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C. Herberhold und G. Mfiller: Sialographie mit Hytrast 623

W. SCH2iTZLE-GSttingen: Ist etwas fiber den Ausscheidungsmodus des Teeh- netiums in den Speicheldriisen bekannt ? Wird es mehr fiber die Acini oder mehr fiber das Gangsystem ausgeschieden ? Ffir Jod ist eine Ausscheidung fiber d~s sekretorische Streifenstfiekepithel besehrieben worden. In Anbetraeht der •aeh- barschaft yon Jod und Technetium im periodischen System kSnnte auch fiir letz- teres ein soleher Ausscheidungsweg zutreffen. Das h~tte natfirlich klinisehe Konse- quenzen ffir die Interpretation der Szintigramme mit Technetium. Sofern man damit die Ausscheidungsfunktion der G~nge im Sinne der Hydrochylie und nieht die Sekretion der Acini im Sinne der Proteochylie nach Seifert prfift, w~re bei den Sia- losen mit Befall der Acini keinerlei Aufschlul3 fiber die Funktion dieser Drfisen- anteile zu erwarten. Wir sehen die mSgliche diagnostische Bedeutung der Speichel- drfisenszintigraphie in erster Linie auf dem Gebiet der Sialosen und Sialadenitiden, w~hrend wir sie im Rahmen der Tumordiagnostik fiir entbehrlieh halten.

M. MlJNZEL-Mfinchen (Schluflwort) : Zu Herrn Griinberg: Der vorliegende Vor- trag stellt eine technische Modifikation und eine Besehr~nkung auf die Ohrspeichel- drfise dar. Wit haben -- wie Sie bereits in Mainz erw~hnten -- ebenfalls Speiehel- messungen nach Atropin durchgeffihrt und kSnnen Ihre Beobachtung best~tigen. Auch bei unseren Patienten lieB sich keine Korrelation zwischen der Speichelmenge und der ausgeschiedenen Aktivitgt im Speiehel nach Atropingabe aufstellen.

Zu Herrn Sch~tzle: Die chemische Verwandtschaft yon Jod und Technetium ist offensichtlich. Infolge der physikalischen Eigensehaften war bisher eine Lo- kalisation des Technetium in der Parotis nicht mSglich. Wir glauben aber, dab diese Substanz ebenfalls fiber die Streifenstficke ausgeschieden wird. Von uns untersuchte F~lle yon Sialadenosen zeigten anf~nglich ein normales Szintigramm, wobei zu diesem Zeitpunkt sicherlich die Acini bereits gestSrt waren. Erst sparer kam es zum Befall der Streifenstiicke und damit zur Abnahme der Aktivit~t ins Szintigramm.

63. C. HEI{BERHOLD und G. Mi~LLER-Aachen: Sialographie mit Hytrast |

Neben Inspek t ion , P a l p a t i o n u n d Spe iche lana ly t ik geh6r~ die rSnt - genographische Dars te l lung des Sys tems der Ausff ihrungsggnge zur Rou t ined i agnos t i k yon E r k r a n k u n g e n der grol~en Speicheldri isen. Bei The rmograph ie und Szin t igraphie s teh t dagegen die Kl~rung, ob diesen Verfahren eine bevorzugte p rak t i seh-d iagnos t i sehe Bedeu tung z u k o m m t , n o c h au s .

Das morphologisehe B e f u n d s u b s t r a t der e rk r a nk t e n Speieheldr i isen g ib t m i t Ausnahme der a k u t e n Prozesse die I n d i k a t i o n zur meis t opera- r iven Therapie . Aus diesem Grunde s teh t die Sia lographie unserer Ans ieh t nach mi t Angaben fiber ges ta l t l iche Ver~nderungen der ausff ihrenden Gangsys teme zweffelsohne im Vorde rg rund der ld inisehen Diagnos t ik . Diese Ans ich t wird ebenso i iberwiegend im Schr f f t tum ve r t r e t en [1- -5] . Zur Erz ie lung einer erforder l ichen In fo rma t ionsd ieh te der s ia lographi- schen Abb i ldungen s teh t als unabd ingba re F o r d e r u n g an die Gang- dars te] lung der Speicheldrfisen eine bis an die Organper ipher ie re ichende kon t ras tvo l l e Abb i ldung der Drfisenb~ume. 5Iur un t e r dieser Voraus- se tzung lassen sich in t ra - und ex t rag landul~r gelager te Neubf ldungen ,

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parenehymat6se oder duetogene Prozesse hinreiehend sieher differen- zieren. Sowohl die bis]ang angewandten 61igen wie ws Kontrast- mittel befriedigen wegen ihrer physikalisehen bzw. ehemisehen Eigen- sehaften nicht in wfinschenswerter Weise, so dab yon einzelnen Autoren die Sialographie mit Einsehr/~nkungen beurteflt wird [6].

