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Neue Standortanforderungen in einer globalisierten Welt:

Industrielle Distrikte, innovative Milieus und lernende Regionen

Theoretische Grundlagen und empirische Beispiele

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AbteilungWirtschaftsgeographie

Industrielle Distrikte

Christian Tingler

Innovative Milieus

Judith Postler

Annett Scholz

Lernende Regionen

Jenny Rentzsch

Andrea Ehben

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1) Industrielle Distrikte

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Gliederung „Industrielle Distrikte“

1) Grundlagen nach Alfred Marshall

2) Empirisches Beispiel: Das „Dritte Italien“

2.1) Beispielregion 1: Strick- und Wollwarenhersteller in Carpi und der

Provinz Modena (Emilia-Romagna)

2.2) Beispielregion 2: Ledergerbereien in Santa Croce (Toskana)

3) Zusammenfassung: Wesentliche Merkmale industrieller Distrikte

4) Kritik am theoretischen Konzept der industriellen Distrikte

1) Industrielle

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Industrielle Distrikte

A. Marshall(1842-1924)

• 1) Grundlagen nach Alfred Marshall:

• Untersuchung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) Ende 19. Jahrhunderts (z.B. Messerwarenindustrie in Sheffield und Solingen, Wollwaren )

• Unternehmen auf spezielle Marktsegmente oder einzelne Produktionsschritte spezialisiert

→ intensive Austauschprozesse zwischen den Unternehmen verschiedener Produktionsstufen

→ „industrial districts“ (Marshall 1927)

• kleine räumliche Einheit mit etwa 10.000 bis 20.000 Beschäftigten und etwa 1.000 bis 3.000 kleinen Unternehmen, die weniger als 20 Beschäftigte haben

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• persönliche Kontakte und räumliche Nähe für Unternehmen bedeutend:

• Bei Verkauf und Herstellung modeabhängiger, designintensiver Produkte nach individuellen Kundenwünschen

• Bei Handel zwischen Unternehmen verschiedener Verarbeitungsstufen bei nicht standardisierten Produkten

→ ständige Interaktion zwischen Unternehmen

→ „industrielle Atmosphäre“ (Marshall 1920,1927):

• spezialisierte Idee- und Informationsnetzwerke

• Ballung von spezialisierten Zulieferern und Dienstleistern

• Akkumulation von Erfahrungswissen und Kompetenzen

→ „industrielle Atmosphäre“ fördert schnelle Anpassungsfähigkeit der Produktion an Kundenbedürfnisse

→ Entstehung eines spezialisierten regionalen Arbeitsmarktes

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• Ortsgebundenheit sozialer, ökonomischer und institutioneller Faktoren

→ „industrielle Atmosphäre“ weitgehend immobil, nicht transferierbar

• empirische Studien Marshalls ergaben, dass

• mit zunehmender Unternehmensgröße und wachsenden Produktionsumfängen regionale Verflechtungsbeziehungen immer stärker zurückgedrängt werden

• Unternehmensgröße↑, Produktion↑ Verflechtung↓

→ mit Aufschwung der industriellen Massenproduktion und durch zunehmende vertikale Integration erfuhren die von Marshall erwähnten industriellen Distrikte einen grundlegenden Wandel

• mit Wachstumserfolgen des „Dritten Italien“ wurde Marshalls theoretisches Konzept wieder entdeckt und erhielt aktuellen Bezug

[Bathelt 1998, S. 255f; Koschatzky 2001, S. 188; Schätzl 2001, S.230f]

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• „Industrielle Distrikte sind daher lokale Produktionssysteme von

verbundenen Industrien, die wegen ihrer identischen Marktausrichtung und

ihrer räumlichen Nähe zueinander externe Effekte, das heißt

Lokalisationsvorteile, realisieren können.“

[Koschatzky 2001, S. 189]

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Karte1:Räumliche Ausdehnung und sektorale Ausrichtung der industriellen Distrikte des „Dritten Italien“

• Industriedreieck Mailand-Turin-Genua

• Beispielregion1: Strick- und Wollwaren in Provinz Modena

• Beispielregion2: Lederger-bereien in Santa Croce

[Karte überarbeitet nach Bathelt 1998, S. 258]

h

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• 2) Empirisches Beispiel für industrielle Distrikte: Das „Dritte Italien“

