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Sardinien:Perle immittelmeer

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Feine HäuserDesignhotel Almyra, PaphosZypern hat in den letzten Jahrenviel getan, um vom Image des„All-inclusive“-Anbieters wegzu-kommen. Inzwischen kann maneiniges an Qualität bieten. So hatsich das seit 1974 operierende189-Betten-Hotel an der Uferpro-menade von Paphos 2003 als De-signhotel neu definiert. Ob einBlick auf die Burg in der Hafen-einfahrt von Paphos von der He-lios-Lounge-Bar aus, ein SchluckOuzo neben schäumenden Wel-lenbrechern am Strand – dasWohlbefinden ist nachhaltig. Ver-stärkt wird es durch ein eigenesEinkaufszentrum, den riesigenGarten, die geheizten Swimming-pools, den Tennisplatz und den15 Minuten entfernten Golfplatz.http://www.designhotels.com/hotels/europe/cyprus/paphos

Anassa-Hotel, PolisDie ungelogen traumhafte Anlagedes Anassa, eines der „LeadingHotels of the World“, schraubtsich über dem weitläufigen Apo-krimnos-Strand in das Hügelland,mit Blick auf die Chrysochou-Bucht und die Akamas-Halbinsel,eine der schönsten Ecken der In-sel; mit zimmereigenen Pools,Spa und drei Restaurants.http://www.lhw.com/Hotel/Anassa-Polis-Cy-prus?rooms=0

Osterfastenmit Austern undLangustenDie Griechen verstehen es, zufeiern – am längsten undheftigsten zu Ostern.

[NIKOSIA] In diesem Jahr fällt dasgriechische Osterfest auf den 4./5.Mai. Ostern ist das wichtigste Kir-chen- und Familienfest der Grie-chen, sogar aus Übersee kommtman nach Hause. In der Wochevor Ostern sind Fleisch, Fisch,Eier und Alkohol tabu, doch biegtsich der Tisch unter üppigen„Fastenspeisen“ wie Langusten,Austern, Krebsen, Schnecken undköstlichen Gerichten wie Arti-schocken oder gefüllten Zucchi-niblüten. Höhepunkt ist die Nachtvon Samstag auf Sonntag in derKirche, wenn kurz vor zwölf Uhralle Lichter ausgehen, es draußenpunkt Mitternacht kracht wie beiuns zu Silvester, der Priester mitdrei brennenden Kerzen er-scheint, man seine mitgebrachteKerze daran entzündet. Kein Ur-lauber, der in seiner Unterkunftkeine geschmückte Kerze für dieKirche vorfindet, rote Ostereier,die das Blut Christi symbolisierenoder gar ein Osterbrot mit einge-backenem rotem Ei. Wer privatwohnt, wird sicher nicht nur indie Kirche eingeladen, sondernzum üppigen Schmaus danach zuHause – und natürlich am Oster-sonntag zum Lamm vom Grill.Dann wird gefeiert, dass sich dieBalken biegen. Selbst in großenHotels werden Lämmer gegrillt.Am schönsten aber ist es, das Os-terfest in einem der kleinen Ortezu erleben – bis zum Ostermon-tag, mit dem Gruß Christos anes-ti, Christus ist auferstanden. R. Sch.

Im Häusermeer der ge-teilten Stadt Nikosia(links) kann man sichvor allem in den verlas-senen Vierteln nächstder Grenze schon ein-mal verirren. Trotzdemlohnt ein Besuch, ge-rade das Viertel hinterdem Famagusta-Tor istbesonders reizvoll – mitmittelalterlichen undtürkischen Elementen,vermischt mit fastdurchwegs ebenerdi-gem britischem Kolo-nialstil, griechischemNeoklassizismus undans Bauhaus gemah-nender Moderne.Verirren kann man sichauch auf dem weitläufi-gen Geländes des luxu-riösen Designhotels Al-myra in Pafos – dafürentschädigen die Aus-blicke von den Terras-sen aufs Meer.[ peeterv/istock, Dirk Engelhardt, Almyra ]

Sonne satt und vollePools für EuropasKälteopferRepublik Zypern. Sonne, Süßwein, Fleisch-platten und Fisch – das touristische Geschäfts-modell Zypern funktioniert jedenfalls bestens.

VON CHRISTIAN GONSA

F lach wie ein Tablett präsen-tiert sich Zypern beim An-flug vom Westen, von der

Ägäis her, deutlich erkennbar inder Mitte die überwuchernde wei-ße Häuserlandschaft der Haupt-stadt Nikosia und die ziemlich lee-re Mesara-Ebene rundherum.Ganz am oberen Rand zieht sicheine Gebirgskette hin – der Penta-daktylon, zu Deutsch Fünf-Finger-Berg – und südwestlich von Niko-sia eine weitläufige grüne Erhe-bung, das Troodos-Gebirge mitseinen Dörfern und Klöstern.

