ÖPNV BAHNENSicherheitsreport Spezial der
1 | 2012
Themen: Professionalisierung von Dienstleistungsarbeit im ÖPNV Verbundprojekt ProVes | Schneidedrahtsystememinimieren Vibrationsbelastung Schwer auf Draht | Veranstaltungshinweis Branchenforum ÖPNV/Bahnen 2012 |VBG-gefördert Sicherheitstraining für Bergehelfer | Nach Sozialwahl 2011 Der Ausschuss Prävention ÖPNV/Bahnen
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� In dem von der VBG unterstützten ProjektProVes arbeiten die vier Modell betriebe – Bo-chum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG,Stuttgarter Straßenbahnen AG, DresdnerVerkehrsbetriebe AG, üstra HannoverscheVerkehrsbetriebe AG – gemeinsam mit For-schungspartnern – Prospektiv GmbH,MA&T GmbH, ffw GmbH, VDV-Akademiee.V. – in folgenden Handlungsfeldern:
� PersonalentwicklungEs werden Konzepte und Instrumente zurKompetenzerfassung und -entwicklungals ein Baustein von strategischer Perso-nalentwicklung erarbeitet. Vor allem dieüberfachlichen Kompetenzen der Be-schäftigten sind oft nur ansatzweise be-kannt, neben den formalen Qualifikatio-nen aber entscheidend, um den wach-senden Anforderungen, zum Beispiel anServicequalität, gerecht zu werden.
� OrganisationsentwicklungNeuartige Modelle der Arbeitsorganisa -tion werden insbesondere für den Fahr-betrieb entwickelt und erprobt. Durch dasKonzept der Mischarbeit können der
„Fachkraft im Fahrbetrieb“ Konzepte zumlangfristigen und qualifikationsgerech-ten Einsatz nach der Ausbildung erarbei-tet. Für die Berufsgruppen der berufli-chen Ausbilder und der Fahrlehrer werdenKompetenzprofile und Qualifizierungs -programme entwickelt. Die Mischung vonFahrbetrieb und Fahrausweisprüfdienstzeigt in einem Pilotprojekt viele positiveEffekte.
Rundbriefe informieren über ZwischenergebnisseZu den vier Handlungsfeldern wird je einProjektrundbrief veröffentlicht, in dem dieaktuellen Arbeiten und Zwischenergebnis-se dargestellt werden. Der erste Rundbriefzum Thema Organisationsentwicklung mitSchwerpunkt Mischarbeit ist bereits er-schienen. Unter anderem erläutert er, wel-che Formen von Mischarbeit für den Fahr-dienst möglich sind, um eine Verbesserungder Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeitund gleichzeitig einen erhöhten betriebs-wirtschaftlichen Nutzen zu erzielen. Die wei -teren Projektrundbriefe werden bis Anfang2012 erscheinen.
Professionalisierung von Dienstleistungsarbeit im ÖPNV
Verbundprojekt ProVesDas Verbundprojekt ProVes will zur Professionalisierung der Dienstleistungsarbeit im ÖPNV beitragen. Dazu werden noch bis Juli 2012 in vier zentralen Handlungsfeldern Lösungsansätze entwickelt und pilothaft umgesetzt.
fachbereichsübergreifende flexible Mit-arbeitereinsatz ausgebaut und die mittle-re Qualifikationsebene gestärkt werden.Hierzu werden unter Beteiligung der ent-sprechenden Mitarbeiter verschiedeneAnsätze erarbeitet.
� DemografiefestigkeitGestaltungsziele sind bedarfsgerechteFachkräftesicherung (Mitarbeiter rekru-tieren, binden und entwickeln), Erhalt derLeistungsfähigkeit (durch präventive undkompensatorische Arbeitsgestaltung)und Förderung der Leistungsbereitschaft.Zum Beispiel soll ein demografiegerech-tes Qualifizierungssystem die Beschäfti-gungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern,die Servicequalität steigern und das Un-ternehmen als attraktiven Arbeitgeberpositionieren helfen.