• ausgeprägter Nord-Süd-Dualismus durch industrielle Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg:

• Nord-Westen: Hoch entwickeltes Industriedreieck um Genua, Mailand und Turin mit Massenproduktion standardisierter Güter (z.B. Automobil- oder Elektroindustrie)

• Mezzogiorno: Landwirtschaftlich geprägt, Standort für Montagezweigwerke von Unternehmen aus Nordwesten

• im Verlauf der 1970er Jahre zeigt sich anhand von Konjunkturschwankungen und stagnierenden Massenmärkten eine gegenüber diesen Einflüssen relativ unempfindliche, andersartige Produktionsstruktur

→ Regionen im Nord-Osten und im „Zentrum“ (Bathelt 1998) Italiens

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• Charakteristika dieser Regionen:

• dichtes Netzwerk von Klein- und Mittelstädten

• traditionelle Handwerksstrukturen

• mittelständische Unternehmen der Branchen Textilien, Bekleidung, Möbel, Keramik, Schuhe, Lederwaren dominant

• 2.1) Beispielregion 1: Strick- und Wollwarenhersteller in Carpi und der Provinz Modena (Emilia-Romagna)

• Provinz Modena: 4.300 Unternehmen mit insgesamt 16.000 Arbeitskräften sind im Bereich Textilherstellung tätig

• wenige Arbeitsschritte pro Unternehmen, fast 90% davon sind reine Zulieferer

• enge Austauschbeziehungen zu vor- und nachgelagerten Produktionsstätten → Produktionsnetzwerke

• häufig extrem kleine (Familien-)Betriebe, ca. 40% der Arbeiter sind Familienmitglieder / Verwandte

• 95-100% der Betriebe haben höchstens 10 Mitarbeiter, 85-95% sogar nur drei

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• Konzentration von ca. 90% der Textilunternehmen auf die Gemeinde Carpi

→ regionale Produktionsnetzwerke aus spezialisierten KMU, entstanden seit den 1950ern durch

• zunehmende Marktsegmentierung

• häufige Nachfrageschwankungen

• zunehmenden Einfluss von Gewerkschaften in großen Unternehmen mit Massenproduktion

• diese Form der industriellen Organisation ist kein Zeichen von Rückständigkeit oder Wachstumsschwäche

→ Provinz Modena gehört zu wohlhabenden italienischen Provinzen

→ selbst kleine Unternehmen haben einen hohen technologischen Stand (moderne Maschinen und Anlagen)

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• Gründe für Stabilität und Effizienz der regionalen Produktionsnetzwerke:

• spezifische Produkt- und Prozesskompetenzen in begrenzten Abschnitten des Produktionsprozesses

→ flexible Anpassung an modeabhängige / konjunkturelle Marktschwankungen, geringeres Ausmaß an Entlassungen

• flexiblere Arbeitszeiten und Löhne aufgrund der familiären Strukturen, geringerer Gewerkschaftseinfluss

• regionale oder lokale Regierungen, die den regionalen Entwicklungsprozess aktiv unterstützen (z.B. günstige Kredite, Technologieförderprogramme, Weiterbildungsangebote)

• Förderung von Innovationen durch hohes Maß an Interaktion der Wirtschaftssubjekte untereinander (in der Region)

• kontinuierliche soziale Kontrolle innerhalb der regionalen Produktionsnetzwerke

→ Eindämmung von möglichem betrügerischen Fehlverhalten

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• 2.2) Beispielregion 2: Ledergerbereien in Santa Croce (Toskana)

• in der Nachkriegszeit kleinere Anzahl an Unternehmen mit stärker standardisierter Lederproduktion und größerer vertikaler Integration

• in 70ern Stagnation der Massenmärkte, Konkurrenzdruck (Südostasien)

• gleichzeitig steigende Nachfrage nach modeabhängigem, designintensiven Leder

→ große Unternehmen wegen Umweltauflagen unter Druck → Gründung zahlreicher KMU mit differenziertem Lederangebot→ Auslagerung von Produktionsschritten an spezialisierte Zulieferer

