Nein 9.1%
Ja 90.9%
«Hatten Sie jemals eine/n Mitarbeiter/in…
mit psychischen Auffälligkeiten ungenügenden Leistungen oder problematischem Verhalten Belastungen für Chef, Team, Produktivität?»
Quelle: Baer, Bachmann, Keller (2017)
Hauptprobleme aus Sicht der Arbeitgeber
Quelle: Baer, Bachmann, Keller (2017): Befragung von Führungskräften und Personalverantwortlichen in der Region Oberaargau, Bern (N=320)
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%
Konzentrationsprobleme, fehlende Eigeninitiative, Interesse- undFreudlosigkeit, Niedergeschlagenheit
Impulsivität, fehlende Kritikfähigkeit, Launenhaftigkeit,Schwankungen, Entwertungen, Drohungen
Ängstlichkeit, Nervosität, soziale Ängste, dauernde Rückversicherungbei Chef und Team, erzählte allen von persönlichen Problemen
Absenzen, starkes Vermeidungsverhalten, Ängste
Perfektionismus, geringes Arbeitstempo, Unflexibilität,Detailversessenheit, fehlende Prioritätensetzung
Suchtprobleme, Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit,Unzuverlässigkeit, Unpünktlichkeit, Absenzen
Schmerzen, Klagsamkeit, viele medizinische Abklärungen, Absenzen,körperliches Vermeidungsverhalten
Sabotieren von Entscheidungen, Negatisvismus, versteckte Vorwürfe,Dienst nach Vorschrift, fehlende Verantwortungsübernahme
Distanzlosigkeiten, Schlaflosigkeit, Angetriebenheit, Manie,emotionale Unerreichbarkeit
Verfolgungsideen, Inkohärenz, Denkstörungen, seltsame Handlungen
Risikoverhalten, Furchtlosigkeit, Delikte, Reuelosigkeit, geschicktesLeugnen
«Welches Filmgenres passt am besten zur Geschichte?»
0 5 10 15 20 25 30 35
Melodrama (Melodrama, Romantisches Drama,Dramedy, Roadmovie)
Psychodrama
Ehedrama / Familiendrama
Gerechtigkeitsdrama
Thriller, Horror (Horrorfilm, Politthriller, Psychothriller,Erotikthriller)
Action (Action, Abenteuer, Katastrophenfilm,Kriegsfilm, Western)
Krimi (Kriminalfilm, Gangsterfilm, Gerichtsfilm,Kriminalkomödie)
Fantasy (Fantasy, Märchen, Science Fiction)
Komödie (Gymnasialklamotte, Heimatfilm, Komödie,Liebeskomödie)
A Beautiful Mind; Vertigo
Zeiten des Aufruhrs
Gladiator
Das Schweigen der Lämmer; Basic Instinct
Mission Impossible; Armageddon; High Noon
Dirty Harry; Der Pate; Ladykillers
Harry Potter; Rapunzel – neu verföhnt
Die Lümmel von der ersten Bank; Christel von der Post
Casablanca; Forrest Gump; The English Patient
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
Spielfilm oder Serie?
36%
16%
48%
Spielfilm
Spielfilm mitSequels (z.B.Rambo I, II, II)
Serie
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
0
20
40
60
80
100
sehr-extrembelastend
etwas-mittelbelastend
Belastungen für alle …
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
…aber jede dritte Geschichte ist ein «Stummfilm» …
7%
27%
66%
Stummfilm
Stummfilm mitZwischentiteln
Tonfilm
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
Wie intervenieren Führungskräfte?
