Konjunkturtendenzen
Version Januar 2020 www.iconomix.ch
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2015 2016 2017 2018 2019
Anschaffungsneigung Vergangene finanzielle LageErwartete finanzielle Lage Erwartete WirtschaftsentwicklungKonsumentenstimmung (Abweichung vom Mittelwert)
Abbildung 8: KonsumentenstimmungSaisonbereinigt, Beiträge der Teilindizes zur Abweichung des Gesamtindex von seinem Mittelwert
13.01.2020 Konjunkturtendenzen Winter 2019/2020 | © www.iconomix.ch
Quelle: SECO
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Veränderung zum Vorquartal in % Niveau (rechte Skala)
Abbildung 1: BIPReal, saisonbereinigt, Niveau in Mrd. Franken
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Quelle: SECO
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Winter 2019/2020
Worum es gehtDie Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen
publiziert jedes Quartal eine Prognose der konjunkturellen
Entwicklung in der Schweiz basierend auf Annahmen zur
Auslandkonjunktur sowie zur monetären Entwicklung.1
Die Konjunkturprognose Winter 2019/2020 wurde am
12. Dezember 2019 mit einer Medienmitteilung des SECO
präsentiert. Sie wurde in einer ausführlichen SECO-
Publi kation, den «Konjunkturtendenzen», dokumentiert.
Diese Publikation ist im Internet frei zugänglich unter
www.seco.admin.ch/Konjunkturtendenzen.
Im vorliegenden Arbeitsauftrag gibt iconomix anhand
von Auszügen aus der SECO-Publikation eine knappe
Zusammenfassung und ergänzt diese mit Fragen und
Lösungshinweisen.2
Die Zusammenfassung von iconomix hat folgende Struktur:
Die Schweiz als kleine, weltmarktorientierte Volkswirtschaft
wird stark von der weltwirtschaftlichen Konjunktur beein-
flusst. Deshalb werden im ersten Teil die Lage der Weltwirt-schaft und das monetäre Umfeld dargestellt. Im zweiten Teil
wird die Wirtschaftslage Schweiz untersucht und im dritten
Teil die neueste Konjunkturprognose vorgestellt. Im vierten
Teil werden die Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung
und der Prognose erläutert.
Aufgabenset Lösungshinweise
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1 Neben der Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen veröffentlicht eine Reihe weiterer Institutionen und Firmen Konjunkturprognosen für die Schweiz, u. a. BAK Economics, Institut CREA de macroéconomie appliquée, Credit Suisse (CS), Internationaler Währungsfonds (IWF), Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF), Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Schweizerische Nationalbank (SNB), Swiss Life, UBS und Zürcher Kantonalbank (ZKB).
2 Die Lösungshinweise sind Lehrpersonen vorbehalten; sie sind nur im eingeloggten Zustand ersichtlich.
Foliensatz mit Grafiken und TabellenDas Modul «Konjunkturtendenzen» von iconomix umfasst
einen Foliensatz (PDF) mit sämtlichen Grafiken und Tabellen
aus der gleichnamigen SECO-Publikation: von den Beiträgen
der Branchen zum BIP-Wachstum über den Welthandel bis
zur Inflationsentwicklung.96
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Schweiz Euroraum USA Vereinigtes Königreich Japan
Abbildung 39: BIP internationalReal, saisonbereinigt, Jahresmittel 2010 = 100
13.01.2020 Konjunkturtendenzen Winter 2019/2020 | © www.iconomix.ch
Quellen: SECO, Eurostat, U.S. BEA, U.K. ONS, CaO Japan
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Wichtiger HINWEIS !Innerhalb der Schutzzone (hellblauer Rahmen) darf
kein anderes Element platziert werden!
Ebenso darf der Abstand zu Format- resp. Papierrand die Schutzzone nicht verletzen!
Hellblauen Rahmen der Schutzzone nie drucken!