� Beruflichkeit und KulturKombinierte Tätigkeitseinsätze, das Auf-zeigen der Potenziale der jungen Berufs-bilder sowie die Professionalisierung vonAusbildern und Fahrlehrern sind die Ar-beitsschwerpunkte. So werden für die
Bei ProVes arbeiten die Modellbetriebe üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG,Dresdner Verkehrsbetriebe AG …
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Thementage zum ErfahrungsaustauschIm Rahmen von Thementagen wurden diebisherigen Projektarbeiten und -ergebnisseentsprechend den vier ProVes-Handlungs-feldern mit weiteren Vertretern von Ver-kehrsunternehmen praxisnah diskutiert.
Dabei hat der Thementag zum Hand-lungsfeld Beruflichkeit und Kultur z. B. ge-zeigt, welche Hürden und Chancen bei derAusbildung von Fachkräften im Fahrbetrieb(FiF) bestehen. Bislang, so scheint es zumin-dest, werden noch nicht alle Potenziale aus-geschöpft, die dieses Berufsbild aufgrundseiner breiten Ausbildung bietet. Gleichzei-tig wird vor dem Hintergrund wachsenderAnforderungen an das Personal, z. B. bezüg-lich der Servicequalität, eine weitere Profes-sionalisierung der Berufsbilder im ÖPNV alsnotwendig erachtet. Hier schlossen die Dis-kussionen bei den Thementagen zur Organi-sationsentwicklung bzw. Mischarbeit an:Die Fachkräfte im Fahrbetrieb bringen idealeVoraussetzungen mit, um als „Mischarbei-ter“ eingesetzt zu werden.
Auf dem Thementag Personalentwick-lung wurde ein Modell zum Kompetenzma-nagement vorgestellt, das im Rahmen vonProVes entwickelt und erprobt wird. Mittelselektronisch gestützter Erfassung und an-schließender Entwicklung von (überfachli-chen) Kompetenzen soll es noch besser alsbisher möglich sein, die Beschäftigten inVerkehrsunternehmen nicht nur nach ihremformalen Wissen, sondern auch gemäß ihrerpersönlichen Kompetenzen – z. B. Teamfä-higkeit, Kommunikationsfähigkeit, Belast-
barkeit – einzusetzen und für die jeweiligenTätigkeiten im Betrieb zu befähigen.
Welche Herausforderungen und Bewälti-gungsstrategien sich durch den demogra -fischen Wandel in Verkehrsunternehmen ergeben, wurde auf dem Thementag Demo-grafiefestigkeit diskutiert. Dabei wurden An -sätze zur innovativen Personalrekrutierung vorgestellt und es wurde aufgezeigt, wie esmittels eines beteiligungsorientierten Vor -gehens gelingen kann, demografiegerechteQualifizierung und alternsgerechte Arbeits-gestaltung voranzutreiben.
Praxisbezogener BranchenleitfadenDie Erkenntnisse der Thementage werdenin der weiteren Projektarbeit aufgegriffen,
ebenso wie die Ergebnisse der ProVes-Bran-chenbefragung, an der sich 38 Verkehrs un -ternehmen unterschiedlicher Größe betei-ligt haben. Zum Ende des Projekts werdendie gesamten Ergebnisse in einem praxis-bezogenen Branchenleitfaden zur Gestal-tung und Umsetzung professioneller Dienst -leistungsarbeit zusammengefasst. Im Som-mer 2012 wird eine Abschlussveranstaltungzum Projekt stattfinden, auf der die zentra-len Erkenntnisse vorgestellt werden. (gs)
InfoWeitere Informationen zum ProVes-Projektfinden sich im Internet unter www.proves-projekt.de. Dort sind die Ergebnisse derBranchenbefragung zum Download bereit-gestellt. Außerdem werden hier die Projekt-ergebnisse und kommende Veranstaltungenim Rahmen von ProVes bekannt gegeben.
