Kompetenzmanagement
23.06.200923.06.2009Frieda PritzkowFrieda PritzkowAndreas KammermeierAndreas Kammermeier
Betriebliches WissensmanagementBetriebliches Wissensmanagement
Gliederung
Kompetenzmanagement Definition und Ziele Aufgaben
Werkzeuge des Kompetenzmanagements Kompetenzprofile
Personalentwicklung Lernen Beispiel Kompetenzmanagement bei SAP Quellen
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 2
KompetenzmanagementDefinition
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 3
„Kompetenzmanagement geht als Kernaufgabe wissensorientierter Unternehmensführung über das traditionelle Verständnis von Aus- und Weiterbildung hinaus, indem Lernen, Selbstorganisation, Nutzung und Vermarktung der Kompetenzen integriert werden. Kompetenzmanagement ist eine Managementdisziplin mit der Aufgabe Kompetenzen zu beschreiben, transparent zu machen sowie den Transfer, die Nutzung und Entwicklung der Kompetenzen, orientiert an den persönlichen Zielen des Mitarbeiters sowie den Zielen der Unternehmung, sicherzustellen.“
Quelle: North, Reinhardt (2005), S. 16
Kompetenzmanagement Definition
Kompetenz:
ein Bündel von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen
das relevant ist für die berufliche Leistung und hinreichend mess- und beobachtbar ist, sowie sich durch Personalentwicklungs-Maßnahmen entwickeln
lässt
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 4
Kompetenzmanagement
Fertigkeiten sind „durch ausreichende Übung automatisierte Komponenten von Tätigkeiten“ die gemäß den Autoren nur einer geringen Bewusstseinskontrolle unterliegen. Als Beispiele sind hierbei vor allem motorische Tätigkeiten anzuführen (z.B. Autofahren) die durch eine gewisse Routine charakterisiert sind. Aber auch kognitive Tätigkeiten zählen zu diesem Bereich (z.B. Kopfrechnen, Auswendiglernen).
Fähigkeiten bezeichnen angeborene oder erworbene psychische Bedingungen, die zur Erstellung einer Leistung nötig sind.
Kenntnisse stellen erworbenes Wissen dar
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 5
KompetenzmanagementZiele
die Potenziale effektiv nutzen im Unternehmen aufgrund der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeiter bereits vorhanden
auf vorhandenen Potenzialen aufbauend, die für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit notwendigen Kompetenzen entwickeln
soll helfen die immer komplexer werdenden internen und externen Rahmenbedingungen im Unternehmen besser steuer- und kontrollierbar zu machen
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 6
KompetenzmanagementZiele
Konzept verbindet Ebene des Mitarbeiters mit der des Unternehmens
umfasst alle Maßnahmen, Methoden und Werkzeuge - zur Identifikation - dem Transfer und- der Entwicklung von Mitarbeiterkompetenzen
Ziel: nachhaltig die wirtschaftliche Handlungskraft der gesamten Organisation erhöhen
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 7
KompetenzmanagementVerbindung der verschiedenen Ebenen
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 8
Quelle: in Anlehnung an North, Reinhardt (2005), S. 17
KompetenzmanagementAufgaben
Repräsentation
strukturierte und komprimierte Übersicht über Kompetenzen auf Mitarbeiter- und Unternehmensebene
Ergebnis: strukturierte Analyse des Kompetenzbestandes
Reflexion
kritische Hinterfragung der Kompetenzbestände und Ableitung betrieblicher Interventionen zur Verbesserung
Ergebnis: zielgerichtete Bestandsaufnahme und Bewertung der Kompetenzen
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 9
KompetenzmanagementAufgaben
Verteilung
