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Page 1: Leitfaden für nachhaltiges Leben und Studieren in Bamberg

Nachhaltig leben!Leitfaden für ökologisches

Leben und Studieren in Bamberg

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Inhalt

Was ist Nachhaltigkeit?Zum Begriff der Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . .5Strategischer Konsum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Worauf kann ich achten?Eine kleine Nahrungsmittelkunde . . . . . . . . . . . . . . 13Nachhaltiges Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18„Ich sehe Wasser, das du nicht siehst...“ . . . . . . . . . 21Grüne Geldanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Grünes Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Was kann ich in Bamberg tun?Frängisch Food – fair und regional einkaufen. . . . . .27Abfall und Recycling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Unter Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35Mobilität in Bamberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Öffentliche Verkehrsmittel in Bamberg . . . . . . . . . . . 37Radwege im Landkreis Bamberg . . . . . . . . . . . . . . 38

Was heißt universitäre Nachhaltigkeit?Nachhaltigkeit an der Universität . . . . . . . . . . . . . . 41Umsetzung an der Uni Bamberg . . . . . . . . . . . . . . 42Mensaessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43Ansprechpartner_innen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44

Wo fangen wir heute an?Bamberger Gruppen zum Thema Nachhaltigkeit und Ökologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Checkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

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NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHAL 3UNSERE  IDEE  //  UNSERE  IDEE  //  UNSERE  IDEE  //  UNSERE  IDEE  //  UNSERE  IDEE  //

Unsere Idee

„Nachhaltigkeit“ - ein Begriff, den sich seit Kurzem alle Akteure aus Politik und Wirtschaft mit Stolz auf die Fahnen schreiben. So wirtschaften sie nun alle nachhaltig, wollen den Klimawandel stoppen und für den Ausstieg aus der Atomkraft kämpfen die meis-ten Parteien auch schon seit mindestens 30 Jahren. Bei all dem prominenten Engagement darf aber auch unser kleiner Beitrag nicht fehlen. Zum Glück nehmen uns viele Konzerne gerne an die Hand und bieten uns zahlreiche Möglichkeiten, ökologisch korrekt und fair zu konsumieren. Doch Vorsicht: Hinter all dem scheinbaren Altruismus könnte auch einfach die Stra-tegie des Greenwashing stehen.

Aber was heißt eigentlich Nachhaltigkeit? Und wie sollen wir es auf unser Leben übertragen, ohne nur auf Marketingstrategien hereinzufallen? Deswegen haben sich die Grüne Hochschulgruppe, das Öko-logiereferat der Studierendenvertretung, die Jugend-gruppe des Bund Naturschutz und das globalisie-rungskritische Netzwerk attac gedacht, auch wir erklären euch, was Nachhaltigkeit ist. Aber: Wir möchten euch Handlungsoptionen aufzeigen, die sich direkt auf ein nachhaltiges Leben und Konsu-mieren in Bamberg beziehen. Denn besonders Schü-ler_innen und Studierenden ist oft nicht bewusst, wie auch sie mit ihrem kleinen Budget nachhaltig leben und konsumieren können.

Zu Beginn unseres Leitfadens für ökologisches Le-ben de!nieren wir den Begriff Nachhaltigkeit, gehen dann der Frage nach, was strategischer Konsum für uns bedeutet und wollen deutlich machen, dass öko-logisches Bewusstsein nicht an der Ladentheke enden darf.

Im nächsten Teil wollen wir euch zeigen, wie einfach es sein kann, in vielen Bereichen unseres Alltags, ökologisch bewusst und energiesparend zu handeln.

Ganz konkret wird es im dritten Kapitel, wenn wir euch die Möglichkeiten vorstellen, die es speziell in Bamberg gibt. Wann kann ich welches Gemüse wo kaufen? Was und wie teuer ist eigentlich Naturstrom? Und wie trenne ich bzw. wohin bringe ich den gan-zen Abfall, der sich beim "eißigen Konsumieren an-gehäuft hat?

Weil viele Autor_innen dieses Leitfadens nicht nur Zeit in ihrer eigenen Wohnung verbringen, sondern auch in der Uni, haben wir der Uni Bamberg und vor allem der Mensa einen eigenen Abschnitt gewidmet.

Das letzte Kapitel steht unter der Frage: Und womit fange ich heute an? – Hier gibt es Anregungen zum Selbst-aktiv-Werden und zum Weiter-Recherchieren.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

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Nachhaltigkeit de!nieren

Was ist Nachhaltigkeit?Kapitel 1

Zum Begriff der Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Strategischer Konsum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

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5NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT

Zum Begriff der Nachhaltigkeit

Nachhaltige Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befrie-digt, ohne zu riskieren, dass künftige Ge-nerationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.—„Brundtland-Bericht“ der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, 1987

Die Ressourcen unserer sind Erde be-grenzt: Landwirtschaftliche Erträge können weder ins Unermessliche gesteigert werden, ohne dass langfristig Tier- und P"anzen-welten verarmen würden, noch ist die Welt in der Lage, die Mengen an CO2 und Ab-fall aufzunehmen, welche tag-täglich von uns produziert werden. Spätestens seit den 80er Jahren ist bekannt, dass unsere gegenwärtige Lebens-weise einen verträglichen Le-bensstil künftiger Generationen unmöglich macht, da wir Ressour-cen schneller verbrauchen, als sie nach-wachsen oder sich regenerieren können. Der Zusammenbruch der Nahrungs-, Frischluft und

Wasserversorgung ist nur noch eine Frage der Zeit.

Das Konzept der Nachhaltigkeit stellt sich dieser ne-gativen Entwicklung entgegen. Es verlangt, dass die Nutzung eines Systems unter Erhalt seiner wesent-lichen Eigenschaften sowie seiner natürlichen Fähig-keit zur Regeneration geschieht. Nur so können die natürlichen Lebensgrundlagen wie Wasser, saubere Luft und intakter Boden erhalten und gerecht verteilt werden.

Die ökologische Bewahrung der ein-zigartigen Artenvielfalt und Land-

schaftsräume unserer Natur sowie der Schutz des Klimas reichen jedoch nicht aus, um unser Leben langfristig le-benswert zu gestalten. Auch soziale Nachhaltigkeit, wel-che in einem gerechten Aus-gleich der sozialen Kräfte und der Möglichkeit der

Partizipation aller Mitglie-der einer Gemeinschaft be-

steht, ist gefordert. Im Bereich der Ökonomie sollte drittens

gewährleistet sein, dass die Wirt-schaftsweise dauerhaft eine tragfähi-

ge Grundlage für Erwerb und Wohlstand bietet.

Soziales Ökonomie

Ökologie

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NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHAL6

Weitere Infos zum umfangreichen Thema „Nachhaltigkeit“ !ndet ihr unter:

www.nachhaltigkeit.info

de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltigkeit

www.nachhaltigkeits rat.de

Wissenschaftliche Informationen gibt es auch in der Teilbiblio-thek 2 (Markushaus) der Universität: Dort hat der Verein change e.v. einen Semesterap-perat zum Thema nachhaltige Entwick-lung eingerichtet.

Globale, regionale und lokale Akteure können dazu beitragen, dass nachhaltige Entwicklung Wirklichkeit wird. Da Nachhaltigkeit auf allen Ebenen gefordert ist, können nicht nur Politiker_innen, Unternehmen und Verbände zum globalen Wandel beitragen. Ein nachhaltiges Leben liegt im verantwortlichen Han-deln jeder_s Einzelnen.

Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Perma-nenz echten menschlichen Lebens auf Er-den.— Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung. Ver-such einer Ethik für die technologische Zivilisa-tion

Literatur zum Thema: Meadows, Donella H.: Grenzen des Wachstums: das 30-Jahre-Update. Stuttgart: Hirzel, 2009.

Strategischer Konsum

Als Käufer_innen können wir alltäglich aus einer unüberschaubaren Menge an Produkten wählen. Unsere Wahl hat immer einen Ein"uss auf das An-gebot, denn angeboten wird letztendlich nur, was auch gekauft wird. Wenn wir Marken meiden, de-ren Unternehmen Mitarbeiter_innen ausbeuten oder die Umwelt mit Schadstoffen belasten, werden diese Unternehmen ihre Produkte bald nicht mehr verkau-fen können.

Mit der Veränderung der Konsumgewohnheiten kann also jede_r einen kleinen Beitrag leisten, soziale und globale Gerechtigkeit zu unterstützen und dem menschlichen Eingreifen in das ökologische Gleich-gewicht entgegenzuwirken.

Bewusst, informiert und planvoll kaufenKonsum nach dem Motto „weniger ist mehr“. Da die Ressourcen und Energien unserer Erde begrenzt sind, sollte am Anfang jeden Einkaufs die Über-legung „Was brauche ich wirklich?“ stehen. Wer einmal bewusst die wöchentlich gekaufte Packung Schokoriegel von Aldi stehen lässt, wird feststellen, dass Verzicht den Genuss steigern kann. Auch sollten wir überlegen, wie oft wir einen Artikel, der von der Werbung vielleicht als gut und günstig angepriesen wird, dann tatsächlich benutzen.

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Die Anschaffung einer selten gebrauchten Bohrma-schine macht bspw. nur dann Sinn, wenn es in der WG oder im Wohnhaus niemanden gibt, der sie ver-leihen könnte.

Wissen ist Macht. Gerade in einer Zeit, in der das Angebot größer denn je ist, sollte man wissen, was im eigenen Einkaufswagen landet. Da der Weg von den Produzent_innen zu den Konsument_innen in unserer Industriegesellschaft sehr weit ist, wird es jedoch immer schwieriger, Informationen über Ur-sprung und Erzeugung eines Produkts zu beschaffen. Dennoch gibt es Möglichkeiten:

Infos im Internet (siehe Links)Nachfragen, woher die Ware kommtAuf Gütesiegel achtenInfo-Zeitschriften (z.#B. Ökotest)

Regional und saisonal kaufenWer regional erzeugte Produkte kauft, hilft, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, da lange Transportwege so vermieden werden können. Zusätzlich lässt sich da-durch meist eine längere Konservierung der Produkte bspw. durch energieintensive Kühlketten vermeiden.

Auch „Früchte der Saison“ weisen eine bessere Öko-bilanz auf: Sie müssen nicht in beheizten Glashäusern herangezüchtet und monatelang tiefgekühlt werden.

Regionale und saisonale Produkte !nden sich in Bamberg auf dem Bauern- und Gemüsemarkt, in Bio-läden, bei der ökoop (Öko-Kooperative Bamberg) oder direkt bei den Erzeuger_innen im Ho"aden (Näheres siehe Kapitel 4).

Tipp: Eine Obst- und Gemüsesaisontabelle !ndet ihr im Kapitel 3!

Fair kaufenIm fairen Handel muss garantiert sein, dass die Produ-zent_innen in den Entwicklungsländern Mindestprei-se erhalten, die über dem Weltmarktniveau liegen.

SIEGELINFOGütesiegel „Region Bamberg – weil’s mich überzeugt!“Kriterien: Rohstoffbezug aus der Region mit der Aus-nahme von Rohstoffen, die regional nicht beziehbar

sind, keine Ausbringung von Klärschlamm auf den Erzeugungs"ächen, gentechnikfrei

weitere Infos: www.region.bamberg.de

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steht dieses Angebot meist nicht auf der Karte, da-her: Immer nachfragen!

Weitere Siegel mit ähnlichen Anforderungen sind „Hand in Hand“ der Firma Rapunzel und „EL Puente“ der gleichnamigen Stiftung:

Faire Löhne ermöglichen den Bäuerinnen und Bauern ein menschenwürdiges Leben auf der einen Seite, auf der anderen können damit die Binnenstruktur armer Länder gestärkt und gerechte Weltwirtschaftsstruktu-ren gefördert werden.

