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retail

Wifo-Studie Markt­konzentration im öster­reichischen LEH steigt 29

Auszeichnung Brau Union erhält Green Brands­Siegel 29

Metro Großhandels­geschäft und Elektronik­sparte werden geteilt 30

Merkur Laut einer aktu­ellen Studie gehen Kinder gern mit einkaufen 31

Am Tellerrand Daniela Prugger über Lebens­mittelverschwendung 32

Freitag, 1. April 2016 cover 25

Kennen Sie das beste

Seminarhotel Wiens?

Mehr auf Seite 31.

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eine neue Ära: c+c soll unter Transgourmet wachsen Ab Montag firmiert C+C Pfeiffer als Transgourmet Österreich GmbH und soll auch künftig „das Beste für Österreich“ bleiben. 28

Brigitte Wiebach­Ebner

Libro Brigitte Wiebach-Ebner ist be-reits seit 2006 bei Libro und als Head of Category Management

& Marketing tätig. Nun wurde sie neben Claus Mitterböck zur neuen Geschäftsführerin

bestellt. Die beiden Geschäfts-führer werden auch weiterhin die operative Führung ihrer

bisherigen Geschäftsbereiche verantworten.

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Tee Andrew Demmer im exklusiven Gespräch mit medianet.

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Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

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hier die eindeutigen Verkaufsargu-mente. Im Supermarkt ist das an-ders: Wenn die Beratung fehlt und der Konsument nicht weiß, was er will, dann ist sicher der Preis das Verkaufsargument. Im Vergleich zu Kaffee und Bier wird beim Tee im Supermarkt aber nur selten mit Mengen- oder Warengruppenrabatt gelockt. Das, was früher das Privi-leg des Fachgeschäfts war – also neue Mischungen und Namen zu kreieren –, wird jetzt teilweise von den großen Markenartiklern im Supermarkt übernommen. Das ha-ben sie sicher den Fachgeschäften abgeluchst ...

medianet: Haben es Fachgeschäfte heute schwerer?Demmer: Also das Internet hat si-cher an Bedeutung dazugewonnen. Mittlerweile dient uns unser Web-shop als Marketinginstrument und bietet in den Gegenden, in denen wir nicht stationär vorhanden sind, eine Möglichkeit, unsere Produkte zu verkaufen. Aber ja: Das Ange-

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Im Jahr 1981 gründete der gebürtige Engländer Andrew Demmer sein erstes Teehaus in der Mölker Bastei im ersten Wiener Gemeindebezirk. Ein befreundeter Buchhändler am Schottentor mach-te ihn damals auf ein günstiges Geschäftslokal in Uni-Nähe auf-merksam. 35 Jahre später – mitt-lerweile ist Demmers Teehaus auch in Finnland, Japan und Osteuropa vertreten – zieht der Gründer und Geschäftsführer Bilanz über den Teehandel in Österreich – einem Land, in dem Kaffee noch immer das beliebteste Heißgetränk ist. Aber die Hoffnung, sagt Demmer, hat er noch nicht aufgegeben.

medianet: Demmers Teehaus feiert heuer sein 35stes Jubiläum. Wenn Sie auf die Anfangszeit zurückbli-cken – was hat sich am Teekonsum seitdem verändert? Andrew Demmer: Österreich war nie eine Teenation. Das hat sich bis heute nicht verändert. Aber um etwas Positives zu sagen: Das In-teresse für Tee ist gestiegen, und die Österreicher sind heute experi-mentierfreudiger. Schwarz-, Grün-, Kräuter-, Früchte-, Matcha-Tee – das Interesse ist da. Der Teekon-sum hat sich in den letzten Jahren auch gesteigert, aber auf keinen Fall wie beim Kaffee. Heute liegt der Teekonsum bei achteinhalb Kilo, und der Teeverbrauch hat sich um 100 oder 150 Gramm gesteigert. Aber: Die Österreicher sind noch keine Tee-Junkies.

medianet: Haben Sie die Hoffnung aufgegeben, dass aus Österreich noch eine Teenation wird?Demmer: Nein, ich bin ein Kämp-fer für den Tee! Und das Schöne an Österreich ist, dass wir von einem hohen Qualitätsniveau sprechen. Der durchschnittliche Tee, der nach Österreich importiert wird, hat ei-ne gute bis sehr gute Qualität.

medianet: Welche Sorten sind bei den Österreichern besonders beliebt? Demmer: Wie wir hier begon-nen haben, war der Schwarz- und Früchtetee sehr beliebt. Und über die Zeit hat Grüntee an Bedeutung gewonnen und Kräutertee seit fünf bis zehn Jahren zugelegt und ist zum festen Bestandteil eines Tee-geschäfts geworden. Um jetzt wirk-lich von den Sorten zu sprechen – Earl Grey ist nach wie vor wich-tig und bestimmend. Natürlich bestimmen aber auch die großen Markenartikel bzw. die Joghurt- und Fruchtsaftindustrie – insbe-sondere bei aromatisiertem Tee – den Geschmack mit. Kiwi oder Mango sind ein Beispiel dafür, die Geschmacksrichtungen finden wir mittlerweile auch im Teesortiment.

medianet: Der Preis wurde immer wieder zum entscheidenden Kauf-argument der Konsumenten er-klärt. Glauben Sie, trifft dies auch beim Tee zu – wird auf den Preis oder doch auf die Qualität Wert gelegt?Demmer: Ich spreche jetzt vor al-lem vom Teefachgeschäft: Die Be-ratung, das freundliche Auftreten und die hübsche Verpackung sind

bot in den Supermärkten ist brei-ter geworden, und die Konkurrenz härter.

medianet: Wie viel Umsatz gene-rieren Sie über den Webshop? Demmer: Den Umsatz einer guten Filiale – 220.000 bis 240.000 Euro im Jahr. Und dabei handelt es sich um den reinen Teeumsatz; wir ver-kaufen kein Zubehör online.

medianet: Wie läuft das Geschäft in Osteuropa?Demmer: Wir sind in Ungarn, Polen und in Rumänien ganz gut aufgestellt. Nach der Wende war in Ungarn und in Rumänien mehr Geld da, dort spüren wir ein gewis-ses Sparverhalten. Rein wirtschaft-lich hat Polen für uns mit Sicher-heit das größte Potenzial; dort er-warten wir in den nächsten Jahren gute Zuwächse.

medianet: Sie selbst sind gebürti-ger Engländer. Trinkt man Dem-mers Tee denn auch in England?