Führungskräftebefragung Deutschschweiz, 2015 (N=1’540)
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Ich war achtsam und habe nicht übereilt reagiert
Ich habe MA persönlich unterstützt, viele Gespräche mit ihm/ihr…
Ich habe MA direkt angesprochen, gesagt, dass das so nicht weiter…
Ich habe MA geraten, professionelle Hilfe aufzusuchen
Ich habe die Arbeitskollegen informiert und/oder unterstützt
Ich habe weitere interne oder externe Stellen kontaktiert/einbezogen
Ich habe MA an die Pflichten erinnert, Konsequenzen angesprochen
Ich habe an die Leistungsmotivation von MA appelliert
Ich habe das Gespräch mit dem ganzen Team gesucht
Ich habe MA klare Vorgaben gemacht und engmaschig kontrolliert
Ich habe die Arbeitsaufgaben oder-zeiten von MA angepasst
engen Kontakt mit MA während Krankschreibung
Ich habe dem gesamten Team klare Spielregeln vorgegeben
Ich habe MA aufgezeigt, dass es helfen kann, sich zusammenzureissen
Ich habe das Problem mit MA an Teamsitzungen direkt angesprochen
Ich habe MA geraten, eine Auszeit zu nehmen
verlangt, dass MA zum Arzt geht, wenn er/sie bei uns weiterarbeiten…
Ich habe arbeitsrechtliche Massnahmen eingeleitet
Ich habe das Gespräch mit seinem/ihrem Arzt / Therapeuten gesucht
Ich habe MA bei der IV-Stelle gemeldet
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
25.3
21.1
19.9
17.3
16.4
Hektik
Disziplinierung
Laissez faire
Solidarität
Professionelle Hilfe
Stimmungsverlauf bei Vorgesetzten
Baer, Frick, Fasel, Wiedermann (2011). “Schwierige” Mitarbeiter. Wahrnehmung und Bewältigung psychisch bedingter Problemsituationen durch Vorgesetzte
und Personalverantwortliche – eine Pilotstudie in Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Beiträge zur Sozialen Sicherheit, BSV, Bern.
17.3%
24.1%
24.3%
26.1%
30.6%
28.8%
27.8%
18.9%
20.0%
14.8%
26.9%
23.1%
19.9%
14.5%
16.9%
10.9%
11.8%
18.4%
23.0%
20.5%
16.0%
13.2%
18.4%
16.4%
17.2%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
bis 4 Jahre
5-9 Jahre
10-14 Jahre
15-19 Jahre
20 und mehr Jahre
Aktivismus
Disziplinierung
Laissez faire
Solidarität
Professionelle Hilfe
Interventionen nach Führungserfahrung
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
Führungskräfte sind kaum geschult
0
10
20
30
40
50
jemals Schulung erhalten Leitlinie psychisch kranke MA Leitlinie Alkoholabhängige
unter 10 Mitarbeitende 10 und mehr Mitarbeitende
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
(Emotionale) Reaktionen der ArbeitskollegInnen
0% 20% 40% 60% 80%
Die KollegInnen hatten widersprüchliche Gefühle,schwankten zwischen Mitleid und Ärger
Die KollegInnen waren verunsichert, gestresst undüberfordert
Die KollegInnen haben sich um MA Sorgengemacht und Unterstützung angeboten
Die KollegInnen hatten wenig Verständnis für MA,waren verärgert und ungeduldig
Die KollegInnen haben sehr geholfen und nützlicheLösungsvorschläge eingebracht
Die KollegInnen wollten die Probleme eher unterden Teppich kehren
Die KollegInnen haben zuerst bei mir als Chef oderbeim Betrieb die Schuld gesucht
Quelle: Baer, Bachmann, Keller (2017)
«Casting»
0 20 40 60 80 100
Sie selbst als Führungskraft
Teamkollege
das Team als Ganzes
eigener Vorgesetzter
Personalverantwortlicher
Partner oder Eltern des Mitarbeiters
behandelnder Hausarzt
behandelnder Psychiater
Berater Sozialdienst/CM Ihres Betriebes
Vertrauensarzt/med. Dienst Ihres Betriebes
externer privater Consultant, Mediator etc.
RAV-Berater, Berater Sozialdienst
Case Manager KTG/PK
Berater IV-Stelle
Anwalt des Mitarbeiters
Hauptrolle
Nebenrolle
Kleinstrolle mit Text
Statist
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
Und wenn – dann kommen fachliche Hilfen oft zu spät
0%
10%
20%
30%
40%
50%
kein
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Hausarzt Psychiater Case Manager KTG IV-Stelle InternerSozialdienst, CM
Interner Arzt HR
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
Quelle: OECD (2014), Mental Health and Work: Switzerland. OECD Publishing.
Die Schweiz hat ein enormes Potential
Ja
20.3%
Nein
79.7%
«Haben Sie jemals die Erfahrung gemacht, dass ein behandelnder Psychiater
eines/r Mitarbeitenden Sie als Führungskraft in einer solchen Situation gut
unterstützt hat?»
