Wirtschaftliche Aspekte der Marktprämie aus Erzeuger- / Beratersicht
Dipl.-Ing. agr.
Torsten Müller
Treurat und Partner Unternehmensberatungsgesellschaft mbH
Lüneburg, 25.09.2012
Seite 2April 21, 2023
Agenda
1. Über uns
2. Grundsätzliches zum Marktprämienmodell
1. Bestandsaufnahme
2. Beispiel Biogas
3. Flexibilitätsprämie
3. Wirtschaftliche Aspekte am Beispiel Biogas
1. Mögliche Strategien
2. Mögliche Risiken
Seite 3April 21, 2023
Wir beraten und unterstützen Unternehmen bei
allgemeinen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen
Rentabilitäts- und Liquiditätsberechnungen im Rahmen der Investitions- und Finanzierungsplanung
der Beantragung öffentlicher Fördermittel und Finanzierungen
der Optimierung der Produktion (Spezialberatung Biogas und Landwirtschaft)
Projektierung und Begleitung von Investitionsmaßnahmen im Bereich erneuerbare Energien (Wind, Biogas, Solar)
Erstellung von Bewertungs- und Sanierungsgutachten (gem. IDW-Standard)
Coaching in der Betriebsführung von landwirtschaftlichen bzw. gewerblichen Unternehmen und Biogasanlagen
Seite 4April 21, 2023
MarktprämienmodellBestandsaufnahme
Grünstromprivileg und sonstige Direkt-vermarktung spielen untergeordnete Rolle.
Marktprämienmodell mit intensivster Nutzung.
Jedoch große Unterschiede zwischen den Energieträgern.
Leistung der Direktvermarktung (in MW)
2012Marktprämien-
modellGrünstrom-
privilegsonstige Direkt-
vermarktungSumme
Jan 13.513 1.004 150 14.667
Feb 17.007 1.075 187 18.269
Mrz 19.462 890 189 20.541
Apr 20.375 1.213 192 21.780
Mai 21.598 1.203 185 22.986
Jun 22.817 1.326 185 24.328
Jul 23.957 1.423 153 25.533
Aug 25.066 1.314 149 26.529
Sep 25.870 1.353 133 27.356
Summe 189.665 10.801 1.523 201.98994% 5% 1% 100%
* Quelle: Informationsplattform der Deutschen Übertragungsnetzbetreiber (Stand: 21.08.2012
Seite 5April 21, 2023
Windkraft stellt Löwenanteil beim Marktprämienmodell.
Im Bereich der regelbaren erneuerbaren Energien hat bislang nur die Biomasse einen nennenswerten Anteil.
MarktprämienmodellBestandsaufnahme
Leistung im Marktprämienmodell (in MW)
2012Was-ser-kraft
GaseBio-
masse
Geo-ther-mie
Wind On-shore
Wind Off-shore
PV Summe
Jan 344 67 933 0 12.062 48 59 13.513
Feb 346 38 1.014 0 15.408 108 93 17.007
Mrz 383 38 1.110 0 17.631 133 167 19.462
Apr 378 38 1.223 0 18.296 203 238 20.376
Mai 380 41 1.344 0 19.153 223 456 21.597
Jun 392 42 1.433 0 19.884 238 828 22.817
Jul 419 37 1.519 0 20.526 253 1.202 23.956
Aug 425 41 1.611 0 21.311 268 1.409 25.065
Sep 450 42 1.700 0 21.761 283 1.633 25.869
Summe 3.517 384 11.887 0 166.032 1.757 6.085 189.6622% 0% 6% 0% 88% 1% 3% 100%
Marktmehrerlös soll durch …
Management von Vermarktungs-
risiken (Wind/PV) bzw.
durch Änderung des
Einspeiseverhaltens erzielt
werden (Biogas).
EEG-
Einspeise-
vergütung
Referenz-
marktwert
Marktprämie
Börsenpreis
Marktmehrerlös
DVEEG
Managementprämie (§§ 33 ff)
soll Prognoserisiken und -kosten ausgleichen!
Wind/PV
2012: 1,2 ct/kWh
2015: 0,35 ct/kWh
Biogas
2012. 0,3 ct/kWh
2015: 0,225 ct/kWhMgt.-prämie
Zahlung durch den Netzbetreiber
MP = EV – RW (mit RW = 5,7 – 0,3)
MP = 21,0 – 5,4 = 15,6 ct / kWh
21,00
5,70
Flexibilitätsprämie
April 21, 2023 Seite 6
MarktprämienmodellBeispiel Biogas
Seite 7April 21, 2023
MarktprämienmodellFlexibilitätsprämie Biogas
Flexibilitätsprämie Ergänzend zur
Marktprämie (nur Biogas).
