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April 2013

„Sicherheitsagenda Rems-Murr“

Liberale Forderungen und Anstöße für eine Sicherheitsagenda im

Rems-Murr-Kreis

BerlinHartfrid Wolff Platz der Republik 1 11011 Berlin Tel: (030) 227 – 75217 Fax: (030) 227 – 76217 Email: [email protected] Homepage: www.hartfrid-wolff.de

WahlkreisHartfrid Wolff Schwabstraße 31 71332 Waiblingen Tel: (07151) 98 55 650 Fax: (07151) 98 58 649 Email: [email protected]

} Hartfrid Wolff

Mitglied des Deutschen Bundestages

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Hartfrid Wolff, MdB · Platz der Republik 1 · 11011 Berlin

Berlin, 08.12.06

Hartfrid WolffMitglied des Deutschen Bundestages

Kreistagsfraktionim Rems-Murr-Kreis

2 Sicherheitsagenda Rems-Murr

Sicherheitsagenda Rems-Murr 3

BerlinHartfrid Wolff Platz der Republik 1 11011 Berlin Tel: (030) 227 – 75217 Fax: (030) 227 – 76217 Email: [email protected] Homepage: www.hartfrid-wolff.de

WahlkreisHartfrid Wolff Schwabstraße 31 71332 Waiblingen Tel: (07151) 98 55 650 Fax: (07151) 98 58 649 Email: [email protected]

} Hartfrid Wolff

Mitglied des Deutschen Bundestages

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Hartfrid Wolff, MdB · Platz der Republik 1 · 11011 Berlin

Berlin, 08.12.06

Hartfrid WolffMitglied des Deutschen Bundestages

Kreistagsfraktionim Rems-Murr-Kreis

Hartfrid Wolff MdBFDP-Fraktion im Deutschen Bundestag

Mitglieder der FDP/FW-Kreistagsfraktion:

Ulrich LenkFraktionsvorsitzender

Bernd BrischkeStellv. Fraktionsvorsitzender

Jochen Haußmann MdLStellv. Fraktionsvorsitzender

Gudrun WilhelmStellv. Fraktionsvorsitzende

Brunhilde Meßmer

Klaus Abramzik

Klaus Auer

Alfred Bauer

Manfred Herdtle

Jürgen Hofer

Walter Mast

Karl-Heinz Payr

Peter Treiber

Dr. Wolfgang Weigold

Prof. Dr. Fritz Weller

4 Sicherheitsagenda Rems-Murr

Hartfrid Wolff MdB

Die FDP/FW-Kreistagsfraktion Rems-Murr:(v.l.n.r.: Klaus Auer, Bernd Brischke, Dr. Wolfgang Weigold, Walter Mast, Klaus Abramzik, Jochen Haußmann, Brunhilde Meßmer, Ulrich Lenk, Peter Treiber, Prof. Dr. Fritz Weller, Jürgen Hofer, Gudrun Wilhelm, Manfred Herdtle, Alfred Bauer, Karl-Heinz Payr.

INHALT:

I. Die Stärken des Bevölkerungsschutzes im Rems-Murr-Kreis ausbauen

1. TAB-Gutachten und Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit2. Eindruck aus der Befragung im Rems-Murr-Kreis3. Herausforderung: demographische Entwicklung4. Herausforderungen der Technik5. Sensibilisierung und Information der Bevölkerung6. Herausforderungen an die Politik vor Ort

II. Präventionsarbeit zur Öffentlichen Sicherheit

1. Bekämpfung des politischen Extremismus2. Religiös motivierter Extremismus3. Werteorientierte Integrationspolitik4. Eigensicherung der Bevölkerung5. Verkehrserziehung6. Lebensrettende Prävention7. Sicherheit für Senioren

III. Liberale Vorstellungen für einen sicheren Rems-Murr-Kreis

a. Vernetzte Sicherheit stärkenb. Freiwilliger Dienst für unsere Sicherheitc. Seniorenberater einsetzend. Hilfe in besonderen Lebenslagene. Sicherheitsstandards bei allen Sicherheitskräftenf. Moderner Bevölkerungsschutz im Rems-Murr-Kreisg. Technische Präventionh. Die Polizei im Rems-Murr-Kreis stärkeni. Nachhaltige Finanzplanung – Stiftung „Öffentliche Sicherheit Rems-Murr“

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„Sicherheitsagenda Rems-Murr“Liberale Forderungen und Denkanstöße für eine

Sicherheitsagenda im Rems-Murr-Kreis

Einführung

Im Rems-Murr-Kreis kann man sicher und gut leben. Wir haben eine engagierte Gemein-schaft, die sich überproportional stark ehrenamtlich engagiert und sich vor allem individuell durch ein hohes Maß an Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe auszeichnet. Hauptamtliche in der Polizei und in den Rettungsorganisationen sind stark engagiert, Ehrenamtliche in Rettungsorganisationen oder im Sport, in der Seniorenhilfe oder in der Jugendarbeit, in religiösen Gemeinschaften oder in Nachbarschaftshilfen, in der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund oder bei Umweltthemen – engagierte Menschen finden sich überall in unserem Landkreis. Insofern hat der Rems-Murr-Kreis eines der entschiedensten Fundamente zur Bewältigung von Kriminalitätsphänomenen, extremistischen Tendenzen, Schadenslagen und gemeinschaftlichen Herausforderungen: die Bereitschaft, einander zu unterstützen und zu helfen.

Sicherheitspolitik ist Gesellschaftspolitik

Wie reagieren wir auf die Herausforderungen aus dem Internet? Welche Auswirkungen haben globale Themen, z.B. die Migration und Integration, umwelt- und klimabedingte Herausforderungen, die IT-basierte Kriminalität, wie Kinderpornographie, Internetbetrug oder extremistische Hetze, für die sichere Zukunft im Rems-Murr-Kreis? Der Umgang mit der älter werdenden Gesellschaft hat ebenso Auswirkungen auf die Sicherheit im Kreis wie die Verkehrssituation und die geographischen Gegebenheiten am Rande einer Großstadt und im Schwäbisch-Fränkischen Wald.

Gegenseitige Hilfe und Sicherheit lebt vor Ort und ist in die gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen eingebettet und braucht aufgrund neuer Herausforderungen und Erkenntnisse eine mittel- und langfristige, individuelle Disposition und Berechenbarkeit.

Verlässliche Sicherheitspolitik braucht ein konzeptionelles, langfristiges Denken

Sicherheitsfragen und politische Reaktionen sind leider vielfach immer nur dann in der Dis-kussion und werden aufmerksam von der Öffentlichkeit verfolgt, wenn etwas passiert. Schon nach kurzer Zeit sind viele Diskussionen, Argumente, Gutachten und gute Ideen wieder vergessen und verloren gegangen.

Deshalb ist entscheidend, sich nüchtern und ohne situative Hatz mit den Anforderungen an eine zukunftsweisende Sicherheit vor Ort zu kümmern - ob bei menschlichen Tragödien wie einem Amoklauf, technischen Defekten, extremistischen Aktivitäten, gesundheitlichen Ver-unsicherungen, umweltbedingte Lagen oder anderen Störungen der kritischen Infrastruktur. Ruhe und überlegtes Vorausdenken sind die besten Ratgeber für vernünftige, ressourcenori-entierte Vorausschau. Die mittel- und langfristige Zusammenarbeit und Planung hilft, auch finanzielle Anforderungen und Aufgaben bestmöglich kalkulieren und einsetzen, ggf. sogar haushälterische Ansätze rechtzeitig abwägen zu können.

