin, die Schriftenreihe
und der Verlag (!) können eine
Eintragung erhalten
Edited by Fiona Gerald
Rückseite der
Haupttitelseite
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 48
Erfassung anderer Elemente
„Die Aufnahme anderer Elemente ist Ermessenssache.
Die für die Erzeugung der Daten verantwortliche Stelle
kann Policies und Richtlinien für verschiedene Niveaus
bei Beschreibung und Normdaten aufstellen (...) oder sie
kann die Entscheidung über die Detailliertheit in das
Ermessen des einzelnen Katalogisierers stellen.”
(RDA 0.6.1, Übersetzung: HW)
• zahlreiche und vielfältige Möglichkeiten z.B. bei
Eintragungen: keine Begrenzungsregeln, man kann alle
Personen und Körperschaften erfassen, die in jeder nur
irgendwie denkbaren Beziehung zur Ressource stehen
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 49
Katalogisierungsaufwand
Informationsgehalt der Katalogisate im Vergleich:
sehr gering sehr hoch
RAK-WB
AACR2
RDA
erhebliche Bandbreite von RDA
ermöglicht sowohl hochkomplexe und sehr auf-
wendige Katalogisate als auch extreme Verkür-
zung auf einige wenige Informationen
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 50
Alternativen und Optionen
„RDA beinhaltet eine Reihe von Richtlinien und Anwei-
sungen, die entweder als Alternative oder als Option
gekennzeichnet sind. Die für die Erzeugung der Daten
verantwortliche Stelle kann Policies und Richtlinien für
die Anwendung von Alternativen und Optionen aufstellen
oder sie kann die Entscheidung über die Anwendung
von Alternativen und Optionen in das Ermessen des
einzelnen Katalogisierers stellen.”(RDA 0.8, Übersetzung: HW)
erhöht die Vielfalt von RDA noch weiter
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 51
• viele Optionsregelungen
ermöglichen häufig Beibehaltung der bisherigen Praxis
• näher an der Vorlage als bisher
keine Weglassungen, keine Abkürzungen
Bibliographische Beschreibung
Allgemeine Tendenzen:
genauere Wiedergabe
dadurch allerdings nicht mehr Beschränkung auf
das Wesentliche
mehr Schreibarbeit
sofern nicht Daten übernommen werden können
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 52
RAK-WB: Wiss. Verl.-Ges.
AACR2: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
RDA: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH
RAK-WB: Lang
AACR2: P. Lang
RDA: Peter Lang, Internationaler Verlag
der Wissenschaften
Beispiel 1:
Verlagsangabe
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 53
RDA-Standard:
von Prof. Dr. med. Stefan Dhein, Leipzig, und
Prim. Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Stark,
Deutschlandsberg
RDA-Option:
von Stefan Dhein und Gerhard Stark
RAK-WB und AACR2:
von Stefan Dhein und Gerhard Stark
Beispiel 2: Personalangaben in der Verfasserangabe
Pro
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 54
Beispiel 3: mehr als drei
Personen in Verfasserangabe
RAK-WB:
Madeleine Albright …
AACR2:
[contributions by] Madeleine
Albright … [et al.]
Pro
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Medie
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Österreichischer Bibliothekartag Innsbruck, 20.10.2011 Folie 55
RDA-Standard:[contributions by] Madeleine Albright, Franz-Lothar Altmann, Carl Bildt, Sonja
Biserko, Dunja Blaţević, Bertram D. Braun, Erhard Busek, Helfried Carl, Carla
Del Ponte, Slavenka Drakulić, Freimut Duve, Vedran Dţhić, Brigitte Ederer,
Elisabeth Ellison, Jakob Finci, Joschka Fischer, Paolo Garonna, Vladimir
Gligorov, Šejla Kamerić, Nataša Kandić, Chris Keulemans, Christien von Kohl,
Ţeljko Komšic, Gregor Kössler, Milan Kućan, Almir Kurt, Gabriel Lansky, Paul
Lowe, Tihomir Loza, Thomas Markert, Predrag Matvejević, Stjepan Mesić,
Brois Nemšić, Peter Neussl, Manfred Nowak, James C. O`Brien, Tanja Ostojić,
Zoran Pajić, Ţarko Papić, Alexander Petritz, Robert Pichler, Samir Plasto,
Aaron Rhodes, Lord Robertson, Dimitrij Rupel, Javier Solana, Christophe
Solioz, Cornelio Sommaruga, Herbert Stepic, Paul Stubbs, Goran Svilanović,
Hannes Swoboda, T.K. Vogel, Patrick Paul Volf, Gottfried Wagner, Lojze