Verteilung und Verbreitung der Kompetenzen über die verschiedenen Ebenen der Organisation hinweg (Projekt-, Prozess-, Steuerungsebene)
Ergebnis: Verbreitung und höhere Verfügbarkeit des Kompetenzbestandes
Entwicklung
Anpassung des Kompetenzportfolios unter Berücksichtigung des vorhandenen Potentials und der zukünftigen Anforderungen (Auf- oder Abbau)
Ergebnis: Verbesserung der organisationalen und personellen Lernprozesse
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 10
KompetenzmanagementWerkzeuge
Gelbe Seiten Kompetenzprofil Kompetenzlandkarten Knowledge Mail Skill Based Routing
wichtig bei Etablierung eines Kompetenzmanagements: Nutzung der richtigen Methoden und Werkzeuge Lösung muss an Rahmenbedingungen im Unternehmen
angepasst sein
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 11
KompetenzmanagementWerkzeuge
Kompetenzprofil
strukturiertes Abbild des Kompetenzportfolios eines Mitarbeiters Bildet Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrungen des Mitarbeiters
ab sowohl aktuelle Kompetenzen (IST-Profil) als auch zukünftig benötigte
Kompetenzen (SOLL-Profil) können erfasst werden je nach Organisationsstruktur und Mitarbeiter-Rollen ist es möglich
Mitarbeiterkompetenzen- zu erfassen- innerhalb der Organisation transparent zu machen- zwischen Organisationsmitgliedern zu kommunizieren - In die Nutzung zu überführen
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 12
KompetenzmanagementWerkzeuge
Kompetenzprofil
Resultat: heterogene und komplexe Kompetenzstrukturen gesamter Organisationen und Unternehmen werden zugänglich und können weiterentwickelt werden
mit Kompetenzprofilen werden sämtliche Kompetenzinformationen vollständig transparent
- Kompetenzquellen- Kompetenzarten- Kompetenzträger
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 13
KompetenzmanagementWerkzeuge
Stellenanforderungsprofil: Soll-Profil was soll der Mitarbeiter können? zugeordnet zu einer Rolle, Organisationseinheit, einem Prozess oder einer
Prozessaktivität üblicherweise differenziert in
a) unbedingt erforderliche Kompetenzenb) mittelfristig gewünschte Kompetenzen
meistens kombinierte Anforderungsprofile pro Stelle
Mitarbeiterkompetenzprofil: Ist-Profil was kann ein Mitarbeiter? Problem: Kompetenz eines Mitarbeiter kann man nicht unmittelbar erkennen Kompetenzindizien (Prüfungen, Beobachtung, Selbstbewertung) beobachtbar ist nur Performanz indirekte Rückschlüsse
Erstellung eines Kompetenzkatalogs
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 14
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 15
KompetenzmanagementPersonalentwicklungsprozess
KompetenzmanagementPersonalentwicklungsprozess
Zyklischer, dynamischer ProzessKompetenzcontrollingLernprozess
Führungskräfte :
Kompetenzen identifizieren lernen Kompetenzentwicklung ist nicht nur Fortbildung Abstrakte Unternehmensziele in entwickelbare Individualkompetenzen
überführen
Mitarbeiter:
Kompetenzlücken sind Bildungspotentiale
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 16
KompetenzmanagementLernen
organisationale Lernkultur als Rahmenbedingung des Kompetenzmanagement Ziel: Förderung der Nicht-Imitierbarkeit
Entwicklung von organisationalen und individuellen Kompetenzen durch individuelle, gruppenbezogene und organisationale Lernprozesse
Ziele Lernkultur:- Kompetenzentwicklung- Steigerung von Flexibilität und Innovationsfähigkeit
Lernkultur auf drei Ebenen betrachtet:- normative Ebene- strategische Ebene- operative Ebene
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 17
KompetenzmanagementLernen
normativ lernbezogene Werte, Normen, EinstellungenBsp.: Innovationsklima
