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Page 1: Rheinländer 19 Marz 2010

Martin Stankow

ski

und Anja K

lafki

in Unkel

zu Gast

KlosterlandschaftHeisterbach

KlosterlandschaftHeisterbach

WeinmühleOberdollendorf

WeltwunderRheintal

St. GeorgHammerstein

LederwerkstattBehrens

KräuterwindWesterwald

Königswinter · Bad Honnef · Unkel · Linz · Bad Hönningen · Asbach · Waldbreitbach

D a s H e i m a t m a g a z i n · 3 . J a h r g a n g · H e f t 1 9 · M ä r z 2 0 1 0

Pfarrer i.R. Georg Kalckert, Vorsitzender der Stiftung Abtei Heisterbach

Pfarrer i.R. Georg Kalckert, Vorsitzender der Stiftung Abtei Heisterbach

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Editorial

In kleinem Kreis finden dieVeranstaltungen im Unke-

ler Heimatladen des RHEIN-LÄNDER statt. Vortragende undZuschauer treffen sich in einerdichten und intimen Runde,was für alle Beteiligten einbesonderes Erlebnis ist.

So sicher auch bei unse-ren Veranstaltungen im

März: Es geht los am Freitag, 5. März mit dem aus Funk undFernsehen bekannten Autorund Journal isten Mart inStankowski. Geradeist er im WDR-Fern-sehen in: „Der drit-te Bi ldungsweg“mit seinem FreundJürgen Becker zu sehen.Martin Stankowski erzählt beiuns über die „schönsten undhässlichsten Orte am Rhein“und zitiert dafür aus seinem„anderen Rheinreiseführer“:„Darum ist es am Rhein soschön.“

Am Wochenende, Sams-tag und Sonntag, 13.

und 14. März präsentiert UlliMarten aus Königswinter ihreneuesten kunsthandwerkl i -chen Kreationen aus Straußen-und Gänseeiern, dazuSchmuck mit Eierschalen. UlliMarten ist an beiden Tagen imHeimatladen anwesend undberät Sie gerne.

Am Frei tag , 19. Märzstellt Künstlerin Anja

Klafki ihre Landschaf ts -graf iken bei derVernissage zurA u s s t e l l u n g :„ r h e i n - g r a f i s c h “vor. Journalist und

Autor Dr. Helmut Herles, vie-len Besuchern des Heimat-ladens schon bestens bekannt,führt ein Künstlergespräch mitAnja Klafki.

Liebe Rheinländer, es ist wieder ordentlich was los im Heimatladen…

Ein Abend, auf den ichmich ganz besonders

freue, ist der mit dem ehemali-gen Ex-ZDF -ChefredakteurReinhard Appel, der unter derÜberschri f t : „Vom Pol i t ik -reporter zum Intendanten“über sein journal ist ischesLeben erzählt. Ich habe sehrgeschätzt, wie Reinhard Appelin den 70er und 80er Jahrenseine Politikmagazine mode-rierte. Bekannt sind auch dievon ihm geleiteten Elefanten-runden mit Parteivorsitzendenund Kanzlerkandidaten.

In Zusammenarbeit mitdem Unkeler Musikhaus

Hommerich haben wir amMittwoch, 24. März das KölnerTrio „Slainte Mhath“ zu Gast,das traditionellen Irish Folkpräsentieren wird.

Ihr Besuch im Heimat -laden und bei unseren

Veranstaltungen unterstütztauch das Heimatmagazin. Wirfreuen uns auf Ihren Besuch!

Wolfgang Ruland, Herausgeber

Gäste aus Kunst und Politik

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Seite 4 Der Rheinländer · März 2010

VG Linz

VG Unkel

Bad Honnef

Königswinter

B42

A3

Buchholz

Asbach

Windhagen

Roßbach

Hausen

NeuwiedAndernach

Sinzig

Remagen

Bad Honnef

Unkel

Linz

Bad Hönningen

Leutesdorf

Rheinbrohl

Hammerstein

LeubsdorfDattenberg

St. Katharinen

Ockenfels

Kasbach-Ohlenberg

Erpel

VettelschoßBruchhausen

Rheinbreitbach

AegidienbergRhöndorf

Oberdollendorf

Eudenbach

Heisterbacherrott

OberpleisOelinghoven

A59 RauschendorfVinxel

BerghausenThomasberg

Waldbreitbach

Neustadt

Wied

Bonn

Rhein

Ahr

IttenbachKönigswinter

VG Bad Hönningen

Breitscheid

Niederbreitbach

Datzeroth

VG Waldbreitbach

VG Asbach

Niederdollendorf

inhaltlich!

D a s H e i m a t m a g a z i n

Gründungsjahr 2008

Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG LinzVG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach

Erscheinungsweise: monatlich

Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten)

Auflage: 15.000

VERLAG DER RHEINLÄNDER

Inh. Sandra PeukertPützgasse 2 · 53572 UnkelTel: 0 22 24 - 7 79 65 12Fax: 0 22 24 - 9 0130 [email protected]

Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.)

Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland,Peter Köster, Bernhard Niemann, Hannelore Prangenberg

Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland(falls nicht anders angebeben)

Grafisches Konzept und Satz:Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de

Druck: medienHaus Plump, Rheinbreitbach

Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18

Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats

Druckunterlagen an: [email protected]ähige Text- und ungerasterte BildvorlagenEPS-, TIFF-, PDF-Dateien

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung undNachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bild-und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angabenim Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmenkeine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.

IMPRESSUM

Editor ial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Liebe Rheinländer, es ist wieder ordentlich was los im Heimatladen

kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Nachrichten aus der Region

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Geheimnisvolle Klosterlandschaft Heisterbach

arom ati sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Frühling kann jetzt einmarschieren

engag i er t ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Bausteine für ein neues Leben

genussvoll! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Kräuterwind im Westerwald

bes icht ig t ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18„Weltwunder Rheintal“

.

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Der Rheinländer · März 2010 Seite 5

inhaltlich!

Kloster-landschaftHeisterbachSeite 8

Kräuterwind im WesterwaldSeite 16

Plötzlich entsteht einneuer Drachenfels

Seite 24

EinzigartigeLederwarenSeite 22

Spurensuche in derAdenauer Welt

Seite 20

künstl er i sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Spurensuche in der Adenauer-Welt

handwerklich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Einzigartige Lederwaren

künstl er i sch!! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Anja Klafki: Und plötzlich entsteht ein neuer Drachenfels

bes icht ig t ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Der Gertrudenhof, Rheinbrohl

persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Der Welterzähler: Martin Stankowski

bes icht ig t ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Einmaliges Doppelgeläut und schauerliche Begebenheiten

geni eßen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Rustikale TraditionWeinmühle Oberdollendorf

ausgewählt ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38Veranstaltungen im März

kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42Nachrichten aus der Region

d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Neue Heimat in der Fremde

ausgez e ichn et ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46Siegeszug des Kasbacher Uhles in Norwegen

li t erar i sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48Der Mittfastenpunsch nach Art von Großtante Hortense

Bausteine für einneues Leben

Seite 14

EinmaligesDoppelgeläutSeite 30

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kurz & knapp!

Der aktuelle RHEINLÄNDER Rechtstipp:

Schwiegereltern können Geschenke zurückfordernDer Bundesgerichtshof (BGH) hat mit Datumvom 3. Februar 2010 (Az.: XII ZR 189/06) eininteressantes Urtei l für Schwiegerel terngefä l l t . Danach können s ie Geld- undVermögenswerte, mit denen sie den Partnerihres Kindes im Hinblick auf die Ehe der bei-den bedacht haben, nach einer Scheidungkünftig einfacher zurückfordern. Nach derEntscheidung des BGH sind die Geschenke derSchwiegereltern nicht mehr wie bisher als„unbenannte Zuwendung“ einzuordnen, son-dern als Schenkung. Scheitert also die Ehe, soentfällt auch die Geschäftsgrundlage für dieSchenkung. Danach besteht für die Schwieger-eltern die Möglichkeit, das Geschenk zurück-zufordern. Dies gilt abweichend von der bishe-rigen Rechtsprechung auch dann, wenn dieEhegatten im gesetzlichen Güterstand derZugewinngemeinschaf t gelebt haben. Die

Rückabwicklung der Schenkung hat demzufol-ge unabhängig von güterrechtlichen Erwä-gungen zu erfolgen. Zu berücksichtigen istallerdings, dass regelmäßig nur eine teilweiseRückzahlung in Betracht kommt, wenn daseigene Kind selbst einen längeren Zeitraum inden Genuss der Schenkung gekommen ist (zumBeispiel durch das Leben in einer geschenktenWohnung). Nach der aktuellen Rechtsprechungdes BGH ist damit zu rechnen, dass Schwieger-eltern in Zukunft häufiger als bisher mit ErfolgGeld und andere Werte zurückfordern können.

Dr. Markus Heimermann, Rechtsanwalt

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IJ

Märchenhafter Genuss rund um die Erbse Roßbach. Im Rahmen der Tafelfreuden Rhein-Westerwald servieren Martina und ChristophWeingarten vom Hotel zur Post in Roßbach amSamstag, 6. März um 19 Uhr ein Frühlings-erwachen-Menü mit Kräutern aus dem eigenenGarten unter dem Titel: Die Prinzessin auf derErbse.Geboten wird: Gartenkräutersalat in Rosen-blüten-Vinaigrette mit marinierten Rindfleisch-scheiben, Poulardencremesuppe mit Spargel-spitzen und Kerbel, Püree von der Erbse undTrüffelkartoffel mit gebratenem Saibling anBalsamico-Vanilleglace, Kardamom-Erdbeer-

sorbet in der Hippen-Krone, gefülltes Kalbs-medail lon auf Rote Rosen-Risotto, Safran-schaum und Kaiserschotenragout , süßesSüppchen von grünem Apfel und Apfelminze,Creme Brûlee von der Gewürzschokolade mitOrangen-Kompott und Mandelschaum inkl.Weine und Tafelwasser für p 79 pro Person.Dazu spielt die Harfenistin Lorena Wolfewicz.Besonderer Tipp: Übernachtung mit Frühstückinkl. Menü-Abend für p 114 pro Person.Info-Tel: 02638-280, www.zur-post-rossbach.dewww.tafelfreuden-rhein-ww.de | WR

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kurz & knapp!

Leutesdorf. Das Hotel LeyscherHof zählt zu den bundesweitermittelten 40 Gewinnern desWettbewerbs „Historische Wirts-häuser in Deutschland”, den derBundesverband für Natur- undDenkmalschutz, Landschafts- undBrauchtumspflege zusammen mitdem DEHOGA (Deutscher Hotel-und Gaststättenverband) durchge-

führt hat. Mit der Auszeichnungbefindet sich der Betrieb vonCarla Maur-Tencic in bester undprominenter Gesellschaft: Preis-t räger auf Bundesebene s indunter anderem auch AuerbachsKel ler in Leipzig oder dasMünchner Hofbräuhaus. Gemein-sam mit dem Vertreter des Hotel-und Gaststättenverband (HOGA),Franz Herz , gratul ierten derBürgermeister der Verbands-gemeinde Bad Hönningen,Michael Mahlert, und LandratRainer Kaul der Eigentümerin desLeyschen Hofs , Car la Maur-Tencic. Landrat Kaul hob dieBedeutung von Wirts - undGasthäusern für die Gesellschafthervor: „Sie waren und sind tradi-tionelle Orte der Kommunikationund der Begegnung. Und ich freue

mich persönlich, dass Frau Maur-Tencic allen wirtschaftlichen undgesellschaftl ichen Veränderungenzum Trotz diese wichtige Funktionund Identität mit den Menschen auf-recht erhält.“Bürgermeister Michael Mahlert lobteFrau Maur-Tencics kul turel lesEngagement: „Seit einigen Jahren istder Leysche Hof fester Bestandteil

Leyscher Hof als „Historisches Wirtshaus in

Deutschland“ ausgezeichnet

des Kulturlebens zwischen Linz undKoblenz. Im Frühjahr, Herbst undWinter schafft ein vielfältiges Kultur-programm aus Musik, Theater, Kunstund Kabarett gepaart mit Gastro-nomie eine angenehme Atmosphäredie ein breites Publikum anspricht.“Carla Maur-Tencic zeigte sich hocher-freut über die Auszeichnung: „DerLeysche Hof konnte im vergangenenJahr sein 330-jähriges Bestehen fei-ern. Das Jubiläum ist schon alleineeine große Anerkennung undHerausforderung für unser Schaffen.Dies alles gelingt nicht ohne unserenetten Gäste, denen ich auf diesemWege Dank sagen möchte. Nur mitihnen gemeinsam gelingt es uns, einegemütliche Atmosphäre bei regiona-ler Küche und Leutesdorfer Weinenund Rheinromantik in unserem histo-rischen Haus zu schaffen.“ | WR

AuchMittelrheinweinköniginGabi Emmerich gratulierte CarlaMaur-Tencic mit herzlichen Worten.