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Die beste Koordination vor Ort, die beste Zusammenarbeit vieler engagierter Menschen bietet nicht nur die größte Möglichkeit, Herausforderungen Herr zu werden. Sie ist auch motivierend und unterstützt die Effektivität und Effizienz aller Engagierten. Dies gilt in allen Bereichen der örtlichen Innenpolitik.

I. Die Stärken des Bevölkerungsschutz im Landkreis Rems-Murr ausbauen Die Sicherheit vor Ort liegt im Bevölkerungsschutz (Zivil- und Katastrophenschutz) vorwie-gend in den Händen der Ehrenamtlichen, der Nachbarn und Mitmenschen. Deshalb lohnt es sich, hier die Betrachtung zu beginnen:

Nach Beendigung des kalten Krieges wurden viele Zivilschutzmaßnahmen beim Bund zurückgefahren. Die nach dem Grundgesetz den Ländern und Kommunen zugeordnete Aufgabe, einen bestmöglichen Katastrophenschutz sicher zu stellen, gewinnt aufgrund der stärker vernetzten Gesellschaft, der unterschiedlichen Abhängigkeiten z.B. bei der verlässli-chen Versorgung der Bevölkerung mit elektrischer Energie, mit Lebensmitteln, Wasser und Abwasser, der notwendigen medizinischen Hilfe oder bei der Reduzierung von Gefahren für Leib und Leben an erheblicher Bedeutung.

Der Bevölkerungsschutz wird in Deutschland viel stärker als anderswo in die bewährten Hände von unzähligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gelegt. Dieses auf dem Ehrenamt basierende System hat sich nicht nur bewährt, sondern ist auch im internationalen Vergleich extrem leistungsstark, im Einsatzfall notwendig flexibel und bestmöglich geeignet, die Herausforderungen anzunehmen. Die Stärkung des Ehrenamtes ist deshalb eine Aufga-be, der sich alle Körperschaften des öffentlichen Rechts noch intensiver annehmen müssen als bisher, wenn allein die bisherige Struktur und das Sicherheitsniveau für die Bevölkerung gesichert werden soll. Der Einsatz von militärischen Kräften (personell, technisch, Know-How) im Bevölkerungs-schutz wird dabei nicht nur aufgrund der Aussetzung der Wehrpflicht, sondern auch aufgrund der reduzierten, auch finanziell reduzierten Bereitschaft des Bundes, für Bereiche tätig zu werden, in dem Zuständigkeiten der Länder und der Kommunen bestehen, deutlich sinken. Der Bevölkerungsschutz gehört nicht zum unmittelbaren Auftrag der Bundeswehr! Der Bundeswehreinsatz im Innern ist verfassungsrechtlich über den Bereich der Amtshilfe hinaus unzulässig. Mobile Krankenhäuser, ABS-Abwehrvorhaltungen, erhebliches Potenzial an Personal etc. wird auch aufgrund des neuen Auftrags der Bundeswehr, z.B. im Ausland, nicht mehr in diesem Maße zur Verfügung stehen. Die Bereitschaft der Länder, hier für Ersatz zu sorgen und auch die Kommunen zu unterstützen, ist noch deutlich ausbaubar!

1. TAB-Gutachten und Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit

Das Gutachten des Büros für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages (TAB) hat im Auftrag des Forschungsausschuss auf Anstoß der FDP-Bundestagsfraktion die konkre-ten Risiken und Fragen im Zusammenhang mit einem großflächigen, längerfristigen Strom-ausfall untersucht und wesentliche Bereiche des täglichen Lebens, wie z.B. die Auswirkungen auf die Wasser- und Gesundheitsversorgung, die Kommunikations- und Lebensmittelver-sorgung, die Notfallhilfe und die Anforderungen an Notfallpläne erforscht (TAB-Endbericht:

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„Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel eines großräumigen Ausfalls der Stromversorgung“, 2010/2011). Dies ist dabei eine zum Teil bis ins Detail gehen-de Analyse der verschiedenen Herausforderungen eines Krisenszenarios, wie es zumindest nicht unwahrscheinlicher geworden ist – und sollte es einmal je zutreffen, sehr nachhaltige Wirkung auf alle Bereiche des öffentlichen Lebens im Rems-Murr-Kreis hat.

Ausschlaggebend für die Stärkung der sicherheitspolitischen Diskussionen und Expertisen war das „Grünbuch Öffentliche Sicherheit“ (Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit), welches sich schon 2007 mit verschiedenen Szenarien befasst hatte, zusammengestellt von Experten aus unterschiedlichen, hochrangigen Institutionen und überparteilich herausgegeben von Ralf Göbel MdB (CDU), Gerold Reichenbach MdB (SPD), Hartfrid Wolff MdB (FDP) und Silke Stokar von Neuforn MdB (B90/Grüne).

2. Eindruck aus der Befragung im Rems-Murr-Kreis

In einer Befragung von großen Kreisstädten und Gemeinden im Rems-Murr-Kreis sowie einiger Versorgungsunternehmen wurden durchaus erhebliche Defizite in den Erkenntnis-sen zum Bevölkerungsschutz offenbar, die keinesfalls mehr den modernen Anforderungen zum Schutz der Bevölkerung entsprechen. Veraltete Pläne in Rathäusern, Unkenntnisse über Notversorgungsmöglichkeiten und die fehlende Bereitschaft, sich überhaupt mit der Verbes-serung des Bevölkerungsschutzes auseinander zu setzen, war anzutreffen. Trotzdem gab es einige Institutionen, die eine sehr große Offenheit signalisierte (z.B. die Stadtwerke Fellbach), andere waren doch sehr zurückhaltend bis nicht auskunftsbereit.

Einzelne kündigten an, sich mit den konkreten Anforderungen noch einmal auseinander-setzen und einen Diskussionsprozess starten zu wollen. Andere verwiesen kurz auf die entsprechenden Handbücher und Informationsschriften. Konkrete Präventionskonzepte und strukturelle Maßnahmen, die über die situative Unterstützung der Hilfskräfte hinaus geht, fehlten vielfach. Es entstand der Eindruck, dass richtigerweise ein großes Vertrauen in die größtenteils ehrenamtlichen Rettungsorganisationen bestand, aber eine langfristige Unterstützungs- und Ressourcen- wie Krisenplanung sowie ein langfristiger, gemeinsam erar-beiteter Finanzplan speziell für Rettungsorganisationen bei den Kommunen existierte nicht. Gerade die Kommunen sind als Ortspolizeibehörde für wesentliche Aufgaben nach dem Lan-desrecht Baden-Württembergs rechtlich zuständig und verantwortlich. Langfristige Aufga-ben gerade in der kommunalen Selbstverwaltung z.B. in der Vernetzung von Verantwortung, der Stärkung des Ehrenamts oder der örtlichen Reaktion auf gesellschaftliche Entwicklungen, werden nicht gesehen.