Wieser, Jody Williams, Jean Ziegler
RDA-Option:
[contributions by] Madeleine Albright [and 57 others]
bzw. für deutschsprachige Anwender:
[Beiträge von] Madeleine Albright [und 57 anderen]
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• RDA behandelt auch Sacherschließung
einschlägige Kapitel sind noch nicht ausgearbeitet, in der
ersten Ausgabe gibt es entsprechende „Platzhalter“
• Aussagen voraussichtlich nur sehr allgemein
RDA kann mit unterschiedlichen Regelwerken für die
Sacherschließung angewendet werden
Wichtig:
• Erfassung einer Themenbeziehung obligatorisch
Sacherschließung wird Pflicht
jedoch vermutlich ohne Aussage über die Qualität
und Tiefe der Sacherschließung
Sacherschließung in RDA
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• in vielen Fällen hoher Spielraum, z.T. aber auch
sehr genaue, nicht umgehbare Vorgaben
z.B. bei Haupteintragungen unter Körperschaften
• Katalogisierung wird nicht einheitlicher, sondern
eher uneinheitlicher
Kernelemente vs. fakultative Elemente,
Alternativen und Optionen
Einige Erkenntnisse über RDA
• RDA macht einige gute Schritte nach vorne
z.B. FRBR, Trennung Erfassung/Präsentation
• Dilemma: Rücksichtnahme auf bisherige Praxis
konterkariert häufig das Streben nach Modernität und
erschwert Anwendung auf internationaler Ebene
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Agenda
1. Angloamerikanische Katalogisierungstradition
2. Ausgewählte Grundprinzipien von RDA
3. RDA im deutschsprachigen Raum
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Strategie für zwei Bereiche
1. Umgang mit den bisherigen Daten
• Balanceakt
- möglichst wenige rückwärtige Änderungen
- Erhalt der Benutzbarkeit des Gesamtpools
Empfehlung: pragmatisch statt puristisch
2. Neukatalogisierung
• gemeinsame Festlegungen („Anwendungsregeln“)
für DNB und die deutsch-österr. Verbünde
• zentrale Kriterien
- Benutzerfreundlichkeit
- Aufwand
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NeukatalogisierungVorschlag für Mindeststandards:
• Level A: für herkömmliche Materialien
für „normale“ Katalogisierungsaktivitäten, nahe an RAK
• Level B: für massenhaft anfallende Materialien
niedriger liegender Erschließungsstandard, bei (halb)-
automatischen Verfahren (z.B. Netzpublikationen)
sehr gering sehr hoch
RAK-WB
AACR2
RDA
Level ALevel B
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• sind das Rückgrat, das unsere Daten auch über den
Regelwerkswechsel zusammenhalten kann
müssen deshalb großflächig umgearbeitet werden
• GND-Projekt nimmt zahlreiche Anpassungen vorweg
z.B. deutsche Ansetzungsformen für Gebietskörper-
schaften
• Erheblicher Arbeitsaufwand für intellektuelle
Nacharbeiten
bisher nicht genau quantifiziert und noch keine
Absprachen über die Verteilung der Arbeiten
Normdaten
hier darf es keine Kompromisse geben!
das derzeitige Konsistenz- und Qualitätsniveau
muss in einigen Jahren wieder erreicht werden
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AnwendungsregelnEinige Empfehlungen:
• Ausnützen der in RDA vorhandenen Spielräume
um Brüche zu den existierenden Daten gering zu halten
• Keine RDA-Konformität um jeden Preis
Abweichungen in Kauf nehmen, wenn der Aufwand hoch
und der Nutzen gering wäre (Beispiel: Kongresse vom
Typ „Kongress der xy-Gesellschaft“)
• Mit der Weiterentwicklung des Regelwerks rechnen
keinen Aufwand in Dinge stecken, bei denen zu hoffen
ist, dass sie sich mittelfristig von selbst erledigen (z.B.
abweichende Haupteintragungen)
• Maßvolle FRBRisierung betreiben
bei einer zu ambitionierten Umsetzung stehen wir
womöglich international weitgehend alleine da
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Literaturhinweise
Wiesenmüller, Heidrun: Die Grenzen der Modernität : das
neue Regelwerk „Resource Description and Access“. – In:
B.I.T. online. – 13. 2010, 3. – S. 286 – 291
Wiesenmüller, Heidrun: Gewogen und für zu leicht
befunden : die Ergebnisse des RDA-Tests in den USA. –
In: Bibliotheksdienst. – 45. 2011, 8/9. – S. 692 - 735
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!