• Anfang der 90er: ca. 300 Handwerksbetriebe und kleinere Unternehmen mit zusammen 4.500 Beschäftigten

• 200 Zulieferbetriebe mit etwa 1.700 Beschäftigten

• Produktionsnetze „äußerst robust“ (Bathelt 1998, S. 254) gegen konjunkturelle / modeabhängige Schwankungen, sowie regionsexterne Konkurrenz

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• weitere Gunstfaktoren der Entwicklung industrieller Distrikte in der Region Santa Croce:

• durch frühe Spezialisierung der Region war eine Ballung komplementärer Produktions- und Dienstleistungseinrichtungen (z.B. Farbhersteller, Chemikalienhändler, Spezialmaschinenbauer) vorhanden

→ Vertiefung der unternehmensübergreifenden Arbeitsteilung

• kollektive Lernprozesse durch enge Verflechtung mit Zulieferern

→ Verbesserungsinnovationen

• lange unternehmerische Tradition

→ gemeinsames unternehmerisches Bewusstsein

• Unterstützung durch lokale Institutionen wie Handwerkskammern, Banken, Planungsgremien und Lokalregierung

→ Mitte der 80er: Aufbau eines Informations- und Forschungszentrum zur Marktbeobachtung (Abwehr von Stagnationstendenzen)

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• Zukunftsaussichten:

• Unternehmen streben größere Fertigungstiefe an

• Produktionsverlagerungen ins Ausland

• Import von halbfertigem Leder aus Niedrigkosten-Ländern

→ Verringerung der Einbindung in lokale Produktionsnetzwerke

→ Kompetenzentzug

• trotzdem weiterhin zentraler Standort der Lederherstellung

[Bathelt 1998, S. 251-256]

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• 3) Zusammenfassung: Wesentliche Merkmale industrieller Distrikte:

• die regionale Dimension industrieller Entwicklung

• effektives Netzwerk (hoch)spezialisierter KMU mit regional integrierten Produktions- und Dienstleistungsketten

• Bereitschaft zu Kooperation und Informationsaustausch

• Unternehmensdynamik durch Gründung neuer Betriebe

• flexible Arbeitsorganisation auf Unternehmensebene, Innovationsoffenheit

• hoch qualifizierte, flexible Arbeitskräfte; Kooperationsbereitschaft

• große Bedeutung von Selbsthilfeeinrichtungen der Unternehmen, die unternehmensbezogene Dienstleistungen anbieten (z.B. Ausbildung, Information)

• regionale / lokale Regierungen, die den regionalen Entwicklungsprozess aktiv unterstützen

• regionale Identität; Vertrauensbildung unter den regionalen Wirtschaftssubjekten

[Koschatzky 2001, S. 187f]

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• 3) Kritik am theoretischen Konzept der industriellen Distrikte:

• keine ausreichende Erklärung zu den genauen Entstehungsbedingungen industrieller Distrikte in Literatur

→ dient Konzept nur als Erklärung empirisch beobachteter Entwicklungsprozesse in den Regionen?

→ in wie weit können aus dem Konzept regional- und innovationspolitische Einflussmöglichkeiten (z.B. zur Entwicklungsförderung) abgeleitet werden?

• Hauptkritikpunkt: in wie weit kann theoretischer Ansatz auf andere Regionen übertragen werden?

• industrielle Distrikte eher die Ausnahme regionaler Produktionsnetzwerke als die Regel

[Koschatzky 2001, S. 191]

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2) Innovative Milieus

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Gliederung „Innovative Milieus“

• Begriffsinhalt • Merkmale innovativer Milieus• Entstehung innovativer Milieus• Einfluss der Politik• Kritik am Milieu-Ansatz• Beispiele

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Begriffsinhalt

• Milieu-Konzept wurde Mitte der 1980er Jahre von Ökonomen und Sozialwissenschaftlern entwickelt

• Liefert Erklärungen für regionale Innovationsprozesse • Gremi (Groupe de Recherche Européen sur les Milieux

Innovateurs) definiert das Milieu als ein räumliches Produktionssystem

• Misst innovativen Netzwerken eine große Bedeutung bei• Innovative oder auch kreative Milieus und innovative Netzwerke

sind untrennbar miteinander verbunden• Elemente des Milieu: Humankapital, Verflechtungen zwischen

den Akteuren sowie der gemeinsame kulturelle, psychologische und politische Hintergrund

