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Page 1: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2015

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AUSLANDAPRIL 2015

LEBEN UND ARBEITEN IM

ERWARTUNGEN

MOTIVEN

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ENTSEN-DUNGEN

INTERVIEW

VERMISCHTES

WELTWEIT

„DIE PROZESSE FÜR CHINA-ENT-SENDUNGEN MÜSSEN REGEL-MÄSSIG ANGEPASST WERDEN“

Über die Herausforderungen derMitarbeiterentsendung nach China.

WIE ZUFRIEDEN MENSCHEN INDER EU SIND

Wo europaweit die zufriedenstenMenschen leben.

GEN Y – POTENZIAL ODER RISIKO?

Wieso es auch bei der Generation Ytrotz einer hohen Mobilität, Flexi-

bilität und Weltoffenheit in Entsendefäl-len zu Schwierigkeiten kommen kann.

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INTERN

INTERVIEW

RECHTLICHES

EXPATRIATES

AIRLINES

VERMISCHTES

WELTWEIT

9 Studie: Warum viele Deutscheauswandern

11 Mit Kindern im Ausland: Die famili-enfreundlichsten Länder der Welt

13 Umfrage zu Motiven und Erwartungen von Auslands-entsendungen

16 Zahlungsmittel bei Auslandsreisen:Was zu beachten ist

18 Gen Y – Potenzial oder Risiko21 Investitions-Boom bei

„Grünen Engergien“

22 Kosten für Diabetes bremsen Entwicklungsländer

23 Chromat im Lederschuh: Die unterschätzte Gesundheits-gefahr

24 Frühgeburt – andere Länder,andere Richtlinien

26 Wie zufrieden Menschenin der EU sind

27 Reiseziel Kuba: Die wichtigstenTipps

28 Impressum

GESUNDHEIT

14 Air China14 SAS Scandinavian Airlines14 TAP Portugal15 WIZZ Air15 Vueling Airlines15 Germania

5 „Die Prozesse für China-Entsendungen müssen regelmäßig angepasst werden.“

2 Zahl des Monats3 Neues Seminar zu den Heraus-

forderungen der Mitarbeiter-entsendung nach China

4 BDAE erneut auf der PERSONAL Nord

4 Neu dabei

EDITORIAL

7 Geänderte Visaregelung für die Einreise nach Ägypten

8 Lkw-Kontrollen in Schweden:Verstöße können teuer werden

Liebe Leserin,lieber Leser,

wir kümmern uns täglich um Menschen, die ihr Heimatland verlassen. Die Gründefür Weg- beziehungsweise Zuzüge sind vielfältig. Eine aktuelle Studie hat sich nunerstmals mit den Beweggründen von Aus- und Rückwanderern auseinanderge-setzt. Die aufschlussreichen Ergebnisse wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, Siefinden diese ab Seite 9. Viele Auswanderer entscheiden sich als Familie zum Schrittfür ein Leben im Ausland. Dabei stellt der Umzug in die Fremde nicht nur für die

Eltern eine große Herausforderung dar. WelcheLänder besonders familienfreundlich sind, lesenSie ab Seite 11.

Was ebenfalls einen großen Einfluss auf die Wahldes Ziellandes haben kann, ist die Zufriedenheitihrer Bewohner. Das Statistische Amt der Europäi-schen Union hat hierzu kürzlich Ergebnisse einereuropaweiten Studie veröffentlicht, die Sie abSeite 26 finden.

In weiteren spannenden Beiträgen erfahren Sie, wieso die Kosten für Diabetes Ent-wicklungsländer bremsen (Seite 22), welche neuen Visaregelungen es für die Ein-reise nach Ägypten gibt (Seite 7) und was bei Zahlungsmitteln im Ausland zubeachten ist (Seite 16).

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und denken Sie immer daran: DerBDAE begleitet Sie mit Sicherheit ins Ausland!

Herzlichst, Ihre Silvia Opitz

ZAHL DES

kostet im Schnitt eine Mit-fahrgelegenheit von Athennach Patras.(Quelle: mitfahrgelegenheit.de)

14,25 EUROMONATS

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Um Personalverantwortliche deutscher Unternehmen mitChinabezug bei der Entsendung ihrer Mitarbeiter nach

China zu unterstützen, veranstaltet die BDAE GRUPPE am24. Juni ein Fachseminar zum Thema „Herausforderungender Mitarbeiterentsendung nach China“.

Haftungsrisiken minimierenDie Zahl der Mitarbeiterentsendungen nach China steigt ste-tig. Personalverantwortliche, die bereits erste Erfahrungenmit der Planung und Umsetzung einer solchen Entsendunggesammelt haben wissen, dass die Entsendung nach Chinaso zu gestalten ist, dass unternehmerische Ziele erreicht undgleichzeitig die Erwartungen des Mitarbeiters erfüllt werden.

Die derzeit größte Herausforderung für ausländische Unter-nehmen in China: Um den Expat-Markt stärker zu kontrollie-ren, verschärft Chinas Regierung zunehmend die Gesetzehinsichtlich der Beschäftigung von ausländischen Mitarbei-tern. Die besondere Schwierigkeit liegt neben den sich häu-fig ändernden Bedingungen auch darin, dass diese Gesetzeinnerhalb Chinas unterschiedlich interpretiert werden unddeshalb in den einzelnen Provinzen verschiedene Verfahrens-weisen angewendet werden. Personalverantwortliche, dieihre Mitarbeiter nach China entsenden, sollten diese neuenBestimmungen jedoch kennen und einhalten. Bei Verstößendrohen neben empfindlichen Geldstrafen zudem Landesver-weise sowie Einreiseverbote und schlimmstenfalls Haftstra-fen.

Lösungen aufeinander abstimmenVor einer Entsendung sollten die Verantwortlichen alle kriti-schen Punkte klären. Dazu zählen Fragen wie: Was sollte beider Beantragung des Arbeitsvisums bereits im Vorfeld beach-tet werden? Wird ein lokaler Vertrag oder ein Entsendever-trag für die Erteilung der Arbeitsgenehmigung benötigt?Welche Auswirkungen haben steuerrechtliche Entscheidun-gen auf die Sozialversicherung des Mitarbeiters? Wie wirktsich das deutsch-chinesische Sozialversicherungsabkommen

aus? Welche Vorgaben müssen hinsichtlich der Steuerpflichtsowohl vom Unternehmen als auch vom Expat erfüllt wer-den? Welche Neuerungen gibt es durch das im März letztenJahres unterzeichnete Doppelbesteuerungsabkommen zwi-schen China und Deutschland?

Diese und weitere Fragen will die BDAE GRUPPE gemeinsammit Spezialisten unterschiedlicher Rechtsgebiete klären. Zielist es, den Teilnehmern ausreichend Fakten an die Hand zugeben, um Haftungsrisiken und Entsendeabbrüche zu ver-meiden.

Während des Seminars erhalten die Teilnehmer:• einen ganzheitlichen Überblick über die Herausforderun-gen von Entsendungen nach China,

• hilfreiche Tipps zur bestmöglichen Absicherung der Mitar-beiter und

• vielfältige Anregungen, um Entsendungen effektiv zu ge-stalten.

Daneben werden viele Praxisbeispiele und ein Erfahrungsaus-tausch mit Kollegen geboten.

Details zur Veranstaltung (Anmeldeunterlagen und Seminar-programm) finden Interessierte unter:https://www.bdae.com/de/downloads/Seminarprogramm_Chinaentsendung.pdf.

INTERNNEUES SEMINAR ZU DEN HERAUSFORDERUNGEN DER MITARBEITERENTSENDUNG NACH CHINA

WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN

Veranstaltungsort: BDAE GRUPPEKühnehöfe 322761 Hamburg

Teilnahmegebühr: 890 Euro zzgl. MwSt.(inkl. Verpflegung)

Termin: 24. Juni 20159.30 Uhr bis 17.30 Uhr

Kontakt: Sanja Zivkovic [email protected]+49-40-30 68 74-39

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Am 6. und 7. Mai öffnet die PERSONAL Nord, eine Fach-messe für Personalmanagement, zum fünften Mal ihre

Tore. Dieses Mal mit einer Premiere: Zum ersten Mal findetdie Veranstaltung in den Hamburger Messehallen statt. Auchdieses Jahr bietet das Messe-Event Personalentscheidern undFührungskräften einen umfassenden Marktüberblick überDienstleistungen und Produkte im HR-Bereich. Begleitet wirddie Veranstaltung von etwa 90 Vorträgen zu unterschiedli-chen Personal-Themen.

BDAE informiert am Stand B.22 in der Halle A4Auch in diesem Jahr wird der Auslandsexperte BDAE GRUPPEmit einem eigenen Stand (Halle A4, Stand B.22) auf derFachmesse vertreten sein und zu Neuerungen bei der BDAEGRUPPE sowie zum Expatriate-Management informieren.„Seit der letzten PERSONAL Nord in 2014 hatten wir vielepositive Entwicklungen und Veränderungen innerhalb unse-rer Gruppe. Wir arbeiten kontinuierlich daran, Lösungen zuentwickeln und Kundenbedürfnisse zu erfüllen“, sagt Claus-Helge Groß, Firmenkundenberater bei der BDAE GRUPPE.„Wir laden bestehende und potenzielle Kunden herzlich anunseren Stand auf die Personal Nord ein, um über Produkteund aktuelle Entwicklungen des BDAE zu informieren“, soGroß weiter.

Mehr Infos: http://www.personal-nord.com/content/index_ger.html

INTERNBDAE ERNEUT AUF DER PERSONAL NORD

Seit September 2014 ist Simone Richter als Young Profes-sional im Bereich Unternehmensberatung Internationale

Mitarbeiterentsendung des BDAE tätig. Sie unterstütztOmer Dotou, Leiter der Abteilung, maßgeblich bei der Bera-tung von Personalabteilungen und deren Mitarbeiter zu Fra-gen rund um die Mitarbeiterentsendung.

Die gebürtige Hamburgerinhat eine besondere Affinitätzum Ausland. Bereits wäh-rend ihrer Schulzeit ver-brachte sie ein Jahr alsAustauschschülerin in derfranzösischsprachigenSchweiz. Später lebte undarbeitete Sie im Rahmeneines Praktikums drei Mo-nate in England und stu-dierte ein Semester in

Italien. Auch ihre Bachelor-Thesis widmete sie dem ThemaAusland und zeigt auf, wie die Reintegration von Expats op-timiert werden kann. Dieses setzte sie dann in ihrer Master-arbeit fort, die sich mit den Problemen der Integration vonImpats in Deutschland befasst und Lösungsansätze für Per-sonalabteilungen veranschaulicht.

In ihrer Freizeit engagiert sich Simone Richter sehr für Kin-der und Jugendliche und gibt Nachhilfeunterricht vorzugs-weise in Mathematik und Französisch. Daneben ist sieehrenamtlich für den Verein „Bildung durch Begeisterunge.V.“ tätig, der sich für die Finanzierung und Förderung vonProjekten für Jugendliche einsetzt. Als ein großes Ziel fürdieses Jahr hat sich die begeisterte Läuferin vorgenommen,einen Halbmarathon mitzulaufen, daher trainiert sie derzeitmehrmals in der Woche. Für die ferne Zukunft kann sich dieWeltenbummlerin sehr gut vorstellen, selber einmal außer-halb des europäischen Auslands entsandt zu werden.

Sie erreichen Simone Richter bei Fragen zum Expat- sowieImpat-Management telefonisch (+49-40-30 68 74-46) undper E-Mail ([email protected]).

NEU DABEI

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BDAE:Wieso ist ein Seminar, das sichspeziell mit der Mitarbeiterentsendungnach China befasst, Ihrer Meinungnach notwendig?

Dotou: Das Thema Auslandseinsatzist generell von großer Bedeutung. Ausunseren Erfahrungen wissen wir, dassviele Unternehmen ihre Mitarbeiter ver-stärkt nach China entsenden. Nach wievor hat das Land eine große Bedeu-tung in der Weltwirtschaft, und immernoch wagen viele deutsche Unterneh-men den Markteintritt ins Reich derMitte oder bauen ihre bestehendenAktivitäten aus. Etwa 80 Prozent unse-rer Beratungsfälle haben einen China-bezug.

BDAE:Worin liegen die größtenSchwierigkeiten bei der Vorbereitungeiner Entsendung nach China?

