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Verordnung über Verbote und Beschränkungen des Inverkehrbringens gefährlicher Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse nach dem

Chemikaliengesetz

ChemVerbotsV – Chemikalien-Verbotsverordnung

§ 1 Verbote

§ 2 Erlaubnis- und Anzeigepflicht

§ 3 Informations- und Aufzeichnungspflicht bei der Abgabe an Dritte

§ 4 Selbstbedienungsverbot; Versandhandel

§ 5 Sachkunde

§ 5a Betankungseinrichtungen

§ 6 Normen

§ 7 Ordnungswidrigkeiten

§ 8 Straftaten

Anhang (Stoffe/Zubereitungsliste; enthält 3 Spalten)

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§ 1 Verbote

(1) Das Inverkehrbringen

von Stoffen und Zubereitungen, die im Anhang

in Spalte 1 benannt sind

und

von Stoffen, Zubereitungen und Erzeugnissen, die diese freisetzen oder enthalten,

ist verboten.

Spalte 2 enthält den Umfang und die Inhalte der Verbote

Spalte 3 regelt die Ausnahmen von den Verboten des Inverkehrbringens

Für die Ausnahmen sind teilweise behördliche Genehmigungen erforderlich.

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Anhang zum § 1 der Chemikalienverbotsverordnung

1. DDT (1,1,1-Trichlor-2,2 bis-(4-chlorphenyl)ethan und seine Isomeren

2. Asbest

3. Formaldehyd

4. Dioxine und Furane

5. Gefährliche flüssige Stoffe und Zubereitungen

6. Benzol

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7. Aromatische Amine

8. Bleicarbonate und –sulfate

9. Quecksilberverbindungen

10. Arsenverbindungen

11. Zinnorganische Verbindungen

12. Di-µ-oxo-di-n-butyl-stanniohydroxyboran (Dibutylzinnhydrogenborat)

13. Polychlorierte Biphenyle und Terphenyle sowie Monomethyltetrachlordiphenylmethan, Monomethyldichlordiphenylmethan und Monomethyldibromdiphenylmethan

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14. Vinylchlorid

15. Pentachlorphenol

16. Aliphatische Chlorkohlenwasserstoffe

17. Teeröle

18. Cadmium

19. (weggefallen)

20. Krebserzeugende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Stoffe

21. Entzündliche, leichtentzündliche und hochentzündliche Stoffe

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22. Hexachlorethan

23. Biopersistente Fasern

24. Kurzkettige Chlorparaffine

25. Flammschutzmittel

26. Azofarbsoffe

27. Alkylphenole

28. Chromathaltiger Zement

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29. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

30. Toluol

31. 1,2,4 – Trichlorbenzol

32. Perfluoroctansulfonate (PFOS)

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Die Verbote gelten nicht

für Tabakerzeugnisse,

kosmetische Mittel,

Arzneimittel,

Lebensmittel und für

Futtermittel/Zusatzstoffe

sowie für

Stoffe, Zubereitungen oder Erzeugnisse zu

- Forschungs-, wissenschaftlichen Lehr- und Ausbildungszwecken sowie

Analysezwecken in den dafür erforderlichen Mengen

oder

- zur gemeinwohlverträglichen Abfallbeseitigung

sofern in Spalte 3 des Anhangs nichts anderes bestimmt wird

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Behördliche Genehmigung von Ausnahmen nach Spalte 3 des Anhangs

Darf nur auf Antrag erteilt werden, wenn

1. Ausreichende Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz und Mensch und Umwelt getroffen sind

2. Eine geordnete Entsorgung gewährleistet ist

3. Keine Bedenken gegen die Zuverlässigkeit des Antragstellers bestehen

• Die Genehmigung kann Nebenbestimmungen enthalten und ist widerrufbar

• Die Handlungspflichten im Anhang Spalte 3 sind zu beachten

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§ 2 Erlaubnis- und Anzeigepflicht

(1) Wer gewerbsmäßig oder selbständig in Rahmen eines wirtschaftlichen Unternehmens Stoffe oder Zubereitungen in den Verkehr bringt, die nach der GefStoffV mit den Gefahrensymbolen T (giftig) oder T+ (sehr giftig) zu kennzeichnen sind bedarf der

Erlaubnis der zuständigen Behörde

(2) Die Erlaubnis erhält, wer

1. die Sachkunde nach § 5 nachgewiesen hat

2. die erforderliche Zuverlässigkeit besitzt

3. Mindestens 18 Jahre alt ist

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(3)

• Bei Unternehmen mit mehreren Betrieben muss in jeder Betriebsstätte eine Person mit Erlaubnis vorhanden sein (z. B. Baumarktketten).