Siehe auch Handbuch„Corporate Design der Schweizerischen Bundesverwaltung“
Kapitel „Grundlagen“, 1.5 / Schutzzone
www. cdbund.admin.ch
Winter 2019/2020
KonjunkturtendenzenExkurseKonjunkturstimmung Schweiz (KSS) — schnell verfügbarer Fiebermesser Die wichtigsten Handelspartner der Schweiz
SpezialthemaPharma und Transithandel treiben den Leistungsbilanzüberschuss der Schweiz
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Die Formularfelder sind farblich markiert. Klicken Sie einfach auf ein beliebiges Feld, um mit dem Ausfüllen zu beginnen. Mit Hilfe der Tabulator-Taste können Sie zwischen den Feldern hin- und herspringen.
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Fragen zum internationalen und monetären Umfeld
a. Beschreiben Sie die aktuelle Lage der Weltwirtschaft.
Das weltwirtschaftliche Wachstum fiel im 3. Quartal erneut leicht unterdurchschnittlich aus.
b. Wie sieht die monetäre Entwicklung aus?
Angesichts der verhaltenen Inflation und der konjunkturellen Risiken haben verschiedene Zentral-banken ihre Geldpolitik im Herbst 2019 sehr expansiv belassen.
c. Warum kann die wirtschaftliche Entwicklung in Europa, insbesondere in Deutschland, Auswirkungen auf die Schweizer
Konjunktur haben?
Die Schweiz als kleine, weltmarktorientierte Volkswirtschaft wird stark von der weltwirtschaftli-chen Konjunktur beeinflusst. Stottert bei wichtigen Handelspartnern – wie z. B. Deutschland – derKonjunkturmotor, so wirkt sich dies auf die Schweizer Exporte in diese Länder – und damit auf dieSchweizer Konjunktur insgesamt – negativ aus.
Konjunkturtendenzen Winter 2019/2020 – Aufgabenset Lösungshinweise
Internationales und monetäres Umfeld
WeltwirtschaftWährend die USA im 3. Quartal 2019 erneut solide
wachsen konnten, fiel das Wachstumstempo im Euroraum
wie im Vorquartal schwach aus. Immerhin konnte der für
die Schweiz wichtige Handelspartner Deutschland knapp
einer technischen Rezession entgehen. Dennoch gibt es
Anzeichen, dass die bislang erwartete Konjunkturerholung
in Deutschland und in Europa später eintreffen und zöger-
licher ausfallen könnte als zunächst gedacht. Dies hätte
auch Auswirkungen auf die Schweizer Konjunktur.
Schüler/Schülerin
Monetäre EntwicklungIm Zuge der gesunkenen Erdölpreise ging die Teuerung in
den Herbstmonaten 2019 verbreitet zurück. Angesichts
des tiefen Teuerungsdrucks und der unsicheren Lage bleibt
die Ausrichtung der Geldpolitik weltweit sehr expansiv.
Dies trägt auch zur Beruhigung der Finanzmärkte bei. In
den Herbstmonaten stiegen die Aktienkurse, während die
Volatilität nachliess.
Version Januar 2020 www.iconomix.ch3 | 5
Konjunkturtendenzen Winter 2019/2020 – Aufgabenset Lösungshinweise
Fragen zur Wirtschaftslage Schweiz
a. In welcher Lage befindet sich die Schweizer Wirtschaft aktuell?
Das BIP wuchs im 3. Quartal 2019 um 0,4 %. Das Wachstum wurde hauptsächlich von der Pharma- branche und dem Energiesektor getrieben.
b. Beschreiben Sie die Entwicklung am Arbeitsmarkt?
Die Zahl der Beschäftigten nahm weiter leicht zu. Der Arbeitsmarkt blieb damit eineKonjunkturstütze.
c. Wie entwickelte sich die Teuerung?