Dotou: Eine großeSchwierigkeit verursa-chen die sich kontinu-ierlich änderndenGesetze. Chinas Regie-rung hat erkannt, dassimmer mehr Ausländerins Land kommen undversucht über die Ver-schärfung von Geset-zen, auf den Expat-Markt Einfluss zu nehmen. Dass bedeutet jedoch auch: DieEntsendefälle müssen diesen Änderungen ständig angepasstwerden. Im April können schon ganz anderer Maßnahmennötig sein als es etwa im Januar der Fall war. Beachtet ein Un-

ternehmen die aktuellsten Gesetzenicht, kann es zu gravierenden Folgenfür das Unternehmen und den entsand-ten Mitarbeiter kommen.

BDAE:Was für Folgen sind das kon-kret?

Dotou: Bei Verstößen gegen geltendeBestimmungen muss das Unternehmenin der Regel mit Geldstrafen rechnen.Nicht selten kommt es für betroffeneMitarbeiter zu Landesverweisen sowieEinreiseverboten und im schlimmstenFall zu Haftstrafen.

BDAE: Gibt es darüber hinaus nochweitere Herausforderungen bei einerEntsendung nach China?

Dotou: Um eine Mitarbeiterentsen-dung erfolgreich zu gestalten ist es wichtig, insbesonderewenn es sich um einen Einsatz in China handelt, vier Rechts-gebiete parallel zu beachten: Aufenthalts- und Arbeitsrechtsowie Sozialversicherungs- und Steuerrecht. Eine Einzelbe-trachtung dieser Rechtsgebiete kann bei Chinaentsendungennicht funktionieren, weil sie miteinander verzahnt sind. Bei-spielsweise entscheidet die richtige Vertragsart darüber, ob derentsandte Mitarbeiter ein passendes Arbeitsvisum erhält odernicht. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass die entspre-chenden Bedingungen von Provinz zu Provinz unterschiedlichsind. Ist ein lokaler Vertrag für die Beantragung des Arbeitsvi-sums notwendig, kann dies jedoch auch sozialversicherungs-rechtliche Auswirkungen für den Arbeitnehmer inDeutschland haben.

BDAE:Wann genau kann es zu solchen Auswirkungen kom-men und welche wären das?

INTERVIEW„DIE PROZESSE FÜR CHINA-ENT-SENDUNGEN MÜSSEN REGEL-MÄSSIG ANGEPASST WERDEN.“

Obwohl sich das Wirtschaftswachs-tum der Volksrepublik China im

Vergleich zu den Vorjahren verlang-samt hat, expandieren nach wie vorviele Firmen in das Land der Mitte. Undauch die Zahl der Entsendungen nachChina nimmt weiterhin zu. Personalver-antwortliche stehen dabei vor einigenHürden, denn Mitarbeiterentsendun-gen nach China sind besonders kom-plex. Welche Aspekte es zu berück-sichtigen gilt, erläutert Omer Dotou,Sozialversicherungsexperte und LeiterUnternehmensberatung InternationaleMitarbeiterentsendung bei der BDAEGRUPPE.

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Dotou: Das wäre beispielsweise dann der Fall, wenn derMitarbeiter neben seinem Arbeitsvertrag in Deutschland zu-sätzlich einen lokalen Arbeitsvertrag in China hätte. Denn indiesem Fall würde der Mitarbeiter einen Teil seines Gehaltesaus Deutschland und einen weiteren Teil aus China bezie-hen, was sozialversicherungsrechtlich eine Entsendung aus-schließt. Im entsprechenden Gesetz heißt es ganz klar: EineEntsendung besteht nur dann, wenn sich der Anspruch aufArbeitsentgelt zu 100 Prozent gegen das deutsche Unter-nehmen richtet. Die Folgen für den Mitarbeiter: Der Verbleibim deutschen Sozialversicherungssystem ist nicht mehr mög-lich. Für das Unternehmen bedeutet es, dass es seine Fürsor-gepflicht verletzt hat und mit Konsequenzen rechnen muss.

BDAE: Können Sie weitere Probleme aus Ihrer Praxis nen-nen, mit denen Sie häufig konfrontiert sind?

Dotou: Sehr häufig gibt es Konflikte mit dem Steuerrecht,denn hier ist genau definiert unter welchen Voraussetzun-gen die Gehaltskosten eines Expats als Betriebskosten erfasstwerden dürfen. Ganz generell kann man sagen, dass die Ge-sellschaft, die von der Tätigkeit der eingesetzten Person pro-fitiert, auch wirtschaftlich dessen Kosten tragen muss.

Ich möchte dazu ein Beispiel aufführen: Ein Mitarbeiter wirdnach China entsandt, um dort eine Tochtergesellschaft auf-zubauen. Der Mitarbeiter hat einen Arbeitsvertrag mit derdeutschen Muttergesellschaft und bezieht von ihr auch dasGehalt. Grundsätzlich könnte man hier laut dem Sozialversi-cherungsrecht von einer Mitarbeiterentsendung ausgehen.Doch steuerrechtlich gestaltet sich der Fall anders. Durch denAufbau der Tochtergesellschaft profitiert in erster Linie dasUnternehmen in China. Daher muss das Unternehmen inDeutschland steuerrechtlich das Gehalt des Mitarbeiters andie chinesische Tochter weiterbelasten. Durch diese Weiter-belastung kommt es allerdings sozialversicherungsrechtlichzu einer entscheidenden Wende: Es liegt nun keine Entsen-dung mehr vor. Der Mitarbeiter fällt folglich aus dem deut-schen Sozialversicherungssystem.

BDAE:Wie lassen sich solche Klippen umschiffen? HabenSie Tipps für Verantwortliche entsendender Unternehmen?

Dotou: Ich behaupte immer: Das A und O ist es, dass Per-sonalverantwortliche mit den zuständigen Steuerberaternsprechen. Erst wenn geklärt ist, dass das deutsche Unterneh-men die Gehaltskosten als Betriebsausgabe im Inland steuer-rechtlich geltend machen kann, kann der Antrag zur Prüfungder Entsendung bei den Krankenkassen gestellt werden –vorher nicht.

BDAE:Was passiert, wenn das Gehalt schließlich dem Un-ternehmen in China weiterbelastet werden muss?

Dotou: Dann finden wir trotzdem eine zufriedenstellendeLösung, damit der Mitarbeiter weiterhin im deutschen Sys-tem verbleiben kann und keine Nachteile entstehen. DieKunst besteht darin, auch wenn sich die vier Rechtsgebietenicht zusammenfügen lassen, trotzdem einen gangbarenWeg zu finden. Deshalb bieten wir ausschließlich Lösungen,die auf die vier relevanten Rechtsgebiete abgestimmt sind.

INTERVIEW

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Laut Informationen der ägyptischen Botschaft in Berlin istzu Mitte Mai eine Änderung der Visabestimmungen für

Individualreisende geplant. Die CIBT VisumCentrale emp-fiehlt, ein herkömmliches Touristenvisum vorab zu beantra-gen. Alle Reisenden, die nicht Teilnehmer einer Gruppenreisesind, sollen demnächst ein vorab in ihrem Heimatland bean-tragtes Visum benötigen. Nur Reisegruppen bestimmter Rei-severanstalter können weiterhin die Möglichkeit eines‚Visums bei Ankunft‘ am Flughafen nutzen. InternationalePresseagenturen haben gemeldet, dass die neuen Bestim-mungen laut ägyptischem Außenministerium am 15. Mai2015 in Kraft treten sollen. Ob die Änderungen in vollemUmfang umgesetzt werden, ist jedoch noch nicht abschlie-ßend geklärt.

Aktuelle SituationDie aktuellen Bestimmungen für Deutsche und andere EU-Bürger sowie für viele andere Nationalitäten erlauben zurzeitzwei Möglichkeiten. Erstens gibt es die Möglichkeit eines ‚Vi-sums bei Ankunft‘. Hierzu können Pauschal- sowie Indivi-dual-Touristen bei Ankunft auf dem Flughafen gegen eineGebühr von 35 US$ ein Visum füreinen Aufenthalt bis zu 30 Tagen er-halten. Dabei müssen Reisendeim Besitz ihres mindestens nochsechs Monate gültigen Reise-passes und der erforderli-chen Rück- oderWeiterreise-Tickets mitbestätigter Flugbuchungsein. Bei Ankunft auf deninternationalen FlughäfenSharm El-Sheich, Saint Ca-therine und Taba ist außer-dem ein kostenloses Kurzvisumfür einen Aufenthalt bis zu 14Tagen erhältlich. Ein mindestens noch sechs Mo-nate gültiger Reisepass ist erforderlich. Dieses Visumberechtigt nur zum touristischen Aufenthalt im Süd-Sinai. Die zweite Möglichkeit stellt ein vorab beantrag-tes herkömmliches Touristenvisum dar. Dieses Visumfür Ägypten kann auch jetzt schon vorab bei der CIBTbeantragt werden.

Zukünftige SituationIndividualreisende, die nicht Teilnehmer einer Gruppenreisesind, müssen ab voraussichtlich Mitte Mai 2015 ein vorab inihrem Heimatland beantragtes herkömmliches Touristenvi-sum für Ägypten vorlegen. Sie können dann nicht mehr wiebisher das ‚Visum bei Ankunft‘ nutzen. Daher empfiehltCIBTvisas Individualreisenden, die nicht Teilnehmer einerGruppenreise sind, schon jetzt ein herkömmliches Touristen-visum zu beantragen. Vom Gebrauch des ‚Visum bei An-kunft‘ wird aufgrund der Tatsache, dass die geplanteÄnderung der Visaregelung noch nicht abschließend geklärtist, abgeraten. Es ist daher nicht absehbar, welche RisikenReisende eingehen, wenn sie ohne ein herkömmliches Tou-ristenvisum in Ägypten einreisen.

Gegenüber dem ‚Visum bei Ankunft‘ bietet die Einholungeines herkömmlichen Touristenvisums für Ägypten vor Reise-antritt für Reisende entscheidende Vorteile. Einerseits hat derReisende die Sicherheit, sein Einreisedokument schon vorReiseantritt in den Händen zu halten und spart sich zusätz-lich die Zeit, am Zielflughafen den entsprechenden VoA-Schalter ausfindig zu machen und das ‚Visum bei Ankunft‘ inEmpfang zu nehmen.

GEÄNDERTE VISAREGELUNG FÜR DIE EINREISE NACH ÄGYPTEN

RECHTLICHES

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RECHTLICHES

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Laut der deutsch-schwedischen Handelskammer dürfenPolizei und Zoll seit Kurzem Lkws und ganze Lastzüge

vorübergehend an der Weiterfahrt hindern, wenn diese er-hebliche Sicherheitsmängel aufweisen, überladen sind oderdie Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten wurden. Ursäch-lich dafür ist eine Gesetztesänderung, die seit dem 1. Märzdieses Jahres in Kraft getreten ist. Bei Verstößen dürfen dieBehörden Fahrzeugschlüssel und –papiere sowie Kennzei-chen beschlagnahmen. In Ausnahmefällen kann sogar eineAutokralle angebracht werden, um die Weiterfahrt zu ver-hindern. Transportunternehmen, die sogenannte „Sanktions-abgaben“ nicht geleistet haben, können ebenfalls mit einerBeschlagnahmung rechnen. Im Gesetz wurde allerdingsebenso festgehalten, dass die Maßnahmen verhältnismäßigsein müssen und die Zwangspause nicht länger als 24 Stun-den dauern darf.

Bußgeld muss sofort bezahlt werdenBereits seit Jahresanfang gelten zudem neue Regeln für Ka-botage, also für Transporte innerhalb Schwedens, die vonausländischen Transportunternehmen durchgeführt werden.Wer in Schweden gegen die geltenden EU-Vorschriften ver-stößt, kann mit einer Sanktionsabgabe in Höhe von 40.000Schwedischen Kronen (knapp 4.250 Euro) belegt werden.Das Bußgeld darf die Polizei direkt bei der Kontrolle erheben,und es muss vom Transportunternehmer auch umgehendgezahlt werden.