3. Herausforderung: demographische Entwicklung

Die demographische Entwicklung fordert ein stärkeres Engagement aller Körperschaften zur Stärkung der ehren- wie hauptamtlichen Kräfte im Bevölkerungsschutz. Beispielhaft sei zu nennen:

a. Die Aussetzung der Wehrpflicht hat zu einem Anpassungsdruck bei einzelnen Rettungsorganisationen gesorgt. Der Bund ist bei der Bundesbehörde THW in die Vorhand getreten, hat diese als Sicherheitsbehörde eingestuft und den Umstieg durch erhebliche finanzielle Beiträge gestärkt. Hierzu wurden neue Mittel gerade

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zur Nachwuchsgewinnung in den Bundeshaushalt aufgenommen. Für die Feuer-wehren stellt der Wegfall der Wehrpflicht nach Erkenntnissen des Deutschen Feuer-wehrverbandes keine allzu große Herausforderung dar. Dafür könnten die „weißen“ Rettungsorganisationen, trotz der vorher auch geltenden „Arbeitsplatzneutralität“ aller Zivildienstleistenden, individuell doch deutlicheren Anpassungsbedarf bei der Nachwuchsgewinnung haben.

b. Die allgemeine Nachwuchsgewinnung wird aufgrund der unterschiedlichen gesell-schaftlichen Entwicklungen (Planungen der Landesregierung zur Ganztagsschule, der Wettbewerb mit Sportvereinen gerade ab dem Einstiegsalter bei Rettungsor-ganisationen erst ab 14 Jahren, sich änderndes Freizeitverhalten auch aufgrund der Nutzung neuer Medien, etc.) und generell der abnehmenden Zahl der jungen Menschen wegen schwieriger.

c. Der Fachkräftebedarf in den Unternehmen steigt weiter. Der „Wettbewerb“ zwischen Arbeitgebern und Rettungsorganisationen um den Verbleib der Ret-tungskräfte am Arbeitsplatz auch im Falle einer Schadenslage, wird härter. Es kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsplatzsituation beispielsweise der „erste Zug“ in einem Brandeinsatz unter der Woche besetzt werden kann.

d. Die Anforderungen an die Einsatzkräfte werden wegen technischer und gesetzli-cher, aber auch aufgrund tatsächlicher Gegebenheiten, z.B. wegen der Alterung der Bevölkerung (z.B. bei einer Übung der Bergung einer Senioreneinrichtung) größer.

Liberale unterstützen deshalb eine Offensive zur Gewinnung von Ehrenamtlichen im Bereich des Bevölkerungsschutzes, unterstützt von den Kommunen und dem Landkreis.

4. Herausforderungen der Technik

Die technischen Entwicklungen schreiten voran. Die Komplexität und Abhängigkeiten steigen, gleichzeitig sind die Chancen gerade für Flächenlandkreise groß. Energiesparende „Smart Grids“ in urbanen Umgebungen erhöhen die Schnittstelleneffektivität, die batteriebe-triebene Mobilität schafft neue Infrastrukturen. Gleichzeitig sind Mobilität, Kommunikation und die Handlungsfähigkeit öffentlicher und privater Institutionen von einer stabilen Strom-versorgung vollständig abhängig.

Sowohl die eCall-Richtlinie der EU als auch die Einführung des Digitalfunks sowie moderne Planungen bei der weiteren Integrierbarkeit von Dienstleistungen für den Ländlichen Raum (z.B. Telemedizin) erfordert neue technische Lösungen für die Leitstellen und eine Begleitung durch die Entscheidungsträger im Kreistag.

Die Vernetzung von Hilfsorganisationen sowie der technischen Grundlage in der Region Stuttgart ist nicht nur eine Frage der Kosten, sondern auch die Effizienz zum besseren Schutz der Bevölkerung. Neue Konzepte z.B.

• abhörsichere Funksysteme für Polizei und Rettungsorganisationen• Ortungssysteme für Hilfsbedürftige

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• Bewältigung eine größeren Anzahl von Verletzen• schnelle und zielsichere Warnsysteme • ressourcenschonender Einsatz von Hilfskräften über Kreisgrenzen hinaus • neue Technik in Leitstellen• logistisch optimierte Einsätze und die Verminderung von Fehlalarmierungen• kostenbewusste Planungen

sind nötig, um auch in Zukunft die weitere Verbesserung der Einsatzmöglichkeiten sowohl in städtischen wie in ländlichen Bereichen des Rems-Murr-Kreises zu gewährleisten. Die Ein-haltung der Hilfsfristen ist dabei selbstverständlich, wird aber immer eine Herausforderung bleiben. Unternehmen wie öffentliche Träger bieten hierbei bereits interessante und zukunftsweisen-de Konzepte an, die vor Ort bewertet und diskutiert werden müssen. Die Erhaltung der glei-chen Lebensbedingungen auch in ländlichen Räumen stellt die Notfallversorgung (technisch wie menschlich) vor steigende Anforderungen.

Liberale wollen mit der notwendigen Technikoffenheit mehr Sicherheit schaffen.

5. Sensibilisierung und Information der Bevölkerung

Die Information der Bevölkerung ist sowohl im konkreten Notfall, aber auch für die notwen-digen Präventionsmaßnahmen in Privathaushalten, Unternehmen und bei Trägern kritischer, öffentlicher Infrastruktur bedeutsam. Die Verhinderung von Paniksituationen im Notfall, die schnelle Möglichkeit der Unterstützung oder die Information zur Prävention bilden wichtige Standbeine einer ausgereiften Kommunikationsstrategie.

Individuelle Vorsorgeüberlegungen für jedes einzelne Unternehmen und für jede einzelne Kommune sind wichtig. Ein einfacher Verweis auf allgemeine Handbücher und Krisenszena-rien reichen nicht – gerade bei Entscheidungsträgern ist eine Kenntnis und Sensibilität, nicht nur die Weitergabe von Verantwortung wichtig! Notwendig ist eine eigene Auseinanderset-zung und „Awareness“ mit den Anforderungen z.B. für die Gesundheitsversorgung und die Information der Bevölkerung vor Ort – generell aber gerade auch im Notfall längerfristigen Strommängelversorgungen. Evakuierungsmaßnahmen, die Sicherstellung der öffentlichen Ordnung, die Kommunikation zur Bündelung von Hilfskräften, die Identifikation und Unter-stützung besonders hilfsbedürftiger Menschen durch die Nachbarschaft und Hilfskräften, die entsprechende Versorgungssicherung durch Lebensmittel etc. müssen vor Ort mit den entsprechenden Kräften und Ressourcen gestemmt werden. Entscheidend ist die Bürger-gemeinschaft in der Kommune. Bei einem großflächigen Krisenszenario ist Dritthilfe nicht schnell zu erwarten.

Gerade deshalb sind Informationen und eine behutsame Sensibilisierung der Bevölkerung schon als Daueraufgabe notwendig. Liberale wollen die Menschen bei Ihrer Sicherheit mit einbeziehen und frühzeitig agieren.

