Swiss eHealth Forum
Die elektronische Gesundheitsakte
ELGA in Österreich
Bern, 07.03.2013
Mag. Hubert A. Eisl, MBA
ELGA GmbH
Zahlen zum österreichischen Gesundheitswesen
Quelle: Die österreichische Sozialversicherung in Zahlen, Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, März 2011, Zahlen gerundet
Bevölkerung: 8,36 Mio (ausgestattet mit e-card)
Krankenanstalten: 266 (mit 64.000 Betten)
Spitalsärzte: 21.700
Pflegepersonal: 82.600
Ärzte für Allgemeinmedizin: 12.700
Fachärzte: 19.200
Zahnärzte: 4.600
Ärzte in Ausbildung: 6.900
Hebammen: 1.800
Apotheken: 2.250 (Öffentliche Apotheken, Anstaltsapotheken und Hausapotheken)
07.03.2013 2 Überblick ELGA
Warum ELGA ?
3
„Öffentliches Interesse“ an der Umsetzung von ELGA
entsteht durch das fragmentierte Gesundheitssystem
Organisations- und sektorenübergreifende Behandlungs- und
Betreuungsprozesse, Beteiligung mehrerer Gesundheitsdienste
Sicherung des organisationsübergreifenden Informationsflusses
Aktuelles Wissen zum Patienten stärkt die Qualität von
diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen und hebt die
Prozess- und Ergebnisqualität im Behandlungsablauf
Vor-Befunde und Medikation stehen „online“ zur Verfügung
Vermeidung von Patientenbelastung durch Doppeluntersuchungen
und Mehrfachverordnungen
Patienten müssen ihre Gesundheitsinformationen nicht „verwalten“
ELGA-Standards für Dokumente: rasche Lesbarkeit, gezieltes
Auffinden wesentlicher Informationen, direkte Übernahme
07.03.2013 Überblick ELGA
Was ist ELGA ?
Ein modernes elektronisches Informationssystem,
mit dessen Unterstützung
vorhandene Befunde und Verordnungen patientenbezogen
gebündelt werden,
die Gesundheitseinrichtungen über bestehende Netze (Healix,
GIN/e-card etc.) miteinander verbunden werden,
berechtigte Gesundheitsorganisationen auf Gesundheitsdaten
zugreifen können
und damit über einheitlich strukturierte Informationen verfügen,
Patienten über ein ELGA-Portal auf ihre eigenen
Gesundheitsdaten steuernd zugreifen können und
durch ein Protokoll über die Zugriffe der Gesundheits-
einrichtungen auf ihre Daten informiert sind sowie
die Informationsschnittstellen im österreichischen
Gesundheitssystem überbrückt werden
07.03.2013 4 Überblick ELGA
ELGA – Architektur und Anwender
07.03.2013
Ordi
n
ZPI GDAI BER PROT PORTAL
EB
1
EB
2
EB
3
EB
n
Ordi
1
Apo
n
Apo
1
Lab
n
Lab
1
Rad
n
Rad
1
SW-Hersteller 1 SW-Hersteller n …
Bürger
Gesundheitsdienste-
anbieter (GDA)
Zentrale Komponenten
ELGA-Bereiche
(IHE XDS Affinity Domains)
5
Legende:
ZPI=Zentraler Patientenindex, GDAI=GDA-Index, BER=Berechtigungssystem, PROT=Protokollierungssystem, EB=ELGA-Bereich,
Ordi=Ordination, Apo=Apotheke, Lab=Labor, Rad=Radiologieinstitut, KH=Krankenhaus; Pflege=Pflegeinstitution
Darstellung der Anbindungen exemplarisch.
Überblick ELGA
Pflege
n
Pflege
1
KH
n
KH
1
GDA
Die Rolle der Standards
Relevante IHE Profile werden genutzt: CT – Consistent Time
ATNA – Audit Trail and Node Authentication
PDQ – Patient Demographics Query
PIX – Patient Identifier Cross Referencing
BPPC – Basic Patient Privacy Consent
XUA – Cross Enterprise User Assertion
XCA – Cross Community Access
XDS a+b – Cross Enterprise Document
Sharing
National Contact Point (IHE konform)
wurde als common component in
epSOS mit Industrie Partnern realisiert.