Ansprechpartner:Gereon StockProspektiv – Gesellschaft für betrieblicheZukunftsgestaltungen mbHFriedensplatz 644135 [email protected]
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Beruflichkeit und Kultur
• (Weiter-)Entwicklung von Berufsbildern
• Kompetenzmodelle• Leitbildentwicklung
Handlungsfelder und Schwerpunkte
Demografiefestigkeit
• Alternsgerechte Kompetenzentwicklung
• Alternsgerechte Arbeitssysteme
Personalentwicklung
• Personalentwicklungspfade• Kompetenzentwicklung bei
bestehenden Belegschaften
Organisationsentwicklung
• Arbeitsorganisatorische Gestaltungskonzepte
• Team- und Führungsstrukturen
… Bochum-Gelsenkirchener StraßenbahnenAG, Stuttgarter Straßenbahnen AG zusammen.Welche Ergebnisse bringt das Projekt den Fahr-gästen? Im Sommer 2012 wird eine Abschluss-veranstaltung zum Projekt stattfinden, auf derdie zentralen Ergeb nisse vorgestellt werden.
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� Schon beim Heraustrennen einer Kraft-omnibus-Frontscheibe mit oszillierendenMessern wird der auf eine 8-Stunden-Ar-beitsschicht berechnete Auslösewert ge-mäß Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutz-verordnung in jedem Fall erreicht. Es kannsogar zu einer Überschreitung des Expositi-onsgrenzwertes kommen. Der Mitarbeiterdarf danach für den restlichen Tag mit demGerät, aber auch mit anderen vibrations -belastenden Geräten nicht mehr arbeiten.
Die Mitarbeiter müssen dies wissen undzu dieser Problematik unterwiesen und sen-sibilisiert werden.
Warnsignale ernst nehmenNeben Knochen- und Gelenkschädenkommt es durch die Vibrationsbelastunginsbesondere zu Durchblutungsstörungenin den Händen. Ein Kribbeln oder Taub-heitsgefühle in den Fingern sind die erstenWarnsignale. Die Durchblutungsstörungenwerden im Weiteren sichtbar durch weißeFinger (Weißfingerkrankheit), die sich farb-
lich deutlich von der übrigen Hand abset-zen. Der Rückstrom des Blutes in die Finger,nach lokaler Massage der Finger oder Zu-fuhr von Wärme, ist meist mit starkenSchmerzen verbunden.
Alternative SchneidedrahtDas Wissen um die Gefahr für die Beschäf-tigten, aber leider auch konkrete Erkran-kungsfälle, hat in vielen Verkehrsunterneh-men dazu geführt, dass wieder verstärkt miteinem Schneidedraht gearbeitet wird.Das Arbeiten mit dem Draht erfordert je-doch eine gewisse Erfahrung und wirddurch immer kompliziertere Scheibenfor-men, große Klebeflächen oder auch durcheine teilweise sehr voluminöse Klebemas-se erschwert.
Bei den Frontscheiben der Kraftomnibus-se ist es insbesondere die Klebemasse, dieProbleme bereitet. Hier ist eine Vorarbeit fürden Einsatz eines Schneidedrahtes notwen-dig: Aus dem mit Kleber aufgefüllten Spaltzwischen Fahrzeug und Scheibe muss eine
V-förmige Nut in die Klebemasse geschnit-ten werden. Um auch für diesen Arbeits-schritt Vibrationen zu vermeiden, kann diesmit einem Cuttermesser oder, um den Kraft-aufwand zu reduzieren, alternativ mit einemReifenprofilschneider erfolgen.
Mittels Einziehahle kann nun der Drahtdurch die restliche Klebemasse hindurchge-führt werden. Zu zweit kann mit Ziehgriffeninnen und außen mit dem Schneidedraht dieScheibe herausgetrennt werden.
Alternativ hierzu kann bei relativ heilenScheiben auch mit einem Scheibendemon-tagesystem gearbeitet werden. Hierbei wirdmittels einer mit Saugnäpfen auf die Schei-be aufgesetzten und leicht umsetzbaren Kur-bel der Draht, der vorher umlaufend in dievorgeschnittene Nut gesetzt wurde, in denInnenraum gezogen und somit die Scheibeherausgeschnitten. Abschließend müssennur noch mit einem Falzschaber verbliebeneKlebereste entfernt werden.
