Stereotype und Vorurteile
(und) ihre automatisch- und kontrollierten Komponenten
Patricia G. Devine
Jana Uhlen
Gliederung O Allgemeines und Grundannahmen O Ziel der Studie O Die drei Studien
O Studie 1 O Studie 2 O Studie 3
O Fazit
Umgehen mit Vorurteilen http://www.youtube.com/watch?v=El8dMIPKyLA
Allgemeines O Unausweichlichkeit von Vorurteilsdenken
O Stereotype
O Das große ABER O Persönliche Einstellung zu Vorurteilen
Grundannahmen O 2 Arten der Informationsverarbeitung
O Automatisch O Kontrolliert
O Automatisch: unbeabsichtigte und spontane Aktivierung von alt
bekannten Vorstellungsverknüpfungen O Kontrolliert: beabsichtigt, benötigen aktive Aufmerksamkeit des
Individuums
Ziel der Studie Wie sind Stereotype und persönliche
Ansichten involviert an der Reaktion auf stereotypische Gruppen?
Beispiel: Afroamerikaner
Drei Studien 1. Stark und weniger stark vorurteilsbelastete Menschen sind sich gleichsam bewusst über kulturelle Stereotype 2. Wenn Menschen mit hohen und niedrigen Vorurteilen nicht bewusst die Stereotypenaktivierung mitbekommen, wird eine rassenunspezifische Person mit mehrdeutigen Verhalten stereotypisch bewertet. 3.Nur Menschen mit niedrigen Vorurteilen unterdrücken die automatische Aktivierung von stereotypischen Gedanken und ersetzen diese mit Gleichberechtigung und Negativeren des Stereotypen.
Studie 1 O Hypothese: Stark und weniger stark vorurteilsgeprägt
Menschen sind sich gleichsam bewusst über kulturelle Stereotype
O Aufgabe 1: Freies Assoziieren
O Allgemeine Stereotype Frage an Euch: Welche Stereotype kennt ihr denn gegenüber Schwarzen?
O Aufgabe 2: Eigene Ansicht gegenüber Schwarzen O 7 – item Modern Racism Scale
Auswertung 1/2 O Einordnung der freien Assoziationen in Kategorien Keine großen Unterschiede beim Aufschreiben von Vorurteilen gegenüber Schwarzen
Neg
ativ
Auswertung 2/2 O Zwei unabhängige Auswerter
O Protokolle nach Vorurteilen trennen Funktioniert nicht
Hypothese bestätigt! Menschen mit hohen und niedrigen Vorurteilen sind sich
gleichsam bewusst über kulturelle Stereotype
Studie 2 O Hypothese: Wenn stark/weniger stark vorurteilsgeprägte Menschen nicht
bewusst eine Stereotypenaktivierung mitbekommen, wird bei beiden Gruppen eine rassenunspezifische Person mit mehrdeutigen Verhalten stereotypisch bewertet.
Unbewusstes Priming beeinflusst/verstärkt die automatische stereotypische Bewertung
Priming bezweckt: Zunahme der temporären Zugänglichkeit einer Charakterkategorie im Gedächtnis Priming in der Studie: Aktivierung des rassistischen Stereotypens
Durchführung O 122 Psychologiestundenten O Zwei verschiedene Zeitpunkte O Zeitpunkt 1:
O Messung des rassistischen Denkens
O Zeitpunkt 2: O Aufmerksamkeitsaufgabe (alle 122) O Charakterisierungsparagraph (nur 78)
O da Aufteilung in verschiedene Gruppen
Zeitpunkt 1 O 483 Studenten O Messung des rassistischen Denkens O 7 – item Modern Racism Scale
O Aussortierung nach:
O Potentielle Subjekten (Reduktion auf 323) O Gute Sehkraft (Reduktion auf 129) O Nur Weiße (Reduktion auf 122)
Zeitpunkt 2 Unterteilung in 3 Gruppen
O 78 – Beurteilungsgruppe O 32 – Erkennungsgruppe O 12 – Rategruppe
Aufmerksamkeitsaufgabe
für alle Gruppen gleich
O Tachistosskop mit Stimulus O Ortung der Position eines Stimulus
O Primingwörter, maskiert durch wirre Buchstaben
O 100 Wörterlisten O 80% stereotypische Wörter, 20% neutrale Wörter O 20% stereotypische Wörter, 80% neutrale Wörter
O Nigger, poor, afro, jazz, slavery, musical, athletic, suppressed, prejudice O Number, what , however, remember, example, said, animal, sentence Priming auf AFROAMERIKANER, nicht
FEINDSELIGKEITSWÖRTER
Aufmerksamkeitsaufgabe die Unterschiede
O Beurteilungsgruppe O Ortung der Position eines Stimulus