Die Inflation fiel im Oktober 2019 in den negativen Bereich.
d. Die Dynamik der Weltwirtschaft hat sich in den letzten Monaten verlangsamt. Entgegen diesem Trend boomt die globale
Nachfrage nach pharmazeutischen Produkten. Davon profitieren auch Schweizer Unternehmen. Was sind die Ursachen
hinter diesem globalen Nachfrageboom? Notieren Sie ein, zwei mögliche Gründe.
Zu den Ursachen gehören unter anderem die alternde Bevölkerung, die steigenden Einkommen unddie Entwicklung innovativer Therapien.Den Schweizer Pharmaunternehmen ist es überdies gelungen, sich auf Produkte mit sehr hoherWertschöpfung zu spezialisieren, die sich durch hohe Forschungs- und Entwicklungskosten sowiedurch entsprechend hohe Verkaufspreise (Patentschutz) kennzeichnen.
Wirtschaftslage Schweiz
BruttoinlandproduktInsgesamt bestätigt sich die konjunkturelle Abkühlung. In
den exponierten Sektoren – namentlich den konjunktursen-
sitiven Branchen der Maschinen und Metalle – machte sich
das ungünstige internationale Umfeld im 3. Quartal 2019
bemerkbar.
Das BIP der Schweiz wuchs im 3. Quartal um 0,4 %, nach
0,3 % im Vorquartal. Dazu trugen massgeblich die Pharma-
branche und der Energiesektor bei.
ArbeitsmarktDas Beschäftigungswachstum belief sich im 3. Quartal 2019
auf 0,3 % und schwächte sich damit gegenüber dem Vor-
quartal nur geringfügig ab. Im Industriesektor bestätigen
sich aber die Zeichen der Abschwächung.
PreiseDie Inflation rutschte im Oktober 2019 in den negativen Be-
reich, auf −0,3 %. Dafür sind vor allem die im Vorjahresver-
gleich deutlich tieferen Erdölpreise verantwortlich.
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Konjunkturtendenzen Winter 2019/2020 – Aufgabenset Lösungshinweise
Fragen zur Konjunkturprognose
a. Mit welchem BIP-Wachstum rechnet die Expertengruppe des Bundes für die Jahre 2019, 2020 und 2021?
Im abgelaufenen Jahr 2019 dürfte das BIP-Wachstum 0,9 % betragen (der letzte Quartalswert stehtnoch aus).Für 2020 erwarten die Experten des Bundes ein BIP-Wachstum von 1,7 % und für 2021 ein solchesvon 1,2 %.
b. Wie wird sich die Arbeitslosigkeit entwickeln?
Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt 2020 insgesamt günstig.
c. Wie wird sich die Teuerung entwickeln?
Die am Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) gemessene Jahresteuerungsrate dürfte 2020tiefe 0,1 % betragen.
d. Die Experten des Bundes führen die Beschleunigung des BIP-Wachstums 2020 auf Sondereffekte zurück. Erläutern Sie.
Sportverbände wie Fifa, UEFA und IOC haben ihren Hauptsitz in der Schweiz. Das wirkt sich inJahren mit vielen grossen Sportveranstaltungen – wie 2020 – positiv auf das Schweizer BIP aus.Die Einnahmen aus den grossen Sportveranstaltungen dürften das BIP-Wachstum im Jahr 2020 umrund einen halben Prozentpunkt erhöhen.
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Konjunkturprognose
Rahmenbedingungen Die Expertengruppe hält an ihrer bisherigen Einschätzung
fest, dass sich die Schweizer Konjunktur in naher Zukunft
nur moderat entwickelt, und korrigiert ihre Prognose für
das Wirtschaftswachstum nur leicht.
BIP-Prognose Nach 0,9 % für das Jahr 2019 erwartet die Expertengruppe
für 2020 ein BIP-Wachstum von 1,7 % und für 2021 eines
von 1,2 %. Sowohl die Beschleunigung des BIP-Wachstums
2020 als auch die Verlangsamung 2021 gehen auf den Effekt
grosser Sportveranstaltungen zurück, der wenig konjunktu-
relle Relevanz hat. Die konjunkturelle Grunddynamik dürfte
dagegen 2020 ähnlich ausfallen wie im laufenden Jahr, be-
vor sie 2021 moderat anzieht.
