VorabInhaltdiesesSeminarsistdiekorpusstaBsBsche,experimentalphoneBscheundsprachtechnologischeAuseinandersetzungmiteinerprosodischenFragestellung.Untersuchtwerdensollhierbei,wieineinemDialogAbschlussundFortsetzungeinesRedebeitrags(Turn)vomSprecherprosodischmarkiertwerden,welcheprosodischenCuesfürdenHörerdabeientscheidendsindundwiesichderZusammenhangzwischenProsodieundSprecherabsichtmaschinellerlernenlässt.DieseUntersuchungundModellierungdesmenschlichenDialogverhaltensistnebenphoneBschemauchvonsprachtechnologischemInteresse,etwabeiderEntwicklungvonDialogsystemen.NacheinerkurzenEinführungindieProsodieforschungwirdeinspontansprachlichesDialogkorpusstaBsBschaufTurnhalte‐und‐Übergabesignaleuntersucht.ImAnschlusswirdeinPerzepBonsexperimentgeplant,durchgeführtundausgewertet,dassEinblickeinWahrnehmungdieserprosodischenSignalegebensoll.SchließlichwerdenMethodenzurautomaBschenExtrahierungdieserSignalemitMatlabprakBschumgesetzt,sowieKlassifikatorenzurVorhersagevonTurnwechselntrainiert.
VorabInhaltdiesesSeminarsistdiekorpusstaBsBsche,experimentalphoneBscheundsprachtechnologischeAuseinandersetzungmiteinerprosodischenFragestellung.Untersuchtwerdensollhierbei,wieineinemDialogAbschlussundFortsetzungeinesRedebeitrags(Turn)vomSprecherprosodischmarkiertwerden,welcheprosodischenCuesfürdenHörerdabeientscheidendsindundwiesichderZusammenhangzwischenProsodieundSprecherabsichtmaschinellerlernenlässt.DieseUntersuchungundModellierungdesmenschlichenDialogverhaltensistnebenphoneBschemauchvonsprachtechnologischemInteresse,etwabeiderEntwicklungvonDialogsystemen.NacheinerkurzenEinführungindieProsodieforschungwirdeinspontansprachlichesDialogkorpussta&s&schaufTurnhalte‐und‐Übergabesignaleuntersucht.ImAnschlusswirdeinPerzepBonsexperimentgeplant,durchgeführtundausgewertet,dassEinblickeinWahrnehmungdieserprosodischenSignalegebensoll.SchließlichwerdenMethodenzurautomaBschenExtrahierungdieserSignalemitMatlabprakBschumgesetzt,sowieKlassifikatorenzurVorhersagevonTurnwechselntrainiert.
VorabWassollsta\dessenuntersuchtwerden?• prosodischenUnterschiedezwischenDialekten
• welchedieserprosodischenDialektmerkmalenutztenHörerbeiderDialekBdenBfikaBon?
KleinerTest
• Dialekt1
• Dialekt2AnwelchenMerkmalenerkennenwirdieDialekte?
Schwäbisch Sächsischn‐Elision offenes/e/(Gelegenheit)kürzereVokaldauer längereVokaldauerVokalqualität /aɪ/>/e/st>ʃ /aʊ/>/o/
Schwäbisch
Sächsisch
Dialektmerkmale① WassinddieprimärenakusBschenParameter,
dieeineregionaleStandardspracheauszeichnen
② InwiefernsinddieseakusBschenParameterrelevantfürdieIdenBfikaBondesregionalenHintergrundseinesSprechers
Gehörtderf0‐Verlaufzudiesenrelevantenacous.ccues,füreinekorrekteRegionenidenBfikaBonnotwendigsind?
Dialektmerkmale
• Dialekt1
• Dialekt2AnwelchenprosodischenMerkmalenerkennenwirdieDialekte?