Fairtrade-Produkte gibt es im Bamberger Weltladen, in Biomärkten, in manchen Drogerie- und Super-märkten (Bsp. dm, tegut), mittlerweile auch in Dis-countern. Kaffee aus fairem Handel bekommt man an den Automaten der Mensen und in einigen Cafés (Bsp. Teegießerei, MAG Rösterei) meist nur auf An-frage. Weil das Fairtrade-Siegel viel Geld kostet,

SIEGELINFOFairtrade-SiegelKriterien: direkter Handel mit den Produzent_innen-gruppen, Vor!nanzierung und langfristige Lieferbe-ziehungen, Zahlung von Mindestpreisen über dem Weltmarktniveau und fai-

ren Löhnen, Unterstützung von Projekten (z.#B. Bildung, Umwelt, Infrastruktur), Verbot illega-ler Kinderarbeit und Zwangsarbeit, Umwelt- und Naturschutz

weitere Infos: www.transfair.org

SIEGELINFOGEPAVerbindliche und zuverläs-sige Handelsbeziehungen mit Produzent_innengrup-pen und verantwortungs-bewussten Unternehmen südlicher Länder, denen

die Möglichkeit geboten werden soll, unter fairen Bedingungen am Marktgeschehen teil zu nehmen und aus eigener Kraft für einen an-gemessenen Lebensunterhalt zu sorgen.

weitere Infos: www.gepa.de

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führen. Der ökologische Landbau stellt dieser Ent-wicklung eine schonende Bewirtschaftung entgegen. Biobauern und -bäuerinnen bemühen sich, gesunde, hochwertige Nahrungsmittel zu erzeugen, ohne den Einsatz von Gentechnik, synthetischen Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, chemischen Dün-gern und Futterzusatzstoffen. Wer zerti!zierte Bio-Produkte kauft, kann zudem sicher sein, dass Tiere artgerecht – zum Beispiel in Freilandhaltung – ge-halten werden und der Artenverarmung entgegen gewirkt wird (bspw. durch Heckenbep"anzung, An-legen von Teichen, etc.).

Zu bedenken ist, dass der Arbeitsaufwand im ökolo-gischen Betrieb um 10-20% höher ist als im vergleich-baren konventionellen Betrieb. Daher ist es nicht ver-wunderlich, dass Bioprodukte teurer sind!

SiegelIn Europa sind die Begriffe „Bio“ und „Öko“ ge-schützt. Wer sie benutzt, muss mindestens die EG-Öko-Siegel-Kriterien erfüllen. Aber Vorsicht! „na-turnah“, „kontrolliert“ oder „Qualität“ sind nicht geschützt und meist ein reines Werbemittel. Gleich-zeitig gibt es auch Lebensmittel aus biologischer Pro-duktion, die kein Siegel tragen und sogar hochwerti-ger sein können als ein Vergleichsprodukt mit Siegel, z.#B. bei Direktvermarkter_innen. Es führt also kein Weg ums kritische Mitdenken herum...

Bio kaufenUm den Ertrag zu steigern, setzt die konventionelle Landwirtschaft auf immer ausgeklügeltere Intensivie-rungsmaßnahmen, die aber langfristig zur Verarmung des Bodens sowie der Tier- und P"anzenkulturen

SIEGELINFOHand in Hand (Rapunzel)Produkte aus ökologischer Landwirtschaft, die zu min-destens 50#Prozent aus fair gehandelten Rohstoffen be-stehen.

weitere Infos: www.rapunzel.de/hand-in-hand.html

SIEGELINFOEl PuenteUnterstützung und Förde-rung von Kleinbetrieben und Genossenschaften in

Afrika, Asien und Lateinamerika durch Import und Vertrieb ihrer Produkte in Deutschland.

weitere Infos: www.el-puente.de

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Die Anbauverbände Demeter, Bioland, Naturland, Biokreis, Ecovin und Gäa gehen teilweise weit über die Anforderungen der EG-Bio-Verordnung hinaus. Häu!g anzutreffen sind:

SIEGELINFOstaatliches BiosiegelKriterien: nach EG-Bio-Ver-ordnung Prüfung: Siegel wird vom Bundesministerium für Ver-braucherschutz, Ernährung

und Landwirtschaft vergeben und regelmäßig durch zugelassene Stellen kontrolliert

weitere Infos: www.bio-siegel.de

SIEGELINFOG-Bio-Verordnung (EWG) 91/2092 (Auswahl):Kriterien: mindestens 95#% der Inhal-te müssen aus dem ökolo-

gischen Landbau stammen. Der Einsatz von Gentechnik ist verboten, Tiere müssen artge-recht gehalten werden. Futtermittel sollten im Betrieb selbst erzeugt worden sein, der Ein-satz von Medikamenten wie Antibiotika ist auf ein Minimum beschränkt. Die Verabreichung leistungsfördernder Mittel ist untersagt.

Zudem: Weitgehender Verzicht auf# chemi-sche P"anzenschutzmittel und mineralische Dünger; P"anzenschutz und Fruchtbarkeit des Bodens sollen durch geeignete Arten- und# Sortenwahl, geeignete Fruchtfolge, me-chanische Bodenbearbeitung und durch im Betrieb erzeugte tierische oder p"anzliche Dünger gewährleistet werden.

Das Logo ist verbindlich für alle Bioprodukte, die in EU-Mitgliedstaaten hergestellt wurden. Produkte, die aus Nicht-EU-Ländern einge-führt werden, können das Siegel durch kosten-p"ichtige Kontrollen durch die EU erwerben.

Prüfung: jährliche Inspektionen werden von der EU in Auftrag gegeben und von zerti!-zierten Prüfstellen der einzelnen EU-Staaten durchgeführt

weitere Infos: www.organic-farming.eu

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NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHALTIGKEIT  DEFINIEREN  //  NACHHAL 11

Mehr Infos zu Siegeln gibt es unter:

www.utopia.de/produktguide/siegel

www.label-online.de

Fazit: Konsum und politisches EngagementWir haben nun viele alternative Einkaufsmöglichkei-ten genannt. Es ist gut, saisonal, regional, biologisch und vor allem fair gehandelte Produkte einzukaufen.

Trotz alledem ist es ein Trugschluss, zu glauben, dass wir mit unserem individuellen Konsum die Verände-rung bestehender gesellschaftlicher Missstände her-beiführen oder erkaufen könnten. Ökologischer und fairer Konsum ist sinnvoll, tut uns und einem kleinen Kreis von Produzent_innen gut. Aber unser Bewusst-sein für Nachhaltigkeit sowie ethisch gerechte Ver-hältnisse dürfen nicht an der Ladentheke enden. Denn Konsum ist nicht automatisch eine politische Handlung. Deshalb darf die politische Forderung, die Bereitschaft, sich politisch zu artikulieren und par-tizipieren nicht vergessen werden.

SIEGELINFODemeterZusatzkriterien: biologisch-dynamischer Anbau, ge-samter Betrieb ökologisch

bewirtschaftet, eigene Saatguterzeugung, ausschließliche Biofütterung, keine natürli-chen Aromastoffe als Zusätze

weitere Infos: www.demeter.net

SIEGELINFOBiolandZusatzkriterien: gesamter Betrieb ökologisch bewirt-schaftet, vollständiger Ver-

zicht auf#chemische P"anzenschutzmittel und mineralische Dünger, naturheilkundliche/homöopathische Behandlung kranker Tiere, Verwendung ökologischen Saatguts

weitere Infos: www.bioland.de

SIEGELINFONaturlandZusatzkriterien: Erhalt des intakten Ökosystems, stren-ge Kriterien für Öko-Aqua-kultur, Öko-Waldnutzung, Öko-Textilien, soziale Stan-dards und faire Partner-schaft

weitere Infos: www.naturland.de

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Nachhaltig leben

Worauf kann ich achten?Kapitel 2

Eine kleine Nahrungsmittelkunde . . . . . . . . . . . . . . .13Nachhaltiges Wohnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18„Ich sehe Wasser, das du nicht siehst...“ Zum Konsum von virtuellem Wasser . . . . . . . . . . . . .21Grüne Geldanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Grünes Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

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13NACHHALTIG  LEBEN  //  NACHHALTIG  LEBEN  //  NACHHALTIG  LEBEN  //  NACHHALTIG

Daher ist es sinnvoll, den Konsum tierischer Produkte zu reduzieren. Es ist nicht nötig, sondern eher ge-sundheitsschädlich, jeden Tag Fleisch zu essen. Wer nicht auf Fleisch verzichten möchte oder kann, soll-te das Fleisch am besten bei regionalen Biohöfen kaufen. Damit ist eine artgerechte Haltung der Tiere garantiert. In puncto artgerechter Haltung ist Fleisch von einheimischen Wildtieren wohl das empfehlens-werteste Fleisch. In vielen Wäldern herrscht durch Anfütterung jedoch bereits eine hohe Wildtierdich-te, wodurch es zu Verbissschäden an Bäumen und sozialem Stress der Tiere untereinander kommt. Die beste Lösung ist also, den Fleischkonsum einzuschrän-ken oder vielleicht sogar ganz darauf zu verzichten.

FischBeim Fischkonsum ist es wichtig, den Be!schungs-grad (z.# B. Über!schung bei Rotbarsch und Thun-!sch) und die Fangmethoden wie Schleppnetze (z.#B. Scholle), welche groß"ächige Zerstörung verursa-chen oder viel Beifang produzieren (z.#B. Garnelen und Shrimps) zu berücksichtigen.

Bedacht werden sollte außerdem, dass das Meer von vielen Staaten weiterhin als Müllkippe benutzt wird, so dass beispielsweise bei der Quecksilber-belastung der allgemeine Grenzwert der WHO für Lebensmittel bei 50µg/kg liegt, der für Fische aller-dings bei 500µg/kg.

Eine kleine Nahrungsmittelkunde

TierischesDie Produktion tierischer Produkte (Fisch/Fleisch, Eier und Milchprodukte) verbraucht generell mehr Ener-gie als die Produktion p"anzlicher Lebensmittel, da Nahrung nur zu einem kleinen Teil in den Aufbau von Fett und Muskelmasse investiert wird.

Beispielsweise benötigt ein Rind 6 kg Futtergetreide, um 1 kg Fleisch anzusetzen, ein Schwein 2-3 kg, ein Huhn 2 kg. Die bemerkenswerte Leistungssteigerung der Massentierhaltung wird durch gezielte Zucht, massive Bewegungseinschränkung und hochwertiges Kraftfutter erkauft. Besonders das Hochleistungsfutter verursacht weitreichende Probleme. Es besteht zum größten Teil aus Mais, Gerste und Soja, tritt also di-rekt in Konkurrenz zur menschlichen Nahrungsmittel-versorgung.

Das ist zwar nicht der einzige Grund für den Hunger in der Welt (dieser liegt u.a. in der geringen einhei-mischen Kaufkraft und der Subvention von Produkten aus den Industriestaaten), aber der stetig wachsende Fleischkonsum führt zu immer größerem Flächenbe-darf für die Landwirtschaft. Diese wiederum führt zu einer weiteren Zerstörung der Wälder, Überdüngung des Bodens und Vergiftung durch Biozide.

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Informationen zur nachhaltigen Fischerei:

www.wwf.de/themen/meere-kuesten/!scherei-und-!schzucht/aquakultur

www.msc.org/de

Wer Fisch aus dem Meer isst, muss dies also im Be-wusstsein tun, dass er/sie damit sehr viele gesund-heitsschädliche Stoffe aufnimmt. Auch Fische aus Zuchtkulturen (Aquakultur = im Süß-wasser; Marikultur = im Meerwasser) sind nicht be-denkenlos empfehlenswert. Fische benötigen einen viel höheren Anteil an Proteinen in der Nahrung als Säugetiere und Vögel, daher sind hohe Fischerträge nur durch die Verfütterung von Fischmehl möglich. D.#h., es werden andere Fische aus dem Meer gefan-gen um die Zucht!sche zu füttern, was wiederum zu einer extrem schlechten Ökobilanz führt. Daher sind einzig Fische aus Ökoaquakultur aus ökologischer Sicht zu empfehlen.