Schwarze Schafe im VisierZiel der Gesetzesverschärfungen ist es laut derschwedischen Regierung, schlechte Arbeitsbe-dingungen, ungesunde Konkurrenzverhältnisseund reine Wirtschaftskriminalität im Transport-gewerbe zu unterbinden. Die schwedische

Regierung will es seriösen Speditionen so leichter machen,auf dem hart umkämpften Markt zu bestehen. Zudem sollenmehr Jobs mit guten Arbeitsbedingungen geschaffen wer-den, was laut schwedischem Verkehrsministerium nur überdie Einhaltung der Vorschriften im Güterverkehr funktioniert.

City-Maut auch für ausländische FahrzeugeNeben schärferen Sanktionen bei Verstößen gegen die Si-cherheits- und Sozialvorschriften ist zum Jahreswechsel eineweitere Neuregelung in Kraft getreten, die Lkws auf schwe-dischen Straßen betrifft: Seit dem 1. Januar wird auch fürFahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen die City-Maut fäl-lig, die in den Innenstädten von Stockholm und Göteborg er-hoben wird. Wer dort mit Lkw, Bus oder auch Pkw unter-wegs ist, muss bis zu 60 Schwedische Kronen (etwa 6,35Euro) pro Fahrzeug und Tag bezahlen. Die genaue Gebüh-renhöhe ist abhängig von der Tageszeit, der Länge derFahrtstrecke und davon, wie häufig eine Bezahlstation pas-siert wird.

Ausführliche Informationen stehen unter http://www.handelskammer.se/de zur Verfügung.

LKW-KONTROLLEN IN SCHWEDEN: VERSTÖSSE KÖNNEN TEUER WERDEN

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Seit Jahren wandern mehr deutsche Staatsangehörige ausals nach Deutschland zurückkehren. Zwischen 2009 und

2013 wurden rund 710.000 Fortzüge registriert, dem stan-den nur etwa 580.000 Zuzüge gegenüber. Nach Einschät-zung des Bund der Ausland-Erwerbstätigen (BDAE) e.V.dürften jährlich weit mehr – rund eine Million Deutsche –aus privaten oder beruflichen Gründen ihre Heimat temporäroder gar für immer verlassen. Die registrierten 710.000 Weg-züge beziehen sich nämlich vorrangig auf die Wohnsitzab-meldungen in den Einwohnermeldeämtern. „VieleBundesbürger behalten allerdings ihren Wohnsitz bei, unteranderem aus steuerlichen Gründen oder weil sie bereits wis-sen, dass sie in ein paar Jahren nach Deutschland zurückkeh-ren werden“, weiß BDAE-Pressesprecherin Anne-KatrinSchulz.

Eine aktuelle Studie namens „International Mobil. Motive,Rahmenbedingungen und Folgen der Aus- und Rückwande-rung deutscher Staatsbürger“ hat nun erstmals Aus- undRückwanderer in größerem Umfang nach ihren Beweggrün-den für die (temporäre) Auswanderung befragt und derenSozialstruktur erhoben. Bei der Studie handelt es sich um einProjekt des SVR-Forschungsbereichs, des Bundesinstituts fürBevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden und der Universi-tät Duisburg-Essen. Gefördert wurde die Erhebung von derStiftung Mercator.

Jobchancen Hauptmotiv für AuswandererDemnach verlassen die meisten Deutschen aus beruflichenGründen (66,9 Prozent) das Land, neue Erfahrungen zumachen, ist für 72,2 Prozent das wichtigste Motiv. 41,4 Pro-zent der Befragten nennen Unzufriedenheit mit demLeben in Deutschland als Beweggrund für eine Auswande-rung. Ein höheres Einkommen im Ausland erhoffen sich46,9 Prozent. Tatsächlich führt die Auswanderung für diemeisten international mobilen Deutschen zu einer Erhöhungdes Einkommens, und zwar unabhängig von Bildungsniveauoder Berufsqualifikation. Doch das hat seinen Preis. Sogaben 43,5 Prozent an, dass sich die Auswanderung negativauf ihren Freundes- und Bekanntenkreis ausgewirkt habe.„Auswanderung aus Deutschland hat ambivalente Folgen fürdie Wandernden: Sie erzielen oft ein höheres Einkommenund haben einen höheren Berufsstatus, aber sie erfahrenvielfach auch eine Art sozialer Desintegration durch den Ver-lust von Freunden und Bekannten“, sagte Prof. Dr. Norbert F.Schneider, Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsfor-schung.

Wichtigste Gründe für AuswanderungInsgesamt wurden Antworten von 1.700 Personen ausgewer-tet, darunter knapp 800 Aus- und rund 900 Rückwanderer.Die Ergebnisse liefern aussagekräftige und belastbare neueErkenntnisse zur Frage, wer auswandert und welche Motivedabei eine Rolle spielen. Sie sind aber nicht repräsentativ fürdie Gesamtheit der deutschen Aus- und Rückwanderer.

Auswanderer haben in der Regel ein hohes Bildungsni-veauDie Studie gibt auch Aufschluss über die Sozialstruktur derinternational Mobilen: Die befragten Aus- und Rückwande-rer sind deutlich jünger als die deutsche Wohnbevölkerung,überproportional viele stammen aus einem bildungsnahenElternhaus und haben deutlich höhere Bildungsabschlüsse.Akademiker und Führungskräfte sind unter den Auswande-rern stark überrepräsentiert. Bei den Auswanderern liegt derAnteil der Hochqualifizierten bei 70 Prozent. Aber auch beiden Rückwanderern ist ihr Anteil mit 64,1 Prozent sehr hoch.Eine weitere wichtige Erkenntnis: Etwa 41 Prozent der imAusland lebenden Deutschen geben an, dass sie nachDeutschland zurückkehren möchten. Rund ein Drittelmöchte lieber im Zielland bleiben. Unentschlossen ist gut einViertel der Befragten (26 Prozent).

EXPATRIATESSTUDIE: WARUM VIELE DEUTSCHE AUSWANDERN

Hauptmotive für die Auswanderung nach Häufigkeit

Bildungsniveau der Auswanderer

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Rückkehr aus familiären GründenFür eine Entscheidung zur Rückkehr nach Deutschland spie-len ähnliche Motive eine Rolle wie bei der Abwanderung, eszeigen sich aber deutliche Unterschiede bei der Häufigkeitder Nennung: Auch für Rückkehrer spielen beruflicheGründe mit 56,5 Prozent eine zentrale Rolle. Am häufigstenwerden aber partnerschaftsbezogene und familiäre Gründegenannt (63,9 Prozent). Insgesamt zeigt die Studie, dass sichdas Wanderungsverhalten nach Geschlecht unterscheidet:Sowohl bei den Auswanderern als auch bei den Rückwande-rern gaben Männer als Migrationsmotiv deutlich häufiger be-rufliche Gründe an, Frauen dagegen häufigerpartnerschaftsbezogene und familiäre Gründe. „Eine Erklä-rung hierfür bietet das nach wie vor wirkungsstarke Modelldes ‚männlichen Familienernährers‘: Danach ist die Aus- undRückwanderung von Männern eher beruflich bzw. wirt-schaftlich motiviert, während Frauen eher aus familiärenGründen wandern“, stellt Forscher Schneider fest.

Viele Deutsche auch im Ausland unzufriedenDie Unzufriedenheit mit dem Leben im Ausland geben 40,4Prozent an – ein Wert, der fast genauso hoch ist, wie derWert der Unzufriedenheit mit dem Leben in Deutschland.Eine Rückwanderung führt für die meisten international mo-bilen Deutschen zu spiegelbildlichen Effekten der Auswande-rung: Sie nehmen in der Regel eine deutliche Verbesserungder sozialen Lebensbedingungen wahr, müssen gegenüber

dem Leben im Ausland jedoch finanzielle Einbußen hinneh-men. Insbesondere bei Personen mit geringeren Berufsquali-fikationen wirkt sich eine Rückkehr im Durchschnitt deutlichnegativer auf das Einkommen aus, während sich die Aus-landserfahrung vor allem bei Hochqualifizierten auch finan-ziell auszahlt.

Wohin die Deutschen auswandernDas Fazit der Studie: Es gebe derzeit keine Anzeichen füreinen dauerhaften Weggang Hochqualifizierter aus Deutsch-land. Ihre Abwanderung hat eher temporären Charakter.„Dies können wir bestätigen. Berufliche Mobilität gehörtmittlerweile zum Lebenslauf insbesondere von potenziellenFührungskräften dazu“, sagt BDAE-Sprecherin Anne-KatrinSchulz. Insofern handele es sich bei den Auswanderern vonheute überwiegend um so genannte Expatriates, also Aus-landserwerbstätigen.

Viele Expats haben MigrationshintergrundDie Studie fand weiter heraus: Als hochgradig mobil erwei-sen sich deutsche Staatsangehörige mit Migrationshinter-grund. Sie stellen einen überdurchschnittlich hohen Anteilder Aus- und Rückwanderer: Ein Viertel der befragten Aus-und Rückwanderer hat einen direkten oder indirekten Migra-tionshintergrund. Sie wandern aber nicht zwangsläufig indas eigene Herkunftsland bzw. das ihrer Eltern, sondern sindgenerell mobiler.

EXPATRIATES

Wichtigste Zielstaaten deutscher Auswanderer 2004 - 2013

Bestand von Auswanderern aus Deutschland 2013

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Skandinavien und Frankreich sind die besten Auslandsdes-tinationen für Familien mit Kindern. Der Mittlere Osten,

China, Brasilien und Indien schneiden hingegen am schlech-testen ab. Die meisten Kinder, die mit ihren Familien im Aus-land leben, besuchen eine internationale oder eine öffentlicheSchule vor Ort und sprechen zwei oder mehr Sprachen. Dasgeht aus einer internationalen Umfrage unter im Auslandwohnhaften Eltern hervor, die im Auftrag des Expatriate-Netzwerkes InterNations durchgeführt wurde.

Eine internationale Umfrage unter im Ausland wohnhaftenEltern präsentiert die besten Auslandsdestinationen für Fami-lien: Skandinavien und Frankreich führen die Liste an, wäh-rend der Mittlere Osten, China, Brasilien und Indien amschlechtesten abschneiden. Die meisten Kinder, die mit imAusland leben, besuchen eine internationale oder eine öf-fentliche Schule vor Ort und sprechen zwei oder mehr Spra-chen. Die Daten stammen aus der InterNations Expat InsiderStudie, eine Untersuchung weltweit zur Lebenssituation vonPersonen, die im Ausland leben und arbeiten, mit Themen-bereichen wie Lebensqualität, finanzielle Situation, Familien-leben, Arbeitstätigkeit im Ausland sowie Freundschaft undBeziehung.

Die familienfreundlichsten LänderEin Umzug ins Ausland ist nicht nur für Eltern, sondern auchfür mitreisende Kinder eine große Herausforderung. DieLänge des Auslandaufenthalts hängt hierbei nicht nur vonden Karrierechancen und Lebenskosten ab, sondern genausovon der Gesundheit und Sicherheit der Kinder sowie demAngebot an Schulen und Kinderbetreuung. Laut den Umfra-geergebnissen sind fast alle befragten Expatriates in Schwe-den (97 Prozent), Dänemark (97 Prozent) und Frankreich (93Prozent) mit der Gesundheit ihrer Kinder zufrieden, währendder globale Durchschnitt bei 85 Prozent liegt.

Schulen auf der ganzen WeltMehr als ein Drittel der Auslandsfamilien (35 Prozent) schik-ken ihre Kinder auf eine internationale Schule. Rund 30 Pro-zent entscheiden sich für eine öffentliche Schule, währendzwei von zehn Familien (19 Prozent) ihre Kinder in lokale Pri-vatschulen schicken. Öffentliche Schulen sind in Nordamerikaund Europa besonders beliebt. In Südamerika, Südafrika, denPhilippinen und in der Türkei entscheiden sich Eltern nachdem Umzug ins Ausland hingegen eher für Privatschulen.Kinder von Expatriates in Asien und dem Mittleren Osten be-suchen am häufigsten eine internationale Schule.

Vier der fünf führenden Länder im Bereich “Bildungsquali-tät” sind europäisch. Die Schweiz wird hierbei am besten be-wertet. Die meisten Auslandsfamilien in der Schweizentscheiden sich für öffentliche Schulen (53 Prozent). EinViertel (27 Prozent) der Kinder besuchen eine internationaleSchule. Singapur, die einzige führende außereuropäischeStadt, schafft es in der Kategorie “Bildungsqualität“ auf denzweiten Platz. Dort sind die meisten Kinder in internationalenSchulen (51 Prozent), gefolgt von öffentlichen Schulen mit22 Prozent. Die Plätze drei bis fünf in der Kategorie gehenan Belgien, Deutschland und die Niederlande.