Demmer: Nein, bzw. nur verein-zelt. Wir haben – das ist bestimmt schon 20 Jahre her – für vier, fünf Jahre Harrods beliefert, allerdings nicht unter unserer Marke. Es wä-re natürlich schön, auch in London ein Demmers Teehaus zu haben, aber das hat nicht gepasst.

medianet: Aber hat es nie die Am-bition gegeben, nach England zu gehen? Naheliegend wäre es ja ...Demmer: Es wäre naheliegend. Aber der englische Teemarkt ist fest in den Händen der großen Supermarktketten, die entweder große Markenartikel führen oder Eigenmarken haben. In den letzten Jahren kamen aber vermehrt elitä-re Teefachgeschäfte auf. Es scheint also auch bei den eingefleischten Teefans in England einen neuen Markt zu geben, die für ein beson-deres Teeerlebnis ins Fachgeschäft gehen.

medianet: Kehren Sie in Anbe-tracht der aktuellen politischen Situation – des Referendums über den Verbleib in der Europäischen Union und David Camerons Asyl-politik – denn gern nach England zurück?Demmer: Es ist zwar bald 70 Jah-re her, dass ich weggezogen bin. Aber mein Herz schlägt noch für England. Doch die Tendenz, wie man sich aus dem Bereich der EU trennen möchte, ist mir völlig un-verständlich. Ich kann nur hoffen, dass am Ende die Vernunft siegt.

medianet: Macht Ihnen die Rich-tung, in die sich Österreich poli-tisch bewegt, denn Sorgen? Demmer: Einerseits habe ich in meiner Familie engagierte Kinder, die in der Flüchtlingshilfe sehr aktiv sind und an den Bahnhöfen mitgeholfen haben und sogar auf Lesbos und in Idomeni, an der griechisch-mazedonischen Gren-ze, waren und dort mitgearbeitet haben. Auf der anderen Seite habe ich auch Verständnis dafür, dass die Menschen hier in Österreich um ihren Arbeitsplatz und vor re-ligiösem Fanatismus Angst haben. Ich kann mich auch der Meinung anschließen, dass das ungeprüfte Durchwinken auch nicht möglich ist. Aber am Ende des Tages ist es unsere Aufgabe, den Menschen zu helfen und unseren Beitrag dafür zu leisten. Es ist wahrscheinlich nur die Ungerechtigkeit der Ver-teilung, die Probleme innerhalb

„Mir macht die Arbeit noch Spaß“Im medianet-Interview sprach der Unternehmer Andrew Demmer über die Vorzüge von Fachgeschäften, den Wirtschaftsstandort Österreich, europäische Politik und den Handel mit Tee.

Andrew Demmer Die Kernkompe-tenz von Dem-mers Teehaus liegt im gehobe-nen Fachhandel. Der Vertrieb erfolgt über eigene Geschäfte, Franchise-Partner, den Online-Shop, die Gastronomie, den Großhandel und die Souvenir-shops.

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26 TEEHANDEL Freitag, 1. April 2016

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Europas aufwirft – also, dass sich manche Länder abputzen und u.a. Österreich, Deutschland und Schweden bis jetzt die Hauptlast übernommen haben. Es braucht eine größere Solidarität unter den EU-Mitgliedsländern und un-ter den Bundesländern. Und dass manche Medien und Politiker die Flüchtlingskrise instrumen-talisieren, ist traurig. Die Bedin-gungen für die Menschen an der griechisch-mazedonischen Grenze sind wirklich menschenunwürdig. Davor darf man nicht die Augen verschließen.

medianet: Wie zufrieden sind Sie als Unternehmer mit dem heimi-schen Arbeitsmarkt und dem Wirt-schaftsstandort generell?

Demmer: Wir sehen einerseits, dass, wenn wir Mitarbeiter su-chen, sich häufig überqualifizierte Leute melden. Mir tun die jungen, gut ausgebildeten Menschen heute leid. Andererseits gibt es in Öster-reich diese bürokratischen Schika-nen – ob Magistrat oder laufende Gesetze. Viel zu oft, wenn man mit Beamten in Kontakt kommt, er-klären sie einem, wie etwas nicht geht, in den wenigsten Fällen sind sie lösungsorientiert. Die Situation in Österreich ist nicht unterneh-merfreundlich. Wie wir begonnen haben, war es einfacher, im Beruf Erfolg zu haben und die Ideen um-zusetzen als heute. Ich mache mir eher Sorgen um meine Enkelkinder. Meine Generation hatte es definitiv leichter, der Kampf ist härter ge-worden.

medianet: Woher importieren Sie den meisten Tee?

Demmer: Also Sri Lanka hat lei-der nicht den Stellenwert bei uns, den ich mir für dieses Land wün-schen würde. Qualitätstees kau-fen wir großteils in Indien und in China. Japan und Südkorea sind auch wichtig für unser Geschäft; in Afrika kaufen wir kaum ein.

medianet: Sie haben mit den Tee-bauern persönlich Kontakt. Was bedeuten Nachhaltigkeit und Fair-ness für Sie?Demmer: Wenn wir zwei gleich-wertige Produkte angeboten be-kommen und eines davon ist bio, dann geben wir bio den Vortritt. Aber es ist nicht so, dass bio-Tee besser schmeckt als normaler Tee. Von der Idee Fairtrade bin ich be-geistert, allerdings eignet sie sich für Tee nicht unbedingt, weil Tee meist auf großen Plantagen ange-

baut wird. Wir haben ein Projekt in Nepal, wo wir den Bauern die Abnahme garantieren und ihnen einen Stromgenerator geschenkt haben; das ist unsere Art, einen Beitrag vor Ort zu leisten.

medianet: Wenn Sie in die Zu-kunft blicken – wohin entwickelt sich das Teegeschäft? Demmer: Wir hoffen, in den nächs-ten Jahren in Österreich noch eini-ge Franchisepartner zu gewinnen und unser Gastronomiegeschäft noch weiter ausbauen zu können. Wir sind positiv eingestimmt und haben auch das Team stark ver-jüngt. Die Zeit des Bäume-Aus-reißens ist sicherlich vorbei, aber ein stetes Wachstum sehen wir als realistisch und machbar an. Mir macht das Arbeiten auf jeden Fall noch immer Spaß.

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Freitag, 1. April 2016 TEEHANDEL 27

Facts & Figures

Demmers Teehaus in Zahlen

Umsatz 2015 (Mio. €) 4,0

Umsatz 2014 (Mio. €) 3,4

Mitarbeiter 2015 30

Teeumsatz in Tonnen 92

Teeumsatz in %

Schwarzer Tee 31

Grüner Tee 25

Früchtetee 22

Kräutertee 9

Rooibostee 7

Weißer Tee 4

Olong Tee 2

Standorte Österreich 13

Standorte Ausland 15Quelle: Demmers Teehaus

Demmers Teesortiment umfasst über 300 verschiedene Sorten und auch Eistee.

Die Situation in Österreich ist nicht unterneh-merfreundlich. Wie wir begon-nen haben, war es einfacher, im Beruf Erfolg zu haben als heute.

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ich die Hintergründe nicht kenne.“ Auch wenn alle Beteiligten bemüht sind, den Eindruck zu vermitteln, als sei alles im Lot, erweckt die Ab-wesenheit von Georg Pfeiffer und Holding-Geschäftsführer Erich Schönleitner vom Pressegespräch den Anschein, als wollte sich Transgourmet lieber distanzieren.

Nichtsdestotrotz hat Loosli nur lobende Worte für seine Geschäfts-partner. Fachlich und menschlich würde alles passen, auch die un-ternehmerischen Werte stimmen überein, bekräftigt Coops Langzeit-chef und fügt hinzu, dass für die Kunden unter Transgourmet alles beim Alten bleibt. „C+C ist ein gut aufgestelltes Unternehmen“, und Transgourmet Österreich würde dazu beitragen, die ganze Gruppe zu stärken.