Nach seinem erfolgreiehen Einsatz insbesondere zur Bronchographie versprach das 2-Phasen-Kontrastmittel I-Iytrast | wegen seiner Sehleim- hautaffinits und -vertr/~gliehkeit auch als sialographisches Medium dureh seine hohe spezifische Kontrastdiehte gute Abbildungsqualit~ten. Uber die Anwendung yon Hytrast | zur Sialographie liegen bislang ledig- lieh zwei Berichte vor [7,8]. Es werden hier in ihrer Brillanz verbesserte Abbfldungen der Drfisenausfiihrungssysteme besehrieben, iedoeh werden aueh Angaben fiber m6gliehe Komplikationen seitens des Kontrast- mittels gemacht [7]. Wir fiberprfiften die Eignung yon Hytras t | zur Sialographie an einem unausgew/~hlten Patientenkollektiv, wobei be- sonderes Augenmerk auf das Auftreten von etwaigen Nebenwirkungen gelegt wurde.

Kontrastmittel

In den letzten 10 Monaten wurden bei 26 Patienten 28 sialographisehe Untersuchungen der Glandulae parotides bzw. submandibulares mit Hytrast | durchgeffihrt.

I tytrast | ]iegt als mikrokristalline Zubereitung yon N-(1-Propyl- 2,3-diol)-3,5-dijod-4-pyridon sowie 3,5-Dijod-4-pyridon vor. Die erste Substanz ist wasserl6slich und besitzt einen Jodgehalt yon 60,3~ die zweite Verbindung ist in den in Frage kommenden Temperaturbereichen stabil und in Wasser un]6slich. Sie besitzt einen Jodgehalt yon 73,2~ . Das Misehungsverh/~ltnis der beiden Substanzen ist so |174 dab das fertige Kontrastmittel einen Jodgehalt yon 50~ aufweist. Viskosit~tt, Haft- und Gleitfs des Kontrastmittels wird durch eine Beimengung von weniger als 1, 5~ Natriumcelluloseglykolat gew~hrleistet. Die visc6se 2 Phasen-Zubereitung mit einem resorbierbaren, wasserl6sliehen Antefl verspraeh eine gfinstige ttoh]raumdarstellung bei der Sialographie.

Sialographische Technik

Gegebenenfalls nach vorsiehtiger Silbersonden-Bougierung der Gang- ostien der zu untersuehenden Speieheldrfisen wurden mandrinarmierte Poly~thylen-Katheter nach Jaensch ca. 1,0-- 1,5 cm in die Drfisenductus eingeffihrt. Metal]kanfilen jedweder Beschaffenheit zur Gangkanfi]ierung benutzten wit wegen einer niemals auszusehliel]enden L/~dierung der Ductusepithelien nieht. Eine Lokalanaesthesie der Papillen bzw. Gang- 6ffnungen wurde bei Anwendung der Poly/~thylen-Katheter in keinem

1Byk-Gulden, Konstanz.

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Sialographie mit Hytrast 625

Fall notwendig. Mulltupfer in Backentasehen bzw. Mundvorhof gewi~hr- leisteten ausreiehende Fixierung der Katheter wiihrend der Unter- suchungsdauer.

Kontrastmittelinjektion und Aufnahmeeinstellung erfolgten aus- schliel]lich unter Durchleuchtungskontrolle, wobei wir aus Grfinden der Bildqualits und der besseren Tolerierung der Injektion die fraktionierte Kontras~mittelapplikation [1, 5, 9] bevorzugten. Die Patienten waren an- gewiesen, wghrend der Injektion bei Auftreten von Spannungsschmerzen in der untersuchten Driise sofort ein Lautsignal zu geben, ohne dureh sprechbedingte Mundbewegungen die Katheterfixation zu ges ~blicherweise benutzten wir zwischen Katheter und Kontrastmittel- spritze ein ca. 10 em langes Kupplungsstfick. Dttrch diesen Verbindungs- sehlaueh beeinfluSten Drehbewegungen des Kopfes des 1)atienten in allen Ebenen des Raumes nieht die Lage des Katheters in den Drfisengs Die Injektion des zuvor auf KSrpertemperatur angewiirmten Kontrast- mittels erfolgte jewefls durch den mituntersuehenden tINO-Arzt. Wit erachten die unmittelbare Zusammenarbeit zwischen I~adiologen und Otorhinolaryngologen w~hrend der Untersuchung ffir sehr wesentlich, so dab unsere ss SialogTaphien in Gemeinsehaft durehgefiihrt wer- den. Aus diesem und aueh aus vereinfachenden untersuchungstechnischen Grfinden halten wir einen Injektionsapparat [5] ffir den Ein-Mann-Betrieb als nicht erforderlich.