Wer trotzdem nicht auf Meeres!sche verzichten will, kann sich am MSC-Siegel („Marine Stewardship Council“) orientieren. MSC ist eine unabhängige Or-ganisation, die Siegel für nachhaltige Fischerei ver-gibt.

Außerdem gibt es Fischführer vom WWF und Green-peace, mit Hilfe derer die Auswahl leichter fällt:

INFOBOXUrsprüngliche Haltung von Nutztieren vs. MassentierhaltungWie bereits dargelegt, ist eine intensive Tierhal-tung nicht nachhaltig (umweltzerstörend, kein Stoffkreislauf, nicht artgerecht etc.). Ist dann aber eine breite Versorgung mit tierischen Pro-dukten durch die ursprüngliche, extensive Tier-haltung möglich? In vielen Gebieten der Welt ist der Anbau von Nahrungsp"anzen für den direkten menschlichen Konsum nicht möglich. Stattdessen eignet es sich aber zur Beweidung (z.#B. Rinder, Schafe). So können auch diese Flächen zur menschlichen Ernährung genutzt werden.

Ursprünglich wurden Rinder mit Gras/Heu ge-füttert, Schweine und Hühner mit Abfällen vom Feld und Haushalt, während die „guten“ Acker-"ächen zur Produktion menschlicher Nahrungs-p"anzen (Getreide, Kartoffeln) genutzt wurden. Dies ist zwar ein viel geringerer Eingriff in die natürlichen Ressourcen als die konventionelle Massentierhaltung, kann bei großen Herden aber ebenfalls zu massiven Landschaftsumge-staltungen führen (z.#B. Schafherden in Austra-lien). Ergo: Auch extensive Tierhaltung im gro-ßen Stil ist nicht nachhaltig.

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wie der Apfel aus Argentinien. Da ist es beispiels-weise eine vernünftige Alternative, auf eingemachtes Obst, wie bspw. Apfelmus, auszuweichen.

Natürlich muss sich niemand im Dezember nur von Blaukraut ernähren, aber könnte z.#B. auf Erdbeer-kuchen verzichten.

Bei exotischem Obst- und Gemüsesorten (aber auch bspw. bei indischem Basmatireis) lässt sich das leider nicht so handhaben. Zwar sind diese Güter mittler-weile in unserem Leben Normalität, sollten aber ein Stück weit als nicht-alltäglicher Luxus begriffen wer-den. Gerade bei diesen sollte außerdem auf fairen Handel und ökologischen Anbau geachtet werden.

Obst & GemüseWie in Kapitel 2 bereits erwähnt, gilt bei Obst und Gemüse die einfache Regel: Kaufe regional und sai-sonal!

Diese Produkte müssen nur kurz gelagert werden, ha-ben kurze Transportwege, sind oftmals mit weniger Verpackung versehen und daher auch frischer.

Beim Kauf eines argentinischen Apfels im Frühsommer ist es offensichtlich, dass eine Menge Transportener-gie in ihn investiert wurde. Nun stattdessen zu einem deutschen Apfel zu greifen ist allerdings nicht die Lö-sung. Denn dieser hat zu diesem Zeitpunkt über Mo-nate hinweg in einem Winterlager kühl gelagert und bereits eine vergleichbare Energiemenge verbraucht

INFOBOX

KarpfenMakreleSeelachs

DoradeHeringPangasiusSardine

Rot- & ViktoriabarschThun!schLachs (auch Pazi!klachs)DorschScholleGarnelen & Shrimps

KAUFBAR BEDENKLICH FINGER WEG!

Fischführer von Greenpeace und dem WWF:

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Informationen über Palmöl, z.#B. welche Firmen es verwenden:

www.weisse-liste-palmoel.de.to

Denn die Menschen in den Entwicklungsländern sind durch die Nebenwirkungen der konventionellen Landwirtschaft noch viel unmittelbarer betroffen als wir in den Industrieländern. Etwa hat der groß"ächi-ge Anbau von Ölpalmen-Monokulturen zu einer gi-gantischen Vernichtung des tropischen Regenwaldes geführt und trotzdem werben bei uns viele Produkte sogar mit dem „biologischen“ Palmöl.

INFOBOXDie energetische Seite der modernen LandwirtschaftDer Vergleich des Nordamerikanischen Mais-anbaus im Jahr 1700 (keine Agrochemika-lien, Dünger, Maschinen) mit konventionellem Anbau 1983 zeigt: Der Arbeitsbedarf redu-zierte sich um 99% und gleichzeitig wurde der Ertrag pro Hektar mehr als verdreifacht. Energetisch steht 1700 der Energieaufwand von 3 GJ/ha (menschliche Arbeit) einem Nah-rungsmittelgewinn von 32 GJ/ha gegenüber, d.#h. es konnte 10mal mehr Energie aus dem Ackerboden herausgeholt werden als hinein-gesteckt wurde.

Im Maisanbau von 1983 steht der Ener-gieaufwand von 44 GJ/ha (Dünger, künst-liche Bewässerung, fossiler Brennstoff der

Erntemaschinen, Biozide) einem Gewinn von 110 GJ/ha gegenüber, d.#h. es konnte gera-de mal das 2,5fach der Energie herausgeholt werden die hineingesteckt wurde.

In der Landwirtschaft kann also der Ertrag selbst bei steigendem Aufwand nicht beliebig gesteigert werden, etwa verbraucht die ge-samte US-amerikanische Landwirtschaft be-reits seit 1975 im Durchschnitt mehr Energie als sie erzeugt. Da die momentan noch sehr hohen Erträge zum großen Teil auf fossilen (also nicht-regenerierbaren) Energiequellen wie Erdöl basieren, ist ein Rückgang sehr bald absehbar. Ebenso wird aus dieser Rechnung der Nutzen von Agrosprit (oftmals als Biosprit bezeichnet) aus konventionell angebauten Le-bensmitteln wie Mais, Raps oder gar Palmöl in Frage gestellt, unabhängig von den Aus-wirkungen auf die Umwelt und die menschli-che Ernährung wie steigenden Flächenbedarf oder Biozide.

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Eine ausführlichere Gemüse- und Obstsai-sontabelle !ndet sich im Internet unter dem Suchbegriff „green-peace Erntekalender“ oder unter www.lebensmittellexikon.de!

Kleine Obst- und Gemüsesaisontabelle

Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez

Jan Feb März April Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez

Obst Erdbeere Him-, Blaubeere Süßkirsche Johannis-, Stachelbeere P!aume, Mirabelle, Sauerkirsche Zwetschge, Brombeere Apfel, BirneGemüse Spinat Rhabarber, Spargel Blattsalate, Zucchini Kohlrabi, Mangold, Radieschen Blumenkohl Bohne Gurke, Erbse Paprika, Tomate Karto"el, Rucola, Karotte China-, Weiß-, Rotkohl, Fenchel Wirsing Rettich, Zwiebel Rote Beete, Kürbis, Knollensellerie Lauch Steckrübe, Topinambur Rosenkohl, Pastinake Feldsalat Schwarzwurzel, Grünkohl

(nur im Gewächshaus)

Hinweis: Durch Einlagern ist es möglich, Lebensmittel aus der Region auch nach der Erntezeit anzubieten. Dieses Einlagern ist aber mit hohem Energieverbrauch für Kühlhäuser verbunden. Daher ist es besser, nur Saisonware zu kaufen.

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Nachhaltiges Wohnen

Ihr fragt euch, wie ihr Nachhaltigkeit in euren Alltag integrieren könnt? Hier ein paar Tipps, wie es sich nachhaltiger wohnen lässt.

Normale Glühbirnen gegen Energiesparlampen austauschenEnergiesparlampen haben aufgrund ihres geringeren Energieverbrauchs und ihrer höheren Lebensdauer eine bessere Energiebilanz. Die Einsparung beträgt im Durchschnitt ca. 80% gegenüber einer herkömm-lichen Glühbirne. Die Anschaffung lohnt sich also auch trotz des höheren Anschaffungspreises.

Stecker ziehen statt Stand-byEin Fernseher im Stand-by-Modus verbraucht im Jahr 27 Kilowattstunden Strom, das sind ca. 6,73 Euro. Abschalten senkt also nicht nur den CO2-Verbrauch, sondern schont auch den Geldbeutel. Hilfreich sind hier Mehrfachstecker mit Schalter. Netzteile und La-dekabel nach Gebrauch ausstöpseln. Diese verbrau-chen auch Strom, wenn keine Geräte angeschlossen sind.

Richtig lüftenÜber Türen und Fenster verliert eine Wohnung die

Literatur zum Thema: Wolfgang Nentwig: Humanökolo-gie. 2. Au"age. Springer, Heidel-berg 2005, ISBN 3-540-21160-8

Wer schon immer verstehen woll-te, wie wir den Planeten zerstören, aber auch retten können, dem sei dieses Buch wärmstens an Herz zu legen. Das Buch liefert nicht nur die knallharten Fakten hinter Bevölke-rungsexplosion, Nahrungsmittel- und Energieversor-gung, sondern zeigt sogar praktische Lösungen auf. Und das alles wissenschaftlich fundiert, aber trotz-dem auch für Laien verständlich geschrieben.

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Kühlschrank ganz abschalten. Dann allerdings nicht vergessen, dann die Tür offen stehen zu lassen!

Beim Neukauf von Elektrogeräten auf die Energie-ef!zienz achtenBei der Neuanschaffung von Elektrogeräten immer Energieef!zienzklasse A wählen. Bei Kühl-/Gefrier-schränken sollte es mindestens A++, besser noch A+++ sein.

Beim Kochen und Backen Restwärme nutzen. Grundsätzlich gilt: Deckel drauf! Auch Schnellkoch-töpfe sparen Energie. Wasser zum Kochen im Was-serkocher erhitzen, da ein Wasserkocher einen hö-heren Wirkungsgrad hat (d.#h., dass weniger Energie bei der Erhitzung verloren geht) als ein Elektroherd. Dies gilt allerdings nicht für Gasherde.

Sparprogramm der Spülmaschine nutzenDie Maschine nur voll laufen lassen. Eine Spülma-schine verbraucht allgemein weniger Energie als das Spülen von Hand. Wer keine Spülmaschine hat, soll-te darauf achten, beim Spülen möglichst sparsam mit dem Wasser umzugehen. Am Besten lasst ihr dazu ausreichend Wasser in die Spüle ein. Wenn das Wasser während des Spülens läuft, verbraucht man am Ende unbewusst mehr Wasser.

meiste Wärme. Die Türen deshalb im Winter immer geschlossen halten. Mehrmals täglich Stoßlüften statt gekipptes Fenster verhindert das komplette Ausküh-len der Räume. Beim Lüften die Heizung abdrehen, sonst heizt man sprichwörtlich zum Fenster raus. Alte und zugige Fenster abzudichten spart ebenfalls Heiz-kosten. Wenn das nicht hilft, sollte man den Vermie-ter bitten, neue Fenster anzuschaffen.

Richtig heizenRäume nicht überheizen! Ein Grad mehr Raumtempe-ratur lässt den Energieverbrauch der Heizung um 5 bis 6 Prozent steigen. Direkt vor der Heizung sollten sich keine größeren Möbelstücke be!nden. Bei tie-fen Außentemperaturen entweicht die meiste Wärme über die Fenster, deswegen sollten im Winter nachts Rollläden und Vorhänge geschlossen bleiben. In der Nacht die Heizung runterdrehen, jedoch nicht aus-schalten, sonst wird am nächsten Morgen unnötig viel Energie benötigt, um die Raumtemperatur wie-derherzustellen.