Schwäbisch
Sächsisch
Prosodie&IntonaBonProsodie oder Suprasegmentalia ( amerik. Literatur): phonetische Eigenschaften, die sich über mehrere Segmente erstrecken
prosodische Parameter • Prominenz Akzentuierung: Wortakzentuierung und Satzbetonung • Sprechmelodie f0-Verlauf / Intonation • Quantität Lautdauern • Rhythmus u.a. relative Segmentdauern
akustische Parameter • f0 wahrgenommen als Tonhöhe (pitch) • Intensität • Dauer
• alle Parameter korrelieren stark miteinander • Interferenzen mit segmenteller Ebene
Mikro‐vs.Makroprosodie
Mikroprosodie• prosodisch/akusBscheParameter,dielauBnherentund
phoneBschvorhersagbarsind• nichtrelevantfürIntonaBonswahrnehmung• Beispiele
• f0istrelaBvhöherbeii>e>a• f0istbeiVokalonsetrelaBvhöhernachsBmmlosen
KonsonantensalsnachsBmmhaeen
Makroprosodie• phoneBschnichtvorhersagbar• relevantfürIntonaBonswahrnehmung• eineIntonaBonsformkanneineeigeneBedeutunghaben
LexikalischeAkzent
• im Deutschen ist immer eine Silbe eines Wortes im Vgl. zu den anderen Silben desselben Wortes prominenter (länger, „lauter“, f0-Bewegung) sie trägt den Wortakzent
• kann bedeutungsunterscheidend sein, z.B. AUgust vs. auGUST, UMfahren vs. um FAHRen (im Deutschen nicht viele solcher Minimalpaare)
Satzakzentuierung • in einer prosodische Phrase ist mindestens ein Wort
satzakzentuiert, d.h. es wird prominenter wahrgenommen als nicht satzakzentuierte Wörter
• die Satzakzentuierung fällt auf die Wortakzenttragende Silbe
• verschiedene f0-Verläufe als Ton(höhenbewegung) perzipiert: H(igh)/Gipfel, L(ow)/Täler
• z.B. Kontrastakzent: Antworten auf die Frage Ist Anna mit dem Auto gekommen? • Nein, Anna ist mit dem ZUG gekommen. • Nein, MELANIE ist mit dem Auto gekomm. • Nein, MELANIE ist mit dem ZUG gekommen.
HH
SBmmloserKonsonantlokalesf0‐Maximum
SBmmhaeerKonsonantlokales
f0‐Minimum
Fehlerhaeef0‐AnalyseLarynga‐lisierung
ProsodischePhrasierungz.B.Intona&onsphrasen,markiertdurch
• Pausen
• Grenztöne:
• z.B:fallend,steigend,steigend‐fallend
• BewegungvomletztensatzakzentuiertenWort(Nuklearakzent)zumPhrasenende
• PhrasenfinaleLängung(Prefinallengthening):LängenphrasenfinalerSegmente
• DeklinaBon
• sinkenderf0‐VerlaufübereinePhrase
• nichtwahrnehmbar,daHörerdieDeklinaBonperzepBvkompensieren
• Pitchreset:mitBeginneinerPhrasewirdderf0‐Registerzurückgesetzt
Autosegmentell‐MetrischesModell:hierarchischeStrukturderProsodie Äußerung
IntonaBonsphrase IntonaBonsphrase
Intermediärphrase Intermediärphrase Intermediärphrase
nurhierunddortkannmannochahnenwieschönsiewar
σσσσσσσσ(σ)σσσσ
AM‐Modell
U AUAUUUA(U)UAUU
AM‐ModellGermanTonesandBreakIndices• Tonakzente(sieheBeispieleaufFolien21–23)
– monotonal:H*,L*– bitonal:L+H*,L*+H,H+L*,H+!H*– *TonmitakzentuiertemSilbennukleusassoziiert
• Alignment"Alignmentmustbedefinedasaphone.cpropertyoftherela,ve,mingofeventsintheF0contourandeventsinthesegmentalstring“(Ladd(1996:55)
• Phrasenakzente(sieheBeispieleaufFolien16‐29)– PhrasentöneamEndevonIntermediärphrasen:H‐,L‐,H(*),L(*)
– GrenztöneamEndevonIntonaBonasphrasen:L‐L%,L‐H%,H‐%,H‐^H%
einpaarBeispiele...