Arbeitsmarkt Im Jahresdurchschnitt 2019 erreicht die Arbeitslosenquote
tiefe 2,3 %. 2020 dürfte die Arbeitslosigkeit zwar wieder
leicht steigen, in der Summe ist die Situation am Arbeits-
markt aber immer noch sehr gut. Entsprechend wird für die
Beschäftigung gesamthaft unverändert ein solides Wachs-
tum erwartet.
Preise Angesichts der tiefen Auslastung und der nur moderaten
konjunkturellen Dynamik dürfte die Teuerung in der nahen
Zukunft tief bleiben. Insgesamt dürfte sie 2020 bei niedrigen
0,1 % zu liegen kommen (Prognose von September: 0,4 %).
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Konjunkturtendenzen Winter 2019/2020 – Aufgabenset Lösungshinweise
Risiken
Handelspolitische Spannungen und BrexitDie konjunkturellen Abwärtsrisiken überwiegen weiterhin
gegenüber den Aufwärtspotenzialen, einige davon haben sich
kurzfristig aber etwas entschärft. So verhandeln die USA und
China zumindest über eine Teillösung des seit über einem
Jahr andauernden Handelskonflikts; gleichzeitig ist durch die
vorläufige Einigung zwischen der EU und dem Vereinigten
Königreich die Wahrscheinlichkeit eines ungeordneten Brexit
zurückgegangen.
Sowohl im Bereich der internationalen Handelspolitik als auch
beim Verhältnis zwischen der EU und dem Vereinigten König-
reich ist eine erneute Zuspitzung aber nicht ausgeschlossen.
Die Schweizer Konjunktur wäre insbesondere dann negativ
betroffen, falls die USA im kommenden Jahr weitere Güter
aus der EU mit Strafzöllen belegen sollten und falls im Zuge
eines ungeordneten Brexit das Wachstum in der EU stark ab-
gebremst würde.
Hausgemachte RisikenUnverändert gegenüber der letzten Prognose besteht zudem
Unsicherheit im Zusammenhang mit dem institutionellen
Abkommen. Eine Verschlechterung des Verhältnisses der
Schweiz mit der EU könnte die Standortattraktivität und
die Investitionsbereitschaft in der Schweiz beeinträchtigen.
Im Inland bleibt angesichts schwelender Ungleichgewichte
weiterhin auch das Risiko einer starken Korrektur im Immo-
biliensektor bestehen.
Fragen zu den Risiken
a. Benennen Sie die wichtigsten weltwirtschaftlichen Konjunkturrisiken.
Im Vordergrund stehen weiterhin politische Unsicherheiten (ungeordneter Brexit) und handels- politische Spannungen.
b. Neben den weltwirtschaftlichen Risiken gibt es auch konjunkturelle Risiken, die ihre Ursache im Inland haben. Welche
zwei Risiken werden im Text erwähnt?
Im Verhältnis der Schweiz mit der EU bleibt die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Rahmen-abkommen bestehen. Auch das Risiko einer starken Korrektur im Immobiliensektor hält an.
c. Bei internationalen Krisen und Finanzmarktturbulenzen ist der Schweizer Franken bei Investoren im In- und Ausland als
sicherer Hafen gesucht («Safe-Haven-Effekt»). Wie wirkt sich dieser Umstand jeweils auf die Schweizer Konjunktur aus?
Internationale Spannungen und Turbulenzen an den Finanzmärkten haben zur Folge, dass die Nach-frage nach Schweizer Franken sprunghaft ansteigt. Der Franken gerät unter Aufwertungsdruck,was den Exportsektor und Branchen, die der Importkonkurrenz stark ausgesetzt sind, belastet.