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Seite 8 Der Rheinländer · März 2010

Titel!

GeheimnisvolleKlosterlandschaft Heisterbach

GeheimnisvolleKlosterlandschaft HeisterbachIm romantischen Heistertal steht die als Denkmal geschützte Chorruine der kunstgeschichtlich einmaligen Zisterzienserabtei.

von Bernhard Niemann

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Nie

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Der Rheinländer · März 2010 Seite 9

ie wurde im Laufe der ZeitZiel und Ausgangspunkt

von Entdeckerwanderungen imHeistertal, dem die Buchen(Heistern) se inen Namengaben. Im Tal erkennt manReste ehemal iger Mühlen,oben am Stenzelberg den still-gelegten Latitsteinbruch mitseltsamen Gesteinsforma-t ionen, interessantenPf lanzengemeinschaf tenund seltenen Echsen. ImWald entdeckt man mancheBuche mit rätselhaft gewach-sener Baumkrone. DasHeistertal ist eineKu l t u r l a n d s ch a f t ,denn Wald undL a n d w i r t s c h a f t ,Mühlen, Höfe undauch Weingüter die-ser Landschaft wur-den 600 Jahre ge-prägt von den Zister-ziensern. Die Zister-z ienserabtei Hei -sterbach war Ort derSt i l le und Besin-nung, des Gebetesund Gottes lobes ,aber auch ein regesWirtschaftszentrumvon regionaler Be-deutung. Die Mön-che, deren Orden imJahre 1098 von 21 Benedik-tinermönchen in der Einsam-keit von Citeaux (lateinisch„cistert ium“) gegründetwurde, mussten 1803 nach derSäkularisierung ihr Klosterverlassen und konnten denvölligen Abbruch von Klosterund Abteikirche nicht verhin-dern. Mit den Steinen desKlosters baute man den Kanalvon Neuss zur Maas, und einTeil wurde zum Ausbau derFestung Ehrenbreitstein ver-wandt. Später ließ ein neuerEigentümer, Graf zur Lippe-Biesterfeld, das Gelände auf-schütten und einen englischenPark anlegen, der leider nichtmehr existiert. Die Mönche

kamen nicht zurück, aberLandschaft und Klostergeländesind vol ler Zeugnisse vonihrem Glauben und ihremerstaunlichen Wirken.

Ein Jahrhundert nachOrdensgründung der

Zisterzienser entsandte dieAbtei Himmerod in der Eifel elf

Mönche, um einen Standort füreine rechtsrheinische Abtei zufinden: Abseits von Burgen

und Städten, aber verkehrs-günstig sollten Wald und fürAckerbau geeignete Flächensowie f ließendes Wasser fürMühlen und zur Fischzuchtvorhanden sein. Besonderswicht ig war e in naherSteinbruch, um dort Steinezum Bau der Abteikirche zubrechen. Alles fanden sie imHeistertal, im nahen Stein-bruch am Stenzelberg gab essogar den hochwertigen Latit.Aus diesem Latit sowie ausTuf f und Grauwacke fürMauern und Gewölbe errichte-ten die Mönche innerhalb vonnur 35 Jahren, bis zum Jahr1237, Abteikirche und Klostereinschl ießl ich Quel le infas -

sungen, unterirdischen Was-ser- und Abwasserkanälen,sowie sieben Fischteiche –eine fast unglaubliche Pla-nungs- , Organisations- undArbeitsleistung! Dann nutztenund pflegten sie den Wald, leg-ten fruchtbare Äcker imHeistertal sowie Gemüse- und

Kräutergärten an. Im Laufeder Generationen bautendie Mönche an den Bächendes Heisterta les Öl - ,

Getreide-, Trass- und Schleif-mühlen, deren Reste heutenoch vorhanden sind. Sie ver-

besserten den hei-mischen Weinbau anden Dol lendorferHängen, legtenWeingüter an undbauten Höfe . Denwachsenden Über-schuss ihres Fleißesverkauften sie: IhreRheinschiffe fuhrenbis nach Hol land!Dennoch verstandensie ihre Arbei tzugleich als Dienstin Verantwortungfür Gottes Schöp-fung, was zu nach-hal t igem Umgangmit natür l ichenRessourcen führte

und einer der Gründe ihreswirtschaftlichen Erfolges war.

Über Zisterzienser unddie Heisterbacher Klos-

terlandschaft könnte niemandinteressanter informieren alsPfarrer im Ruhestand GeorgKalckert. Nach vielen Jahrenals Dechant der Königs -winterer Pfarreien konnte erkürzl ich sein 40- jährigesPriesterjubiläum feiern. Seit30 Jahren erforscht er Glaube,Denken, Leben und Arbeitender Zisterzienser. Insgesamt2.509 Zisterzienserklösterbesuchte Georg Kalckert, vieledavon mehrmals. In seinergroßen Fachbibl iothek undDatensammlung f indet man

Ora et labora

S

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Seite 10 Der Rheinländer · März 2010

Titel!

fast das gesamte europäischeWissen über die Zisterzienserund sogar die neuestenComputeranimationen, wie dieAnlage der HeisterbacherAbteikirche und des Klostersüber die Jahrhunderte hinweg

ausgesehen hat. Ein Film solldazu bald Premiere feiern.

Georg Kalckert und dievon ihm 1984 gegründe-

te Stiftung Abtei Heisterbachkonnten das Land NRW davonüberzeugen, dass die Kloster-

landschaf t Heisterbach einkulturgeschichtlich sehr wert-volles, im Siebengebirgsraumeinmaliges Kulturdenkmal ist.Denn hier lassen sich Glaubeund Arbeit der Zisterzienser,ihr erstaunliches land- und

Page 11: Rheinländer 19 Marz 2010

forstwirtschaftliches und sogar architektoni-sches Wissen noch gut erkennen. Im Rahmender Regionale 2010 stellt das Land NRW erhebli-che finanzielle Mittel zur Verfügung, um dieKlosterlandschaft zu erforschen, zu bewahren

und sie zu einer ebenso lehrreichenwie angenehmen Attraktion zu

machen. Denn die Landschafterzählt bis heute vom Wirkender Mönche. Buchen mit nied-rigen, knorrigen Kronen sindSpuren des Weinbaues: Umnicht für die im Weinbau nöti-gen Holzpfähle ganze Bäumezu fällen, schnitten die Zister-

zienser in drei Metern Höhedie Buchen ab und ernteten in

den Folgejahren nur die nach-wachsenden Äste. Mauerreste an den

Bächen konnten als Reste von Mühlen desKlosters erkannt werden. Künftig werden Wegeund Hinweise diese und andere Zeugen desVergangenen erschließen.

Vor allem geht es in der Aufarbeitung umdie Klosteranlage selbst, denn Chorruine

und Kirche sind kunstgeschichtlich einmalig:Sie erscheinen rheinisch-romanisch wegen der

Wer einen Stein besitzt, der aus der Abtei-kirche stammen könnte, wird herzlich gebe-ten, dem Ausgrabungsteam Gelegenheit zumFotografieren und Zeichnen zu geben!

Tel: 01520–1629577 oder e-mail an: [email protected]

MITHILFE

Rundbögen und Rosetten. Die klugen Erbauerhatten sich vom Gefühl leiten lassen undRücksicht auf den im Rheinland damals vorherr-schenden romanischen St i l genommen.Versteckt unter Dächern oder hinter Nischenerkennt man jedoch die von den Zisterziensernbekannten bahnbrechenden statischen Erfin-dungen, d ie später zur Got ik wurden.Erdverbunden und zum Himmel strebend,scheint das steinerne Bauwerk dem Buchenwaldnachempfunden, wie er fest im Boden wurzelndunseren Blick nach oben zieht.

Bei Ausgrabungen 1988 entdeckte dieArchäologin Maria Wolter einen Keller

und fand ein Stufenkapitel, das Säulen des west-lichen Kirchenportals zierte. Sie ließ die Steinean genau der Stelle und sogar in der Höhe befes-

Der gute Geist der Klosterlandschaft:Pfarrer i .R . Georg Kalckert

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Archäologe Christoph Keller erläutert die Ausgrabungen(Sommer 2009).

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Titel!

Die Ausgrabungen im ehemaligen KlosterHeisterbach – Ergebnisse der Untersuchun-gen 2009/2010, Montag, 15. März 2010,19.30 Uhr, Einlass: 18.00 Uhr im Bungertshof,Königswinter-Oberdollendorf, HeisterbacherStr. 149. Ein Vortrag mit Lichtbildern vonChristoph Keller, Archäologe, wissenschaftli-cher Referent beim Landschaf tsverbandRheinland – Amt für Bodendenkmalpflege imRheinland. Eine gemeinsame Veranstaltungdes Heimatvereins Oberdol lendorf undRömlinghoven e.V. und der Stiftung AbteiHeisterbach.

VORTRAGSABEND

tigen, wo sie einst waren: Wer nun von hier zumChor hinüber schaut, gewinnt eine Vorstellungvon der gewaltigen Größe der Abteikirche: siewar 85,82 m lang! Ausgrabungen von Dr. Kellerim August 2009 bewiesen, dass schon beim Bauder Fundamente die Quellen eingefasst und dieWasserkanäle angelegt wurden; sogar einmannshoher Abwassertunnel ist noch vorhan-den und voll funktionsfähig; einst versorgte ersieben Fischteiche. Dank der Forschungen wird

die Planung zur künfti-gen Gesta l tung desGeländes und derLandschaft immer kon-kreter. In der Zehnt-scheune informiert eineDauerausstel lung aufzwei Etagen über dieZisterzienser und zeigt

die Ausgrabungsfunde. Sie ist geöffnet vom Maibis Oktober jeden Sonntag von 14.30 bis16.30 Uhr. Qualifizierte Führungen der Archäo-login sind nach Absprache auch wochentagsmöglich. (Tel: 02223–702164)

Das Klostergelände wird heute lebhaftgenutzt: Die Kölner Cellitinnen unterhal-

ten ein Altenwohnheim, ihre Kirche wird gernebesucht, das frühere Hotel des Klosters wurdeumgebaut zu einem Wohnheim für alleinstehen-de Mütter (siehe Seite 16), die Konzerte in derZehntscheune sind beliebt, die Chorruine kannals Theaterkulisse dienen. Wanderer besuchengern die Klosterstuben. Bald wird sogar derromantische engl ische Park aus dem 19.Jahrhundert neu angelegt. Die Klosterland-schaft Heisterbach wird Familien, Wanderer,Erholungssuchende und alle faszinieren, dieihre rheinische Heimat lieben oder zu Besuchkommen.

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aromatisch!

von Cäcilia Frings-Ruland

s war e in langer, e is iger Winter.Sehnsüchtig warten wir auf den Frühlingund wir ahnen schon,

was für ein Potenzial sich da inunseren Kräutergärten ver-birgt! Allein der Gedanke anvergangene Sommertagestimmt uns fröhlich und wohl-bekannte Dufterinnerungensteigen gleich in uns auf…Thymian, Lavendel, Rosmarin, Estragon oderZitronenmelisse – herrlich, wie das duftet!Denn schon bei leichterBerührung verströmensie ihren wunderbarenDuft. Ja, Aromapflanzenkönnen unsere Sinnebef lügeln , das weißjeder, der Duf trosenkennt . Von Pf lanzenkönnten wir auch sonstso manches lernen, wasdem Menschen gut tut:

Kraft aus der Tiefeschöpfen und

vom Licht, Sonne undRegen mögen, se lbst

E Stürme überstehen, verwurzelt sein und dochnach oben streben, säen, wachsen in

Allmählichkeit, blühen, Freudeund Früchte verschenken, sichin Leichtigkeit üben, wie einBlatt, das sich im Winde wiegt,zuversichtlich sein, dass auchein kal ter Winter vergehenwird… Wem die Dufterinnerungdes vergangenen Sommers

allein nicht ausreicht, greife zu ätherischenÖlen, um seine Sinne zu stärken. Gönnen Sie

sich doch mal ein wohli-ges Honig-Bad mit 10Tropfen Rosenholz undRosengeranie… und derFrühling kann kommen.

Thymian, Rosmarin, Estragon

.Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie

bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.

Frühling kann nuneinmarschieren....Frühling kann nuneinmarschieren....