Ergebnisse Zur kompletten Ffillung des Ausfiihrungsgangsystems der Pa-

rotisdrtisen wurden durchschnittlich lediglich 0,7 ml, der Submandi- bulardrfisen 0,5ml I tytras t | benStig% Nur bei extremen Gang- erweiterungen konnten bis zu 2,5 ml Kontrastmittel erforderlich werden. Vor Erreichen des zu erwartenden Fiillungsmaximums wurden jeweils orientierende Aufnahmen angefertig% Auf diese Weise wurden Erstinformationen fiber DriisengrSBe, wahrseheinliches Krankheitsbild sowie fiber weiteres untersuchungstechnisches Vorgehen erreieht. Bei dem fraktionierten und protrahierten Injektionsverfahren erwies sich das Auftreten des Spannungssehmerzes in den sialographierten Drfisen als zuverl~ssiges Zeichen einer optimalen Kontrastmittelfiillung (vgl. [10]). Eine darfiber hinausgehende Druekiniektion ffihrte konstant zu Extra- vasatbildungen. Dagegen wurden Leekbildungen vor Auftreten des Span- nungsschmerzes einzig bei Carcinomen bemerkt, so dab hierin ein patho- gnomonischer Hinweis gesehen werden kann, der allerdings an einer wei- teren Fallzahl noch fiberpriift wird.

Aus der hSheren Viseosit~t yon 1-Iytrast | leiteten sich gegenfiber den sonst zur Sialographie verwandten wasserlSslichen oder 51igen Kontrast- mitteln wesentliche Vortefle ab. •ach Fiillung des Gangsystems konnte

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626 C. I-Ierberhold und G. Miiller:

Abb. 1. Simultandarstellung yon Glandula parotis et submandibularis bei in~er- glandularem Tumor. Sukzessivf~llung beider Drfisengangsysteme ohne I AbstSpseln der G~ngostien. Normalbilder, Tumor ohne r~umliche ]3eziehung zu beiden Dr/isen

erstens der Poly/ithylen-Katheter aus den Drtisenductus entfernt werden, ohne daB es zu einem Reflux des Kontrastmittels kam, wodurch f/Jr die nachfolgende R6ntgenuntersuchung ein l&stiges AbstSpseln der Ostien iiberflfissig wurde. Weiterhin bot diese Kontrastmitte]eigenschaft erstmals die MSglichkeit zu Simultandarstellungen zweier ocler mehrerer Driisen w/~hrend eines Untersuchungsganges ohne zeitliche Pression (Abb. 1). Der- artige Mehrfach-Sialographien bew&hrten sich zur Lagebestimmung frag- licher extraglandul&rer Tumoren oder zur Feststellung der Doppelseitig- keit pathologiseher Drfisenprozesse. Dar/iber hinaus liel~en rSntgenolo- gisehe Verlaufskontrollen an den nachfolgenden Tagen die Ausseheidungs- geschwindigkeit als Zeiehen f6r den Funktionszustand der untersuchten Speicheldriise werten (vgl. [10]). W/~hrend Organe ohne pathologisehe Gestaltver&nderungen am Folgetage das Kontrastmittel restlos ausge- sp/ilt hatten, konnten sch~ttengebende Reste bei ehronischen Entzfin- dungsvorgangen maximal bis zu 6 Tagen registriert werden. Insbesondere

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Sialographie 'mit tt:gt, ras~ 627

Abb.2. Chronisch-rezidivierende Parotitis beiderseits. Plattennahe Ffillung mit charakteristisehen perlsehnurar~igen Duetuseinschnfirungen und mikroeystisehen peripheren Aussackungen (Traubenbild): Plattenfern (Kon~rasttupfen im Bild oben links) Hytrast-Reste in den Mikroeysten der gegenseitigen Parotis, 6 Tage nach

deren Ffillung

in mikroeystisehen Erweiterungen bei ehroniseh rezidivierenden Paro- titiden bzw. beim Sj6gren-Syndromverblieben fiber Tage Kontrastmittel- reste teils unter Spiegelbildung (Abb. 2).