• Jeder Wechsel dieser Person ist der zuständigen Behörde umgehend anzuzeigen

(4)

• Die Erlaubnis kann auf einzelne gefährliche Stoffe und Zubereitungen bzw. Gruppen, die mit T (giftig) oder T+ (sehr giftig) zu kennzeichnen sind, beschränkt werden (z B. Methanol).

• Die Erlaubnis kann unter Auflagen erteilt werden, die auch nachträglich angeordnet werden können.

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(5)

Erlaubnisbefreiung nach Absatz 1 (T oder T+ - Stoffe oder Zubereitungen) erhalten

• Apotheken

• Hersteller, Einführer und Händler, die Stoffe und Zubereitungen nur abgeben an

- Wiederverkäufer

- berufsmäßige Verwender oder öffentliche Forschungs-, Untersuchungs- oder Lehranstalten

Voraussetzung für die Erlaubnisbefreiung für Hersteller, Einführer und Händler:

• Schriftliche Anzeige vor dem erstmaligen Inverkehrbringen bei der zuständigen

Behörde

• Benennung mindestens einer Person, die die Sachkunde nach Absatz (2) besitzt

•Jeder Wechsel dieser Personen ist unverzüglich der Behörde schriftlich anzuzeigen

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§ 3 Informations- und Aufzeichnungspflicht bei der Abgabe an Dritte

(1) Stoffe und Zubereitungen, die nach der Gefahrstoffverordnung mit den

Gefahrensymbolen

• T (giftig) oder T+ (sehr giftig)

• O (brandfördernd)

• F+ (hochentzündlich)

• oder mit den R-Sätzen R 40 (Verdacht auf krebserzeugende Wirkung),

R 62 (kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen),

R 63 (kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen) oder R 68 (irreversibler Schaden möglich)

dürfen nur abgegeben werden, wenn

Abgabe folgender Stoffe und Zubereitungen nur unter bestimmten Voraussetzungen

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dürfen nur abgegeben werden, wenn

1. dem Abgebenden Name und Anschrift des Erwerbers bekannt sind oder der Erwerber sich entsprechend ausgewiesen hat (Identitätsfeststellung nur bei T und T+)

2. der Erwerber als natürliche Person mindestens 18 Jahre alt ist

3. dem Abgebenden bekannt ist oder er sich durch den Erwerber hat bestätigen lassen, dass dieser

- als Handelsgewerbetreibender für T und T+ -Stoffe und Zubereitungen eine Erlaubnis besitzt oder

- das Inverkehrbringen nach § 2 Absatz 6 (erstmaliges Inverkehrbringen) angezeigt hat oder

- Stoffe und Zubereitungen mit den Gefahrensymbolen O, F+ oder mit den R-Sätzen H R40, R62, R63 oder R68 an den privaten Endverbraucher durch eine im Betrieb beschäftigte Person abgeben lässt, die die Sachkunde, die Zuverlässigkeit und das Alter nach § 2 Absatz 2 besitzt.

- als Endabnehmer diese Stoffe und Zubereitungen in erlaubter Weise verwenden will und eine unerlaubte Weiterveräußerung oder Verwendung ausschließt,

Page 15: Verordnung über Verbote und Beschränkungen des Inverkehrbringens gefährlicher Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse nach dem Chemikaliengesetz ChemVerbotsV

dürfen nur abgegeben werden, wenn

3. der Erwerber mindestens 18 Jahre alt ist,

4. der Erwerber, sofern er Begasungsmittel H nach der GefStoffV erwerben will, die Erlaubnis oder den Befähigungsschein nach Anhang III Nr.5.3 der GefStoffV vorgelegt hat.

5. der Abgebende den Erwerber über die möglichen Gefahren, Vorsichtsmaßnahmen, Verhalten bei Gefahr und über die ordnungsgemäße Entsorgung unterrichtet hat.

