KOMMUNIKATIONSTHEORIEN
UND -MODELLE
____________________________
Anwendung im Schulalltag
PAULINE BUES, JOHANNA HAURY
GLIEDERUNG
1. Friedemann Schulz von Thun: Vier-Seiten-
Modell
2. Karl Bühler: Organonmodell
3. Ruth Cohn: Themenzentrierte Interaktion(TZI)
4. Nonverbale Kommunikation
5. Carl Rogers: Klientenzentrierte Kommunikation
6. Eric Berne: Transaktionsanalyse
DAS VIER-SEITEN-MODELL
-Schulz von Thun-
DAS VIER-SEITEN-MODELL-Schulz von Thun-
DAS VIER-SEITEN-MODELL-Schulz von Thun-
Sachebene: Worüber informiere ich dich?
Selbstoffenbarungsebene: Was offenbare ich
über mich?
Beziehungsebene: Wie stehe ich zu dir?
Appellebene: Was sollst du tun? Was verlange
ich?
DAS VIER-SEITEN-MODELL-Schulz von Thun-
Sender: vier Schnäbel, Empfänger: vier Ohren
Jede Nachricht wird auf allen vier Ebenen kommuniziert,
gehört und interpretiert
Jeder hört besonders ausgeprägt auf einem der vier
Ohren (erfahrungsabhängig)
Ebenen werden unterschiedlich gewichtet oder mit
unterschiedlichen Informationen befüllt Kommunikationsprobleme und Missverständnisse
DAS VIER-SEITEN-MODELL-Schulz von Thun-
Beispiel:
Ein Paar sitzt im Auto. Die Frau fährt 90 km/h und der Mann sagt zu ihr: „Hier darf man 100 km/h fahren."
Sachebene: Auf dieser Straße ist das Fahren von 100 km/h erlaubt.
Selbstoffenbarungsebene: Der Mann ist in Eile./ Der Mann ist vom Fahrstil der Frau genervt.
Beziehungsebene: Der Mann hält sich für den besseren Autorfahrer, der seiner Partnerin helfen muss, da diese eine miese Autofahrerin ist.
Appellebene: Fahr schneller!
DAS VIER-SEITEN-MODELL-Schulz von Thun-
Anwendung im Schulalltag
Äußerungen deutlich formulieren zur Vermeidung von
Missverständnissen
Auf welcher Ebene spreche ich? Auf welcher Ebene
nehmen meine Schüler die Aussage wahr?
Hilfestellung zur Hinterfragung der eigenen
Kommunikation
Streit: Auf welcher Ebene war die Kommunikation gestört?
DAS ORGANONMODELL
-Karl Bühler-
DAS ORGANONMODELL-Karl Bühler-
1934 von dem Sprachpsychologe Karl Bühler
Organonen, gr.: Werkzeug, Methode
Sprache als Werkzeug
DAS ORGANONMODELL-Karl Bühler-
DAS ORGANONMODELL-Karl Bühler-
Z = Zeichen: Satz, Wort, Text,
Gesichtsausdruck, Handlung
: Schallphänomen
: Inhalt
3 Funktionen: 1. Ausdruck: Kundgabe, Gefühle vom Sender
2. Darstellung: Anlass der Kommunikation,
Thema
3. Apell: Auslösung, fordert Empfänger zu
etwas auf
DAS ORGANONMODELL-Karl Bühler-
Intention ist nicht identisch mit der Interpretation des
Empfängers
Kreis und Dreieck weisen Lücken auf
Abstraktive Relevanz: Empfänger filtert Informationen
Apperzeptive Ergänzung: Empfänger ergänzt Defizite
DAS ORGANONMODELL-Karl Bühler-
Es zieht
Darstellung: Das Fenster
steht offen
Appell:
Schließe das
Fenster
Ausdruck:
Mir ist kalt
Empfänger:
Freund 2
Sender:
Freund 1
DAS ORGANONMODELL-Karl Bühler-
Wo bist du
gewesen?
Darstellung: Kind kommt
verspätet nach Hause
Ausdruck: Ich
habe mir Sorgen
gemacht
Sender: Mutter Empfänger: Kind
Appell: Komm
nächstes mal
pünktlich
DAS ORGANONMODELL-Karl Bühler-
Anwendung im Schulalltag
Schüler und besonders Lehrer sollten darauf achten
ihre Belangen wie z.B. Aufgaben oder Bitten eindeutig
zu formulieren
besondere Rücksichtnahme auf den Standpunkt der
gegenüberliegenden Perspektive
THEMENZENTRIERTE INTERAKTION
-Ruth Cohn-
THEMENZENTRIERTE INTERAKTION-Ruth Cohn-
Konzept zur Arbeit in Gruppen
ZIEL: soziales Lernen und persönliche Entwicklung
Anliegen Cohns: Konzept, das „dem ursprünglich
gesunden Menschen ein Leben ermöglicht, in dem er
gesund bleiben kann“
Gesundheit: nicht nur individuelles Wohlbefinden,
sondern auch politische Verantwortlichkeit in der Welt
THEMENZENTRIERTE INTERAKTION-Ruth Cohn-
3 Axiome (Werte und Menschenbild)
Autonomie: Mensch= psycho-biologische Einheit, Teil des Universums, autonom, interdependent
Wertschätzung: Achtung gebührt allem Lebendigem, Werden und Vergehen. Das Humane: wertvoll; Inhuma-nes: wertbedrohend.