6. Herausforderungen an die Politik vor Ort

Die Herausforderungen an die moderne Verwaltung und an Entscheidungsträgern in Kreis- und Gemeinderäten im Fall eines Großschadensereignisses oder bei einem wachsenden Un-

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sicherheitsgefühl in der Bevölkerung steigen. Die Bevölkerung besitzt nach Beendigung des „kalten Krieges“ keine Sensibilität über die Vulnerabilität bzw. Verletzlichkeit von bewährten Einrichtungen mehr. Dabei sind die Risiken der erheblichen Beeinträchtigung dieser Sicher-heit nicht weniger geworden.

Die Erwartungshaltung gerade an Entscheidungsträger vor Ort steigt, zumal die rechtliche Verantwortlichkeit und Zuständigkeit gegeben ist. Der Kreis als untere Verwaltungsbehörde, mithin konkret für den Bereich des Bevölkerungsschutzes der staatlichen Polizeiverwaltung zuständig, hat ebenso wie die Kommunen eine darüber hinaus gehende Verantwortung in der Sicherung der Daseinsvorsorge im Rahmen der Selbstverwaltungshoheit. Die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements, die Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung in besonderen Lagen oder die Stärkung des Zusammenhalts einer örtlichen Gemeinschaft sind originäre Aufgaben der Selbstverwaltungskörperschaften. Diese sind aber originär notwen-dig zu bestmöglichen, auch finanziell tragbaren Präventions- und akuten Krisenbewälti-gungsstrategie.

Ein finanziell vorausschauendes Ressourcenmanagement macht noch viel zu sehr an den Ge-meinde-, Kreis- und Landesgrenzen halt. Auch bedarf es einer regelmäßigen Aktualisierung der Ressourcenplanungen auch unter Einbeziehungen der Kapazitäten der Privatwirtschaft. Es ist gut und wichtig, dass sich die verschiedenen Personen und professionellen Kapazitä-ten, die der Rems-Murr-Kreis unter den Rettern hat, kennen und zusammenarbeiten. Doch muss dieses noch mehr institutionalisiert werden. Diese brauchen zudem eine logistische Unterstützung und Übernahme von Zentralstellenfunktionen. Im Ernstfall muss schnell, klar und unzweideutig kommuniziert werden. Im Ernstfall müssen alle an einem Strang ziehen. Die ehrenamtlich Tätigen müssen entsprechend Ihrer Kapazitäten und Fähigkeiten einge-setzt, die Hauptamtlichen hierfür vorbereitet sein. Hierfür ist die Unterstützung der Politik auf kommunaler, Landes- und Bundesebene stärker nötig.

Für Liberale steht die Stärkung des Ehrenamts, der Stärkung unserer Bürgergesellschaft für mehr Sicherheit im Vordergrund. Liberale stellen sich den neuen Herausforderungen, offen und kritisch, konstruktiv und vorausschauend.

II. Präventionsarbeit zur Öffentlichen Sicherheit

Verhinderung von Gewalt und Kriminalität ist eine gesellschaftliche Aufgabe gerade in Kommunen und im Kreis.

Innere Sicherheit ist Gesellschaftspolitik. Kriminalität und Gewalt zu verhindern, bevor sie geschieht, ist nachhaltige Innenpolitik. Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und die damit einhergehende Bereitschaft, sich für eine und in einer Gemeinschaft zu engagieren, steigt, wenn wirksame Konzepte entwickelt werden, wie Kriminalität vor allem an der Wurzel ange-packt werden kann. Allein ökonomische Anreize reichen hierbei nicht. Gewaltverhinderung fängt zu Hause und im familiären, nachbarschaftlichen Umfeld an.

Toleranz und Freiheit, Menschenwürde und Nächstenliebe, klare und offene Rahmenvorga-ben und das Einfordern von gemeinsamen Werten sowie das Fördern von Menschen, die Unterstützung brauchen, sind für ein faires Miteinander nötig. In kleinen wie großen indivi-duellen Krisensituationen darf niemand allein gelassen werden, wenn sie oder er direkt oder

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indirekt nach Hilfe ruft. Risiken reduzieren ist entscheidend.Ein gemeinsames Leitbild, Vorbilder und klare, offene Grundlinien der Handelnden, vertre-ten von selbstbewussten Menschen, bilden das Fundament. Risiken und Gefahren früh zu erkennen, Kriminellen keinen Anlass zu geben oder fahrlässig Gelegenheit für Kriminelle zu schaffen gilt es entgegen zu wirken – durch Aufklärung, durch das Vorleben von gegenseiti-ger Unterstützung in einer gelebten Nachbarschaft.

Hierfür sind individuelle Ideen und Unterstützungen vonnöten. Aufklärung bereits in der Schule, bei Eltern und Kindern verhindern Vereinsamung und unterstützen das Schaffen von Ansprechpartnern, wenn es vermeintlich keine mehr gibt. Die Vernetzung von Schu-le, religiösen Gemeinschaften, Vereinen, Arbeitgebern und Ausbildern, braucht eine Stärkung durch die Entscheidungsträger vor Ort. Die Anerkennung der Präventionsarbeit setzt den Willen voraus, hier einen entscheidenden Faktor zu sehen. Die Anerkennung für Präventionsarbeit muss wachsen und braucht eine maßgebliche politische Unterstützung der Entscheidungsträger vor Ort. Präventionsarbeit und ihre Erfolge sind nur schwer messbar, weil sie langfristig wirkt. Nur wer sie aufgrund kurzfristiger Prioritätenverschiebungen und kurzsichtiger Blickwinkel aus dem Auge verliert, riskiert nicht nur längerfristig höhere Kosten, sondern allein einen „Reparaturbetrieb“ in der Bekämpfung der Kriminalität, dessen Entwick-lung spiralförmig zunehmend sein kann.

Die öffentliche Sicherheit lebt nicht zuerst vom Staat oder von Institutionen, sondern von aufmerksamen Menschen und Mitbürgern, die nicht weg-, sondern hinsehen. Eine aktive, eingreifende Bürgergesellschaft, die Respekt und Mut, Werte und Fürsorge vorlebt und lebt, ist entscheidend. Die wichtigste Aufgabe der Kriminalprävention ist es, Kinder und Jugend-liche zu selbstbewussten Individuen zu erziehen. Das heißt zunächst, die Eltern darin zu unterstützen. Aber auch Angebote zu starten, die Erfahrung und Wissen schaffen, z.B. durch Seminare für Frauen und Mädchen, Selbstverteidigungskurse, der Schulung in Reaktions-möglichkeiten der Eltern gegen Drogenmissbrauch oder Extremismus bei Kindern und Jugendlichen, im Umgang mit Mobbing im Internet, gegen Stalking etc.

Einige Aspekte seien hervorgehoben:

1. Bekämpfung des politischen Extremismus

Die Bekämpfung des politischen Extremismus ist keine Aufgabe der jeweils anderen politischen Extreme. Linksextremismus bekämpft man nicht mit Rechtsextremisten. Rechtsextremismus bekämpft man nicht mit Linksextremisten. Die Erfahrungen aus der Weimarer Zeit sind hier bewusstseinsbildend. Umso mehr sind aber alle Demokraten verpflichtet, sich aus der Mitte der Gesellschaft heraus gemeinsam örtliche Konzepte zur Verhinderung von politischem Extremismus und zur Bekämpfung dieser Demokra-tiefeinde zu entwerfen und zu verwirklichen. „Mehr Demokratie“ statt „gegen rechts“ oder „gegen links“, offener Austausch und gemeinsames Vorgehen gegen politisch oder religiös motivierten Extremismus hat Vorbildfunktion für unser Staatswesen. Der Einsatz für „Mehr Demokratie“ ist der liberale Ansatz.