(Fromhold-Eisebith 1999)

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Definition

• System persönlicher Beziehungen von Akteuren, das von gemeinsamen Zielen geprägt ist

• Voraussetzung für die Entstehung innovativer Unternehmen ist ein innovatives Milieu (Schätzl 2003)

• „Innovationen sind Ergebnis eines kollektiven dynamischen Prozesses vieler Akteure einer Region, die ein Netzwerk synergieerzeugender Verflechtungen bilden“ (Sternberg 1998)

• Ein innovatives Milieu ist „ein komplexes territoriales System von formalen und informellen Netzwerken, die wechselseitige wirtschaftliche und technologische Abhängigkeiten aufweisen und fähig sind, synergetische und innovative Prozesse zu initiieren“ (Schätzl 2003)

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Merkmale

• Milieu resultiert aus formalen, informalen und sozialen Netzwerken und Kontakten zwischen den Akteuren

• Regionale Abgegrenztheit, wichtig ist die räumliche Nähe• Identifikation mit der Region, regionales Gemeinschaftsgefühl,

stärkt das Image nach außen

Folge: Problemlösungen, Synergieeffekte, geringere

Transaktionskosten(Schätzl 2001)

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Entstehung

• Ein Milieu entwickelt sich zu einem innovativen Milieu, wenn die

Interaktionen der Akteure zu kollektiven Lernprozessen und so

zu neuem Wissen und Innovation führen• Durch regionale Kulturen und Identitäten wird eine Grundlage für

U. geschaffen, welche die Kooperation fördert• Entscheidend für Innovationen ist die Region, ein funktional,

netzwerkartiger Sozial- und Wirtschaftsraum• Räumliche Nähe verstärkt die Wirkung• Firmen siedeln sich an um Fühlungsvorteile zu nutzen

(Sternberg 1998)

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Basis für die regionale Innovationsfähigkeit

• Ausstattung der Region mit Inputfaktoren wie Information

und Wissenstransfer• Unternehmensstruktur und Investitionsklima• Risikobereitschaft der regionalen Akteure• Einschätzung der Marktchancen von Innovationen• regionale und lokale Handlungskonstellation

(Crevoisier 2001)

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Quelle: Bathelt; Glückler 2002

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Abb.1: Vom

lokalisierten

Produktionssystem

zum innovativen

Milieu

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Einfluss der Politik

• Wesentliche Akteure neben Unternehmen und Arbeitskräften

sind öffentliche Institutionen• Wichtig sind die institutionellen Rahmenbedingungen einer

Region• Institutionelle Stabilität kann zum Aufbau innovativer Netzwerke

beitragen• Kontakte werden hergestellt durch die regional wichtigen

Schlüsselindustrien wie IHK, Wirtschaftsförderungs-

gesellschaften, Technologieparks• Synergieeffekte durch Aufbau von FuE-Netzwerken

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Kritik am Milieu-Ansatz

• Mangelnde Operationalisierbarkeit• Geringe empirische Evidenz• Keine einheitliche Definition, unscharfe Abgrenzung• Vergleichende Arbeiten zur Erklärung innovativer Milieus sind

selten• Empirische GREMI-Studien beschränken sich auf Hightech

Regionen und in jüngster Zeit auf städtische Regionen sie sind nicht repräsentativ

• Es mangelt an Querschnittsstudien, die allgemeine Bedingungen für innovative Milieus ableiten

• Nur wenige Regionen weisen milieutypische Merkmale auf

(Sternberg 1998)

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Empirische Beispiele für Innovative Milieus

1) Technologieregion Aachen

2) Uhrenindustrie im Schweizer Jura

3) Bangalore, Indien

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Technologieregion Aachen

Ausgangssituation der Region Aachen:

- hochrangige Forschungs- und Bildungseinrichtungen

- strukturelle Schwächen der regionalen Wirtschaft

Für Strukturwandel förderndes Milieu geht von 2 Akteursgruppen aus:

- RWTH (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule)