Ein schöner Anblick, wahrlich,und Vorsicht, wer zu spät kommtbeim Buchen, der muss daraufverzichten, denn Flüge sind auchin der Vorsaison nicht wirklichhäufig und zu Ostern fast immervoll. Das Steuerparadies Zypernmag derzeit zwar für harte Hair-cuts fetter russischer Guthabenstehen – bekannter ist die Inselaber für Sommersonne, Meer undUrlauberscharen, die dem diesmalbesonders kalten Winter ins mildemediterrane Zypern entkommenwollen, wo sie inzwischen, dankeiner zunehmend intelligentenSteuerung der Saison, immer mehrGelegenheiten zum Wandern,Radfahren oder zu einem Muse-umsbesuch finden, was im Som-mer, wenn es mitunter über 45Grad hat, nicht wirklich empfeh-lenswert wäre.

Alle größeren Hotelanlagenverfügen wie selbstverständlichüber Swimmingpool-Landschaf-ten, und Luxusdestinationen wiedas „Anassa“ unweit von Polis inder Bucht von Chrysochou im äu-ßersten Nordwesten der Insel bie-ten Spas mit Thalassa-Therapieund anderen Feinheiten, die auchden längsten Winter kurzweiligmachen.

Erste Schrecksekunde2,4 Millionen Touristen habenletztes Jahr den Süden der geteil-ten Inselrepublik besucht, nichtschlecht bei einer Bevölkerung vonknapp 800.000 Seelen. Und im-merhin ein Viertel dieser Touristenwählte als Reisezeit die MonateJänner bis Mai, wenn es selbst inZypern noch zu kalt zum Plan-schen im Mittelmeer ist.

Sie alle haben übrigens mit ei-niger Sicherheit erst einmal eineSchrecksekunde zu erleben: Gehtder Bus oder das Taxi in Larnaka indie erste Kurve, setzt es einSchockerlebnis, wenn der Fahrermit Seelenruhe auf die linke Fahr-bahnseite einbiegt – bis man diestrapazierten Nerven wieder daranerinnert, dass man ja eigentlichweiß, dass Zypern bis 1960 einebritische Kolonie war und sich denLinksverkehr auch danach nichtausreden ließ. Wörter wie „Thankyou“, „Hallooo“ und vor allem„Cash“ sind andere englische Re-

miniszenzen, sie haben ihren Wegin die Umgangssprache gefundenund sind wichtiger Teil des postko-lonialen Lebensgefühls. Im Som-mer steuern die meisten Busse denSüdosten der Insel an mit den gro-ßen Sandstränden und Hotels umAgia Napa und Paralimni.

Reizvoll und immer noch ruhi-ger ist der Westen der Insel um Pa-phos mit seinem malerischen Ha-fen und seinem antiken Erbe. Aufdem Weg dorthin, nach Limassol,gibt es mit Avdimou und Pissourizwei der schönsten Strände der In-sel.

Pfad der OlympierWer aber jetzt im Frühling einenSpaziergang mit Blick aufs wogen-de Meer machen will, der be-schreitet in Larnaka den „Pfad derOlympier“ – immerhin elf Kilome-ter lang und versehen mit einemmodernen Skulpturenpark.

Wanderschuhe wird man beieiner der Wanderungen in denWäldern des Troodos-Gebirgesbrauchen. Das Hügelvorland desGebirgsmassivs sollte man auchim Sommer bei der Quartiersuche

nicht außer Acht lassen. Hier obenist es auch im August kühler undwindiger als in den heißen Strand-ebenen. Einen Streifzug durch dieGeschichte der Insel könnte manbei den hellenistischen Gräbern,den sogenannten „Königsgräbern“in Paphos, und den spätrömischenMosaiken der Stadt beginnen. Je-der Hafen hat auch seine fränki-sche, venezianische oder osmani-sche Festung vorzuweisen, Niko-sia, Kyrineia und Famagusta (Am-mochostos) sogar immer noch im-posante Stadtmauern. Mit der Kul-turgeschichte der Insel verbundenbleibt auch die „Kommandantur“der Johanniter auf der Insel, derWohnturm ihrer Burg gleich au-ßerhalb von Larnaka ist noch guterhalten.