Kühlschrank bzw. Gefrierfach regelmäßig abtau-enVereiste Geräte verbrauchen erheblich mehr Strom. Wenn sich eine Eisschicht an der Rückwand des Kühlschranks bildet, ist es Zeit fürs Abtauen. Die Kühl-schranktür sollte außerdem nicht unnötig lange of-fen stehen. Bei längerer Abwesenheit solltet ihr den

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Waschmaschine nur voll laufen lassenWählt geringe Temperaturen beim Waschen – nor-mal verschmutzte Wäsche wird auch bei 30°C sau-ber. Auf Vorwaschprogramme solltet ihr verzichten. Darüber hinaus verbraucht der Trockner mehr Strom als die Waschmaschine. Deswegen die Wäsche so oft wie möglich luftrocknen.

Duschen statt baden!Außerdem könnt ihr in einen wassersparenden Duschkopf investieren (gibt es im Baumarkt für ca. 20 Euro). Damit wird der Warmwasserverbrauch re-duziert, was mehr als die Hälfte der Energie spart.

INFOBOXEnergiesparlampen-EntsorgungEnergiesparlampen enthalten giftiges Queck-silber, das verdampft, wenn die Lampe zer-bricht. In diesem seltenen Fall sollte der Raum sofort gut gelüftet werden und für eine Vier-telstunde verlassen werden, so kann eine Ge-sundheitsgefährdung ausgeschlossen werden. Die Reste der Lampe in der Restmülltonne ent-sorgen, dabei Gummihandschuhe tragen.

Defekte, aber nicht zerbrochene Energiespar-lampen gehören nicht in den Hausmüll, son-dern aus Gesundheitsgründen in den Sonder-müll!

LED-Lampen enthalten kein Quecksilber, müs-sen jedoch auch im Sondermüll entsorgt wer-den. Hier !ndet ihr eine Sammelstelle in eurer Nähe: www.lightcycle.de

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Diese Liste könnte beliebig lang mit unseren alltäg-lichen Lebensmitteln und mit unserer Kleidung fort-gesetzt werden. Ziel einer solchen Liste soll aber nicht ein radikaler Konsumverzicht sein, sondern das bewusste Nachdenken darüber, welche Folgen mit dem eigenen Verbrauch verbunden sind. Denn vir-tuelles Wasser ist nicht nur ein alltägliches Problem, sondern auch ein globales Phänomen mit sozial-geo-graphischen Folgen – vor allem bei agrarischen Ex-portprodukten, die aus wasserknappen Regionen stammen. Das Wasser, welches dort zur Herstellung von Produkten verwendet wird, ist Trinkwasser, das den Menschen der Region fehlt. Wer beispielsweise Obst und Gemüse aus Spanien kauft, importiert da-mit auch Wasser aus Spanien.

Die meisten der Früh-Erdbeeren, die wir im Februar bereits im Supermarkt kaufen können, kommen aus der dauertrocknen und wasserarmen Region Andalu-sien in Spanien. Drei Viertel der Erdbeeren sind dort für den Export bestimmt. Ein Hektar Erdbeerfeld ver-braucht in einer Saison so viel Wasser wie eine Stadt mir 300 000 Einwohner_innen im Jahr – und das in einer niederschlagsarmen Region. Wichtiger als nur auf die Menge an virtuellem Wasser zu achten, ist es folglich, auch die klimatischen Bedingungen der Herkunftsregion zu beachten. Ein Apfelsaft, der aus Äpfeln von regionalen Streuobstwiesen hergestellt wurde, hat zwar auch eine hohen Literanteil an vir-tuellem Wasser, aber nicht aus einer niederschlags-armen Region.

„Ich sehe Wasser, das du nicht siehst...“

Zum Konsum von virtuellem WasserIn unserem Alltag verbrauchen wir täglich ca. 130 Liter Trinkwasser pro Person. Zusätzlich dazu gibt es auch eine gewaltige Menge an verstecktem Wasser, welches wir tagtägliche nutzen – ohne den Hahn auf-zudrehen: das virtuelle Wasser. Mit diesen Worten beschrieb 1993 der Geograph Toni Allan eine nicht mehr sichtbare Menge an Wasser, die in einem Pro-dukt enthalten ist oder zu dessen Herstellung verwen-det wurde. Der Verbrauch von virtuellem Wasser pro Person liegt in Deutschland bei ca. 4000 Liter pro Tag. Aber wo versteckt sich dieses Wasser?

Hier eine kleine Übersicht: Hinter einer Tasse Kaffee (ca. 7g Kaffee) stecken ca. 140 Liter Wasser, bei einer Tasse Tee sind es 35 Liter.Ein Glas Apfelsaft benötigt 190 Liter virtuelles Wasser, eine Orange 50 Liter.Für die Produktion eines Baumwoll-T-Shirts wer-den ca. 2000 Liter verbraucht, für eine Jeans ca. 6000 Liter. Besonders drastisch wird es bei einem Kilo Rind-"eisch, denn hinter diesem stecken ca. 15500 Liter Wasser.

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Weiterführende Infos:

attac Kampagne „Krötenwanderung“: www.attac.de/aktuell/bankwechsel

Facing Finance: www.facing-!nance.org

FNG (Forum Nach-haltige Geldanlagen): www.forum-ng.org

Germanwatch (Hier gibt es auch wei-terführende Litera-turhinweise): www.germanwatch.org

Handicap Inter-national: www.streubomben.de/investitionen-verbieten.html

urgewald Kampagne „Wie radioaktiv ist meine Bank?“: www.urgewald.de

Grüne Geldanlage

„Sie essen Bio, Ihr Strom ist Öko. Warum ist dann Ihr Bankkonto radioaktiv?“ Diese Frage stellt der Verein urgewald im Zuge seiner Bankenwechselkampagne. Dahinter steckt eine kooperative Studie verschiede-ner Umweltorganisationen, die den Banken auf den Zahn gefühlt haben. In dieser Studie werden die Ver-strickungen praktisch aller etablierten deutschen Ban-ken mit der Kernenergiebranche ersichtlich. Selbst die Sparkassen sind, über die Landesbanken, indirekt an der Finanzierung der Uranwirtschaft und anderen ökologisch und sozial bedenklichen Unternehmun-gen beteiligt. Auf der Internetseite „Nuclear Banks – No Thanks“ !ndet sich eine weltweite Übersicht die-ser „radioaktiven“ Banken: www.nuclearbanks.org

Das globalisierungskritische Netzwerk attac bezieht, im Rahmen der Kampagne „Krötenwanderung jetzt! Bank wechseln, Politik verändern!“, auch soziale und wirtschaftspolitische Gesichtspunkte ein. So sind

Negativkriterien, die für einen Bankenwechsel und gegen die alte Bank sprechen:

Geschäfte mit dem Hunger: Spekulation mit Agrarrohstoffen, LandgrabbingAktivitäten in Schatten!nanzplätzen und Steuer-oasenBesondere Lobbyaktivität

Investitionen in Rüstungs– und Atomwirtschaft.Mit Steuergeld wegen „Systemrelevanz“ gerettet

Positivkriterien die bei der Entscheidung für eine Bank helfen können:

Demokratisch kontrolliert/kontrollierbarPartnerin für lokale UnternehmenTransparenz über Geschäftsfelder und -politikAusschluss-Kriterien für besonders schädliche In-vestitionen (wie Rüstung, Atom, ...)

Als Alternativen zu den konventionellen Banken las-sen sich die sogenannten ESG-Banken (ESG = En-viroment, Social and Governance; sprich Umwelt, Soziales und gute Geschäftsführung) benennen. In Deutschland sind das bislang die EthikBank, die GLS Bank, die Triodos Bank und die UmweltBank, die je verschiedene ethische und ökologische Schwerpunk-te aufweisen. Sie bieten eine Reihe ökologisch und sozial orientierter (teils auch Kultur fördernde) Fonds und Spareinlagen und helfen Anleger_innen dabei, ihr Geld sinnvoll anzulegen. Der/die Anleger_in kann mit einer guten und sicheren Rendite rechnen und zeigt im Angesicht der stets kriselnden Finanz-marktsituation individuelle Verantwortung.

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Weiterführende Infos:

Ecologee (aktueller Informationen zu dem Thema): www.ecologee.net

Greenpeace (nach „How dirty is your data?“ suchen): www.greenpeace.org

Jahrbuch Ökologie „Internet – Ökologie-verträglich?“: http://www.jahrbuch-oekologie.de/tuerkritthoffgeibler kuhndt2003.pdf Utopia listet die ver-schiedenen Suchma-schinen auf (nach „grüne Suchmaschi-nen“ suchen): www.utopia.de

Grünes Internet

Im Internet ist man ständig. Mal hier eine Email checken, mal da nach Infos suchen; sich Musik an-hören und Videos anschauen oder schnell mal die Austausch-Uni des besten Freundes in Guadeloupe via Google Earth betrachten, während man mit ihm skypt. Das Internet ist eine bemerkenswerte Er!n-dung, die es ermöglicht, zu fast jeder Zeit und zu fast allen Dingen Zugang zu bekommen. Heute hat das Internet das Potenzial, die Welt positiv (in mancher-lei Hinsicht sicherlich auch negativ) zu beein"ussen.

Dass jedoch „der CO2-Ausstoß des gesamten Inter-nets [...] inzwischen so groß wie der des weltweiten Flugverkehrs“ ist, ist vielen aber nicht bewusst. Der-zeit macht der Verbrauch der IT-Branche bereits zwei Prozent der weltweit erzeugten Energie aus. Progno-sen von Greenpeace gehen davon aus, dass sich dieser Wert bis 2020 verdrei- oder vervierfachen wird, was angesichts des rasanten Anstieges des Ge-samtdatenvolumens nicht verwunderlich erscheint. Zwar ist die Datengrundlage der Studie von Green-peace nicht ganz solide (was u.a. an der schwachen Informationspolitik der Unternehmen liegt), allerdings dürften die groben Eckpunkte die Dringlichkeit einer grünen Revolution innerhalb der digitalen Revolution verdeutlichen.

Problematisch gestaltet sich allerdings, dass die „Big Players“ auf dem IT-Markt weder eine besonders hohe Transparenz aufweisen noch ernsthafte Bemü-hungen an den Tag legen, um ihre CO2-Emissionen zu verringern.

Es ist daher notwendig, dass bei den Unternehmen ein Wertewandel statt!ndet und sie ihre teilweise selbst gesteckten Ziele auch verwirklichen. Dafür müssen allerdings auch die Nutzer_innen tätig wer-den und zeigen, dass sie Wert auf verantwortungs-bewusste und ökologische IT-Dienstleistungen legen.

Welches sind also die Möglichkeiten, die einem/r selbst bleiben?

Verschiedene Suchmaschinen (wie Ecosia, Forestle, Umlu, usw.) ermöglichen den Internetnutzer_innen, „grün“ zu surfen. Auch wenn die Suchmaschinen zu-meist auf die Ressourcen konventioneller Suchmaschi-nen zurückgreifen, investieren sie zumindest in grüne Projekte und/oder reduzieren ihren CO2-Ausstoß. Eine weitere Möglichkeit, sich umweltbewusst im Internet zu bewegen, bietet der Email-Anbieter www.posteo.de. Er garantiert 100% echten Ökostrom von Greenpeace Energy bei Servern und in Geschäfts-räumen. Zudem legen die Projektträger insgesamt Wert auf eine ökologische und nachhaltige Unter-nehmensführung.