Grenzen erweitern: Freie Entscheidung innerhalb innerer und äußerer Grenzen, Erweiterung dieser Grenzen möglich
THEMENZENTRIERTE INTERAKTION-Ruth Cohn-
1. ICH (individuelle Bedürfnisse)
2. WIR (Gruppenbedürfnisse)
3. ES (thematische Bedürfnisse)
ideale Interaktion= dynamische Balance dreier Eckpunkte& zwischen intellektueller und emotionaler Beteiligung, Anspannung und Entspannung, zwischen Reden, Schweigen und Tun
THEMENZENTRIERTE INTERAKTION-Ruth Cohn-
Postulate ( basierend auf den Axiomen)
Postulat 1:
Sei deine eigene Chairperson!
• sich die eigene innere und äußere Wirklichkeit bewusst machen
• Sinne, Gefühle und Gedanken zum Verständnis von sich selbst und der Umwelt nutzen
• Entscheidungen treffen und die Verantwortung dafür übernehmen
Postulat 2:
Störungen haben Vorrang!
• Hindernisse, Ablenkungen und Beeinträchtigungen auf dem Weg zum Ziel als Realität anerkennen
• nach Möglichkeiten suchen, sie zu überwinden
THEMENZENTRIERTE INTERAKTION-Ruth Cohn-
Anwendung im Schulalltag
Hilfsregeln
Vertritt dich selbst in deinen Aussagen; sprich per 'Ich' und nicht per 'Wir' oder 'Man'
Wenn du eine Frage stellst, sage, warum du fragst und was deine Frage für dich bedeutet. Sage dich selbst aus und vermeide das Interview
Sei authentisch und selektiv in deinen Kommunikationen
Halte dich mit Interpretationen von anderen zurück. Sprich stattdessen deine persönlichen Reaktionen aus
Zurückhaltung mit Verallgemeinerungen
Wenn du etwas über eine andere Person sagst, sage auch, was es dir bedeutet
Seitengespräche haben Vorrang. Sie stören und sind meist wichtig
NONVERBALE
KOMMUNIKATION
NONVERBALE KOMMUNIKATION
NONVERBALE KOMMUNIKATION
Nonverbale Kommunikation
Gestik
Mimik
Körperhaltung
Blickkontakt
räumliche Distanz
stimmliche Merkmale ( Aussprache, Betonung...)
äußere Erscheinung
NONVERBALE KOMMUNIKATION
Ziele
sich der Körpersprache der
Kommunikationspartner ohne Vorurteile bewusst
werden
sich der eigenen Körpersprache bewusst werden
und sie an gegebene Situationen anpassen
NONVERBALE KOMMUNIKATION
NONVERBALE KOMMUNIKATION
KLIENTENZENTRIERTE
KOMMUNIKATION
-Carl Rogers-
KLIENTENZENTRIERTE KOMMUNIKATION-Carl Rogers-
Kongruenz: Echtheit, Unverfälschtheit und Transparenz
Empathie: das einfühlende Verstehen, das nichtwertende
Eingehen
Bedingungslose positive Zuwendung: das Akzeptieren, die
Anteilnahme oder Wertschätzung
KLIENTENZENTRIERTE KOMMUNIKATION-Carl Rogers-
die personenzentrierte Psychotherapie bei seelisch gestörten
Menschen
Lernförderung an Schulen
das Bildungswesen allgemein
Encounter-Gruppen
Soziale Arbeit, in ihrem breiten Spektrum an Handlungsmethoden
Seelsorge
Verbesserung weiterer zwischenmenschlicher Beziehungen, wie z.
B. Partner- und Familientherapie
TRANSAKTIONSANALYSE
-Eric Berne-
TRANSAKTIONSANALYSE-Eric Berne-
Definition
Die Transaktionsanalyse ist ein Modell, das helfen
soll, Konflikte bzw. Kommunikationsstörungen zu
verstehen und zu entschärfen.
TRANSAKTIONSANALYSE-Eric Berne-
Die Ich- Zustände
Jede menschliche Handlung
entspringt einer der drei Zustände
TRANSAKTIONSANALYSE-Eric Berne-
Die drei Grundannahmen nach Berne
1. Der Mensch ist in seiner Existenz und Geburt immer o.k.
2. Der Mensch, der ein psychisches Leiden hat, ist trotz alledem ein vollwertiger und vollständig anzuerkennender Mensch
3. Der Mensch hat das nötige Handwerkszeug sowie die kognitiven und kommunikativen Fertigkeiten, die es braucht, um sein Leben in die Hand zu nehmen und positiv zu gestalten. Demnach sind alle psychischen Probleme lösbar.