Wichtig bei diesen Arbeiten ist das Tragenvon entsprechenden Schutzhandschuhen
Schneidedrahtsysteme minimieren Vibrationsbelastung
Schwer auf DrahtDas Arbeiten mit oszillierenden Spezialmessern zum Heraustrennen von Fahrzeugscheiben kann schon bei täglichen Einsatzzeiten von wenigen Minuten zu erheblichen Gesundheitsschädenführen. Werden Schneidedrahtsysteme eingesetzt, reduziert das die Vibrationsbelastungen.
Mittels Schneidedraht ist dasHeraustrennen einer Kraftomnibus-Windschutzscheibe zu zweit ohne
Vibrationsbelastung möglich.
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Mit Hilfe der mit Saugnäpfen auf der Scheibemontierten Kurbel kann der Schneidedraht ohnegroßen Kraftaufwand durch die Klebemassegezogen werden.
� In den meisten Ver-kehrsunternehmen stellenFahrerinnen und Fahrer diegrößte Mitarbeitergruppedar. Sie sind durch ihre Tätig-keit hohen Belastungen aus-gesetzt. Arbeitskonzentrati-on, steigender wirtschaftli-cher Druck, Ansprüche derKunden und der demografi-sche Wandel haben weitrei-chende Auswirkungen auf dieArbeitsbedingungen. Auf demForum wird in einem Fachvortragaus betriebsärztlicher Sicht dar-gestellt, welche Belastungen imVordergrund stehen und wel chebetrieblichen Auswirkungen durchsie verursacht werden. Der Erhaltder Fahrdiensttauglichkeit erfor-dert eine wirksame und zielgerich-tete Gesundheitsförderung. EinPersonalverantwortlicher aus einemVerkehrsunternehmen wird aus sei-ner Sicht darstellen, wie eine „Kulturdes gesunden Führens“ geschaffen wer-den kann.
Mit Prev@Work wird ein vom Land Ber-lin entwickeltes, sehr erfolgreiches Pro-gramm zur Suchtprävention im Ausbil-dungsbereich vorgestellt. Bessere Ab-schlüsse, weniger Fehlzeiten, wenigerAusbildungsabbrüche sind die Ziele die-ses ganzheitlichen Präventionspro-gramms für Betriebe, welches seit dem 1. März 2011 vom Bundesministerium fürGesundheit gefördert wird. Die juristi-schen Fragen bei Drogenmissbrauch wer-den von einem Arbeitsrechtler darge-stellt.
Mit dem Thema Neuro-Enhancementwird eine ganz andere Problematik ange-sprochen, die vermutlich zunehmendeBedeutung erlangen wird. Die Einnahme
psychoaktiver Substanzen zur Steigerungder eigenen Leistungsfähigkeit wirft nichtnur arbeitsschutzrechtliche, sondern auchethische Fragen auf. Mit den hiermit verbun-denen Aspekten beschäftigt sich eine Kogni-tionswissenschaftlerin.
Neben Fachvorträgen bietet das Bran-chenforum für die Teilnehmer eine überre-gionale Plattform für den Informationsaus-tausch mit den Referenten und Präventions-mitarbeitern der VBG sowie die Möglichkeitzum Meinungsaustausch mit Mitgliedernder VBG-Selbstverwaltung, Vertretern derSozialpartner und staatlicher Institutionen.
(gd)
InfoProgramm und Anmeldung unter:www.vbg.de/forum.oepnv-bahnen.
Veranstaltungshinweis
Branchenforum ÖPNV/Bahnen 2012Am 19. Juni 2012 findet das zweite Branchenforum ÖPNV/Bahnen in Hamburgstatt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Vorträge über Maßnahmen zurGesundheitsförderung im Fahrdienst sowie die Suchtprävention.
und mindestens einer Schutzbrille, bessernoch das Tragen eines Schutzvisiers, damitbeim Reißen des Drahtes oder Splittern derScheibe keine Augen- bzw. Gesichtsverlet-zungen auftreten.