In den durehgeffihrten 2a sia!ographisehen Untersuehungen stimmte nut in einem Fall der r6ntgenologisehe Befund mit:der endgfiltigen Dia- gnose nieht fiberein. In allen and~ren Fgllen ~rm6gliehte die kontrast- reiehe Zeiehnung der sialographisehen Bffder :mit t iy t ras t | die Differen- zierung intra- und extraglandul~rer Tumoren sowie von ehronisch-ent- ziindliehen Prozessen versetliedener Auspragung. Darfiber hinaus korri- gierte die Sialographie in zwei Fiillen die klinisehe Diagnose und verhalf zu ad/iquater Therapie (Demonstration entspreehender sialographiseher Bilder).

Nebenwirkungen Anf~nglich versuehten w~r mit ttilfe sialagogisdher MaBnahmen eine

besehleunigte Aussehwemmung des Kontrastmittels zu erzielen. In diesen Fallen besehwerten sieh jedoeh die Patienten fiber starke Spannungs- sehmerzen in den untersueh~en Drfisen, so dab wir bald ~uf jegliche me- dikament6se oder reflexwirksame speieheltreibende Therapie verzich- teten. Wir hielten die Patienten daraufhin lediglieh zu meehaniseher Massage durch vermehrte Kaubewegungen (Kaugummi; troekenes Brot)

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628 Diskussionen zum Vortrag 63

an. Dadureh wurde spontan und auf Befragen nicht mehr fiber postsialo- graphisehe Beschwerden geklagt.

Histologisehe Un~ersuehungen von exstirpierten Drfisen vermochten in keinem Fall Gewek,~reaktionen aufzuzeigen, ffir die das Kont ras tmi t t e l verantwort l ieh gemacht werden mu~te. Auch Mehrfachffillungen der- selben Drfise nach zeitlichen Interval len bis zn einem halben J a h r lieBen au f dem R5ntgenbi ld sowie bei der feingeweblichen Untersuehung des Organs z.T. mi t Itilfe yon Grol~fl~ehenschnitten keine Zeiehen kontrast- mit telbedingter Gang- oder Parenchymal te ra t ionen erkenntlich werden. Intracanalicul~r ]iegen Kontras tmit te lantei le in desquamierte Gang- epithelien eingebettet. Ins Pa renehym gelangte Mikrokristalle sind ohne jegliche Gewebsreaktion reizlos gespeiehert. Entsprechend fehlen auch Riesenzellbildungen (Demonstrat ion histologiseher Bilder).

Literatur

1. Kornrumpf, E.: Die fraktionierte Sialoadenographie der Glandula subman- dibularis. Dtseh. Zahm, Mund- u. Kieferheilk. 82, 37 (1960).

2. Sorboli, G.: La scialografia nei tumori delle ghiandole salivari. Arch. De Vecchi Anat. pat. 85, 751 (1961).

3. Mehmke, S.: I. Differentialdiagnostische MSglichkeiten der Sialografie bei Er- krankungen der Glandula subm~ndibularis. -- IL Die differentialdiagnostisehe Bedeutung der Sialografie fiir die Parotiserkrankungen. Arzneimittel-Forseh. 14, 313, 316 (1964).

4. Einstein, R. A. J. : Sialography in the differential diagnosis of parotid masses. Surg. Gynec. Obstet. 122, 1079 (1966).

5. Brands, Th.: Die rSntgenologische Untersuehung der Speicheldrfisen unter besonderer Beriicksichtigung der gezielten fraktionierten Sialographie. Z. Laryng. Rhinol. 48, 124 (1969).

6. Lesoine, W., Ungereeht, K. : Die Bedeutung der Sialographie in der Diagnostik der Speicheldrfisenerkrankungen. ~NO (Berl.) 17, 62 (1969).

7. Kempfle, B. : Ffillungen der Speicheldriisen mit einem mikrokristallinen RSnt- genkontrastmittel. Radiologe 10, 259 (1970).