Für max. 10 Jahre “Baukostenzuschuss” von derzeit etwa 130 € pro kW bereitgestellter Regel-kapazität.
Prämie soll die Anlage fit für die bedarfsgerechte Stromproduktion machen (Gasspeicher, BHKW, Regeleinrichtungen).
20% 40% 60% 80% 100%
Ct/kWh Ct/kWh Ct/kWh Ct/kWh Ct/kWh
Anlagenleistung 0,15 0,30 0,74 1,04 1,34
alt = PBem €/a €/a €/a €/a €/a
190 kW 2.470 7.410 12.350 17.290 22.230
250 kW 3.250 9.750 16.250 22.750 29.250
400 kW 5.200 15.600 26.000 36.400 46.800
500 kW 6.500 19.500 32.500 45.500 58.500
800 kW 10.400 31.200 52.000 72.800 93.600
1.200 kW 15.600 46.800 78.000 109.200 140.400
Steigerung der inst. Leistung
Flexibilitätsprämie
Höhe der Flexibilitätsprämie in Abhängigkeit von der Leistungssteigerung sowie der vorherigen Anlagenleistung
0
200.000
400.000
600.000
800.000
1.000.000
1.200.000
20% 40% 60% 80% 100%
Steigerung der inst. Leistung
mö
gl.
Inve
stit
ion
svo
lum
en a
us
Fle
xprä
mie
250 KW
1.200 KW
800 KW
500 KW
400 KW
EUR
190 KW
Seite 8April 21, 2023
Welche Investitionssumme wird durch die Flexibilitätsprämie gedeckt?
MarktprämienmodellFlexibilitätsprämie Biogas
Seite 9April 21, 2023
Gestellte Anforderungen an die Anlagen bzw. Anlagenbetreiber (u. a.):
MarktprämienmodellFlexibilitätsprämie Biogas
Gasdicht abgedecktes Endlager sowie zusätzliche Gasverbrauchseinrichtung (z. B. Fackel).
Nachweis über erforderliche Gasspeicherkapazitäten (Teillastbetrieb, Stillstandszeiten).
Nachweis der flexiblen Fahrweise (Fahren einer dreitägigen fahrplangestützen Lastkurve).
Nachweis über die 100 %ige Direktvermarktung des Stroms, die Durchleitung durch ein öffentliches Netz, Einspeisezusage und Trafo des Netzbetreibers für die höhere erbrachte Leistung.
Nachweis der viertelstündlichen Messung und Bilanzierung der Ist-Einspeisung.
Behördliche Genehmigung für gesamte installierte Leistung.
Nachweis über die Verfügbarkeit einer fernsteuerbaren Leistungsregelung.
ZeitPrimärreserve (-)
Primärreserve (+)
Sekundärreserve (-)
Sekundärreserve (+)
Minutenreserve (+)
Minutenreserve (-)
Lastmanagement EEG (Erzmannschaltung) (-)
Lastmanagement (+)Im Regelenergiemarkt gibt es drei Regelenergiearten
1. Primärregelung
2. Sekundärregelung (in 5 min Leistung liefern)
3. Minutenreserve (in 15 min Leistung liefern)
Regelenergiemarkt ist gesetzliche geregelt, da die
50 Hz Frequenz für das Stromnetz zwingend
eingehalten werden muss!
Ausschreibung der Kapazitäten durch ÜNB!Quelle: e2m
April 21, 2023 Seite 10
MarktprämienmodellBereitstellung von Regelenergie
Mögliche Strategien der DV am Beispiel einer 500 kW Biogasanlage
Marktmehrerlöse
?
?
?
?
April 21, 2023 Seite 11
Prämientechn.
Voraussetzungen
Teilnahme Direktvermarktung ohne Änderung der Fahrweise
Marktprämie Managementprämie
keine
Bereitstellung von negativer Regelleistung
Marktprämie Managementprämie
Schnittstelle zu virtuellem Kraftwerk, evtl. zusätzlicher
Gasspeicher
aktive Teilnahme RegelenergieMarktptämie
Managementprämie Flexprämie
Schnittstelle zu virtuellem Kraftwerk, Schaffung zus. Erzeugungskapazität, evtl. zusätzlicher Gasspeicher
zusätzlich HT/NT Fahrweise s. o.s. o., häufig zusätzlicher Gasspeicher notwendig
Marktprämienmodell Biogas Mögliche Strategien der Direktvermarktung
Seite 12April 21, 2023
Nur rel. geringer Anreiz zur Teilnahme am Marktprämienmodell.