FazitDurch den Einsatz eines Schneidedrahtesbzw. Schneidedrahtsystems beim Heraus-trennen von Fahrzeugscheiben, lassen sichVibrationsbelastungen erheblich reduzie-ren. Bei leicht zugänglichen Fahrzeugschei-ben entfallen sie komplett. Bei Scheibenmit einer un günstigen Geometrie kannnach wie vor zusätzlich der Einsatz von os-zillierenden Schneidemessern, beispiels-weise in den Ecken, notwendig sein. Aberdurch den zeitlich begrenzten Einsatz die-ser Geräte lassen sich die Vibrationsbelas-tungen erheblich reduzieren. (zs)
Info� EU-Handbuch „Hand-Arm-Vibration“
www.dguv.de/ifa > Fachinfos > Vibrationen� Sicherheitsreport SPEZIAL ÖPNV/Bahnen,
Ausgabe 3/2010 www.vbg.de > Downloads& Medien, Suchwort: „SPEZIAL ÖPNV“Fo
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Fotos: VBG
� Die Schwerpunkte des Konzeptes liegen inder Ausbildung von Moderatoren sowie derpraktischen und theoretischen Schulung vonBergehelfern. Dabei werden die Bergehelferim Rahmen eines Sicherheitstrainings zu ver-schiedenen Bergeverfahren geschult und trai-niert. Dieses wird gemäß den Bergerichtlinienund den Maßgaben des Bergeplans durchge-führt.
Da bei allen Bergeverfahren die größteGefährdung durch Absturz besteht, erfor-dern sie genau aufeinander abgestimmteund in der Praxis einstudierte Handlungsab-läufe.
TrainingsinhalteFolgende Inhalte werden trainiert:� Sicherer Umgang mit Persönlichen
Schutzausrüstungen (PSA), insbesondere – Prüfung der Ausrüstung vor dem Ge-brauch auf Beschädigungen und Funktion
– Kontrolle der Vollständigkeit der PSAund des richtigen Gebrauchs bei sichselbst und Kollegen (Eigen- und Kamera-dencheck)
– Anlegen und Handling von Auffanggurt,Falldämpfer, Verbindungsmittel, Seilkür-zer, Anschlagpunkt, Steigschutz undHelm
� Sicherer Umgang mit der Seiltechnik, wieSeilbremse, Seile, Karabiner, Verbin-dungsmittel, Anschlag- und Umlenk-punkte, Kantenschutz, Sicherung einerPerson, Selbstsicherung
� Sicherer Einsatz von Abseilgeräten, ein-schließlich der dazugehörigen Rettungs-mittel
� Eigenbergung� Richtiges Verhalten unter schwierigen
Bedingungen und bei Störungen � Übung bei schlechten Witterungsbedin-
gungen (Simulation von schlechter Sichtund Wind)
Simulationsanlage Zur zielgerichteten und praktischen Umset-zung der Inhalte des Sicherheitstrainings hatdie BWB im Bergwachtzentrum für Sicherheitund Ausbildung (BW-ZSA, www.bw-zsa.org)in Bad Tölz eine Seilbahnsimulationsanlage
VBG-gefördert
Sicherheitstraining für BergehelferUm die Sicherheit von Bergehelfern an Seilschwebebahnen zu erhöhen, hat die VBG in enger Zusammenarbeit mit der Bergwacht Bayern (BWB) und dem Verband Deutscher Seilbahnen e.V. (VDS) ein Ausbildungskonzept erarbeitet.
Um einen reibungslosen Bergeablauf zu gewährleisten, werden die Bergehelfer im sicheren Umgang mit der Bergetechnik geschult und können das Erlernte an der Simulationsanlage üben.
mit zwei Seilfeldern, verschiedenen Fahrzeu-gen (4-er Sessel und 8-er Kabinen), Stützen-bauwerken und Zugängen errichtet.
Die Seilbahnunternehmen der VBG-Bran-che ÖPNV/Bahnen können für ihre Füh-rungskräfte und Beschäftigten, die als Ber-gehelfer tätig werden, die Simulationsanla-ge im Bergwachtzentrum für Sicherheit undAusbildung (BW-ZSA) in Bad Tölz zu Schu-lungszwecken nutzen.
