A8 Innovative Medizintechnik: Transfer in die Versorgung
Umsetzung am Beispiel der VAC-Therapiezur Wundversorgung
Univ.-Prof. Dr. Prof. h.c. Edmund A.M. NeugebauerLehrstuhl für Chirurgische ForschungInstitut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM)Fakultät für Medizin-Campus Köln-MerheimUniversität Witten/Herdecke
Köln, 16.-18. Oktober 2008
Gliederung
1. Ausgangslage
2. Möglichkeiten für ein Modellvorhaben / Vertrag zur Integrierten Versorgung (IV)
3. Mögliche Umsetzung
4. Umsetzungsplan
Ausgangslage
• Auf Antrag IKK-Bundesverband 03/2002 Überprüfung V.A.C.-Therapie durch G-BA
• Abschlussbericht IQWiG 03/2006 und Rapid Report 01/2007: keine ausreichende Ergebnissicherheit
• Aber: medizinische Notwendigkeit zum Einsatz therapeut. Alternativen bei Problemwunden ist gegeben und Hinweise auf Nutzen der V.A.C.-Therapie
• Beschluss G-BA 11/2007: Aussetzung Entscheidung für 3 Jahre, bis dahin Gewinnung von Daten u.a. durch Modellvorhaben i.S.d. §§ 63-65 SGB V
Tragende Gründe zum Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Richtlinie Methoden vertragsärztlich Versorgung in Anlage III: Vakuumversieglungstherapie.15.11.2007, www.g-ba.de
Modellvorhaben: Vorgaben G-BA (Auswahl)
• Patientenrelevante Endpunkte (stabile Wundheilung)
• Indikationsgetrennte Auswertung, insbesondere chronische/schwer heilende Wunden
• Mind. zweiarmiges randomisiertes Studiendesign mit Vergleich V.A.C und standardisiertes anerkanntes konservatives Verfahren
• Dokumentation finanzieller und personeller Aufwand
• Wissenschaftliche Begleitung durch erfahrene Institution sicherzustellenBeschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versorgung in Anlage III: Vakuumversiegelungstherapie. 15.11.2007, www.g-ba.de
Fragestellung(en)
• Wie hoch ist der medizinische und wirtschaftliche Nutzen von V.A.C.?
• Wie verhalten sich Effizienz und Effektivität von V.A.C. zur konventionellen Wundbehandlung?
• Wie verhalten sich die Kosten von V.A.C. zur konventionellen Wundbehandlung?
Problematik
• Breite Anwendungsmöglicheit der V.A.C.-Therapie mit Vielzahl potentieller Indikationen
• Breites Patientenkollektiv mit unterschiedlicher Co-Morbidität
• Vielzahl zu beantwortender Einzelfragestellungen
FAZIT: Singuläre kontrollierte und randomisierte Studie kann immer nur Teilaspekte beantworten; pro potentieller Indikation je eine Studie nicht machbar/finanzierbar
Grundsätzliche Möglichkeiten der Datenerhebung
• Randomized Controlled Trial (RCT)
• Qualitativ hochwertiges (Wund-) Register
• Prospektive Beobachtungsstudien
• Fall-Kontroll-Studien
• Kohortenstudien
RCT
• Goldstandard zum Nachweis der Wirksamkeit einer Therapie
• Hohe Datenqualität mit validem Vergleich der verschiedenen Therapien
• mangelnde Repräsentativität des Versorgungsalltags (künstliche Situation)
• Relativ aufwendig und kostenintensiv
Register
• Nahezu komplettes Bild der Gesamtpopulation
• Darstellung der Effektivität im Versorgungsalltag
• Hohe Patientenzahl mit Basisdaten
• Mögliche Nutzung als QM-Tool für Benchmarking
• Heterogene Studienpopulation
• Direkter Vergleich verschiedener Therapieformen möglich
• Hohe Fallzahl kann erreicht werden
Gegenüberstellung RCT/Register
Abb.: Patientenzahl und Datenmenge in randomisierten-klinischen Studien (Randomized
Controlled Trials) und Registern
RegisterDaten-menge
Patienten
RCTII
RCTI
Einzelfragestellungen (Auswahl)
• Unterscheidet sich die ambulante und stationäre Behandlung definierter Wundtypen?