Marktmehrerlöse sind nur geringfügig vorhanden.
“Einsteigermodell” zur Teilnahme an der Direktvermarktung (Zwischenziel).
EEG-Vergütung zzgl. Mehrerlös wird meist vertraglich garantiert.
Passive Strategie (ohne Regelung)
durchschnittliche EEG-Vergütung 19,71 Ct / kWh
Ø Börsenpreis 5,00 Ct / kWh
Managementprämie (2012) 0,30 Ct / kWh
Marktprämie 15,01 Ct / kWh
Markterlös z. B. 5,00 Ct / kWh
Kosten Marktteilnahme (z. B.) -0,15 Ct / kWh
Stromerlös Direktvermarktung 19,86 Ct / kWh
Mehrerlös durch Direktvermarktung 0,15 Ct / kWh6.242 € / a
Grenz-Markterlös 4,85 Ct / kWh
Marktprämienmodell Biogas Mögliche Strategien (Beispielanlage)
Seite 13April 21, 2023
Leistungspreis ist Marktpreis!
Entwicklung des Leistungspreises abhängig von Angebot und Nachfrage.
Weitere (geringfügige) Erlöse durch den Arbeitspreis möglich.
Erweitertes Einsteiger-modell ohne hohen Investitionensbedarf.
Bereitstellung negativer Regelenergie (passiv)
Marktprämienmodell Biogas Mögliche Strategien (Beispielanlage)
Ansatz Leistungspreis HT (-) 20.000 € / MW
Ansatz Leistungspreis NT (-) 50.000 € / MW
Produktionsverschiebung -40 %
"negative" Flexibilität -200 kW
Bereitstellungsentgelt (Leistungspreis) 14.000 € / a
Vermarktungskosten (z. B. 35 %) -4.900 € / a
Mehrerlös durch SR 9.100 € / a(nur Leistungspreis) 0,22 Ct / kWh
Seite 14April 21, 2023
Technische Vorbereitung der Anlage zur Bereit-stellung von Regelenergie
“Überkapazität” BHKW wird geschaffen.
Ausreichender Gas-speicher muss vorhanden sein.
Flexibilitätsprämie im vorliegenden Beispiel nicht ausreichend zur Deckung der Investitions-kosten.
Mögliche Flexibilisierung der Anlage
Marktprämienmodell Biogas Mögliche Strategien (Beispielanlage)
BHKW (z. B. Motortausch) 300.000 €
Erweiterung Gasspeicher 0 €
Regel-SPS 15.000 €
Trafovergrößerung 40.000 €
Gesamtinvest 355.000 €
Abschreibung 41.167 € / a
Zinsansatz (5 %) 8.875 € / a
Kosten Flexibilisierung 50.042 € / a
installierte Leistung 845 kW
Bemessungsleistung 500 kW
Zusatzleistung nach Anlage 5 EEG 295 kW
Flexibilitätsprämie 38.350 €
vorläufiger Saldo Flexibilisierung -11.692 €
Seite 15April 21, 2023
Leistungspreise sind Marktpreise!
Häufigkeit der Regelung kann über Arbeitspreis gesteuert werden.
Zusätzliche Erlöse durch Arbeitspreis (je nach Strategie).
Bereitstellung von Regelenergie (aktiv)
Marktprämienmodell Biogas Mögliche Strategien (Beispielanlage)
Ansatz Negativ 80.000 € / MW
Ansatz Positiv 70.000 € / MW
Produktionsverschiebung 25 %
Flexibilität 211 kW
Ansatz Flexibilität Negativ 211 kW
Ansatz Flexibilität Positiv 166 kW
Ergebnis Negativzeiten 16.900 € / a
Ergebnis Positivzeiten 11.645 € / a
Vermarktungskosten (z. B. 35 %) -9.991 € / a
Mehrerlös durch aktive SR 18.554 € / a(nur Leistungspreis) 0,45 Ct / kWh
Seite 16April 21, 2023
Verschiebung der Produktion Richtung Tag.
Spread derzeit mit abnehmender Tendenz!
Mögliche Wärmekonzepte beachten.
