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Page 1: Ueber die Helligkeit der Frigga 77

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-0.20 0.18 0.17 0.16 0.14 0 06 0.06 0.19 0.21 0.24 0.37

2314 148

11.30 11.12 10.83 10.84 10.66 11.14 11.14 11.61 11.29 11.46 11.83

- No.

61% 61.7 68.8 61.0 73.9 61.3 61.9 63.3 63.0 63.3 63.5

41 42 43 4s 45 46 47 48 49 *iiJ 5 1 52 5 3

-0.25 0.25 0.41 0.24 0 .60 0.25 0.26 0.29 0.28 0.29 0.29

Dec. 7.5923 7 . GO03 7.6607 7 . tj684 7.7653 9.4468 R.52(% 9.5448 9 , *5m5 '3.59;s 9.6275 9.6.558 9 . rxm

5 5 n

5 n

3 n

5 1 3 3

5

r)

D is t anct

-51 "60 52.56 ,33,9d 54.36 49 n2 47.89 .34 . (i 7 55. Oii 55 00 .?3, 7 9 51 44 48.4'4 -48.67

m One Sett.

O"88 1 .oo 0.44 0.81

(1.46 0.35 0.38 0.23 9 50 1.23 0. *?2 0 .67

-

- Obs.

P TV P

TV P P Tv TV TV IV P

TV P

R e m a r k s

Xars very unsteady.

R Ceber die Welligkeit der Frigga a. Nachdem Frigga im vorigen Sommer mieder auf-

gefunclen, wird es jetzt von Interesse seiii zu untersuchen, ob dieser Planet wirklich periodisch eine Helligkeits- ver5nclerung erleidet , wie ich in1 Jahre I S66 daraus schloss , dass er trotz eifrigeri Nachsuchens sich nicht sehen liess (A. N. Nr. 1597). Diese Vermuthung schien clurch das Nichtwiedererscheinen in spateren Oppositionen, wo die Nachforschungen iiber weitere Granzen ausge- clehnt wurden , eine Restatigung zu finden. Etwas Charakteristisches im Glanz war mir in der ersten Er- scheinung r 863 aufYallig gewesen , wie damals auch in den A N . Nr. 1423 erwahnt worden.

Vor der Wiederentdecltung freilich !ag es am Nachsten, als Ursache der Unsichtbarkeit, wie die Er- fahrung mit so vielen andern Planeten gelehrt hat, eine uber Erwarten bedeutende Abweichung der Ephemeride anzunehmcn. Jedoch schlossen sich die aus 2 Oppo- sitionen hergeleiteten Elemente einem vereinzelten , in einer dritten Opposition von Prof. Tietjen beobachteten Ort nahe an. Die Abweichung ist auch selbst jetzt noch, nach so vielen Umlaufen, nicht eben sehr gross zu nennen, und fallt, mie zu erwarten, hauptsachlich wieder auf das Element der mittlern Bewegung, wahrend die Lage der Bahnebene nahe richtig bestimmt war.

,41s Grundlage des Folgenden dienen die in der letzten Erscheinung von mir gemachten Grossen- schkitzungen. Es ware sehr wunschenswerth gewesen, wenn diese Schatzungen durch die anderer Reobachter

hatten controlirt werden kbnnen, ~ i m personliche Unter- schiede zu eliininiren. Neben den hiesigen finde icli jedoch uberhaupt keine anderen Reobachtungen der Frigga , ausser zwei in Marseille gemachten , und auch diese ohne Grossenangaben.

1879

J u l i 17 ?, 19 i i 20 :, 2 1 $1 24

Aug. 9 20

s&t, 16 ,, 17 ,) 20

Oct. 4

&. c - 2 2 -'a

" 2 2 3 0 u

~~ - 11 ..5 11.3 I 1 .o 11.0 10.8 11.2 11.2 11 .s 11.5 11.7 12.2

11.05 10. S7 10.42 10.60 10.06 10.89 10.88 11.32 11.01 11.17 11.54

-16 $- 2 +47 j-29 +83

i - 1

-28

0

-43 -12

-66

Diesc Tabelle enthalt, zunachst den, aus A. N. Nr. 2301 entlehnten, unmittelbar geschatzten Grossen, in der 3. Columne die Reduction auf die Grosse in der

mittleren Opposition, nach der Formel 5 log ---- ,

und darauf diese Oppositionsgrosse selbst, - wo zur bessern Uebersicht die Hunderttheile beibehalten worden sind. Dann folgt die ungef'dhre Zenithdistanz , welche

n (a--I)

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Der Winnecke’scheComet kommt Anfang December des gegenwartigen Jahres in’s Perihel, wird aber so ungunstige I3eobachtungsverhaltnissedaibieten, dasslcaum

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mit Siclierheit auf das Gelingen von Beobachtungen gerechnet werden kann; ich nerde jedenfalls aber recht- zeitig die diessbezugliche Ephemeride veroffentlichen.

dazu dient die Correction megen Exstinction in der Atmosphare zu erlialten, nach W e i s s , A. N. Nr. 2 100.