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Seite 14 Der Rheinländer · März 2010

engagiert!

ine feine Schneedeckehat sich im Februar nocheinmal über die Kloster-

landschaft Heisterbach gelegt.Die Chorruine der einst präch-tigen Abteikirchewirkt schutzlos ,das Klostergeländezeigt sich an die-sem kalten Wintertag wenigeinladend. Das gilt auch fürHaus Heisterbach, das aus-sieht, als sei es im Winter-schlaf . Doch das etwa 130

Bausteine für ein neues LebenMehr als ein Dach über dem Kopf:

Seit 16 Jahren unterstützt das „Haus Heisterbach“ alleinerziehende Mütter in Not

Jahre alte Gebäude, in Sicht-weite zur Chorruine gelegen,ist in seinem Innern sehrlebendig. „Die Winterzeit istimmer Einzugszeit bei uns“,

sagt Jochen Beuckers. Im HausHeisterbach f inden in Notgeratene schwangere undalleinerziehende Frauen mitihren Kindern ein Dach über

dem Kopf – und nicht nur das.Hier werden die Frauen aufihrem meist schwierigen Wegbegleitet und beraten, könnenzur Ruhe kommen und sich

neu or ient ieren.„Die Rutschbahn inden sozia len Ab-stieg ist sehr glatt

geworden“ , sagt JochenBeuckers, der mit dem HausHeisterbach seine Lebens-aufgabe gefunden hat.

1993, Beuckers wardamals Ge-

schäftsführer einer Wohnungs-baugesel lschaf t , d ie Woh-nungen für Alleinerziehendeund kinderreiche Famil ienbaute, ergriff er die Gelegen-heit und pachtete vom Celli-tinnen-Orden das stark reno-vierungsbedürf t ige HausHeisterbach. Beuckers gründe-te den gemeinnützigen Träger-verein „Bausteine für dasLeben“ und man baute imHaus, unterstützt von vielenHelfern und Spendern, insge-samt zwölf kleine Zweizim-merwohnungen ein. „Damalsgab es für Hi l fe suchendeFrauen eigentlich nur Frauen-häuser oder Wohngemein-schaften“, sagt Beuckers. „Wirwollten den Frauen so vielNormalität wie möglich bietenund sie mit einer Art ehren-amtlicher Nachbarschaftshilfeunterstützen.“ Dabei ist esgebl ieben. Für den Vereinarbeiten, neben einer ange-stellten Sozialpädagogin undeinem Hausmeister, rund 70Ehrenamtl iche . Finanziertwird alles ausschließlich ausSpenden.

Mutter-Kind-Beziehung stärken

Text und Fotos von Gudrun von Schoenebeck

E

Jochen Beuckers hat im Haus Heisterbach seine

Lebensaufgabe gefunden

Page 15: Rheinländer 19 Marz 2010

Haus Heisterbach, 53639 Königswinter www.haus-heisterbach.de

Hilfetelefon: 02223/923625Spendenkonto: Kreissparkasse Köln,

Kto. 15023336, BLZ 37050299Im Mittwochscafé kann man sich von 15 bis17.30 Uhr nach Absprache zu Themen rund

um Schwangerschaft, Erziehung undSozialrecht beraten lassen.

BAUSTEINE FÜR DAS LEBEN E.V.

Etwa 190 Frauen und 260 Kinder haben inden letzten 16 Jahren von der ganz spezi-

ellen Nachbarschaftshilfe profitiert. Längstarbei tet Haus Heisterbach mit anderenBeratungsstellen und Hilfseinrichtungen engzusammen, jedes Jahr kommen über 100Anfragen. Häufiger Grund für eine Aufnahmeder Frauen seien Partnerschaf tskonf l ikte ,erzählt Jochen Beuckers. Viele hätten Gewalt-erfahrungen gemacht, seien verschuldet undhätten Schwierigkeiten bei der Erziehung derKinder. Jede Bewohnerin erhält ihre eigeneWohnung mit Mietvertrag. „Manche Frauenkommen mit eigenen Möbeln, andere haben nureine Tasche dabei.“ Wichtig sei es vor allem, dieMutter-Kind-Beziehung zu stärken und denFrauen mit neuem Selbstwertgefühl Hilfe zurSelbsthilfe zu geben. Jeder Frau wird eineehrenamtl iche und spezie l l geschulteBegleiterin zur Seite gestellt, die Gesprächs-partnerin ist und bei praktischen Problemenhilft. Im besten Fall sind die Bewohnerinnennach etwa einem Jahr soweit, dass sie wirt-schaftlich und emotional auf eigenen Füßen ste-hen können. „Meistens ziehen die Bewoh-nerinnen in den Sommerferien aus und suchensich e ine Wohnung in der Region“ , sagtBeuckers. „Dann können die Kinder auf dersel-ben Schule und in stabilen Strukturen bleiben.“

Im „Heisternestchen" gibt es Second Hand Kleidung für Kinder

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Seite 16 Der Rheinländer · März 2010

genussvoll!

Nach den Tafelf reudenRhein-Westerwald initiierteJörg Hohenadl von derM i t te l s tands fö rde-rung im LandkreisNeuwied ein neuesProjekt : „Kräuter-wind – Genussreich Wester-wald“ – auch mit Mitgliedernaus der RHEINLÄNDER-Region.

au und kalt wird derWind im Westerwald imbekannten Lied be-schrieben. Jörg Hohen-

adl empfindet den Wind dorteher frisch, aromatisch unddie Sinne belebend. Daherseine Namenschöpfung für dasGarten- und Kräuterprojekt:

„Kräuterwind“. „Diese Initia-t ive bietet neue Er lebnis -welten, die Gartenliebhaber,

Naturfreunde und Genießergleichermaßen ansprechen“,erläutert Hohenadl. Er ver-steht Kräuterwind als regiona-les Netzwerk von Gärten,Touristik, Produzenten, Gas-tronomie, naturnahen Projek-ten und Kräuteranbau, welcheauch für besondere regionaleProdukte eine Plattform bildet.

Das Konzept „Kräuter-wind“ steht auf v ier

Säulen. Zunächst die Kräuter-

und Gartenroute, die einenimaginären Weg vom Rheintalüber das Wiedtal bis in den

hohen Westerwaldverbindet. Kloster-gärten, private Gar-tenrefugien, biolo-

gisch geführte Nutzgärten undthematisch ausgerichtete Gar-tenparadiese laden zum

Plattform für regionale Produkte

Kräuterwind wehtim Westerwald

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Page 17: Rheinländer 19 Marz 2010

Eine Auswahl der Kräuter-wind-Produkte ist auch imHeimatladen des RHEIN-LÄNDER in Unkel erhältlich.In lockerer Folge wird DerRHEINLÄNDER die Kräuter-wind-Mitgl ieder aus derRegion vorstellen. www.kraeuterwind.de

KRÄUTERWIND

Besuch ein. Aus der näherenUmgebung sind vertreten: derrömische Kräuter- und Kü-chengarten in der RömerWelt,Rheinbrohl, der Klostergartender Franziskanerinnen inWaldbreitbach und der Gartenam Waschhäuschen in Asbach-Löhe. Die Kräuterwind-Spezialisten sind Expertenrund um das Thema „Kräuter“.Es werden geführte Wande-rungen und Unterrichtungen

angeboten. Die Kräuterwind-Wirte setzen auf den Einsatzvon frischen Kräutern in derKüche und präsentieren inihren Gerichten von Mai bisOktober e in besonderesKüchenkraut des Monats. Ausunserer Region mit dabei :Gasthof zur Traube, Hausen,Hotel zur Post, Roßbach unddas Landgasthaus zum AltenFritz in Asbach-Löhe.

Und zuletzt die Kräuter-wind-Manufakturen,

zu denen wiederum dasWaschhäuschen von AngelikaBarkow-Reichert in Löhegehört. Die Manufakturen pro-duzieren – handgemacht undherzgemacht – hochwertigeGenussprodukte wie fruchtigeBalsamessige , Dest i l la te ,Kräuteressenzen für die feineKüche und viele andere Ideenrund um Kräuter und regiona-le Früchte. | WR

Kehren Sie nach langemWinterschlaf und dem ersten

Frühlingsspaziergang bei uns ein.

Genießen Sie bei kleinen odergroßen Speisen und vielseitigerWeinkarte unsere gemütliche

Atmosphäre.

Am Kirchtal 253578 Windhagen-Rederscheid

Tel. 02645/3067Nähe Dorint-Hotel

Täglich ab 17 Uhr sind Küche und Service für Sie bereit.

Montag und Dienstag Ruhetag

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.Margret und Peter Nattermann

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Seite 18 Der Rheinländer · März 2010

besichtigt!

isher war der obere Teildes Mittelrheintales als

Welterbe der UNESCObekannt. Nach Ansichtdes Kölner RegisseursHermann Rheindorf istdas Rheintal gar ein Welt-wunder. So hat er se ine

Filmdokumentation betitelt ,die vor kurzem erschienen ist.

Mit dem Hubschrauber f logHermann Rheindorf von

Düsseldorf nach Mainz undlichtete das Rheintal ab, wie

man es vorher tatsächlichnoch nie gesehen hat.

Möglich wurde diesdurch den Einsatz

einer neuen 360-Grad Video-kamera, die, an der Unterseite

Von Düsseldorf bis Mainz

”Weltwunder Rheintal“

”Weltwunder Rheintal“

BNeue Film-Dokumentation auf DVD und Blu-Ray-Disc

St. Laurentius in Leutesdorf

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des Helikopters montiert, gestochen scharfeund hochauflösende Bilder liefert.

Die Kamera begleitet den Rheinlauf undschwenkt dabei immer wieder zu

Sehenswürdigkeiten wie dem Drachenfels,der Erpeler Ley,um Höhepunkteaus der RHEIN-LÄNDER-Regionzu nennen undnimmt auchhistorische Gebäude in den Blick. Dr.Werner Schäfke, langjähriger Direktor des

Kölnischen Stadtmuseums,erläutert auf einer Tonspur dieBilder.

„Es entsteht eine spek-takuläre Natur- und

Kulturreise“, schwärmt Her-mann Rheindorf , „die weitmehr ist als nur die Anein-anderreihung von tourist i -schen Sehenswürdigkeiten –sie gibt der Region ein unver-wechselbares Gesicht.“ | WR

Gesamtlaufzeit: 100 Minu-ten, inkl . Bonusf i lm: „Ein Act ionf lug in achtMinuten.“ DVD p 19,80, Blu-ray p 24,80) – erhältlich imBuchhandel und im RHEIN-LÄNDER-Heimat laden inUnkel, Pützgasse 2. WeitereInfos : www.weltwunder-rheintal.de

WELTWUNDER RHEINTAL

Page 20: Rheinländer 19 Marz 2010

Seite 20 Der Rheinländer · März 2010

künstlerisch!

enn Gregor Tamm zu einer „photogra-phischen Spurensuche“ einlädt unddabei die alte Schreibweise mit „ph“

benutzt, so hat das seinen Grund.

Die 47 Fotos, die seit dem 21. Februar inder Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-

Haus ausgestellt sind, wurden analog, also aufganz al thergebrachteWeise hergeste l l t .Fotografiert hat GregorTamm seine Schwarz-Weiß-Bilder auf Film, in der Dunkelkammer ent-wickelt und damit als Unikat hergestel l t .Bewusst stellt er den Gegensatz her zur neuendigitalen Welt, in der Fotos beliebig kopiert undweitergegeben kön-nen. Die Fotos in derAusstellung gibt esnur jeweils einmal –auch durch ihre in-dividuel le Ausfor -mung im Entwick-lungsprozess in derD u n k e l k a m m e r .Gregor Tamm, im-mer auf der Suchenach dem perfektenschwarz, hat jedesFoto in seinen Grau-abstufungen bewusstgesteuert. Er bedau-ert lediglich, dassdieses Ergebnis sei-ner mühevol lenArbeit nicht immervollends zu erken-nen ist: „Zum Schutzstecken sie hinterGlas.“ Zwei Jahre hatsich Gregor TammZeit genommen, umseinen persönlichenBlick auf den Adenauer-Kosmos in Fotos festzu-hal ten. Unterstützt wurde er dabei vonStiftungsgeschäftsführerin Dr. Corinna Franzund Museumspädagogin Claudia Waibel, dieden künstlerischen Ansatz und die so vorhernoch nicht gezeigten Adenauer-Perspektivenbegrüßten.

Spurensuche in der Fotograf und Autor Gregor Tamm aus Bad Honnef zeigtpersönliche Blicke auf den Rhöndorfer Patriarchen.