TRANSAKTIONSANALYSE-Eric Berne-
Die vier Lebensanschauungen
TRANSAKTIONSANALYSE-Eric Berne-
Komplementäre oder auch parallele Transaktion
Transaktion verläuft ohne Reibungen
Beispiel: zwei Personen unterhalten sich auf der Ebene des Erwachsenen-Ich
Person A: „Könnten sie bitte ihr Auto umparken? Ich kann leider aus meiner Parklücke nicht heraus.“
Person B: „Selbstverständlich. Warten sie einen Moment.“
TRANSAKTIONSANALYSE-Eric Berne-
Gekreuzte Transaktion
Erwartung von Gesprächspartnern wird nicht erfüllt
Beispiel: zwei Personen unterhalten ich auf der Ebene des Erwachsenen-Ich und der Ebene des Kindheits-Ich
Person A: „Könnten sie bitte ihr Auto umparken? Ich kann leider aus meiner Parklücke nicht heraus.“
Person B: „Nein, sie hätten sich ja auch wo anders hinstellen können.“
TRANSAKTIONSANALYSE-Eric Berne-
Verdeckte Transaktion
Oberflächlich wirkt ein anderer Ich-Zustand als unterschwellig
Beispiel: zwei Personen unterhalten sich augenscheinlich auf der Ebene des Erwachsenen-Ich, aber unterschwellig auf der Ebene des Eltern-Ich und Kindheits-Ich
Person A: „Das ist dein zweites Glas Bier.“
Person B: „Das ist nicht richtig.“
TRANSAKTIONSANALYSE-Eric Berne-
Jetzt seid ihr gefragt
Welcher Ich-Zustand trifft jeweils zu?
1. Lehrer: „Du wirst das schon schaffen!“
2. Lehrer: „Hier sind Übungsaufgaben für euch.“
3. Schüler: „Ich mag nicht mehr.“
VIELEN DANK FÜR
DIE
AUFMERKSAMKEIT!
QUELLEN
https://www.google.de/search?biw=1244&bih=666&tbm=isch&sa=1&ei=2wlaWtj8FpGdkgX00aKIBQ&q=nonver
bale+kommunikation&oq=nonver&gs_l=psy-
ab.1.0.0j0i67k1j0l8.860274.863680.0.865449.24.13.0.2.2.0.228.1381.2j8j1.12.0....0...1c.1.64.psy-
ab..16.7.655.0..0i24k1.107.ngH8NEx__qU#imgrc=ZAELjLm0Tcua8M:
https://userpages.uni-koblenz.de/~luetjen/sose17/di_10/Referat_Kommunikationstheorien%20und%20-
modelle%20Lütjen.pdf
https://www.google.de/search?q=das+organon+modell&client=safari&rls=en&dcr=0&source=lnms&tbm=isch&
sa=X&ved=0ahUKEwiYo8PZidXYAhUI6KQKHfXKBAIQ_AUICigB&biw=1244&bih=666#imgrc=22iCgCQfadsVLM
Rogers, Carl R. "Die klientenzentrierte Gesprächsführung." Frankfurt/Main(1995)
https://www.google.de/search?q=angela+merkel&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwi7wcisjdXYAhU
K6KQKHQIdABkQ_AUICygC&biw=1244&bih=666#imgrc=-OifuNt74dlc8M:
https://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiOksL
9jdXYAhXOGuwKHbJKASMQjRwIBw&url=https%3A%2F%2Fwww.welt.de%2Fpolitik%2Fdeutschland%2Farticle1684
19031%2FDie-bemerkenswerte-Wende-der-CDU-
Migrationspolitik.html&psig=AOvVaw3oHxEU5LWb4ZqokUhuhEdJ&ust=1515938725861352
QUELLEN
https://www.google.de/search?q=transaktionsanalyse&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjz-
qnW99fYAhXOzKQKHe3VBhUQ_AUICigB&biw=1244&bih=666#imgrc=RXm9hIa7YDoffM
https://www.soft-skills.com/transaktionsanalyse-erklaert/
http://www.ie-students.com/sites/script_data/personalwirtschaft/1.Uebungen_zur_Transaktionsanalyse.pdf
https://www.carlrogers.de/grundhaltungen-personenzentrierte-gespraechstherapie.html
https://www.schulz-von-thun.de/die-modelle/das-kommunikationsquadrat
http://wortwuchs.net/vier-ohren-modell/
Friedrich Schulz von Thun: ,,Miteinander reden: 4 Fragen und Antworten.“ Rohwohlt Taschenbuch Verlag 2007
https://www.google.de/search?q=nonverbale+kommunikation&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjKzY
H2idXYAhUPIewKHTuBCCIQ_AUICigB&biw=1244&bih=666#imgrc=cq6k8KNLBAhwHM
https://www.google.de/search?q=nonverbale+kommunikation&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjKzY
H2idXYAhUPIewKHTuBCCIQ_AUICigB&biw=1244&bih=666#imgrc=7K4Kjf9fUR9JYM
http://www.resourcesofchange.de/fileadmin/user_upload/www.res2.de/Pdf/Gespraechsfuehrung.pdf