• Mit welcher Prävalenz herrschen verschiedene Wundtypen vor?
• Wie verhalten sich Effizienz und Effektivität der V.A.C.-Therapie im Vergleich zur konventionellen Wundbehandlung bei definierten Wundtypen?
• Wie hoch sind die Einzelkosten der Therapie?
• Wie viele und welche Komplikationen treten auf?
• Wie lange ist die amb./stationäre Behandlungsdauer?
• Wie entscheidend ist die Qualifikation des Behandelnden?
• Wie lange dauert die „Time to closure“?
• Wie groß ist der Einfluss der Co-Morbidität?
• Hat sich die Therapie definierter Wunden im Laufe der Zeit verändert?
Wie Beantworten?
Eignung von RCT und Register zur Klärung der Auswahl an vorliegenden Fragen
-+Wandelt sich die Therapie definierter Wunden im zeitlichen Verlauf?
0++Wie ist der Einfluss der Co-Morbidität?
++Wie lange ist die „Time to closure“?
-++Wie entscheidend ist die Qualifikation des Behandelnden?
+++Wie lange dauert die ambulante/stationäre Behandlung?
+++Wie viele und welche Komplikationen treten auf?
++Wie hoch sind die Einzelkosten der Therapie?
Effizienz ++
Effektivität ++
Wie verhalten sich Effizienz und Effektivität der V.A.C.-Therapie im Vergleich zur konventionellen Wundbehandlung bei definierten Wundtypen?
-++Mit welcher Prävalenz herrschen verschiedene Wundtypen vor?
-++Unterscheidet sich die ambulante und stationäre Behandlung definierter Wundtypen?
RCTRegisterFragestellung
Mehrgewinn durch kombiniertes Vorgehen
• Integration einer/mehrerer RCTs in Wundregister schafft Daten zu Wirksamkeit UND Nutzen/Anwendbarkeit im Versorgungsalltag
• Repräsentativität der RCT-Population kann überprüft werden
• Gescreente, aber nicht eingeschlossene Patienten können parallel im Register erfasst werden
• Mehraufwand wird durch optimierten Erkenntnisgewinn gerechtfertigt
• Breite Population mit Vielzahl an Fragestellungen durch Registerdeskriptiv und statistisch durch Gruppenvergleiche zu beantworten
• Register als Ausgangsbasis für weitere RCT`s
Inhalt
1. Ausgangslage
2. Möglichkeiten für ein Modellvorhaben / IV-Vertrag
3. Mögliche Umsetzung
4. Umsetzungsplan
Gesetzliche Vorgaben (Modellvorhaben)
• §§ 63 ff SGB V:� (1) Die Krankenkassen und ihre Verbände können im Rahmen
ihrer gesetzlichen Aufgabenstellung zur Verbesserung der
Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung Modellvorhaben
(…) durchführen
� (5) Ziele, Dauer, Art und allgemeine Vorgaben zur
Ausgestaltung von Modellvorhaben sowie die Bedingungen (…)
sind in der Satzung festzulegen. Die Modellvorhaben sind im
Regelfall auf längstens acht Jahre zu befristen (…)
Breiter Spielraum durch Gesetzgeber vorgesehen
Möglichkeiten Modellvorhaben
Bisherige Modellvorhaben, z.B.:
• Modellvorhaben Akupunktur� Durch G-BA 10/2000 auf Anwendung bei chronischen
Kopfschmerzen, LWS-Schmerzen und Schmerzen bei
Osteoarthritis beschränkt*
� Vergütung der Akupunktur im Rahmen des Modellvorhabens
durch Kassen (Mindestqualifikation der beh. Ärzte für Vergütung
vorgeschrieben)**
* Witt C et al. Wirksamkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Akupunktur. Ein Modellvorhaben mit der
Techniker Krankenkasse. Dtsch Arztebl 2006; 103: 196-202
** Melchart D et al. Akupunktur bei chronischen Schmerzen. Ergebnisse aus dem Modellvorhaben der
Ersatzkassen. Dtsch Arztebl 2006; 103: 187-195
Beispiel Modellvorhaben Akupunktur