Die Teilnahme am Sicherheitstraining derBergehelfer wird durch die VBG bezu-schusst. Die Anmeldung zum Sicherheits-training erfolgt über den Verband DeutscherSeilbahnen e.V. (VDS) in München. (wf)
InfoVDS-Verband Deutscher Seilbahnen e.V. Westendstraße 19980686 MünchenTel.: 089 5791-1315 / 1318Fax: 089 5791-1316E-Mail: [email protected]
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Foto: V
BG
Der Ausschuss Prävention ÖPNV/Bahnen nach der Sozialwahl 2011:
Prävention mit weiterhin hohem Stellenwert Im Jahr 2011 fanden Sozialwahlen statt. Die Selbstverwaltungsgremien der VBG haben sich am 29. September in der neuen personellen Besetzung konstituiert. Die Redaktion führte ein Gespräch mit den gewählten alternierenden Vorsitzenden des Ausschusses Prävention ÖPNV/Bahnen Thomas Ruff (Vertreter der Arbeitgeber) und Karl-Heinz Frede (Vertreter der Versicherten).
� Sicherheitsreport:Herr Ruff, Sie sind neugewählter Vorsitzender des AusschussesPrävention ÖPNV/Bahnen. Sind die bran-chenspezifischen Belange der BrancheÖPNV/Bahnen auch nach den Sozialwahlen2011 gewahrt?
Ruff: Durch die Sozialwahl hat sich die Zu-sammensetzung des Ausschusses Präventi-on ÖPNV/Bahnen durchaus personell verän-dert, gleichwohl repräsentieren die Mitglie-der nach wie vor das gesamte Spektrum der
Branche. Der Ausschuss selbst ist in dieSelbstverwaltungsstruktur der VBG gut inte-griert und vernetzt. Insbesondere gilt diesfür die Zusammenarbeit mit den beiden an-deren Ausschüssen Prävention Dienstleis-tung und Glas/Keramik sowie Vorstand undVertreterversammlung.
Sicherheitsreport: Herr Frede, wie gestaltetsich aus Ihrer Sicht als alternierender Vorsit-zender die Zusammenarbeit der Ausschuss-mitglieder?
Frede: Die in den Selbstverwaltungsgremientraditionell stets gute, kooperative Zusam-menarbeit von Arbeitgeber- und Versicher-tenvertretern in der Branche ÖPNV/Bahnensetzt sich auch in der VBG fort. So wurden inden zwei Jahren seit der Fusion diverse Prä-ventionsprojekte einvernehmlich beschlos-
sen. Beispielhaft seienhier die UnfallanalyseEisenbahnen sowie dasProjekt Fahrersitzmemo -risierung genannt.
Sicherheitsreport: HerrRuff, welche Arbeits-schwerpunkte wird derAusschuss in der laufen-den Legislaturperiodesetzen?
Ruff: Der Schwerpunktin den nächsten Jahrenliegt auf Präventions-projekten, die der Bran-che weiterhelfen, dieUnfallzahlen zu senken.
Daneben wird ein Hauptbestandteil der Ar-beit weiterhin darin bestehen, die derzeitlaufenden Projekte eng zu begleiten und fürden entsprechenden Input aus der Praxis zusorgen. So lässt sich der Ausschuss regel-mäßig über Projektstände, vorgesehene Ar-beiten sowie erzielte Ergebnisse berichten.
Sicherheitsreport:Herr Frede, gibt es aus Ih-rer Sicht Ergänzungen hinsichtlich des zu-künftigen Aufgabenspektrums?