Die Fotos – mal schemenhaft, mal konkret –wirken zuweilen wie Ausschnitte aus

einer Kamerafahrt in einem alten Hitchcock-Film. Da wird um die Ecke gelugt, durchsSchlüsselloch geschaut, der Vorhang beiseitegeschoben und die Decke gelüftet. Viele Fotoswurden aus ungewöhnlichen Perspektiven

geschossen, nicht seltenmuss der Fotograf aufden Knien gerutschtsein oder ganz auf dem

Boden gelegen haben. Die meisten Aufnahmenentstanden im Wohnhaus, im Ort Rhöndorf oderder näheren Umgebung. An Orten, an denensich Adenauer aufhielt und Spuren hinterlassen

hat. Begleitet werden die Bilder von zeitgenössi-schen Zitaten, die der Fotograf zusammengetra-gen hat. „Ich bin ein Mensch mit wachem histo-rischen Interesse“, sagt Gregor Tamm von sich,„in meiner Arbeit beschäftige ich mich mitRef lexionen über Geschichte und derenLandmarken“. Er bedauert, dass es in nicht nur

Reflexion über Geschichte

von Wolfgang Ruland

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in unserer Region immer weniger sichtbareSpuren der Geschichte gibt. „Aber gehen Siemal ins Weingut Bröel, wo sich Adenauer auchgerne aufgehalten hat, da atmet Geschichte

noch, da ist Patina“.Mit seinen Bildernwill Tamm, Dozentfür Fotografie an derR h e i n - S i e g - A k a -demie in Hennef ,den Betrachter zumNachdenken überGeschichte und daseigene Erleben auf-fordern. Gewidmethat er die Ausstel-lung seinem erstkürzlich verstorbe-nem Vater, der Wo-chenschaukamera -mann in der jungenBundesrepublik warund Konrad Ade-nauer mehrfach per-sönlich begegnet ist.

Adenauer-Welt

adenauer|welt | eine photographische Spurensuche

Noch bis zum 18. April 2010 in der StiftungBundeskanzler-Adenauer-Haus,

Konrad-Adenauer-Str. 8 C, Bad Honnef geöffnet dienstags bis sonntags,

jeweils 10 bis 16.30 Uhr, weitere Infos: www.adenauerhaus.de,

www.adenauerwelt.de

AUSSTELLUNG

Page 22: Rheinländer 19 Marz 2010

Seite 22 Der Rheinländer · März 2010

handwerklich!

ine Werkstatt, wie mansie nur noch von früherkennt, vielleicht aus alten

Filmen oder Bilderbüchern,eng und voller Material undWerkzeug, Nähmaschinen aufArbei tst ischen mit Leder -resten, der angenehme Duftvon Leder liegt in der Luft. Dasist das Reich von Leder-kunsthandwerker Karl -Heinz Behrens. Hier ent-wirf t er se ine Leder -kreat ionen wie Bauch-oder Umhängetaschen,Kinder- und Hausschuhe,Gürtel und Geldbörsen sowieviele andere Accessoires inunterschiedl ichen Formen,Größen und Frben – jedesStück ein Unikat. Hier riegelter Schlaufen, Schnallen undRiemen auf Taschen auf ,schärf t mit der Schärf -maschine aus, um Leder dün-ner zu machen, bringt mit demReifelholz eine Streichnahtzum Verzieren auf Gürtel aufund buggt Kanten zum Aus-formen der Naht.

„In Deutschland gibt esvielleicht noch ein dut-

zend Lederwerkstätten, die inHandarbeit Gebrauchsgegen-stände wie Taschen, Gürtelund andere Accessoires her-ste l len“ , erzähl t Behrens ,„eigentlich alle Gebrauchs-gegenstände aus Leder, die

man im Kaufhaus oderLadengeschäft kaufen kann,kommen inzwischen nichtmehr aus hiesiger Produktionsondern in der Regel ausFernost“, erklärter. „Und manweiß nicht, unterwelchen Umstän-den sie dort her-gestellt werden.Mögl icherweisesind giftige Chemikalien undauch Kinderarbei t mit imSpiel.“

Karl-Heinz Behrens legtden größten Wert bei

seiner Arbeit auf handwerkli-che Qual i tät und die Ver -wendung von natür l ichenRohstoffen. Das Leder beziehter aus einer Gerberei mit 150-jähriger Tradition. Alle Lederwerden ausschließlich vegeta-

bil, also rein pflanzlich,gegerbt.

„Wir verwendennur gesunde

Materialien, das ist füruns e ine Lebensein-

stellung.“ So wurde auch dasgemütliche Fachwerkhaus, indem sich Werkstatt und Woh-nung der Famil ie Behrensbefinden, baubiologisch reno-

viert . Auch Nach-hal t igkei t ist fürBehrens kein Mode-wort. „Meine Produktesind mit Blick auf einelange Lebensdauerhergestellt. Dabei loh-

nen sich auch Reparaturen,weil das Leder mit dem Alterimmer schöner wird.“

Einzigartige LederwarenDie Lederwerkstatt Behrens in Unkel-Scheuren ist eine der letzten ihrer Zunft.

Verspielte Shopper, bequeme Schluppis

Evon Wolfgang Ruland

Fotos: Frank Homann

Page 23: Rheinländer 19 Marz 2010

Seine Produkte wie „prak-tische Shopper, verspiel-

te Rücksäcke oder bequemeSchluppis“, wie sie ein Groß-händler bezeichnet , erhäl tman in einigen Bio- und Natur-kostläden, im eigenen Inter-net -Shop und im kle inenLadengeschäft direkt nebender Werkstatt, das vornehm-lich von Stammkunden be-sucht wird. „Die meisten unse-rer Produkte verkaufen wirjedoch auf Kunsthandwerker-märkten wie dem Europamarktder Kunsthandwerker inAachen, dem Flachsmarkt inKrefeld-Linn oder auf demBonner Weihnachtsmarkt“ ,erläutert Almuth Behrens, dieden kaufmännischen Teil deskle inen Famil ienbetr iebesführt.

Angefangen hat d ieLedermanufaktur mit

dem Nachbau einer gut erhal-tenen Römersandale, die manin Xanten am Niederrhein,Behrens’ Heimatstadt, in einerSchlammgrube fand. Nochheute ist d ie Sandale imProgramm und wird auch von

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Scheurener Str. 27, 53572 Unkel, www.Lederhandwerkbehrens.deEinige Kreationen aus dem Hause Behrens wie Taschen,Portemonnaies, Schlüsselanhänger und Gürtel sind auch imRHEINLÄNDER-Heimatladen in Unkel, Pützgasse 2 erhältlich.

LEDERKUNSTHANDWERK BEHRENS

den Darstellern in der Römer-Welt in Rheinbrohl getragen.Jetzt im Frühjahr kehrt Karl-Heinz Behrens wieder in seineWerkstatt zurück und entwirftneue Produkte, die dann abSommer bis zum Winter erneutauf Kunsthandwerkermärktenangeboten werden.

Karl-Heinz Behrens in seiner Werkstatt

Almuth Behrens mit den neuesten Lederwaren

Termine nach tel. VereinbarungAuch Abendtermine möglich

Tel: 0 26 44 - 60 13 10In der Au 27 · 53545 Linz

www.aroma-atelier.de

Eigentlichwol l te ich nur die

Schuhe zum Schuster bringen,bin dann versehent l ich ins

Aroma Atelier, so fertig warich mit den Nerven.....

Page 24: Rheinländer 19 Marz 2010

künstlerisch!

ie Grafiken, die Anja Klafki als Gast-künstlerin im Rahmen der letztjährigenKönigswinterer

Kunsttage im HauseBachem präsentierte,s ind vie len Kunst -betrachtern noch in guter Erinnerung. Die Stutt-garterin zieht es immer wieder an den Rhein,

vor allem nach Ittenbach, wo ihre Angehörigenwohnen. Darüber hinaus führt sie der Weg alsKünstlerin/Grafikerin in die Grafikwerkstattnach Köln, wo sie die Kontakte zu den Königs-winterer Kunsttagen knüpfte.

Seit nunmehr acht Jahren beschäftigt sichAnja Klafki in ihren eigenwilligen, klein-

und großformatigen Radierungen mit demThema Landschaft. Dabei geht es ihr vor allemum das Erforschen der Darstellung von Land-schaft. Was ist Landschaft? Wie nehmen wirLandschaf t wahr und welches minimaleBilderrepertoire reicht aus, um Landschaft visu-ell zu definieren? Ihre neueste künstlerischeH e r a u s f o r d e r u n gbehandel t d ieR e g i o n

Drachenfels/Siebengebirge. „Ich sehe vor allemden Drachenfels als eine Verquickung von Land-

schaf t und Heimat .“Indem sie ihre „Land-schaft“ entstehen lässt– zunächst in Form von

Entwürfen – zeigt sie den „grafischen Blick“ aufdas berühmte Massiv. Dabei verändert sie

bewusst die Perspektive. „Ich verschiebe denDrachenfels und gestalte ihn so quasi neu.“ DemBetrachter tr i t t somit e in ( fast ) f remderDrachenfels vor Augen und als „Nebenprodukt“wird auch gleich noch das Siebengebirge mitverwandelt. Anja Klafkis Landschaftsgrafiken –eigentlich sind es Landschaftsradierungen –führen somit zu einer neuen Ortsbestimmungund werfen die Frage auf: „Wo befinde ichmich?“

Charakteristisch für die Radierungen istdie Auslotung von abstrakter und asso-

ziativer Form und die Reduktion auf wesentli-che Merkmale einer bestimmten Landschaft.

Die Arbeiten von Anja Klafki erkenntman darüber hinaus an den Werk-

zeugspuren: In geradezuarchaischer Manier

werden die Druck-platten mit

Und plötzlich entsteht ein Künstlerin Anja Klafki zeigt ab dem 19. März Landschaftsgrafiken im Unkeler Heimatladen.

Hammer und Meißel

von Peter Köster

„Was ist Landschaft?“

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Seite 24 Der Rheinländer · März 2010

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Page 25: Rheinländer 19 Marz 2010

neuer Drachenfels

In der aktuellen Ausstellung im RHEIN-LÄNDER-Heimatladen, Pützgasse 2, Eröffnungam Freitag, 19. März um 19 Uhr, präsentiertAnja Klafki eine Auswahl älterer und neuererLandschaftsradierungen. Letztere zeigenWerke, die in der Auseinandersetzung mit derLandschaft Siebengebirge/Drachenfels ent-standen sind. Näheres soll zudem in einemKünstlergespräch zwischen ihr und Dr. HelmutHerles erläutert werden, der Anja Klafki undderen Werk seit längerem kennt. DieAusstellung läuft bis Sonntag, 16. Mai, 2010.

„RHEIN-GRAFISCH“

Hammer und Meißel bearbeitet, dadurch erhal-ten Konturen dieser Grafiken eine eindringlicheplastische Qualität. Gleichzeitig werden einzel-ne Motive herausgearbeitet, deren Abdrucke siezu einem Motiv kombiniert. Anordnung undÜberschneidungen der Platten führen in dieLandschaftsassoziation und verweisen zugleichmit charakteristischen Strukturen und formalenBrüchen auf den Arbeitsprozess.

Ihre Werke drücken sich aus in einemkünstlerischen Selbstverständnis, die ihre

Souveränität und Sicherheit nicht aus demTheoriegebilde schöpfen, sondern aus selbster-arbeiteten Grundlagen, dem kontinuierlichenTun, einem wachen Geist undder ständigen Auseinander-setzung, dem Hinter -fragen und der Weiter-entwicklung mitund an der eige-nen Arbeit.

Page 26: Rheinländer 19 Marz 2010

Seite 26 Der Rheinländer · März 2010

besichtigt!

Page 27: Rheinländer 19 Marz 2010

Der Rheinländer · März 2010 Seite 27

… ist die Urzelle von Rheinbrohl. Vielleicht an Stelle einerrömischen Vi l la entstand der merowingische

Königshof. Er kam von König Dagobert an Pippinden Älteren in Nivellen und von ihm an seine

Tochter Gertrud, der ersten Äbtissin derAbtei Nivellen, die 659 starb und als

Heilige verehrt wird.Die ummauerte Hofanlage schloss

das ganze Areal des heut igenParkplatzes mit ein. Entlang der

Vogtstraße stand eine große mas-sive Scheune, in deren Ober-geschoss sich die Wohnräumeder Bediensteten befanden.Heute ist nur noch dasHerrenhaus, das als Rat-haus dient, und die katholi-sche Hofkapelle erhalten.

Text und Foto aus dem Bildband„Rheinbrohl“, erschienen imVerlag Der Rheinländer.

Der Gertrudenhof…Der Gertrudenhof…

Page 28: Rheinländer 19 Marz 2010

persönlich!

Der Welterzähler

Autor und JournalistMart in Stankowskierzählt am 5. März imHeimatladen über die„schönsten und häss-l ichsten Orte amRhein.“

Im Schwimmbad,wenn er auf die

weißen Kacheln schaut,kommen ihm die bestenIdeen. „Das hat wasMeditatives“, sinniertMart in Stankowski .Fast jeden Morgentaucht der Kölnergemeinsam mit seinemFreund Jürgen Beckerab – und mit neuenEinfäl len an seinemSchreibt isch in derKölner Südstadt auf .Stankowski ist Jour -nal ist , Geschichten-erzähler, Moderator,Rundfunkautor undalternativer Stadtführer. Als Kabarettist ver-steht er sich ausdrücklich nicht: „Ich bin keinSpaßmacher!“

Was wiederum andere nicht verstehen.Verfasste der heute 65-jährige doch

1995 mit dem Bonner Kabarettisten RainerPause das Programm „Tod im Rheinland – eineheitere Knochenlese“ und tritt seither jeweilsim November mit diesem auf. Tatsächlich aber�

von Martina Kefer

ist Stankowski – übri-gens Dr. Stankowski(Philosophie) – hier fürdie kulturgeschichtli-chen Informationenzuständig und RainerPause interveniertkabaret t ist isch. Undwas ist mit den gemein-samen Schi f fstourenauf dem Rhein, bei demdas Publ ikum heiterunter den Ti te ln„Völker zum Rhein,zum Rhein“ (2002) und„Rhein – der Rest istUfer“ (2005) unterhal-ten wurde. Auch beidiesen Programmenübernahm Stankowskiden Part, die Mentalitätder Rheinländer histo-risch zu erschließen.„Ich erzähle die Weltund die Kommentareüberlasse ich meinem

Mitstreiter.“ Doch die Grenzen sind fließend.