• Vier Komponenten (Modellvorhaben Ersatzkassen):
� I: Wirksamkeit im Vergleich mit Minimalakupunktur und Nichtbehandlung (RCT)
� II: Wirksamkeit im Vergleich zur Standardbehandlung (leitliniengestützt) (RCT)
� III: Routineversorgung und Therapiesicherheit (Basis-/erweiterte Dokumentation auf Dokumentationsbogen und Arztbefragung)
� IV: Systematische Übersicht randomisierter Studien (Übersichtsarbeiten)
Melchart D et al. Akupunktur bei chronischen Schmerzen. Ergebnisse aus dem Modellvorhaben der Ersatzkassen. Dtsch Arztebl 2006; 103: 187-195
Beispiel Modellvorhaben Akupunktur
• Modellvorhaben verschiedener Kassenverbände (TKK, Ersatzkassen) mit überschneidenden Studien
• Wissenschaftliche Begleitung u.a. durch:
� Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und
Gesundheitsökonomie,( Prof. Willich) Charité, Berlin
� Zentrum für naturheilkundliche Forschung der TU München
(PD. Dr. Melchart)
Beispiel Modellvorhaben Akupunktur
• Ergebnisse:
� Modellvorhaben TKK: 313.534 Patienten, >10.000 akkreditierte Ärzte; Akupunktur bei untersuchten Indikationen wirksam und sicher in der Routineversorgung, aber teurer*
� Modellvorhaben Ersatzkassen: Bei untersuchten Indikationen profitieren Pat. bei einer Behandlungsdauer von mind. 6 Monaten von Akupunktur gegenüber Nichtbehandlung, aber nur bei Kniegelenksarthrose gegenüber Sham-Akupunktur**
* Witt C et al. Wirksamkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Akupunktur. Ein Modellvorhaben mit der Techniker Krankenkasse. Dtsch Arztebl 2006; 103: 196-202** Melchart D et al. Akupunktur bei chronischen Schmerzen. Ergebnisse aus dem Modellvorhaben der Ersatzkassen. Dtsch Arztebl 2006; 103: 187-195
Beispiel Modellvorhaben Akupunktur
Beschluss G-BA:
• Vertragsärzte mit mind. 200 h Akupunktur-Ausbildung können Akupunktur bei definierter Indikation (chronische Rückenschmerzen, chronische Schmerzen durch Gonarthrose) zu Lasten der GKV abrechnen (19.09.2006)
Pressemitteilung Gemeinsamer Bundesausschuss zum Beschluss vom 19.09.2006 u. Richtlinie Methoden vertragsärztlicher Versorgung (Akupunktur/BMG), www.g-ba.de
Konzept Vertrag Integrierte Versorgung (IV)
• Erfahrung Modellvorhaben zeigt:
� Teuer
� Viele Studien ohne Gesamtkonzept
� Ergebnis-Sicherheit inhomogen
→ zur wissenschaftlichen Analyse der V.A.C.-Therapiealternativ IV-Vertrag für die Dauer der Studien undRegistererhebung bis zur ausreichenden Ergebnis-Sicherheit möglich (Konsens AOK-Bundesvorstand/KCI)
IV-Verträge
• Grundlage §§ 140 a-d SGB V:� Ziel: Vernetzung von ambulanter und stationärer
Versorgung� Gemeinsames Budget (1% aus amb. und 1%
stationärem Versorgungstopf vorgesehen, ca. 220 Mio. + 460 Mio. = 680 Mio. € jährlich)
� Ende 1. Quartal 2007 ca. 3.500 IV-Verträge (Volumen 611 Mio. €)
� Leistungserbringer können seit 2004 einzeln Verträge mit Kassen ohne Zustimmung der kassenärztlichen Vereinigung schließen
IV-Vertrag übergeleitete V.A.C.-Behandlung
• IV-Vertrag ersetzt Modellvorhaben
• Drei-Parteien Vertrag:
� Leistungserbringer, KCI, einzelne Kassenverbände
(voraussichtlich unter Führung Bundesverband AOK)
� Wissenschaftliche Begleitung durch IFOM in
separatem Vertrag IFOM / KCI
• Bedingung zur Vergütung übergeleitete V.A.C.-Behandlung: adäquate Dokumentation → Wundregister
• Parallel wissenschaftlich unabhängig 2 RCTs durch IFOM, Förderung (OHNE ) durch KCI
