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Po Fischen ist Abenteuer- kein Urlaub
(von Jochen Haspel ‐ Jochen) Der Plan: Das Hausboot als Basis im Delta, 2x2 Mann, Wechselpartie eine Nacht Hausboot die nächste am Wolfkraft.
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Die Tage im Resüme: Ankunft ca. 10.30, Räumen im Regen, Ausfahrt Hausboot Gnocca ca. 14.30Uhr, Ausfahrt Wolfkraft ca. 17.00 Uhr erster Kontakt gegen 21.00 Uhr, jedoch kein richtiger Biss, dieser war gegen 23.50 Uhr und konnte mit 1,30 m gelandet werden. Nächte Aktion 8.00 Uhr, was nun folgt ist fast ein eigener Bericht, ein Wahnsinns Drill beginnt zwischen den beiden Ankern, ich schaffe es einen Anker einzuziehen und den anderen auszufädeln während Christian drillt, der Schwimmer ist erst nach 20 Minuten das erste Mal zu sehen, nach etwa 25 Minuten das erste Mal abklatschen, ein Zug mit ca. 20 m und literweise Wasser beim Schwanzschlag im Boot, weitere Minuten vergehen, der Fisch scheint immer mehr Kraft als weniger zu entwickeln, kommt das zweite Mal zum Boot, wir sehen in ganz und denken nur weit über 2+ ein kurzes Fühlen und Tatscherl, sofort die nächste Flucht, der Fisch kommt zum dritten Mal, ich kniehe und bin bereit, der Fische dreht etwa einen Meter vor mir unters Boot, Christian nach die Spitze im Wasser, dann passiert es, Hauptschnurriss!
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Die Rute schlägt zurück und mir zwischen Auge und Schläfe, auf Höhe Augenbraue! Ich sacke zurück wie nach einem Boxschlag, das Blut rinnt, das etwa 3 cm Cut wird noch einige Tage anhalten, dennoch Glück gehabt. Geschätzte 2,20 m!
Zurück zum Hausboot, bereits am Vormittag zeigt sich ein Waller an der Oberfläche keine 10 Meter vom Hausboot. Zweite Nacht, Hausboot am Gnocca, 20.30 Uhr ‐ 1,85 m, 23.50 Uhr‐ 1,71 m, 3.00 Uhr nach etwa 5 Minuten endet der Drill im Holz‐ auch kein Meterfisch! gegen 5.00 Uhr Aktion jedoch zu spät für Anschlag.
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Dritte Nacht, Maistre Ausfahrt Wolfkraft ca. 16.00 Uhr, neue Stelle. Kurze Ansauger/Lutscher nichts zum Anschlagen, die Vormitternachtsbisse bleiben diesmal aus. Um 3.00 Uhr werde ich durch ein unbekanntes Geräusch geweckt, das immer lauter wird, die Ruten vibrieren zuerst 1, dann 2, dann 3 welche flussauf gespannt sind, die Glöckchen beginnen ruhig zu läuten, ich sehe aber nichts, das Wechseln der Kopflampe von nah auf fern bringt Klarheit, ein Baum! Ich denke mir nur "der will uns Fressen". Etwa 7 Meter lang, stämmig mit ca. 2 Meter Ästen in der Luft, Richtung, genau Boot! Der Baum ist sehr schnell da, ein Ast erwischt 3 Ruten, irgendwie gelingt es den Baum neben dem Boot abzuleiten, durch die Drehung sind plötzlich alle Schnüre wieder frei, der Baum direkt am Boot aber frei, jetzt geht es um die unteren Ruten, wir machen uns so groß wir können, die Ruten in der Luft, es gelingt bis auf die letzte Rute, die reißt Christian ab bevor die Montage und Schnur der Baum nimmt. Meine stillen Gedanken hab ich noch im Kopf, danke, dass wir beide Familienväter verschont wurden! So nah ist Pech und Glück beieinander, was sich nochmal erhärten sollte. Um 4.30 Uhr ein ordentlicher Biss, auf eine der vorher noch betroffenen Montagen, der mich sofort weckt und ich noch im Schlafsack anschlage, nach super Drill bei einsetzendem Morgenlicht kann nach knapp 30 Minuten der 225 cm Wels sicher vom Christian ins Boot gezogen werden.
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Dann nahm das Übel seinen Lauf!
Um etwa 6.00 Uhr setzt der Sturm und Regen ein, wir harren bis etwa 9.30 Uhr unter der Plane aus, müssen dann aber noch im Sturm abbrechen weil unser "Planen"boot wie ein Segel wirkt und wir ans Ufer gelangen, dort wo vorher noch ca. 25 Meter frei waren. Nach mühsamer Anleinaktion, an Fotos war nicht zu denken, und mühsamer Rückfahrt während des Sturms, kam der nächste Schock, auch das Hausboot wurde durch den Sturm ans Ufer gedrückt!