Arbeitgeber-Erfahrungen mit Psychiatern
Baer, Frick, Auerbach, Basler, 2017
Hatten Psychiater jemals Kontakt mit … Befragung Psychiater Schweiz, 2016 (n=417)
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Vorgesetztenvon
Führungskraft/HR
einem Case-Manager
(KTG)
demPartner/der
Partnerin
Führungskraft/ HR
einem IV-Berater
Ja, aber erst später
Ja, schon früh
Nein, nie
Baer, Bachmann, Keller (2017)
Bilder …
Ihr Mitarbeiter Claudio hat - nach einer leichten Auffahrkollision mit dem Auto und folgenden Nackenschmerzen - zunehmende Leistungsprobleme. Auch ist er nicht mehr zuverlässig. Seine Schmerzen nehmen zu und strahlen immer mehr in Rücken und Beine. Hinzu kommen private Probleme. Im Team führt sein leidendes und gereiztes Verhalten zu Spannungen. Er fehlt oft wegen medizinischer Untersuchungen und ist trotz fehlender Diagnose zunehmend fixiert auf seine körperlichen Probleme. Schliesslich wird er von einem Oberarzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates für die nächsten 3 Monate krankgeschrieben.
Finden Sie die Krankschreibung des Arztes nachvollziehbar?
Finden Sie die Dauer der Krankschreibung nachvollziehbar?
Oberarzt für Innere Medizin Oberarzt für Psychiatrie und Psychotherapie Oberarzt für Rheumatologie Hausarzt Oberarzt für Physiologische Plasmologie
… spielen auch eine Rolle
0%
20%
40%
60%
80%
AuF nachvollziehbar Dauer AuF nachvollziehbar
Quelle: Befragung von Führungskräften und Personalverantwortlichen in der Region Oberaargau (BE), 2015
«Happy End»?
24.1%
79.2%
75.9%
20.8%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Problemgeschichte dauertnoch an (22.5%)
Problemgeschichteabgeschlossen (77.5%)
MA arbeitet noch bei uns(33.2%)
MA arbeitet nicht mehr bei uns(66.8%)
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
Was Führungskräfte aus solchen Erfahrungen (nicht) lernen
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%
Probleme früher ansprechen, Vorgaben, Kontrolle
rascher betriebsinterne/externe Hilfe beiziehen
alles nochmals genau gleich wie damals
so jemanden nicht mehr anstellen
Arbeit des MA früher, stärker anpassen
Team früher, klarer informieren
raschere arbeitsrechtliche Massnahmen, dokumentieren
Probezeit nutzen, ggf Konsequenzen ziehen
MA emotional intensiver betreuen
ärztliche Behandlung verlangen
Kontakt zum Arzt verlangen
MA rascher bei der IV melden
Probleme gar nicht benennen
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler (2017)
Was hat Chefs am meisten geholfen, den MA zu halten? KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017
«Dass der Wille des Mitarbeiters auch vorhanden ist.»
«Die klare Bereitschaft der Mitarbeiterin , alles in ihrer Macht stehende zu tun, um im Betrieb zu verbleiben.»
«Die Offenheit des Mitarbeitenden selber. Er hat von Anfang an offen informiert und forcierte den Austausch zwischen den behandelnden Ärzten und uns als Arbeitgeber..»
«Geduld, Geduld und nochmals Geduld»
«Ich kann meinem Ehemann schlecht die Kündigung schreiben!»
«Alkohol»
KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017 (N=469; Baer, Schweighauser, Werner, Frei, Ettlin, folgt 2018)
Das «Bemühen» ist wichtig KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017
0%
20%
40%
60%
MA war niekrankgeschrieben
MA warkrankgeschrieben
arbeitet noch im Betrieb, nicht prekär
0%
20%
40%
60%
80%
100%
überhauptnicht um kurze
AuF bemüht
kaum bemüht weitgehendbemüht
voll und ganzum kurze AuF
bemüht
arbeitet noch im Betrieb nicht mehr / prekär im Betrieb
KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017
(N=469; Baer, Schweighauser, Werner, Frei,
Ettlin, folgt 2018)
«Psychisch krank»
Psychisch krank = Jemand hat eine diagnostizierbare psychische Störung
Psychisch gesund = Jemand verfügt über Ressourcen wie - Ausgeglichenheit - Belastbarkeit - Offenheit
- Selbstreflexion - Anpassungsfähigkeit - Flexibilität
- Bewältigungsfähigkeit - Beziehungsfähigkeit
- Entwicklungsfähigkeit - Optimismus
- etc.