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Das wahrscheinlich einfachste und schnellste Mittel ist allerdings, sich selbst zu fragen, ob die Zeit, die man vor dem Bildschirm verbringt auch wirklich eine besonders gut angelegte ist. Ein bisschen weniger Zeit im Internet gibt mehr Freiheit, anderes zu tun und dabei wird zudem noch das Klima geschützt.

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Bamberger Möglichkeiten

Was kann ich in Bamberg tun?

Kapitel 3Frängisch Food – fair und regional einkaufen . . . . . 27Abfall und Recycling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Unter Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35Mobilität in Bamberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Öffentliche Verkehrsmittel in Bamberg . . . . . . . . . . .37Radwege im Landkreis Bamberg . . . . . . . . . . . . . . . 38

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Frängisch Food – fair und regio-nal einkaufen

In den vorhergehenden Kapiteln haben wir erläutert, warum es gut ist, Bio und fair Gehandeltes zu kaufen. Die folgende Liste soll einen Überblick über Märkte und Läden geben, in denen ihr diese Waren in Bam-berg auch bekommt. Natürlich mussten wir aufgrund des begrenzten Heftumfangs eine Auswahl treffen.

Nahrungsmittel und GetränkeBamberger Bauernmarkt

(samstags von 8–13 Uhr, nördliche Promenade am ZOB) und

Bamberger Gemüsemarkt (täglich von 8–18 Uhr, Grüner Markt) regionale und saisonale Angebote: Brot, Gemüse und Obst, Eier, Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren, Getreide, Backwa-ren, Honig, Schnaps- und Likörspezialitäten, Blumensträuße

ökoop (Öko-Kooperative) www.oekoop-bamberg.de erste und bisher einzige Lebensmittelkoope-rative in Bayern, kombinierte Bestell- und Lagerfoodcoop, die ihre Waren vor allem von regionalen Produzenten bezieht und sich

ehrenamtlich durch Mithilfe aller Mitglieder organisiert

Bioläden:

Pamina (Austraße 14, 96047 Bamberg) Bio-, Fairtrade- und regionale Produkte: Kä-setheke, Weine, Antipasti, Naturkosmetik, Backwaren; Lieferservice

Naturkost Schatzinsel (Schützenstraße 1a, 96047 Bamberg) frisches Obst, Backwaren und Babynahrung bis hin zu Kosmetikartikeln

Bioland-Bauernlädla (Die Bergner 4, 96049 Ba-Wildensorg) Schaf- und Ziegenprodukte, frische Milchpro-dukte, Brot aus dem eigenen Steinofen und Obst aus eigener Ernte; hausgemachte Spezia-litäten wie Marmeladen und Gelees

Biosupermärkte:

BioMarkt Endres (Moosstraße 97, 96050 Bamberg) Fairtrade- und Bio-Produkte, tlw. regional Lieferservice: wöchentlich gelieferte Abo-Kiste in drei verschiedenen Größen

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Viele Höfe mit Direkt-verkauf, die einen schönen Tagesaus"ug lohnen, auf www.naturnah-einkaufen.de

Gärtnereien/Direktverkauf vom Hof:

Bioland-Hof Eck (Ampferbacher Hauptstr. 37, 96138 Burgebrach-Ampferbach) Getreide (Roggen, Weizen, Dinkel), Milch, Quark, Mozzarella, Kartoffeln, Steinofenbrot, Eier

Biolandhof Burkard (Teichstr. 8, 96185 Grub) Ho"aden Fr 16 – 18 Uhr Getreide (Roggen, Weizen, Dinkel), Milch und Milchprodukte, Kartoffeln, Äpfel, Süßkirschen, Vollkornbrot, frischer Apfelsaft

Bioland-Gärtnerei Werner (Weißbergerstr. 8, 96170 Priesendorf) www.biogaertnerei-werner.de Gemüse und -Salate aus ökologischem Anbau zu fairen Preisen

Mussärol Biokräuter (Nürnberger Str. 86, 96050 Bamberg) Bio-Gemüse und –Kräuter, alte und seltene To-matensorten, saisonales Gemüse, Erdbeeren, Gemüse-Chutneys, Kräuteressige und Kräute-röle

Metzgereien:

ebl-naturkost Bio-Fachmarkt (Magazinstr. 2, 96052 Bamberg) Fairtrade- und Bio-Produkte, tlw. regional Bio-Bäckerei Postler

Denn’s Biomarkt (Obere Königstraße 18, 96052 Bamberg) Fairtrade- und Bio-Produkte, tlw. regional Bio-Bäckerei mit veganem Angebot

Biobäcker:

Bäckerei Postler (Lange Str. 35, 96047 Bamberg) Bio-Vollkorn, Dinkel- und Roggenbrote, Ku-chen, süße Backwaren, Quiches u.v.m.

Der Brotladen (Fleischstraße 3, 96047 Bamberg) Sauerteig- und Holzofenbrote aus regionalen Zutaten; Bio-Wurstwaren; Brotversandservice

Demeter-Bauernbrotbäckerei (Ottostr. 12, 96047 Bamberg) Bauernbrote, Dinkel-, Kräuter- und Vollkornbro-te nach demeter-Standard

Weltladen Bamberg (Kapuzinerstr. 10, 96047 Bamberg) Schokolade, Kaffee und Tee, aber auch Kunst-handwerk aus fairem Handel

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Kinderstübchen (Siechenstr. 36, 96052 Bamberg) Second-Hand Kinderkleidung und Umstands-mode; Taufkleidverleih

Kindersecondhand Sonnenschein (Hirschbühlstr. 2a, 96050 Bamberg) Second-Hand Kinderkleidung, Babyausstat-tung, Umstandsmode und Spielzeug zu günsti-gen Preisen

Gebrauchte Möbel, HaushaltsgegenständeBesonders bei Haushaltsgegenständen gilt: Bes-ser zweimal nachdenken, bevor gekauft wird! Ge-brauchte Artikel sind meist billiger und trotzdem von hoher Qualität. Ihr !ndet sie auf Flohmärkten und Trödeln.

Bamberger Dienste (Biegenhofstraße 9, 96103 Hallstadt) Beschäftigungs- und Quali!zierungsprojekt für Langzeitarbeitslose ohne Gewinnerzielung in eigener Werkstatt werden Gebrauchtmöbel, Elektro- und Haushaltsgeräte wiederhergestellt

Trödelei (Siechenstr. 30, 96052 Bamberg) „An- und Verkauf schöner alter Dinge“ wunderbarer Ramsch und Kitsch ;)

Bioland Metzgerei Brand (Judenstr. 13, 96049 Bamberg) Schwein, Rind und Ge"ügel aus der Region; Gewürze aus biologischem Anbau

Kleidung und Schuhe – SecondhandlädenGebrauchte Gegenstände weisen eine wesentlich bessere Ökobilanz auf. Daher raten wir bei Kleidung zu Secondhand-Ware. Fair gehandelte Kleidung oder Kleidung aus ökologischem angebauten Textili-en lassen sich selten in Bamberg !nden. Hier schaut ihr am Besten im Internet!

Immerland (Promenadestr. 1a, 96047 Bamberg) gebrauchte Kleidung, Schuhe, Haushaltswaren und Bücher

Mode Macht Mut (Luitpoldstr. 25, 96052 Bamberg) ein sozialer Betrieb der „Laufer Mühle“ (sucht- und gewaltfreie Wohn-, Arbeits- und Lebens-welten) bietet bunte, modische Kleidung, die aus gebrauchten Stoffen geschneidert wird

Second-Hand-Forum (Habergasse 3a, 96047 Bamberg) gebrauchte Markenkleidung und –schuhe

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Tipps für Veganer_in-nen und Termine für veganes, sonn-tägliches Brunchen auf bambergvegan.blogsport.de

Verzicht auf Tiefkühlkost, Fritteuse und Mikro-welle

Hofcafé (Austraße 14, 96047 Bamberg) Zutaten bevorzugt aus der Region; Fairtrade-Kaffee, laktosefreie Milch, veganes und gluten-freies Angebot

Blaue Glocke (Untere Sandstraße 14, 96049 Bamberg) feine regionale Küche

Teegießerei (Pfahlplätzchen 2, 96049 Bamberg) Über 50 verschiedene Teesorten, darunter vie-le aus kontrolliert biologischem Anbau

Vegetaria (Keßlerstraße, 96047 Bamberg) rein vegetarische Snacks (Bratlinge, Sandwi-ches, Salate, Kuchen) zu günstigen Preisen

VitaminX (Austraße 15, 96047 Bamberg) jeden Tag ein veganes Gericht, ansonsten vie-le vegetarische Snacks; Salate, Müsli, Kuchen und Säfte (viele davon auch Bio)

FlohmärkteAWO Studenten-Flohmarkt

zu Beginn des Wintersemesters: schwarze Bretter beachten!

Flohmarkt am Möbel Philipp (Nürnberger Str. 243, 96050 Bamberg) immer Samstags ab 7 Uhr

Flohmarkt am real (Kirschäckerstr. 11, 96052 Bamberg) immer Donnerstags ab 7 Uhr

Essen gehen in BambergZuletzt noch ein paar Tipps für das leibliche Wohl. In einigen Bamberger Restaurants und Cafés verste-cken sich nämlich doch einige alternative Angebote zu Schäuferla und Bratwurst!

Restaurant Kornblume (Kapellenstr. 22, 96050 Bamberg) Vollwertküche, Bio"eisch und Biogemüse, selbst gebackenes Vollkornbrot; keine Verwen-dung von Glutamat und Soßenpulver

Restaurant Kürbiskern (Kunigundenruhstr. 1, 96050 Bamberg) vegetarische Vollwertküche mit Zutaten aus regionalem, naturnahem Anbau;

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der Supermärkte. Rechtlich gesehen ist dies Dieb-stahl, da sich der Abfall noch im Besitz der Super-märkte be!ndet, wird jedoch äußerst selten geahn-det.

Alternativen zum KaufenIhr könnt auch an leckere Dinge gelangen, ohne Geld ausgeben zu müssen: einfach, indem ihr sie sammelt. Nicht nur der Hain hält viele P"anzen wie Lindenblüten für Tee, Holunder für Säfte und Gebäck oder Bärlauch zum Würzen bereit. Überall im Um-land lassen sich Kirsch- oder Apfelbäume u.v.m. !n-den, die niemandem gehören oder auf die niemand Anspruch erhebt. Saison- und Ortsinfos !ndet ihr auf www.mundraub.de.

Zur „Schwammerlzeit“ sprießen in Bambergs Wäl-dern jede Menge Pilze. Sammler_innen sollten je-doch gut informiert und immer achtsam sein, da häu!g Verwechslungsgefahr mit Giftpilzen besteht. Geführte Pilztouren werden regelmäßig vom Umwelt-Bildungs-Zentrum Oberschleichach (www.ubiz.de) organisiert. Bedenkt, dass alles Sammeln in Maßen statt!nden sollte, damit sich die P"anzen wieder re-generieren und auch anderen Lebewesen Nahrung bieten können!