2. Religiös motivierter Extremismus

In letzter Zeit haben Berichte über Aktivitäten von islamistischen Aktivisten, wie z.B. der Salafisten und deren „Koran-Verteilung“ auch auf Märkten im Kreis, für Schlagzeilen ge-

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sorgt. Dies hat in der Bevölkerung die Unsicherheit z.T. erhöht. Die Weltpolitik und ihre Probleme aus den TV-Nachrichten fand sich in der Nachbarschaft wieder. Viel zu wenig sind die Hintergründe bekannt; aus Unsicherheit entstehen Angst und Beklommenheit. Dabei kann es nicht darum gehen, grundrechtlich geschützte Demonstrationen oder Marktstände zu verbieten, sondern sich offensiv mit den Bedrohungen der Freiheitlich Demokratischen Grundordnung auseinander zu setzen und Wissen zu schaffen. Vielfach werden Ängste vor fremden Religionen missbraucht, um Ressentiments zu schüren. Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund oder einer anderen Religion kommen zu Unrecht in Generalverdacht. Liberale treten für die Werte unseres Grundgeset-zes werben und klar ein, bekämpfen Intoleranz, Unfreiheit oder religiösen Hass, ohne dabei zu pauschalieren und zu generalisieren.

3. Werteorientierte Integrationspolitik

Liberale stehen für eine aktive Integrationspolitik. Die Herausforderungen dürfen nicht mehr aus ideologischer Leichtfertigkeit oder Teilnahmslosigkeit ignoriert werden. Grün-alternative Politik des Wegsehens, der Auffassung „alles erledigt sich von allei-ne“ ist überholt und falsch. Gleichzeitig ist eine „das Boot ist voll“-Mentalität in einer weltoffenen Gesellschaft fehl am Platz. Liberale wollen Integrationspolitik aktiv gestal-ten – Fördern und Fordern ist dabei die Maxime. Wir treten klar für unsere Freiheitlich Demokratische Grundordnung ein – in allen gesellschaftlichen Gruppierungen. Ein Generalverdacht gegen religiöse Gruppen oder Menschen mit anderen Kulturen lehnen Liberale ab.

Leider sind aus unterschiedlichen Gründen nach wie vor zu viele Straftäter Menschen mit Migrationshintergrund. Dementsprechend bedarf es neben einer aktiven Integrati-onspolitik vor allem auch einer engeren Kooperation zwischen Eltern, Schule, Vereinen, Sozialarbeit und Polizei zugunsten der Menschen mit Migrationshintergrund. Neben der Sprachvermittlung ist auch die Anerkennung unserer Rechts- und Werteordnung in Deutschland fundamental für das Zusammenleben in Deutschland.

Die präventive Bekämpfung von „Häuslicher Gewalt“, die Stärkung der Gleichberech-tigung von Frauen, die Ermöglichung der Religionsausübung, gelebte Toleranz - aber nicht gegenüber der Intoleranz, die Sicherung der Presse-, Demonstrations- und Meinungsfreiheit sind dabei einige wesentliche Aspekte liberaler Integrationspolitik – es zählt das Individuum. Dies muss vor Ort gelebt und vorgelebt werden.

4. Eigensicherung der Bevölkerung

Nicht nur in der „dunklen Jahreszeit“ besteht das Bedürfnis, sich mit grundlegenden Fragen der Sicherung von Häusern, Wohnungen oder Gärten, zum Schutz von Diebstäh-len und vor Autoeinbrüchen auseinander zu setzen. Die bisherigen Hinweise der Polizei sind nötig, brauchen aber eine größere Verbreitung, um die Sensibilität zu erhöhen und damit die Menschen bei der Eigensicherung zu unterstützen. Mehr Schutz, Aufmerksam-keit und nachbarschaftliche Hilfe ist der liberale Weg.

5. Verkehrserziehung

Eines der größten Risiken für Kinder ist der Straßenverkehr. Frühzeitige Verkehrser-

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ziehung kann helfen, die Gefahren im Straßenverkehr deutlich zu minimieren und menschlichen Tragödien zu verhindern. Pädagogische Konzepte für Kleinkinder, Kinder und Jugendliche sowie für junge Autofahrer zum verantwortungsbewußten Umgang mit Verkehrsmitteln sind unabdingbar, um mehr Sicherheit zu schaffen. Bereits Kinder und Jugendliche sollten sich zudem flächendeckend mit wirksamen Maßnahmen zur „Ersten Hilfe“ vertraut machen. Liberale wollen mehr Sicherheit im Straßenverkehr – gerade für unsere Kleinsten.

6. Lebensrettende Prävention

Jeder Bürger kann selbst viel für seine Sicherheit tun. Neben der Verkehrserziehung sind der Schwimmunterricht für Kinder oder die Stärkung des Kommunikationsverhaltens z.B. im Internet Beispiele für die Maßnahmen zur Sicherheit von Kindern. Aber auch Brandschutzprogramme, z.B. die Installation von Feuermeldern vor allem in Wohnhäu-sern helfen, oder regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse sowohl in der Schule als auch in regel-mäßigen Abständen für Erwachsene helfen, Menschenleben zu retten. Mehr Aufklärung und die Unterstützung von Ehrenamtlichen fordern wir Liberale.

7. Sicherheit für Senioren

Ältere Menschen haben ein besonderes Sicherheitsbedürfnis, dem die Gesellschaft mehr und mehr Rechnung tragen muss: vielfach leben Senioren allein in einer Woh-nung, fühlen sich schnell als leichtes (Betrugs)Opfer oder trauen sich in der Dunkelheit nicht mehr aus dem Haus. Das führt zur Isolation und Unfreiheit. Das gelebte Miteinan-der, die gesellschaftliche Anerkennung von aktiver Seniorenarbeit bis hin zur Sterbebeglei-tung, die Nutzung der unbezahlbaren Erfahrung von Senioren in der Gesellschaft und die Unterstützung von seniorengerechten Quartieren sind liberale Wege für eine sichere Zukunft im Alter.