Psychisch nicht krank Psychisch krank
Psychisch gesund
Psychisch nicht gesund
Gratulation! Machen das Beste aus
ihrer Situation
‘Unreife’ Person z.B.
Persönlichkeitsstörung
Psychisch gesund und psychisch krank
Keyes, C. L. M. (2002). The mental health continuum: From languishing
to flourishing in life. Journal of Health and Social Behavior, 43, 207–
222.
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23
Time since onset of sickness absence (months)
Percentage of people remaining on sickness/disability benefits
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
1 4 7 10 13 16 19 22 25 28 31 34 37 40 43
Time since onset of sickness absence (months)
Mental ill-health Other health conditions
A. Return to work after sickness,Belgium 2010
B. Return to work after sickness, Sweden, spells started in 2006 (mental ill-health vs. other health conditions)
Nach 3 Monaten wird die Rückkehr schwierig
Source: OECD (2015), Fit Mind, Fit Job.
Durchschnittliche Krankschreibungsdauer
psychiatrischer Patienten (CH)
(Baer et al., 2017 in Erarbeitung)
0 5 10 15 20
wenn Patienten Wiedereinstieg laufend hinauszögern
Wunsch nach med. ungerechtfertigter AuF
Patienten ein AuF-Zeugnis zu verweigern
wenn arbeitsunfähige Patienten arbeiten wollen
AuF-Wunsch nach Kündigung/Zurechtweisung
wenn Patienten immer wieder AuF-Zeugnis wollen
Unsicherheit, ob AuF die Kündigung begünstigt
Risiko wenn ich Patienten 'gesundschreibe'
krankschreiben, wenn die Arbeit krank machtt
rückwirkender AuF-Wunsch
Entscheiden, ob wirklich AuF vorliegt
die Dauer der Arbeitsunfähigkeit vorauszusagen
den Grad der Arbeitsunfähigkeit zu bestimmen etc.
wenn Patienten AuF nur vom Hausarzt wollen
mit dem CM Procedere abzustimmen
dem CM die AuF erklären
CM / Arbeitgeber über Anpassungen informieren
Funktionsdefizite benennen
Therapeutische Probleme im Umgang mit Arztzeugnissen Befragung Psychiater Schweiz, 2016
Die Rolle der Betriebskultur
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Würde es Ihnen helfen, wenn MA ihrProblem Ihnen gegenüber offenlegen?
Würde es den Teamkollegen helfen, wennMA ihr Problem offenlegen?
Würden Sie MA behalten wollen, die ihrepsychischen Probleme erst nach der
Anstellung offenlegen?
Würden Sie MA anstellen, die beimBewerbungsgespräch erwähnen, dass sie
psychische Probleme haben?
sicher/eher nein sicher/eher ja
Quelle: Baer, Frick, Auerbach, Basler, 2017)
Hatten Befragte selbst schon einmal relevante Gesundheitsprobleme?
44.6
34.1
12.4
9.0
0
10
20
30
40
50
Nein, noch nie Ja, körperlicheProbleme
Ja, psychischeProbleme
Ja, körperliche undpsychische Probleme
KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017 (N=469; Baer, Schweighauser, Werner, Frei, Ettlin, folgt 2018)
Wahrnehmung von MA-Problemen und eigene Erfahrungen
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
selbst noch nieGesundheitsprobleme
gehabt
selbst körperlicheProbleme gehabt
selbst psychischeProbleme gehabt
selbst körperliche undpsychische Probleme
gehabt
MA mit körperlichen Problemen (% an allen MA)
MA mit psychischen Problemen (% an allen MA)
KMU-Befragung Nordwestschweiz, 2017 (N=469; Baer, Schweighauser, Werner, Frei, Ettlin, folgt 2018)
Pilotprojekt Arbeitgeber-Beratung
– Montag - Freitag; 8-17 Uhr
– Kostenlose Beratung von Führungskräften und HR
– Deutsch und Englisch
• Telefon an: 061 553 56 56 oder
• Email an: [email protected]