Frede: Ich sehe die Schwerpunkte, wie sievon Herrn Ruff aufgeführt worden sind. Da-neben liegt insbesondere der Versicherten-seite die Behandlung von Ausnahmegeneh-migungen und Unfallverhütungsvorschriftenam Herzen. Gerade in den letzten Jahren hatsich gezeigt, dass neue Eisenbahn-Ver-kehrsunternehmen häufig Altanlagen mie-ten, die den heutigen Vorschriften insbeson-dere hinsichtlich der vorgeschriebenen Si-cherheitsabstände nicht mehr entsprechen.Hier dringt der Ausschuss Prävention als be-
„Der Präventionsausschuss wirkt seit der Fusion als
Impulsgeber, insbesondere für die branchenspezifische
Präventionsarbeit und damit verbunden als Garant
für den hohen Stellenwert der Prävention in den
Mitgliedsunternehmen der Branche ÖPNV/Bahnen.“
Karl-Heinz Frede
Karl-Heinz Frede, Vertreter der Versicherten
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ImpressumVBG – Ihre gesetzliche UnfallversicherungDeelbögenkamp 4, 22297 HamburgProdukt-Nr.: 01-05-5134-3
www.vbg.de, Suchwort „Spezial ÖPNV/Bahnen“. Anmeldung zur Infomail: vbg.de/sicherheitsreport
KontaktVBG – Ihre gesetzliche Unfallversicherung –Präventionsstab ÖPNV/BahnenFontenay 1a, 20354 HamburgTel.: 040 23656-395Fax: 040 23656-178E-Mail: [email protected]/oepnv-bahnen
ratendes Gremium darauf – die Entschei-dung selbst obliegt einem gesonderten Erle-digungsausschuss –, dass durch baulicheMaßnahmen die vorgeschriebenen Sicher-heitsstandards erreicht und allenfalls kurzeÜbergangsfristen eingeräumt werden.
Sicherheitsreport: Herr Ruff, inwiefern pro -fitieren die Unternehmen der BrancheÖPNV/Bahnen direkt von der Arbeit des Aus-schusses?
Ruff: Durch den Ausschuss werden die zen-tralen Belange der Branche in der VBG reprä-sentiert. Bedenkt man, dass die VBG über100 verschiedene Branchen zu ihrem Mit-gliederbestand zählt, eine sicherlich nichtzu unterschätzende Aufgabe. Wichtiges Zielfür mich ist es, den Bekanntheitsgrad desAusschusses Prävention ÖPNV/Bahnen beiden Mitgliedsunternehmen und den Versi-cherten weiter zu steigern und als Ansprech-partner zur Verfügung zu stehen.
Sicherheitsreport:Während der Fusionsvor-bereitungen wurde großer Wert auf den Er-halt branchenspezifischer Strukturen gelegt.Herr Frede, wie stellt sich aus Ihrer Sicht dieEntwicklung dar?
Frede: Aus meiner Sicht hat sich die Einrich-tung eines branchenspezifischen Ausschus-ses Prävention bewährt. Er wirkt seit der Fu-sion als Impulsgeber, insbesondere für diebranchenspezifische Präventionsarbeit unddamit verbunden als Garant für den hohenStellenwert der Prävention in den Mitglieds-unternehmen der Branche ÖPNV/Bahnen.Zukünftig wird es, wie von Herrn Ruff bereits
angesprochen, darauf ankommen, dieseFunktion gegenüber Mitgliedern und Versi-cherten noch deutlicher herauszustellen,um die Verzahnung zwischen Unfallversiche-rungsträger, Mitgliedsunternehmen und Ver-sicherten nicht nur zu erhalten, sondernnach Möglichkeit zu intensivieren und damit
praxisgerechte maßgeschneiderte Lösun-gen für Prävention und Rehabilitation sicher-zustellen.
Sicherheitsreport:Wir danken Ihnen für die-ses Gespräch und wünschen Ihnen und demAusschuss auch in der neuen Legislaturperi-ode viel Erfolg bei Ihrer Tätigkeit. (gd)
Neu erschienen
Aktuell im NetzFolgende und weitere VBG-Informations -angebote stehen unter www.vbg.de/downloads zum Herunterladen und Bestellenzur Verfügung:
� Rangieren von Eisenbahnen (BGI 529) –aktualisierte Auflage 12/2011
� Reinigen von Eisenbahnfahrzeugen zurPersonenbeförderung (BGI 5034) – aktua-lisierte Auflage 12/2011
� warnkreuz SPEZIAL Nr. 42 „Kreuzungsbe-reich Schiene – Straße: Sicherung vonBahnüberwegen bei Werks- und Indus-triebahnen“, aktualisierte Auflage 12/2011
„Wichtiges Ziel für mich ist es, den Bekanntheitsgrad des Ausschusses
Prävention ÖPNV/Bahnen bei den Mitgliedsunternehmen und den Versicherten weiter zu steigern
und als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.“
Thomas Ruff
Thomas Ruff, Vertreter der Arbeitgeber
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BG