Anhang III Nr. 5: T und T+-Stoffe und Zubereitungen

• Brommethan (Methylbromid)• Blausäure (Hydrogencyanid)• Ethylenoxid• Phosphorwasserstoff• Formaldehyd• Sulfuryldiflourid

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Folgende Stoffe dürfen nur abgegeben werden, wenn

1. dem Abgebenden Name und Anschrift des Erwerbers bekannt sind oder der Erwerber sich entsprechend ausgewiesen hat (Identitätsfeststellung nur bei T und T+)

2. der Erwerber als natürliche Person mindestens 18 Jahre alt ist

3. dem Abgebenden bekannt ist oder er sich durch den Erwerber hat bestätigen lassen, dass dieser diese Stoffe in erlaubter Weise verwenden will bzw. weitergibt

1. >12%ige Wasserstoffperoxidlösungen

2. Ammoniumnitrathaltige Zubereitungen nach Anhang III Nr.6 GefstoffV (Gruppen A oder E oder Untergruppen B I, C I, D IV)

Diese Zubereitungen sind nach der Gefahrstoffverordnung nicht mit dem

Gefahrensymbol O (brandfördernd) zu kennzeichnen

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Eine Identitätsfeststellung ist immer erforderlich bei der Abgabe von

1. Ammoniumnitrat und den ammoniumnitrathaltigen Zubereitungen

2. Kaliumchlorat

3. Kaliumnitrat

4. Kaliumperchlorat

5. Kaliumpermanganat

6. Natriumchlorat

7. Natriumnitrat

8. Natriumperchlorat

9. Wasserstoffperoxidlösungen (> 12% Massegehalt)

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Die Abgabe darf nur durch eine im Betrieb beschäftigte Person erfolgen, die die Anforderungen nach § 2 Absatz 2 erfüllt:d.h.

• Erlaubnisinhaber

- Nachweis der Sachkunde nach § 5

- Zuverlässigkeitsnachweis

- Alter 18 Jahre

Dies gilt nicht für Hersteller, Einführer und Händler, die

Stoffe und Zubereitungen nur an

• Wiederverkäufer

• berufsmäßige Verwender

• Öffentliche Forschungs- Untersuchungs- oder Lehranstalten abgeben

Voraussetzung: Abgebende Person ist zuverlässig, 18 Jahre alt und wird

mindestens jährlich schriftlich über die Vorschriften belehrt

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Führung eines Abgabebuches

für Stoffe und Zubereitungen mit den Gefahrensymbolen T und T+ sowie Ammoniumnitrat und den ammoniumnitrathaltigen

Zubereitungen,Kaliumchlorat, Kaliumnitrat, Kaliumperchlorat, Kaliumpermanganat, Natriumchlorat, Natriumnitrat,

Natriumperchlorat,Wasserstoffperoxidlösungen (> 12% Massegehalt)

• Angaben über Art und Menge

• Datum der Abgabe

• Verwendungszweck

• Name und Anschrift des Erwerbers

• Name des Abgebenden• Empfang vom Erwerber durch Unterschrift

bestätigen• 5 Jahre Aufbewahrung des Buches nach letzter

Eintragung

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Die Absätze 1 und 2 des

§ 3 Informations- und Aufzeichnungspflicht bei der Abgabe an Dritte

gelten nicht für

• Gase, die nach GefStoffV mit dem Gefahrensymbol F+ (hochentzündlich) oder

0 (brandfördernd) zu kennzeichnen sind

• Klebstoffe, Härter, Mehrkomponentenkleber und Mehrkomponenten-

Reparaturspachtel mit dem Gefahrensymbol 0 (brandfördernd)

• Experimentierkästen für chemische Versuche nach DIN EN 71

• Mineralien für Sammlerzwecke

• Heizöl und Dieselkraftstoffe

• Sonderkraftstoffe für motorgetriebene Arbeitsgeräte mit dem Gefahrensymbol

F+ (hochentzündlich)

• Photochemikalien mit dem Gefahrensymbolen Xn (gesundheitsschädlich) und

R40/R68 (Verdacht auf krebserzeugende Wirkung/Irreversibler Schaden

möglich) in Verpackung mit kindergesicherten Verschlüssen.

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§ 4 Selbstbedienungsverbot und Versandhandel

Folgende Stoffe und Zubereitungen nach § 3 Absatz 1 Satz 1, 2 und 5 dürfen im Einzelhandel nicht durch Automaten oder durch andere Formen der Selbstbedienung in den Verkehr gebracht werden:

(1) Stoffe und Zubereitungen, die nach der Gefahrstoffverordnung mit den Gefahrensymbolen

• T (giftig) oder T+ (sehr giftig)

• O (brandfördernd)

• F+ (hochentzündlich)

• oder den R-Sätzen R 40 (Verdacht auf krebserzeugende Wirkung), R 62 (kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen),R 63 (kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen) oder R 68 (irreversibler Schaden möglich)

gekennzeichnet sind.