Markt hat ExpansionspotenzialDie vier Hauptstoßrichtungen in Österreich sind Expansion, Diffe-renzierung, Kundendurchdringung und Digitalisierung. Für Erstere gibt es sowohl marktbezogen als auch örtlich Wachstumspotenzial und bereits konkrete Pläne. Zu-sätzlich zu den bestehenden acht Transgourmet- und vier mein c+c- Märkten soll es in Österreich Platz für insgesamt fünf neue Standor-te geben, vor allem in der derzeit „Transgourmet-freien Zone“ in Westösterreich, konkret in Vorarl-berg. „Anfang 2017 wird der Spa-tenstich für einen neuen Standort stattfinden“, so Hayböck. Darü-ber hinaus sind Erweiterungen in Spielberg, Wels und Brunn am Ge-birge sowie umfassende Umbauten der mein c+c-Standorte in Feldbach und Bruck/Mur geplant.

••• Von Nataša Nikolic

TRAUN/WIEN. „Unsere Erwartun-gen haben sich erfüllt. Der Start ist geglückt“, sagt Hansueli Loosli, Verwaltungspräsident der Schwei-zer Transgourmet Holding, über die Zusammenarbeit mit der Han-delsgruppe Pfeiffer am Mittwoch in Wien. Mitte November wurde verkündet, dass die Handelsgruppe ihre umsatz- und ertragsstärkste Sparte, die Gastro-Großhandels-märkte C+C Pfeiffer, an die 100%ige Tochter der Schweizer Coop-Grup-pe und Nummer zwei im europä-ischen Abhol- und Belieferungs-großhandel (nach Metro) verkauft.

Pfeiffers C+C-Märkte treten den Eigentümerwechsel nach einem Umsatz-Höchststand von mehr als 497 Mio. € an (2014: 465 Mio. €, +6,6%) – das ist sicherlich ein Trost für den neuen Eigentümer, der die Übernahme nur wenige Wochen vor der Zielpunkt-Insolvenz tätig-te. Womit auch schon der negative Aspekt genannt wäre; auch wenn dieser C+C Pfeiffer nur indirekt betrifft, hat er dennoch direkte Auswirkungen.

Die Bürde der SchwesterfirmaUrsprünglich wollten die Schweizer nämlich alles beim Alten lassen, da es gut funktioniert hat; sogar der Name C+C Pfeiffer sollte bleiben. Man hätte erst Ende Jänner be-schlossen, ihn in Transgourmet zu ändern. Grund waren die Medien-berichte im Zusammenhang mit der größten Handelspleite seit Langem, wegen derer der Name Pfeiffer lan-ge durch die Medien geisterte und unter Kritik stand. Der Name hätte einen merklichen Schaden erlitten, gesteht Thomas Panholzer, C+C-Ge-schäftsführer, der gemeinsam mit Manfred Hayböck auch unter dem neuen Eigentümer im Amt bleibt. Die negativen Schlagzeilen mach-ten ein teures Umbranding, das sich Transgourmet sicherlich gern gespart hätte, also unabdingbar. Einzig die mein c+c-Märkte werden nicht umbenannt.

„Ich wusste nichts“Zum Zeitpunkt der Pressekonferenz am 5. November 2015, als die Über-nahmepläne von Transgourmet be-kannt gemacht wurden, soll Loos-li nichts von der bevorstehenden Zielpunkt-Insolvenz gewusst ha-ben. „Ich war schockiert. Ich wuss-te nichts.“ Von Georg Pfeiffer fühle er sich dennoch nicht hintergan-gen: „Ich verurteile niemanden, da

Mit einer größeren Präsenz in Vorarlberg würde man nicht in Konkurrenz mit den eignen Märk-ten in der Schweiz stehen, sagt Loosli, schließlich habe man die Kunden dennoch im eigenen Haus. In der Hauptstadt könnte man sich einen dritten Standort ebenfalls gut vorstellen, da man auch hier bald die Kapazitätsgrenzen er-reicht hat.

„Das beste für Österreich“ bleibtWas das Sortiment betrifft, so soll an bestehenden österreichischen Qualitätsmarken nicht gerüttelt werden: „Der klare Bezug zu Ös-terreich – sowohl in der Herkunft als auch im Geschmack – bleibt“, bestätigt Hayböck. „Wir verkaufen heute beispielsweise bei Fleisch und Wein trotz großem internatio-nalen Angebot 80% österreichische Produkte, im Mopro-Bereich sind es 90% – daran wird sich nichts ändern.“ Markenartikel hätten

Platz im Sortiment, solange sie einen Mehrwert bieten, da paral-lel dazu „Eigenmarken verstärkt eingeführt werden“. Im Laufe des Jahres sollen drei Transgourmet-Eigenmarken das Sortiment von derzeit 25.000 Artikeln ergänzen. Produkte aller relevanten Waren-gruppen werden sich in der Preis-Einstiegsmarke economy, der Preis-Leistungsmarke Quality und der Premium-Marke Premium fin-den. Auch österreichische Produ-zenten kommen für die Produktion der Eigenmarken infrage. Bei Pro-dukten, die aus internationalen Be-schaffungsmärkten stammen, wie beispielsweise Reis oder Tafelöl, würde das Unternehmen und da-mit die Kunden von der „optimalen Anbindung an die internationalen Beschaffungsmärkte durch die Transgourmet-Familie“ profitieren. Derzeit liegt der Eigenmarkenan-teil am Gesamtumsatz bei fünf Prozentpunkten, zehn bis 15 wären in Zukunft denkbar.

Für Österreich ist das Ziel klar: Man will die Nummer eins bleiben und auch international wachsen. 2016 soll der Umsatz von 497 Mio. € (2015) auf 520 Mio. € ansteigen und sich in zehn Jahren sogar ver-doppeln. „Wir bauen mit Trans-gourmet Österreich unsere euro-paweite Top-Position aus. Durch unsere dezentrale Organisation bleiben Mitarbeiter, Standorte, Sor-timent und Management bestehen. Bewährte Produkte und Konzepte aus Österreich werden internatio-nal getestet“, schildert Loosli. Die dezentrale Organisation sei auch eine Sache, „die man zuerst lernen muss, wenn man mit uns zu tun hat. Wir haben keine Zentrale. Mei-ne Assistentin, mein Controller und ich sind die Transgourmet Holding. Mehr brauchen wir nicht.“

InvestitionspläneDa Transgourmet Österreich selbstständig aufgestellt ist, sind auch alle Bereiche, vom Einkauf bis zur Buchhaltung und dem Con-trolling, in Österreich. Man kann davon ausgehen, dass Coop mit Transgourmet Österreich viel vor hat: „Unsere Investitionstätigkei-ten sind nicht von Kurzfristigkeit geprägt“, erzählt Loosli. Coop sei in seiner 150-jährigen Firmenge-schichte immer bemüht gewesen, seine Unternehmen weiterzuent-wickeln: „Wir haben – und das ist etwas ganz Wichtiges – innerhalb der Coop-Gruppe noch nie ein Un-ternehmen gekauft und nach einer Zeit wiederverkauft.“ Rund 80% des Cashflows würde in Investitionen fließen, die vor allem dadurch mög-lich seien, da keiner der Genossen-schafts-Mitglieder Anteile besitzt und folglich auch keine Dividende ausgeschüttet werden muss.