III. Liberale Vorschläge für einen sicheren Rems-Murr-Kreis

In der kommunalen Selbstverwaltung ist die aktive Sicherheitspolitik als eine gesell-schaftliche Aufgabe vor Ort, als maßgebliche Herausforderung zu sehen. Die besten Lösungen für die Verhinderung von Kriminalität finden sich vor Ort. Eine Kultur des Hinsehens kann nicht aus Berlin oder aus Stuttgart verordnet werden, sondern muss in der Kommune und im Kreis gelebt werden. Bisher haben aber kommunale Selbstverwal-tungskörperschaften noch zu wenig den Aspekt der gesellschaftlichen Anforderungen zur Schaffung von „Sicherheit“ im Fokus gehabt. Dabei kann und muss, nicht zur Erset-zung sondern zur Unterstützung und Stärkung der Polizei, Sicherheit auf breitere Beine gestellt werden. Viele private Initiativen brauchen Unterstützung.

a. Vernetzte Sicherheit stärken

Die Schulen und Kindergärten, Vereine, Religionsgemeinschaften, kommunale (Nach-barschafts-) Initiativen, Selbsthilfegruppen oder soziale Träger tun sehr viel im Bereich der (Kriminal- und Gewalt-)Prävention, bewusst oder unbewusst. Wissen zusammenfüh-ren, Erfahrungen austauschen und neue Projekte gemeinsam angehen kann helfen, ziel-gerichteter und mit neuen Initiativen gesellschaftliche Phänomene proaktiv anzugehen. Das Zusammenwirken und der Austausch von Erfahrungen kann handelnde Personen

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motivieren und gleichzeitig stärken, um mit neuen Herausforderungen besser umgehen zu können. Erfahrungen hieraus können Grundlage für städtebauliche Entscheidun-gen (z.B. bessere Wege für Rettungskräfte, sichere, beleuchtete Wege, Radwegenetze, kommunikative Nachbarschaft, sichere Veranstaltungsorte) oder für zukunftsweise Investitionen und (Vereins-)Förderungen genutzt werden. Der Aspekt „Sicherheit“ darf nicht mehr nur „so zufällig“ bei kommunalpolitischen Entscheidungen mit berücksich-tigt werden; er muss neben anderen Aspekten immer einen Schwerpunkt bilden. Die Ansprechpartner für Sicherheit, vor allem die Polizei und Präventionsberater, sollten, nicht nur dann, wenn es das Gesetz vorschreibt, hinzugezogen werden.

Wie in der Polizeifahndung, in der landesweit dringend ein einheitliches Kompetenzzen-trum notwendig wäre, ist auch ein Kompetenzzentrum im Kreis, aber auch landesweit vonnöten. Ein Lehrstuhl für Gewalt- und Kriminalprävention, wie durch das Deutsche Forum für Kriminalprävention vorgesehen, zur wissenschaftlichen Begleitung kombi-niert mit dem Deutschen Präventionstag ist hier der richtige Ansatz und wurde durch die Initiative der FDP-Bundestagsfraktion nunmehr eingerichtet.

Deshalb fordern wir Liberale u.a.:

1. Die Einrichtung eines beratenden Ausschusses „Öffentliche Sicherheit“ im Kreistag. Hierüber soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Kreis, der Polizei, Hilfs- und Rettungsorganisationen und Kostenträgern gestärkt werden. Örtliche Konzepte zur Bekämpfung von politischem oder religiösem Extre-mismus, aktive Integrationspolitik, die Stärkung des Ehrenamtes und die vernetze Unterstützung der Rettungskräfte in den Kommunen, technische Änderungen oder weitere Präventionsarbeit müssen hierbei im Fokus stehen. Die Herausforderungen steigen, weshalb auch die Entscheidungsträger auf kommunaler Ebene mehr Ver-antwortung übernehmen und gleichzeitig mehr Einbindung erreichen müssen.

2. Die Erstellung eines Kreissicherheitsberichts alle vier Jahre für einen zusam-menhängenden Überblick des Engagement- und der örtlichen Sicherheitslage im Rems-Murr-Kreis. Er enthält eine Analyse des IST-Zustandes durch die Sicherheits-behörden und Vertreter der (auch ehrenamtlichen) Rettungskräfte, beschreibt not-wendige Investitionen im Kreisgebiet, schafft einen Überblick über die Ressourcen aufgeteilt in die Kommunen und macht Handlungsempfehlungen. Der Kreissicher-heitsbericht wird im Kreistag diskutiert und veröffentlicht.

3. Die „Initiative Sicherer Landkreis“ deutlich stärker zu unterstützen und mit weiteren Aktivitäten in ihrer wichtigen Aufgabe zur Stärkung der Menschen vor Kriminalität aufzuwerten.

4. Einen jährlichen Präventions- bzw. Ehrenamtstag im Rems-Murr-Kreis zu veranstal-ten, um Konzepte und Vorgehensweisen auszutauschen und zu unterstützen.

5. Mehr und regelmäßige gemeinsame Übungen, mindestens alle drei Jahre, der in der Sicherheit tätigen Rettungsorganisationen aus Polizei, DRK, THW, DRLG, ASB, etc..

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b. Freiwilliger Dienst für unsere SicherheitDie vielfältigen Aufgaben der Polizei machen es erforderlich, dass sie durch ehrenamt-liche Kräfte unterstützt wird. Gerade in der Präventionsarbeit mit Jugendlichen, in der Verkehrserziehung, bei der Sensibilisierung der Menschen zum Schutz vor Einbrüchen oder bei der Betreuung von Opfern von Straftaten können Ehrenamtliche vorzügliche Arbeit leisten. Die Baden-Württembergische Landesregierung hat die ehrenamtlichen Polizeikräfte abgeschafft, lässt aber die Polizei mit den wachsenden Aufgaben und den Erwartungen der Bevölkerung, in ihren „Freund und Helfer“, alleine. Auch die Polizei-reform wird nicht die zusätzlichen Kräfte freisetzen, wie es sich die Landesregierung erhofft. Hier sind neue Initiativen zur Unterstützung der Sicherheit vor Ort notwendig.

Deshalb fordern Liberale im Rems-Murr-Kreis u.a.:

1. Ein stärkeres Engagement der Kommunen und des Kreises zur Wiedereinführung des unbewaffneten, freiwilligen Polizeidienstes und ggf. weiterer, geschulter ehren-amtlicher Kräfte in der örtlichen Sicherheit.

2. Die stärkere Unterstützung derjenigen, die im Bereich der (Kriminalitäts-)Präventi-on aktiv sind.

3. Die Erstellung von lokalen Agenden zur Unterstützung und Gewinnung von Bürge-rinnen und Bürgern für sicherheitsbedeutsame Projekte.

c. Seniorenberater einsetzen

Zur Lebensqualität gerade bei älteren Menschen gehört unbedingt dazu, dass man sich in seiner bekannten Umgebung sicher fühlen kann. Insofern gehört es zur Seniorenar-beit dazu, das Sicherheitsbedürfnis bei allen Programmen, Planungen und der Kommu-nikation zu berücksichtigen.

Deshalb fordern wir Liberale im Rems-Murr-Kreis u.a.:

1. Die Belange von Senioren bei allen sicherheitsrelevanten Fragen in der Kommune und im Kreis stärker in den Blick zu nehmen.

2. Konkrete ehrenamtliche Ansprechpartner für die Sicherheit von Senioren (ehren-amtliche „Seniorensicherheitsberater“) sollten zusammen mit dem Kreisseniorenrat eingeführt und unterstützt werden.

d. Hilfe in besonderen Lebenslagen

In den verschiedensten Lebenslagen sind zentrale Hilfsangebote notwendig, die sich mit präventiven Fragen auseinandersetzen. So kann ein Sorgentelefon ebenso wichtig sein, wie ein Ansprechpartner zur Unterstützung der Eltern oder ein Seniorenratgeber in puncto Sicherheit. Wenn es darauf ankommt, dürfen die Menschen nicht im Stich gelassen werden. Ansprechpartner vor Ort, die detaillierte Kenntnisse über konkrete Hilfsangebote haben, bilden ein breitgefächertes Angebot für Menschen in Notlagen und für Menschen vor Notlagen – und damit auch zur Prävention.