EXPATRIATESMIT KINDERN IM AUSLAND: DIE FAMILIENFREUNDLICHSTEN LÄNDER DER WELT

Education Choices among Expat Parents - global(multiple answers possible)

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EXPATRIATESFrüh übt sich, wer ein Sprachgenie werden willIn der Schule und bei Freizeitaktivitäten lernen Kinder imAusland meist mehr Sprachen als deren Eltern zuhause spre-chen. Jedes zweite Kind, das im Ausland lebt, wächst zwei-sprachig auf und 36 Prozent lernen sogar drei oder nochmehr Sprachen. Im Vergleich zu ihren Eltern ist die Wahr-scheinlichkeit bei Expat-Kindern weit größer, dass sie die lo-kale Sprache sehr gut (33 versus 27 Prozent) oder sogar alsMuttersprache (18 versus 10 Prozent) beherrschen. Mit 95Prozent ist der Anteil an Eltern, die besonders hohen Wertauf die Mehrsprachigkeit ihrer Kinder legen, in Mexiko, denPhilippinen und in China besonders hoch.

Die Kinder, die im Ausland leben und nur eine Sprache spre-chen (14 Prozent), sind häufig in englischsprachigen Regio-nen wie etwa Australien, USA und Kanada anzutreffen. Daviele der Expatriates in englischsprachigen Ländern selbst ausenglischen Regionen stammen, muss daher meist keineZweitsprache gelernt werden. In Indien, Hong Kong, Malay-sia, den Vereinigten Emiraten und im Oman ist der Anteil derKinder, die die lokale Sprache beherrschen, am niedrigsten.In diesen Ländern werden Kinder meist in eine internationaleSchule oder eine Privatschule mit einem ausländischen Fokuswie beispielsweise die Deutsche Internationale Schule einge-schult.

Wo sich Familien nicht wohl fühlenRund 19 Prozent der Elternteile, die im Ausland leben, lassenihre Kinder in der Heimat zurück. Davon sind 84 Prozentmännlich und leben am häufigsten im Mittleren Osten ( Ver-einige Arabische Emirate, Saudi Arabien und Katar). DieGründe hierfür sind häufig darin zu finden, dass viele Expatria-tes von ihren Arbeitgebern nur für kurze Zeit in diese Des-tinationen geschickt werden und sich deshalb entscheiden,die Familie nicht mitzunehmen. Darüber hinaus ist die Ver-fügbarkeit und Kostenstruktur des Bildungssystems in Katarbesonders schlecht, während Saudi Arabien vor allem bei derBildungsqualität und beim Wohlbefinden von Familien großeAbstriche macht. Andere Länder wie Brasilien, Kenia, Nige-ria, Indien und Ägypten werden aufgrund der Sicherheitslageund der gesundheitlichen Versorgung von im Ausland leben-den Familien negativ bewertet. Dies überrascht nicht, da diegenannten Länder von Expatriates generell als unsicher undpolitisch instabil eingeschätzt werden.

Details zur StudieDie Umfrageergebnisse stammen aus der Expat Insider Stu-die, für die jährlich rund 14.000 im Ausland lebende und ar-beitende Expatriates mit 165 Nationalitäten in 169verschiedenen Ländern zu Themen wie Lebensqualität, Inte-grationsmöglichkeiten, Arbeit und Finanzen, Familie, Lebens-kosten sowie Geschlecht, Alter und Nationalität befragtwerden. Die Bewertungen aus diesen Einzelkategorien wur-den dann in unterschiedliche Themenfelder aufgeteilt, umdaraus die zehn besten Destinationen der Welt abzuleiten.2014 waren dies Ecuador, Luxemburg, Mexiko, die Schweiz,die Vereinigten Staaten, Singapur, Spanien, die Philippinen,Australien und Hong Kong.

Education Choices among Expat Parents - global(multiple answers possible)

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EXPATRIATESIm Rahmen eines Forschungsprojekts im Bereich des inter-nationalen Personalmanagements beschäftigt sich dasTeam um Prof. Dr. Benjamin Bader von der Leuphana Univer-sität Lüneburg mit Motiven von Auslandsentsendungen undden damit verbundenen Erwartungen. Dabei werden explizitsowohl Erfahrungen während als auch nach der Entsendungbetrachtet. Die gesuchte Zielgruppe sind daher Personen, dieentweder gerade einen beruflichen Auslandsaufenthalt ab-solvieren oder vor bis zu drei Jahren von einem solchen zu-rückgekehrt sind.

Online-UmfrageZiel der kurzen Online-Umfrage ist es, eine möglichst breiteDatenbasis zu generieren, die eingehende Analysen zu denBeweggründen, eine Auslandsentsendung zu absolvieren, er-möglichen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Entsendungvom Unternehmen initiiert wird (klassische Expatriation),oder ob sich die/der Entsandte selbst um eine Stelle im Aus-land bemüht. Es gibt auch keine “richtigen” oder “falschen”Antworten, die Studie erfasst Ihre individuellen Erfahrungenund trägt dazu bei, die Ausgestaltung zukünftiger Entsen-dungen besser an die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, die letztlich ins Ausland gehen, anzupassen. DieErgebnisse der Studie werden ab Mitte 2015 aufwww.expat-news.com zusammengefasst dargestellt. DieUmfrage ist komplett anonym, Sie benötigen lediglich ca.drei Minuten Zeit für das Ausfüllen des Online-Fragebogens.

Zur Umfrage gelangen Sie über diesen Link:http://survey.expat-research.org/index.php/549757/lang-de

UMFRAGE ZU MOTIVEN UND ERWARTUNGEN VON AUSLANDSENTSENDUNGEN

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LEUPHANA

Prof. Dr. Benjamin BaderInstitute of Corporate Development

Leuphana University of LüneburgScharnhorststraße 1, C6.40421335 Lüneburg

Fon +49.4131.677-1950

mailto:[email protected]

www.leuphana.de

Page 14: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2015

Die größte portugiesische Fluggesellschaft – TAP Portugal– ermöglicht ihren Kunden in Deutschland, Luxemburg

und Österreich ab dem dritten Quartal 2015 in ihren Online-Buchungssystemen das mobile Bezahlen.

Um dies zu ermöglichen, hat die Airline eine Kooperation mitYapital, einem Anbieter für bargeldlose Bezahlsysteme, ge-schlossen.

Um das Ticket mit dem Smartphone oder anderem mobilenEndgerät zu bezahlen, benötigt der Reisende eine entspre-chende Yapital-App. Mit ihr wird während des Bestellprozessesein QR-Code eingescannt und anschließend bestätigt. Alle Tik-ketkäufe werden sofort in einer Transaktionsübersicht inner-halb der Yapital-App aufgeführt.

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AIR CHINA

SAS SCANDINAVIAN AIRLINES

Air China, die zweitgrößte Flugge-sellschaft der Volksrepublik China,

fliegt ab dem 1. Mai dieses Jahres zwi-schen China, Weißrussland und Un-garn.

Die neue Verbindung von Peking viaMinks nach Budapest wird viermal wö-chentlich – montags, mittwochs, frei-tags und sonntags – bedient. DerFlieger startet jeweils um 13.00 Uhr inder Hauptstadt Chinas, erreicht um16.50 Uhr die Hauptstadt Weißruss-lands und um 18.20 Uhr die Metropolean der Donau. Nach einer 40-minüti-gen Pause hebt der Airbus A330-200um 19.00 Uhr für den Rückflug ab.

Ebensobietet AirChina ab dem 1. Juni eine zweite tägli-che Verbindung von Peking nach Paris.Bisher wurde die Strecke einmal amTag bedient. Die neuen Flugnummern

auf dieser Verbindung lauten CA875und CA876. Auf dem Hinflug verlässtder Airbus A330-200 um 02.06 Uhrdas Reich der Mitte und erreicht Frank-reich um 7.25 Uhr. Um 14.10 Uhr ver-lässt die Maschine wieder die Stadt derLiebe und erreicht um 6.30 Uhr desFolgetages ihren Heimatflughafen inPeking. (Alle Zeiten sind Lokalzeiten.)

Die skandinavische Flug-gesellschaft SAS Scan-

diavian Airlines hat kürzlichihre Kabinen modernisiert.Interessierte können ab so-fort eine virtuelle Tour durchden Innenraum eines neuausgestatteten Langstrek-kenflugzeugs machen.

Möglich macht das GoogleStreet View.

Der virtuelle Rundgang, derunterhttp://www.flysas.com/en/us/travel-info/onboard/interconti-nental-flights/new-cabin/New-Cabin-Street-View/

aufrufbar ist, führt durch dieverschieden Serviceklassender Airline sowie durch wei-tere Teile der Kabine, wieKüche und Toilette.

Bis 2016 soll in sieben Flug-zeugen des Typs AirbusA330 beziehungsweise

A340 in allen drei Service-klassen die Innenausstat-tung erneuert werden.

AIRLINES

TAP PORTUGAL

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Page 15: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2015

Die Berliner Fluggesell-schaft Germania hat

eine neue Verbindung vonErfurt nach Zypern in ihrenFlugplan aufgenommen.Seit dem 1. April dieses Jah-res können Flugreisende ein-mal wöchentlich – immeram Mittwoch – vom Flugha-fen Erfurt-Weimar ins süd-lich gelegene Paphosfliegen.

Der Hinflug startet um10.25 Uhr in Thüringen underreicht Zypern um 15.00Uhr. Zurück geht es nacheinem kurzen Aufenthaltum 15.45 Uhr mit Ankunftin Deutschland um 18.30Uhr.

Ebenso neu ist die Streckevon Hamburg nach Beirut.Ab dem 1. Juli dieses Jahressoll die neue Route einmalwöchentlich bedient wer-den. Immer mittwochs star-tet der Flieger um 22.25 Uhrin der Hansestadt und er-reicht nach etwa viereinhalbStunden die libanesischeHauptstadt. Um 17.45 Uhrdes Folgetages hebt der Flie-ger für seinen Rückflugnach Deutschland ab.

Weitere Informationen sindunter http://www.flygerma-nia.de/de abrufbar.

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GERMANIAWIZZ AIR

AIRLINESDie Niedrigpreis-Flugge-

sellschaft Wizz Air bie-tet künftig jedem Passagiereinen festgelegten Sitzplatz.Bei Buchungen werden Rei-senden für Flüge ab dem 4.Mai vorerst auf ausgewähl-ten Strecken und ab 19. Maiauf allen Verbindungen Sitz-plätze zugewiesen. Wer ge-meinsam bucht, erhält nachMöglichkeit nebeneinanderliegende Sitzplätze.

Passagiere können denihnen vorbestimmten Sitz

bis zu drei Stunden vor Ab-flug kostenpflichtig gegeneinen Wunschplatz tau-schen. Für Sitzplätze in derersten Reihe oder mit mehrBeinfreiheit müssen Rei-sende zwischen fünf und 23Euro bezahlen. Die genaueGebühr ist abhängig vonder Nachfrage.

Weitere Informationen ste-hen unterhttps://wizzair.com/de-DE/Search zur Verfügung.

VUELING AIRLINES

Die spanische Niedrig-preis-Fluggesellschaft

Vueling Airlines verbindetseit April dieses Jahres Sach-sen mit Barcelona.

Ab Dresden startet die Air-line bis zu dreimal wöchent-lich – dienstags,donnerstags und sonntags –und ab Leipzig jeweils mon-tags und freitags in diezweitgrößte Stadt Spaniens.Die versetzten Flugtage er-möglichen Reisenden inSachsen eine größere Flexi-bilität bei ihrer Reisepla-nung.

Zudem haben Passagiere abdem Vueling Drehkreuz inBarcelona zahlreiche An-schlussmöglichkeiten auf dieBalearen, die Kanaren oderauf das spanische Festland.In Afrika stehen Ziele wieMarrakesch, Fez, Banjul,Dakar, Ghana und Djerbazur Auswahl. Das Gepäckkann bereits beim Abflug di-rekt bis zur Enddestinationaufgegeben werden.