Differenzierung: Nachhaltigkeit„Wir wollen uns in Zukunft noch viel mehr differenzieren, und Österreich ist top aufgestellt in dieser Hinsicht“, sagt Loosli und bezieht sich auf Cook 2.0, Trink-werk, Javarei und mein c+c. Zur Differenzierung sollen auch die Nachhaltigkeitspläne beitragen: Coops Ziel lautet, bis 2023 CO

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neutral zu werden; dazu habe man bereits viele Transporte auf die Bahn umgestellt.

C+C wird zu TransgourmetC+C Pfeiffer ist passé. Seit Jänner fährt Georg Pfeiffers ehemaliges Flaggschiff unter der Schweizer Transgourmet-Gruppe und hat ab Montag auch einen neuen Namen.

Führungsteam V.l.n.r.: Hansueli Loosli vertraut bei Transgourmet Österreich den C+C Pfeiffer-Geschäftsführern Manfred Hayböck und Thomas Panholzer.

Über Coop Die Coop-Gruppe ist im Detailhandel, Großhandel und der Produktion tätig und in den Bereichen Food, Non-Food und Dienstleistung. Mit der Transgourmet Holding AG ist Coop die Nummer zwei im europäi-schen Abhol- und Belieferungs-großhandel und zählt 2.000 Verkaufsstellen im Detailhandel und 124 Cash+Carry-Märkte mit 80.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 7,5 Mrd. CHF (6,8 Mrd. €) in 2015.

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Ich verurteile niemanden, da ich die Hintergründe nicht kenne.

28 COVERSTORY Freitag, 1. April 2016

Hansueli Loosli Transgourmet-Chef

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WIEN. Die Zielpunkt-Pleite hat zu einem beträchtlichen Anstieg der in Österreich ohnehin hohen Marktkonzentration im Lebens-mittelhandel geführt, lautet das Ergebnis einer Studie des Wirt-schaftsforschungsinstituts (Wifo) über den österreichischen Handel. Der Effekt auf die Marktmacht der verbliebenen Anbieter ist aus Sicht der Studie groß, obwohl Zielpunkt nur drei Prozent Marktanteil hatte.

„In den letzten Jahren festigte sich die Marktposition der Markt-führer in Österreich (Rewe Inter-national AG, Spar Österreichische Warenhandels-AG, Hofer KG, Lidl Österreich GmbH) wegen der Ver-ringerung der Ladendichte, und die Marktkonzentration erhöhte sich weiter. Dieser Trend wird durch die Insolvenz der Zielpunkt GmbH Ende 2015 und den damit verbun-denen Marktaustritt von Zielpunkt beschleunigt, zumal die Marktan-teile von Zielpunkt zu einem gro-ßen Teil den vier Marktführern zu-fallen werden“, heißt es im Bericht.

„Die Übernahme von Vermö-genswerten der Zielpunkt GmbH durch andere Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels ist kein horizontaler Unternehmenszusam-menschluss im herkömmlichen Sinn“, so der Bericht. Denn Gegen-stand der Übernahme ist nicht das insolvente Unternehmen (oder Tei-le davon), sondern bloß einzelne Standorte, „nicht aber das Waren-lager oder das Geschäftslokal, das durchwegs von Zielpunkt selbst nur angemietet war“.

Österreich hat präventiv versagtNach der Zielpunkt-Insolvenz wür-de sich am engen Oligopolmarkt mit vielen Nachfragern und we-nigen Anbietern eine Konstellati-

on ergeben, „die den Missbrauch marktbeherrschender Stellungen vielfältigster Art fördert“.

Österreich habe hier präven-tiv „vollständig versagt“. Es seien wettbewerbspolitische Versäum-nisse der Vergangenheit, die eine derartig hohe Marktkonzentration überhaupt erst ermöglichten, heißt es im Bericht. Auch sei das Kartell-gesetz zu spät an die EU-Standards angepasst worden.

Höhere LebensmittelpreiseDie Studie nahm auch die Lebens-mittelpreise unter die Lupe und kommt zu dem bereits bekannten Schluss, den die Arbeiterkammer (AK) immer wieder kritisiert, näm-lich, dass Lebensmittel und alko-holfreie Getränke hierzulande im EU-Vergleich teurer sind. Einzig Dänemark, Schweden, Irland und Finnland hätten höhere Preise vor-zuweisen. Alkoholische Getränke und Tabak seien hingegen „deutlich billiger als im Durchschnitt“.

ZahlungsbereitschaftDass Österreich höhere Lebens-mittelpreise als zum Beispiel Itali-en und Deutschland hat, führt das Wifo aber mehr auf höhere Steu-ern und Arbeitskosten zurück, als dass Spar, Rewe, Hofer und Lidl rund 80% des Handels besetzen.Österreicher seien außerdem be-reit, für Produkte mit besonderen Attributen wie Frische, regiona-le Herkunft, tiergerechte Haltung und biologische Produktionsweise mehr zu bezahlen. „Milch ist des-halb im typischen Einkaufskorb in Österreich höherwertig (Vollmilch frei von Gentechnik, gekühlt, frisch und häufig biologisch produziert) als in Vergleichsländern (nicht ge-kühlte, konventionell produzierte Haltbarmilch in Packungen ohne Schraubverschluss)“, heißt es im Bericht.

Ein weiterer Grund für die höh-reren Preise liege in der höheren Dichte an kleinen Filialen hierzu-lande. Einfluss auf die Preise ha-be aber auch der etwas geringere Anteil von Eigenmarken, der etwa 29% beträgt. In Deutschland neh-men Eigenmarken etwa 35% ein. (red)

Freitag, 1. April 2016 AkTuELLES 29

Marktkonzentration im LEH steigtWifo-Studie: Marktkonzentration im heimischen LEH steigt seit der Zielpunkt-Insolvenz, und der Oligopolmarkt fördert den Missbrauch marktbeherrschender Stellungen.

LINZ. Mit der Auszeichnung Green Brands Austria werden „grüne Marken“ Österreichs geehrt, die sich ihrer ökologischen Verant-wortung bewusst sind und einen Beitrag zum Umwelt- und Klima-schutz in Österreich leisten. Seit Kurzem darf sich auch die Brau Union als grüne Marke bezeichnen und wird für die Maßnahmen in den Bereichen Energieverbrauch- und CO

2-Reduktion, Schutz der

Wasserressourcen, nachhaltige Be-schaffung u.v.m. ausgezeichnet.

PreisverleihungMarkus Liebl, Generaldirektor der Brau Union Österreich, nahm den Preis gemeinsam mit Gabrie-la Maria Straka (Leitung Kommu-nikation/PR & CSR) stolz aus den Händen von Friedrich Hinterber-

ger, Geschäftsführer und wissen-schaftlicher Leiter der SERI – Sus-tainable Europe Research Institute und Norbert Lux, Chief Operating

Officer bei Green Brands Organisa-tion GmbH, entgegen. „Im Bereich Energie und CO

2-Reduktion ist die

Grüne Großbrauerei Göss die erste

Großbrauerei weltweit, die ihr Bier ausschließlich unter Verwendung Erneuerbarer Energien und ös-terreichischer Rohstoffe erzeugt.“ Und Straka ergänzt: „Die Brau Union Österreich konzentriert sich im Nachhaltigkeitsmanagement auf folgende Themen: Energiever-brauch- und CO

2-Reduktion, Schutz

der Wasserressourcen, nachhaltige Beschaffung, verantwortungs voller Genuss, Mitarbeitergesundheit und Arbeitssicherheit sowie langfris-tige Partnerschaften für die Zu-kunft. So wird sichergestellt, dass jedes Produkt mit einem Höchst-maß an ökologischer und sozialer Verantwortung entsteht.“ Die Brau Union Österreich sei sich ihrer ge-sellschaftlichen Verantwortung be-wusst.