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Deshalb fordern wir Liberale im Rems-Murr-Kreis u.a.:

1. Die bessere Vernetzung der Sozial- und Schulsozialarbeit aller Träger im Kreis ins-titutionalisiert voranzutreiben. Ein Gegeneinander der verschiedenen Träger und Angebote darf es nicht geben.

2. Die Bündelung und der Ausbau der einheitlichen Werbung der Telefon-Hotlines im Kreis.

3. Ein einheitliches Konzept, das öffentlich angenommen und wirksam ausgestattet ist, gleichzeitig auch Kräfte bündelt und nicht verwirrend unterschiedlich bewor-ben wird.

4. Maßnahmen der aktiven Jugendarbeit auch weiterhin zu unterstützen und mo-derne Entwicklungen und Erkenntnisse aufzunehmen, aber auch zu überprüfen. Die Jugendförderung in vereinen hat einen sehr großen Stellenwert. Streetworker, Sicherheitsansprechpartner, freie Jugendarbeit und offene Formen brauchen wei-terhin Unterstützung und neue inhaltliche Anknüpfungspunkte.

5. Opferschutz ist Hilfe in einer schweren Situation, so dass hier auch die örtliche Gemeinschaft gefordert ist. Gleichzeitig ist Opferschutz auch aktive Präventions-arbeit. Maßnahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs im Rems-Murr-Kreis und bessere Begleitung für Zeugen und Opfer bei Gericht, bei der Staatsanwaltschaft oder bei der Suche nach rechtlicher Unterstützung sowie bei Behördengängen sind zu prüfen und zu unterstützen. Ein Haus des Jugendrechts im Rems-Murr-Kreis wäre wünschenswert.

e. Sicherheitsstandards bei allen Sicherheitskräften

Neben der Polizei werden immer mehr kommunale Sicherheitsbeamte oder Angestellte eingesetzt. Gleichzeitig sind auch die Wirtschaft und einzelne Bürgerinnen und Bürger darauf angewiesen, Sicherheitsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Dies gilt nicht nur bei Sportgroßveranstaltungen, bei der Arbeit im ruhenden Verkehr oder im Werk-schutz. Die Industrie hat bereits eine „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“ geschaffen.

Deshalb fordern Liberale im Rems-Murr-Kreis u.a.:

1. Im Kreis sollte ein Konzept zur Sicherheit der Menschen entwickelt werden, wie gerade kommunale und freie Sicherheitsmitarbeiter einen hohen Ausbildungsstan-dard unter Einbeziehung der Polizei erhalten und beibehalten.

2. Die Kommunen sollten stärker einen Fokus auf ihre Aufgaben als Ortspolizeibehör-den legen – gerade in der niedrigschwelligen Bekämpfung von Ordnungswidrigkei-ten und Störungen.

3. Die Zusammenarbeit zwischen kommunalen Sicherheitsmitarbeitern und Polizei weiter voranzubringen und eine bessere Vernetzung zu organisieren.

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f. Moderner Bevölkerungsschutz im Rems-Murr-Kreis

Die Herausforderungen für Feuerwehren, Technisches Hilfswerk und die Rettungsorgani-sationen wachsen; Lösungen vor Ort sind nötig.

Deshalb fordern wir Liberale im Rems-Murr-Kreis u.a.:

1. Im Rems-Murr-Kreis sollte – unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedin-gungen –eine Rauchmelderpflicht für alle Gebäude bestmöglich – auch über die geplante gesetzliche Verpflichtung in Baden-Württemberg hinaus – verankert wer-den. Gleichzeitig startet der Landkreis eine eigene Bürger-Kampagne zur Stärkung der Brandprävention.

2. Neue Überlegungen zur Nachwuchsgewinnung, z.B. zur Gewinnung von Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund für die Rettungsorganisationen. Eine Vernetzung u.a. der Gewinnungsaktivitäten der verschiedenen Träger wird nötig, um keinen Überbietungswettbewerb unter den Rettungsorganisationen und unter den Kommunen zu Lasten der Sicherheit zu schaffen.

3. Weitere Initiativen zur Stärkung der Attraktivität des Ehrenamtes im Bevölkerungs-schutz. So könnte z.B. die Einrichtung eines Feuerwehr-Fonds im Rems-Murr-Kreis ein Mittel sein, mit dem auch der Einsatz eines Feuerwehrmannes/frau besser anerkannt werden kann. Gespeist wird der Feuerwehr-Fonds seitens der Kommune mit einem bestimmten Betrag je Einsatzkraft je angefangener Einsatzstunde. Aus diesem Fonds könnte dann z.B. mit dem Austritt aus dem aktiven Dienst eine kleine Anerkennungsrente gezahlt werden.

4. Einen verstärkten Dialog mit der Wirtschaft. Um diesen zu beginnen, soll eine Studie über die zukünftigen Erwartungen der Unternehmen und Rettungsorgani-sationen über das ehrenamtliche Engagement allgemein und für Rettungsorgani-sationen im Besonderen zusammen mit Organisationen der Wirtschaft (Handwerks-kammer, Industrie- und Handelskammer, Südwestmetall etc.) durchgeführt werden. Darin soll es auch um die gegenseitigen Erwartungen, die Stärkung des Ansehens der Rettungsorganisationen, die Flexibilitätsmöglichkeiten in Unternehmen, mögli-che Ersatzleistungen an Unternehmen, etc. gehen.

5. Der Hochwasserschutz im Rems-Murr-Kreis muss gestärkt werden, da die Wetter- und Klimaschwankungen zunehmen. Dementsprechend sind moderne Formen des Hochwasserschutzes weiter zu entwickeln und das Bedarfskonzept fortzuschreiben. Hierbei sollten alle Kommunen an einem Strang ziehen.

6. Die Rems-Murr-Kliniken sollen, neben der selbstverständlichen Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen, darüber hinausgehende Vorkehrungen zur Sicherung der Bevölkerung treffen. Dazu gehört z.B. eine deutlich größere Vorhaltung von Treibstoff für eine verlängerte Nutzung von Notstromaggregaten, eine Vorberei-tung für die Übernahme der notfallbezogenen Zentralfunktion für den Fall eines großflächigen Stromausfalls und die Sicherstellung der Informationen für die Bevölkerung.

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7. Die Auflegung eines Programms zur regelmäßigen Information und Sensibilisie-rung der Bevölkerung sollte eingeführt werden. Im Zweifel muss jeder für sich und seinen Nachbarn Verantwortung übernehmen und übernehmen können!

8. Eine regelmäßige Schulung von Lehrkräften an Schulen, von Mitarbeitern der öffentlichen Einrichtungen, von Kirchen und weiteren Institutionen z.B. zur Be-vorratung von Lebensmitteln, zu Erste-Hilfe-Maßnahmen, zur Unterstützung von Schwimmunterricht und zur Sicherstellung von Kommunikation ist voranzutreiben.