www.ihe-austria.at
Prozesse Datenaustausch Daten-/Dokumentenstrukturen
Reference Information Model (RIM)
Strukturierte Dokumente (CDA) Leitfäden je fachlicher Domäne (4 existieren
bereits, weitere folgen)
Semantik-Standards (Codelisten,
Terminologien) werden je Leitfaden festgelegt
Freigabe durch HL7 über sog. Ballots
Online-Validator zur automatischen
Überprüfung der Leitfaden-Konformität
von CDA-Dokumenten
Referenz-Stylesheet für Anzeige und
Druck
www.elga.gv.at/index.php?id=28
07.03.2013 6 Überblick ELGA
ELGA-Gesetz - Eckpunkte
Beschluss November 2012, in Kraft seit 1.1.2013
Patientenautonomie
Differenzierte Opt-out-Möglichkeiten (Freiwilligkeit)
Zugang zu den eigenen Gesundheitsdaten
Einsicht in das Zugriffsprotokoll
über ein ELGA-Bürgerportal
Schaffung von Serviceeinrichtungen
ELGA-Hotline
Widerspruchsstelle
Ombudsstelle
07.03.2013 7 Überblick ELGA
ELGA-Gesetz - Eckpunkte
„ELGA-GDA“ sind Ärzte, Zahnärzte, Apotheken,
Krankenanstalten und Pflegeeinrichtungen
Gesetzlich ausgenommen sind Ärzte mit behördlichen
Aufgaben, Betriebsärzte/Arbeitsmediziner, Ärzte von
Versicherungen
Explizites Verwendungsverbot für bestimmte Personen
und Institutionen wie Arbeitgeber, Personalvermittler u.ä.
Gesonderte Regelung für „Doppelrolle“ Arbeitgeber/GDA
Ohne „Identifikation des Bürgers“ (technischer
Nachweis des Behandlungs-/Betreuungskontextes)
kein Zugriff auf ELGA
z.B. über „Stecken“ der e-card, Bürgerkarte, Aufnahme in
Krankenhaus-IT 07.03.2013 8 Überblick ELGA
ELGA-Gesetz - Eckpunkte
Berechtigte GDA haben Zugriff für einen begrenzten
Zeitraum
28 Tage Zugriff für behandelnden Arzt
2 Stunden für Apotheker
Individuelle Steuerung durch den Patienten
Verlängerung durch Patienten für den „Arzt des
Vertrauens“
Der Zugriff kann dem GDA im Einzelfall verwehrt werden
07.03.2013 9 Überblick ELGA
ELGA-Gesetz - Eckpunkte
Zeitlich gestaffelte Speicherpflicht für ausgewählte
Dokumente durch bestimmte Fachrichtungen und
Institutionen
Entlassungsbrief aus dem Krankenhaus (ärztlich und
pflegerisch), Laborbefund, Radiologiebefund
Medikation
Struktur und Format sind vorgeschrieben,
Datenstrukturqualität im Zeitverlauf steigend
Harmonisierung weiterer Dokumentenklassen in Arbeit,
die in der Folge per Verordnung mit Übergangsfristen
verbindlich gemacht werden
07.03.2013 10 Überblick ELGA
ELGA-Gesetz - Eckpunkte
Abruf der Dokumente unter Beachtung der
Berufsgesetze (z.B. Sorgfaltspflicht entsprechend
Ärztegesetz, Apothekenbetriebsordnung) und der
Teilnehmerrechte
Speicherdauer (der Verweise) in ELGA
10 Jahre für e-Befunde
1 Jahr für e-Medikation
07.03.2013 11 Überblick ELGA
ELGA-Gesetz - zeitliche Eckpunkte
12 07.03.2013
Zeit ‘12 2013 2014 2015 2016 2017
Bürger-Portal (V1 Teilnehmerrechte),
Ombudsstelle, Widerspruchsstelle
Bürger-Portal (V2), e-Medikation, e-Befund,
KAKuG-Krankenanstalten,
AUVA-Krankenanstalten, Pflege-Einrichtungen
Vertrags-Ärzte, Gruppenpraxen,
selbstständige Ambulatorien,
Apotheken
Patientenverfügung,
Vorsorgevollmachten,
medizinische Register,
Private Krankenanstalten
Verordnungs-
ermächtigung für
Testphasen zu
beachten!
Überblick ELGA
Anforderungen an e-Befunde
07.03.2013
für alle medizinischen Dokumente verwendbar
archivierbar
international standardisiert
Grafiken, Tabellen, Formatierungen und Anhänge enthalten
alle Metadaten für das Dokumentenmanagement enthalten
für beliebige Ausgabemedien optimierbar (Bildschirm, Drucker, Smartphone)
maschinen-lesbare medizinische Einzeldaten enthalten (optional), die in IT-Systeme importiert werden können
http://www.elga.gv.at/index.php?id=28
13 Überblick ELGA
ELGA-Gesetz – Termine für CDA
Zeit ‘12 2013 2014 2015 2016 2017
Codierung der Dokument-Inhalte
nach einheitlichen Vorgaben
(Implementierungsleitfaden)
Einheitlicher CDA-Header
(suchbare Metadaten)
Einheitliche Struktur und
Gliederung des Inhalts
(uncodierter Inhalt)
07.03.2013
Gilt für: Entlassungsbriefe Ärztlich, Pflege, Laborbefund, Radiologiebefund.
Entsprechend Verordnung: Pathologiebefunde, Facharztbefunde, Ambulante Pflegeberichte
Selbständige Ambulatorien
Niedergelassene FA
Gruppenpraxen
PRIKRAF-KA Fonds-KA
AUVA-KA
Pflegeeinrichtungen
Alle
14 Überblick ELGA
ELGA-Bürgerportal: Dokumentenübersicht
07.03.2013
Webdesign
Entwurf
ELGA-
Bürger-
Portal
Überblick ELGA 15