Die Ordensritter kontrolliertendie umliegenden Zuckerplantagenund Weingüter. Der süße Wein derInsel heißt daher in Anklang andas im Mittelalter europaweit ge-handelte Produkt immer noch„Commandaria“. Der Wein beimFlug mit Cyprian Airways übrigenswar, scheinbar ganz in zyprioti-scher Tradition, ebenfalls ziemlich

süß, aber wahrscheinlich nichthalb so gut wie sein Vorfahre. Mo-derne Lebensart wird man vor al-lem in der immer verschlafen wir-kenden griechischen Altstadt Ni-cosias finden. Nach der Invasionder Türken 1974 war die Stadt in-nerhalb der Mauern plötzlich eineSackgasse.

Quer durch die Stadt geht im-mer noch die sogenannte grüne Li-nie, die Teilungslinie zwischendem türkischen und griechischenTeil. Bis 2003 war für die Bewohnerkein Überschreiten der Linie mög-lich. Die Bevölkerung zog ab, dieHäuser und kleinen Werkstättenverfielen, das alte Zentrum war tot.Doch gerade das Viertel hinterdem Famagusta-Tor ist besondersreizvoll – ein Mix aus mittelalterli-chen und türkische Elementen,Häusern in fast durchwegs ebener-digem britischem Kolonialstil,griechischem Neoklassizismusund ans Bauhaus gemahnenderModerne, immer wieder unterbro-chen durch lange Reihen geschlos-sener Rollläden verfallener Werk-stätten und Zementbauten jüngs-ter mediterraner Zerstörungswut.Hier gab es geschmackvolle Res-taurierungen mit EU-Geldern, Kul-turzentren, Galerien und Cafes ha-ben sich angesiedelt.

Konservative EssgewohnheitenAlternativen Lebensstil und be-queme Sitzgarnituren findet manin der „Weaving Mill“ mit ihrerLeihbibliothek, ihren Literaturzir-keln und tibetanischen Tees. WiFi,Billardtisch und Lesetische sorgenfür die richtige Mischung im Publi-kum. Zypriotische Familien wirdman hier nicht sehen – die bevöl-kern die Konditoreien um die Fa-neromeni-Kirche, nicht mehr als100 Meter weiter. Griechische Zy-prioten sind Familienmenschen,traditionsbewusste und gläubigeorthodoxe Christen – das schließtganz und gar nicht aus, dass siegute, mitunter gerissene Ge-schäftsleute sind.

Auch ihre Essgewohnheitensind eher konservativ: Fleischplat-ten, Mezes genannt, mit viel Wurstund besonders vielen Innereien,und alles sehr üppig, werden be-vorzugt. Auch guten Fisch ver-schmäht man nicht. Küche für denganz feinen Gaumen – das ist eherdie Ausnahme.

Eine Tagesreise wert ist auchder türkischen Norden, Casino-Be-such inbegriffen, spielen ist im Sü-den verboten. Vor Mietwagen soll-te man aber Abstand nehmen, diegriechischen Autoversicherungenwerden nicht anerkannt, ein Taxitut es auch. Schön, aber eng ist derHafen von Kyreneia mit den dichtgedrängten Cafes, schön renoviertauch die Kathedrale in der türki-schen Altstadt von Nikosia, undihre Moscheen.

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Korineum Golf Country Club: DerLuxus hat nun auch in NordzypernEinzug gehalten. Das einzigeGolfresort auf Nordzypern hat erstvor Kurzem geöffnet, ebenfalls amFuß des Fünf-Finger-Gebirgesgelegen. Die Zimmer der Fünfsterne-anlage genügen hohen Ansprüchen.18 Löcher verteilt auf 65 Hektar Land,das mit Olivenbäumen und Karob-Bäumen bestanden ist. Zum Strandmuss man aber mit dem Auto fahren.Esentepe, Girne, 0090/39/260 015 00korineumgolf.com

Essen: Zypriotische Spezialitäten imInnenhof der ehemaligenKarawanserei Büyük Han gibt’s im

Sedir Cafe. Leider ist das Lokal nurtagsüber geöffnet. Die Karawansereiaus dem 16. Jahrhundert wurde vorKurzem aufwendig restauriert,52 Räume sind bestückt mit Bildern,Kunsthandwerk u. Ä., Asmir AltiSokagi, NicosiaHome for Cooperation: Lohnenswertist auch das neue Cafe mitten imNiemandsland zwischen leerstehenden Häusern. Hier koordiniertdie Deutsche Kerstin Wittigverschiedene NGOs wie die „PeacePlayers“, um Initiativen zurZusammenarbeit der geteilten Inselauszuarbeiten. Kostenloses Wifi,köstliche Kuchen und erhellendeGespräche! 28 Marcou Dracou Street,UN Buffer Zone, Nicosia 1102, 0090/35722445740, www.home4cooperation.info