Inhalt
1. Ausgangslage
2. Möglichkeiten für ein Modellvorhaben / IV-Vertrag
3. Mögliche Umsetzung
4. Umsetzungsplan
AOK Bundesverband federführend für die Umsetzung
Begleitend zum Vertragsabschluss verpflichtet sich der Medizintechnikpartner KCI
• mindestens zwei den Vorgaben des G-BA entsprechende randomisiert-kontrollierte Studien (RCTs) durchzuführen (Indikationen Diabetischer Fuß und Pilonidalsinus)
• Außerdem soll ein offenes Wundregister zu vordefinierten Wundtypen, die potentiell einer Vakuumversiegelungstherapie zugeführt werden können, unabhängig von der angewandten Therapie eingerichtet werden. Dies soll insbesondere die Dokumentation von Behandlungsergebnis und Behandlungssicherheit auch hinsichtlich der Versorgungsebenen (ambulant/stationär) gewährleisten und zur zukünftigen Qualitätssicherung herangezogen werden.
Umsetzbarkeit Wunddokumentation/RCTs
• Auftrag durch KCI:
� Welche Institution?
� Welcher Zeitraum?
� Welche Form der Datenerhebung?
� Welcher Finanzierungsrahmen?
� Welche Publikations-/Auswertungsform?
Unabhängige Institution
• Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Campus Köln-Merheim:� Ausgewiesene Expertise zur V.A.C.-Therapie (Erstellung der
Berichte zur Nutzenbewertung im Auftrag des IQWiG, wissenschaftliche Artikel*)
� Ausgewiesene Expertise zur Planung und Durchführung von RCTs (ZKSI/ChirNet mit mehrfacher DFG/BMBF-Förderung)
� Ausgewiesene Expertise zu wissenschaftlichen Registern (Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, www.traumaregister.de)
*u.a. Gregor S et al. Negative Pressure Wound Therapy. A Vacuum of Evidence? Arch Surg2008; 143Maegele M et al. Negative Pressure therapy in diabetic foot wounds. Lancet 2006; 367
IFOM - Institut für Forschung in der Operativen MedizinIntegration von Expertise in fünf Forschungs-Bereichen
Versorgungsforschung und Qualitätssicherung Traumaregister der DGU Ökonomie
Lebensqualität Psychotherapie
Intensivmedizin
Klinische Forschung und EbM Industrie-initiierte Studien Meta-Analysen
Prüfarzt-initiierte Studien
Leitlinien und systematische Reviews Klinische Leitlinien Cochrane-Reviews
HTA-Berichte IQWIG-Berichte
Experimentelle Forschung Stammzellforschung Intensivmedizin
Ausbildungsforschung und Lehre Ausbildung von Doktoranden und Fachpersonal
Weiterbildung von Fachärzten und Prüfärzten
Entwicklung technologiegestützer Ausbildungssysteme
Umsetzbarkeit Wunddokumentation/RCTs
• Auftrag durch KCI:
� Welche Institution?
� Welcher Zeitraum?
� Welche Form der Datenerhebung?
� Welcher Finanzierungsrahmen?
� Welche Publikations-/Auswertungsform?
Vorgabe Zeitraum G-BA
• Nach Beschluss vom 15.11.07 Aussetzung der Beschlussfassung für 3 Jahre:� Publikation/Präsentation wissenschaftlicher Daten zur
Entscheidungsfindung bis sollten bis 11/2010 vorliegen (bei
laufenden Studien mit absehbaren Ergebnissen Verlängerung
der Frist zur Diskussion!)
� Beginn RCT/Register sobald wie möglich
� Angestrebter Abschluss der primären Datenerhebung innerhalb
12-24 Monaten (RCT)
� Register mit Langzeitperspektive (Vergleich Traumaregister:
jährlicher Bericht an Teilnehmer mit jährlichem Treffen und
dynamischer Verbesserung durch Erfahrungswerte)
Umsetzbarkeit Wunddokumentation/RCTs
• Auftrag durch KCI:
� Welche Institution?