Über Green BrandsDie internationale, unabhängige und selbstständige Brand-Marke-ting-Organisation mit Hauptsitz in Irland verleiht seit 2011 das Green Brands Gütesiegel. In einem Drei-phasen-Auszeichnungsverfahren werden all jene Marken ausge-zeichnet, die den Green Brands In-dex Benchmark erreichen. (red)

Green Brands ehrt Brau unionDie Brau Union wird mit dem Green Brands-Siegel ausgezeichnet und ist ab sofort eine „grüne Marke“ Österreichs.

Norbert Lux, Gabriela Maria Straka, Markus Liebl und Friedrich Hinterberger.

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Nominierungen bis 15. April WIEN. Der Österreichische Franchise-Verband (ÖFV), der heuer sein 30-jähriges Bestehen feiert, zeichnet zum sechsten Mal die besten Unter-nehmen der österreichischen Franchise-Szene aus. Fran-chise-Geber sind eingeladen, bis spätesten 15. April das ei-gene Unternehmen oder einen ihrer Franchise-Partner für die Auszeichnung zu nominieren. Hauptkriterien für die Beur-teilung durch die unabhängige Jury sind unternehmerische Leistung, Geschäftsentwick-lung, Innovationskraft, das Beziehungsmanagement und die Nachhaltigkeit der Unter-nehmen. Einreichungen an [email protected].

MiLCHBAuERn

Quotenbauern auf den BarrikadenWIEN. Vor dem Haus der EU in der Wiener Innenstadt de-monstrierten gestern öster-reichische Milchbauern mit ohrenbetäubenden Lärm gegen die aus ihrer Sicht falsche Agrarpolitik. Derzeit laufe vie-les falsch, sagte ein Bauer, der netto acht Stunden lang mit seinem Traktor aus dem ober-österreichischen Mühlviertel in die Bundeshauptstadt getu-ckert war. Es gebe eine „poli-tisch gewollte Überproduktion in der EU“, allerdings würde das die heimische Politik nicht offen zugeben. Zusammenge-fasst würden in den großen EU-Milchländern Leistungs-milchkühe mit Gen-Soja aus Südamerika gefüttert, um schlussendlich so viel Milch zu erzeugen, dass Milchpulver bis nach Indien exportiert wird – wo die ansässigen Milchbau-ern ebenso eingehen würden, da sie auch preislich unterbo-ten werden. (APA)

MAnnER

Werks-Shop verlässt PergPERG. Ende April schließt der Manner Werks-Shop in Perg und wird voraussichtlich ab Juni im Donaupark weiterge-führt. Manner-Vertriebsleiter Mathias Walser freut sich über den zukünftigen Standort: „Wir sind sehr froh, die lange Ver-bindung mit der Region durch den neuen Manner-Shop im Donaupark aufrechterhalten zu können. Besonders freut es uns, dass uns auch die Perger Shop-Mitarbeiter am neuen Standort im Donaupark er-halten bleiben. Auf über 160 m2 wird es am neuen Standort möglich sein, das bestehende Sortiment sogar zu erweitern.“ Im neuen Shop wird neben den bereits bekannten Leckereien von Manner, Casali, Napoli und Victor Schmidt auch preis-günstigere Bruchware aus den Manner-Werken angeboten. (red)

Österreichs LEH im internationalen Vergleich

Land

Marktanteil der 5 Größten

am Food- umsatz 2013

Anteil der Eigenmarken am umsatz

2014

Ladenfläche je Mio. Einwohner 2011

Gesamt400–

999 m21.000–

2.499 m22.500 m2 od. mehr

Österreich 69,4% 28,5% 441 396 35 10Belgien 74,3% 31,3% 247 165 75 7

Schweiz 65,0% 44,5% – – – –

Tschechien 44,5% 22,4% 152 116 10 26

Dänemark 74,1% 25,4% – – – –

Deutschland 62,5% 34,5% 337 256 57 24

Spanien 54,1% 42,0% 210 122 77 11

Finnland 75,3% 23,6% – – – –

Frankreich 61,4% 27,4% 197 122 48 27

Großbritannien 49,3% 41,4% 97 52 22 23

Griechenland 56,8% – 170 114 51 5

Ungarn 62,3% 25,2% 127 78 32 17

Italien 33,6% 17,6% 232 176 42 14

Niederlande 60,1% 27,2% 216 129 84 3

Norwegen 75,8% 22,7% – – – –

Portugal 64,4% 32,9% 177 125 44 8

Polen 26,0% 24,3% 131 123 0 8

Schweden 74,2% 25,2% – – – –Slowakei 51,7% 22,7% 99 75 0 24Quelle: Metro Handelslexikon 2015/2016 und 2011/2012

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medianet.at30 Retail inteRnational Freitag, 1. April 2016

DÜSSELDORF. 20 Jahre nach seiner Gründung soll der Metro-Konzern also wieder zerschlagen werden: Metro soll sich in einen Lebensmit-tel- und einen Elektronikbereich aufteilen. Damit schlägt Konzern-chef Olaf Koch ein neues Kapitel in der Geschichte der Metro auf. Wenn es nach ihm geht, könnte die beiden wichtigsten Geschäftsbe-reiche – das Großhandelsgeschäft und die Elektroniksparte Media Saturn – schon ab Mitte nächsten Jahres unabhängig voneinander als selbstständige, börsenotierte Unternehmen geführt werden. Zu „neuen Ufern“ wolle er aufbrechen,

sagt Koch, der mit seinem Vorha-ben überrascht. Zwischen den bei-den Metro-Unternehmenssparten existierten nur sehr wenige ope-rative Überschneidungen und sehr wenige Synergien, so Koch; deshalb mache es keinen Sinn, weiter an der bestehenden Struktur festzu-halten.

Umsetzung Mitte 2017?Unabhängig voneinander könnten die Sparten dynamischer und effi-zienter agieren und ihr Wachstum beschleunigen. Außerdem eröffne sich damit für beide Unternehmen die Chance, die eigenen Aktien als

Zahlungsmittel bei Firmenüber-nahmen einzusetzen und so vom Konsolidierungsprozess in der Branche zu profitieren. Wenn Vor-stand und Aufsichtsrat den Plänen Kochs zustimmen, soll die Auf-spaltung bis Mitte 2017 umgesetzt werden. Die Großaktionäre Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim sollen das Vorhaben bereits unter-stützen; auch die anderen Aktionä-re werden noch abstimmen.

Durch einen Spin-off sollen das Großhandelsgeschäft mit den Mar-ken Metro Cash&Carry und Makro sowie die SB-Warenhauskette Real aus dem Konzern abgespalten wer-

den, die Leitung soll der bisherige Konzernchef Koch übernehmen. Auf den Bereich entfallen knapp zwei Drittel des Metro-Umsatzes und drei Viertel des operativen Ergebnisses. Im vergangenen Ge-schäftsjahr 2014/15 war der Um-satz des Metro-Konzerns auf 59,2 Mrd. € (+ 1,2%) gestiegen.