Mehr Informationen stehenunterhttp://www.vueling.com/dezur Verfügung.

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VERMISCHTESZAHLUNGSMITTEL BEI AUSLANDSREISEN: WAS ZU BEACHTEN IST

Zur Vorbereitung von Reisen ins Ausland gehört auch,sich über geeignete Zahlungsmittel zu informieren, denn

ohne Geld wird auch der schönste Urlaub zu einem Desaster.Je nach Reiseziel bieten sich unterschiedliche Möglichkeitenan: Bargeld, Karten, Reiseschecks. Experten der Verbraucher-zentrale Nordrhein-Westfalen raten Reisenden jedoch, sichnicht auf ein alleiniges Zahlungsmittel zu verlassen, sondernzu einer auf Urlaubsort und -dauer abgestimmte Kombina-tion der Möglichkeiten.

Bargeld überall auf der Welt akzeptiertBargeld wird selbst in den entlegensten Winkeln der Weltakzeptiert und ist daher am unkompliziertesten. Zugleich istdies jedoch auch die unsicherste Methode, Geld im Urlaubmit sich zu führen. Nahezu in jedem Land gibt es Taschen-diebe, die es auf Touristen abgesehen haben. GestohlenesBargeld wird zudem von kaum einer Versicherung ersetzt.Daher sollten Reisende grundsätzlich darauf achten, nie dasgesamte Bargeld am Körper zu tragen. Besser ist: DenGeldvorrat – falls möglich – auf mehrereReisende aufzuteilen sowie einenTeil im Hotelsafe oder ananderen sicheren Orten zudeponieren.

Ebenso beachtet werdensollte, ob und wieviel Bargeldin das Urlaubsland eingeführtwerden darf. Bei Reisen außer-halb der Eurozone besorgensich viele Urlauber bereits imHeimatland die jeweilige Fremd-währung. Wichtig ist vorab zuprüfen, ob die Deviseneinfuhr indas Urlaubsland beschränkt ist. In-formationen dazu stellt das Auswär-tige Amt auf seiner Webseite zur Verfügung.

Karten unkompliziert im Ausland nutzenIn fast allen Ländern dieser Erde kann Bargeld heutzutageunkompliziert an Geldautomaten abgehoben werden bezie-hungsweise können Rechnungen bargeldlos bezahlt werden.Dafür stehen Reisenden gleich mehrere Karten zur Verfü-gung: Bankkundenkarte, Kreditkarte, Sparkarte oder Pre-paid-Kreditkarte.

Was früher die so genannte EC-Karte war ist heute dieBankkundenkarte, die häufig auch als Giro- oder Maestro-Karte bezeichnet wird. Mit diesen Karten können Urlauberan den entsprechenden Akzeptanzstellen bargeldlos bezah-len. Auch Geldabheben am Automaten ist möglich. UnterUmständen fallen hierbei jedoch Gebühren an. Diese liegenEU-weit in der Regel zwischen 3,50 und 6,50 Euro, häufigwird aber auch ein Prozent vom Abhebungsbetrag berech-net. Generell gilt: Die Gebühren innerhalb der EuropäischenUnion dürfen nicht höher sein als die Gebühren, die anfallen,

wenn bei einer fremden Bank im Inland Geld abgehobenwird. Außerhalb der EU-Länder kann es teurer werden.Neben Abhebungsentgelten wird hier in der Regel noch eineWährungsumrechnungsprovision fällig. Wie hoch die Gebüh-ren im Einzelnen sind, legt nicht die ausländische Bank fest,sondern jene im Heimatland. Idealerweise informieren sichUrlauber vor Reisebeginn bei ihrem Geldinstitut.

Ebenso sollten Urlauber sich vor der Reise erkundigen, obeventuell ein begrenzter Verfügungsrahmen oder gar eineSperre für das Urlaubsziel bestehen. Einige Banken haben inbestimmten Ländern den Verfügungsrahmen ihrer Kartenauf Null gesetzt oder limitiert. Bei anderen Banken, wie etwader Norisbank, müssen Kunden für bestimmte Länder ihreBankkarte vor dem Auslandsaufenthalt freischalten und Zeit-

raum sowie Limit festlegen. Mit sol-chen Maßnahmen möchten BankenBetrugsfälle im Ausland verhindernund so ihre Kunden schützen.

Auch Kreditkarten können imAusland sehr praktisch sein.Man kann mit ihnen ebensowie mit der Bankkarte an Au-tomaten Geld abheben undRechnungen bargeldlos be-gleichen. Die weltweite Ak-zeptanz von Kreditkartenist laut Zentralem Kredit-ausschuss sogar größerals die von herkömmli-

chen Bankkarten. Aber auch hiersollten Urlauber sich auf Gebühren vorberei-

ten. Die Gebühr beim Geldabheben innerhalb der Euro-zone liegt bei der Kreditkarte häufig zwischen zwei bis vierProzent vom abgehobenen Betrag, meistens jedoch mindes-tens bei fünf bis 7,50 Euro. Die genaue Höhe variiert von An-bieter zu Anbieter. Außerhalb der Europäischen Union liegtder Prozentsatz oft noch um ein bis zwei Prozent höher. Diegroßen Vorteile von Kreditkarten: Sie ermöglichen problem-los das Hinterlegen einer höheren Kaution beispielsweise beiAutovermietungen. Im Verlustfalle werden Kreditkartensogar im Urlaub schnell ersetzt.

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VERMISCHTESAls Alternative zu Kredit- und Bankkundenkarten bieten ei-nige Banken kostenlose Sparkarten an. Damit sind Geldab-hebungen im Ausland möglich, nur bargeldlos bezahlenkann man damit nicht. Die Besonderheit dieser Karte liegtdarin, dass nur über ein zuvor aufgebautes Guthaben ver-fügt werden kann. Somit ist bei Abhandenkommen derKarte jedoch auch der Verlust beschränkt. Je nach Bank un-terscheiden sich die Akzeptanzstellen im Ausland und die ge-nauen Bedingungen sowie Gebühren.

Ähnliche Möglichkeiten bietet auch die sogenannte Pre-paid-Kreditkarte. Auch hier kann nur das Guthaben ausge-geben werden, was vorher auf die Karte geladen wurde. DerUnterschied zur klassischen Sparkarte liegt darin, dass mitder Prepaid-Kreditkarte alle Funktionen einer herkömmlichenKreditkarte möglich sind. Neben Geldabhebungen im Aus-land ist auch das Bezahlen von Rechnungen möglich. DieGebühr für Geldabhebungen ist ähnlich hoch wie bei her-kömmlichen Kreditkarten: Innerhalb des Euroraumes sindzwei bis vier Prozent des Abhebungsbetrages, meist minde-stens 2,50 bis fünf Euro fällig. In der übrigen Welt erhöhtsich der Satz nochmal um weitere ein bis zwei Prozent.

Haben Reiseschecks an Bedeutung verloren?Ein fast vergessenes Zahlungsmittel auf Reisen ist der Reise-scheck. Aber dennoch werden sie nach wie vor angeboten.Der Grund: Sie sind eine relativ sichere Alternative zu Bargeldund Karten und werden zudem auf der ganzen Welt aner-kannt. Allerdings gilt: In einigen Ländern zählen nur Bankenund Wechselstuben zu den Akzeptanzstellen. Daher solltensich Urlauber vor ihrem Auslandsaufenthalt erkundigen, wiehoch die Annahmebereitschaft von Reiseschecks im Ziellandist.

Reiseschecks können bei Banken, Sparkassen oder auch di-rekt beim Aussteller in der gewünschten Währung und Stük-kelung gekauft werden. Allerdings kann es bis zu mehrerenWochen dauern, bis die Schecks da sind. Deshalb sollten Rei-sende sich rechtzeitig um den Kauf kümmern und eine Bear-beitungszeit einkalkulieren. Die Verkaufsstellen berechnenhierbei in der Regel eine Provision in Höhe von einem Pro-zent des Verkaufspreises.

Der Vorteil von Schecks ist ihre relativ hohe Sicherheit. DerKäufer erhält eine Quittung, auf denen die Seriennummernder einzelnen Schecks aufgeführt sind. Außerdem müssendie Schecks beim Empfang unterschrieben werden. Möchteman einen Scheck einlösen oder damit bezahlen, muss diesererneut unterschrieben werden und ein Ausweisdokumentvorgelegt werden. Kommen Schecks abhanden, erhält derUrlauber in der Regel innerhalb von 24 Stunden vor Ort kos-tenlosen Ersatz. Dafür muss jedoch die passende Quittungvorgelegt werden

Der Nachteil: Beim Einlösen oder Bezahlen im Urlaubslandfallen nochmals Gebühren an. Banken berechnen beim Kaufder Reiseschecks beispielsweise ein bis zwei Prozent des Wer-tes. Um an Bargeld zu kommen, müssen Reisende jedochnicht zwingend zur Bank. Viele Annahmestellen, wie etwaTankstellen oder Supermärkte, nehmen Reiseschecks ohneGebühr an und geben das Wechselgeld bar in der jeweiligenLandeswährung heraus.

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VERMISCHTESGEN Y – POTENZIAL ODER RISIKO

Generation Y. Die Generation der zwischen 1980 und1999 Geborenen besticht die Arbeitswelt seit einigen

Jahren durch hohe Flexibilität, Weltoffenheit, einem ganzselbstverständlichen Umgang mit jeder Art digitaler Techno-logien und vor allem ihre scheinbar grenzenlose Mobilität.Oder sie bringt Personalverantwortliche überall auf dem Glo-bus mit ihrer ungewohnt selbstbewussten und forderndenArt zur Verzweiflung. Was passiert, wenn internationale Un-ternehmen zukünftig mehr und mehr dieser sogenannten„Millenials“ für ein paar Jahre ins Ausland schicken möchten– oder sogar müssen?

Die Gen Y macht laut destatis.de derzeit 30% der erwerbstä-tigen Bevölkerung aus. Schon in fünf Jahren wird sie 50%der weltweiten Workforce darstellen (Quelle: PWC).

Schaut man sich die Auswirkungen auf das Entsendungs-Management internationaler Arbeitgeber an, ist auch dortvor allem in den letzten zwei Jahren ein deutlicher Anstiegdieser Altersgruppe zu verzeichnen. Laut Brookfield GRTS2013 betrug der Anteil der 20- bis 39-Jährigen vor zwei Jah-ren 40% der gesamten Expatriates Population – im letztenJahr sind es bereits 43% gewesen. Es ist also davon auszuge-hen, dass der Anteil der Generation Y in der Expat-Demogra-phie auch in den nächsten Jahren kontinuierlich steigenwird.

Großartige Voraussetzungen für Auslandsentsendun-genDas im letzten Jahr erschienene Buch „Die heimlichen Revo-lutionäre – Wie die Generation Y unsere Welt verändert“ er-fasst erstmalig repräsentativ die typischen Eigenschaftendieser Generation aus soziologischer Perspektive. Dabei fälltauf, dass ihre Vertreter per Definition schon jede Menge Ei-genschaften besitzen sollen, die in vielen HR-Abteilungen alsideale Voraussetzungen für einen gelungenen Auslandsauf-enthalt gelten:

Die Gen Y ist hervorragend ausgebildetEin möglichst hoher Bildungsabschluss ist in unserer globalenund schnelllebigen Welt Basis für ein freies und selbstbe-stimmtes Leben. Eine im letzten Jahr veröffentlichte Studiedes Bundesarbeitgeberverbandes Chemie fand heraus, dass60% der Young Professional möglichst schnell eine Füh-rungsposition anstreben – 2002 waren es nur knapp 50%.Bildung und Ehrgeiz bringen sie also mit, die Millenials – undqualifizieren sich allein dadurch schon für das anspruchsvolleUnterfangen einer Fach- oder Führungsaufgabe am anderenEnde der Welt.

Die Gen Y ist auslandserprobtDer überwiegende Großteil aller Angehörigen der heute 20bis 40-Jährigen hat außerdem im Vergleich zu früheren Ge-nerationen bereits jede Menge Auslandserfahrungen gesam-melt – sei es durch Studien- oder Au-Pair- Aufenthalte, Work& Travel oder auch weltweite Fernreisen in der Kindheit. DieWelt wird zum Dorf – das Fremde ist irgendwie schon so ver-traut. Die Zusammenarbeit in multikulturellen Teams istlängst unverzichtbarer Bestandteil der Arbeitsrealität in welt-weit agierenden Konzernen und besonders die jüngere Ge-neration scheint sich in diesem Umfeld pudelwohl zu fühlen.