� Welcher Zeitraum?
� Welche Form der Datenerhebung?
� Welcher Finanzierungsrahmen?
� Welche Publikations-/Auswertungsform?
Datenerhebung
• Mindestens eine RCT im Bereich V.A.C.-Anwendung bei chronischen Wunden (Vorgabe G-BA)� Bewertung der Wirksamkeit
• Aufbau eines nationalen Wundregisters � Bewertung der Anwendbarkeit im Versorgungsalltag
• Weitere Studien � Ggf. weitere RCTs zu speziellen Indikationen, z.B. im Bereich
der akuten Wundbehandlung, zusätzlich deskriptive Studien
mittels Wundregister
Potentielle Indikationen für RCT gemäß Vorgaben G-BA
• Dekubital-Ulzera
• Ulcus cruris
• Diabetischer Fuß
• Postoperative Spalthaut-Fixierung
• Anwendung in der akuten offenen Wundbehandlung (z.B. Pilonidalsinus)
• Verzögerte Wundheilung bei postoperativer Komplikation
• Versorgung posttraumatischer Wunden
Spezielle Aspekte der potentiellen Indikationen
Inhomogenes Patientenkollektiv , z.T. keine chronischen Wunden
Versorgung posttraumatischer Wunden
Inhomogenes Kollektiv, vermehrt stationäre BehandlungVerzögerte Wundheilung bei Komplikationen
Definiertes Kollektiv, gut vergleichbar, guter Nachweis genereller Wirksamkeit, keine chronische Wunde aber gutes Modell für akute Wunde
Sinus pilonidalis
Kurze Anwendungszeit für nur einige postoperative Tage, eher von wissenschaftlichem Interesse
Postoperative Spalthaut-Fixierung
Nahezu alle geforderten Aspekte vereint: großes Kollektiv, hohe wirtschaftliche Bedeutung, chronischer Verlauf, ambulante Behandlung möglich, bereits 2 RCTs publ. (Meta-Analyse mögl.)
Diabetischer Fuß
Inhomogenes Patientenkollektiv, hohe Co-MorbiditätUlcus cruris
V.A.C. z.T. nur für Wundbettvorbereitung, oft kombiniert mit plastisch-rekonstruktiven Verfahren, hohe Co-Morbidität
Dekubital-Ulzera
Vor-/NachteileIndikation
Endpunkte RCT
• Primärer Endpunkt: Time to closure (Wundheilung)
• Sekundäre Endpunkte:� Verkleinerung der Wundfläche
� Behandlungskosten
� Quality of Life während Behandlung
� Patienten-definierte Nutzen: Patient benefit index
� Behandlungsdauer
� …
RCT DiaFoVac
Dr. med. Elmar Schäfer
• VAC vs. SWD beim Diabetischen Fuß
• Primärer Endpunkt: Time to complete closure
• Sample Size gesamt (geplant) 110 vs. 110
• Unterstützung durch CHIR-Net, Studienplanung/Durchführung zentral am Campus Merheim
• Chronische Wunde!
RCT VAC-Pilo
• VAC vs. SWD beim Pilonidalsinus
• VAC-Therapie bis Wundgröße < 1 Quadratzentimeter
• Primärer Endpunkt: Time to completeclosure
• Sample Size gesamt (geplant): 50 versus 50
• Unterstützung durch CHIR-Net, Studienplanung/Durchführung zentral am Campus Merheim
• Akute Wunde!
Dr. med. Elmar Schäfer
Anforderungen/Qualitätskriterien Register
• Trägerschaft und Finanzierung, Unabhängigkeit� Sind die Ergebnisse unabhängig von Interessengruppen?
• Vollzähligkeit� Sind die Ergebnisse unabhängig von Selektionstreffern?
• Vollständigkeit� Sind die Ergebnisse unabhängig von fehlenden Daten?
• Reliabilität� Basieren die Ergebnisse auf qualitativ hochwertigen Daten?
• Glaubwürdigkeit� Ist die Datenerhebung frei von äußerem Druck?