Die vorletzte Columne enthalt demzufolge die corrigirten Werthe fur die Grosse in der niittleren Opposition, deren hlittel 1 0 ~ ~ ~ 8 9 ist, und die letzte Columne die Ab- weichungen vom Mittel. Man sieht, dass diese nicht wegg eschafft, oder nur wenig verandert werden wiirden, wenti man etwa statt des Factors 5 in obiger Reductions- formel einen anderen annehnien wollte. In1 Gegentheil erkennt man hier zwei Gruppen von Zeichen; und da ich nicht wohl zugeben mochte, dass das Urtlieil in den Schatzungen im September und October fast urn eine game Grossenklasse verschieden gewesen sei von dem ini Juli, auch die Abweichungen im August einen Ueber- gang durch Null bilden, so scheint mir cine Veranderung der Helligkeit des Planeten in diesen Zahlen ziemiich deutlich ausgepragt. Darnach ware die Helligkeit im Juli am Grossten gewesen, und hstte bis October be- standig abgenommen.

Noch eine andere Betraclitung fulirt zu einem d i n - lichen Schluss. Wenn man namlich mit dem jetzt be- stimmten Werthe der Grosse in der mittleren Oppo- sition I O ! ” ~ (- welcher eine weit grossere Sicherheit besitzt als der in 1862 gefundene Werth, weil ich da- mals nocli wenig in dieser Art Schatzungen geubt war, und uberhaupt nur vereinzelte Schatzungen maclite -) die Grossen berechnet, mit denen der Planet in den ver- schiedenen seit der Entdeckung Statt gehabten Oppo- sitionen. hatte erscheinen sollen, so erhalt man folgende Zusammenstellung. Ein gewisser Betrag der Exstinction, fiir die Meridianzenithdistanz und die hiesige I’olhohe berechnet, ist eingeschlossen.

I 862 (Nov. I 5) 63 (Febr. 17) 64 (April 17)

65 Mai 14 66 Aug. I G 68 Jan. 2

1 0 ~ ~ 6 I 1 .6 I 1 j

11 9># 1 1 . I ”

I 0 3

Erste Auffindung. Letzte Reobachtung. iVIittel der Zeittx von

Tietjen’s Beobb.

Reob. s o n Tietjen Jan. 21,

I 869 Aprii I 5 70 Juli rg 7 I No[-. 3 73 illaril 16

7s Sept. I 5 77 Febr. 3 78 Mai 7

74 Juni j

79 A%. I LTiederauffindung Juli 16.

Fiir die Erscheinungen I 862 , TVO die Opposition in den vorhergehenden September, und I S64, wo sie auf Febr. 20 fiel, sind die berechneten Griissen aus- nahmsweisc fiir die Epochen der, spat auf die Oppo- sitionen folgenden Beobachtungen angesetzt. In allen mit bezeichneten Oppositionen wurde nach dem Planeten eifrig gesucht, mit IIiilfe von Charten welche die Sterne bjs ziir 13. Grosse meist vol!standig elithalten, und wenn der Planet 10. oder I I . Grosse gewesen ware, so Ii2tt.e er mil- sicherlich nicht entgeheii konnen. Auch ist nicht n~ohl anzunehmen, dass am Ende doch noch der Fehler des geoceiitrischen Orts so betrachtlich ge- wesen , dass der Planet ausserhalb des durchsucliten Feldes ~ 1 7 2 ~ . Denn nach der Art \vie die Charten aus- gefullt wurden, namlich so dass icli immer den1 Planeten entgegeii arbeitete, erliielt das Feld eine ganz betriichtliche Ausdelinung um den wahren Ort herum.

ilrenn es deninach durcli die vorstehenden Be- trachtungen n-ahrscheinlich gemacht wird , dass Frigga eine eigenthiimliche L,iclitveraiiderun,oig erleidet , so ver- dient dieser Planet walirend der folgenden Oppositionen in dieser Rucksiclit eine t-ermehrte Aufmerksanikeit. Ueber die Ursachen einer solchen Veriinderung Specu- lationen anzustellen ist es natiirlich noch vie1 zu frkh, bis das Factum selbst ausser allen Zweifel gestellt ist So vie1 ist indess wohl gewriss, dass die Lknge der Periode der Veranderung nicht erlaubt, letztere niit der Axendrehung des Planeten in Beziehung zu setzeii.

Hamilton College, im April 1380. c: ri. tl i-’.te-Ys.