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Paul Peter Zender

Orthopädische Versorgung

des diabetischen Fußes

66787 Wadgassen – Schaffhausen

Provinzialstraße 59, Tel. 06834 – 40 14 50

66839 Schmelz

Centrum am Rathausplatz, Tel. 06887 – 70 11

66130 Saarbrücken-Brebach

Saarbrücker Str. 99 u. 144, Tel. 0681 – 87 80 31

66111 Saarbrücken

Sulzbachstraße 11, Tel. 0681 – 87 80 31

www.zender-orthopaedie.de

Problemstellung:

Fußfehlstellungen verursachen Fehlbelastungen

Problemstellung:

Fußfehlstellungen verursachen Fehlbelastungen

Fehlbelastungen verursachen Druckstellen

Problemstellung:

Fußfehlstellungen verursachen Fehlbelastungen

Fehlbelastungen verursachen Druckstellen

Druckstellen verursachen Ulzerationen

Orthopädische Vorgabe:

� Fehlbelastungen korrigieren

� Druckbelastungen reduzieren

� Scherkräfte vermeiden

Orthopädische Maßnahmen:

Druck verteilen:

- Polsterung

- anatomische Formung

Scherkräfte vermeiden:

- starre Sohle

- flexibles Schaft-Material

Orthopädische Maßnahmen:

Jede orthopädisch sinnvolle Maßnahme ist

abhängig vom Schweregrad des diabetischen

Fußsyndroms.

Risikoklassen beim

Diabetischen Fußsyndrom:

0 Diabetes mellitus ohne PNP/pAVK

I wie 0, mit Fußdeformität

II Diabetes mellitus mit Sensibilitätsverlust durch PNP /

relevante pAVK

III Z. n. plantarem Ulcus

IV wie II mit Deformitäten bzw. Dysproportionen

V Charcot-Fuß (diabetisch-neuropathische Osteoarthropathie DNOAP)

VI wie II mit Fuß-Teilamputation

VII akute Läsion / florider Charcot-Fuß (DNOAP)

Risikogruppe:

Diabetes mellitus ohne PNP /

PAVK

Erläuterung:

Aufklärung und Beratung

Regelversorgung:

Fußgerechte Konfektionsschuhe

Schuhversorgung und Risikoklassen beim Diabetischen

Fußsyndrom und analogen Neuro-Angio-Arthropathien

Stand 25.02.2006

0

Kategorie 0

Kategorie 0

Risikogruppe:

Diabetes mellitus ohne PNP /

PAVK

Erläuterung:

Aufklärung und Beratung

Regelversorgung:

Fußgerechte Konfektionsschuhe0

Schuhversorgung und Risikoklassen beim Diabetischen

Fußsyndrom und analogen Neuro-Angio-Arthropathien

Stand 25.02.2006

� Prävention!

� Fußgerechte

Konfektionsschuhe

Kategorie 0

� Prävention!

� Fußgerechte

Konfektionsschuhe

Kategorie 0

� Orthopädische Einlagen

Kategorie 0

Kategorie I

Risikogruppe:

Diabetes mellitus ohne PNP /

PAVK mit Fußdeformität

Erläuterung:

Höheres Riskiko bei

späterem Auftreten einer

PNP / pAVK

Regelversorgung:

Orthopädieschuhtechnische

Versorgung aufgrund

orthopädischer Indikation

I

Schuhversorgung und Risikoklassen beim Diabetischen

Fußsyndrom und analogen Neuro-Angio-Arthropathien

Stand 25.02.2006

�Konfektionsschuhe, die geeignet

sind, Einlagen aufzunehmen

� je nach Schweregrad

Schuhzurichtung:

- Abrollhilfen (Ballen, Mittelfuß, Absatz)

- Sohlenversteifung

� Orthopädische Einlagen

Orthop. Einlagen:

Orthopädische Schuhzurichtung am Beispiel der Ballenrolle

Ballenrolle vorne: Mittelfußrolle nach hinten gezogen:

Entlastung MFK stärkere Belastung MFK

stärkere Belastung Sprunggel. Entlastung Sprunggelenke

Klasse I

Kategorie II

Risikogruppe:

Diabetes mellitus mit

Sensibilitätsverlust durch

PNP / relevante pAVK

Erläuterung:

PNP mit Sensibilitäts-

verlust

pAVK

Regelversorgung:

Diabetesprophylaxeschuh mit

herausnehmbarer

konfektionierter

Weichpolstersohle, ggf. mit

orthop. Schuhzurichtung

II

Schuhversorgung und Risikoklassen beim Diabetischen

Fußsyndrom und analogen Neuro-Angio-Arthropathien

Stand 25.02.2006

� Diabetesprophylaxeschuh

mit herausnehmbarer

konfektionierter Weichpolster-

Einlegesohle

� gegebenenfalls orthopä-

dische Schuhzurichtung

Kategorie III

Risikogruppe:

Z.n. plantarem Ulcus

Erläuterung:

Deutlich erhöhtes Ulcus-

Rezidiv-Risiko

gegenüber Gruppe II

Regelversorgung:

Diabetesschutzschuh mit

diabetes-adaptierter

Fußbettung, ggf. mit

orthopädischer

Schuhzurichtung

III

Schuhversorgung und Risikoklassen beim Diabetischen

Fußsyndrom und analogen Neuro-Angio-Arthropathien

Stand 25.02.2006

� Diabetesschutzschuh

� Diabetes-adaptiertes Fußbett

� orthopädische Schuhzurichtung

Diabetisches Fußbett

- individuell gefertigt: tiefgezogen über individuell

hergestelltem Fußmodell

- langsohlig

- polsternd, ca. 8 – 10 mm dick

- in den Diabetischen Schutzschuh

eingepasst

- Sandwichbauweise:

Weichheit nimmt von der

Schuhsohle zur Fußsohle hin

zu

- Material in verschiedenen

Shore-Härten unter

Berücksichtigung des

Körpergewichtes

- Bezug antibakteriell

Diabetisches Fußbett

orth. Maßschuhe mit DAF

- mehr Volumen zur Aufnahme des diabetischen Fußbettes

- Futter / Textil ohne Naht

Merkmale des diabetischen Schutzschuhs:

Kategorie IV

Risikogruppe:

Wie II (Sensibilitätsverlust!)

mit Deformitäten und

Dysproportionen

Erläuterung:

Nicht nach

konfektioniertem Leisten

zu versorgen

Regelversorgung:

Orthopädische Maßschuhe mit

diabetes-adaptierter Fußbettung

(DAF)

IV

Schuhversorgung und Risikoklassen beim Diabetischen

Fußsyndrom und analogen Neuro-Angio-Arthropathien

Stand 25.02.2006

orth. Maßschuhe mit DAF

Orthopädische Maßschuhe mit diabetes-

adaptierter Fußbettung (DAF)

Orthopädische Maßschuhe

- weiches Obermaterial � keine Druckstellen

- harte Sohle � Reduktion der Scherkräfte

- Abrollhilfen � Entlastung der Gelenkstrukturen

� um die Druckentlastung zu verifizieren, ist eine plantare

Druckmessung notwendig!

Kategorie V

Risikogruppe:

Charcot-Fuß: DNOAP

diabetisch-neuropathische

Osteoarthropathie

Erläuterung:

Orthesen i.d.R. bei

DNOAP-Typ IV-V

(Sanders) oder bei starker

Lotabweichung

Regelversorgung:

Knöchelübergreifende orthop.

Maßschuhe mit diabetes-

adaptiertem Fußbett,

Innenschuhe, Orthesen

V

Schuhversorgung und Risikoklassen beim Diabetischen

Fußsyndrom und analogen Neuro-Angio-Arthropathien

Stand 25.02.2006

Kategorie V

Charcot-Fuß / DNOAP

� Knöchelübergreifende orthopädische

Maßschuhe mit

� Diabetesadaptiertem Fußbett

Ulkusrezidivrate („Rückfall-Rate“)

... bei regelmäßigem Tragen der Maßschuhe: nur ca. 20%

... bei Tragen der üblichen Konfektionsschuhe: ca. 58%

Charcot-Fuß

Kategorie V

Kategorie VI

Risikogruppe:

Wie II

(Sensibilitätsstörungen!) mit

Fußteilamputation

Erläuterung:

Mindestens

transmetatarsale

Amputation, auch als

innere Amputation

Regelversorgung:

Wie IV (orthop. Maßschuhe mit

diabetes-adaptiertem Fußbett)

plus Prothesen

VI

Schuhversorgung und Risikoklassen beim Diabetischen

Fußsyndrom und analogen Neuro-Angio-Arthropathien

Stand 25.02.2006

Kategorie VII

Risikogruppe:

Akute Läsion / floride

DNOAP

Erläuterung:

Stets als temporäre

Versorgung

Regelversorgung:

Entlastungsschuhe,

Verbandsschuhe,

Interimsschuhe, Orthesen, TCC,

Ggf. diabetes-adaptiertes

Fußbett und orthop-

Zurichtungen

VII

Schuhversorgung und Risikoklassen beim Diabetischen

Fußsyndrom und analogen Neuro-Angio-Arthropathien

Stand 25.02.2006

Orthesen:

- zur Totalentlastung des problematischen

Fußbereiches

- z.B. 2-schalige Orthese aus Kunststoff

- z.B. Allgöwer-Röck – Entlastungsorthese

(Achtung: Höhenausgleich auf der Gegenseite!)