Weitere Möglichkeiten, um Waren umsonst zu er-halten, bieten Tauschbörsen im Internet (Bsp. www.netcycler.de) und das bekannter werdende „Contai-nern“: Große Mengen an Lebensmitteln werden in Deutschland weggeworfen, obwohl sie nur gering-fügige Mängel wie Druckstellen aufweisen. Die Men-schen, die containern, „retten“ die noch essbaren aber abgelaufenen Waren aus den Abfallcontainern

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Abfall und Recycling

Fast in gleichem Maße, in dem wir konsumieren, pro-duzieren wir auch Abfall. Knapp 600 kg Müll pro Person kommen im Verlauf eines jeden Jahres zusam-men. Vor allem die Verpackungen aber auch Batte-rien, alte Kleidung, Altpapier, leere Druckerpatronen etc. machen der Umwelt und dem Klima schwer zu schaffen. Die Techniken zur Wiederverwertung ha-ben sich zwar seit den 1990er Jahren um einiges ver-bessert, 55% unseres Haushaltsabfalls werden heute recycelt, trotzdem muss der Rest immer noch ver-brannt werden. Auch wenn die insgesamt 66 deut-schen Müllverbrennungsanlagen, wie auch die in

Bamberg, so weiterentwickelt wurden, dass sie heute kaum noch eine Rolle bei der Umweltverschmutzung spielen, ist der Energieaufwand zum Produzieren und Verwerten der Verpackungen etc. als extrem schädlich der Umwelt gegenüber einzuschätzen. In Bamberg mussten 2010 insgesamt 12.981 Tonnen Hausmüll verbrannt werden!

Um etwas zu tun, kann jede_r mit ein paar kleinen Dingen anfangen. An erster Stelle sollten wir weniger

Müll produzieren bzw. beim Einkaufen und Konsumie-ren darauf achten, dass die Produkte mit möglichst wenig Verpackungsmaterial umhüllt sind. Brot oder Brötchen, Obst und Gemüse unverpackt zu kaufen heißt nicht nur, auf Verpackungsmaterial zu verzich-ten, sondern auch meistens, gleich die richtige Men-ge kaufen zu können und somit weniger Lebensmittel

INFOBOX

Gemüse-/Obstabfäl-le, Kaffee-/Teebeutel, Holzasche, Kleintier-streu, Gartenabfälle

(alle diese Abfälle dür-fen in Zeitungspapier oder Papiertüten einge-wickelt sein)

Katzenstreu, Plastiktü-ten, Kohleasche

REIN DAMIT BITTE NICHT

Was darf in die Biotonne?

INFOBOX

Bücher, Hefte, Katalo-ge, Prospekte, Zeitun-gen, Kartons (zerklei-nert)

Tapeten, schmutziges Papier, Pergamentpa-pier, Wachspapier, Folien, Tetrapacks, Durchschreibepapier

REIN DAMIT BITTE NICHT

Was darf in die Papiertonne?

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wegschmeißen zu müssen. Einen Stoffbeutel für den Einkauf zu benutzen, hilft, unendlich viel Plastikabfall zu vermeiden. Auch, wer einen Thermo-Becher be-nutzt, kann Abfall, nämlich etwa 80 Einwegbecher im Jahr einsparen. Das wären bei 11.000 Studieren-den in Bamberg monatlich mehr als 70.000 Becher!

Neben der Müllvermeidung ist richtiges Recycling wichtig, denn bei der Nutzung recycelter Rohstoffe werden etwa 95% der Energie eingespart, die aufge-wendet werden müsste, um ein Produkt herzustellen, das komplett neuwertig ist (z.#B. Papier aus Holz).

Die sortenreine Trennung von Abfall ist aber ein ab-solutes Muss für dessen Wiederverwertbarkeit. In der Tabelle unten sind noch einmal alle Möglichkei-ten der Hausabfalltrennung in Bamberg aufgezeigt.

SperrmüllIn Bamberg wird der Sperrmüll zwei Mal jährlich vor der Tür abgeholt, im Frühjahr und im Herbst, hier sollten nur total kaputte Sachen hingestellt werden – eben Müll, weil die Sachen alle zerschreddert und i.d.R. verbrannt werden. Die Termine gibt es für die einzelnen Bezirke online bei der Seite der Stadt Bam-berg.

INFOBOX

Nur Verpackungen: Kunststoffe wie Joghurt-becher, Schampoo"a-schen, Plastikbeutel; Verbundstoffe wie Milch- oder Safttüten, Vakuumverpackungen; Styropor (sauber); Metalle wie Weißblech-dosen, leere Spraydo-sen, Schraubdeckel, Kronkorken, Alufolie, ...

Kinderspielzeug, PVC, Kleiderbügel, Eimer, Kannen

REIN DAMIT BITTE NICHT

Was darf in den Gelben Sack?

INFOBOX

Alle leeren Glasbehäl-ter, ohne Verschlüsse oder Deckel, nach weiß, grün und braun sortieren, andere Far-ben, z.#B. blaues Glas kommen in den Grün-glascontainer

Mehrweg"aschen, Leuchtstoffröhren, Porzellan, Feuerfestes Glas, Glühbirnen, Lam-pen, Fenster, Plastik"a-schen

REIN DAMIT BITTE NICHT

Was darf in den Glascontainer?

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Infos zu Abfallentsor-gung in Bamberg:

Umweltamt der Stadt Bamberg mit Texten zu allen Belangen des richtigen Recyclings vor Ort: www.umwelt.bamberg.de

Bamberger Dienste (Gebraucht-, Elektro-, Küchengeräte, Möbel etc.)Biegenhofstr. 996103 Hallstadtwww.soziale-dienste-gmbh.de/bamberg

Recycling-/Wertstoff-hof (Infos zu allen dort ablieferbaren Müllsor-ten, zu Sperrmülltermi-nen und verschiedene Info-Downloads, z.#B. Abfallkalender)Rheinstr. 896052 Bambergwww.ebb-bamberg.de

RecyclinghofAutobedarf, Batterien, Bürobedarf (Klebstoff, alte Stifte), Farben und Lacke, Kosmetik, Gartengifte, Rei-nigungsmittel. Die Abgabe dieses Sondermülls ist, mit Ausnahme von Bauschutt, Autoreifen und –batte-rien, Leuchtstoffröhren, kostenlos!

Bamberger DiensteGebraucht-, Elektro-, Küchengeräte, Möbel etc. wer-den nach vorheriger Begutachtung zu Hause abge-holt (bei großen, alten Elektrogeräten kostet das 9,50 Euro, ist ansonsten aber kostenlos). In deren Waren-haus in Hallstadt kann auch gut eingekauft werden, z.#B. eine Waschmaschine für die WG.

Zusammengefasst also nochmals alle Tipps:

Brot, Obst, Gemüse etc. unverpackt kaufenStoffbeutel immer dabei haben, auch für den Spontaneinkauf bei KlamottenladenEinen schönen Thermo-Coffee-To-Go-Becher (möglichst aus Edelstahl) anschaffenGlas-Mehrweg"aschen sind besser als Plastik-Mehrweg"aschen, die sind besser als Einweg-"aschen und alle Genannten sind besser als Ein-weg"aschen aus Glas.Müll immer sauber trennen (eigentlich sind nur 2 % des Hausmülls echter Restmüll, der verbrannt werden muss!)

Alte, aber noch gute Sachen und Möbel etc. zu Kleiderbörse, Flohmarkt, den Bamberger Diens-ten etc. bringen und abholen lassen oder bei eBay verkaufenAlle Batterien durch Akkus ersetzen

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* Quelle: 3400 kWh/Jahr laut Energieagen-tur NRW.

Tatsächlich kann der Stromverbrauch aber deutlich darunter lie-gen. Die letzte Strom-rechnung über den Verbrauch der 3-Perso-nen-WG des Layouters verrechnete bspw. nur 2000 kWh, also 667 kWh/Person im Jahr.

Unter Strom

Woher kommt eigentlich unser Strom? 33 Prozent der Grundversorgung der Stadtwerke Bamberg stammen aus erneuerbaren Energien, 40 Prozent kommen aus fossilen und sonstigen Energieträgern. Kernkraft macht 27 Prozent der Grundversorgung der Stadt-werke Bamberg aus. 90 Prozent aller Tarifkund_in-nen in Bamberg beziehen diesen Energiemix.

Atomstrom? Den !ndet ja irgendwie niemand gut, Atomkraft ist nicht erst seit Fukushima „out“. Trotz-dem: In Unterhaltungen von Studierenden über das Thema wird schnell klar, dass die „Atomkraft – nein danke“- Einstellung noch nicht bis in die eigene Woh-nung vorgedrungen ist. „Zu teuer, der Wechsel zu aufwendig, die WG würde nicht mitmachen“ – sind die immer wiederkehrenden Argumente, um zu recht-fertigen, dass man selbst noch keinen Ökostrom be-zieht.

Doch der Wechsel zu Ökostromanbietern ist leichter als gedacht. Bundesweit gibt es vier reine Ökostro-manbieter, die uneingeschränkt zu empfehlen sind: Greenpeace Energy, LichtBlick, Elektrizitätswerke Schönau und Naturstrom. Alle Infos zu den verschie-denen Anbietern und dem Wechsel !ndet man unter www.atomausstieg-selber-machen.de. Der Wechsel ist denkbar einfach: Nur die eigene Stromzählernum-mer heraus!nden, Vertrag ausfüllen und abschicken,

den Rest übernimmt der neue Stromanbieter.

Ist Ökostrom wirklich teurer? Die Grundgebühr für herkömmlichen Strom beträgt bei den Stadtwerken 69,73 Euro im Jahr, die Kilowattstunde kostet 23,18 Cent. Bei den Elektrizitätswerken Schönau liegt die Grundgebühr bei 82,80 Euro im Jahr, die Kilowatt-stunde kostet 23,9 Cent. Bei einem durchschnittlichen Energieverbrauch eines Zwei-Personen-Haushalts von 2000 bis 3400 kWh/Jahr* ergeben sich pro Monat Mehrkosten für Ökostrom in Höhe von 1,84 bzw. 3,13 Euro. Pro Person ist das unter Umständen nicht mal ein Euro. Ökostrom ist also unwesentlich teurer als herkömmlicher Strom.

Vorsicht bei den Ökostrom-Angeboten der Stadtwer-ke Bamberg: Zwar bezieht man mit dem BestNatur-Ta-rif nur Strom aus bayerischer Wasserkraft, allerdings werden davon die Atomkraftwerke nicht früher abge-schaltet. Die Wasserkraftwerke sind schon !nanziert und abgeschrieben, es wird nicht in die Förderung neuer Anlagen investiert. Das ist der Unterschied zu den vier bereits genannten Anbietern: Hier werden gezielt Neuanlagen für erneuerbare Energien ge-fördert. Der Tarif BestNatur Premium der Stadtwerke geht schon eher in die richtige Richtung. Für 4 Cent Aufschlag pro Kilowattstunde wird die Realisierung von Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung in der Region gefördert.

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Inwiefern unterscheidet sich Carsharing von Autover-mietungen?Es ist dezentral angelegt und nach einmaliger An-meldung bei Ökobil, kann man rund um die Uhr über Telefon und Internet ein Auto buchen, auch für kurz-fristige Nutzung mitten in der Nacht.

Kontakt:Weitere Informationen zum Carsharing in Bamberg bei Georg Pelzer, 0951/2976807 oder im Internet unter www.oekobil.de oder per Mail [email protected]

Falls doch mal ein Mietwagen gebraucht wird, gibt’s auch ne „grüne Alternative“: Bambergs erster „Elekt-ro-Mietwagen“, tagesweise zu buchen beim Autover-leih Sammüller www.autoverleih-sammueller.de

Mitfahrzentrale Idee der Mitfahrzentrale ist die Vermittlung von Fahr-gemeinschaften über das Internet, wo Angebote und/oder Suchanfragen online eingetragen werden und mittels Suchfunktion schnell und einfach gefun-den werden können.

Kosten: Eine Beteiligung an den Spritkosten wird mit dem Fahrer/der Fahrerin bzw. den Mitfahrer_innen vereinbart.