Die Gen Y ist im ständigen WandelSie ist aufgewachsen in einer Zeit weltweiter Krisen und poli-tischer Ungewissheiten. Anschläge und Terror gehören zuihrer Realität seit diese Generation denken kann. Sie hat sehrfrüh gelernt, sich nicht irritieren oder gar beunruhigen zu las-sen von Situationen, die nur schwer kontrollierbar sind, son-dern stattdessen auf die eigene Selbstwirksamkeit zuvertrauen. Unsicherheiten und Ambiguitäten gehören zuihrer Lebensplanung dazu – Veränderungen bedeuten keineBedrohung, sondern Raum für Kreativität. Und selbst der ty-pisch deutsche Hang zu guter Planung und maximaler Vor-hersehbarkeit scheint immer mehr an Bedeutung zu verlieren– um Platz zu machen für mehr Flexibilität und Spontaneität.

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VERMISCHTES

Die Gen Y ist perfekt vernetztBesonders für die unter Dreißigjährigen passiert jede Se-kunde des Lebens sowohl on- als auch offline. Das Internet,soziale Netzwerke, Youtube, Dropbox, Skype. Die virtuelleWelt ist für sie Selbstverständlichkeit – sie hat keine Öff-nungszeiten, keine geografischen Beschränkungen. Die Ver-bindung zu Menschen in beinahe jedem Winkel der Erde istin sekundenschnelle hergestellt, Informationen mit einemKlick überall und jederzeit verfügbar. Virtuelle Zusammenar-beit ist keine Wunschvorstellung mehr, sondern selbstver-ständlicher Teil des Jobs – und damit ist die Gen Y ihrenVorgängern gerade während eines Auslandseinsatzes bereitseinen Riesenschritt voraus.

Die Generation Y wirkt also bestens ausgestattet, um imAbenteuer Ausland einerseits eine völlig selbstverständlicheEtappe ihrer beruflichen Entwicklung zu sehen und anderer-seits die Herausforderungen einer solchen Auslandsentsen-dung mit Links zu bewältigen.

Genau das prognostizierte Brookfield Global Relocation Ser-vices schon 2012 in seiner Studie Millennials and Their Im-pact on International Mobility und weckte in denUnternehmen die große Hoffnung, dass Auslandsentsendun-gen rund um den Globus zukünftig praktisch wie ganz vonallein funktionieren würden…

Zumindest für deutsche Unternehmen scheint das bis datojedoch nicht der Fall zu sein. Im Gegenteil. Der TrendenceTicker interviewte 2014 über 7.000 deutsche Young Profes-sionals und fand heraus, dass für 40% aller Befragten eineStelle im Ausland definitiv nicht in Frage käme. Noch überra-schender sind die Ergebnisse einer Umfrage des Relocation-Dienstleisters ICUnet – dort bezeichneten gerade einmal25,7% der weltweit Befragten einen Auslandsaufenthalt vonmindestens einem Jahr als erstrebenswert.

Anders als erwartet ist die Devise deutscher Nachwuchsfüh-rungskräfte offensichtlich: Global handeln ja, aber wennmöglich bitteschön von Zuhause aus. Die Deutsche Gesell-schaft für Karriereberatung bestätigt: War ein Auslandsauf-enthalt vor ein paar Jahren noch ein attraktives Zugpferd umqualifizierte Nachwuchsführungskräfte zu ködern, wird esfür viele Unternehmen plötzlich immer schwieriger, ihre Mit-arbeiter von einer längerfristigen Entsendung zu überzeu-gen.

Arbeitgeber müssen auf individuelle Bedürfnisse einge-henDas „Gütesiegel Generation Y“ ist noch lange kein Garantfür internationale Mobilität. Stattdessen erwarten die zu-künftigen Expatriates des Einundzwanzigsten Jahrhunderts,dass Arbeitgeber punktgenau auf ihre individuellen Bedürf-nisse eingehen.

Die Gen Y erwartet echten MehrwertWährend Unternehmen vor ein paar Jahren noch mit groß-zügigen Entsendungs-Packages, finanziellen Vorteilen undstatusorientierten Zusatzleistungen punkten konnten, ist dasfür die neue Expat-Generation nicht mehr das alleinige Ent-scheidungskriterium. Mehr als je zuvor möchte sich die GenY mit dem identifizieren, was sie tut – also zu allererst mitden Werten des Arbeitgebers und den Inhalten ihrer Arbeit.Sie will überzeugt werden, dass das, was sie tut einen größe-ren Sinn hat, Mehrwert schafft und nachhaltig ist. Und siemöchte eine Auslandserfahrung als Baustein sehen – undzwar nicht unbedingt mit Nullen auf dem Gehaltskonto, son-dern vielmehr in der langfristigen persönlichen und berufli-chen Entwicklung.

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VERMISCHTESDie Gen Y erwartet Work-Life BalanceKarriere und Erfolg um jeden Preis? Das war einmal! 37%aller Auslandsentsendungen werden aus familiären Gründenabgelehnt (Brookfield GRTS 2014) – damit ist die Familie fürMitarbeiter internationaler Unternehmen der häufigsteGrund, nicht ins Ausland zu gehen. Im Gegensatz zu frühe-ren Generationen steht bei den Millenials die Vereinbarkeitvon Beruf und Familie wesentlich höher im Kurs als noch voreinigen Jahren – und das bekommen auch die Personalver-antwortlichen zu spüren. Wer seine jungen Talente also indie asiatische Pampa schicken möchte, muss mehr bieten alsnur die vage Aussicht auf ein paar Stufen in der Karrierelei-ter.

Die Gen Y erwartet Dual CareerA propos Karriere: ein weiteres Fünftel der Entsendungsan-gebote werden abgelehnt, weil der potenziell mitreisendePartner die eigene Karriere nicht gefährden möchte (Brook-field GRTS 2014). Die sog. Dual Career Couples – also Dop-pelverdiener-Partnerschaften – dominieren heute dieArbeitswelt. Betrachtet man darüber hinaus, dass 82% allermitreisenden Partner über einen Hochschulabschluss verfü-gen (The Economist), wird die Herausforderung für entsen-dende Unternehmen mehr als offensichtlich. Wer die Gen Yzu einem langfristigen Auslandsaufenthalt überzeugenmöchte, muss ganzheitliche Unterstützung bieten – undzwar auch für die berufliche Entwicklung des mitreisenden(Ehe-)Partners.

Die Gen Y erwartet flexiblen ServiceSie ist fit im Umgang mit neuen Medien. Sie ist in der Lage,eigenständig notwendige Informationen zu finden und sichschnell in ungewohnten Situationen zurechtzufinden. Siereagiert flexibel, schnell und unbürokratisch. Und genau daserwartet die Gen Y auch von einem guten Entsendungs-Ma-nagement. Ein interkulturelles Seminar, das vor ein paar Jah-ren noch das Highlight jeder Entsendungsvorbereitunggewesen ist, kann per se kaum auf die individuelle Situationganzer Familien eingehen. Stattdessen brauchen Unterneh-men, die ihre Mitarbeiter bedarfsgerecht unterstützen möch-ten, zukünftig maßgeschneiderte Konzepte, die denBedürfnissen aller Beteiligten gerecht werden.

Um Auslandsentsendungen auch langfristig erfolgreich zugestalten, werden internationale Unternehmen also nichtvermeiden können, ihren entsendeten Familien zukünftig fle-xible, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Eine dieserLösungen – nicht nur für die Gen Y – heißt www.How-To-Create-My-Life-Abroad.com – Das E-Coachingprogramm fürExpatPartner. Das online-basierte Coachingprogramm beglei-tet seine Teilnehmer in allen entscheidenden Phasen ihrerEntsendung. Dabei erhalten mitreisende Partner nicht nurgezielte Unterstützung für ihr persönliches Wohlbefindenund die Eingewöhnung in der neuen Kultur, sondern auch inFragen der eigenen Karriereplanung und in familiären Belan-gen.

Gen Y – Potenzial oder Risiko?Beides. Dass die Gen Y weniger mobil ist als zunächst pro-gnostiziert, scheint unbestreitbar. Trotzdem können Arbeit-geber die vielgelobten typischen Eigenschaften dieserGeneration gezielt für den Unternehmenserfolg nutzen. Jebesser sie die Gründe ihrer Mitarbeiter für oder gegen eineAuslandsentsendung kennen, desto einfacher können siejunge Fach- und Führungskräfte überzeugen, ihr Leben inDeutschland für eine Zeit hinter sich zu lassen, um am ande-ren Ende der Welt etwas zu bewegen – für sich, die Familieund das Unternehmen.

AUTORINConstance Grunewald-Petschke ist ausgebildete Wirtschaftsromani-stin und interkultureller Coach undlebt zur Zeit mit ihrer Familie inIstanbul/Türkei. Als Expertin für in-terkulturelle Kooperation beschäftigtsie sich seit über 15 Jahren mit kul-turübergreifender Zusammenarbeit– seit sie selbst als mitreisende Part-nerin im Ausland lebt, konzentriertsie sich hauptberuflich auf die Un-terstützung von ExpatPartnern aufder ganzen Welt.

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VERMISCHTESINVESTITIONS-BOOM BEI “GRÜNEN ENERGIEN“

Fast die Hälfte der Investitionen, die im Laufe des vergan-genen Jahres global gesehen im Energiesektor getätigt

worden sind, entfielen auf erneuerbare Energiequellen. AlsAntriebsmotor des Booms im Bereich der “grünen Energien”entpuppten sich dabei vor allem die Entwicklungsländer, wieein aktueller Bericht der Vereinten Nationen (UN)http://un.org erkennen lässt. Demnach legte das Investitions-volumen bei den Erneuerbaren 2014 weltweit gerechnet umlediglich 17 Prozent zu, während es in den Entwicklungslän-dern im selben Zeitraum um satte 36 Prozent nach oben ge-klettert ist.

“Ein Schlüsselfaktor im Zusammenhang mit dem gegenwär-tigen Boom bei erneuerbaren Energien ist der kontinuierlichePreisverfall von entsprechenden ‘grünen’ Technologien”, zi-tiert der “NewScientist” Udo Steffens, Vorsitzender der Ge-schäftsführung der Frankfurt School of Finance &Management (FS) http://fs-unep-centre.org und Co-Autordes Vorworts des vorgelegten Berichts. Der sinkende Ölpreishabe mit diesem Trend hingegen eher wenig zu tun. “Ölwird hauptsächlich im Transportwesen verwendet und nicht,um Elektrizität zu generieren”, meint Steffens. “Öl und Er-neuerbare sind also nicht zwangsläufig in unmittelbarer Kon-kurrenz zueinander zu sehen”, so der Experte.

China vor den USA und JapanNach Ländern, Regionen und Investitionsbereichen gerech-net ging der größte Teil des Investitionskuchens im Jahr 2014an Solaranlagen in Asien und an Windturbinen in der Nord-see. Weltweite Nummer eins in der Nationenwertung istChina, das seine Ausgaben im Bereich erneuerbarer Energieum 37 Prozent auf insgesamt 83,3 Mrd. Dollar (rund 77 Mrd.Euro) ausweitete. Auf Rang zwei folgen die USA mit einemAnstieg von sieben Prozent und Gesamtausgaben von 38,3Mrd. Dollar (rund 36 Mrd. Euro). An dritter Stelle findet sichJapan mit einem Zuwachs von zehn Prozent und Investitio-nen von insgesamt 35,7 Mrd. Dollar (rund 33 Mrd. Euro).

Europa nur bei Windanlagen topInteressant ist, dass die Investitionsbilanz in Europa – einstder große Vorreiter in Sachen erneuerbare Rohstoffe – groß-teils eher bescheiden und recht einseitig ausgefallen ist.Großbritannien und Deutschland finden sich in der Länder-wertung zwar auf den guten Rängen vier und fünf wieder,wirklich dominiert hat man aber offensichtlich nur im Bereichvon Offshore-Windanlagen. Insgesamt sieben derartiger Pro-jekte mit einem Investitionsvolumen von einer Mrd. Dollaroder mehr wurden im Laufe des Vorjahres von europäischenLändern realisiert. Darunter findet sich unter anderem eineAnlage vor der niederländischen Küste, die bislang als größteihrer Art auf der ganzen Welt gilt.