HT/NT
Jahr 2007 2008 2009 2010 2011
BASE 3,799 6,576 3,885 4,449 5,281
Peak 5,616 8,807 5,115 5,502 6,235
Spread 1,817 2,231 1,23 1,053 0,954
Marktprämienmodell Biogas Mögliche Strategien (Beispielanlage)
kWh elektrisch im HT-Bereich 1.570.000 kWhel / a
Produktionsverschiebung +/- 40 %
bezahlte kWh 628.000 kWhel
Preisdifferenz im HT-Bereich 1,00 Ct / kWh
Vermarktungskosten (z. B. 35 %) -0,35 Ct / kWh
Mehrerlös 4.082 € / a
0,10 Ct / kWh
Seite 17April 21, 2023
Marktprämienmodell Biogas Strompreis Intraday 22.09.2012
* Quelle: EEX
Zusammenfassung Wirtschaftlichkeit Direktvermarktung (Beispiel für eine 500 kW-Anlage)
April 21, 2023 Seite 18
Marktprämienmodell Biogas Mögliche Strategien (Beispielanlage)
passive DV neg. SRL aktive SRL zus. HT/NT
Mehrerlös DV (2012) 6.242 € 6.242 € 6.242 €
zus. neg. Sekundärreserve 9.100 €
SRL Leistungspreis 18.554 €
SRL-Arbeitspreis (30 %) 5.566 €
Vorteil HT/NT 4.082 €
Mehrerlös 6.242 € 15.342 € 30.362 € 34.444 €
Kosten Flexibilisierung -50.042 €
Flexprämie 38.350 €
vorl. Gewinnsteigerung 6.242 € 15.342 € 18.670 € 22.752 €
Achtung: Wirtschaftlichkeit muss für jede Anlage individuell ermittelt werden (keine
pauschalen Aussagen möglich)!!!
Seite 19April 21, 2023
Zusätzlicher Deckungsbeitrag aus Leistungssteigerung"Altanlage"
Leistung 500 kW
Auslastung 95 %
Vollaststunden 8.322 h / a
Stromproduktion 4.161.000 kWh / a
Vergütung 19,71 Ct / kWh
Umsatz Strom 820.330 € / a
Umsatzsteigerung 92.681 € / a
variable Kosten:
Wartung BHKW 1,20 Ct / kWh
Eigenstrom 0,96 Ct / kWh
Substratkosten 7,88 Ct / kWh
10,04 Ct / kWh
var. Kosten Zusatzstrom 65.963 € / a
DB aus höherer Leistung 26.718 € / a
Mögliche Leistungssteigerung durch BHKW-Tausch (Beispielanlage)
Direktvermarktung (Flexibilisierung)
Leistung 550 kW
Stromproduktion 4.818.000 kWh / a
Vergütung 18,95 Ct / kWh
Umsatz Strom 913.011 € / a
Zusammenfassung Wirtschaftlichkeit Direktvermarktung inkl. Leistungssteigerung
auf 550 kW
April 21, 2023 Seite 20
Marktprämienmodell Biogas Mögliche Strategien (Beispielanlage)
passive DV neg. SRL aktive SRL zus. HT/NT
Mehrerlös DV (2012) 6.242 € 6.242 € 6.242 €
zus. neg. Sekundärreserve 9.100 €
SRL Leistungspreis 18.554 €
SRL-Arbeitspreis (30 %) 5.566 €
Vorteil HT/NT 4.082 €
Mehrerlös 6.242 € 15.342 € 30.362 € 34.444 €
Kosten Flexibilisierung -50.042 €
Flexprämie 38.350 €
DB aus höherer Leistung 26.718 €
vorl. Gewinnsteigerung 6.242 € 15.342 € 45.389 € 49.471 €
Achtung: Wirtschaftlichkeit muss für jede Anlage individuell ermittelt werden (keine
pauschalen Aussagen möglich)!!!
März April Mai Juni
Beginn Vermarkt.
Anmeldung beim VNB
Ende Vermarkt.
Ausfall Händler
Zahlungsausfall Preisrisiko PreisrisikoQuelle: e2m
Am konkreten Beispiel (500 kW Biogas): 3 Monate x 340.000 kWh x 5,0 Ct / kWh = 51.000 €
April 21, 2023 Seite 21
Wie schützt sich der Direktvermarkter vor diesem Risiko?
Sicherheiten hinterfragen – Garantien für 3 Monate über rd. 30 % der Umsätze Gespräch mit der finanzierenden Bank führen Informationen über Vertragspartner einholen (Handelserfahrung) Vertragsmuster einsehen und prüfen lassen Vertragliche Bindungsfrist beachten
Marktprämienmodell BiogasBetriebswirtschaftliche Risiken
Seite 22April 21, 2023
Fazit
Direktvermarktung ist ein für die Zukunft zunehmend wichtiges Modell.
Je früher ich mich als Anlagenbetreiber damit befasse, desto besser.
Häufig wird zunächst eine passive Beteiligung an der Direktvermarktung der Einstieg sein.
Die gänzlich aktive Beteiligung ist unter den möglichen Risiken sowie den notwendigen Investitionen abzuwägen (für jede Anlage individuell zu betrachten)!