Neuer Name, neue IdeenUnter dem bisherigen Dach der Metro AG verbliebe nach der Ab-spaltung allein Europas größte Elektronikkette Media Saturn. Sie soll künftig – unter neuem Namen – vom Media-Saturn-Chef Pieter Haas geführt werden. „Wir gehen davon aus, dass wir die Wachs-tumsdynamik erhöhen können. Deshalb sollten wir in der Lage sein, mehr Beschäftigung zu er-möglichen“, so Koch. Media-Saturn-Chef Haas sieht großes Potenzial in den Plänen.

„Eine bessere friedliche Zusam-menarbeit wird dadurch noch nicht gefördert“, so die erste Reaktion von Media-Saturn-Minderheits-eigner Erich Kellerhals auf die Pläne Kochs. Seit Jahren führt der 76-jährige Milliardär einen erbit-terten Machtkampf um das Sagen bei Media-Saturn. „Aber neue kre-ative Ideen könnten bei der neu-en Konzernstruktur auch noch Lösungen für Media Saturn brin-gen“, schrieb Kellerhals auf seiner Internet-Seite. (red)

Metro-Konzern soll geteilt werdenMetro-Chef Olaf Koch plant die Trennung von Groß-handelsgeschäft und Elektroniksparte und erhofft sich dadurch zusätzliches Wachstum für beide Bereiche.

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HAMBURG. Erneut hagelt es Kri-tik für die Ministererlaubnis des deutschen Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel (SPD) – diesmal von Achim Wambach, dem neuen Chef der deutschen Monopolkommis-sion. Edeka darf gemäß Gabriels Entscheidung die rund 450 Filia-len von Kaiser‘s-Tengelmann fünf Jahre lang nicht an selbstständige Edeka-Einzelhändler weiterreichen und muss betriebsbedingte Kündi-gungen in dieser Zeit ausschließen. Nach Ablauf der fünf Jahre gilt für weitere zwei Jahre Kündigungs-schutz für Kaiser‘s-Beschäftigte, sollte ihre Filiale übernommen werden. „Vollbeschäftigung ist ein Ziel der Wirtschaftspolitik“, sagte Wambach der Zeitung Welt am Sonntag. Dies sei aber nicht gleichzusetzen mit dem Erhalt von

Arbeitsplätzen bei einem bestimm-ten Unternehmen. „Im vorliegenden Fall geht es nicht um strukturelle Arbeitslosigkeit“, sagte Wambach.

Damit nimmt er die Position seines Vorgängers Daniel Zimmer ein, der sich ebenfalls für die Stärkung des Wettbewerbs eingesetzt hat. (red)

Kritik an MinistererlaubnisEdeka-Tengelmann-Fusion: Nun äußert auch der deutsche Monopol kommissions-Chef Achim Wambach Kritik und Bedenken.

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Olaf Koch läutet eine neue Ära bei Metro ein: Sein Plan, den Konzern in zwei unabhängige Gesellschaften zu teilen, hat überrascht.

einzelhandel

Konsumanstieg in Frankreich PARIS. Die französischen Verbraucher bleiben trotz der schwachen Konjunktur und der hohen Arbeitslosigkeit in Kauf-laune: Im Februar stieg der Konsum überraschend um 0,6% zum Vormonat, so das Sta-tistikamt Insee. Die Verbrau-cher machten mehr Geld für Lebensmittel, haltbare Kon-sumgüter und Energie locker. Dagegen sparten sie nach dem Winterschlussverkauf bei den Ausgaben für Bekleidung. Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone wird nach einer Prognose der französischen Notenbank in diesem Jahr um etwa 1,2% zu-legen; die Regierung in Paris erwartet 1,5%. (APA)

deichMann

Dauerprozess kommt vor EuGHESSEN/LUXEMBURG. Der Dauerprozess des französi-schen Schuhdesigners Chris-tian Louboutin gegen Europas größten Schuhhändler Deich-mann wegen der Verwendung roter Schuhsohlen kommt vor den Europäischen Gerichts-hof (EuGH). Louboutin stellt Frauenschuhe um rund 500 € pro Paar her und hat sich rote Sohlen als Markenzeichen sei-ner Schuhe unter anderem in den Benelux-Staaten sichern lassen. Deichmann hatte in den Niederlanden über ein Tochter-unternehmen ebenfalls hoch-hackige Pumps mit roter Sohle für weniger als ein Zehntel des Louboutin-Preises angeboten und mit der Schauspielerin Halle Berry beworben. Dagegen klagt der Designer bereits seit 2013 und verlangt Schaden-ersatz wegen Verstoßes gegen Markenrechte. (APA)

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Gefärbte Oliven & WaffenschmuggelDEN HAAG. Mehr als 10.000 t gefälschte Nahrungsmittel und eine Mio. Liter Getränke haben Behörden in 57 Ländern welt-weit in den vergangenen Mo-naten sichergestellt. Die euro-päische Polizeiagentur Europol veröffentlichte am Mittwoch die Abschluss bilanz der Opera-tion „Opson V“, bei der Europol und Interpol für die Koordina-tion sorgten. Auch Österreich nahm teil, Sicherstellungen gab es aber nicht. Die Ope-ration lief diesmal zwischen November 2015 und Februar 2016. Weltweite Highlights wa-ren etwa die Sicherstellung von 85 t nachgefärbter Oliven in Italien oder die Beschlagnah-me von 36.000 l illegalen Al-kohols in Burundi gemeinsam mit neun Kalaschnikows und Munition. (APA)

Facts & Figures

Metro Group (ohne Kaufhof)

Umsatz 2014/15 (Mrd. €) 59,2

Mitarbeiter 230.000

Anzahl der Länder >30

Metro cash & carry

Umsatz 2014/15 (Mrd. €) 29,7

Mitarbeiter 112.836

Anzahl der Länder 25

Media-Saturn

Umsatz (Mrd. €) 21,7

Mitarbeiter 64.935

Anzahl der Länder 15Quelle: www.metrogroup.de

otto GRoUP

Schwächephase überwundenHAMBURG. Der internationale Handels- und Dienstleistungs-konzern Otto Group wächst wieder kräftig. Die Umsätze der Gruppe erhöhten sich nach vorläufigen Zahlen im abgelau-fenen Geschäftsjahr (29.2.) um 500 Mio. € oder 4,3% auf 12,57 Mrd. €. In Deutschland, dem wichtigsten Markt für Otto, sei das Wachstum sogar bei 5,5% gelegen.

Die Otto Group habe ihr Kerngeschäft gestärkt, den Handel über das Internet wei-ter ausgebaut und sich von Unternehmen getrennt. Im Ge-schäftsjahr zuvor war die Otto Group mit 0,5% nur schwach gewachsen und hatte einen hohen Verlust erlitten. (red)

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medianet.at

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Kinder und Supermärkte funktionieren nur bedingt – etwa, wenn es um Süßigkeiten geht. Dar-über, wie man Einkaufen für Eltern und Nachkommen gleichermaßen zum Erlebnis machen kann, zer-bricht man sich bei Merkur schon länger den Kopf. „Kinder im Super-markt zu beschäftigen, heißt nicht,

dass man die Süßigkeiten auf ihre Augenhöhe hängt“, sagt Merkur-Vorstand Kerstin Neumayer. Dass Kinder Nahrungsmittel erleben und gleichzeitig kennenlernen können – ganz nach dem Prinzip Spaß und Lernen sozusagen –, das könne sie sich schon eher vorstellen. Familien mit Kindern sind für den Händler nach den „anspruchsvollen Genie-ßern“ immerhin die zweitwichtigste Konsumentengruppe.