So sind die Bücher, bei denen Stankowskidraufsteht und seine Weltsicht drin,

immer sowohl informativ als auch unterhalt-sam, gerne auch polemisch. Was nicht bei allengut ankommt. Wie die Reaktionen auf sein Werk„Der andere Reiseführer – Darum ist es amRhein so schön – Vom Kölner Dom zur Loreley“zeigen. So schrieb ihm Ortsbürgermeister Edgar

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Page 29: Rheinländer 19 Marz 2010

Interview

Herr Stankowski, was machenSie am liebsten?Polemisieren. Ich habe Spaßan politischen, literarischenund wissenschaftlichen Streit-gesprächen.

Was können Sie gar nicht leiden? Geistige Unbeweglichkeit. Sieverhindert Kooperation.

Von Ihnen stammt auch dasLexikon „Wir Rheinländer vonA-Z“. Was macht denn denCharakter des Rheinländers aus?Der Rheinländer sagt: „Esläuft zwar alles schief, aberman kann noch was machen.“

Was sind Ihre Lieblingsplätzehier bei uns in der Region?Das Pax-Gästehaus in Unkelzum Übernachten. Zum Essenzieht es mich nach Leutesdorfzum Leyscher Hof und zumTrinken zum Weingut Mohr.Schön sitzen und speisen lässtes sich auch im Bungertshof inOberdollendorf. Und sehrgerne halte ich mich in derRömerWelt am Caput Limitisin Rheinbrohl auf.�

Neustein aus Erpel : „Sehrgeehrter Herr Stankowski ,gestern hatte ich Gelegenheit,Ihren „Rheinlandführer“ ken-nenzulernen. Was die Ausfüh-rungen über unsere GemeindeErpel in Wort und Bild betrifft,ist dieser sog. „Führer“ dasPapier nicht wert, auf dem ergedruckt ist. Wieder mal einer,der glaubt, ohne ordentlich zurecherchieren, ein Buch aufden Markt bringen zu müs-sen.“

historisch aus“, kontert Stan-kowski. Und fügt seinen eige-nen Recherche-Maßstab hinzu:„Man muss hundertmal sovielwissen, wie man schreibenkann.“ Seine Bitte an Neustein:„Ich würde mich glückl ichschätzen, wenn Sie diesenVorwurf ein wenig präzisie-ren“, blieb bislang unerfüllt.Deshalb an dieser Stelle einepersönliche Einladung für den5. März in den UnkelerHeimatladen: „Kommen Sie zu

Auch sie sind mit Passagenüber „ihre“ Orte im „AnderenReiseführer“ nicht ganz ein-verstanden. Fürs übrige Publi-kum gilt demzufolge schonjetzt : Auch diese Veran-staltung verspricht „anders“zu werden.

Der Rhein als Kulisse,das Schif f als Bühne:

Martin Stankowskigemeinsam mit dem

Bonner KabarettistenRainer Pause on Tour.

Anderthalb Jahre langhatte Stankowski die

Strecke bereist, übernachtet,gegessen, Bücher gewälzt, mitEinheimischen gesprochenund die Orte durch seine eige-ne Brille betrachtet. „Natürlichsind die Eindrücke subjektiv,aber ich bin unvoreingenom-men gestartet und kenne mich

meiner Lesung und lassen Sieuns persönlich miteinanderstreiten und dann trinken!“Ausdrückl ich zu sehenwünscht Martin Stankowskiauch die Unkeler StadtführerinBarbara Kretschmer, die ihrKommen bereits zugesagt hatund den Bürgermeister ausBad Hönningen, Guido Job.

Page 30: Rheinländer 19 Marz 2010

Seite 30 Der Rheinländer · März 2010

besichtigt!

Einmalige#Doppelgeläut und #chauerlicheBegebenheitenSt. Georgskirche und Claurenburg zu Hammerstein

von Leonhard und Ernst L . Reinirkens

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Page 31: Rheinländer 19 Marz 2010

Der Rheinländer · März 2010 Seite 31

m Schutz der ReichsburgHammerstein, unterhalbdes steilen Felsens, ent-

stand ein Ort , der ehedemBedeutung hatte. Das kleineHammerstein besaß e instStadt- und Marktrechte undwar befestigt. Ja, es war ur-kundlich eine „Königs-halle“ erwähnt. Und Ham-merstein ist also eineStation auf dem Weg derunablässig das Reichdurchwandernden Herr-scher gewesen. Eine Haupt-stadt hatte das ja später sogenannte Heil ige RömischeReich Deutsche Nation nicht.Keine Landschaft hätte auch

auf Dauer den Hofstaat und diezur Verwaltung und zumSchutz nöt igen Trabantenbeherbergen und vor allemernähren können. Zudem wares nötig, an Ort und Stelle auf-getauchte Probleme, Streitig-kei ten und Rechtsfä l le zulösen.

Die Bedeutung des klei-nen Ortes ist sicher der

Grund dafür, dass die Grund-substanz seiner Pfarrkirchebis in das 11. Jahrhundertzurückreicht. Eine schlichte,einschiffige Basilika entstandzunächst . Über dem Chor

wurde ein Turm in Tuffsteingemauert, das dann anmutig in einen spitzen Turmhelmübergeht. Später erhielt dasLangschiff ein aus Holz gefer-

tigtes Netzgewölbe. Man findetvielfach um das Ende des 16.Jahrhunderts, also zur Zeit derGegenreformation, d iesenRückgriff auf den Stil der glau-bensstarken gotischen Epoche.Ende des 17. Jahrhundertserhielt die St. Georgskirchezwei Seitenschiffe.

Eine Besonderheit stellendie beiden Glocken dar.

Sie sind wahrhaftig das einzi-ge romanische Doppelgeläut,das noch auf deutschen Bodenexistiert. Ihr Klang allerdingsverletzt heutige musikalischempf indsame Ohren. Aber

damals – zwischenAnfang und Mitte des12. Jahrhunderts – gabes in diesem ländlichenBezirk noch keine Werk-stät ten von Glocken-

gießern. Es waren vielmehrwandernde Handwerker, wahr-scheinlich Mönche, die in pri-mitiven Erdformen und miteiner Bronzemischung, wie sie

s ich aus vorhandenenG e b r a u c h s g e g e n s t ä n d e nzusammenschmelzen l ieß ,ihre Glocken gossen. Dassdiese beiden ehrwürdigenGlocken sich durch die Jahr-hunderte erhielten und nichtzu Kanonenrohren oderKartuschen wurden, verdan-

St. Georgskirche: Grundsubstanz aus dem 11. Jahrhundert

Reichshauptstadt Hammerstein

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Page 32: Rheinländer 19 Marz 2010

ken wir dem äußerst engenGlockenstuhl; man hätte denTurmhelm abreißen müssen.

Eine schauerliche Bege-benheit ereignete sich in

der St. Georgskirche im Jahre1847. Das Hochwasser desRheins war wieder einmal bisüber den Boden der Kirchegestiegen. Als die Fluten sichverlaufen hatten und al lesabgetrocknet war, ging eineFrau zur Beichte und ver -schwand auf dem Weg zumBeichtstuhl plötzlich vor denAugen des Pfarrers, der durchseinen Vorhang lugte.

Vielleicht hat auch er,wie e inige andere

Beichtkinder gemeint , derTeufel persönlich habe dieFrau in sein unterirdischesReich geholt. Doch als man auf

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Page 33: Rheinländer 19 Marz 2010

die Hilferufe herbeieilte und inden Abgrund blickte, da stelltes ich heraus : unter demChorraum befand sich eineGruft, die bisher unentdecktgeblieben war, deren Gewölbeaber nun vom Rheinwasserausgewaschen zusammen-brach. Und in dieser Gruft lag– schauerlich genug – dasSkelett eines Ritters neben sei-nem langen, verrostetenSchwert.

Während der le tztenI n n e n r e st a u r i e r u n g

im Jahre 1982 kam eine weite-re etwas unheimlicheGeschichte zutage . Hand-werker und Architekt legtenbeim Abnehmen des Altan-striches über dem Triumph-bogen, hinter dem dort aufge-hängten Kruzifix den folgen-den lateinischen Text frei:

A R(eve)r(en)do D(omin)oJo(hann)e Henrico Siever

Pastore de hac Subl imitatecadente Salvator de Cruce pen-dens in capite laesus illaesumservavit cadentem, Dum hocTemplum reaedi f ivatum estAnno 1704 (Als dieser Tempelim Jahre 1704 wiedererbautwurde, stürzte der hochwürdi-ge Herr Pastor JohannesHeinrich Siever von dieserHöhe (wo sich die Inschriftbefindet) und verletzte dabeiden am Kreuze hängendenErlöser am Haupte, der seiner-seits den stürzenden (Pfarrer)unverletzt bewahrte).

.

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Page 34: Rheinländer 19 Marz 2010

besichtigt!

Die Mitarbeiter des Diözesankonservators,der Pastor, Kirchenvorstandsmitglieder

und der Architekt versuchten, auf dem Gerüstdicht beieinander stehend gemeinsam den Textzu übersetzen. Als dann der Sinn deutlichwurde, sprangen alle augenblicklich auseinan-der, um die Punktbelastung auf dem Gerüst zumindern. Der „salva-tor“ war ja in dieSakristei gebrachtworden und hät teauf die Weise von1704 auch nur einender Beteiligten ret-ten können.

Die Clauren-burg , auch

Burgmannshof ge -nannt, gleich nebender St . Georgs-kirche, ze igt s ichuns heute als ein ausdem 16. Jahrhundertdatierter Bau, deraber viel ältere Vor-gänger hatte. Dennan dieser Stelle hatschon in romani -scher Zeit eine Burggestanden, die alsKönigshof demUnterhalt des Herr-schers mit seinem Tross diente. Welche gewalti-gen Abgaben zu diesem Zweck das umliegendeLand zu le isten hat te , geht aus e inerAbgabenliste hervor. Es waren von den Bauern

zu liefern: 40 Schweine, 7Ferkel, 5 Kühe, 10 Gänse, 50Hühner, 500 Eier, 4 FuderWein, 90 Stück Käse, 10 PfundWachs und – so unglaublich esklingt – 5 Pfund Pfeffer. Dies�

kostbare Gewürz hat man wohl auf dem Rheinvorbeifahrenden Kaufleuten abgenommen.

Hier hat sich wahrscheinlich auch dieMünzstätte befunden, wo die Grafen

Hammerstein ihre eigenen Gold- und Silber-münzen schlagen ließen. Später war die Burg imBesitz der Adelsfamilie von Cluren – daher ihr

Name. Lange Zeit war hier der Zehnthof derAbtei Rommersdorf. Seit 1937 ist der Burgherrwieder ein Freiherr von Hammerstein, wie esschon bis zum Jahre 1374 war, als Kaiser Karl IV.sowohl die Burg oben auf dem Felsen als auchden Ort unten am Rhein dem Erzbischof vonTrier übertrug.

St. Georgskirche und Claurenburg bildenseit je her ein harmonisches Ensemble –

direkt an der heutigen B42.