- Wirtschaftsförderungs-Organisationen

Ziel: - seit Anfang der 80er Jahre Stärkung der regionalen Transfer- und

Innovationsförderung

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Technologieregion Aachen

Keimzelle für das heutige innovative Milieu:

- persönliche Netzwerke innovativer Firmen

- informelle Unterstützung und schneller Informationsaustausch

zwischen RWTH und Firmen

=> Unternehmensgründungen, wachsende Beschäftigungsmöglichkeiten

Erfolg der Entwicklung:

- Entstehung mehrerer hundert zukunftsorientierter Betriebe

- RWTH-Absolventen bleiben in der Region

- Ersatz für verlorene Beschäftigungen in Schrumpfungsbranchen

(Quelle: Fromhold-Eisebith 1999, S. 171)

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Uhrenindustrie im Schweizer Jura

Ausgangssituation:- seit 17. Jh. Zentrum der Uhrenindustrie u.des Mikromaschinenbaus

- Uhrenindustrie war Ausgangspunkt für mikrotechn. Kompetenz- in den 1970er geriet die Uhrenindustrie in eine Krise

Auslöser: - Technologiewechsel zu Quarzuhren - zunehmende internationale Konkurrenz

=> Reduzierung der Beschäftigtenzahlen (von 1970 bis 1985 von ca. 90.000 auf 33.000)

Technologischer Wandel:- in 1980er erfolgreicher Übergang zur Mikroelektronik-Branche- erneutes Wachstum und steigende Exporte wurden durch führende

regionale Firmen vorangetrieben

1) Industrielle

Distrikte

2) Innovative

Milieus

3) Lernende

Regionen

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Judith Postler

Annett Scholz

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Neue Standortanforderungen in einer globalisierten Welt:

Industrielle Distrikte, innovative Milieus und lernende Regionen

Theoretische Grundlagen und empirische Beispiele

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Umstrukturierung führte zu Spezialisierung auf:- teuere Qualitätsuhren- preiswerte Modeuhren

Ziel: - Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch- stärkere Orientierung der Unternehmen nach außen- Ausweitung und Intensivierung der Kooperationen und

Interaktionen zwischen KMU

Erfolg der Entwicklung:- vermehrte Unternehmensgründungen- Entwicklung von Beziehungen zu Forschungsinstitutionen

=> erhöhter Wissenstransfer Milieu:

- Unternehmen profitieren von Einbindung in ein enges Netzwerk an formellen und informellen Institutionen in der Region

=> Reduzierung von Ungewissheiten => Stärkung des regionalen Zugehörigkeitsgefühls

=> Förderung von Innovationsprozessen (Quelle: Bathelt, Glückler 2002, S. 192)

1) Industrielle

Distrikte

2) Innovative

Milieus

3) Lernende

Regionen

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Bangalore, Indien

Ausgangssituation: - Region Bangalore entwickelte sich zum „Silicon Valley of India“- Erzeugung des wirtschaftl. Aufschwung zum größten Teil exogen - seit 90erJahren Standort zahlreicher hochwertiger technologie-

orientierter Unternehmen (IT-Branche) - Wirtschaft die sich durch ADI prägt

- Kombination von produktionsrelevanten Wissen vom Ausland und günstige Lohnkosten in arbeitsintensiven Prozessen im Inland

Milieuentstehung:- Zweigwerke ausländischer Konzerne die von heimischen Personen mit

Regionalbindung geleitet werden=> Betrieb integriert sich auch regional in funktionale wie

persönliche Beziehungsnetzwerke=> Entstehung von Kontakten und Kooperationen mit örtlichen

Universitäten und Forschungseinrichtungen

1) Industrielle

Distrikte

2) Innovative

Milieus

3) Lernende

Regionen

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Bangalore, Indien

Folge: - Firmen können längerfristig an den Standort gebunden werden und positive Regionaleffekte anregen

- regionale Akteure (Firmen, F & E- und Bildungseinrichtungen, Behörden) stehen im intensiven Wissensaustausch und kooperieren arbeitsteilig

=> schnelle Reaktion auf globale Marktveränderungen durch fortgesetztes Lernen und kreative Innovativität

Erfolge: - größerer Einbezug heimischer Firmen in Zulieferaktivitäten => bietet Lernmöglichkeiten