9. Über Kreisgrenzen hinweg sollte mit den Nachbarkreisen und der Stadt Stuttgart mindestens halbjährlich eine Bedarfs- und Koordinierungsgesprächsrunde vorge-sehen werden, um weitere Effizienzen und Zusammenarbeitsmöglichkeiten in allen Bereichen der Öffentlichen Sicherheit festzustellen.

g. Technische PräventionDie Sicherung von Schulen, Rettungskonzepte für Veranstaltungsräume, die rechtzeitige Alarmierung der Bevölkerung bei kleinen, aber auch großflächigeren Schadenslagen, die vernetzte, technische Zusammenarbeit zu Nachbarkreisen, neue logistische Technik zur Verbesserung der Präsenz von Rettungskräften, Aufklärungsmaßnahmen zur Eigen-heimsicherung – all` dies sind Themenbereiche, die durch technische Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Kräften vor Ort gelöst werden müssen.

Deshalb fordern Liberale im Rems-Murr-Kreis: Angebote für technische Präventions-projekte zum Schutz und zur Warnung der Bevölkerung ergebnisoffen zu prüfen und deren Implementierung voran zu treiben, dazu gehört ein öffentliches Warnsystem der Bevölkerung vor Wetter- oder anderen Schadenslagen.

h. Die Polizei im Rems-Murr-Kreis stärken Die Polizei ist eine der wesentlichen Garanten für die Koordinierung und Sicherung einer Großschadenslage. Aber nicht nur im Fall eines Einsatzes im Bevölkerungsschutz, sondern auch zur Stärkung der Bekämpfung von Kriminalität ist eine regionale Kompe-tenz und eine Vor-Ort-Präsenz der wesentlichen Entscheidungsträger nötig. Viele der Forderungen sind nicht originäre Aufgabe der Selbstverwaltungskörper-schaften, sondern Aufgabe der Landesregierung. Gleichwohl können diese bei einer liberalen Agenda Sicherheit nicht fehlen.

Deshalb fordern Liberale im Rems-Murr-Kreis:

1. Die Stärkung der Polizei vor Ort durch eine Ausbildungsoffensive und die Mehreinstellung von Polizeibeamten im Kreis in allen Bereichen. Der Polizist als „Dein Freund und Helfer“ muss wieder für die Menschen auf der Straße erfahrbar sein und darf nicht in Bürokratie und unabgearbeiteten Fällen ersti-cken. Personalmangel und Personalplanung muss realitätsbezogener und den Anforderungen der Bevölkerung gerechter werden. Überstunden dürfen auf Dauer nicht die Regel sein.

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2. Eine zukunftsfähige, einheitliche IT-Ausstattung der Polizeireviere und der Polizeidirektion im Kreis, vernetzt mit einer zentralen Ermittlungseinheit im Land, ist nötig, um Polizeibeamte in ihrer täglichen Arbeit entlasten zu können. Die Datenverarbeitung der Polizei hindert mehr die Aufklärung, als dass sie wirksam unterstützt.

3. Eine ausreichende Aufstockung der Sachinvestitionen und der Mittel für die Polizeiarbeit. Es kann nicht sein, dass die Polizei beste Fahrzeuge hat, aber kein Sprit, um damit Streife zu fahren. Die Ausstattung der Reviere und der Arbeits-bedingungen für die Polizei muss besser werden: das unmittelbare Umfeld, der gut ausgestattete Arbeitsplatz ist mitentscheidend für die Motivation der Beamtinnen und Beamten.

4. In der Fortbildung und Ausbildung der Polizei darf nicht gespart werden.

5. Polizeiliche Belange müssen auch bei kommunalen Planungsentscheidungen besser berücksichtigt werden. Es kann nicht zulasten der Polizei gehen, wenn durch planerische Entscheidungen eine Objektsicherung ohne Polizei auch bei größeren, privaten Veranstaltungen nicht möglich sind (z.B. Stadien).

6. Die Rückgängigmachung der Polizeireform durch die Landesregierung und die Beibehaltung der Polizeidirektion Waiblingen. Das richtige und unterstützens-werte Ziel, mehr Polizeiarbeit vor Ort machen zu können und mehr Polizisten für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger einsetzen zu können, wird durch die Polizeireform nicht erreicht.

i. Nachhaltige Finanzplanung – Stiftung „Öffentliche Sicherheit Rems-Murr“

Angesicht knapper Kassen kann nicht immer alles sofort umgesetzt werden. Gerade eine seriöse Finanz- und Haushaltsplanung setzt voraus, dass auch mittel- und langfristig an den Zielen einer Stärkung der öffentlichen Sicherheit gearbeitet wird. Gleichzeitig ist ein stärkerer Fokus auch auf Belange der öffentlichen Sicherheit auch in den kommunalen Haushalten wie im Kreishaushalt nötig.

Die ehrenamtlich Aktiven brauchen gerade auch für die zukünftige Gewinnung weiterer Mitstreiter Planungssicherheit. Deshalb ist eine verlässliche Investitionspla-nung nötig, um abgestimmt über notwendige Investitionen sprechen und Synergi-en mindestens im Kreis, aber auch über Kreisgrenzen hinweg finden zu können.

Eine besserer Vernetzung ist nicht nur inhaltlich sinnvoll, wirkt motivierend und stärkt die Sicherheit, sondern kann sich durchaus auch haushälterisch positiv dahingehend auswirken, dass notwendige Investitionen beispielsweise gemeinsam angegangen werden und unnötige Ineffizienzen durch Lokalegoismen verhindert werden. Interkommunale Zusammenarbeit im Kreis kann ressourcenschonend sein und durch den Erfahrungsaustausch mehr Sicherheit schaffen.

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Deshalb fordern Liberale im Rems-Murr-Kreis:

1. Langfristig die Planung einer Stiftung „Öffentliche Sicherheit Rems-Murr“ aus öffentlichen und privaten Geldern, die wesentliche Bereiche der zukunftsbe-deutsamen Planungen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit im Kreis befördert und Zukunftsstrategien unterstützt.

2. Einen regelmäßigen Finanzbericht über die Tätigkeit der Öffentlichen Sicher-heit im Rems-Murr-Kreis.

3. Eine Darstellung der (Synergie-)Effekte durch eine verstärkte Zusammenarbeit der verschiedenen Träger der Öffentlichen Sicherheit im Rems-Murr-Kreis.

4. Eine mittel- und langfristige (Finanz-)Planung des Kreises und der Kommunen im Kreis zur Stärkung der ehrenamtlichen Rettungsorganisationen, der dauer-haften Stärkung der Präventions- und Informationsanforderungen sowie zur Investitionsplanung in sächliche Mittel wie LKW-, PKW-, Notfallvorsorgemaß-nahmen und Ausrüstungsgegenstände für die Jahre 2014, 2018, 2022 etc..

Immer nur „dagegen-sein“ ist keine Politik: wir Freien Demokraten im Rems-Murr-Kreis wollen mit neuen Ideen und Konzepten eine Diskussion anstoßen, um hieraus den Fokus auf neue gesellschaftliche Entwicklungen, die unsere Sicherheit beeinträchtigen können, zu lenken.

Dabei erheben wir keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit oder Wissenschaftlichkeit, sondern erhoffen uns von der Diskussion weitere Impulse für die Sicherheit der Menschen in einem der schönsten und lebenswertesten Regionen Deutschlands.

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Impressum:

Hartfrid Wolff MdBSchwabstr. 31 | 71332 WaiblingenTelefon: (07151) 98 55 650Telefax: (07151) 98 58 649E-Mail: [email protected]

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