Die Ausnahmen nach § 3 Absatz 4 Satz 3 Nr. 1 bis 5 gelten

entsprechend (Gase, Kleber, Härter, Mineralien, Heizöl, DK)

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§ 4 Selbstbedienungsverbot und Versandhandel

Folgende Stoffe und Zubereitungen nach § 3 Absatz 1 Satz 1, 2 und 5 dürfen im Einzelhandel nicht durch Automaten oder durch andere Formen der Selbstbedienung in den Verkehr gebracht werden:

1. Ammoniumnitrat und den ammoniumnitrathaltigen Zubereitungen

2. Kaliumchlorat

3. Kaliumnitrat

4. Kaliumperchlorat

5. Kaliumpermanganat

6. Natriumchlorat

7. Natriumnitrat

8. Natriumperchlorat

9. Wasserstoffperoxidlösungen (> 12% Massegehalt)

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§ 4 Selbstbedienungsverbot und Versandhandel

Stoffe und Zubereitungen mit der Kennzeichnung T+ und T

sowie Ammoniumnitrat und den ammoniumnitrathaltigen Zubereitungen,Kaliumchlorat, Kaliumnitrat, Kaliumperchlorat,

Kaliumpermanganat, Natriumchlorat, Natriumnitrat, Natriumperchlorat,Wasserstoffperoxidlösungen (> 12% Massegehalt)

dürfen im Versandhandel nur an

• Wiederverkäufer

• berufsmäßige Verwender oder

• öffentliche Forschungs-, Untersuchungs- oder Lehranstalten

•abgegeben werden.

DAS GILT AUCH; WENN DIE ABGABE NICHT GEWERBSMÄSSIG ODER SELBSTÄNDIG IM RAHMEN EINER

WIRTSCHAFTLICHEN UNTERNEHMUNG ERFOLGT

(z.B. Verkaufsverbot von Benzol von Privat im Internethandel)

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§ 5 Sachkunde

Die erforderliche Sachkunde nach § 2 Abs.1 Nr.hat nachgewiesen,wer

1. die von der zuständigen Behörde durchgeführte Prüfung nach Absatz 2 bestanden hat,

2. die Approbation als Apotheker besitzt,

3. die Berechtigung hat, die Berufsbezeichnung Apothekerassistent oder Pharmazieingenieur zu führen,

4. die Erlaubnis zur Ausübung der Tätigkeit unter der Berufsbezeichnung pharmazeutisch-technischer Assistent oder Apothekenassistent besitzt,

5. die Abschlussprüfung zum Drogisten bestanden hat,

6. die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Schädlingsbekämpfer bestanden hat,

7. im Rahmen eines HS-Studiums die Abschlussprüfung gemäß Absatz 2 nach Teilnahme an entsprechenden Lehrveranstaltungen bestanden hat

8. nach früheren Vorschriften eine Prüfung bestanden hat, die der Prüfung nach Absatz 2 entspricht

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Sachkundeprüfung nach § 5 Absatz 2

1. Kenntnisse über die wesentlichen Eigenschaften der Stoffe und Zubereitungen, die nach der GefStoffV mit den Gefahrensymbolen T, T+, O, F+, oder Xn und den R-Sätzen R40, R 62, R63 oder R68 gekennzeichnet sind

2. Kenntnisse über Gefahren, die bei der Verwendung auftreten können

3. Kenntnisse der einschlägigen Vorschriften

4. Beschränkung auf einzelne Stoffe möglich (z.B. Methanol als Flugbenzin)

5. Ein Zeugnis nach der Pflanzenschutz-Sachkundeverordnung kann als Nachweis der Sachkunde für die Abgabe von Pflanzenschutzmitteln anerkannt werden

6. Über die Sachkundeprüfung wird ein Zeugnis ausgestellt

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§ 5a Betankungseinrichtungen

Die §§ 2 bis 5 gelten nicht für die Abgabe von Ottokraftstoff an Tankstellen und sonstigen Betankungseinrichtungen

§ 6 Normen

ISO-Normen, EN-Normen oder DIN- Normen sind im Beuth-Verlag erschienen und sind im Deutschen Patentamt in München archivmäßig gesichert niedergelegt

§ 7 Ordnungswidrigkeiten

Anzeige nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig

Verstöße gegen Abgabebedingungen (keine Sachkunde, keine 18 Jahre, kein Abgabebuch, Verstoß gegen Selbstbedienungsverbot, Versandhandelabgabe)

§ 8 Straftaten

Inverkehrbringen von Stoffen nach § 1 in Verbindung mit dem Anhang

Inverkehrbringen von T und T+ - Stoffen und Zubereitungen ohne Erlaubnis

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Anhang zur Chemikalienverbotsverordnung

30 Stoffe und Zubereitungen

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