früh mi\el spät
alteInformaBon
neueInfor‐maBon Überraschung
Felicitas Kleber, 03.07.09 # 5
kategorial graduell
FormundFunkBonfallenderIntonaBonskonturen
H+L* L+H*,H* L*+H
3GipfelkategorienimKielerIntonaBonsmodell(Kohler1991)
AbbildungmodifiziertnachPetersundKohler2004.h\p://www.ipds.uni‐kiel.de/kjk/pub_exx/bpkk2004_1/TrainerA4.pdf
AM‐Modell
DeklinaBonsregel:L‐TönebewirkeneineAbsenkungdesnächstenH‐TonsDownstep(durch!vorHgekennzeichnet)
(Abb.ausLiberman&Pierrehumbert1984)
ALIGNMENTIMSPRACH‐UNDDIALEKTVERGLEICH
ABER
ISTDIEFORM‐FUNKTIONS‐BEZIEHUNGVONINTONATIONSKONTURENINALLENDEUTSCHENDIALEKTEN
(VER)GLEICH(BAR)?
SegmentalAnchoring
• stabilesAlignmentvonTönenmitsegmentellenlandmarks
• StabilitätdestonalenAlignmentsistabhängigvomsegmentellenKontext(ArvaniBetal.1998,Prietoetal1995,Laddetal.1999,Kleber&Rathcke2008)– VerschiebungdesAlignmentsunterZeitdruck(z.B.Anzahlvorangehenderbzw.nachfolgenderSilbenbiszurPhrasengrenze)
• phoneBschesAlignmentistsprach‐bzw.varietätenabhängig
AlignmentimSprach‐/Varietätenvgl.
• prenukleareL+HAkzente,z.B.DieVerlängerungderAusleihfrist...
• Vgl.Norddt.vs.Süddt.• signifikanteL‐Alignment‐Unterschiede
• dialektalesAlignment‐KonBnuumvonNordnachSüd
AbbildungausA\ererundLadd,2004
AlignmentimVarietätenvgl.
Abb.undTabelleausKleber&Rathcke,2008
‐L‐AlignmentinMi\eldt.früherimVgl.zuOber‐u.Niederdeutsch
‐längereSilbendauernimMi\eldt.
‐ längererf0‐AnsBegimMi\eldt. Sprach‐undvarietätenspezifischeIntonaBonsgrammaBken unterschiedlicheForm‐undFunkBonsbeziehung
Ziel1desSeminars• varietätenabhängigeForm‐FunkBonsbeziehung
• Bsp.:späteGipfel– vermi\eltÜberraschungimStandarddt.,– möglicheBedeutunginbesBmmtenoberdt.Varietäten:neue
Informa.on
• Projekt:Auer/Gilles&SelBng/Peters– zahlreicheIntonaBonsgrammaBkenundBeschreibung
dialektalerAlignment‐UnterschiedebasierendaufDiskursanalysen
– ZusammentragenderDialektmerkmaleLiteraturrecherche• FunkBonalitätderAlignment‐Unterschiede?z.B.
DialektmerkmalePerzepBonsexperimente
PerzepBonsexperiment
• AuswahlgeeigneterÄußerungenausRVG‐Corpus(RegionalVariantsofGerman),diesichinSilbenanzahlundDauerdessegmentellenAblaufsähneln
• SBmulusgenerierung:HypothesenorienBertef0‐ManipulaBoninpraat
• HerausfilternlexikalischerInformaBonTiefpassfilterung(bisherallerdingsschlechteErgebnisse)
• Fragestellung:Welchef0‐MusterfungierenalsDialektmerkmale