strategisch Lernkultur durch Rahmenbedingungen Ziel: Lernen langfristig und nachhaltig unterstützen und fördern wichtig: Arbeitsumgebung Handlungsspielräume einräumen, soziale Unterstützung und Feedback von Vorgesetzten
operativ vielfältige Formen des individuellen, teambezogenen und organisationalen Lernens Skillmanagement
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 18
KompetenzmanagementLernen
Lernformen, die Lernen und Arbeiten verbinden1. „on-the-job“2. „near-the-job“3. „off-the-job“
arbeitsorientiertes Lernen durch zunehmende Bereitstellung von „on-the-job“ - und „near-the-job“ – Angeboten anstatt durch „off-the-job“ - Aktivitäten
„community-of-practice“ – Ansatz Verzahnung von Arbeiten, Lernen und Innovationen durch gemeinsame Aufgabenbearbeitung, kreative Problemlösung und situative Erzeugung neuer Wissensinhalte
Kommunikations-Netzwerke schaffen E-Learning Communities Wikis
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 19
KompetenzmanagementBeispiel SAP
Kompetenzmanagement benötigt, da Innovation wichtiger Teil der Unternehmenskultur
wichtige Rolle Personalentwicklung kompetenzbasierte Jobprofile
seit 1999 Kompetenzmodell 2005 Aktualisierung des bestehenden Modells
Gründe: zunehmende Internationalisierung, IT-Industrie sehr dynamisch
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 20
KompetenzmanagementBeispiel SAP
Kompetenzbasierte Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter
Entwicklung des Kompetenzentwicklungsinstruments steht über Unternehmensportal allen Mitarbeitern zur Verfügung bietet Selbsttest zur Einschätzung des Kompetenzniveaus und für
jede Kompetenz passende Lernaktivitäten Ergebnis wird Mitarbeiter am Ende mitgeteilt direkte Weiterleitung zum Kompetenzentwicklungsinstrument Mitarbeiter erhält z.B. Literaturempfehlungen, Hinweise zu
„on-the-job“ – Aktivitäten, E-Learning - Kursen
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 21
KompetenzmanagementBeispiel SAP
Lernansatz von SAP integriert drei Kernkomponenten:(1) Training Wissensaneignung durch z.B.
E-Learning, Literatur(2) Coaching & Mentoring unterstützt Transfer des
erworbenen Wissens Mentor vermittelt Expertenwissen(3) Practice „On-the-Job“ Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten
im Kontext anwenden
Kompetenzaufbau
Training Coaching, Mentoring
Practice„On-the-Job“
10 %
70 %
20 %
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 22
Quelle: in Anlehnung an Grote 2006, S. 202
KompetenzmanagementBeispiel SAP
Fazit: Kompetenzmanagement unterstützt Personalmanagementprozessez.B. Aufbau einer gezielten,
kompetenzbasierten Weiterbildungsstruktur auf Basis von Jobprofilen
Ergebnis: Innovationsfähigkeit und Flexibilität kann gesteigert werden
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 23
Quellen
Demel, C. et al. (2006): Kompetenzmanagement bei der SAP, in: Grote, S. et al. (Hrsg.): Kompetenzmanagement: Grundlagen und Praxisbeispiele., 1. Auflage, Stuttgart
Gronau, N. et al. (Hrsg.)(2006): Kompetenzmanagement in der Praxis - Schulung, Staffing und Anreizsysteme., 1. Auflage, Berlin
Grote, S. (2006): Kompetenzmanagement: Grundlagen und Praxisbeispiele., 1. Auflage, Stuttgart
North, K., Reinhardt, K. (2005): Kompetenzmanagement in der Praxis - Mitarbeiterkompetenzen systematisch identifizieren, nutzen und entwickeln., 1.Auflage, Wiesbaden
http://www.christine-kunzmann.de/pdf/kunzmann_schmidt_ERP_1-07.pdf http://kompetenzmanagement.wordpress.com/
Betriebliches Wissensmanagement - Kompetenzmanagement - Sommersemester 2009 24
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!