• Methodik der Auswertung� Sind die Auswertungen sachegerecht und spezifisch vorgenommen worden?
• Kosten – Nutzen� Ist der Aufwand gerechtfertigt für die erzielten Ergebnisse?
• Rückmeldung und Zugriff� Sind Ergebnisse rasch und fundiert zu erhalten?
Datenpunkte Register
• Basisdatensatz pro Patient bei Behandlungsbeginn (10 Baseline points) bei Behandlungsbeginn
• In Teilbereichen präformulierte Antwortmöglichkeiten (z.B. Therapieart)
• Für ausgewählte Items „repeated assessment“, z.B. bei jeder Wundpflege/Verbandswechsel
• Abschließende Dokumentation zu definiertem Zeitpunkt („final assessment)
Langzeitziel: Verknüpfung der Vergütung durch Kostenträger
an adäquate Wunddokumentation
Beispiel Traumaregister der DGU
260 6621.360
1.9852.837
4.053
5.689
8.191
11.126
14.205
17.200
20.815
24771
29353
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
1993-2006
29.353 Patienten125 Kliniken
D,A,NL,CH,B,SI
Auswertung Traumaregister der DGU
• Jährlicher Bericht (Gesamtbericht und Einzelbericht für jede teilnehmende Klinik) mit Jahrestreffen
• Seit 1997 > 100 wissenschaftliche Publikationen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften (PubMedgelistet)
• Kumulativer Impact Factor der Publikationen seit 1997 51,05 Punkte
Umsetzbarkeit Wunddokumentation/RCTs
• Auftrag durch KCI:
� Welche Institution?
� Welcher Zeitraum?
� Welche Form der Datenerhebung?
� Welcher Finanzierungsrahmen?
� Welche Publikations-/Auswertungsform?
Finanzierung
• Vergütung der V.A.C.-Therapie gemäß IV-Vertrag durch teilnehmende Kassenverbände
• Finanzierung von 2 RCTs durch Hersteller (KCI)
• Dokumentation der Register-Daten mit Pauschale vergütet (Incentive), Register-Finanzierung durch Hersteller (KCI)
• Support durch Firma KCI hinsichtlich V.A.C.-System
Umsetzbarkeit Wunddokumentation/RCTs
• Auftrag durch KCI:
� Welche Institution?
� Welcher Zeitraum?
� Welche Form der Datenerhebung?
� Welcher Finanzierungsrahmen?
� Welche Publikations-/Auswertungsform?
Mögliche Datenpräsentation
• Originalartikel zur RCT
• Meta-Analyse zur V.A.C.-Therapie beim Diabetischen Fuß nach Vorliegen Publikation zur RCT
• Nach Publikation weiterer laufender Studien systematische Übersichtsarbeit
• Periodischer zentraler Bericht aus dem Wundregister
• Zeitnah zur angestrebten Beschlussfassung 11/2010 neuer systematischer Bericht für IQWiG, bei noch laufenden Studien mit absehbarem Datum der Ergebnis-Präsentation ggf. Verlängerung zur Diskussion
Inhalt
1. Ausgangslage
2. Möglichkeiten für ein Modellvorhaben / IV-Vertrag
3. Mögliche Umsetzung
4. Umsetzungsplan
Geplante Umsetzung
� Vertragserstellung Kassenverbände/KCI und
Kooperationspartner
� Planung/Durchführung RCT Diabetischer Fuß
� Planung/Durchführung RCT Pilonidalsinus
� Parallel Beginn Aufbau Wundregister, Kontakt und
Zusammenarbeit mit Fachgesellschaften (z.B. Dtsch.
Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V.)
� Meta-analyse zur Wundbehandlung
Organisationsschema Modellvorhaben
Independent ScientificAdvisory Board
An Studie nicht beteiligte Experten
LeitungsgremiumExperten für Medizin und Biometrie
Studienkoordination und Verwaltung
IFOM (ZKSI) incl Partner
BeiratVertreter von Kassen, Fachgesellschaften
und Patientenorganisationen
RCT 1 RCT 2
KKS 1 KKS 2 KKS 3 KKS 4
WUND-REGISTER
Klinik 1 Klinik 2 Klinik 3