- Firmen verbessern über Kontakte auch Lerninhalte und- bedingungen an örtlichen Hochschulen

- gesamte Region profitiert durch die Verbesserung der Infrastruktur

als Folge entsprechender Maßnahmen des Milieus

(Quelle: Fromhold-Eisebith 1999, S. 172)

1) Industrielle

Distrikte

2) Innovative

Milieus

3) Lernende

Regionen

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3) Lernende Regionen

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2) Innovative

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3) Lernende

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Lernende Regionen • Einordnung der Theorie

• dynamisch-evolutionäres Konzept der new economic geography

• spezifische Entwicklungsmuster in einzelnen räumlich abgrenzbaren weltwirtschaftlichen Brennpunkten

• neue Produktionskonzepte in einer globalisierten Welt

• Bedeutung von Interaktion und Lernen zur Sicherung unternehmerischer und nationaler Wettbewerbsfähigkeit

• Mitte der 1990er Jahre Ansätze zum Konzept

lernender Regionen

• auf Grundlage theoretischer Konzepte wie industrielle Distrikte, innovative Milieus, Cluster und regionale Innovationssysteme

Koschatzky 2001 S. 208

1) Industrielle

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2) Innovative

Milieus

3) Lernende

Regionen

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Lernende Regionen • wissensbasierter Ansatz

Koschatzky 2001 S. 209

• Bedeutung von Lernprozessen für Wissensentstehung und Regionalentwicklung

• Zusammenhang von Lernen und Wissensgenerierung

• in lernenden Regionen entstehen durch räumliche Bindung kontinuierliche Lernprozesse zwischen regionalen Akteuren

• regionale Wissensbasis permanent erhöht & verändert Schätzl 2001 S. 232-233

1) Industrielle

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2) Innovative

Milieus

3) Lernende

Regionen

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Raumeinheiten, in denen Wissen örtlich gebunden ist und in denen

aus der räumlichen Wissensbindung kontinuierliche

Lernprozesse zwischen den regionalen Akteuren entstehen,

die die regionale Wissensbasis erhöhen.

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Lernende Regionen

• Wissen: wesentliche Ressource

KOSCHATZKY 2001 S.210

• Ausmaß und Qualität der regionalen Wissensakkumulation abhängig von Fähigkeit & Bereitschaft regionaler Akteure, Lernprozesse zu organisieren KIESE 2002 S.53

• Anreiz, Kooperationen mit anderen Akteuren einzugehen

• generierte Wissensflüsse und kollektive Lernprozesse • erhöhte Wissensbasis einzelner Akteure & der gesamten

Region KOSCHATZKY 2001 S.210

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2) Innovative

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Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unternehmen:

Fähigkeit zur Mobilisierung von Wissen und neuen Ideen

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Lernende Regionen • Charakteristika KIESE 2002 S. 53

1) Industrielle

Distrikte

2) Innovative

Milieus

3) Lernende

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Produktionsinfrastruktur: miteinander vernetzte Industrieunternehmen, Zulieferer, Endnutzer und Dienstleister

Humankapital-Infrastruktur: know-how workers, Ausbildungseinrichtungen, lebenslanges Lernen, Gruppenorientierung wissensintensiver Unternehmen

materielle und Kommunikationsinfrastruktur: Einbindung in weltweite Netze von Menschen, Informationen, Gütern &Dienstleistungen

finanzielle Infrastruktur: Förderung von Gründung und raschem Wachstum wissensbasierterUnternehmen

ökonomische Steuerungsmechanismen: wechselseitige Abhängigkeiten, Netzwerke, dezentralisierte Entscheidungs-prozesse & Kundenorientierung

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Lernende Regionen • Akteure• wissensintensive Unternehmungen aus Produktions- &

Dienstleistungssektor

• Institutionen der technologischen Infrastruktur (ITI)

• Unternehmensgründer und junge Unternehmen

• ITI: • Hochschulen & Forschungseinrichtungen

• unterstützende Einrichtungen

• Management & Weiternetwicklung der Wissensbasis

• Ausweitung der Interaktionen zwischen Unternehmen

• Bereitstellung von Expertenwissen KOSCHATZKY 2001 S.214f.