Deutliche Marktmehrerlöse sind nur bei einer bedarfsgerechten Stromproduktion zu erwarten (Flexibilisierung der Produktion).
Die Anlagenbetreiber bewegen sich dann ein Stück weit am Markt mit den damit verbundenen Chancen und Risiken.
Seite 23April 21, 2023
Treurat und PartnerUnternehmensberatungsgesellschaft mbH
Stadtkoppel 26
21337 Lüneburg
www.treurat-partner.de
Fon: 04131 7895 390
Fax: 04131 7895 391
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Platzhalter für Foto Ansprechpartner
Seite 24April 21, 2023
MarktprämienmodellEinleitung
Direktvermarktung: Was bedeutet das?
Die Direktvermarktung ist im EEG geregelt und die Betreiber von EEG-Anlagen können zwischen EEG-Vergütungsanspruch und Direktvermarktung wählen.
In der Direktvermarktung können Zusatzerlöse zur EEG-Vergütung generiert werden.
Die Betreiber können monatlich wechseln. Der 20-jährige Vergütungsanspruch wird davon nicht berührt!
§§ 33b Nr. 2, § 39 EEG
§ 33b Nr. 3 EEG
EEG-Vergütung
Feste Einspeise-vergütung
§§ 16 ff. EEG§ 33b Nr. 1, § 33g EEG
Direktvermarktung
MarktprämieGrünstrom-
privileg
Sonstige Direkt-
vermarktung
Seite 25April 21, 2023
MarktprämienmodellBeispiel Biogas
Direktvermarktung
MarktprämieFlexibilitäts-
prämie
Kapazitäts-komponente
Börsen-strompreis
Management-prämie
Flexibilitätsprämie nur für Biogas eingeführt.
Bedarfsgerechte Stromerzeugung soll unterstützt werden.
Nur in Kombination mit Direktvermarktung des Stroms.
Regelenergie ist eine Dienstleistung für das Stromnetz, um die Netzfrequenz
von 50 Hz durch Bereitstellen und Abnehmen von elektrischer Leistung konstant zu halten.
Übertragungsnetzbetreiber stabilisieren das Stromnetz auf 50 Hz
50 Hz
Quelle: GDGE
+ Positive Regelenergie: Erzeugung < Verbrauch
- Negative Regelenergie: Erzeugung > Verbrauch
MarktprämienmodellBereitstellung von Regelenergie
April 21, 2023 Seite 26
Seite 27April 21, 2023
Marktprämienmodell BiogasBetriebswirtschaftliche Risiken
Anteilige Erlöse aus der Direktvermarktung (Biogas) Wer zahlt was?
Händler: Markterlöse und Marktmehrerlöse (ca. 25 %)
Netzbetreiber: Marktprämie, Managementprämie, Flexprämie (ca. 75 %)
Markterlöse Managementprämie Marktprämie Flexprämie Marktmehrerlös
Seite 28April 21, 2023
Direktvermarktung: Worauf ist zu achten?
Vertragslaufzeit (automatische Verlängerung, Kündigungsfrist)
Laufzeit der Bürgschaft
Konditionen Managementprämie: Anteil oder Festpreis
Einmalige Zahlungen: Poolgebühren, Genossenschaftsanteile, etc.
Kosten für Installation
Option Regelenergie (Minuten- o. Sekundärreserve)
Option bedarfsgerechte Erzeugung
Marktprämienmodell BiogasVerträge
Seite 29April 21, 2023
TextseitenEin Informationsfeld
Worin unterscheiden sich die Händler in ihren Angeboten?
Schwerpunkt negative / positive Regelenergie
Erfahrungswerte zumeist in der Grünstromvermarktung
Hardware und Installation werden vom Betreiber oder vom Händler getragen (Eigentumsübergang nach Ende der Vertragslaufzeit)
„Preisgarantie“
Managementprämie wird zw. Betreiber und Händler aufgeteilt oder direkt weitergereicht
Leistungspreis aufgeteilt / weitergereicht
MarktprämienmodellHintergrund
Atomausstieg und der weitere Ausbau der EE von derzeit 20 % (120 TWh) auf rd. 50 % bis zum Jahr 2030 erfordert aufgrund der Dezentralisierung der Energieerzeugung neue Strukturen in der Stromvermarktung.
Konkurrenzdruck auf Energieversorger wächst aufgrund der Liberalisierung der Strommärkte.
Stromhändler und Vertriebsorganisationen aus dem Mittelstand bieten Dienstleistungen im Rahmen der Direktvermarktung an.
April 21, 2023 Seite 30