Schildkröten, Meze und die Mauer im KopfNordzypern muss man selbst entdecken – in den Katalogen der meisten Reiseveranstalter taucht dasLand gar nicht auf. Schade, denn naturbelassener geht es nirgendwo mehr am Mittelmeer zu.VON DIRK ENGELHARDT

[ERCAN] Die Verwirrung beginntbeim Umsteigen am Flughafen inIstanbul: Geht der Flieger nach Er-can vom nationalen oder vom in-ternationalen Terminal? Nordzy-pern wird ja nur von der Türkei an-erkannt, also ein Versuch im natio-nalen Terminal. Fehlanzeige. DerFlug geht vom internationalen Ter-minal.

Der Flughafen in Ercan ist miteiner 2,5-km-Piste nicht für Mas-sentourismus ausgelegt – nochnicht – und hat sieben Gates. Aberdas macht das Treffen mit demGuide umso einfacher. Hotelbet-ten hat Nordzypern nur 20.000, dergriechische Süden 100.000. Auchdie touristische Infrastruktur istnoch ausbaufähig. Doch mittler-weile beginnen zum Beispiel dieDeutschen, den Nordteil zu entde-cken: Gab es 2010 nur 16 Charter-flüge nach Nordzypern, waren es2012 bereits 72.

Wer Natur liebt, ist auf Nordzy-pern definitiv richtig. Die Sand-strände an der Nordküste sind rar,doch im äußeren Osten der Kar-paz-Halbinsel lockt der goldeneStrand, ein kilometerlanger, völligunbebauter Natursandstrand ausfeinem, weißem Sand. Vom Tou-rismus ist die Halbinsel bis in die1980er-Jahre verschont geblieben,weil militärisches Sperrgebiet.Kaum vorstellbar, dass diese Leerein der byzantinischen Periode dieam dichtesten besiedelte Regionder Insel war. Strandbars, Sonnen-schirme, Strandverkäufer: Fehlan-zeige. Nur glasklares, warmes Was-

ser, bis in den Oktober hinein, undeinen weiten Horizont.

Maria, die Touristen durchNordzypern führt, erzählt, dass siean diesem Strand einmal über-nachtet hat. Geschlafen hat sie we-nig, denn sie war mit Naturschüt-zern da, die sich um die Eier derunechten Karettschildkröten küm-mern. Diese Meeresschildkröten,die über einen Meter groß werden,haben im Mittelmeer nur noch we-nige Rückzugsgebiete – insgesamtgibt es nur noch rund 1400 der biszu 250 Kilogramm schweren Tiere.

Hassan am goldenen StrandDank des Fehlens des Tourismusam Golden Beach, nur rund 70 Ki-lometer von der syrischen Küsteentfernt, kommen die Tiere regel-mäßig zum Eierlegen hierher. „Da-mals kam leider keine Einzige“,sagt Maria, „aber es war trotzdemein unvergessliches Erlebnis.“Wenn die Schildkröten ihre Eierablegen und im Sand vergraben,markieren die Naturschützer dieStelle mit Farbe, damit niemandversehentlich drauftritt.

Der Einzige, der am goldenenStrand Übernachtungsmöglichkei-ten und Essen anbietet, ist Hassan,natürlich ein Verfechter derSchildkrötenbrutgebiete. „MeineBungalows stehen in einer derschönsten und unverdorbenstenLandschaften des gesamten Mit-telmeeres“, brüstet sich Hassan,aber er könnte damit recht haben.Die Preise sind günstig, zwei Per-sonen zahlen in einem Bungalowinklusive Frühstück 45 Euro proNacht. In der Gegend streunenauch die Wildesel, die meist recht

zutraulich sind. Am äußerstenEnde der Halbinsel steht das Klos-ter des Apostels Andreas, einst einwichtiges Pilgerziel der orthodo-xen Gläubigen. Der Mönch, der dielange nicht mehr renovierte Kircheaufsperrt, ist allerdings etwas un-gehalten, wenn man ihn in derMittagspause weckt.

Die nächsten Hotels sind weitentfernt, und auf der Strecke nachGirne sieht man Ferienhausruinenin bester Lage, zum Teil schon vie-le Jahre im Rohbaustadium. „Nachder Grenzöffnung vor zehn Jahrenherrschte in Nordzypern ein Bau-boom, man erwartete in der Folgeeinen Tourismusboom“, erzähltMaria. Doch daraus wurde nichts.Ein Grund sind die ungeklärtenBesitzverhältnisse der Retorten-siedlungen: Die Grundstücke ge-hören vertriebenen Griechen. Werein Haus kauft, muss damit rech-nen, dass die Eigentümer klagen,dazu kommt die europaweite Im-mobilienkrise.