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Distrikte

2) Innovative

Milieus

3) Lernende

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enger Zusammenhang zwischen der Lernfähigkeit regionaler Akteure

und dem regionalen Gründungsgeschehen

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Lernende Regionen • Kritik

• räumliche Fokussierung des Wissens kann auch nachteilig sein

• Lernen ist kein homogener Prozess sondern kann mit unterschiedlichen Zielsetzungen auf unterschiedlichen Wissens- und Qualifikationsebenen erfolgen

• es kann nicht von der lernenden Region gesprochen werden sondern höchstens von Lernprozessen, die sich durch eine hohe regionale Bindung auszeichnen

• Frage nach der Größe der lernenden Region

• Gleichsetzung von lernenden Unternehmen mit lernenden Regionen

• unternehmerische Organisationsform in lernenden Regionen

KOSCHATZKY 2001 S. 216ff.

1) Industrielle

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Lernende Regionen

• Fazit

• Erfolg lernender Regionen abhängig von bestehenden Rahmenbedingungen sowie der Fähigkeit und Bereitschaft regionaler Akteure, Lernprozesse zu organisieren

• Einrichtungen und Maßnahmen, die die Entstehung sowie den Austausch von Wissen ermöglichen, fördern auch immer Lernprozesse

• Beispiele wären eine moderne Informations- und Kommunikationstechnologie, kreative Innovationsakteure, eine leistungsstarke Wissenschaftsinfrastruktur oder eine innovationsorientierte Politik

1) Industrielle

Distrikte

2) Innovative

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– "LERNENDE REGIONEN - FÖRDERUNG VON NETZWERKEN„

• 73 Lernende Regionen

• Akteure aus Bildung und benachbarten Politikfeldern vernetzen

Entwicklung einer regionalen Lernkultur, die lebensbegleitendes Lernen ermöglicht und die Durchlässigkeit zwischen den Bildungsbereichen verbessert

Beispiele:• Maßnahmen zur Anerkennung informellen Lernens, • Qualitätsmanagement in der Bildung, • Maßnahmen zur Gewaltprävention, interkulturellen Bildung und zum

Sprachenlernen, • maßgeschneiderte Weiterbildung zusammen mit KMU,• Maßnahmen für Frauen und Männer, die nach einer Elternzeit wieder in

das Arbeitsleben zurückkehren wollen.www.lernende-regionen.info

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• Das Beispiel: Lernende Region Nürnberg-Fürth-Erlangen

• Erlangen: geprägt von der Universität und Siemens Wissens- und Bildungsstandort

• Aber mit sozialen Brennpunkten

• Nürnberg, Fürth: Vom Strukturwandel geprägt

Ziel: • bildungsbereichs- und städteübergreifendes Netzwerk• durch Austausch zwischen den Akteuren Effektivität und

Innovationsfähigkeit des regionalen Bildungssystems stärken

Themennetzwerke:1. Informations- und Kommunikationstechnologie2. Sprache und Gesellschaft

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Zu 1. Medienpädagogisches Netz

Medienkompetenz an neuen Lernorten

Wissenstransfer Wirtschaft-Schule

Lernnetzwerk KMU

Zu 2. Büger-Engagement in Gleißhammer

Lebenswelt Deutschland

Migration und Alter

Stadtgeschichte

Sprachnetz erkundendes Lernen

Partner: (über 100)

z.B. Agentur für Arbeit, Schulen, Kulturzentren, Ausländerbeirat, Krankenkassen, Universität, DGB, Handwerkskammer, KMU, Siemens, Quartiersmanagement und die Städte

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• Das Beispiel: Die Altindustrieregion Mecklenburg-Vorpommern

• knapp 1,8 Mio. Einwohner (am dünnsten besiedeltes Bundesland)

• Monostrukturierte Wirtschaft

• Arbeitslosenrate 20 % - 10,8 % in Gesamtdeutschland

• 1989: 35.000 Werftangestellte = 33,5 % der industriell Beschäftigten

erwirtschafteten 19,8 % des industriellen Umsatzes

• 1993: alle Werften werden privatisiert

• Durch Subventionen und private Investoren konnte ein lean-production Konzept erstellt werden

• Modernisierung und Privatisierung der Werften sollten sich auf die Region auswirken (trickle down)

• Rationalisierungsdruck durch Kapazitätsbeschränkungen + Preisdumping aus Südkorea Entlassungen HASSINK, 2004, S. 8f.