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Immo-NewsWirtschaftskrise und Immobilienmarkt:

erst schwache, dann gute Nachfrage

Mit Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 sankim Rhein-Sieg-Kreis die Kauf lust nach Wohn-eigentum: Viele Menschen fürchteten um ihre Er-sparnisse und ihren Arbeitsplatz. Seit Frühjahr 2009normalisierte sich die Situation und die Nachfragehat sich im Jahresverlauf auf diesem Niveau stabili-siert. Die Preise für Wohnimmobilien sowie dieWohnungsmieten blieben überwiegend stabil. Gewinner: Immobilie als Kapitalanlage. Seit denKurseinbrüchen am Aktienmarkt ist die Nachfragenach vermieteten Häusern als stabile und inflations-sichere Kapitalanlage gestiegen. „Gesucht werdenMietshäuser mit vier bis acht Wohnungen. ImGroßraum Bonn ist die Nachfrage danach um etwa 20Prozent höher als früher“, erläutert Reinhard Döring,Immobilienmakler in Königswinter und stellvertre-tender Vorsitzender der Bonner Immobilienbörse(BIB), einem regionalen Makler-Netzwerk. Er istüberzeugt, dass die Immobilie auf lange Sicht denAktien den Rang abgelaufen hat. Eine Studie derGesellschaft für Konsumforschung untermauert dies.Demnach halten 79 Prozent der Deutschen Wohn-eigentum für die sicherste Anlageform. Im Rhein-Sieg-Kreis sind die Immobilienpreise in denStadtzentren wie in Siegburg, Sankt Augustin, BadHonnef und Königswinter überwiegend stabi l .Gleiches gilt für die Höhenlagen wie den StadtteilenKönigswinter-Oberpleis, -Ittenbach, -Thomasbergund Lohmar-Heide. Zurückgehende Nachfrage undPreise sind hingegen in Gemeinden zu beobachten,die schlecht an diese Oberzentren angebunden sind. Die Immobilienmarkt profitiert ungebrochen vomSiegburger ICE-Bahnhof: So kommt es, dass es vieleKäufer gibt, die in Düsseldorf, Köln oder Frankfurtarbeiten, mit ihren Familien in den Kreis ziehen undjeden Morgen mit dem Zug zu ihrem Arbeitsplatzpendeln. Aussicht 2010. Ob das Nachfrageverhalten im kom-menden Jahr so b le ibt , wird von der Wirt -schaftsentwicklung abhängen. Je sicherer ihr Job,umso eher sind die Menschen bereit, Wohneigentumzu erwerben. Bauchschmerzen bereiten aber dieBanken, die bei der Darlehensvergabe strenger sindund häufiger den Traum vom Eigenheim platzen las-sen.

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Seite 36 Der Rheinländer · März 2010

genießen!

Rustikale Tradition

ach neun Jahren auf dem „Rolandsbogen“zog es die gebürtige Bonnerin hinab ins Tal.Zunächst über fünf Jahre läuft der Pacht-

vertrag, den Petra Heinekamp mit dem Besitzerdes Weinhauses „DieWeinmühle“ , AndreasLelke, geschlossen hat.Dieser hatte zuvor dasRestaurant mitbetreut.Lelke ist Inhaber desebenfalls in Oberdollen-dorf gelegenen Wein-guts Sülz (siehe auchDer RHEINLÄNDER,Heft 11).

Wie das „GutSülz“, so of fe-

riert auch die traditions-reiche Weinmühle einstattliches Angebot anWeinen - auch eigeneWeine, die vom lang-jährig erfahrenen Win-

von Peter Köster

Petra Heinekamp istneue Pächterin desTraditionshauses„Die Weinmühle“ im malerischenOberdollendorf.

zer und Kellermeister Manfred Müller vinifi-ziert und ausgebaut werden. Beim Service setztPetra Heinekamp vornehmlich die Akzente. Fürdie Küche verantwortlich zeichnet indes Florin

Rinzescu, der zuvorauch schon in der Kücheauf dem RolandsbogenErfahrungen gesammelthat. So gibt es zwar wei-

terhin Wein begleitendeSpeisen wie u.a. denVesperteller. Doch fort-an dürfen sich die Gästeauch auf mehr warmeMenüs einstellen mitdem Schwerpunkt Re-

N

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gionales und Saiso -nales. Außerdem ser-viert Petra Heinekampverschiedene Salateund Flammkuchen.„Wir setzen auf einebesondere Vielfalt. DieSpannweite reicht vonrustikal bis gehoben.“Der jahreszeitlich inspi-rierte Speiseplan kannimmer wieder mitBesonderheiten aufwar-ten. Sei es Grünkohl,den es in den unter-schiedlichsten Varian-ten gibt, seien es Wild-ger ichte oder dasZanderfilet mit Sauer-kraut und Kartof fe l -püree, um nur ein paar Gerichte zu nennen.

Mit der Übernahme der Weinmühle beginntfür Petra Heinekamp ein neuer berufli-

cher Lebensabschnitt. „Mein neuer Arbeitsplatzist für mich schon einebesondere Heraus-forderung“, betont dieBetreiberin und erinnertsich gerne an den letztenSeptember zurück, als sie mit dem Besitzer derMühle ein für sie wegweisendes Gespräch führte,das nur wenige Wochen später bereits zur Über-nahme des Lokals führte. Möglich gewordendurch die langjährige Freundschaft, die sie mitAndreas Lelke verbindet.

Das Weinhaus „Weinmühle“ kann auf eineüber 1000-jährige Geschichte zurück-

blicken. So alt dürfte zumindest der Weinkellersein , den der Besi tzer mit Ste inen ausGrauwacke teilweise neu aufmauern ließ. Dieehemalige Getreidemühle darüber – erbaut 1764– wurde als lichtes freundliches Weinlokal auf

zwei Ebenen eingerich-tet . Schon beimBetreten des Lokals ver-spürt man diesenurgemütlichen Charak-ter des Hauses , derzudem durch kle ineatmosphärische Auffri-schungen noch um einweiteres hervorgehobenwurde. „Ich habe ledig-

lich die Dekoration und die Beleuchtung erneu-ert“, erklärt Petra Heinekamp. Durch die instal-lierten Strahler kommt nun vor allem das alteGemäuer der Weinmühle, das im Zuge einer

großangelegten Restau-r ierung vor e inigenJahren freigelegt wur-de , noch besser zurGeltung. Zum längeren

Verweilen lädt darüber hinaus eine große lau-schige Terrasse ein, die sich hinter dem Hausbefindet.

Lindenstraße 753639 Königswinter-Oberdollendorf.

Telefon: 02223-21813www.weinmuehle-lelke.de

Öffnungszeiten: Mi. – Fr. ab 16 UhrSa. und So. ab 12 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag

WEINHAUS „DIE WEINMÜHLE“

Regionales und Saisonales

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ausgewählt!MärzVeranstaltungen im

Donnerstag, 4. März19 Uhr Bad Honnef | Gesundheitszentrum,

Mülheimer Str. 32bVortrag von Renate Mahnke: Richtig bewerbenTipps aus dem zehnjährigenErfahrungsschatz aus Personalauswahl,Einzelauswahlgesprächen und Assessment-Center. Anmeldungen und weitere Infos unter: Tel. 02224 – 988 [email protected] www.gesundheitszentrum-badhonnef.de

Freitag, 5. März19 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2

Vortrag/Lesung: Martin Stankowski: Die schönsten und hässlichsten Orte am Rhein.Der Kölner Journalist und Autor stellt seinen„anderen Rheinreiseführer“: Darum ist esam Rhein so schön vor. Martin Stankowski

hat den Rhein bereist, zu Wasser und zuLande, hat die Orte links und rechts besich-tigt, Kirchen und Museen besucht, hat geges-sen, geschlafen, oft auch geflucht und weißüberraschende Geschichten zu erzählen.Auch von den Scheußlichkeiten: liebloseMuseen, langweilige Orte, öde Gastlichkeit.Und auf der anderen Seite kennt er wunder-bare Details von den Menschen, den rheini-schen Besonderheiten, lädt zu unbekanntenSehenswürdigkeiten ein und erzählt dazu diepassenden oder unpassenden Geschichten.Eintritt: p7, Info-Tel: 02224-7796512

19 Uhr Rheinbreitbach | Haus Bergblick, Gebrüder-Grimm-Str.Monatstreff WeinbruderschaftMittelrhein-SiebengebirgeAn Wein/Kultur interessierte Bürgerinnenund Bürger sind herzlich willkommen.Informationen zur Weinbruderschaft unter:[email protected] Weintreffs immer am ersten Freitageines Monats um 19 Uhr

Seite 38 Der Rheinländer · März 2010

Sonntag, 7. März15 Uhr Rheinbreitbach | Obere Burg

Puppentheater – Georg J. Pohl: Kaspar und das goldene EiMerkwürdig. Ein goldenes Ei kommt zuKasper und seiner Großmutter ins Haus. Wassollen die beiden tun? Was Kaspar tut undwas dabei herauskommt, lässt alle staunen.Einritt: Kinder p 2,50, Erwachsene p 5.Info-Tel.: 02224-74512

Freitag, 12. März19 Uhr Bad Honnef | Kurhaus

Hagerhof geht auf Musical-ReiseAnlässlich des 50-jährigen Schuljubiläumspräsentiert die Musicalschule unter derLeitung von Mariana Ilgauds-Preuten undGerhard Preuten an drei Abenden im Kurhausvon Bad Honnef eine „Musical-Reise“ mit den„Highlights“ aus allen bisherigen Musical-Aufführungen. Karten für die Premiere amFreitag, 12. März 2010, 19.00 Uhr, und für diebeiden anderen Vorstellungen am Samstag,13. März, und Sonntag, 14. März, ebenfalls19.00 Uhr, sind nur im Vorverkauf über dasSchulsekretariat (Tel. 02224 – 93 25 0) zwi-schen 9.00 und 16.00 Uhr erhältlich.

Samstag, 13 März10 bis 18 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2

Verkaufausstellung: Kunst am EiKunsthandwerkerin Ulli Marten ausKönigswinter zeigt ihre neuesten Kunstwerkeaus Straußen- und Gänseeiern sowieSchmuck mir Eierschalen. Ulli Marten istselbst anwesend und berät gerne. AuchSonntag, 14. März, 10 bis 18 Uhr.

19.30 Uhr Linz | Marktcafé, Marktplatz3-D-Vorträge von Fotograf Rolf Niggemeyerund Autorin Helga Keikut:Ansichten der Stadt Köln, Kirchen, Märkteund Tore im Wandel der Zeit seit 1857 und: Frühlingserwachen in der Eifel –zauberhafte Orchideenwelt, bunte Schmetter-linge und viel Natur... Eintritt: p5,Reservierungen erbeten: Tel: 02644- 800820oder [email protected]

Page 39: Rheinländer 19 Marz 2010

Zukunftsforen zu neuenWohnformen im Alter

Das Kathol isch-Soziale Inst i tut in BadHonnef greift in Zusammenarbeit mit derIdeenWerkstat t Wohnen das Thema„Innovative Wohnformen im Alter“ auf. Das Zukunftsforum „Innovatives Wohnen I –Gemeinsam statt einsam“ in Zeit vom 5. bis7. März 2010 richtet sich an Interessierte, diesich über gemeinschaftliche Wohnprojekteinformieren möchten, darüber nachdenken,selbst ein Projekt zu gründen oder bereits inder konkreten Planung sind. Im Rahmen derVeranstaltung wird ein Wohnprojekt besich-tigt. Kosten: p 195 (Einzelzimmer, Vollver-pflegung) Das Zukunftsforum „Innovatives Wohnen II– Miteinander leben und wohnen: Wohn- undLebenswünsche im Alter“ informiert übergemeinschaftliches Wohnen und richtet sichan Senioren, die sich Anregungen für dasWohnen im Alter in den eigenen vierWänden holen möchten. Termin: 24. bis 25.März 2010, Kosten p 140 (Einzelzimmer,Vollverpf legung). Weitere Informationenund Anmeldung: Dr. Ulrike Buschmeier Tel. 02224/955-130, Fax: 02224/955-100, E-Mail: [email protected]

Der Rheinländer · März 2010 Seite 39

ausgewählt! MärzSonntag, 14 März

10 bis Bad Honnef | Parkplatz Ellerbruch, 12.30 Uhr mittleres Schmelztal

VVS-Wanderung: SüdlichesSiebengebirge/HimmerichLeitung: Dr. Miriam Mews, Dipl. Biologin, um eine Spende von p2 wird gebeten

19 Uhr Rheinbreitbach | Obere BurgPolitisches Kabarett – Simone Olga: Bei Merkels unterm SofaNach sechs Jahren im Ensemble der renom-mierten Müchner Lach-und Schieß-Gesellschaft macht Simone Olga jetzt ihreigenes Programm. Sie hält Merkel denSchirm übers Dekollete, f lüstert ihrKosenamen für den Gatten ins Ohr, sieht zu,dass sie im Kabinett bella figura macht undschiebt sie genau so sicher über internationa-les Parkett wie über deutsches Laminat.Eintritt: p15Info-Tel: 02224-74512

20 Uhr Waldbreitbach | Hotel zur Post, Neuwieder Str. 44Kabarett - Stephan Bauer: Auf der Suche nach dem verlorenen MannEin Programm über die durcheinander geratenen Geschlechterrollen unserer Tage.Der Mann von heute gibt ein trostloses Bildab. Starke Männer mit Rückgrat und

Verantwortungs-bereitschaft? Fehlanzeige!Gut, die Frauen, sind an die-ser Entwicklung nicht ganzunschuldig. Warum sind sieauch so hart und unerbitt-lich geworden?Eintritt: p15,50 Info-Tel: 02638-9260

Montag, 15. März15 Uhr Neustadt/Wied | Gemeindebücherei

Figurentheater Alpenrod spielt: Der kleine AngsthaseInfo-Tel: 02683/936529,www.buecherei-nsw.de Eintritt frei!