Mobilität in Bamberg

Ökobil – CarSharing in BambergWie funktioniert Carsharing in Bamberg?Carsharing ist eine organisierte gemeinschaftliche Nutzung eines oder mehrerer Autos, die zurzeit von etwa 300 Menschen in Bamberg genutzt wird. Die ca. 14 Autos verschiedenster Art sind auf privaten Stellplätzen in ganz Bamberg verteilt und können (von Mitgliedern des Vereins) telefonisch oder per In-ternet „angemietet“ werden. Dank der Organisation durch den Verein Ökobil ist so eine billige Alternative zum eigenen Auto geboten.

Vorteile für das KlimaKurzstreckenfahrten fallen weg, da Teilnehmer_innen nur Autos anfordern, wenn diese auch wirklich ge-braucht werden. Außerdem gibt es generell weniger Autos.

Infos zu Mitgliedschaft und PreisenMitglied kann jede_r nach Zahlung einer Aufnahme-gebühr von 15 Euro werden. Der jährliche Mitglieds-beitrag beträgt 30 Euro bzw. ermäßigt 15 Euro (z.#B. Schüler_innen, Studierende, Auszubildende und Arbeitslose). Tipp: Schnuppermitgliedschaft - 3 Mo-nate für 15 Euro testen.

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Infos über den Ver-kehrsverbund und Fahrpläne:

www.vgn.de

www.bahn.de

www.stadtwerke-bamberg.de

Und raus aus Bamberg fahren – in die umliegenden Dörfer – kann man entweder mit einigen Bussen der Stadtwerke, natürlich der Bahn oder dem Franken-bus der Bahn (www.bahn.de/frankenbus), der bspw. auch bis nach Coburg fährt.

Tickets und KostenVorteilhaft am VGN ist, dass Tickets aus Nürnberg auch in Bamberg gelten und umgekehrt. Der Nach-teil dagegen: Es gelten keine BahnCards oder ande-re Spezialkarten.

Party in Bamberg – nachts unterwegsNachtschwärmer nutzen am besten die Nachtbusli-nien der Stadtwerke Bamberg (siehe STWB). Wo es diese nicht (mehr) gibt, fahren zu festgelegten Zeiten Anru"inientaxis, die man mindestens 30 Minuten vor-her anfordern muss. Genauere Infos !ndet man auch an den Bushaltestellen der jeweiligen Linie.

Fazit: Am schnellsten und unkompliziertesten ist man in Bamberg mit dem Fahrrad unterwegs. Selbst Autos lässt man da meistens links liegen (wegen vieler Ein-bahnstraßen und häu!gen Staus in der Innenstadt) und kommt durch schöne Abkürzungen direkt ans Ziel!

Vorteile sind, neben der Schonung von Geldbeutel und Umwelt, die Reduzierung des Verkehrsaufkom-mens und die Möglichkeit, nette Leute kennen zu ler-nen.

Kontakt unter [email protected] oder region-bamberg.mifaz.de

Wer hier nichts !ndet, kann auch bei den über-regionalen Anbietern schauen, z.# B. www.mitfahrgelegenheit.de

Öffentliche Verkehrsmittel in Bamberg

Wir sind hier im VGN, im „Verkehrsgroßraum Nürn-berg.“ Verkehrsverbund bedeutet, ihr zahlt hier für die Strecke, die ihr fahrt – egal mit welchem Ver-kehrsmittel.

Was gibt’s denn so an Öffentlichen innerhalb von Bamberg?Die Busse der Stadtwerke Bamberg (STWB), über de-ren Fahrzeiten man sich am besten online informiert, da sich der Fahrplan durch Baustellen o. a. ändern kann (www.vgn.de/komfortauskunft), fahren in der Regel viertelstündlich vom ZOB in alle Stadtteile.

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weitere Infos:

www.landkreis-bamberg.de (Rubrik Tourismus Radregi-on Bamberg)

www.regnitzradweg.de

Radwege im Landkreis Bamberg

Jeden Tag mit dem Rad in die Schule oder Uni zu fah-ren ist für dich Alltag? Dann radel‘ doch mal raus aus der Stadt ins Umland! Denn mit Radwegen am Kanal entlang und Touren in Richtung Fränkische Schweiz ist sowohl für gemütliche Sonntagsfahrer_innen wie auch für trainierte Sportler_innen etwas dabei...

Regnitz Radweg (verbindet Bamberg mit Nürnberg)

Streckenlänge:Talroute Bamberg-Erlangen 57km, Kanalroute Bamberg-Erlangen 49kmDauer: 4 Tage

Brauerei- und Bierkellertour (durch die Region Bamberg)

große und kleine Variante möglichStreckenlänge: 202km/61kmDauer: 3-6Tage/1-2Tage

Weinradweg(am Main von Hallstadt nach Zeil a. Main)

Streckenlänge: 24 kmDauer: familienfreundliche Tagestour

Bamberg Rundtour(im westlichen Landkreis durch das Maintal und das Tal der rauhen Ebrach sowie über die Ausläufer des Steigerwaldes)

Streckenlänge: 21 kmStreckenführung: Bischberg - Trosdorf - Viereth - Trun-stadt - Stückbrunn - Trabelsdorf - Lisberg - Feigendorf - Kolmsdorf - Hetzentännig - Weipelsdorf - BischbergDauer: Tagestour

Main-Radweg (von den Quellen bis zur Mündung)

Strecke setzt sich aus 8 Stationen zusammenStreckenlänge: täglich ca. 56 kmDauer: 8 Tage

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Universität Bamberg

Was heißt universitäre Nachhaltigkeit?

Kapitel 4Nachhaltigkeit an der Universität . . . . . . . . . . . . . . .41Umsetzung an der Uni Bamberg . . . . . . . . . . . . . . . .42Mensaessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Ansprechpartner_innen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

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Die Leitlinien der Copernicus-Charta können hier eingese-hen werden:

www.codin.nl/system/!les/copernicus_guidelines.pdf

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Nachhaltigkeit an der Universität

Im Zuge des Bologna-Prozesses fand eine Umstruk-turierung der Universitäten statt. Für insgesamt 300 europäische Universitäten war es dabei wichtig, dass das Prinzip der Nachhaltigkeit nicht missach-tet wird. Deshalb unterzeichneten sie im Jahre 1993 die „COPERNICUS University Charta for Sustainable Development“. In dieser bekennen sich alle Unter-zeichnerinnen zum Prinzip der Nachhaltigkeit. Ziel der Charta ist es, nachhaltige Entwicklung in alle Be-reiche der Universität, also in Lehre, Forschung und Verwaltung, zu integrieren.

Wie soll das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit an Universitäten konkret aussehen?

Einführung eines Studium generale, das ver-p"ichtende Inhalte zum Thema nachhaltige Ent-wicklung enthält,speziell konzipierte Lehrveranstaltungen zum Thema, zielgerichtete Unterstützung und Schärfung der Forschung auf diesem Gebiet, Überprüfung und Analyse der Ressourcennut-zung in allen Bereichen, Energieef!zienz und umweltfreundliches Beschaffungswesen,gelebte Demokratie.

Was heißt Nachhaltigkeit an der Universität Bamberg?Auch die Universität Bamberg hat die Copernicus-Charta unterzeichnet. Doch auf der Homepage der Universität gibt es weder Informationen über die Charta, noch darüber, was künftige Pläne sind, um Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre zu integrie-ren. Was hat die Universitätsleitung bisher getan? Wo sehen wir das gelebte Bekenntnis zur Nachhal-tigkeit?

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Die letzten Ausgaben der Studierenden-Zeit-schrift sind online ver-fügbar unter

www.ottfried.de/print

Umsetzung an der Uni Bamberg

In der letzten Ausgabe des Ottfrieds (Nr. 75) wur-de berichtet, dass die Uni Bamberg 80 Prozent ihres Stroms aus regenerativen Quellen der Stadtwerke bezieht. Im Rahmen der Umgestaltung des Eingangs-bereichs der Zentralbibliothek an der Feldkirchen-straße wurde auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Bibliothek installiert. Über deren Leistung kann man sich durch einen Zähler links neben der Automatik-Tür informieren.

Auch bei Neubaumaßnahmen setzt die Uni auf Energiesparen. Beim Bau der Teilbibliothek (TB) 4 wurde ein energieef!zientes Kühlsystem entwickelt, auch beim Bau auf dem ERBA-Gelände sollen ener-getische Aspekte berücksichtigt werden. Bei den Baumaßnahmen auf dem Markusgelände wurden die Standards der Energieeinsparverordnung (diese verp"ichtet Bauherren zu bautechnischen Standard-anforderungen zum ef!zienten Betriebsenergiever-brauch) übertroffen.

Informationen zum Thema ‚Recycling an der Uni‘ zu bekommen, gestaltet sich dagegen schwierig. Letz-tes Jahr wurde auf Initiative des Öko-Referats eine Mülltrennungstonne vor der alten Feki-Mensa aufge-stellt. Laut Aussage der Feki-Hausmeister wird dieses Angebot von den Studierenden leider kaum genutzt.

Wenn ihr weitere Fragen zur Mülltrennung oder Recy-cling an der Uni habt, schreibt an [email protected], wir werden eure Fragen so gut es geht beantworten oder euch an eine_n Ansprech-partner_in der Universität weiterleiten.

Was die Verwendung regenerativer Energien und nachhaltige Bauvorhaben betrifft, scheint sich an unserer Uni also tatsächlich etwas zu tun. Das heißt jedoch nicht, dass man sich mit dem Erreichten zu-friedengeben sollte. Bisher sind ökologische Projekte kaum oder gar nicht präsent; es gibt keine konkre-ten Ziele (wie bspw. eine Reduzierung des CO2-Aus-stoßes), die sich die Uni gesetzt hätte, um orientiert darauf hinzuarbeiten. Hinter den genannten Einzel-projekten ist leider bisher noch kein Gesamtkonzept erkennbar.

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Mensaessen

Wie steht es um die Nachhaltigkeit an unseren Men-sen? In der aktuellen Ausgabe des Ottfrieds wurde Engelberg Ruhammer, der Küchenleiter der Bamber-ger Mensen, auch zu diesem Thema interviewt. Ihm zufolge stammen 90% aller Zutaten aus Franken. Da die Mensen jedoch von Großhändler_innen versorgt werden, ist es so gut wie unmöglich, die Herkunft der Produkte auch wirklich nachzuprüfen.

Da sich Studierende durch einen "eischlosen Aktions-tag diskriminiert fühlten, soll es nun ganze zwei Mal im Jahr einen Veggie-Tag mit drei vegetarischen Ge-richten und einem Fleischgericht geben. Ansonsten wird jeden Tag ein vegetarisches Essen (meist Nu-deln...) angeboten; einmal die Woche ein Bio-Ge-richt. Auf dieses soll in Zukunft jedoch möglicherwei-se beinahe ganz verzichtet werden, da Bio in der Mensa teuer und daher bei Studierenden unbeliebt ist.

Auch fair gehandelte Süßigkeiten an der Kasse ver-schwanden aufgrund ihrer Unbeliebtheit. Positiv zu bewerten ist hingegen, dass man an den Kaffee-automaten der Mensa nur noch Fairtrade-Kaffee be-kommt.

Wenn ihr euch veganes Essen wünscht, könnt ihr die-ses übrigens in der Innenstadt- oder Feki-Mensa am Vortag bestellen – ein guter, aber bisher völlig unbe-kannter und daher ungenutzter Service.

Wir möchten erreichen, dass die Mensen Bio und Fairtrade weiterhin und in verstärktem Maße anbie-ten. Auch vegetarische und vegane Speisen sollten ausreichend zur Verfügung stehen. Denn ein er-weitertes Angebot könnte auch uninformierte oder bisher uninteressierte Studierende auf nachhaltige Produkte aufmerksam machen und langfristig dazu führen, dass diese auch vermehrt gekauft werden. Um diesen Bewusstseinswandel durchzusetzen, sind wir darauf angewiesen, dass jede_r, den/die das be-schränkte Angebot stört, sich bemerkbar macht!