Keine Michelin-Sterne für ZypernGenerell ist Zypern, sowohl Süd alsauch Nord, ein Ziel vor allem fürEngländer, was dem ehemaligenKolonialstatus geschuldet ist. InNordzypern gibt es offiziell keineRestaurants mit Michelin-Sternen,Zypern existiert auf der Landkarteder Michelin-Tester nicht einmal.Wer aber einmal ein Festmahl –anders kann man es nicht bezeich-nen – mit Meze, der zypriotischenVariante der Tapas, gefeiert hat,wird ein Sterne-Restaurant be-stimmt nicht vermissen. Manbraucht nicht lange suchen, da dieZubereitung der Meze in den

meisten Restaurants ähnlich ist.Sogar einfache Dorftavernen ser-vieren vorzügliche Meze(des)!Zwischen 20 und 30 verschie-dene (!) Tellerchen werden dabeiauf den Tisch gestellt, jeder nimmtsich nach Belieben.

Vorzüglich ist der gebrateneHalloumi, der bissfeste Ziegen-käse, der leicht angeröstet wird.Durch die Einflüsse der türki-schen, der griechischen und dernahöstlichen Küche entstehenwunderbare Kombinationen – vonrohem Gemüse über Olivenpasten,Fleischbällchen in Tomatensaucebis Auberginenpüree oder gefüll-ten Weinblättern gibt es hunderteVarianten, Vegetarier haben hierreichlich Auswahl.

Oft kommt nach der Mezenoch ein Hauptgericht mit Fleischoder Fisch vom Holzkohlengrill,ohne den kein Restaurant aus-kommt, und dann noch die Nach-speise. Maßvoller Genuss ist ange-sagt. Um die Verdauung anzure-gen, wird freigiebig Raki, ein Anis-schnaps, ausgeschenkt, den mansich mit Wasser verdünnt. Im All-gemeinen sind die Nordzyprernicht so streng mit islamischen Sit-ten wie in der Türkei. Es wird Alko-hol getrunken, Kopftücher siehtman kaum.

Besonders empfehlenswert istdas Restaurant Müze Dostlari Der-negi in Nikosia, hier servieren diesympathischen Kellnerinnen Spei-sen im nostalgischen Ambienteder Mauerstadt. Manche Perlekann man beim Bummel durch diefast ausgestorbenen Altstadtgassendes nördlichen Teils der geteiltenStadt entdecken.

Gut essen, sicher und komfortabel ankernAigaion: Wohl verlässlichste Adressefür gutes Fleisch und traditionellezypriotische Küche in der Hauptstadt.In Zypern immer gut: Seftalia, vonden Franken importiert, ist gutgewürztes Faschiertes in Lamm-bauchmembrane gewickelt. Haloumi,der für die Fangemeinde wirklichköstliche zypriotische Käse. Gutsortierte Weine, Innenhof für denSommer. Ektoros 40, Nikosia.Fettas Corner: 20 verschiedeneArten von Mezedes – eig. „Happen“,in Zypern aber ziemlich üppig, immergeschmackvoll arrangiert. Auf jedenFall die Ripperln probieren! Haus-eigener Wein. Ioanni Agroti 33,Pafos.Platos Bar: Weltläufige Atmosphäre,internationale Getränke in Nikosias

verträumter Altstadt. Platonos 8–10,Nikosia.Weaving Mill: Tees, Billard undBücher. Alternative, entspannteAtmosphäre, ebenfalls in der Altstadtvon Nikosia, abseits der lautenLedra-Straße, in Rufweite zur„grünen Linie“. Lefkonos 67–71,Nikosia.Limassol Marina Die Seebären unterden Touristen sollten den neuenLuxusjachthafen von Limassol mitseinen 650 Liegeplätzen anlaufen.Swimmingpool, Restaurants und vielPlatz zum Spazieren lassen die ewigschaukelnden Planken vergessen.Menschen, die ihre Jachten immer imBlick haben wollen, können sich auchApartments dazukaufen.http://limassolmarina.com

REISEN R3SAMSTAG/SONNTAG, 30./31. MÄRZ 2013DIEPRESSE.COMDie PresseR2 REISEN SAMSTAG/SONNTAG, 30./31. MÄRZ 2013

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