Die Kollegen retteten was zu retten war! Ein bravo an die Jungs, alle Ruten, Beiboot, sonstiges noch Heil. Verlust: 5 Montagen und drei fast komplette Spulen Schnur. Von Erholung keine Spur, der Spuck hielt bis etwa 15.00 Uhr an.
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Arbeiten: Boot schöpfen, sichern, überhaupt alles sicher verstauen, was wir nachher hörten Wind bis 90 km/h, erst dann konnte Bertl und Heinz kommen und führten uns hinter die sichere erste Insel.
Die Zeit nützten wir zur Fotosession. Ein persönliches psychisches auf und ab, was seines gleiche sucht.
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Vierte Nacht, Hausboot, mir war klar heute Nacht konnten wir schlafen und den hatten wir auch nötig, mehr als 2‐3 Stunden waren es nicht die letzten Nächte. Bereits um 8.00 Uhr fischten wir ein kleines Wettfischen, was Christian mit 5:4 riesen Brachsen gewann nun war klar keiner von uns beiden will sich das nochmal antun, das ist ein Zeit absitzen und kein Po‐fischen, eine Änderung musste her........ Fünfte Nacht, wir waren mit Ausfahren dran Maistre allerdings fischten wir mit nur 5 Ruten. Beim Auslegen der 6. Rute, welche schon fertig war und auf der Finn Nor für mich eine Rekordlänge von sicher mehr als 200 m Flussab abgelegt war, passierte das Unheil, Schraubenverlust beim E‐Motor.
Eine Hirnhälfte schrie Panik! die Andere suchte Lösungen! Meine Gedanken Ufer und raus, bedeutet, Christian muss mich abholen, also kein Fischen, auch keine Lösung, das Paddel und die Leiter im Wolfkraft so dumm!!! Hantelte und ruderte mich mit den Händen zum Ufer und schließlich zur Hauptschnur und schaffe das Unmögliche, mich und das Boot auf der 0,65 Powerline mit den Fingern zum Wolfkraft zu ziehen.
Noch nie flehte ich ein Schnur an, bitte nicht reißen! ich brauchte einige Minuten um mich wieder zu fangen und war heilfroh, diese Situation überstanden zu haben aber auch weiterfischen zu können. 3 Bisse, 1 Fisch der Meterklasse, die Kleinen kommen. Mit Bertl war bereits das Hausboot retourstellen am Freitag morgens, sowie stattdessen eine weiteres Wolfkraft kommuniziert, was wir glücklicherweise trotz ausgebuchten Camp, von einer Abreisegruppe, 5 Tage null Aktionen, übernehmen konnten. Sechste und letzte Nacht, einmal Gnocca letzte Maistre mit nur einem E‐Motor scheiterten also zwei getrennte Touren, daher Plan 1 Stelle, 2 Boote, 4 Mann, 12 Ruten 1 Boot wird verankert, alle Ruten rein, 12 Ruten auslegen, 6 Ruten übergeben, zweites Boot sichern, einfach: sicher nicht, möglich schon Gnocca, 3 Bisse ein Fisch unter einem Meter Maistre, 4 Bisse 0 Fische?! Verlust im Holz bzw. zu späte Anschläge aber auch die Laichzeit war nun voll im Gang! was die ersten 3‐4 Tage nicht der Fall war. Abschlusresume: 2‐4 Bisse (außer eine Nacht) muss man mal kontinuierlich schaffen. Nach nur 3 Tagen hätten wir uns mit 2 Fischen der 2+ Klasse krönen können! so blieb es bei einem, was ja auch o.k. ist. Erfahrung ist die halbe Miete, neigt aber zum Leichtsinn. das Hausboot als Basisstation im Delta könnte und hat teilweise funktioniert, am Ende nahmen wir aber unter den Umständen 165 Liter Sprit in Kauf. Nur mit einem Partner des Vertrauens, ist diese Art der Bootfischerei zielführend, es gibt kein meine, deine Rute, kein ich, nur ein WIR. Der Po ist nicht nur Fischen, es ist ein körperliches und emotionales Abenteuer! Ein Abschalten vom Alltag pur. Was am Ende für einen zählt, oder wichtig ist, muss jeder für sich entscheiden.
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Für uns ist es jedenfalls mehr als nur der gefangene Fisch im Boot! Euer Jochen
Ein paar Bilder noch im Anhang:
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