Plantare Druckmessung (Pedographie)

Pedographie =

elektronische Messung

der Druckbelastung

unter der Fußsohle

während der Bewegung

Plantare Druckmessung (Pedographie)

Messung erfolgt durch Einlegesohlen im Schuh

Plantare Druckmessung (Pedographie)

Messung erfolgt während

des Gehens

Plantare Druckmessung (Pedographie)

Messung liefert

objektive

Druckwerte vor

und nach der

Versorgung

Plantare Druckmessung (Pedographie)

Beim Gehen tritt eine schräg einwirkende Kraft auf die Fußsohle auf:

Fuß

Bodenreaktionskraft

(verläuft schräg in den Boden)

Ferse

Vorfuß

Plantare Druckmessung (Pedographie)

FußFußVorfuß

Ferse

Bodenreaktionskraft

(verläuft schräg in den Boden)

Diese „Bodenreaktionskraft“ besteht aus 2 Anteilen...

Bodenreaktionskraft

senkrecht

wirkender

Kraftanteil

„Normalkraft“

Scherkraft

Sie besteht aus einem senkrecht wirkenden Anteil, der Normalkraft und einem waagerechten, der Scherkraft

Plantare Druckmessung (Pedographie)

� Scherkräfte wirken in Querrichtung auf das

Gewebe und verursachen leicht Läsionen !

� Sie stellen eine besondere Gefahr bei der

Entstehung von Ulcera dar!

Plantare Druckmessung (Pedographie)

aber:

Messsysteme messen nur die senkrecht

einwirkende „Normalkraft“

Sie messen keine Scherkräfte

� das heißt, der eigentlich schädigend

wirkende Kraftanteil kann mit herkömmlichen

Messsystemen nicht 100% erfasst werden!

� Höhergradige Fußdeformität kann korrigiert

und ausgeglichen werden NUR mit

individuellem Sonderleisten

� Automatisierungstechnik erlaubt nur die

Maßanfertigung für gering deformierte Füße

Empfehlungen:

� zur Nachkontrolle sind ab Gruppe III

mindestens alle 3 Monate ambulante

Nachuntersuchungen nötig.

Empfehlungen:

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Info-Hotline: 0681 – 90 68 60

www.zender-orthopaedie.de

� Bei der Abgabe des Schuhes muss die

Funktion bzgl. Statik und Dynamik überprüft

werden und, wenn nötig, durch orthopädische

Zurichtung optimiert werden

� überprüfbare Dokumention der

Druckentlastung durch die diabetesadaptierte

Fußbettung nur durch Pedographische

Messsohlen

� Dokumentation der Zonen erhöhten Druckes

durch Deformitäten am günstigsten durch

dynamische Pedographie (Druckmessplatte)

Empfehlungen:

� Die Kriterien für eine höhergradige

Versorgung müssen überprüfbar dokumentiert

sein, die entsprechende Diagnose muss auf der

Verordnung stehen

Empfehlungen:

� Die Kriterien für eine höhergradige

Versorgung müssen überprüfbar dokumentiert

sein, die entsprechende Diagnose muss auf der

Verordnung stehen

� Im Einzelfall ist eine begründete

Abweichung (aufwendigere oder einfachere

Versorgung) nach ärztlicher Indikation möglich

Empfehlungen:

� Die Kriterien für eine höhergradige

Versorgung müssen überprüfbar dokumentiert

sein, die entsprechende Diagnose muss auf der

Verordnung stehen

� Im Einzelfall ist eine begründete

Abweichung (aufwendigere oder einfachere

Versorgung) nach ärztlicher Indikation möglich

� eine ärztliche Abnahme des Hilfsmittels ist

immer erforderlich

Empfehlungen:

� Bei der Abgabe des Schuhes muss die

Funktion bzgl. Statik und Dynamik überprüft

werden und, wenn nötig, durch orthopädische

Zurichtung optimiert werden

Empfehlungen:


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