8. Braband, H., Groth, W., Ciarkowski, J.: Sialographie mit einem neuen Kon- trastmittel. RSntgenpraxis 24, 45 (1971).

9. Fr:~ba, L., Hors J. : Fractionated sialography. Cs. Rentgenol. 17, 128 (1963). 10. Rieder, W., Schratter, W.: Diagnostische M5glichkeiten der Sialographie.

Mschr. Ohrenheilk. 99, 131 (1965).

DisIcussionen zum Vortrag 63

It. LENZ-Berlin: Die brillante Darstellung des Gangsystems yon Speichel- driisen mittels Hytrast steht auger Zweifel, wie es hier deutlich demonstriert wurde, Nebenwirkungen nach dem Einbringen yon Hytrast in das Speicheldriisengang- system seien vom Vortragendcn bisher nieht beobachtet worden. Wir verwenden ebenfalls Hytrast. Gelegentlich haben wir danaeh Parotitiden erlebt. Ahnliches hat Kempfle mitgeteilt.

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U. Ganzer und H. R. Nitze: DNS-Gehalt verschiedener Geschwiilste 629

C. HERBERHOLD-Aachen (SehluBwort) : Zu Herrn Lenz: Die yon Herrn Lenz angesprochenen Angaben tiber entzfindliehe intraglandul~re Ve.r~nderungen nach Anwendung yon Hytrast stammen yon Kempfle und sind yon ihm doch wohl zu wenig differenziert.

Es kann nur nochmals betont werden, dal~ bei fraktionierter und protrahierter Hytrast-Injektion, die nicht fiber den Zeitpunkt des Auftretens yon Spannungs- sehmerzen hinaus durchgefiihrt werden sollte, kontrastmittelbezogene Entziin- dungserseheinungen in den untersuchten Speicheldriisen nicht auftraten, wie unsere histologisehen Bilder in eindeutiger Weise zeigten. Ins Driisenparenchym gelangte Mikrokristalle sind reaktionslos phagoeytiert. Dariiber hinaus vermeiden wir im Gegensatz zu Herrn Kempfle jegliche pharmakologisch oder refiektorisch in- duzierte Besehleunigung der Kontrastmittelaussehwemmung. Auf diese Weise werden Stauungsschmerzen und reaktive Entziindungen vermieden. Wir veran- lassen unsere Patienten lediglieh zu vermehrten Kaubewegungen, wodurch die Driisen auf mechanisehe Weise das Kontrastmittel ausspiilen.

64. U. GANZER und H. R. 51ITz]E-Frank~urt a. M.: Der DNS-Gehalt ver- schiedener gutartiger und biisartiger Geschwiilste *

: Das biologische Verhalten einer Zelle ist abh/ingig yon der genetischen Information, die sie enth/flt. Tr~ger 'dieser Erbinformation ist die Desoxyribonucleins~ure (DNS). Das gutartigen Geweben fehlende de- struktive Wachstum oder die Metastasierungsf/~higkeit b6sartiger Tu- moren beruht auf bestimmten Anordnungen der Basen innerhalb des DNS-Verteilungsmusters. AuBer diesen Eigensehaften der DNS spielt m6glicherweise auch der unterschiedliche DNS-Gehalt der einzelnen Zelle eine Rolle bei ihrer I~eaktion auf exogene oder endogene I~eize. Wit haben in diesem Beitrag den DNS-Gehalt in Blutzellen, Normalgeweben und gutartigen sowie b6sartigen Geschwfilsten systematisch untersuchG um festzustellen, ob die DNS-Menge einer Zelle Rfickschl/isse auf ihr biologisches Verhalten zu l~ t .

Material uncl Methocle

Von den untersuchten Geweben wurden Tupf- und Que~schpr/iparate hergestellt, bei 28~ in 4-normaler HC1 hydrolysiert und nach Feulgen gef~rbt (BShm, 1968). Parallel dazu wurde yon jedem Patienten ein Blut- ausstrieh nnd, wenn m6glich, ein Stfickehen Normalgewebe in derselben Weise behandelt. Den relativen DNS-GehMt maBen wit mit einem Cyto- photometer (Fa. Barr and Stroud, Ltd., Glasgow and London) in Arbeits- einheiten (AE). Es wurden jeweils 30 Blutzellen und 100 Gewebs zellen gemessen. Die ermittelten Arbeitseinheiten sind in Form yon Bloekk urven wiedergegeben.

* Wit danken der MTA Frau Ute Giese fiir ihre sorgfiil~ige MitarbeiK


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