Quelle: www.pressetext.com

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GESUNDHEIT

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KOSTEN FÜR DIABETES BREMSEN ENTWICKLUNGSLÄNDER

Diabetes senkt nicht nur die Karrierechancen und diedamit verbundenen Verdienstmöglichkeiten der Betrof-

fenen, sondern verursacht darüber hinaus enorme globaleKosten. Höhere Investitionen in die Prävention könnten dieKostenspirale jedoch eindämmen. Das haben Forscher derUniversity of East Anglia http://www.uea.ac.uk in Zusam-menarbeit mit dem University College Londonhttp://ucl.ac.uk sowie dem Centre for Health Economics atthe University of York http://york.ac.uk/che ermittelt.

China, Indien und Co. betroffenMit geschätzten 283.000 Dollar pro Person und Lebenszeitsind die diabetesbezogenen Kosten in den USA höher als invergleichbaren Ländern. Weltweit trifft die Krankheit am här-testen die Armen – mit einer hohen Kostenlast für Menschenin Niedriglohnländern. Zwei Drittel aller neuen Diabetesfällestammen aus Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkom-men, wie China, Indien, Mexiko oder Ägypten.

Neben den hohen Kosten zeigt die aktuelle Studie außer-dem, dass auch die Einkommen der betroffenen Zuckerkran-ken durch die Krankheit massiv leiden. Männer mit Diabeteshaben schlechtere Möglichkeiten am Arbeitsmarkt. BeiFrauen ist der Einfluss von Diabetes weniger nachteilig – mitAusnahme der USA, wo sich die Chancen am Arbeitsmarktmit Diabetes drastisch um 50 Prozent verringern.

592 Mio. Diabetes-Fälle bis 2035Weltweit leiden rund 382 Mio. Menschen an Diabetes. DieZahl wird sich laut den Forschern bis 2035 auf 592 Mio. er-höhen. “Die wachsende Verbreitung von Diabetes in Län-dern wie China oder Indien ergibt sich durch die schnelleUrbanisierung sowie den sich ändernden Essgewohnheitenund dem sesshafter gewordenen Lebensstil”, meint Till Seu-ring, einer der führenden Forscher dieses Projekts.

Die Aufteilung der ökonomischen Last ist von Land zu Landunterschiedlich und abhängig von der Qualität des Gesund-heitssystems. In einkommensstarken Ländern wird die Ko-stenlast meist vom Staat sowie den öffentlichenGesundheitsbudgets getragen, während in ärmeren Ländernein großer Teil der Kosten auf die Erkrankten zurückfällt, dadort die Menschen nur sehr begrenzte Versicherungsleistun-gen erhalten.

Die Kostenlast von Diabetes steigt mit der Zeit jedoch an.Eine frühe Investition ins Präventionsmanagement würdemassiv Kosten einsparen helfen, sind sich die Experten einig.

Zudem sollte den Ökonomen und Politikern in den Entwick-lungsländern klar werden, dass Diabetes der Wirtschafteinen großen Schaden zufügen kann.

Quelle: www.pressetext.com

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GESUNDHEITCHROMAT IM LEDERSCHUH: DIE UNTERSCHÄTZTE GESUNDHEITSGEFAHR

Eine aktuelle Änderung der Chemikalien-Verordnung derEU (Anhang XVII der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des

Europäischen Parlaments und Rates zur Registrierung, Be-wertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe –REACH) regelt neue Beschränkungen von Chrom-Verbindun-gen in Leder, um gesundheitliche Schäden zu verhindern.

Bei der Herstellung von Ledern für Schuhe, Jacken, Hosensowie Handtaschen wird durch den Prozess der GerbungTierhaut geschmeidiger und haltbarer gemacht. Für die Ger-bung können einerseits traditionelle, allerdings etwas auf-wändigere und zeitintensivere Verfahren mit pflanzlichenGerbstoffen zum Einsatz kommen oder mineralische bzw.synthetische Gerbstoffe verwendet werden.

Chromat-Entstehung im Leder und Konsequenzen derChromgerbungAm schnellsten und preiswertesten führen konventionelleVerfahren mit dem Schwermetall Chrom zum Ziel. Gut 85 bis90 Prozent der weltweiten Lederproduktion erfolgt überChromgerbung. Für diesen Gerbprozess werden bestimmteChromverbindungen, sogenanntes Chrom III, verwendet.Werden beim Gerbprozess Fehler gemacht, beispielsweisedurch zu hohes Erhitzen, kann aus dem unbedenklichenChrom III gesundheitsschädliches, giftiges Chromat, soge-nanntes Chrom VI werden. Dieser Stoff gilt als krebserzeu-gend und als eines der häufigsten Kontaktallergene undstellt daher nicht nur für Lederträger, sondern auch fürArbeiter in den weltweiten Ger-bereien ein Gesundheitsrisikodar.

Chromat als bedeutendes Allergen und potenziellesKarzinogenSo eine Überreaktion der körpereigenen Abwehr gegenChrom VI kann zur Schädigung der Haut in Form von Irrita-tionen, Ekzemen und schlimmstenfalls Geschwüren führen.Problematisch ist die Verwechslungsgefahr mit einem Fußpilzin der ersten Phase, so dass die Allergie nicht gleich als sol-che erkannt wird.

Bei längerer Einwirkung auf die Haut kann Chromat auchkrebserregende Wirkung entfalten. Experten gehen davonaus, dass noch immer rund 20 Prozent der in Deutschlandverkauften Lederschuhe signifikante Mengen Chromat ent-halten, obwohl es in Deutschland längst verboten ist. DaChrom-VI-Rückstände geruchlos sind, sind zum Nachweisaufwändige Laboruntersuchungen nötig.

Rechtliche Grundlagen und die Verantwortung derHändlerDie EU hat am 26. März 2014 eine Verordnung veröffent-licht, wonach das seit Langem bestehende deutsche Regle-ment bezüglich Chrom VI in Lederwaren auch in dergesamten Europäischen Union zu übernehmen ist.

Laut REACH-Verordnung dürfen Unternehmen in der EU nurnoch Ledererzeugnisse, die mit der Haut in Berührung kom-men, herstellen, importieren oder in Verkehr bringen, die un-terhalb des gesetzlichen Grenzwertes liegen: Lederartikel mitHautkontakt, deren Gehalt an Chromat über drei Milli-gramm pro Kilogramm liegt, gelten demnach ab dem 1.Mai 2015 als nicht mehr verkehrsfähig. Händlern, derenWaren diesen Grenzwert überschreiten, drohen immenseReputations- und Finanzschäden.

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GESUNDHEITFRÜHGEBURT – ANDERE LÄNDER, ANDERE RICHTLINIEN

In Europa werden jährlich 500.000 Babys zu früh geboren.Die Behandlung der Frühgeborenen ist dabei länderabhän-gig. Wann ist ein Baby lebensfähig, wann nicht? Eine nichtnur ethisch sehr schwierige Frage, die Mediziner internatio-nal unterschiedlich beantworten. Während in DeutschlandFrühchen mitunter schon in der 22. Woche am Leben gehal-ten werden, behandeln die Niederländer und Schweizer zufrüh geborene Babys erst ab der 24. Woche.

Gewöhnlich dauert eine Schwangerschaft 40 Wochen. Dochin Europa kommen bei insgesamt sinkender Geburtenrateimmer mehr Kinder viel zu früh zur Welt. Die Gründe sindvielfältig: Mehrlingsschwangerschaften aufgrund künstlicherBefruchtungen, späte Elternschaft sowie Krankheiten wieÜbergewicht und Bluthochdruck. Die kleinsten Frühchenwiegen oft nicht mehr als 500 Gramm.

Folgen für FrühgeboreneJe früher ein Kind geboren wird, desto unreifer sind seine Or-ganfunktionen. Vor allem das unreife Gehirn sowie die un-reife Lunge bereiten Frühgeborenen oft Probleme. ExtremeFrühchen tragen ein erhöhtes Risiko für Missbildungen: Eskann zu geistigen Beeinträchtigungen und Behinderungenkommen, zu Lähmungen, Probleme mit Lungen- undMagen-Darm-Trakt sowie mangelndes Seh- und Hörvermö-gen.

Ob bei Frühchen Maßnahmen zur Lebenserhaltung und Wie-derbelebung eingeleitet werden sollen oder nicht, ist eineschwierige Entscheidung. Ärzte befinden sich hierbei imGrenzbereich intensiv-medizinischen Handelns. Das Problemist, dass Kinder durch den Einsatz von Intensivmedizin kurz-oder langfristig überleben können, doch die Maßnahmenkönnen unter Umständen erhebliches Leiden verursachen.Bei der ethischen Beurteilung geht es somit darum, den Er-halt des Lebens gegenüber einer vielleicht aussichtslosenTherapie abzuwägen.

Ein Frühgeborenes unter 22 Wochen gilt bis heute als nichtlebensfähig, aber zwischen der 22. und 24. Woche bestehteine Chance. Doch jedes Kind ist anders. Es gibt immer wie-der Kinder, die nachweislich den vorzeitigen Start ins Lebenunbeschadet meistern. Daher können Ärzte in Deutschlandjeweils im individuellen Fall entscheiden, was das Beste fürein Kind ist.

Regelungen für DeutschlandIn Deutschland gilt: Ab der 22. Schwangerschaftswoche dür-fen Frühchen intensiv-medizinisch betreut werden. Die Ent-scheidung trifft der Arzt in Abstimmung mit den Eltern. Beieiner Geburt nach der 24. Woche sollen die Ärzte alles nurMögliche für das Leben des Säuglings tun.

Die aktuellen Empfehlungen für Deutschland laut einer Leitli-nie der wichtigsten Gesellschaften von Gynäkologen undKinderärzten in Deutschland, darunter die Deutsche Gesell-schaft für Kinder- und Jugendmedizin sowie die Gesellschaftfür Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, lauten:

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GESUNDHEITUnter 22 SSWFrühgeborene, die vor der 22. vollendeten Schwanger-schaftswoche (SSW) auf die Welt kommen, überleben nur inAusnahmefällen. Diesbezügliche medizinische Maßnahmensind daher in der Regel als aussichtslos einzustufen.

Innerhalb von 22 SSWFrühgeborene, die innerhalb der 22. SSW geboren werden,haben zwar eine Überlebenschance, aber die Gefahr von er-heblichen Behinderungen und Beeinträchtigungen im weite-ren Leben ist sehr hoch. Diese Babys sollten daher nur aufausdrücklichen Wunsch der Eltern intensiv-medizinisch ver-sorgt werden. Die Eltern müssen auch über die hohen Risi-ken aufgeklärt worden sein.

Innerhalb von 23 SSWFrühchen, die innerhalb der 23. SSW geboren werden, über-leben in rund 50 Prozent der Fälle, wenn sie intensiv-medizi-nisch behandelt werden. Allerdings leidet ein Teil derüberlebenden Kinder an schwerwiegenden Gesundheitsstö-rungen. Da die Gesamtprognose von weiteren Faktoren wiefetale Lungenreifung abhängt, kann nur im individuellen Fallentschieden werden, ob eine lebenserhaltende oder pallia-tive Therapie sinnvoll ist.

Ab 24 SSWFrühgeborene, die ab und innerhalb der 24. SSW auf dieWelt kommen, haben eine so hohe Überlebenschance, dassin der Regel intensiv-medizinische Therapien gerechtfertigtsind. Jeder Tag, den die Frühchen länger im Mutterbauchbleiben können, verbessert die Entwicklungschancen.

Regelungen in anderen LändernDoch nicht alle Länder handhaben dies so. Ähnlich ist die Re-gelung bei unseren Nachbarn, den Österreichern: Eine inten-siv-medizinische Betreuung der Frühchen ist ab der 22. SSWerlaubt. In Italien sollen Ärzte sogar nach Möglichkeit jedemKind helfen – egal, wann es zur Welt kommt.

Japan ist weltweit absoluter Vorreiter, was die Versorgungvon Frühgeborenen anbelangt. Selbst wenn ein Baby in der22. SSW auf die Welt kommt, versuchen japanische Ärztemit allen Mitteln, das Kind zu retten. Dazu sind sie per Ge-setz sogar verpflichtet. Den Frühchen kommt die beste Tech-nik und bestmögliche medizinische Versorgung zugute. Eswird an nichts gespart.