Freitag, 19. März19 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2

Ausstellungseröffnung mitLandschaftsgrafiken von Anja Klafki:rhein-grafisch (siehe auch Seite 24) Eintritt frei! Die Ausstellung geht bis zum 16. Mai 2010.

ÜBER DEN RHEINLÄNDER:

„Heimat – ein wunderbares Gefühl. Danke, dass Sie diesesGefühl auch mit Ihrem RHEINLÄNDER vermitteln.“Sabine Bätzing , MdB

Page 40: Rheinländer 19 Marz 2010

ausgewählt! MärzFreitag, 19. März

20 Uhr Bad Honnef | Kursaal, Hauptstr.Kabarett: Die Distel, Berlin: Jenseits vonAngela – Kanzlerin dringend gesuchtDie Kanzlerin ist weg, auf ihrem Tisch liegtein Zettel „bin weg“. Was nun? Schnell mussein Ersatz gefunden werden: unverbraucht,unbelastet, politisch unversiert und unbe-dingt volksnah, dirigierbar und fügsam. Mit dem Berliner Karl-Heinz Diernowski ausMarzahn ist der ideale Kandidat gefunden. In Sketchen, Liedern und Solonummern wirder in die Paradoxa der Politik in einem krisengeschüttelten Deutschland eingeführt. VVK: Buchhandlung Karl Werber, Hauptstr. 40, Tel.: 0 22 24 / 26 01Stadtinformation Bad Honnef, Bahnhofstr. 3, Tel.: 0 22 24 / 9 88 27 46

Samstag, 20. März19. 30 Uhr Linz|Marienkriche

Der Bach-Chor-Koblenz singt Bachs Johannes-Passionp22 inkl. ausführlichem Programmvergünstigte Karten für Schüler undStudenten für p10 Infos: www.bach-chor-koblenz.de

Page 41: Rheinländer 19 Marz 2010

Der Rheinländer · März 2010 Seite 41

ausgewählt! MärzMagie der Farbe - Aquarelle

des Malers Wolf RöhrichtSonderausstellung im HAUS SCHLESIENvom 7. März bis 6. Juni 2010Das Werk des 1953 verstorbenen schlesi-schen Malers Wolf Röhricht weist eine großeVielfalt auf. Röhricht fertigte Zeichnungen,Lithographien, Holzschnitte und Ölgemäldean, doch galt sein besonderes Interesse vonBeginn an dem Aquarell. In seiner künstleri-schen Biographie spielte es eine besondereRolle. So entwickelte er während seiner 40-jährigen künstlerischen Tätigkeit eine spezi-elle Technik, die seinen Aquarellen eine ein-zigartige Ausdruckskraft verleiht. Große Teile des künstlerischen Nachlassesvon Wolf Röhricht befinden sich seit über 15Jahren im HAUS SCHLESIEN und wurdenberei ts in mehreren Ausste l lungen inDeutschland und Polen gezeigt. Die Aus-stellung im Eichendorffsaal zeigt nun einevergleichsweise kleine Auswahl von Aqua-rellen aus seinem umfangreichen Werk. Umeine Vorstellung der aquarellierten Vielfaltzu geben, werden neben Reiseimpressionenauch Industriebilder und Portraits gezeigt.Besuch bitte vorab absprechen: Tel: 02244-886 0.HAUS SCHLESIEN – Museum für schlesischeLandeskunde, Dollendorfer Str. 412, 53639Königswinter-Heisterbacherrott

Samstag, 20. März19 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2

Vortrag: Ex-ZDF-Chefredakteur ReinhardAppel erzählt aus seinem journalistischen

Leben: Vom Politikreporterzum Intendanten. Von 1963 bis1973 und von 1986 bis 1991 warAppel Moderator der ZDF-Reihe„Journalisten fragen – Politikerantworten“ und von 1976 bis1986 der ZDF-Reihe „Bürger fra-gen - Politiker antworten“. Ermoderierte zwischen 1965 und1987 auch die sogennanten„Elefantenrunden“ mit denamtierenden Bundeskanzlernund ihren Herausforderern

sowie verschiedene Bürgersendungen mitallen Bundespräsidenten. 1969 wurde Appelmit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnetund 1972 erhielt er die Goldene Kamera. Von1973 bis 1976 war er Intendant desDeutschlandfunk und danach zwischen 1976und 1988 Chefredakteur des ZDF. Eintritt frei! Achtung: der ursprünglichevorgesehene Termin 17. März ist verscho-ben worden!

Sonntag, 21. März10.30 bis Königswinter-Ittenbach | 15 Uhr Naturparkhaus, Margarethenhöhe

Spannende Siebengebirgs-Familien-Rallyedes VVSHerrliche Panorama-Ausblicke und unge-wöhnliche Erlebnisstationen. Gebühren:Kinder ab 6 Jahre: p4, Erwachsene p8,Anmeldung: Tel: 02241-102353Mittwoch, 24. März

19 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2Konzert: Das Kölner Trio Slainte Mhathspielt traditionellen Irish Folk. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mitdem Musikhaus Hommerich, Unkel.Eintritt frei!

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kurz & knapp

9. KunsttageKönigswinter vom

18. bis 22. MärzKönigswinter. Mit einer Beteiligung von über30 Künstlern aus Königswinter und der näherenund weiteren Umgebung starten die 9 .Kunsttage Königswinter am Donnerstag, 18.März 2010 mit Eröffnung um 19.00 Uhr imKunstforum Palastweiher, Winzerstraße 7 (NäheTalstation Drachenfelsbahn). Dort werden u. a.alle teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlervorgestellt.An fünf Tagen, bis einschließlich Montag, 22.März, steht bildende Kunst an sechs verschiede-nen Veranstaltungsorten im Mittelpunkt. Sosehen die Besucher im Kunstforum PalastweiherGemälde und Zeichnungen von Silke Henkel-Wallace, Werner Glinka und Rolf Wernickesowie Skulpturen von Rainer Sieben. ImRathaus Königswinter-Al tstadt zeigen 16Mitglieder der Gemeinschaft Königswinterer

Künstler (GKK)Arbei ten zumThema „Natur –natürlich“. DieArbei ten vonfünf wei terenKünstlern sindim Atel ierMeerkatze zuf inden; imSte i ge n b e rge rHotel auf demP e t e r s b e r gzeigt ChristineThei le Bi lderunter dem Titel„Augen Bl ickeVietnam“, inHaus Bachemwidmet s ichDagmar Roos

dem Thema „Figuration“, Martin Hüsch imAmtsgericht beschäftigt sich mit „Transpa-renz“.Anlässlich der KULTURNACHT am Samstag, 20.März erwartet die Besucher um 19.30 Uhr einebunte Mischung von „Chansons und mehr…“ ; ab21 Uhr gibt es Swing und Jazz. Das Kombiticketkostet p 9. Der Besuch e ines e inzelnenProgrammteils ist möglich, Eintritt je p 6.Info: www.agenda21-koenigswinter.de oderwww.palastweiher.de

Page 43: Rheinländer 19 Marz 2010

kurz & knapp

5. Messe WanderArt Königswinter. Die in den letzten Jahren immer beliebter gewordene Veranstaltung „WanderArtKönigswinter“ kann wieder am Sonntag, 7. März von 11 bis 17 Uhr im Maritim Hotel besucht werden.18 Aussteller, neben den Touristikbüros aus Siebengebirge, Bad Honnef, Linz, Bad Hönningen,Siegtal, Westerwald, Hunsrück und Ahr/Rhein/Eifel findet man u.a. auch das Adenauerhaus und dasHeimatmagazin Der RHEINLÄNDER, präsentieren Ihre Angebote rund ums Thema Wandern. AmStand des RHEINLÄNDER sind Wanderführer- und karten für die hiesige Region erhältlich. Nebenden Ausstellern kann man Vorträge und Dia-Multivisionsschauen besuchen. Der Eintritt zu der vonder Touristik Siebengebirge GmbH und dem Maritim Hotel Königswinter organisiertenVeranstal tung beträgt ab e inem Alter von 14 Jahren p 3. Weitere Infos unter :www.siebengebirge.com

Neueröffnung Rollladen-Handel

Neustadt. Der Rollladen-Handel-Neustadt mitInhaberin Melanie Rzozcek bietet Beratung,Verkauf , Montage , Reparaturen, Ersatz -te i lhandel rund um Rol l laden, Ja lousien,Raffrollos, Vorhängen und Markisen. AuchFragen zum Energiesparen und zur Wärme-regulierung durch und mit Rollladen werdenhier gerne beantwortet. Spezialisiert hat mansich insbesondere auf die Reparatur vonAußenjalousien und Wintergartenmarkisen.Rolladen Handel Neustadt, Kirchplatz 13, 53577 Neustaft/Wied

In Sack und AscheHeisterbach. Gekleidet in Lumpen, bemalt mitAsche treten Menschenfiguren in der Kloster-ruine Heisterbach auf und demonstrieren in derPerformance „Asche” die Vergänglichkeit desMenschen. Palmsonntag, 28. März, 18.30 Uhr

Die schönsten & hässlichsten Orte am Rhein

Zwischen Kölner Dom und Loreley – Martin Stankowski liest und erzählt

Freitag, 5. März 2010, 19 UhrHeimatladen, Pützgasse 2, Unkel,

Eintritt: p 7, Info-Tel. 02224-7796512

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Page 44: Rheinländer 19 Marz 2010

damals!

um Ende des 2. Welt -krieges und in der Folge-zeit kam es wohl zu einer

der größten Flüchtlingswellender Menschheitsgeschichte. 12bis 14 Millionen Deutsche oderdeutschstämmige Menschenaus den Gebieten Schlesien,Pommern, Ostpreußen, demSudetenland und aus denSiedlungsgebieten zwischenBaltikum und Balkan machtensich unter ungeheuren Strapa-zen auf den Weg RichtungWesten, um dort , of t nachmonatelanger Odysee, eineneue Heimat zu f inden. Sokamen schon in den erstenNachkriegsjahren MillionenFlüchtlinge und Vertriebeneins zerbombte Deutschlandund die Aufnahme und Ver-teilung dieser notleidendenMenschen gestaltete sich alsäußerst schwier ig . Da imganzen Land insbesondere dieBallungszentren ausgebombtwaren, siedelte man in denersten Jahren Millionen dieserMenschen in den heutigenBundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen undBayern an, sodass derenAufnahmelager schon bald

Neue Heimat hoffnungslos überfüllt waren.Das heut ige BundeslandRheinland-Pfalz war bis 1949französisch besetzt und dieFranzosen sperrten sich zu-nächst gegen die Flüchtlinge.

Nach dem Appell der „Arbeits-gemeinschaft der DeutschenLandesf lüchtlingsverwaltung“st immte der f ranzösischeMil i tärgouverneur jedoch

einer Aufnahme zu und manstellte sich der großen logisti-schen Herausforderung.

Bis 1957 waren es ca.20.000 Flüchtlinge und

Heimatvertriebene, die allein

der Kreis Neuwied aufzuneh-men hatte. Unter dem Einflusstiefen Schmerzes, die eigeneHeimat verloren zu haben undmit der Aussicht auf eine unge-�

Ehemalige Flüchtlingshäuser in Lorscheid, nahezu unverändert

von Leo Schäfer

Ansiedlung von Flüchtlingen im damaligen Amt Neustadt/Wied

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Page 45: Rheinländer 19 Marz 2010

in der Fremdewisse Zukunft, wurden dieseMenschen als erste Maßnahmeauf die im gesamten Kreis-gebiet groß angelegten Auf-nahmelager verteilt. Die meis-ten von ihnen besaßen nurnoch das, was sie auf dem eige-nen Leibe trugen, eine Ent-schädigung erhielten dieseOpfer nie. Ihr Leid wurdeledigl ich durch geringef inanzie l le Hi l fe desLastenausgleichsgesetzes einwenig gemildert. So musstengroße Famil ien in denAufnahmelagern auf engstemRaum bei schlechter Versor-gungslage bis zur Weiter -verteilung ausharren. Überdiesen Weg kamen dann abdem August 1948 allein 160Ostf lüchtlinge ins damaligeAmt Neustadt, um dort eineneue Heimat zu suchen.