Eine Möglichkeit des Feedbacks gibt es auf der Seite des Studierendenwerks Würzburg unter der Rubrik „Lob und Tadel“. Erfahrungsgemäß ist hier aber we-nig zu machen. Die Studierendenvertretung hat da-her Ansprechpartner_innen gewählt, an die ihr euch bei Fragen, Beschwerden und Wünschen wenden könnt.

Kontakt: [email protected] und [email protected]

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Studentenwerk Würzburg:Wohnen:

Herr Tegtmeier beantwortet Fragen zu den Wohnhei-men (z.#B. Strom, Dämmung etc.) E-Mail: [email protected] Tel: 0931/ 8005-107Fax: 0931/ 8005-407

Mensa:

Herr Zielke Zimmer 133Tel: 0931/ 8005-140Fax: 0931/ 8005-144

Herr Ulbort beantwortet Fragen zur Herkunft und Qualität des Mensaessens. Tel: 0931/8005-160

Wie bereits erwähnt, ist es unserer Erfahrung nach schwer, das Studentenwerk zu kontaktieren. Daher hat die Studierendenvertretung gewählte Ansprech-partner_innen, an die ihr euch wenden könnt.

Kontakt: [email protected] [email protected]

Ansprechpartner_innen:

Die Lebenswelt der Studierenden ist eng verbunden mit universitären Institutionen, die auch bei politi-schem Interesse (Wie wird die Copernicus-Erklä-rung umgesetzt?) oder persönlichen Belangen (z.B. Wohnen im Wohnheim, Essen in der Mensa) befragt werden können. Auch lohnt es sich, genau diesen Institutionen durch Anfragen und Statements bewusst zu machen, dass den Studierenden nachhaltige Ent-wicklung am Herzen liegt. Hier !ndet ihr die wich-tigsten Ansprechpartner_innen.

Universität BambergDr. Monica Fröhlich beantwortet allgemeine Fragen zur Situation an der Universität:

Telefon: 0951 / 863 1020Fax: 0951 / 863 4021Raum 305, Kapuzinerstr. 1696047 Bamberg E-Mail: [email protected]

Neben diesem direkten Weg könnt ihr euch bei Fra-gen zur Nachhaltigkeit an der Uni außerdem an die Grüne Hochschulgruppe und das Ökologie-Referat wenden. Wir sammeln Informationen und versuchen, die Uni-Leitung auf ökologische Themen aufmerksam zu machen (Kontakt siehe Kapitel 5).

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Engagement jetzt!

Wo fangen wir heute an?Kapitel 5

Bamberger Gruppen zum Thema Nachhaltigkeit und Ökologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Die Autor_innen dieses Leitfadens . . . . . . . . . . . . . . 50Checkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52

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In diesem letzten Teil des Leitfadens möchten wir euch ein paar Möglichkeiten aufzeigen, euch im Sin-ne ökologischer, sozialer und ökonomischer Nach-haltigkeit zu engagieren. Dazu stellen wir euch nun die Gruppen vor, aus denen wir – die Autor_innen des Leitfadens – stammen. Wir möchten euch einla-den, in diesen Gruppen vorbei zu schauen und euch für ein besseres Leben und Studieren, Umweltschutz und intelligenten Konsum in Bamberg einzusetzen. Werdet aktiv!

attac – „Eine andere Welt ist möglich“

Das globalisierungskritische Netzwerk attac wurde 1998 in Frankreich gegründet. Ursprüngliches Ziel war und ist weiterhin die Einführung einer Finanz-transaktionssteuer. Das ist eine Steuer, die Geldbe-wegungen auf den Finanzmärkten besteuert und somit für die Stabilisierung und Regulierung der Märkte sorgen soll. Gleichzeitig sollen Spekulation und Handel mit bedenklichen Finanzmarktproduk-ten vermieden werden. Mittlerweile ist auch eine Vielzahl anderer relevanter ökonomischer, ökologi-scher und sozialer Fragestellungen in das Blickfeld der attac-Mitglieder geraten. Dies hängt sicherlich, gemäß dem Motto „Vielfalt ist eine Stärke“, mit der

pluralistischen Aufstellung von attac zusammen. Die Interessierten und Aktiven haben verschiedenste Hin-tergründe und arbeiten zusammen an dem gemein-samen Ziel, denn „eine andere Welt ist möglich“. Um attac näher kennen zu lernen lohnt ein Blick auf www.attac.de.

Auch in Bamberg gibt es eine Ortsgruppe, die Inte-ressierte bei ihren Treffen gerne willkommen heißt.

(www.attac-bamberg.de)

Grüne Hochschul-gruppe Bamberg

Wir sind eine der politischen Hochschulgruppen der Uni Bamberg. Bei uns verbindet sich hochschul-politisches Engagement mit politischer Bildung: Wir setzen uns für eine demokratische Hochschule mit mehr Mitbestimmung der Studierenden, die Abschaf-fung von Studiengebühren, mehr Transparenz hoch-schulinterner Vorgänge, für die Stärkung des ökolo-gischen Bewusstseins u.v.m. ein. Das passiert durch unsere Arbeit im studentischen Konvent und gezielte politische Aktionen.

Auch außerhalb der Universitätslandschaft möchten

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Umweltschutz zu planen. Unsere bisherigen Aktio-nen waren unter anderem: die Entrümpelung eines vermüllten Weihers und das Bauen eines „Mülldenk-mals“, das Anschlagen von Klimathesen an das Bam-berger Rathaus sowie ein Infoabend zum Thema Atomkraft. Außerdem sind wir häu!g bei Demonstra-tionen und mit Infoständen in der Stadt präsent.

Interessiert? Dann melde dich doch mal bei dem BN Bamberg und frag nach unserer Jugendgruppe ([email protected]). Außerdem !ndest du uns unter www.facebook.com/jbn.bamberg Du bist bei uns herzlich willkommen!

Ökologiereferat der Studierenden- vertretung Bamberg

Das Ökologiereferat will das Konzept von Nach-haltigkeit verbreiten und damit eine ökologische Lebensweise der Bamberger Studierenden und Uni-Mitarbeiter_innen unterstützen. Vor allem die Uni-versitätsleitung möchten wir auf ökologische Themen aufmerksam machen und dazu anregen, aktiv etwas zu verändern!

wir zum Nachdenken über grüne Themen anregen. Bei Vorträgen, Themenabenden oder Diskussionsrun-den kann ein Austausch und Vermitteln politischer In-halte statt!nden.

Um Ideen auszutauschen, Aktionen zu organisieren oder einfach, um zu diskutieren, treffen wir uns ein-mal in der Woche im Balthasar – und freuen uns im-mer über neue Gesichter!

Infos zu unseren Inhalten und Treffen !ndest du auf www.ghgbamberg.de oder du schreibst uns eine Mail: [email protected].

Jugendgruppe des Bund Naturschutz

Dir gefällt’s im Grünen? Du bremst für Tiere? Du möchtest dich für die Natur um dich herum einset-zen und zusammen mit gleichgesinnten Jugendlichen „die Welt retten“? Dann bist du bei uns genau richtig!

In der Jugendgruppe des Bund Naturschutz Bam-berg „Butter"yeffekt“ treffen sich alle vierzehn Tage Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren, um gemein-sam Aktionen zu Themen wie Klimaschutz, Nachhal-tigkeit im Umgang mit Ressourcen und praktischem

Referat fur

Okologie

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Uns ist es wichtig zu zeigen, dass in einer globa-lisierten Welt das Verhalten eines_r einzelnen Aus-wirkungen auf das Leben Anderer hat. Nur durch die Durchsetzung einer nachhaltigen Lebensweise, die die Rücksichtnahme gegenüber Natur und Mit-menschen in den Mittelpunkt stellt, kann heute und morgen die Lebensqualität aller verbessert und lang-fristig erhalten werden.

Unsere Aktionsbereiche sind vielfältig: Wir setzen uns für eine effektive Mülltrennung an der Uni ein und organisieren Exkursionen, unter anderem zur Müllverbrennungsanlage Bamberg. Unser aktuelles Projekt ist die Anti-Pappbecher-Aktion, an der viele Cafés in Bamberg teilnehmen. Für die Zukunft sind weitere Projekte, wie zum Beispiel eine Podiumsdis-kussion zum Thema „Erneuerbare Energien“, geplant. Dabei ist tatkräftige Unterstützung jederzeit willkom-men!Kannst du dich mit unseren Vorstellungen identi!-zieren und hast Lust bekommen, dich zu engagie-ren? Hast du Fragen oder Anregungen bezüglich unserer Arbeit? Dann schreib uns eine Email an [email protected], um weitere Infos zu erhalten! Das Öko-Referat freut sich auf dich!

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Bio-Einkauf und Lieferservice mitten in der Austraße

„Bio nicht nur im Einkaufskorb, sondern im Kopf und im Herzen!”Katharina Müllerschön, Pamina

Inhaberin: Katharina Müllerschön

www.pamina-bio.de

www.bio-kodex.de

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ÖKO!REFERAT [email protected]

Hendrike Anja

ATTAC [email protected]

Gabriel

GHG [email protected]

Tilo Annika Julia

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ImpressumDer Ökologie-Leitfaden ist ein gemeinsames Projekt der Grünen Hochschulgruppe, des Ökologiereferats der Studierendenvertretung der Uni Bamberg, der Ju-gendgruppe des Bund Naturschutz, und der attac-Regionalgruppe Bamberg in Kooperation mit der Petra-Kelly-Stiftung.

1. Au"age, Juli 2011: 1.000 Stück

V.i.S.d.P.: Hendrike Hellmann, Memmelsdorferstr. 21, 96052 Bamberg // Annika Janßen, Bughofer Str. 22, 96050 Bamberg

Texte: Julia Seeberger, Gabriel Jäger, Anja Menzel, Hendrike Hellmann, Lukas Garbe, Ines Nagel, Tobi-as Müller, Annika Janßen, Tilo Weber

Layout: Jonas Klinner

Fotos: Hendrike Hellmann [S. 12, 24, 31, 34, 39, 40, 45], Jonas Klinner [S. 46], Annika Janßen [S. 1, 26, 52], Hermann/pixelio.de [S. 4]

Hinweis: Dieser Leitfaden hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alle Angaben sind ohne Gewähr.

Dieser Leitfaden wurde auf 100% Recyclingpapier gedruckt.

JBN [email protected]

Ines Tobias Lukas

Jens Nadine Jessica

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TO!DO!LISTE

Ich kaufe saisonale und regionale (Bio-) Produkte.

Ich koche so wenig Wasser wie nötig und benutze Wasserkocher statt Herd.

Ich taue meinen Kühlschrank/mein Gefrierfach regelmäßig ab.

Ich koche mit einem Topfdeckel und nutze die Nachwärme.

Ich nutze den ÖPNV oder das Fahrrad.

Ich schalte Stand-by-Geräte aus und ziehe Ladekabel nach dem Laden aus der Steckdose.

Ich benutze Recyclingpapier und beschreibe Blätter zweiseitig.

Hier kannst du abhaken, wo-ran du schon im Alltag denkst: Mach‘ ich!

Ich achte auf Mülltrennung und Müllvermeidung (Mehrwegver-packungen, Stofftaschen statt Plastik, etc.)

Statt zu baden, dusche ich.

Im Winter: Stoßlüften, statt Fens-ter kippen.

Ich mache Waschmaschine und Geschirrspülmaschine immer ganz voll.

Ich wasche bei niedriger Tem-peratur und verzichte auf einen Trockner.

Ich achte beim Gerätekauf auf die Energieef!zienz.

An meinem Briefkasten klebt ein „Bitte keine Werbung“ Schild.


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