Den Kindern eine Stimme gebenEine aktuelle, nicht repräsentati-ve Studie, die Merkur beim Gallup Ins titut in Auftrag gegeben hat, zeigt: 62% der befragten Kinder ge-hen gern bis sehr gern mit in den Supermarkt einkaufen, 38% gehen sogar häufig allein. Besonders viel Freude bereitet es ihnen, mitent-scheiden zu dürfen, was zu Hause auf den Tisch kommt, wobei die eigene Mutter die unbeliebteste Einkaufsbegleiterin ist. Von den Lebensmittelmärkten wünschen sich Kinder vor allem ein besser auf sie zugeschnittenes Angebot sowie Spielmöglichkeiten direkt vor Ort. „Mit der Studie möchten wir Kindern eine Stimme geben“, so Michael Nitsche, Geschäftsfüh-rer des Österreichischen Gallup Instituts.

Marktforscher & FamilienforumEnde Februar wurde bei Merkur das „Marktforscher Programm“ ge-startet, in dessen Rahmen Kinder anhand von Rätselaufgaben aller-lei Wissenswertes über Lebensmit-tel erfahren. Seitdem werden am Obststand etwa Fragen wie: War-um ist die Banane krumm? gestellt. Damit erfülle man den Wunsch der Kinder nach Information und Un-terhaltung.

„Ich kann schon jetzt verraten, dass wir an der Einführung von gesunden Kinderprodukten im Kas-sabereich arbeiten – dabei soll es aber nicht darum gehen, Kindern Süßigkeiten zu verbieten, sondern ihnen eine gesunde Alternative zu bieten“, so Neumayer.

Zum anderen werden national kleine Kindereinkaufswägen in den Märkten zur Verfügung ge-stellt, in manchen Filialen wird ab Mitte April ein eigenes Disney-Sortiment getestet. „Auch werden wir das ‚Merkur Familienforum‘ ins Leben rufen – einen unabhän-gigen und kritischen Expertenrat, der uns bei der Entwicklung von künftigen Projekten beratend zur Seite stehen soll“, verrät dazu Neumayer.

Freitag, 1. April 2016 Aktuelles 31

Wenn kinder einkaufenLaut einer aktuellen Studie des Gallup Instituts gehen Kinder sehr gern einkaufen – oft sogar allein. Deshalb bemüht sich Merkur nun um die Gunst der Jüngsten.

Sieger beim Seminarhotel-Test : Rainers Hotel Vienna ist spitze

WIEN. Top-Platzierung im um-kämpften Markt: Das Rainers Hotel Vienna holte erneut die Wien-Wertung in der österrei-chischen Seminar- und Tagungs-branche. Nach der sensationellen Platzierung bei den Goldenen Flip-chart-Awards 2014 hat sich das beliebte und mit über 670 Semi-naren und Tagungen im Jahr 2015 auch topgebuchte Seminarhotel erneut durchgesetzt.

Elite der Seminar- und Tagungshotels Die Verleihung der begehrten Aus-zeichnung erfolgte vor Branchen-größen im Rahmen der Tagungs-Fachmesse „Meet the Best“.

Das Verfahren setzt auf Objek-tivität und Transparenz: Bewer-tungskriterium für die Goldene Flipchart-Auszeichnung ist die Zufriedenheitsanalyse der Semi-nartrainer und -teilnehmer; über 15.000 Fragebögen wurden 2015 in die Bewertung aufgenommen.

Anerkennung und Auftrag für den Wien-Sieger„Gemeinsam mit meinem Team freue ich mich außerordentlich

über diese höchste Anerkennung in der Seminar- und Tagungsbran-che; drückt sie doch für uns das schönste Feedback hinsichtlich der Zufriedenheit unserer Kunden aus“, betont ein sichtlich stolzer Werner Magedler, General-Ma-nager des Rainers Hotel Vienna. „Ein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle nicht nur an un-sere Kunden für die exzellente Bewertung, sondern vor allem auch an mein gesamtes Team für die höchste Professionalität und das besondere Engagement, die es tagtäglich einbringt. Letztend-lich hat es damit auch die Basis für unsere Spitzenplatzierung ge-schaffen.“

Top-Klassifi zierung auch nach QualitätskriterienDas Rainers Hotel Vienna weist bereits seit 2014 als einziges Ho-tel Wiens eine Fünf-Flipchart-Klassifizierung – und damit die höchstmögliche Auszeichnung als Seminar- und Kongresshotel – auf. Diese basiert auf einer stan-dardisierten Qualitätsprüfung von mehr als 400 Kriterien in 15 Kate-gorien.

Goldenes Flipchart 2015 – der Wien-ChampDacapo für die Besten: Nach 2014 eroberte das Rainers Hotel **** Vienna erneut das Podest in der Bundeshauptstadt.

Wien-Wertung Top 3 der Bun-deshauptstadt und Award-Initi-atoren: Elfriede Schenkel (Tagen in Österreich, 1.v.li.), Team des Best Wes tern Premium Hotel Kaiserhof (Platz 2), Team des Hotel am Kon-zerthaus (Platz 3), Michaela Mayr-Spießber-ger (Director of Marketing & Sales Rainers Ho-tel**** Vienna, 2.v.re.) und Wolf-gang Wolfsegger (Tagen in Öster-reich, 1.v.re).

Der Wien-Kaiser!Das 4-Sterne Rainers Hotel Vienna liegt mit seinen 179 Zimmern und 2 Suiten in un-mittelbarer Nähe zum Wie-ner Stadtzentrum und zum Hauptbahnhof. Das Rainers gilt mit rund 1.000 m2

Seminarraumfl äche als Top-Tagungshotel. Infos: www.rainer-hotels.eu

April-Aktion für medianet-Leser: 10% Rabatt-Pauschale bei einer Veranstaltungs- oder Seminarbuchung (Termin: einschließlich August 2016) unter dem Kennwort „medianet“. ©

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80 Kinder zwischen 8 und 14 Jahren wurden befragt, die meisten gehen gern einkaufen.