Bis zur Gemeindereformim Jahre 1969 gliederten

sich die heutigen Verbands-gemeinden anders auf, undzwar in sogenannte Ämter. Eszählten zum damaligen AmtNeustadt die OrtsgemeindenBertenau, Bühlingen, Elsafftalund Rahms. Später kamennoch von der Linzer Höhe die

Gemeinden Lorscheid undVette lschoß dazu. Um denFlücht l ingen e ine würdigeBleibe bieten zu können, wur-den die Gemeinden dazu ver-pflichtet, je zwei „Flüchtlings-häuser“ zu bauen und gegebe-nenfalls musste hiefür Land

aus Privatbesi tz angekauf twerden. Aus Kostengründenbaute man diese Häuser dichtbeieinander, in gleicher Bau-weise und mit sehr einfachenMitteln. Im Jahre 1950 kosteteeines dieser Häuser im SchnittDM 6.200, für heutige Verhält-nisse unvorstellbar. Es konntejedoch auch alternativ zumBau der Häuser von denGemeinden ausreichend vor-handener Wohnraum zur Ver-fügung gestellt werden, jedocherwies es sich dies im damali-gen zerbombten Deutschlandals sehr schwierig. Um einesorgfältige und reibungsloseAbwicklung zu garantieren,wurden in den RathäusernMitarbeiter als Flüchtlings-kommissare eingesetzt

Die Flücht l ingshäusermussten zudem immer

in Ortsrandlage gebaut wer-den, um die befürchtetensozialen Konflikte zu vermei-den. Doch es ste l l te s ichschnell heraus, dass dies völ-lig unnötig war, kam es doch

schon nach kurzer Zeitzwischen den hiesigenBewohnern und den„Zugezogenen“ zu ersten

Bekanntschaften, zu Gemein-schaften, Freundschaften undzu Ehen.

In den späteren Jahren, inden Zeiten des aufkom-

menden deutschen „Wirt -schaftswunders“ waren dannalle diese Unterbringungsmaß-nahmen nicht mehr nöt ig .Nach und nach wurden diebesagten Häuser von derVerwaltung vermietet, oder garverkauf t und nicht se l tenwaren es die Erstbewohner, die„ihre“ Häuser kauften, um soerstmals wieder das Gefühleines kle inen StückchensHeimat zu bekommen. Dasletzte große Aufnahmelagerdes Kreises Neuwied befandsich in Straßenhaus. Es wurde1968 endgültig geschlossen.�

Eine würdige Bleibe

Page 46: Rheinländer 19 Marz 2010

ausgezeichnet!

.

elmut Schwarz,geboren und

aufgewachsen inKasbach, schreibt :„Wie kam es dazu,dass der Uhles imKartof fe l land Nor -wegen so unverschämt gut angekommen ist?Meine norwegische Frau Synöve las vor derWinterolympiade 1993 einen Aufruf zurTeilnahme an einem Wettbewerb für gute, preis-werte und nahrhafte Kartoffelgerichte. Vonihrer Kasbacher Schwiegermutter kannte sieden rheinischen Uhles, von dessen Schmackhaf-

tigkeit sie begeistert war. Wir übersetzten dasRezept und sandten es an das in Norwegen sehrverbreitete Monatsmagazin HJEMMET. UnserWettbewerbbeitrag wurde von drei Jurorengetestet und zu unserer großen Freude undÜberraschung gewann das Kasbacher Rezepttatsächlich den ersten Preis. Als Gewinn erhiel-

Eine faszinierende Geschichte sandten uns die RHEINLÄNDER-LeserSynöve und Helmut Schwarz aus Viersen zu.

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Siegeszug des Kasbacher

Page 47: Rheinländer 19 Marz 2010

ten wir ein hochwertiges Service mit derSignatur: Winterolympiade Lillehammer 1994.Wir freuen uns immer wieder, dieses Servicez.B. an Weihnachten hervorzuholen und festlichdavon zu speisen – manchmal auch Uhles!“

Das Magazin HJEMMET kommentiert dasRezept: „Kräftige Hausmannskost aus

Kasbach, einem kleinen Ort bei Linz am Rhein.Genau das richtige für den norwegischenGeschmack.“ Darf man annehmen, dass derrheinische Uhles nun auch Nationalgericht inNorwegen ist? | WR

Synöve und Helmut Schwarz in Norwegen

Fleischerei & Party-Service Berg

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.

In jedem Ort im Rheinland hat der Uhles ein anderes Rezept und sogar anderen Namen.Heimatforscher Adalbert N. Schmitz fand heraus, dass das Kartoffelgericht im Linzer Raum„Uhles“ heißt, in Hönningen „Döppekoche“, in Sinzig „Döppcheskoche“ in Koblenz „Debbekoche“,an der Lahn „Debbedotz“, im hohen Westerwald „Dubbekoche“, in der Eifel „Krobbekoche“ in Bad Honnef„Kesselsknall“ und in Beuel „Knällsche“ genannt wird.Dass der Name Uhles von einem wandernden Topfverkäufer namens „Uhles“ stammt, war einescherzhafte Erfindung von Leonhard Reinirkens, der diese Geschichte im Fernsehen zum Bestengab. Diese Version wird heute aber immer noch in den Medien verbreitet. Laut Schmitz stammtder Begriff vom altkölnischn Wort „Uhl“ ab, das ein eisernes Gefäß mit einem übergreifendenDeckel bezeichnet. Dieses wiederum leite sich vom lateinischen Wort „Olla“ = Topf ab.

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Page 48: Rheinländer 19 Marz 2010

literarisch!

ie Fastenzeit“, sagte Großtante Hortense,„bringt den Menschen in Widerspruch zu

sich selber: Einerseits steigen die Säfte, ande-rerseits soll er innere Einkehr halten, einerseitsherrscht Vitaminmangel und Influenza, ande-rerseits locken die ersten Sonnenstrahlen.“Sie hatte eine große Kanne Tee aufgebrüht, ihreAnderthalb-Liter-Kanne.Und diesmal hatte siechinesischen Jasmin-blütentee genommen.Die Sache ließ sich fastphilosophisch an, und sofragten wir nur zaghaft:„Hattest du auch Wider-sprüche in dir selber,Großtante?“„Ich weniger“ , sagteGroßtante Hortense, undsie begann: „Zur Mitt-fastenzeit tauchte einstin Loßwitz ein Mann aufmit brei tem Hut undwehendem Umhang undganz in Schwarz . Ge-nauso stellte man sichdamals einen Maler vor,und ich sage euch, alsdie Maler noch richtigmalten, da wurden sierecht ernst genommen. – Einmal kam er mor-gens zur Zeit der großen Pause am Lyzeum vor-bei, und er hielt an und sah ernst und prüfendzu uns herüber. Die Oberklasse stand immerunter dem großen Kastanienbaum, auch wenn er

kahl war. Und Bernhardine Posewech sagte:Vielleicht sucht er ein Modell, möglicherweisesogar ein Aktmodell. – Ich bin sicher, noch amselben Tag haben sich alle Mädchen den Halsgewaschen.“Und Großtante Hortense schnitt kandierten Ing-wer in ganz kleine Schnipselchen, eine gute

Handvoll, und gab sie inden heißen Tee.„Wen hat er denn nunaktgemalt, Großtante?“,riefen wir aufgeregt.„Niemanden“, sagte dieGroßtante, „denn trotzdes Kalabreserhutes undtrotz des schwarzen Rad-mantels war er keinMaler, der Doktor Drago-mir Nitlatschil. Er hattes ich bei der WitweSeidelmann in e inemDachkämmerchen einge-mietet; das hätte ja nochzu e inem Kunstmalergepasst; aber die WitweSeidelmann wusste baldzu berichten, dass Dok-tor Dragomir Nitlatschilallein in seinem Zim-merchen auf und ab

gehend laute, ja donnernde Reden führte, aberweil er so eigenartig spreche und auch wegenihrer Schwerhörigkeit, hätte sie bisher keinWort verstanden.Onkel Karl-Eugen war schon ganz beunruhigt

von Leonhard Reinirkens

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Der Mittfastenpunsch nachArt von Großtante HortenseDer Mittfastenpunsch nachArt von Großtante Hortense

Illustration von Toni Munzlinger

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Tante, „denn von nun an veranstaltete DragomirNit latschi l zweimal wöchent l ich seinen‚Auferstehungskurs’ und zwar reihum bei denbesseren Familien in Loßwitz. Vor allem dieDamen hatten es gern, wenn er sie so richtigbeschimpfte. Es durfte nur Tee gereicht werden,das hatte Doktor Nitlatschil angeordnet. Hierund da ging man soweit, Pfefferminztee zu ser-vieren – Ja, Kinder, das Leben in Loßwitz fing ansich zu verändern. Wir jungen Mädchen wurdenabends streng zu Hause gehalten, und wieschmerzl ich ist das zumal im steigendenFrühling. Die älteren Leute aber gingen mitgesenktem Blick und dachten an Tod undVerklärung.“Großtante Hortense fügte dem Punsch, der sanfterwärmt wurde, ein Weinglas Arrak hinzu, undsie zögerte, dann maß sie noch ein Glas ab undschüttete es hinzu. „Man darf, je nach demAnlass, ruhig etwas variieren“, sagte sie.„War denn bei euch auch mal Auferstehungs-kurs mit Tee?“, fragten wir.„Natürlich kamen wir auch an die Reihe“, sagtedie Tante. „Und damals bereitete ich diesenleckeren Damenpunsch zu. Und ich sagte: Es istein Früchtetee; auch der Leib braucht eineStärkung, soll die Seele sich erheben. – Dasgefiel dem Doktor Dragomir Nitlatschil, und ertätschelte mir die Wange. – Wir sangen frommeLieder, und der Doktor sprach vom Stachel desFleisches. Die Damen tranken viel eifriger alssonst, hie und da hörte man an den ergreifenden

und hatte ein langes Gespräch mit dem Polizei-kommandanten von Loßwitz, und er kam sehrverärgert heim und sagte, Herr von Lasche, sohieß unser Polizeikommandant damals, habeerklärt, das Gesetz biete keine Handhabe, einenMenschen, weil er allein im Zimmer laute undunverständliche Reden führe, als Anarchistenfestzunehmen.“Während Großtante Hortense so erzählte, rührtesie mehrmals die Ingwerstückchen im heißge-stellten und natürlich abgegossenen Tee um.Sie fuhr fort: „Das Geheimnis wurde bald gelich-tet, denn eines Morgens hingen überall inLoßwitz Plakate und darauf hieß es :‚Auferstehungskurs für Christenseelen! – Dersichere Weg zu Wohlstand auf Erden und ewigerFreude im Jenseits , gewiesen von DoktorDragomir Nitlatschil.’ -Der Saal im Gasthof zum ‚Goldenen Schwein’war gedrängt voll; zumindest am ‚sicheren Wegzum Wohlstand’ war jeder Loßwitzer brennendinteressiert. Übrigens gab’s damals ja auchweder Radio noch Fernsehen, nicht mal einKino. – Doktor Dragomir Nitlatschil, nochschwärzer angetan als sonst, donnerte in sei-nem seltsamen Deutsch die Loßwitzer zusam-men, dass man bald lautes Schluchzen im Saalvernahm, so sehr wurden sich die Leute ihrerSünden bewusst. – Selbst Onkel Karl-Eugenschloss, als wir heimkehrten, seine Zigarrenweg und ließ Anna den Bordeaux, der schon fürden Abend bereitstand, wieder in den Keller tra-gen.“Großtante Hortense goss in die Punschschüsselmit dem Tee und den Ingwerstückchen einenViertelliter dicken, süßen Himbeersirup undschickte eine Flasche Rotwein hinterher. „Esbraucht kein Bordeaux zu sein“, sagte sie undrührte um.„Und keiner hat mehr gesündigt in Loßwitz?“,fragten wir ängstlich.„Es hätte soweit kommen können“, sagte die+

1 1/2 Liter Jasminblütentee1 Handvoll kandierter Ingwer1 Viertelliter Himbeersirup1 Flasche Rotwein1-2 Glas Arrakevtl. Kandiszucker zum Nachsüßen

MITTFASTENPUNSCH

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literarisch!

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Stel len von Nit latschi ls Predigt statt desSchluchzen ein Kichern. Und dann sollte dasLied angestimmt werden: ‚Zerknirsch mein Herzin Reue ganz...’, aber die Witwe Seidelmann kamallen zuvor und begann den Gassenhauer ‚MeinHerz, das ist ein Bienenhaus...’Und die Damen fielen begeistert sein: ‚dieMänner sind darin die Bienen...’Und die WitweSeidelmann sprang auf, griff sich den DoktorNitlatschil und schwenkte ihn herum, und nunsangen und tanzten sie alle; und es kam mir vorwie eine wahrhaftige Auferstehung. Bis dieWitwe Seidelmann in schmerzvolles Geheuleausbrach, denn Drogomir Nitlatschil war ihrentkommen.

Wir eilten ihm nach und sahen ihn noch, seinenbreiten Hut festhaltend, umflattert von seinemschwarzen Radmantel, über die Brücke derLoßwitze davoneilen. Und niemals wurde ermehr gesehen. – Man kann“, setzte GroßtanteHortense noch hinzu,„wenn man unbe-dingt will , diesenPunsch ein wenignachsüßen. Es isteine Geschmacks-frage. Ich tue esnie, aber ich emp-fehle Kandis.“

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