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0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

9000

Wismar Rostock Stralsund Wolgast Boizenburg

1989

privatisationcontract

2002

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EICH-BORN , HASSINK 2004

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Aber:

• Weniger start-ups als erwartet

• Wenig Zulieferbetriebe aber große Abhängigkeit

• Wismar: 5,7 neue Firmen pro 1000 ehemalige Kombinatsarbeitskräfte

• Davon wenige high-tech orientiert, wesentlich mehr low-tech

• Schwache FuE-Basis:

– Mittelkürzung bei der Universität von Rostock

– Werften selber müssen wegen Finanzdruck FuE einsparen

– KMU betreiben höchstens Entwicklung nicht aber Forschung

Trotzdem:

• Wichtige Branche für Regionalökonomie

• 15,6 % des Gesamtumsatzes

• Enorme Subventionen (Errichtung neuer Docks, Stahlproduktion etc)

• Regionalpolitik konzentriert sich auf Erhaltung der vorhandenen Werften, nicht auf die Schöpfung neuer Produkte und Industrien

Hassink, 2004, S. 8f.

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Regionalpolitik

• Schrumpfungsprozess langsamer als in anderen Brachen dank erfolgreicher Politik

• macht nicht nur Lobbyarbeit

• Unterstützt innovative Kleinstunternehmen und Innovationsprojekte

• InnoRegio: Unterstützung der bestehenden Cluster

Fazit

• Mecklenburg-Vorpommern kann nicht als Lernende Region bezeichnet werden, trotz

– vieler regionaler innovationsorientierter Akteure,

– flexibler Vernetzung

wegen

– mangelnder Ressourcenidentifizierung in der Region (lock-ins)

– mangelnder positiver Reaktion auf Input von außen

– Ignoranz der nationalen und internationalen Innovationsstrategien

Hassink, 2004, S. 8f.

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Literaturverzeichnis

• BATHELT, H.: „Regionales Wachstum in vernetzten Strukturen: Konzeptioneller Überblick und kritische Bewertung des Phänomens ,Drittes Italien‘ “ in „Die Erde“, Heft 129, 1998, S. 247-271

• BATHELT, H.; GLÜCKLER, J. (2002): Wirtschaftsgeographie, Ökonomische Beziehungen in räumlicher Perspektive, Stuttgart

• CREVOISIER, O. (2001): Der Ansatz des kreativen Milieus, in Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, Jg. 45, Heft 3-4, S. 246-256, Neuenberg/Schweiz

• FROMHOLD-EISEBITH, M. (1999): Das „kreative Milieu“ – nur theoretisches Konzept oder Instrument der Regionalentwicklung, in: Raumforschung und Raumordnung, Jg. 57, Heft 2/3, S. 168-175

• HASSINK, R.: The Learning Region: A Policy Concept to Unlock Regional Economyfrom Path Dependency?, Berlin, 2004

• KIESE, M., 2004: Regionale Innovationspotentiale und innovative Netzwerke in Südostasien: Innovations- und Kooperationsverhalten von Industrieunternehmen in Singapur. Hannoversche Geographische Arbeiten.

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Literaturverzeichnis

• KOSCHATZKY, K.: „Räumliche Aspekte im Innovationsprozess – Ein Beitrag zur neuen Wirtschaftsgeographie aus Sicht der Innovationsforschung“, LIT-Verlag Münster, 2001, S. 186-208

• SCHÄTZL, L. (2003): Wirtschaftsgeographie 1 - Theorie, Schöningh Verlag Paderborn

• SCHÄTZL, L.: „Wirtschaftsgeographie 1 – Theorie“, 8. , überarbeitete Auflage, Schöningh Verlag Paderborn, 2001, S. 230f

• STERNBERG, R. (1998): Technologiepolitik und High-Tech Regionen – ein internationaler Vergleich, 2. veränderte Auflage, LIT-Verlag Münster

• www.lernende-regionen.de

• www.lernende-regionen.info

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