O Erkennungsgruppe O Ortung der Position eines Stimulus O Danach erklärt Experimentleiter:
O Stimuli waren Wörter O Identifizierung der Wörter aus einer Liste (check off)
O Rategruppe O Identifizierung der Wörter direkt nach dem Zeigen
O blindes Raten erlaubt/erwünscht
Aufmerksamkeitsaufgabe Auswertung für Erkennungs- und Rategruppe O Wörter wurden nicht erkannt O Kein Unterschied zwischen den Werten
der Menschen mit hohen und der mit niedrigen Vorurteilen
Beurteilungsgruppe: Können sich nicht bewusst über das Priming sein
Charakterisierungsparagraph nur Beurteilungsgruppe
O Lesen eines Paragraphen über eine Person (Donald) O Rassenunspezifisch O Mehrdeutig feindseliges Verhalten
O Beispiel: O Er weigert sich seine Miete zu bezahlen, bis
die Wohnung neu gestrichen wird
Charakterisierungsparagraph
O Bewertung der Person nach 12 Charaktereigenschaften
O Skala 0-10 (überhaupt nicht – extrem)
O 50% Charaktereigenschaften die mit Feindseligkeit zu tun hat
O 50% Charaktereigenschaften die nicht mit Feindseligkeit zu tun haben
Auswertung 1/2
O VP in der 80% stereotypische Wörter Gruppe bewerten Donald negativer als VP in der 20% Gruppe
O Keine Unterschiede zwischen Menschen mit hohen und mit niedrigen Vorurteilen
O Kein generelles negatives Urteil, nur für die Sequenzen mit den mehrdeutigen Eigenschaften
Auswertung 2/2
Hypothese bestätigt! Wenn stark/weniger stark vorurteilsgeprägte Menschen nicht bewusst eine
Stereotypenaktivierung mitbekommen, wird bei beiden Gruppen eine rassenunspezifische Person mit mehrdeutigen Verhalten stereotypisch
bewertet.
Bedeutet aber nicht, dass die eigene Meinung mit den Stereotypen übereinstimmt
Studie 3 O Hypothese: Nur Menschen mit niedrigen Vorurteilen unterdrücken
die automatische Aktivierung von stereotypischen Gedanken und ersetzen diese mit Gleichberechtigung und Negativeren des Stereotypen.
O Aufgabe 1 O Freie Assoziieren über alternative Bezeichnungen von „Black
Americans“
O Aufgabe 2 O Freie Assoziation über allg. Gedanken und über (eigene)
alternativen Bezeichnungen der „Black Americans“ O Aufschreiben von eigener Einstellung gegenüber Schwarzen
O Aufgabe 3
O Persönliche Ansicht O 7 – item Modern Racism Scale
Auswertung Aufgabe 1:
O Zwei Auswerter trennen/beurteilen freie Protokolle
Alternativen Bezeichnungen für Schwarze unterscheiden sich bei den Gruppen nicht
Aufgabe 2: O Menschen mit starken Vorurteilen:
O Negative Bezeichnungen, Gedanken und Eigenschaften O Menschen mit schwächeren Vorurteilen:
O Positive Bezeichnungen, Gedanken und Eigenschaften Wenig vorurteilsgeprägte Menschen haben aktiv die Vorurteile unterdrückt und ersetzt mit anderen (positiven) Eigenschaften Stark vorurteilsgeprägte Menschen bewerten Schwarze eher stereotypisch
Fazit Wie sind Stereotype und persönliche Ansichten
involviert an der Reaktion auf stereotypische Gruppen?
O Klare Trennung zwischen WISSEN über rassistische
Stereotype und eigener EINSTELLUNG O Studie 1
O Automatische Stereotypenaktivierung für alle Menschen gleich
und unausweichlich O Studie 2
O Kontrollierte Prozesse können den Effekt des automatischen
Prozesses unterdrücken O Studie 3
Das war‘s! Devine, P. G. (1989). Stereotypes and prejudice: Their automatic and controlled components. Journal of Personality and Social Psychology, 56, 257-276 Fotos: http://us.123rf.com/400wm/400/400/mocker/mocker0702/mocker070200027/778116-portrait-der-flirty-afro-amerikaner-in-den-park.jpg http://www.voyagesphotosmanu.com/Complet/images/chinese_portrait_gr.jpg http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2010/12/13/article-1338278-0C785EF7000005DC-68_634x637.jpg http://www.natalies-welt.ch/wp-content/uploads/nerd.jpg