In der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich sieht mandas ganz anders: In diesen Ländern werden Frühchen frühe-stens nach der 24. SSW behandelt. Das bedeutet: Kinder, dievorher auf die Welt kommen, werden nicht intensiv-medizi-nisch betreut. Bei ihnen stehen palliative Maßnahmen wieetwa die Verabreichung von Morphium zur Schmerzlinde-rung im Vordergrund. Damit sind die Schweiz, die Nieder-lande und Frankreich die Länder in Europa, in denen amspätesten intensiv-medizinisch bei Frühchen eingegriffenwird. Schon häufiger reisten daher in grenznahen GebietenSchwangere mit drohender Frühgeburt nach Deutschland,um ihr Baby intensiv-medizinisch versorgen zu lassen.

Quellen: LMT Medical Systems GmbH und Hellwig PR

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Page 26: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" April 2015

Die Frage „Wie zufrieden sind Sie derzeit mir IhremLeben insgesamt?“ wurde Menschen in der gesamten

Europäischen Union (EU) gestellt. Das Statistische Amt derEuropäischen Union – Eurostat – hat kürzlich Ergebnisseeiner europaweiten Studie veröffentlicht, die Antworten aufdiese Frage geben.

Größte Lebenszufriedenheit in den nordischen Mit-gliedsstaatenDemnach sind die glücklichsten Europäer in den nördlichstenMitgliedstaaten zu finden. Die Einwohner Dänemarks, Finn-lands und Schwedens bewerteten ihre durchschnittliche Le-benszufriedenheit auf einer Skala von 0 (vollkommen unzu-frieden) bis 10 (vollkommen zufrieden) mit einem Wert von8,0. Danach folgten die Bewohner Islands und Norwegens(jeweils 7,9), dicht gefolgt von der Niederlande und Öster-reichs mit einem Wert von 7,8. Auch die Bewohner Deutsch-lands bewerteten ihr Wohlbefinden mit einem Wert von 7,3positiv.

Die mit großem Abstand unglücklichsten EU-Bewohner fin-den sich in Bulgarien, die auf einen Wert von 4,8 kamen.Gefolgt wurden sie von den Einwohnern Griechenlands, Zy-perns, Ungarns und Portugals, die ihre Lebensqualität mit6,2 bewerteten.

Junge Menschen in der Regel zufriedenerBetrachtet man verschiedenen Altersgruppen, so ist die Le-benszufriedenheit bei der jungen EU-Bevölkerung höher alsbei den älteren Menschen. In der Altersgruppe der 16- bis24-Jährigen wurde ein Wert von 7,6 ermittelt. Hingegen lagdieser Wert bei Menschen ab 75 Jahren nur noch bei 6,8.Auf EU-Ebene sinkt die Lebenszufriedenheit tendenziell mitzunehmendem Alter, außer in der Altersgruppe von 65 bis74 Jahren, was bei den meisten Menschen dem Lebensab-schnitt „unmittelbar nach dem“ Eintritt in den Ruhestandentspricht.

Männer und Frauen gleichermaßen zufriedenBei der geschlechterspezifischen Betrachtung der Zufrieden-heit konnten nur geringe Unterschiede festgestellt werden.Die in der EU lebenden Männer kamen auf einen Wert von7,1 und die Frauen auf 7,0 womit die Lebenszufriedenheitim Schnitt fast gleich hoch ist.

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Einkommen nicht am wichtigstenDoch was macht die Menschen eigentlich glücklich? Auchdarauf gibt die Studie Antworten. Einer der wichtigsten Fak-toren wurde bei denjenigen verzeichnet, die ihren Gesund-heitszustand mit „sehr gut“ angaben. Demzufolge hat dieGesundheit die größten Auswirkungen auf die Zufriedenheit(7,9). Faktoren wie die finanzielle Lage wirkten sich ebenfallspositiv aus: Das reichste Drittel der Befragten kam auf eindurchschnittliches Wohlbefinden von 7,5. Aber auch die so-zialen Beziehungen sind ausschlaggebend für das Glücklich-keits-Empfinden. Bei den Personen, die sich im Notfall aufjemanden verlassen können und diejenigen, die in Haushal-ten mit unterhaltsberechtigten Kindern leben, wurde einWert von 7,2 ermittelt.

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WELTWEITWIE ZUFRIEDEN MENSCHEN IN DER EU SIND

Grafiken: Eurostat

Lebenszufriedenheit in der EU nach Altersgruppen, 2013

(auf einer Skala von 0 „vollkommen unzufrieden“ bis 10 „vollkommen zufrieden“)

Lebenszufriedenheit in der EU nach bestimmten Faktoren, 2013

(auf einer Skala von 0 „vollkommen unzufrieden“ bis 10 „vollkommen zufrieden“)

Lebenszufriedenheit in der EU nach Geschlecht, 2013

(auf einer Skala von 0 „vollkommen unzufrieden“ bis 10 „vollkommen zufrieden“)

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WELTWEITIn Deutschland hält allmählich der Frühling Einzug unddamit fällt auch der Startschuss für die Reisezeit. Ein be-sonders beliebtes Reiseziel der Deutschen ist Umfragen zu-folge Kuba. So wurde der karibische Inselstaat 2014 lautAngaben des Fremdenverkehrsbüros der kubanischen Bot-schaft in Berlin mehr als drei Millionen Mal besucht - Ten-denz steigend. Dies nicht zuletzt, weil US-Präsident BarackObama im Dezember letzten Jahres angekündigt hat, dasKuba-Embargo zu lockern. Neben der Wiederaufnahme vondiplomatischen Beziehungen wird es den amerikanischenTouristen demnach wieder gestattet sein, offiziell nach Kubazu reisen. Bisher ist dies nur in Ausnahmefällen möglich, wieetwa für Familienbesuche, sportliche Wettkämpfe oder Zwi-schenstopps mit Kreuzfahrtschiffen. Es ist also davon auszu-gehen, dass man zukünftig mehr US-Amerikaner auf derInsel sehen wird.

Kubas BesonderheitenDie größte Antilleninsel bietet viele Sehenswürdigkeiten,unter anderem eine faszinierende Natur mit mehr als 8.000Pflanzen- und 15.500 Tierarten, wovon einige ausschließlichdort beheimatet sind. Dieser Artenreichtum spiegelt sichauch in der Unterwasserwelt wider: Kuba verfügt über einesder größten Korallenriffe der Welt, in denen zahlreiche Fisch-arten angesiedelt sind. Auch landschaftlich ist Kuba viel-seitig: Die Nordküste ist felsig und teilweisesteil, die Südküste hingegen flach undsumpfig und Zentralkuba wird dominiertvon weiten Ebenen. Nebender vielseitigen Natur undLandschaft liefertKuba aber auchviele historischeSehenswürdig-keiten, die immernoch einiges übervergangene ZeitenKubas erzählen.Daher wurdengleich mehrereStädte zumUNESCO-Welt-kulturerbe er-nannt, so etwadie KolonialstädteHavanna und Santiago deCuba.

Zu den klassischen Mitbringseln aus Kuba zählen Rum undZigarren, die zum festen Bestandteil der kubanischen Kulturdazugehören. „Havanna Rum“ hat sich inzwischen zu einerRum-Marke etabliert, die weltweit über viele Anhänger ver-fügt. Mindestens genauso bekannt sind die so genanntenHavannas, die von vielen als beste Zigarre der Welt und inKuba als „Habanos“ bezeichnet werden. Vor Ort lässt sichder Einkauf von Havannas am besten mit einem Besuch ineiner der vielen Zigarrenfabriken kombinieren, wo Besucherderen traditionelle Herstellung besichtigen können. Zigarrenwerden in Kuba auch häufig auf der Straße zum Kauf ange-boten, allerdings handelt es sich in der Regel um Fälschun-gen, was sich beim Rauchen durch einen unangenehmenGeschmack bemerkbar macht. Eine Reise nach Kuba ist aller-dings nicht nötig, um an diese landestypischen Genussmittelzu gelangen. Beides bekommt man in gut sortierten Fach-handlungen und Onlineshops wie neblego.de und rum-on-line-shop.de..

REISEZIEL KUBA: DIE WICHTIGSTEN TIPPS

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IMPRESSUMHERAUSGEBER:Bund der Auslands-Erwerbstätigen (BDAE) e.V.Kühnehöfe 322761 HamburgTel. +49-40-306874-0WWW.BDAE.COM

REDAKTION:Anne-Katrin Schulz (verantwortlich)[email protected]

Sanja [email protected]

LAYOUT:Esther RudatLEKTORAT:Andrea KrausCOPYRIGHT:Die Beiträge im BDAE-Newsletter sind urheber-rechtlich geschützt unddürfen nicht ohne schrift-liche Genehmigung durchden Herausgeber repro-duziert werden.

Die Beiträge des BDAE-Newsletters spiegeln dieMeinung der Redaktionund nicht unbedingt diedes BDAE wider.

WELTWEIT

AUCH AUF

FOLGENSIE UNS

Was bei Kuba-Reisen zu beachten istWer nach Kuba reisen möchte, sollte dieaufenthalts- und zollrechtlichen Bestimmun-gen beachten. Die Einreise für Touristen istmit einem noch mindestens sechs Monategültigen Reisepass und der so genannten„Touristenkarte“ möglich. Die Aufenthalts-dauer ist jedoch auf maximal 30 Tage be-schränkt, eine einmalige Verlängerung umweiter 30 Tage ist aber möglich. Die Touris-tenkarten müssen vor Einreise etwa bei derkubanischen Botschaft erworben werden.Reisende, die aus anderen als touristischenZwecken nach Kuba möchten – Geschäfts-reisende, Journalisten oder Studenten – be-nötigen ein Visum, das bei der kubanischenBotschaft beantragt werden muss. Danebensollten Reisende wissen, dass Bankkunden-karten wie EC-, Maestro- sowie Postbank-karten in Kuba nicht angenommen werden– auch nicht an Geldautomaten. Kreditkar-ten deutscher Bankinstitute werden hinge-gen in vielen größeren Hotels undRestaurants als Zahlungsmittel akzeptiert,nicht jedoch die von US-amerikanischen In-stituten wie American Express und DinersClub. Daher ist es ratsam, sich ausreichendBargeld in Euro mitzunehmen. Aber Ach-tung: Die Ein- und Ausfuhr der Landeswäh-rung Pesos ist verboten.

Zudem muss jeder Kuba-Reisende seit dem1. Mai 2010 bei Einreisen ins Land einen fürKuba gültigen Krankenversicherungsschutznachweisen. Als Beleg sollten Versicherungs-

police, Versicherungsschein oder –karte derReisekrankenversicherungen mitgeführt wer-den. Bei länger bestehenden Versicherungs-verträgen ist es außerdem ratsam, eineaktuelle Versicherungsbestätigung mitzu-nehmen. Informationen zu Auslandskran-kenversicherungen finden Auslandsreisendeunter anderem bei der BDAE GRUPPE.

Des Weiteren sollten nur Dinge, die für denpersönlichen Bedarf bestimmt sind, mit insReisegepäck, denn wer zu viel mitnimmt,muss damit rechnen, dass der Zoll Sachenbeschlagnahmt, weil diese als unerlaubteGeschenke angesehen werden können.Ebenso verboten ist aus gesundheitlichenGründen grundsätzlich die Einfuhr frischerLebensmittel. Bei der Ausreise sollten keineGegenstände in dem Koffer landen, beidenen es sich um kubanisches Kulturguthandeln könnte. Ebenso gelten Restriktionenbei der Ausfuhr von Zigarren. Diese Ein-schränkung liegt ohne Nachweis bei bis zu20 losen Zigarren. Bis zu 50 Zigarren könnennur in einer verschlossenen, versiegelten undmit einem offiziellen Hologramm versehenOriginalverpackung ausgeführt werden. Wermehr als 50 Zigarren mitnehmen möchte,benötigt zudem eine Originalrechnung, dievon den offiziellen und genehmigten staatli-chen Geschäften ausgestellt ist. DetaillierteInformationen über die kubanischen Ein-und Ausfuhrbestimmungen stehen auf derWebseite des kubanischen Zolls zur Verfü-gung.

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