Kinder im Su-permarkt zu be-schäftigen, heißt nicht, dass man die Süßigkeiten auf ihre Augen-höhe hängt.

kinder im supermarkt

Begleitpersonen

Mutter 76%

allein 38%

Vater 36%

Freunde 30%

Oma/Opa 26%

Bruder/Schwester 24%

andere Personen 2%n=50, Frage: Mit wem gehst du meistens in den Supermarkt? Quelle: Gallup Institut März 2016

kerstin Neumayer Merkur-Vorstand

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medianet.at32 Shop TaLK Freitag, 1. April 2016

re-opening

Frühlingserwachen bei pandora SCHMUCKSTÜCKE. Das dänische Schmuckunternehmen Pandora feierte kürz­lich bei einem entspannten Frühlingscocktail die Wiedereröffnung seines neu­en Concept Stores am Wiener Trattnerhof sowie den Launch der neuen Früh­lingskollektion. „Wir freuen uns sehr, dass der strategisch wichtige Concept Store im Herzen Wiens nun in neuem Glanz erstrahlt. Das Erlebnis Pandora wird hier in der schönsten Form gelebt. Der Store bildet so auch den richtigen Rahmen für die zarten Blumen und frischen Farben der neuen Frühlingskol­lektionen“, freute sich Andrea Nagy, Country Managerin Austria. Den neuen Store bewunderten u.a. Nicole Beutler, Olga Esina und Kirill Kourlaev, Desi-rée Treichl-Stürgkh, Liliana Klein und Bianca Schwarzjirg; die Moderatorin konnte sich für einige Schmuckstücke begeistern: „Gerade im Frühling wird nicht nur die Mode leichter, auch der Schmuck wird ganz zart, und ich freue mich sehr über schöne Pastellfarben – immer abgestimmt auf das Outfit, aber ein wenig Glitzer darf schon sein.” Nicole Beutler mag es schlicht und findet mehr Gefallen an dezentem Schmuck: „Ich trage am liebsten ein schönes Stück, das strahlt. Weniger ist mehr.“ (nn)

TradiTion

140 Jahre Café Central JUBILÄUM. Das berühmte Wiener Traditions­kaffeehaus Café Central Wien feiert heuer sein 140stes Jubiläum. Damals wurde das Café Central im Palais Ferstel eröffnet und galt als zentraler Treffpunkt des intellektuellen Wiens. „Kaum ein angesehener Literat oder Gelehrter fehlt in der Reihe der ‚Centralisten‘, wie sich die Dauerbesu­cher des Cafés bezeichneten“, so Alfred Flammer. Heute erinnert eine lebensgroße Figur von Peter Altenberg an den einstigen Stammgast. „Im Jubilä­umsjahr wollen wir den Centralisten von heute ein neues, ‚altes’ Zuhause geben“, sagt Flammer. (nn)

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Fashion-party bei h&M am grabenH&M LOVES GRABEN. Ein volles Haus gabs beim Re­Opening des H&M Flagship­Stores am Wiener Graben, das mit einem glamourösen Event gefei­ert wurde. Liebevoll revitalisiert, vereint die weltweit einzigartige Filiale im Gebäude des ehemaligen Wiener Nobelkaufhauses Braun & Co. Tradition und aktuelles Fashion­Design. Rund 300 Gäste folgten der Einladung, darunter bekannte Gesichter, wie Künstler Model Werner Schreyer mit Sohn Marlon Schreyer-Dupuy, Schauspielerin Edita Malovcic, Fußball­Nationalspieler Manuel Ortlechner, Sängerin Rose May Alaba und Schauspielerin Chiara Pisati. Inmitten des stilvollen Interieurs sorgten DJ Mateus und Geigerin Catherina Lee mit einer spannenden musikalischen Mischung aus modernem DJ­Set und Live­Violine für eine anregende Atmosphäre. (red)

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1. Schauspielerin Nicole Beutler mit Pandora Country Managerin Austria, Andrea Nagy; 2. Bianca Schwarzjirg und Liliana Klein warfen ein Auge auf die Ringe von Pandora.

Alfred Flammer (Geschäfts-führer von Palais Events und Café Central) und Harald Nograsek (Generaldirektor der Verkehrsbüro Group) mit der Figur des öster-reichischen Schriftstellers Peter Altenberg an seinem früheren Stammtisch.

Ernst WidekErnest Widek (47) ist seit heute, 1. April, neuer Sales Manager von Beiersdorf Österreich und übernimmt in dieser Position die Leitung des Vertriebsteams. Widek verfügt über langjährige Beiersdorf-Erfahrung, zu-mal er bereits von 1994 bis 2011 im Sales Team tätig war. Die vergange-nen drei Jahre hatte er die Vertriebsleitung von Felix Austria Orkla ASA inne.

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Karriere

Claus MitterböckClaus Mitterböck (49) leitet seit 1. März, gemeinsam mit Brigitte Wiebach-Ebner, die Geschäfte von Libro. Mitterböck verantwor-tet seit zwei Jahren als Head of Sales das Filialgeschäft und den eCommerce-Bereich. Er bringt wertvolle Erfah-rungen aus Vertrieb und Management bei der Interspar GmbH und der bauMax AG ein.

Rund 300 Gäste folgten der Einladung und shoppten im neu renovierten Flagship-Store.

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Stilsicherer Fitnesstracker: polar a360POLARISIEREND. Der Fitnesstracker von Polar ist ideal für alle, die ihre Aktivität aufzeichnen, stets auf dem Laufenden bleiben und einfach jederzeit für ihre Trainingssession bereit sein möchten. Der Polar A360 ist wasserdicht und trackt die tägliche Aktivität, Schritte, Kalorien, Workouts und auch den Schlaf. Dank der neuen Wechsel­armbänder in Neon Green, Sorbet Pink, Navy Blue, Powder White oder Charcoal Black kann der Nutzer seine Aktivität stilsicher im Auge be­halten. Den Polar A360 gibt‘s im Handel für UVP 199,95 €; die Wech­selambänder sind in mehreren Größen um UVP 24,95 € erhältlich. www.polar.com

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am Tellerrand ••• Von Daniela Prugger

ABFALL. Der deutsche Nahrungs­ und Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) fordert eine baldige Abschaffung des Haltbarkeitsdatums auf allen Le­bensmittelverpackungen. Zu häu­fig würden Konsumenten nämlich noch essbare Lebensmittel weg­werfen, weil die Hersteller zu große Sicherheitspuffer eingebaut haben. In Anbetracht der Unmengen an Lebensmitteln, die in Österreich im Müll landen (276.000 Tonnen), sind zu eng gefasste Haltbarkeitsdaten

aber wohl das geringste Problem. Wie oft wurde meine Frage, sams­tags kurz vor Ladenschluss dann doch noch einen Rabatt auf den halb verwelkten Salat zu bekom­men, mit einem „Nein, dürfma lei­der nicht“ beantwortet. Ja, 42 Pro­zent aller weggeworfenen Lebens­mittel entfallen auf die Haushalte. Aber 44 Prozent machen noch im­mer die Abfälle aus Produktion und Handel aus – werden also von je­nen Unternehmen verschuldet, die am Geschäft mit Nahrungsmitteln verdienen.

In Frankreich ist man schon wei­ter: Dort ist es Supermärkten ge­setzlich untersagt, Lebensmittel wegzuwerfen. Sie müssen sie statt­dessen entweder billiger verkaufen,

spenden, zu Tierfutter verarbeiten oder kompostieren. Italien will dem Beispiel Frankreichs als zwei­tes europäisches Land folgen. Auch Österreichs Landwirtschaftsmi­nister Andrä Rupprechter will nun gemeinsam mit dem Lebensmittel­handel eine Initiative ins Leben ru­fen, die ähnliche Ziele verfolgt.

Doch am Wegwerfverhalten der österreichischen Haushalte wird sich, solange im Supermarkt Men­genrabatte im Frische­, sprich: Brot­, Obst­ und Gemüsesortiment an der Tagesordnung stehen, ge­nau gar nichts ändern. Wie könnte es das auch? In vielen Fällen ist es immerhin günstiger, die zweite Pa­ckung Tomaten wegzuschmeißen, als nur eine zu kaufen.

nahrungsmittel für den MülleimerWas tun gegen die Lebensmittelverschwendung?